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St ellventil Die Erfindung betrifft ein Stellventil, beispielsweise
für Servosysteme, mit einem die Mündung einer eitung beherrschenden Ventilglied,
wobei der Öffnungsquerschnitt der Leitungsmündung auf nichtlineare Weise vom Stellweg
des Ventilgliedes abhängt Wie schon erwähnt, finden derartige Stellventile, beispielsweise
bei Servosystemen Verwendung, wobei Servosysteme ganz
allgemein
Meßglieder enthalten, deren Anzeigen einem System von Verstärkern und differenzierenden
Gliedern zugeführt und verstärkt und zeitlich geordnet als Stellgröße einem Stellmotor,
im vorliegenden Falle als Stellweg einem Stellventil, zugeführt werden. Dabei soll
das Stellventil die ege dez die Leitung durchströmenden Mediums derart beherrschen,
daß jedem Stellweg eine bestimmte Menge zugeordnet ist.
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Bei herkömmlichen Stellventile der eingangs erwähnten Art wird die
nichtlineare Abhängigkeit des Öffnungsquerschnitts der Leitungsmündung vom Stellweg
des Ventilgliedes dadurch erreiciit, daß man das Ventilglied als Zylinderschieber
mit einer der gewünschten Abhängigkeit entsprechenden Querschnittsform ausbildet
oder daß man dem Zylinder eine entsprechende Gestalt, gibt. Nachteilig hierbei ist,
daß sich infolge des linearen Stellweges verhältnismäßig große Bauabmessungen ergeben
y-urcb der Anwendungsbereich der bekannten Steliventile in der Pneumatik begrenz
wird. Ferner ist bei den bekannten Stellventilen stets ein Spaltvolumen verhanden,
wodurch insbesondere bei kleinen Öffnungsquerschnitten die gewünschte nichtlineare
Abhängigkeit mit einer Störgröße überdeckt wird, Ferner lassen sich die bekannten
Ventile im abgesteuerten Zustand nicht völlig dichten, so daß auch bei einem statischen
Zustand ohne äußere Energieabgabe ein
dauernder Verbrauch auftritt.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Nachteile der
bekannten Stellventile zu beseitigen, d.h. ein Stellventil der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei dem keine beispielsweise durch ein Spaltvolumen verursachten
Störgrößen auftreten und das so einfach im Aufbau ist, daß es einen großen Anwendungsbereich
in der Pneumatik besitzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Ventilglied
ein mit seiner Dichtfläche auf einer die Leitung mündung enthaltenden Gegenfläche
aufliegender und hierbei der Leitungsmündung gegenüberliegender Abrollkörper ist,
wobei dem Abrollkörper eine Betätigungseinrichtung zum Abrollen des Abrollkörpers
auf der Gegenfläche zugeordnet ist. Die Dichtfläche des Abrollkörpers verschließt
also in ihrer Schließstellung die Beitungsmündung vollständig und äe nachdem, um
welchen dem Stellweg entsprechenden Abrollwinkel der Abrollkörper durch die Betätigungseinrichtung
auf der Gegenfläche abgerollt wird, ergibt sich ein verschiedener Öffnungsquerschnitt
der Leitungsmündung, der auf nichtlineare Weise vom Stellweg abhängt und von keiner
Störgröße überdeckt wird, da kein Spaltvolumen od.dgl. vorhanden ist. Da außerdem
die Stellbewegung eine Abrollbewegung ist, baut das erfindungsgemäße Stellventil
kleiner als die bekannten Stellventile mit linearen Stellbewegungen. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen
Stellventils ist darin zu sehen,
daß nur eine sehr geringe Betätigungskraft zum Abrollen des Abrollkörpers notwendig
ist, da hierzu in jedem Zeitpunkt nur ein kleiner Teil der gesamten Haftung zwischen
Dichtfläche und Gegenfläche aufgebracht werden muß, was bei den bekannten Stellventilen
nicht der Fall ist, bei denen zu Beginn jeder Stellbewegung die gesamte Sitzhaftung
auf einmal überwunden werden muß, wonach stets noch Reibungskräfte als Gegenkräfte
auftreten, die beispielsweise von vorhandenen Dichtungen, im Spaltvolumen vorhandener
Druckluft und Feuchtigkeit oder von vernebelten Schmiermitteln herrühren. Derartige
Reibungskräfte sind bei dem neuen Stellventil überhaupt nicht vorhanden und der
letztere Vergleich zwischen dem neuen Stellventil und den bekannten Stellventilen
zeigt überdies, daß bei dem erfindungsgemäßen Stellventil keine Unstetigkeiten im
zeitlichen Verlauf der Betätigungskraft auftreten, die bei den bekannten Stellventilen
zumindest zu Beginn der Verstellbewegung zweifellos vorhanden sind. Desweiteren
ist der konstruktive Aufwand zur Herstellung des erfindungsgemäßen Stellventiles
sehr gering.
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Das neue Stellventil kann in vielen Anwendungsfällen eingesetzt werden,
so insbesondere in Druckluftreglern für pneumatische Systeme und pneumatische Folgesteuerungen.
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Der Abrollkörper kann eine die Dichtfläche enthaltende Dichtplatte
aus elastisch verformbarem Material besitzen, die an sich in bezug auf die Beitungsmündung
gegenüberliegenden
Stellen einerseits an der Gegenfläche und andererseits
an einem Rollsegment des Abrollkörpers befestigt ist, wobei sich das Rollsegment
parallel zur Dichtplatte oberhalb dieser über die Leitungsmündung hinweg erstreckt
und die der Gegenfläche und der Dichtplatte zugewandte Abrollfläche des Rollsegmentes
in bezug auf die Geg enfläche gekrümmt ist.
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Hierdurch ist der Abrollkörper fest mit der Gegenfläche verbunden
und überdies wirkt auf den Abrollkörper stets eine, wenn auch geringe Schließkraft
ein, die von der Dichtplatte ausgeübt wird, die aus einem dem Rollsegment zugewandten
Streifen, Band od.dgl. aus Metall, beispielsweise aus Federstahl, und aus einer
der Gegenfläche zugewandten weichelastischen Dichtungsschicht bestehen kann. Während
bei dieser Ausführungform der Abrollkörper zweistückig aus der Dichtplatte und dem
Rollsegment ausgebildet ist, umfaßt die Erfindung selbstverständlich auch derartige
Ausführungsformen, bei denen der Abrollkörper einstückig ausgebildet ist, wobei
in diesem Falle der Abrollkörper mit der Gegenfläche nicht fest verbunden ist und
die Abrollfäche von der Dichtfläche selbst gebildet wird, wobei wiederum die Dichtfläche
aus einer weichelastischen Dichtungsschicht bestehen kann.
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Häufig ist eine ganz bestimmte nichtlineare Abhängigkeit zwischen
dem Öffnungsquerschnitt der Beitungsmündung und dem Stellweg des Ventilgliedes erwünscht,
bei der ganz allgemein gesprochen jeder Veränderung der Stellgröße um einen
konstanten
Prozentsatz des gesamten Hubes dieser Größe eine Veränderung des Mengenflusses um
ein konstantes Vielfaches der vor der Verstellung bestehenden Größe zugeordnet it.
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Ein eine derartige Abhängigkeit aufweisendes Stellventil wird in der
Literatur allgemein als Stellventil mit erponentieller Kennlinie vom Querschnitt
zum An-triebshub bezeichnet. Um nun das erfindungsgemäße Stellventil so auszugestalten,
daß es in guter Annäherung eine solche exponentielle Kennlinie besitzt, kann die
Abrollfläche des Abrollkörpers in bezug auf die GegenCläche die Gestalt eines Kreisbogens
besitzen. Die Annäherung kann noch verbessert werden, wenn die Abrcllfläche des
Abrollkörpers in bezug auf die Gegenfläche spiralförmig, zweckmaßigerweise nach
Art einer logarithmischen Spirale gekrümmt ist, derart daß der Abrollradius der
Abrollfläche mit zunehmendem Abrollwinkel kleiner wird. Im übrigen läßt sich die
Krümmung des Abrollkörpers an jede gewünschte Abhängigkeit empirisch beliebig genau
anpassen.
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Zweckmäßigerweise ist der der Gegenfläche abgewandten Oberseite des
bei vom Abrollkörper verschlossener Beitungsmündung von der Gegenfläche abstehenden
Betätigungsendes des Abrollkörpers ein in Richtung auf die Gegenfläche hin bzw.
von dieser weg verschwenkbarer Hebel als Betätigungseienrichtung zugeordnet, der
am Abrollkörper lose angreift. Diese Anordnung gewährleistet, wie in der Figurenbeschreibung
noch näher erläutert
werden wird, daß die von der Betätigungseinrichtung
auf den Abrollkörper ausgeübte Betätigungskraft zu Beginn der Abrollbewegung von
der Leitungsmündung einen minimalen Wert besitzt und anschließend mit zunehmendem
Offnungsquerschnitt zunimmt. Dieses Verhalten wird dadurch bewirkt, daß der Abrollkörper
selbst einen Kraftübersetzungshebel darstellt, und daß sich das Momentanzentrum
der Abrollbewegung des Abrollkörpers mit zunehmendem Öffnungsquerschnitt auf das
Betätigungsende des Abrollkörpers hin verlagert. Ein wesentlicher Vorteil dieser
Ausführungsform besteht darin, daß umgekehrt nur eine geringe Rückwirkung des Abrollkörpers
auf die Betätigungseinrichtung besteht, was inbesondere bei feinen Einregulierungen
einer Endlage erwünscht ist. Hierdurch müssen auch keine verhältnismäßig aufwendigen
Maßnahmen zum Herstellen eines Druckausgleichs am Ventil getroffen werden, was bei
herkömmlichen Ventilkonstruktionen häufig unumgänglich ist. Infolge des losen Angreifens
des Hebels am Abrollkörper und da sich die Kraftübertragungsstelle zwischen dem
Hebel und dem Abrollkörper bei dessen Abrollen nur um geringe Beträge verschiebt,
ist die an dieser Stelle auftretende Reibungskraft sehr gering und übt praktisch
keinen
aus. Soll die Leitungsmündung über einen bestimmten Wert hinaus nicht weiter geöffnet
werden können, so kann sich der Hebel parallel zum Abrollkörper über dessen gesamte
Länge hinweg erstrecken, wobei der Hebel im Bereich seines dem Betätigungsende des
Abrollkörpers entgegengesetzten
Endes angelenkt ist, so daß dieses
Ende des Hebels als Anschlag für den Abrollkörper bei geöffneter Leitung mündung
dient. Ferner kann der Abrollkörper und der Hebel in einem Hohlraum des Stellventils
untergebracht sein, der teilweise von der Gegenfläche begrenzt wird, wobei der Hebel
ein Winkelhebel ist, dessen erster Schenkel sich über den Abrollkörper hinweg erstreckt
und dessen zweiter Schenkel von dem Betätigungsende des Abrollkörpers entgegengesetzten
Ende des Schenkels in Richtung zur Gegenfläche hin abgeht, wobei das freie Ende
des zweiten Schenkels fest mit einer drehbar gelagerten, das Ventilgehäuse bis nach
außen durchdringenden Welle verbunden ist, die parallel zur Gegenfläche und hierbei
rechtwinklig zur Längsrichtung des Abrollkörpers verläuft, und wobei in den Hohlraum
außer der von dem Abrollkörper beherrschten ersten Leitung eine zweite Leitung mündet,
so daß der Abrollkörper den Durchfluß eines Druckmediums von der zweiten Leitung
zur ersten Leitung beherrscht. Bei einem derartigen Stellventil wird von dem in
der zweiten Leitung bzw. in dem Hohlraum anstehenden Druck der Abrollkörper an die
Mündung der ersten Leitung angepreßt und auch die zum Öffnen der Mündung der ersten
Leitung notwendigen Kräfte sind proportional zu dem in dem Hohlraum anstehenden
Druck. Ein derartiges Verhalten ist insbesondere dann erwünscht, wenn größere Druckbereiche
in dem Hohlraum zugelassen sein sollen.
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Bei den bekannten Stellventilen ist nämlich die Rückwirkung von starken
Federn od.dgl. bei kleinen Kräften von der Druckmediums
zufuhr
her nachteilig für die Auslegung der BetätigungE-einrichtung, wobei die Rückwirkung
auch die Reibungskräfte der Uber-tragungselemente vergrößert. Das neue Stellventil
besitzt überdies den Charakter eines Rückschlagventils, das bei in der ersten Leitung
anstehendem Überdruck öffnet.
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Das erfindungsgemäße Stellventil läßt sich auch mit einem anderen,
gleich ausgebildeten und spiegelbildlich zu ihm angeordneten Stellventil zu einer
ein Dreiwegeventil bildenden Einheit zusammenfassen, das eine zu einem Verbraucher
fünrende Verbraucherleitung besitzt, der das Druckmedium von einer Zufuhrleitung
her auf nichtlineare Weise zugeführt werden kann und die auf ebenfalls nichtlineare
Weise über eine Entlüftungsleitung entlüftet werden kann.
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Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stellventils
und Fig. 2 ein aus zwei Stellventilen gemäß Fig. 1 zusammen gesetztes Dreiwegeventil
in Draufsicht in geschnittener Darstellung.
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Das in Fig. 1 in einem Längsschnitt dargestellte Stellventil
besitzt
ein aus einem Sockel 1 und einem Deckel 2 bestehende Gehäuse, die beispielsweise
mittels Schrauben fest miteinander verbunden sind. Im Sockel 1 und im Deckel 2 ist
jeweils eine Ausnehmung 3 bzw. 4 vorhanden, die zusammen einen Hohlraum 5 bilden.
Der Sockel 1 wird ferner von einer ersten Leitung 6 durchdrungen, die in den Hohlraum
5 mündet. Diese Leitungsmündung 7 ist in einer den Hohlraum 5 teilweise begrenzenden
Gegenfläche 8 enthalten und sie wird von einem Ventilglied beherrscht, von dessen
Stellweg der Öffnungsquerschnitt der Leitungsmündung 7 auf nichtlineare Weise abhängt.
Das Venti-lglied besteht aus einem Abrollkörper 9, der aus einer Dichtplatte 10
und aus einem Rollsegment 11 zusammengesetzt ist.
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Dabei weist die Dichtplatte 10 eine der Gegenfläche 8 zugewandte Dichtschiüht
12 aus weichelastischem Material aui, die die Dichtfläche des Abrollkörpers 9 enthält,
sowie einen dem Rollsegment 11 zugewandten Streifen 13 od.dgl. aus Metall, beispielsweise
aus Federstahl. Die Dichtplatte 10 besteht also aus elastisch verformbarem Material
und sie ist an sich in bezug auf die Leitungsmündung gegenüberliegenden Stellen
mittels Schrauben 14 bzw. 15 einerseits an der Gegenfläche 8 und andererseits an
dem Rollsegment 11 des Abrollkörpers 9 befestigt, so daß das Rollsegment 11 über
die Dichtplatte 10 mit dem Sockel 1 verbunden ist. Das Rollsegment 11 erstreckt
ich parallel zur Dichtplatte 10 oberhalb dieser über die Leitungsmündung 7 hinweg,
und die der Gegenfläche 8 und der Dichtplatte 10 zugewandte Abrollfläche 16 des
Rollsegments 11
ist in bezug auf die Gegenfläche 8 gekrümmt. Dem
Abrollkörper 9 ist eine Betätigungseinrichtung zu seinem Abrollen auf der Gegenfläche
8 zugerdnet, wobei die Betätigungseinrichtung beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ein als Winkelhebel ausgebildeter Hebel 17 ist. Der erste Schenkel 18 des Hebels
17 erstreckt sich über den gesamten Abrollkörper 9 hinweg und sein freies Ende 19
greift an dem Betätigungsende 20 des Rollsegments 11 lose an. Wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist, steht dabei das Betätigungsende 20 des Rollsegments 11 lose an. Wie aus Fig.
1 ersichtlich ist, steht dabei das Betätigungsende 20 des Rollsegmentes 11 bei verschlossener
Leitung mündung 7 von der Gegenfläche 8 nach oben hin ab, und die Angriffs stelle
21 des ersten Schenkels 18 am Rollsegment 11 ist an der der Gegenfläche 8 abgewandten
Oberseite des Betätigungsendes 20 angeordnet. Der zweite Schenkel 22 des Hebels
17 geht von dem dem Betätigungsende 20 entgegengesetzten Ende des ersten SchenkelS18
in Richtung zur Gegenfläche 8 hin ab, wobei der zweite Schenkel 22 in die Ausnehmung
3 des Sockels 1 hineinreicht. Das freie Ende des zweiten Schenkels 22 ist mittels
einer den zweiten Schenkel in Längsrichtung durchdringenden Schraube 23 mit einer
Welle 24 verbunden, die parallel zur Gegenfläche 8 und hierbei rechtwinklig zur
Längsachse des Abrollkörpers verläuft, die Welle 24 verläuft also rechtwinklig zur
Zeichenebene aus dem Gehäuse heraus, wobei sie in Richtung des Doppelpfeiles 25
drehbar gelagert ist. Außer der ersten Zeitung 6 mündet von
außen
her noch eine zweite Leitung 26 in den Hohlraum 5 hinein. Wie schon erwähnt, befindet
sich der Abrollkörper 9 in i'ig. 1 in seiner Schließstellung, so daß kein Druckmedium
von der zweiten Leitung 26 her aus dem Hohlraum 5 in die erste Leitung 6 ausströmen
kann. Dabei ist die Leitung mündung 7 vollständig verschlossen, es ist also kein
Spaltvolumen oder dergl. vorhanden. Verschwenkt man nun die Welle 24 im Uhrzeigersinn,
so wirkt das freie Ende 19 des ersten Schenkels 18 auf das Betätigungsende 20 des
Rollsegmentes 11 ein und verschwenkt dieses in Richtung auf die Gegenfläche 8 zu.
Hierdurch rollt sich das Rollsegment 11 auf der Dichtplatte 10 ab, die von ihm in
Richtung gemäß Pfeil 27 mitgenommen wird, wodurch die Leitungsmiindung geöffnet
wird. Beim Abrollen des Rollsegmentes 11 wirkt das Rollsegment selbst als Kraftübertragungshebel,
dessen Hebelarm stets dem Abstand zwischen der Angriffs stelle 21 und dem momentanen
Drehzentrum des Rollsegmentes 11 entspricht, das mit zunehmendem Verschwenken des
Rollsegmentes 11 in Richtung gemäß Pfeil 27 zum Betätigungsende 20 des Rollsegmentes
hin wandert, so daß der Hebelarm im Verlaufe der Abrollbewegung immer kürzer wird.
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Zu Beginn der Öffnungsbewegung des Abrollkörpers 9 wird also die an
der Welle 24 aufgebrachte Betätigungskraft auf einen minimalen Wert reduziert, wobei
die Betätigungskraft im Verlaufe der Abrollbewegung zunimmt. Während der Abrollbewegung
verschiebt sich zwar die Angriffsstelle 21, diese Verschiebungen
sind
jedoch derart klein, daß praktisch keine Reibungskräfte auftreten. Zum Öffnen der
Leitungsmündung 7 ist also, abgesehen von der Biegearbeit an der Dichtplatte 10,
eine ansonsten nur von dem im Hohlraum 5 anstehenden Druck abhängige Betätigungskraft
aufzubringen, die während des gesamten Abrollvorgangs einen stetigen Verlauf besitzt.
Der Abrollkörper 9 kann nicht beliebig weit gemäß Pfeil 27 verschwenkt werden, da
er sich beim Abrollen mit seinem dem Betätigungsende 20 abgewandten Ende dem ersten
Schenkel 18 nähert und mit diesem Ende schließlich an den ersten Schenkel anschlägt.
Bei dem dargestellten Stellventil hängt der Öffnungsquerschnitt der Leitungsmündung
7 auf nichtlineare Weise vom Stellweg des Abrollkörpers 9, d.h. von dessen Abrollwinkel
28 ab. Dabei kann jede beliebige Abhängigkeit durch beliebige Formgebung der Abrollfläche
16 erreicht werden. Soll das Stellventil ein sogenanntes Stellventil mit exponentieller
Kennlinie vom Öffnungsquerschnitt zum Antriebshub sein, d.h. soll jeder Veränderung
des Abrollwinkels 28 um einen konstanten Prozentsatz des gesamten Abrollwidels eine
Veränderung des den Offnungsquerschnitt der Leitungsmündung 7 durchströmenden Mediumflusses
um ein konstantes Vielfaches des vor der Verstellung vorhandenen Nediumflusses zugeordrnet
sein; so braucht man der Abrollfläche 16 nur die Gestalt eines Kreisbogens zu geben,
um für Abrollwinkel 28 kleiner als 100 eine gute Annäherung an die exponentielle
Kennlinie zu erhalten. Diese Annäherung kann verbessert werden, wenn die Abrollfläche
16 spiralenförmig,
zweckinäßigerweise nach Art einer logarithmischen
Spirale gekrümmt ist, derart daß der Abrollradius der Abrollfläche mit zunehmendem
Abrollwinkel 28 kleiner wird.
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In Abweichung von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Abrollkörper
auch einteilig ausgebildet sein, so daß in diesem Falle die gekrümmte Abrollfläche
von der Dichtfläche gebildet wird und unmittelbar auf der Gegenfläche aufliegt.
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Ferner ist es auch möglich, nicht den Abrollkörper sondern die Gegenfläche
mit einer Krümmung zu versehen, da auch in diesem Falle eine Abrollbewegung stattfinden
kann.
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Fig. 2 zeigt in der Draufsicht zwei Stellventile gemäß Fig. 1, die
seitlich nebeneinander und hierbei spiegelbildlich zueinander angeordnet sind, wobei
die beiden Stellventile 30 bzw. 31 zu einer ein Dreiwegeventil bildenden Einheit
zusammen gefaßt sind. In der Darstellung ist der beiden Stellventilen 30 und 31
gemeinsame Gehäusedeckel weggelassen worden, so daß vom Gehäuse nur der gemeinsame
Sockel 32 sichtbar ist. Von jedem Stellventil 30 bzw. 31 ist der erste Schenkel
33 bzw.
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34 des dem Hebel 17 in Fig. 1 entsprechenden Winkelhebels sichtbar.
Die Schrauben 35 bzw. 36 entsprechen der Schraube 23 des Stellventils gemäß Fig.
1, d.h. mittels der Schrauben 35 bzw. 36 sind die Winkelhebel der Stellventile 30
bzw. 31 mit der beiden Stellventilen gemeinsamen Welle 37 verbunden. Die sich unterhalb
den ersten Schenkeln 33 bzw. 34 befindlichen
Rollsegmente 38 bzw.
39 sind gestrichelt eingezeichnet, ebenso wie die Schrauben 40 bzw. 41, die zum
Befestigen der Dichtplatten 44 bzw. 45 an den Rollsegmenten 38 bzw. 39 dienen.
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Die Schrauben 42 bzw. 43 entsprechen der Schraube 14 in Fig. 1, und
sie dienen zum Verbinden der Dichtplatten 44 bzw. 45 mit dem gemeinsamen Sockel
32. Beide Stellventile 30 bzw. 31 weisen jeweils einen dem Hohlraum 5 entsprechenden
Hohlraum 46 bzw.
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47 auf, wobei in den Hohlraum 46 des Stellventils 30 sowohl die von
der Dichtplatte 44 beherrscht erste Leitung 48 als auch die zweite Leitung 50 und
in den Hohlraum 47 des Stellventils 31 sowohl die von der Dichtplatte 45 beherrschteerste
Leitung 49 als auch die zweite Leitung 51 einmünden. Dabei ist die in den Hohlraum
46 mündende zweite Leitung 50 des einen Stellventils 30 mit der ersten Leitung 49
des anderen Stellventils 31 über eine Verbindungsleitung 52 verbunden, so daß insgesamt
nur drei voneinander getrennte Leitungen vorhanden sind, nämlich die von der zweiten
Leitung 50 des einen Stellventils 30 zusammen mit der ersten Leitung 49 des anderen
Stellventils 31 gebildete und an einen Verbraucher anschließbare Verbraucherleitung
53, die von der ersten Leitung 48 des einen Stellventils 30 gebildete Entlüftungsleitung
und die von der zweiten Leitung 51 des anderen Stellventils 31 gebildete Zufuhrleitung.
Infolge der spiegelbildlichen Anordnung der beiden Stellventile zueinander, aufgrund
der sich die ersten Schenkel 33 und 34 nach entgegengesetzten Richtungen erstrecken,
und dadurch, daß beide Winkelhebel
gemeinsam auf einer einzigen
Welle befestigt sind, ergibt sich, daß die Welle 37 mittels eines Betätigungsgriffes
54 in zwei Endlagen verschwenkt werden kann, wobei in der einen Endlage die erste
Leitung 48 des Stellventils 30 verschlossen und die erste Leitung 49 des anderen
Stellventils 31 offen ist, während die Anordnung in der anderen Endlage umgekehrt
ist.
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Daher kann in der einen Endstellung des Betätigungsgriffs 54 über
die zweite Leitung 51 des Stellventils 31 der Verbraucherleitung 53 ein Druckmedium
zugeführt werden, während in der anderen Endstellung des Betätigungsgriffes 54 die
Verbraucherleitung 53 über die erste Leitung 48 des Stellventils 30 entlüftet wird.
Sowohl die Druckmediumzufuhr zur Verbraucherleitung 53 als auch deren Entlüftung
hängen auf nichtlineare Weise vom Stellweg ab, so daß das in Fig. 2 dargestellte
Dreiwegeventil als Dreiwegeventil mit exponentiellem Charakter in beiden Richtungen
ausgebildet werden kann. Erwähnt sei noch, daß mit 55 bzw. 56 Führungsrippen für
die Abrollbewegungen der Dichtplatten 44 bzw. 45 bezeichnet sind. Die beiden Hohlräume
46 und 47 sind gegeneinander durch einen Dichtring 57 auf der Welle 37 abgedichtet,
die noch weitere Dichtringe 58, 59 trägt, die zum Abdichten nach außen hin dienen.