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Längsdichtes koaxiales elektrisches Kabel Koaxiale elektrische Kabel
und koaxiale elektrische Leitungen werden in neuerer Zeit in bedeutendem Umfang
als Antennenleitungen in Empfangsanlagen für Rundfunk und Fernsehen sowie in Netzen
für das Kabelfernsehen verwendet. Derartige Kabel und Leitungen zeigen im wesentlichen
folgenden Aufbau: Auf einen drahtförmigen Innenleiter ist ein Dielektrikum aufgebracht,
bei dem es sich in der Regel um einen extrudierten, gegebenenfalls verschäumten
Kunststoff handelt. Anstelle eines sogenannten Volldielektrikums werden auch im
wesentlichen durch Luft gebildete Dielektrika vorgesehen, bei denen auf den Innenleiter
in Abständen Isolierscheiben aufgebracht sind oder bei denen der Innenleiter mit
einer isolierenden Wendel umgeben ist.
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Auf die Isolierung ist der Außenleiter aufgebracht, der seinerseits
von einer Schutzhülle, in der Regel von einem Kunststoffmantel, umgeben ist. Als
Außenleiter kommen mitunter Geflechte aus Metalldrähten, insbesondere Kupferdrähten,
in Betracht, häufig besteht der Außenleiter jedoch aus einem Metallband, das längseinlaufend
zu einem Rohr geformt ist, wobei sich die Bandkanten des Metallbandes überlappen
können (DT-OS 1 765 405).
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Derartige koaxiale Kabel und Leitungen werden bei ihrer Verwendung
als Antennenleitungen häufig auch in Erde verlegt.
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Daher wird an diese Kabel und Leitungen auch die Forderung der Längswasserdichtigkeit
gestellt, d.h. bei einer Beschädigung der äußeren Schutzhülle und gegebenenfalls
des Außenleiters soll sich keine Beuchtigkeit in Längsrichtung des Kabels zwischen
der
Isolierung und dem Außenleiter und/oder zwischen dem Innenleiter und dem Außenleiter
ausbreiten können. Um-dieser Forderung zu genügen, ist es bekannt, den aus einem
Metallband geformten Außenleiter mit Hilfe einer auf die Innenseite des Metallbandes
aufgebrachten Kunststoffbeschichtung mit der Isolierung zu verkleben. Bei einem
derartigen Kabel ergeben sich jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich der Montage von
Garnituren, weil die innere Beschichtung des Metallbandes die Herstellung von freien
Kontaktflächen für die Verbindung des Kabels mit Garnituren erschwert.
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Die Verklebung von Metallbändern mit Kunststoffschichten bei elektrischen
Kabeln ist auch für Kabel mit einem sogenannten Schi-ctenmantel bekannt, bei dem
der Kabelmantel im wesentlichen aus einer dünnen metallenen Hülle besteht, die auf
der Außenseite und gegebenenfalls auch auf der Innenseite mit einem klebenden Kunststoff
beschichtet ist und bei dem diese Hülle mit einem extruiierte-n Kunststoffmantel
verschweißt ist. Als Bindemittel für die Verschweißung der dünnen metallenen Hülle
mit dem Eunststoffmantel kommen dabei insbesondere Gopolymerisate aus Äthylen und
einer äthylenisch ungesättigten Garbonsäure undZoder einem Ester einer ungesättigten
Carbonsäure in Betracht (D2-AS 1 465- 441).
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Weiterhin ist es bekannt, koaxiale Hochfrequenzkabel, die ein SchaumstoffFielektrikum
aufweisen und bei denen der Außenleiter aus einem zu einem Rohr geformten Metallband
besteht, das nach seiner Formung zum Rohr gewellt ist, eine Längsabdichtung des
labels dadurch zu erreichen, daß zwischen dem Dielektrikum und dem Außenleiter in
axialer Richtung ein schmaler bandförmiger Dichtungsstreifen angeordnet ist (D2-AS
1 50 046>.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem koaxialen elektrischen
Kabel oder einer koaxialen elektrischen Leitung, die aus einem Innenleiter, einem
Dielektrikum aus einem extrudierten Kunststoff, einem Außenleiter und einem extrudierten
Kunststoffmantel besteht, wobei der Außenleiter aus einem glatten Metallband besteht,
das längseinlaufend mit überlappenden Bandkanten zu einem auf dem Dielektrikum aufliegenden
Rohr geformt ist, eine ausreichende Längswasserdichtigkeit sicherzustellen, ohne
die Montage von Garnituren an diesem Kabel wesentlich zu beeinträchtigen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von der Erkenntnis aus,
daß Längswasserundichtigkeiten bei derartigen Kabeln oder Leitungen im wesentlichen
durch einen Hohlraum bedingt sind, der im Uberlappungsbereich der Bandkanten des
Außenleiters zwischen dem Dielektrikum und dem Außenleiter vorhanden ist.
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Gemäß der Erfindung ist daher vorgesehen, daß dieser Hohlraum in Längsrichtung
des Kabels oder der Leitung wenigstens in Abständen mit einer plastischen oder thermoplastischen
Dichtungsmasse ausgefüllt ist.
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Bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Kabel oder einer solchen
Leitung wird also die Längswasserdichtigkeit allein durch die Ausfüllung des im
Überlappungsbereich des Außenleiters vorhandenen Hohlraumes sichergestellt. Im Rahmen
der Erfindung wird dabei berücksichtigt, daß im allgemeinen beim Aufbringen des
bandförmigenA ußenleiters und der anschließenden Extrusion einer Schutzhülle davon
ausgegangen werden kann, daß durch diese Fertigungsvorgänge eine ausreichend innere
Verbindung zwischen der Isolierung und dem Außenleiter sichergestellt wird, so daß
die Gefahr einer Längswasserundichtigkeit außerhalb des Überlappungsbereiches
der
Bandkanten des Außenleiters nicht besteht. Bei einer derartigen Ausbildung des Kabels
oder der Leitung ist also gewährleistet, daß bei der Montage von Garnituren die
Innenseite des Außenleiters im wesentlichen nicht mit einem Kunststoff beschichtet
ist, so daß die erforderlichen Kontaktierungen ohne Schwierigkeiten durchgeführt
werden können.
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Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Dichtungsmassen enthalten
vorzugsweise eine klebende Komponente oder weisen selbst lebende Eigenschaften auf.
Wenn auch im Rahmen der Erfindung ganz allgemein plastische oder plastisch verformbare
Materialien als Dichtungsmasse in Betracht kommen, so sind hierfür doch besonders
Copolymerisate aus einem Olefin und einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure
und/oder einem Ester einer ungesättigten Carbonsäure geeignet, wie beispielsweise
~Copolymerisate aus Äthylen und Acrylsäure und/oder Äthylacrylat.
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Bei Verwendung derartiger Copolymerisate wird im Uberlappungsbereich
eine feste Haftung zwischen der Isolierung und dem Außenleiter sichergestellt.
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Um die im Rahmen der Erfindung vorgesehene Ausfüllung des Hohlraumes
zwischen der Isolierung und dem Außenleiter im Überlappungsbereich mit einer Dichtungsmasse
zu gewährleisten, wird in Weiterbildung der Erfindung bei einem Verfahren zur Herstellung
eines solchen Kabels oder einer Leitung zweckmäßig derart vorgegangen, daß bei der
Formung des Metallbandes zum Außenleiter im Uberlappungsbereich der Bandkanten ein
Streifen oder Band aus einem plastisch verformbaren Material längseinlaufend aufgebracht
wird und daß dieser Streifen oder dieses
Band durch den bei der
Formung des Metallbandes zum Außenleiter entstehenden Druck und durch die beim Aufbringen
des Mantels durch Extrusion entstehende Wärme plastisch verformt wird. Der Druck
und die Erwärmung bewirken also eine plastische Deformation des Bandes oder Streifens,
wodurch der Hohlraum vollständig ausgefüllt wird. Die verwendeten Streifen oder
Bänder aus plastisch verformbarem Material weisen zu diesem Zweck vorzugsweise einen
nahezu kreisförmigen Querschnitt auf.
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Da es mitunter bei der Fertigung eines solchen Kabels Schwierigkeiten
bereiten kann, den Streifen oder das Band aus einem plastisch verformbaren Material
exakt so zu führen, daß der spätere Hohlraum im Uberlappungsbereich des Außenleiters
immer genau getroffen wird, empfiehlt es sich, den Streifen oder das Band senkrecht
zur Achse des Kabels oder der Leitung pendelnd aufzubringen. Hierbei läuft der Streifen
abschnittsweise durch den späteren Hohlraum; bei der Formung und beim Aufbringen
des Außenleiters erfolgt dann in Abständen eine Abdichtung dieses Hohlraumes. Um
hierbei systematische dielektrische Störungen durch das Abdichtungsmaterial zu vermeiden,
ist es zweckmäßig, die Periodenlänge des pendelnden Aufbringens ständig zu variieren.
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Ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung ausgebildeten und
hergestellten längsdichten koaxialen Hochfrequenzkabels ist in der Figur dargestellt.
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Das Hochfrequenzkabel 1 zeigt folgenden Aufbau: Auf den Innenleiter
11 aus einem Kupferdraht ist als Dielektrikum die Isolierung 12 aus Polyäthylen
durch Extrusion aufgebracht. Um diese Isolierung 12 ist der Außenleiter 13 angeordnet,
der
aus einem Metallband besteht, das-längseinlaufend zu einem Rohr mit überlappenden
Bandkanten geformt wurde.
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Dieses Metallband, bei dem es sich um ein Kupferband oder um ein Aluminiumband
handeln kann, ist auf seiner Außenseite mit einem Kunststoff 14 beschichtet, der
eine gute Haftung zwischen dem Außenleiter 13 und dem Kunststoffmantel 15 aus Polyäthylen
gewahrIeiStet Die Verschweißung des Außenleiters mit dem Kunststoffmantel erfolgt
dabei in bekannter Weise durch die bei der Extrusion des Kunststoffmantels entstehende
Wärme.
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Bei der Formung des Außenleiters 13 ergibt sich im Uberlappungsbereich
der Bandkanten an sich ein Hohlraum 16, der im vorliegenden Fall mit einer platisch
verformbaren Dichtungsmasse 16' ausgefüllt ist. Diese Dichtungsmasse wurde in Form
eines Streifens auf die Isolierung aufgebracht und bei der anschließenden Formung
des Außenleiters zum Rohr durch den hierbei von den entsprechenden Formwerkzeugen
ausgeübten Druck sowie unter dem Einfluß der beim anschließenden Extrudieren des
tunststoffmantels ausgeübten Wärme plastisch verformt, so daß die Dichtungsmasse
den an sich vorhandenen Hohlraum vollständig ausfüllt.
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1 Figur 6 Anspruche