DE2432338C3 - Rohpulver für die pulvermetallurgische Herstellung gut hartbarer niedriglegierter Stahle - Google Patents

Rohpulver für die pulvermetallurgische Herstellung gut hartbarer niedriglegierter Stahle

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DE2432338C3 DE19742432338 DE2432338A DE2432338C3 DE 2432338 C3 DE2432338 C3 DE 2432338C3 DE 19742432338 DE19742432338 DE 19742432338 DE 2432338 A DE2432338 A DE 2432338A DE 2432338 C3 DE2432338 C3 DE 2432338C3
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Description

Die Erfindung beschäftigt sich mit der Zusammensetzung von Rohpulvern für die pulvermetallurgische Herstellung von niedriglegierten Stählen, die sich durch eine ausgezeichnete Härtbarkeit auszeichnen sollen.
Aus der DT-AS 19 18 176 ist es bereits bekannt, für die Herstellung von Sinterstählen mit höchst möglicher Härtbarkeit vorlegierte Stahlpulver zu verwenden, die einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,1% neben Gehalten an weiteren Legierungselementen in einer Höhe von max. 10% besitzen. Dabei wird die Verwendung von vorlegierten Stahlpulvern vorgeschlagen, um auf diese Weise Schwierigkeiten zu vermeiden, die sich bei Verwendung reiner Metalle in Pulverform durch Umsetzungen mit Sauerstoff ergeben. Bei dem bekannten Rohpulver gilt als Richtschnur für die einzuhaltenden Gehaltsgrenzen der Legierungskomponenten ein Quotient f/g, der ein Maß für die Härtbarkeitszunahme, die für eine gegebene Senkung der Kompressibilität erreicht werden kann, dargestellt, Stoffe, die als Legierungskomponenien für das bekannte Rohpulver geeignet sind, müssen einen Quotienten f/g von wenigstens 0,4 aufweisen. Die Elemente Chrom, Mangan und Molybdän zeichnen sich durch ein /7g·-Verhältnis von mehr als 0,4 aus, wohingegen für Nickel ein /"/^-Verhältnis von lediglich 0,25 angegeben wird, wodurch Nickel hinsichtlich seiner Eignung als Legierungsmittel in homogenen legierten Eisenpulvern im Vergleich zu offensichtlich ungeeigneten Stoffen wie Silicium, weiches einen //g--Wert von 0,08 besitzt, einen Mittelwert einnimmt.
Die bekannten Legicrungspulver sind jedoch insofern nachteilig, als aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung nur eine höchsten Ansprüchen nicht mehr genügende Härtbarkeit erreicht werden kann. Dabei ist die Ursache für das begrenzte Härtungsvermögen bei diesen bekannten Pulvern in erster Linie darin zu sehen.
Aus aer uS-PS 36 87 654 ist em Pulver zur Herstellung von gesinterten Stahlteilen bekannt, welches bi zu 5,4% Kohlenstoff. 0,2 bis 3,0% N.ekel und/oder 0^2 bis 1% Chrom und/oder 0,2 bis 10% Molybdän, sowie weniger als 0,3% Mangan, weniger als Κ Süizium, Rest Eisen und herstelhingsbedingte Verunreinigungen, enthalten kann Auch aus diesem bekannten Pulver werden Sinterte.e m.t einem relat.v guten Härtungsvermögen hergestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, e.ne Rohpulverzusammensetzung anzugeben, die zu pulvermetallurgisch erzeugten Stählen m.t überraschend hoher Härtbarkeit führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß gelost: durch ein Rohp^er, bestehend aus 0,90 bis 2.5% Mangan, 0,35 bis ΑΪ™, 0,1 bis 1j0% Molybdän 01 b.s Wo Nickel bis zu 01 % Silicium und bis zu 0,4% Kohlenstoff, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Summe der Mangan- und Chromgehalte 1,7 bis 3,1% beträgt.
Der mit Hilfe des erfindungsgemäß zusammengesetzten Rohpulvers erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß dank der erf.ndungsgemäßen Zusammensetzung, insbesondere infolge des Nickelgehaltes, eine beträchtliche Steigerung des Härtungsvermögens erzielt worden »t D*« J insbesondere zu unterstreichen, daß durch das Vorliegen von Nickel in den erfindungsgemäß zusammengesetzten Pulvern der Sauerstoffgehalt selbst dann beträchtlich gesenkt wird, wenn reichliche Mengen an Mangan und Chrom in den Pulvern, bzw. in den daraus pulvermetallurgisch hergestellten Stählen vorliegen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Rohpulver bevorzugt, bei welchem der Molybdängehalt auf 0,10 bis 0,80% und der Mangangehalt auf 090 bis 1,65% beschränkt ist. Ferner können erfindungsgemäße Pulver vorteilhafterwe.se so aufgebaut werden, daß ein relativ enger Mangangehalt von 1,10 bis 2,5% und ein bevorzugt enger Molybdangehalt von 020 bis 1,0% eingehalten sind.
Die erfindungsgemäßen Pulver sind in erster Linie zur Herstellung von Automobilteilen mit Hilfe des auch als Sinterschmieden bezeichneten Sinterforg.ng-Verfahrens bestimmt. Bei den hergestellten Automob.lte.len handelt es sich um solche, die ein ausgezeichnetes Härtungsvermögen besitzen sollen und außerdem eine ausreichend gute Verschleißfestigkeit und Zähigkeit sowie andere gute mechanische Eigenschaften besitzen sollen Die bisher bei Verwendung herkömmlicher Rohpulver beobachteten hohen Sauerstoffgehalte sind insbesondere eine Folge davon, daß Rohpulver eine größere spezifische Oberfläche besitzen als schmelzmetallurgisch erzeugte Produkte mit gleichen Volumina wodurch der Sauerstoffgehalt zunimmt. So smc beispielsweise selbst in vollständig reduzierten Reineisenpulvern etwa 0,3 Gew.-% Sauerstoff enthalten wohingegen bei einem unberuhigten schmelzmetallur gisch erzeugten Stahl lediglich Sauerstoffgehalte vor 0,02 bis 0,03% und bei beruhigtem Stahl ein Sauerstoff gehalt von 0,01 % zu beachten ist.
Die Legierungselemente Chrom, Mangan und der gleichen steigern bei schmelzmetallurgisch erzeugte. Stählen die Härtbarkeit, wohingegen die genanntei
ilemente jedoch beim Sinterforging-Verfahren die Haftbarkeit des Werkstoffes vermindern. Insbesondere Chrom und Mangan sind leicht oxidierbare Elemente, was zur Folge hat, daß durch die gebildet Oxide der Sauerstoffgehalt noch weiter gesteigert wird. Demzufolge hat man sich in der Regel bei der Herstellung von legierten Rohpulvern bemüht, die Gehalte an Mangan und Chrom möglichst gering zu halten, was aus dem Pulver nach AlSl 4600 (etwa 0,3% Mangan, etwa 2% Nickel, etwa 0,5% Molybdän, Rest Eisen) und dem Pulver nach AISl 8600 (etwa 0,5% Mangan, etwa 0,5% Nickel, etwa 0,5% Chrom, etwa 0,5% Molybdän, Rest Eisen) ersichtlich ist. Die bereits genannten Legierungselemente werden im Hinblick auf ihre erfindungsgemäß einzuhaltenden Gehaltsbereiche näher erläutert. ,,
0,9 bis 2,5% Mangan
Mangan dient zur Steigerung der Härtbarkeit und erfindungsgemäß wird dieses Element zu diesem Zweck eingesetzt. Bei Gehalten von weniger als 0,9% Mangan ist der Einfluß auf die Verbesserung der Härtbarkeit gering, weshalb die untere Gehaltsgrenze für Mangan auf 0,9% festgelegt wurde. Der Mangangehalt liegt vorzugsweise im Hinblick auf die Härtbarkeit oberhalb dieser unteren Grenze, aber die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die verbesserte Härtbarkeit durch das Nebeneinandervorliegen der angegebenen Mengen an Molybdän und Chrom erreicht wird. Demzufolge ist für den Mangangehalt die obere Grenze im Hinblick auf die Härtbarkeit festgelegt und wenn der Mangangehalt mehr als 2,5% beträgt, so wird die Härtbarkeit ziemlich beeinträchtigt. Übersteigt der Mangangehalt 2,5%, so steigt außerdem der Sauerstoffgehalt unnormal an und werden die Pulvergranulate sehr hart, so daß das Verdichten bei Raumtemperatur schwierig wird.
0,35 bis 1,50% Chrom
0,1 bis 1,0% Molybdän
35
Chrom ist ein Element, welches gemeinsam mit Mangan und Molybdän zur Verbesserung der Härtbarkeit beiträgt. Demzufolge ist es erforderlich, den Chromgehalt in Relation zu den Mangan- und Molybdängehalten zu bestimmen. Die untere Grenze des Chromgehaltes liegt im Hinblick auf die Härtbarkeit bei 0,35%. Die obere Grenze des Chromgehaltes sollte aus dieser Sicht bestimmt werden, wobei jedoch zu beachten ist, daß die Viskosität des geschmolzenen Stahles bei einem großen Chromgehalt groß ist und daß die Zerstäubungsdüse vor der Granulation verstopft wird, wenn die Temperatur nicht in unnormeler Weise erhöht wird. Der Sauerstoffgehalt nimmt zu, und es wird schwierig, die Pulver bei Raumtemperatur zu verdichten, so daß die obere Gehaltsgrenze für Chrom auf 1,5% festgelegt worden ist.
55
Es ist bekannt, daß Molybdän ein Element darstellt, welches zur Verbesserung der Härtbarkeit, der Zunderbeständigkeit, der Sprödigkeit beim Glühen u. dgl. beiträgt. Im Rahmen der Erfindung zeichnet sich Molybdän jedoch dadurch aus, daß es ein Element ist, welches die auf Mangan und Chrom beruhende Härtbarkeit verbessert und fördert. Mangan ist jedoch teuer und demzufolge ist es erforderlich, die Gehaltsgrenzen von Molybdän aus wirtschaftlicher und metallurgischer Sicht zu bestimmen. Aus diesem Gesichtswinkel ist der Molybdängehalt auf 0,1 bis 1,0% in Relation zu den Mengen an Mangan und Chrom 0,1 bis 1,0% Nickel
Allgemein herrscht die Meinung, daß es sich bei Nickel um ein Element handelt, welches nicht zur Härtbarkeit beiträgt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei niedrigem Siliciumgehait und einem hohen Gehalt an Mangan in Anwesenheit von Chrom und Molybdän Nickel zu einer beträchtlichen Verbesserung der Härtbarkeit führen kann. Außerdem verbessert Nickel die Reduzierbarkeit und selbst wenn Mangan und Chrom in einer großen Menge vorhanden sind, kann durch die Anwesenheit von Nickel der Sauerstoffgehalt beträchtlich gesenkt werden.
1,7 bis 3,1% Mangan + Chrom
Die untere Grenze der aufsummierten Gehalte an Mangan und Chrom muß im Hinblick auf die Härtbarkeit 1,7% betragen, wobei der Mangangehalt 0,9 bis 2% und der Chromgehalt 035 bis 1,5% ausmacht.
Selbst wenn es im Hinblick auf die Härtbarkeit bevorzugt ist, mit größeren Mengen an Mangan und Chrom zu arbeiten, so muß beachtet werden, daß bei zu hohen Gehalten der Sauerstoffgehalt des Pulvers ansteigt und die Härtbarkeit sowie die mechanischen Eigenschatten verschlechtert werden, weshalb die obere Grenze des Gesamtgehaltes an Mangan und Chrom auf 3,1% festgelegt worden ist. Übersteigt der Gesamtgehalt an Mangan und Chrom 3,1%, so steigt die Härte der Pulvergranulate selbst an, so daß die Verdichtbarkeit der Pulver bei Raumtemperatur schwierig wird. Dieses ist auch der Grund der obengegebenen Festlegung. Silicium wird im Rahmen der Erfindung als unerwünschtes Element anzusehen, weshalb Silicium nicht absichtlich zugegeben wird, was einen Unterschied gegenüber den herkömmlichen schmelzmetallurgisch erzeugten Stählen darstellt. Der unvermeidbare Gehalt an Silicium innerhalb der Legierung wird auf maximal 0,1% festgelegt.
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen
Der Rest der Legierung besteht nicht allein aus Eisen, sondern aus Eisen und Verunreinigungen in einem solchen Ausmaß, wie dieses bei herkömmlichen pulvermetallurgisch oder schmelzmetallurgisch erzeugten Stählen der Fall ist. Das gleiche gilt auch im Hinblick auf Kohlenstoff und der Kohlenstoffgehalt beträgt etwa 0,2% im Falle von einsatzgehärteten Stählen, während der Kohlenstoffgehalt etwa 0,4% beträgt, wenn es sich um einen vergüteten Stahl handelt.
Die besondere Wirksamkeit des Nickels wird im folgenden durch eine Anzahl von Beispielen näher erläutert. Es sei jedoch bereits jetzt ein Hinweis auf die durch Nickelgehalte erzielbare Wirkung gegeben.
Die Pulver können mit Hilfe eines Granulationsverfahrens, mit Hilfe eines Zerstäubungsverfahrens oder mit Hilfe anderer bekannter Arbeitsweisen hergestellt werden. Anschließend können die Pulver durch Glühung in einer Wasserstoffatmosphäre reduziert werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 ein Vergleichsschaubild von Jominy-Kurven erfindungsgemäß sowie nicht erfindungsgemäß zusammengesetzter Probekörper,
Fig.2 und 3 Schaubilder von Jominy-Kurven von Vergleichs-Probekörpern, deren Zusammensetzung außerhalb der erfindungsgemäßen Gehaltsbereiche liegt, und
F i g. 4 und 5 Schaubilder von Jominy-Kurven von Probekörpern aus bekannten Pulvern.
Die ir. der folgenden Tafel 1 zusammengestellten Pulver wurden mit Hilfe des Wasser-Zerstäubungsverfahrens hergestellt und nach der Granulation 3 Stunden lang bei einer Temperatur von 10500C einer Reduktionsglühung in einer Wasserstoffatmosphäre unterworfen.
Bei den in Tafel 1 zusammengestellten Pulvern sind die Pulver A bis Cerfindungsgemaß aufgebaut, während ι ο als übrigen Pulver von A' bis K Vergleichspulver darstellen. Die Pulver A bis K besaßen im wesentlichen die folgende Siebanalyse:
etwa 17% war Pulver von 100 bis 150 Maschen
etwa 28% war Pulver von 150 bis 200 Maschen etwa 15% war Pulver von 200 bis 250 Maschen
etwa 15% war Pulver von 250 bis 325 Maschen und etwa 25% war Pulver von —325 Maschen,
(jeweils JlS-Standard-Siebsatz)
wobei die Teilchengrößenverteilung von Pulver zu Pulver keine großen Unterschiede zeigte.
Die Pulver A bis K wurden, wie oben erläutert, hergestellt und diese Pulver sowie die Pulver mit der Zusammensetzung gemäß der folgenden Tafel 2 wurden unter einem Druck von 5 t/cm2 verdichtet, um Grünpreßlinge mit einer Dichte von 6,5 g/cm3 zu erzielen. Diese Grünpreßlinge wurden unter einem endothermisclien Gas (Propan-Luft-Abspaltungsgas) bei 1050°C eine Stunde lang gesintert, worauf die gesinterten Probekörper 5 Minuten lang unter Wasserstoffatmosphäre bei 12000C erhitzt wurden, woran sich ein Ausschmieden in einem Preßstempel unter einem Druck von 10 t/m2 anschloß. Durch dieses Sinterschmieden wurden Stahlblöcke mit einer Dichte von mehr als 99,5% erzielt. Diese Stahlblöcke wurden bei 8700C gemäß der japanischen Industrienorm G0561 normali-
Tafel 1
siert und sodann zu Jominy-Versuchskörpern verarbeitet. Diese Proben wurden einem Abschreckversuch an nur einem Ende bei 845° C unterworfen. Der in den Tafeln 1 und 2 aufgeführte Kohlenstoffgehalt ist ein Analysenwert des Proben nach Durchführung des oben beschriebenen Versuches, während die anderen Komponenten Analysenwerte der Pulver selbst darstellen. Die Ergebnisse der Abschreckversuche sind in Fig. 1 dargestellt.
Diese Figur zeigt erfindungsgemäße Proben A, ßund C sowie Vergleichsproben A', B' und C, wobei die erfindungsgemäßen Proben Nickel in den erfindungsgemäßen Gehaltsgrenzen enthalten, wohingegen bei den Vergleichsproben A', B' und C lediglich Nickelgehalte vorhanden sind, die unterhalb der erfindungsgemäßen unteren Grenze liegen. Wie Fig. 1 zu entnehmen, sind die Sauerstoffgehalte (ausgedrückt durch die Rockwell-Härte) bei den Probekörpern A, B und C weitaus günstiger als bei den Vergleichsprobekörpern A' ß'und C. Außerdem führt Nickel zu einem feinkörnigen Gefüge, und demzufolge wird das Gefüge selbst dann nicht grobkörnig, wenn eine Zementation oder eine Wärmebehandlung im Anschluß an das Sinterschmieden ausgeführt werden. Es versteht sich, daß die Veränderung einer Grobkornbildung zu vorteilhaften mechanischen Eigenschaften des Materials führt.
Demzufolge ist erfindungsgemäß ein Nickelgehalt vorgesehen, wobei wenigstens 0,1 % Nickel im Material enthalten sein müssen, um den angestrebten Effekt zu gewährleisten. Bei steigenden Nickelgehalten kann die angestrebte Wirkung jedoch nicht in Relation zu der gesteigerten Nickelmenge vergrößert werden, weshalb Nickelmengen von mehr als 1,0% zu vermeiden sind. Derartig große Nickelmengen sind unwirtschaftlich und vergrößern außerdem den Gehalt an Restaustenit
Stahlpulvcr 1 A C I Si Mn Ni Cr Ni Mo O Legierungskomponenten
2 B (O/O) (%) (Ο/ο) (Ο/ο) (%) (%) (Ο/Ο)
Beispiel 3 C 0.43 0,034 1,41 0,54 0,54 0,58 0,15 kein Si-Zusatz; Mn—Ni-Cr-Mo
Beispiel 4 A' 0,41 0.010 0,98 0,62 0,98 0,34 0,20 kein Si-Zusatz; Mn —Ni-Cr-Mo
Beispiel 5 B 0.37 0,007 1,76 0,89 0,41 0,78 0.17 kein Si-Zusatz; Mn—Ni-Cr-Mo
Beispiel 6 C 0.39 0.029 1,34 0,03 0,44 0,60 0,32 kein Si-Zusatz; Mn—Cr-Mo
Beispiel 7 E 0.39 0,021 0,91 0,04 1,05 0,32 0,24 kein Si-Zusatz; Mn—Cr-Mo
Beispiel 8 F 0.38 0,023 1,87 0,03 0,37 0,69 0,33 kein Si-Zusatz; Mn—Cr-Mo
Beispiel 9 C 0.41 0,015 1.39 0,02 0,53 0,021 0,38 kein Si-Zusatz; Mn-Cr
Beispiel 10 H 0.35 0,22 1,23 0,01 0,61 0,46 0,43 Si-Mn-Cr-Mo
Beispiel 10 H 0.38 0,31 1.37 0,36 0,47 0,60 0,35 Si-Mn-Ni-Cr-Mo
Beispiel 11 I 0.47 0,038 0,78 0,74 0,74 0,01 0,63
Beispiel 12 I 0.47 0,038 0.78 0,74 0,01 0,63 0,19 kein Si-Zusatz; Mn —Ni-Mo
Beispiel 13 K 0,44 0,026 3,02 0.71 0,39 0,49 0,62 kein Si-Zusatz; Mn —Ni-Cr-Mo
Beispiel Stahlpulvcr C 0.36 0,043 1,21 0,39 2,34 0,51 0,83 kein Si-Zusatz; Mn-Ni-Cr-Mo
Beispiel
Tafel 2
0.43 0,072 1,25 1,63 0,38 0,34 0,21 kein Si-Zusatz; Mn —Ni-Cr-Mo
Si Mn Cr Mo O Lcgicrungskomponentcn
Herkömmlich
legierte
Stahlpulvcr
L 0,37-0,45 0,20-0,35 0,70-1.05 -
0,80-1,15 0,15-0,25 -
Si-haltig nach
SAE 4140 H
(ο/ο) 7 Si Mn 24 32 338 Mo 8 Legierungskoni poncnlcn
0.37-0,45 (Ο/θ) (ο/ο) (%)
ce 0,20-0,35 0,70-1,05 0,15-0,25 0 Si-haltig nach
0,37-0,45 Ni Cr (<>/„) SAE 8640 H
Fortsetzung 0.20-0,35 0,60-0,95 (»/») (Ο/ϋ) 0.20-0,30 Si-haltig nach
Stahlpulver C 0.59 0,35-0,75 0,35-0,65 SAE 4340 H
0,48 0,59 Mn- u. Mo-arm
M 1,50-2,00 0,65-0,95 nach jap. Patent
0.39 Anmeldung 20 049/72
N 0,020 0,54 — . 0,45 wenig Mn, Ni, Gr u. Mo
0.47 nach AlSl 8600
O 0,016 0,28 0.45 0,46 wenig Mn, Ni u. Mo
0,58 0,42 nach AlSl 4600
0,25
P 1,91 0,02
Q
Bei den Pulvern bzw. Probekörpern A', B' und C" liegen die Nickelgehalte unter der erfindungsgemäß einzuhaltenden unteren Nickel-Gehaltsgrenze. Wenngleich die genannten Vergleichsprobekörper hinsichtlich ihrer Härtbarkeit günstiger sind als die Pulver bzw. Probekörper nach den Fig.2 und 3, so fällt doch deutlich auf, daß die erfindungsgemäß Nickel enthaltenden Probekörper A, Bund Cdie günstigsten Ergebnisse aufweisen.
Sind die Gehalte an Mangan und Molybdän relativ niedrig, d. h. bei 0,9 bis 1,65% Mangan und 0,1 bis 0,8% Molybdän, so wird die Härtungstiefe der Abschreck-Härtekurven mehr oder weniger flach, wobei die Kurvenzüge einen derartigen Verlauf nehmen, daß die Härte allmählich vom abgeschreckten Ende in Richtung auf das Probeninnere abnimmt. Werkstoffe die eine derartige Eigenschaft besitzen, sind besonders für Teile geeignet, bei denen die Dauerstandsfestigkeit eine große Rolle spielt.
Liegen andererseits die Gehalte an Mangan und Molybdän im oberen Bereich der erfindungsgemäß jeweils einzuhaltenden Gehaltsbereiche, d. h. bei 1,1 bis 2,5% Mangan und 0,2 bis 1,0% Molybdän, so nimmt die Härte rasch vom abgeschreckten Ende in Richtung auf das Probeninnere ab. Demzufolge sind Werkstoffe der zuletzt genannten Zusammensetzung besonders für solche Teile geeignet, die eine ausreichende Schlagzähigkeit besitzen sollen.
Werden die Ergebnisse von F i g. 2 mit den Ergebnissen nach F i g. 1 verglichen, so kann die Zusammensetzung A mit der Zusammensetzung G und die Zusammensetzung A' mit der Zusammensetzung F verglichen werden. Aus diesem Vergleich ist ersichtlich, daß die Zusammensetzungen G und F Siliciumgehalte besitzen, die oberhalb der erfindungsgemäßen Siliciumgrenzen liegen und daß bei Siliciumgehalten von mehr als 0,1% der Sauerstoffgehalt ansteigt, wie Tafel 1 zu entnehmen und daß die Härtbarkeit verschlechtert wird. Werden in den F i g. 1 und 2 die Zusammensetzungen A' und £ miteinander verglichen, wobei die Zusammensetzung E im Hinblick auf die Elemente Mangan, Chrom und Silicium innerhalb des Rahmens der Erfindung liegt, jedoch der Molybdängehalt unterhalb der erfindungsgemäßen Grenze für Molybdän liegt, so wird beobachtet, daß die Härtbarkeit der Zusammensetzung E nicht so günstig ist wie diejenige der Zusammensetzung A'. Aus diesem Umstand ist ersichtlich, daß die Verbesserung < >5 der Härtbarkeit der Pulver nicht mit der früheren Mutmaßung oder allgemein verbreiteten Annahme bei den Pulvcrmctallurgcn übereinstimmt und daß die Verbesserung der Härtbarkeit eine Folge des gleichzeitigen Vorliegens von Chrom, Mangan und Molybdän unter der Bedingung ist, daß der Gehalt an Silicium nicht oberhalb von 0,1 % liegt.
Wird die Zusammensetzung H mit den Zusammensetzungen A bis C verglichen, so zeigt sich, daß die erstgenannte einen sehr niedrigen Chromgehalt besitzt. Aus dem Vergleich der in F i g. 1 und F i g. 2 veranschaulichten Daten ist ersichtlich, daß der erfindungsgemäß definierte Gehalt an Chrom als eines der gleichzeitig vorliegenden Elemente von Bedeutung ist.
Die Zusammensetzung / hat einen höheren Mangangehalt als die Zusammensetzungen A bis C und die Zusammensetzung /hat einen höheren Chromgehalt als die Zusammensetzungen A bis C und wie aus Tafel 1 ersichtlich, haben die Zusammensetzungen /und Jeinen höheren Sauerstoffgehalt Wie aus Fig.3 ersichtlich, sind die Härtbarkeiten dieser Zusammensetzung geringer und sind die mechanischen Eigenschaften und die Verdichtbarkeiten bei Raumtemperatur bei diesen Pulvern schlechter.
Bei der Zusammensetzung J mit einem großen Chromgehalt war die Viskosität des geschmolzenen Stahles hoch und war die Zerstäubungsdüse im Anschluß an den Zerstäubungsvorgang verstopft.
Bei der Zusammensetzung K ist der Nickelgehalt zu groß und bei dieser Zusammensetzung steigt der Anteil an Restaustenit an, weshalb das abgeschreckte Ende eine geringere Härte als die Zusammensetzungen / und J besitzt, wie aus Fig.3 ersichtlich. Außerdem ist der Sauerstoffgehalt vergleichsweise hoch, wie aus Tafel 1 ersichtlich. Dieses zeigt, daß Nickel zwar den obenbeschriebenen Effekt besitzt, jedoch ein optimaler Bereich vorhanden ist.
Die Härtungstie:fe der obenbeschriebenen Vergleichsversiiche ist wie folgt Die Pulver A bis C aus F i g. 1 werden mit den Pulvern £, F, G und H nach F i g. 2 verglichen. Sowohl bei F i g. 1 als auch bei F i g. 2 sind die Härten am abgeschreckten Ende im wesentlichen gleich, wobei jedoch die Pulver nach F i g. 2 im Hinblick auf die Härtbarkeitstiefe schlechter abschneiden. Jedes Element dieser Pulver wird im folgenden untersucht. In der Zusammensetzung E beträgt der Siliciumgehalt lediglich 0,015%, wobei gleichfalls der Molybdängehalt mit 0,021% sehr niedrig liegt, so daß die Härtbarkeit schlecht ist Bei den Zusammensetzungen Fund G beträgt der Siliziumgehalt 0,22 bzw. 0,31%, was hoch ist, während bei der Zusammensetzung Fder Nickclgehalt mit 0,01% einen niedrigen Wert besitzt,
709 637/338
wohingegen in der Zusammensetzung G der Nickelgehalt 0,36p^ beträgt und somit innerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens liegt. Der Einfluß des Siliciumzusatzes ist jedoch groß und die Härtbarkeit ist schlecht. Bei der Zusammensetzung H ist der Siliciumgehalt niedrig und beträgt auch der Chromgehalt lediglich 0,01%, so daß dieses Pulver eine schlechte Härtbarkeit besitzt.
Werden die die Pulver /, J und K betreffenden Daten aus F i g. 3 mit den Daten aus F i g. 1 verglichen, so zeigt sich, daß die in Fig.3 dargestellten Pulver niedrigere Härten am abgeschreckten Ende besitzen und daß die Härtungstiefen dieser Pulver nicht sehr gut sind.
Das Verhalten eines jeden Elementes der erfindungsgemäßen Pulver ist nunmehr verständlich. Außerdem
sind noch Daten, betreffend bekannte Pulver, in den F i g. 4 und 5 veranschaulicht
In Tafel 2 enthalten alle Pulver L bis Λ/0,2 bis 0,35% Silicium, wohingegen das Pulver O weder Silicium noch Nickel noch Chrom enthält. Das Pulver P hat einen niedrigen Mangangehalt und das Pulver Qbesitzt wenig Mangan und einen zu hohen Nickelgehalt sowie einen zu niedrigen Chromgehalt.
Alle Pulver, L, M und N enthalten mehr als 0,1% Silicium und der Effekt des Nebeneinandervorliegens von Mangan, Chrom und Molybdän und der Effekt des zusätzlichen Zufügen» von Nickel dazu sind nicht entwickelt, so daß die Härtbarkeit keine Verbesserung zeigt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Rohpulver für die pulvermetallurgische Herstellung von ausgezeichnet härtbaren niedriglegierten Stählen, bestehend aus
0,90 bis 2,5% Mangan,
0,35 bis 1,5% Chrom,
0,1 bis 1,0q/o Molybdän,
0,1 bis 1,0% Nickel, bis zu 0,1 % Silicium und
bis zu 0,4% Kohlenstoff,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen,
mit der Maßgabe, daß die Summe der Mangan- und Chromgehalte 1,7 bis 3,1 % beträgt.
2. Rohpulver nach Anspruch I, enthaltend 0,90 bis 1,65% Mangan und
0,10 bis 0,80% Molybdän.
3. Rohpulver nach Anspruch 1, enthaltend 1,10 bis 2,50% Mangan und
0,20 bis 1,0% Molybdän.
4. Verwendung eines Rohpulvers nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,4% zur Herstellung von vergüteten Stählen.
5. Verwendung eines Rohpulvers nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,2% zur Herstellung von einsatzgehärteten Stählen.
daß aufgrund der verwendeten Auswahlkriterien, d.e ein //^Verhältnis von wenigstens 0.4 fordern, eine Vielzahl von an sich bei Stahlwerkstoffen bekannten Legierungselementen von der Verwendung ausge-
hÄWird
DE19742432338 1973-07-05 1974-07-05 Rohpulver für die pulvermetallurgische Herstellung gut hartbarer niedriglegierter Stahle Expired DE2432338C3 (de)

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Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2432338A1 DE2432338A1 (de) 1975-01-16
DE2432338B2 DE2432338B2 (de) 1977-01-27
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