DE2426703C3 - Einspritzeinheit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine - Google Patents
Einspritzeinheit einer Kunststoff-SpritzgießmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einspritzeinheit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Bei einer bekannten Einspritzeinheit der gatlungsgemäßen
Art (»Plastverarbeiter« 1962, Heft 10, Seite 534, Abbildung 22D) ist es zwar in einer zweiten
Einspritzphase über den im Durchmesser kleineren Kolbenabschnitt möglich, ein exakt definier!es Einspritzvolumen
einzuspritzen, sobald dieser Kolbenabschnitt in seinen entsprechenden Bohrungsabschnitt
eintritt, doch ist bei dieser Ausgestaltung ein Einspritzen nur eines einigermaßen definierten Einspritzvolumens
in der Phase, in der bei nichtrotierender Schnecke mit dem größeren, dem Schneckenaußendurchmesser entsprechenden
Kolbenabschnitt gearbeitet wird, unmöglich, weil ein überwiegender, kaum sinnvoll vorauszuberechnender
Teil des plastifizierten Materials durch die Schneckengänge zurückfließt. Es lassen sich somit nur
insgesamt geringe Einspritzvolumen, und diss auch nicht exakt, einspritzen. Das plastifizierte Material ist im
vorderen Bereich flüssig und bietet bei dem relativ großen Fördergangquerschnitt wenig Widerstund und
wird nach hinten, bis zum Einfülltrichter hin, körnig. Das körnig liegende Schüttgut liegt mit einem Hohlraumanteil
von etwa 40 bis 60 Volumenprozent vor, in das das rückströmende Material ohne großen Widerstand
eindringen kann. Bei großen Schneckenwegen kann das sich so bildende Gemenge aus Körnern und flüssigem
Material sogar in Richtung auf die Einfüllöffnung zurückgeschoben werden.
Andererseits ist es bei Einspritzeinheiten von Kunststoff-Spritzgießmaschinen, die nur einen wirksamen,
dem Schneckenaußendurchmesser entsprechenden Kolbenabschnitt aufweisen, bekannt, eine Rückfluß-
!0 sperre in Form eines Rückfluß-Sperringes vorzusehen (»Plastverarbeiter«, 1962, Heft 10, Seite 533, Abbildung
21). Bei dieser Ausgestaltung läßt sich zwar ein entsprechend der jeweiligen Auslegung fest vorgegebenes
Einspritzvolumen ausbringen, dies jedoch immer nur mit dem der Auslegung entsprechenden vorgegebenen
Einspritzdruck, so daß es nicht möglich ist, in der Endphase des Einspritzen sowie in der Nachdruckphase
einen besonders hohen spezifischen Spritzdruck zu erzeugen, wie er zur exakten Formausfüllung sehr
zweckdienlich wäre.
Gegen die Verwendung einer derartigen bekannten Rückflußsperre bei einer Einspritzeinheit der gattungsgemäßen
Art hat ein Vorurteil bestanden, da bei Verwendung einer derartigen Rückflußsperre bei
Eintritt des kleineren Kolbenabschnittes in den entsprechenden kleineren Bohrungsabschnitt und bei
dann vorhandenem dichten Anliegen des Rückfluß-Sperringes das Material, das sich in dem Raum vor dem
Rückfluß-Sperring befindet, nicht mehr entweichen kann, so daß eine weitere Axialverschiebung der
Schnecke praktisch nicht mehr möglich wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einspritzeinheit der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
mit der ein großes Einspritzvolumen exakt in den
j5 Formhohlraum einer Spritzgießform eingespritzt werden
kann und mit der in der Endphase des Einspritzens sowie in der Nachdruckphase ein höherer spezifischer
Spritzdruck erzeugt werden kann, als er beim Ausbringen des großen Einspritzvolumens durch den
Schneckenaußendurchmesser erzeugbar ist.
Eine erste und eine zweite erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergeben sich aus den kennzeichnenden
Teilen der Patentansprüche 1 und 3.
Bei der Lösung nach Patentanspruch 1 ist eine Druckentlastungseinrichtung direkt an dem Rückfluß-Sperring
vorgesehen. Durch eine derartige Druckentlastungseinricluung
ist es möglich, mit zwei wirksamen, unterschiedlichen Kolbenabschnitten zu arbeiten und
dabei trotzdem an der Schneckenspitze im Bereich des
so größeren Kolbenabschnittes den Rückfluß-Sperring
vorzusehen, so daß jetzt auch vor Eintritt des kleineren Kolbenabschnittes in die abgesetzte Bohrung bereits ein
exakt definiertes, und zwar großes Einspritzvolumen in die Spritzgießform eingespritzt werden kann, während
dann andererseits bei Eintritt des kleineren Kolbenabschnittes in die abgesetzte Bohrung ein außerordentlich
hoher spezifischer Spritzdruck erzeugt werden kann, wobei die Schnecke als solche ohne weiteres vorgeschoben
werden kann, weil das vor dem Rückfluß-Sperring befindliche Material durch die Druekentlastungseinrich=
tung nach hinten entweichen kann.
Dieser sehr hohe spezifische Spritzdruck in der Endphase des Einspritzens und in der Nachdruckphase
führt zu einer hervorragenden Ausfüllung der Spritzgießform unter Überwindung der vorhandenen Kaltflußprobleme.
Der in dieser zweiten Einspritzphase auftretende Volumenverlust ist erstens sehr klein, da
hier nur ein kurzer Schneckenweg erforderlich ist, und
er wirkt sich auch praktisch nicht aus, da zuvor ja nunmehr bereits eine exakte Einspritzvolumenausbringung
möglich gewesen ist.
Mit einer derartigen Einspritzeinheit können im Spritzgießverfahren Kunststoffteile z. B. mit dünnen
Stegen oder auch extrem dickwandige Teile hergestellt werden, die bislang aufgrund des Fehlens hoher
spezifischer Spritzdrücke in der Endphase des Einspritzens nicht hergestellt werden konnten; zumindest nicht
in Verbindung mit einem derartig großen Einspritzvolu- ι ο men. Bislang mußte man die Schnecken nach dem
benötigten Enddruck auswählen, wobei bei hohem Enddruck das Einspritzvolumeri entsprechend begrenzt
war.
Eine zweckmäßige, da baulich besonders einfache
Ausgestaltung der im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Lösung ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
2 angegeben.
Eine weitere Möglichkeit der Druckentlastung für die Einspritzphase, bei der der im Durchmesser kleinere
Kolbenabschnitt in den entsprechenden Rohrungsabschnitt eintritt, ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 3. Die Druckentlastung geschieht hier durch die Schaffung eines Druckraumes
zwischen gesonderten hydraulischen Antriebskolben für die gegeneinander verschiebbaren Kolbenabschnitte. In
weiterer Ausgestaltung ist dabei dem druckentlastbaren Druckraum ein einstellbares Ausströmventil zugeordnet.
Bei dieser Ausgestaltung lassen sich die gewünschten Spritzdrücke in der Endphase des Einspritzens sehr jo
exakt einstellen.
Zwei Ausführungsbeispiele von Einspritzeinheiten gemäß der Erfindung werden nachstehend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt j5
F i g. 1 eine erste Einspritzeinheit im Längsschnitt,
F i g. 2 eine zweite Einspritzeinheit in vereinfachtem Längsschnitt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
einer Einspritzeinheit einer Kunststoff-Spritzgußmaschine
ist eine Plastifizier- und Einspritzschnecke 1 vorgesehen, die in einstückiger Ausbildung einen dem
Schneckenaußendurchmesser entsprechenden größeren Kolbenabschnitt la mit der Kolbenfläche F sowie
einen im Durchmesser kleineren, ?n der Schneckenspitze angeordneten Kolbenabschnitt lömitder Kolbenfläche
/aufweist. Der Schneckenzylinder 2 hat düsenseitig einen dem kleineren Kolbenabschnitt Xb entsprechenden
Bohrungsabschnitt 2b, während der Bohrungsabschnitt 2a des Schneckenzylinders 2 den größeren
Kolbenabschnitt la aufnimmt. Der Bohrungsabschnitt 2b mündet in die Spritzdüse 3 ein.
An der Schneckenspitze ist im Bereich des größeren Kolbenabschnittes la ein Rückfluß-Sperring 5 vorgesehen,
dem eine Druckentlastungseinrichtung zugeordnet ist. Diese besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel
darin, daß der Rückfluß-Sperring 5 uuf seiner Rückseite mit axial verlaufenden Rillen 6 zur Druckentlastung
versehen ist, die bezüglich ihres Querschnittes auf Selbstdichtung für die Einspritzphase bis zum Eintritt
des kleineren Kolbenabschnittes In in den Bohrungsabschnitt
2bausgelegt sind.
Ausgehend von einem Antriebsdruck PI des
Antriebsaggregates wird in der Einspritzphase ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Stellung zunächst
in exakter Form der überwiegende Teil des Einspritzvolumens VX von dem Kolbenabschnitt la in die
Spritzgieß-Form 4 mit relativ niedrigem Druck eingespritzt. In einer zweiten Einspritzphase und zum
Nachdrücken wird dann nur noch wenig Material entsprechend dem Einspritzvolumen V2 bei hohem
spezifischen Preßdruck von dem Kolbenabschnitt Xb nachgespritzt. Der spezifische Spritzdiuck P 2 beträgt
dabei
Pl =
F- Pi
Befindet sich der kleinere Kolbenabschnitt Xb unmi'.;elbar vor seinem Eintritt in die abgesetzte
Bohrung 2b, sollen also die hohen spezifischen Spritzdrücke angewendet werden, wird der Ringraum,
der sich in dieser Arbeitsphase vor dem größeren Kolbenabschnitt Xb gebildet hat und der von einem Teil
des Bohrungsabschnittes 2a des Schneckenzylinders 2, dem Schulterabschnitt zwischen den Bohrungsabschnitten
2a und 2b und der Ringfläche aus größerem Kolbenabschnitt Xa und der Mantelfläche des kleineren
Kolbenabschnittes 1£> gebildet wird, dadurch druckentlastet,
daß das in diesem Raum befindliche Material unter Aufhebung der zuvor vorhandenen Selbstdichtung
durch die Rillen 6 nach hinten ausweichen kann.
Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der abgesetzte Schnecken-Kolben 7 zweiteilig ausgebildet. Dem dem Schneckenaußendurchmesser
entsprechenden größeren Kolbenabschnitt Xa' ist wieder der Rückfluß-Sperring 5' zugeordnet. In dem
Kolbenabschnitt la' ist der im Durchmesser kleinere Kolbenabschnitt Xb' relativ zu diesem verschieblich
gelagert, wobei zwischen den hydraulischen Antriebskolben8und 11 der beiden Kolbenabschnitte la'und Xb'
ein Druckraum 9 ausgebildet ist, der hinsichtlich seines Druckes entlastbar ist, so daß hierdurch die erforderliche
Druckentlastung bei Eintritt des kleineren Kolbenabschnittes Xb'in den Bohrungsabschnitt 2b möglich ist.
Dem Druckraum 9 ist dabei ein einstellbares Ausströmventil 10 zugeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
an Jen Rückfluß-Sperring5' eine Druckentlastungseinrichtung
nicht erforderlich. Über die Einstellung des Ausströmventils iO kann der Druck P2 exakt eingestellt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einspritzeinheit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine
mit einer Plastifizier- und Einspritzschnecke, die einen dem Schneckenaußendurchmesser entsprechenden
größeren Kolbenabschnitt und einen im Durchmesser kleineren an der Schneckenspitze
angeordneten Kolbenabschnitt aufweist, und mit einem Schneckenzylinder, der düsenseitig einen dem
kleineren Kolbenabschnitt entsprechenden Bohrungsabschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Schneckenspitze im Bereich des größeren Kolbenabschnittes (Xa) ein an sich
bekannter Rückfluß-Sperring (5) vorgesehen ist, an dem eine Druckentlastungseinrichtung angeordnet
ist.
2. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 1,. dadurch
gekennzeichnet, daß der Rückfluß-Sperring (5) auf seiner Rückseite mit axial verlaufenden Rillen (6) zur
Druckentlastung versehen ist, die bezüglich ihres Querschnittes auf Selbstdichtung für die Einspritzphase
bis zum Eintritt des kleineren Kclbenabschnittes (\b)\n den Bohrungsabschnitt (2b)ausgelegt sind.
3. Einspritzeinheit entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, dbdurch gekennzeichnet,
daß an der Schneckenspitze im Bereich des größeren Kolbenabschnittes (Xa') ein an sich
bekannter Rückfluß-Sperring (5) vorgesehen ist und daß zur Druckentlastung der kleinere Kolbenabschnitt
(Xb )m dem größeren Kolbenabschnitt (Xa') verschiebbar gelagert ist unt daß zwischen hydraulischen
Antriebskolben (8 und 11) der beiden Kolbenabschnitte (Ia', Xb') ein Druckraum (9)
ausgebildet ist, der hinsichtlich seines Druckes entlastbar ist.
4. Einspritzeinheit nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckraum (9) ein
einstellbares Ausströmventil (10) zugeordnet ist.
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- 1974-06-01 DE DE19742426703 patent/DE2426703C3/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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