DE2421493C3 - Chirurgisches Gerät zum Vernähen von Weichgeweben - Google Patents
Chirurgisches Gerät zum Vernähen von WeichgewebenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf chirurgische Nähgeräte, insbesondere Geräte zur Durchführung blutloser
Resektionen von Weichgeweben, beispielsweise der Leber.
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Gerät zum Vernähen von Weichgeweben mit miteinander gelenkig
verbundenen Branchen, einem Magazin für mehrere U-förmige Klammern und einem am freien Ende einer
der Branchen längs der Branche verschiebbaren Stößel, der die Klammern aus dem Magazin zum Verklammern
des erfaßten und zwischen den an den freien Enden der Branchen paarweise angeordneten nadeiförmigen Matrizen
befindlichen Gewebes ausstößt
Ein solches Gerät ist z. B. in der Sl)-PS (Urheberschein) 2 40 171 beschrieben.
Ein Nachteil des bekannten Gerätes ist, daß es keine
Vorrichtung zur blutlosen Durchtrennung der verklammerten Gefäße und Kanäle enthält. Ein weiterei
Nachteil des bekannten Gerätes liegt darin, daß die gekrümmten Nadeln angespitzte Enden haben, durch
welche Gefäße und Kanäle beim Zerquetschen des Leberparenchyms durchstoßen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
chirurgisches Gerät zum Vernähen von Weichgeweber zu schaffen, das mit Mitteln zur steuerbaren Gewebedurchtrennung
und Elementen zur Verhinderung eines Durchschneidens der nicht zu vereinigenden Gewebe
und mithin einer unnötigen Blutung während der Operation versehen ist.
Die Erfindungsaufgabe wird bei einem Gerät der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß
zwischen den nadeiförmigen Matrizen zwei Messer scherenartig zusammenwirken und an dem freien Ende
der einen Branche ein Bügel zum Wegdrücken von Gefäßen und Kanälen vorgesehen ist.
Dank dieser Verbesserung können die Gefäße und Kanäle der Leber zusammen mit dem Parenchym des
restlichen und verlorengehenden Leberteils bei Resektion der Leber und Durchtrennung nur derjenigen
Gefäße und Kanäle, die sich im Klammerbereich befinden, verklammert werden, chne daß die nicht
vernähten Gefäße und Kanäle verletzt werden.
Dadurch bahnt sich die Möglichkeit an, eine Leberresektion unter geringstem Blutverlust vorzunehmen.
Gemäß einer Ausführungsform ist das Gerät dadurch gekennzeichnet, daß das eine Messer in Form eines
Plättchens am Ende der einen Branche starr befestigt ist und das zweite, bewegliche Messer einen an der anderen
Branche angebrachten Hebel mit einem schneidenden Ende darstellt, mit einem Vorsprung am distalen Ende
zum Drehen des Hebels bei der Rückwärtsbewegung des Stößels, wobei sich die beiden Messer einander
annähern.
Diese Verbesserung ermöglicht es, die Gefäße und Kanäle der Leber durch Zerquetschen des Parenchyms
(ohne Verletzung der Gefäße und Kanäle mit dem Messer) freizubekommen, zunächst eine Verklammerung
und dann eine Durchtrennung des Gewebes zwischen den verklammerten Stellen vorzunehmen,
wobei zur Durchtrennung des Gewebes die Bewegung des Stößels, die er bei Verklammerung auszuführen hat,
benutzt wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform zeichnet sich das Gerät durch einen L-förmigen Hebel am Stößel
aus, der mit dem rückwärtigen Ende des Stößels gelenkig verbunden ist, wobei der lange Arm des Hebels
mit dem Stößel längs der einen Branche bewegbar ist, während die andere Branche einen Vorsprung hat,
welcher am Hubende des ersten Armes des Hebels auf den anderen Arm einwirkt, wodurch sich der Hebel
schwenkt und den Stößel nachdrückt.
Diese Verbesserung gibt die Möglichkeit, gleichzeitig mit zwei Klammern zu vernähen, wobei die Fingerkraft
der Hand des Chirurgen vollkommen ausreicht, um den Hebel während des Verklammerns zu bewegen und zu
drehen.
Fernerhin ist eine Ausführungsform des Gerätes dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel zum Wegdrükken
der Gefäße und Kanäle als eine L-förmige Platte ausgebildet ist, die bündig mit dem Plättchen des starren
Messers zwischen den vorspringenden Enden der nadeiförmigen Matrizen befestigt ist, wobei die
zteren
die Platte an ihrem Ende
letzteren ebenso wie
abgerundet sind.
abgerundet sind.
Diese Verbesserung gestattet es, die zu verklammernden Gefäße und Kanäle beispielweise während einer
Leberresektion freizubekommen, ohne sie zu durchste- S chen.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform zeichnet sich das Gerät dadurch aus, daß der Stößelbereich,
der auf den Vorsprung am distalen Ende des beweglichen Messers zu dessen Umdrehung einwirkt, >o
als gesonderter versenkbarer Anschlag ausgebildet ist', nach dessen Versenken der Stößel Verklammerungsendstellung,
Fig. 12 keinen Einfluß auf das Messer ausübt.
Durch diese Verbesserung wurde die Möglichkeit gegeben, die Messer beim Arbeiten des Gerätes
abzustellen und nötigenfalls lediglich den Verklammerungsvorgang durchzuführen.
Anhand der in der Zeichnung näher dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 die Gesamtansicht eines chirurgischen Nähgeräts,
F i g. 2 die Seitenansicht des Geräts der Fig. 1,
F i g. J das bewegliche Messer des Geräts der F i g. 1
und 2,
F i g. 4 die Seitenansicht des Messers der F i g. 3,
F i g. 5 das starr befestigte Messer des Geräts,
F i g. 6 die Seitenansicht des starr befestigten Messers
der F i g. 5,
F i g. 7 die Draufsicht auf das starr befestigte Messer der F i g. 5,
F i g. 8 den Hebel des Stößels für die Klammern.
F i g. 9 den Schnitt IX-IX der F i g. 8,
Fig. !0 die Gesamtansicht des Geräts mit einem Ausschnitt aus der Befestigungsstelle der Messer; der
Stößel befindet sich in der Verklammerungsendstellung, der zum Vorschub des Stößels dienende Hebel ist so
weit wie möglich gedreht,
Fig. Il die Gesamtansicht des Geräts mit einem Ausschnitt aus der Bcfestigungsstellc der Messer; der
zum Vorschub des Stößels dienende Hebel ist gegen die Branche gedrückt und treibt den Stößel von den
nadeiförmigen Matrizen weg an, das bewegliche Messer befindet sich in der Verklammerungsendstellung,
F i g. 12 die schematische Darstellung der Lage eines
Gefäßes innerhalb des Geräts, nachdem es verklammert wurde, um dann durchschnitten zu werden,
Fig. 13 die schematische Darstellung der Lage des
Gefäßes im Gerät nach dessen Verklammern und Durchtrennen, und
Fig. 14 die schematische Darstellung eines Gefäßes,
das an zwei Stellen verklammert und dann dazwischen durchschnitten wurde.
Das Gerät ist als Pinzette ausgebildet und enthält miteinander gelenkig verbundene Branchen 1 und 2 mit
einer Spreizfeder 3, ein auswechselbares Klammermagazin 4, zwei Stößel 5, zwei nadeiförmige Matrizen 6,
eine Umstellvorrichtung 7 für das Magazin 4, eine Vorrichtung 8 /um Durchtrennen der Gefäße und
Kanäle und eine L-förmige Platte 9 zum Wegdrücken
der Gefäße.
Die Vorrichtung 8 /um Durchti ennen der Gefäße und
Kanäle besteht aus zwei abnehmbaren Messern 10 und 11, von denen das Messer 10 mit der Branche 1 starr und
das Messer Il mit der Branche 2 beweglich verbunden ist, und einem beweglichen Hebel 12 mit einem
Anschlag 13, der am Stößel 5 angebracht ist. Das Messer
11 ist als Hebel 14 ausgebildet, der mittels einer Feder 15
gegen die Branche 2 gedrückt wird. Das Arbeitsende des Messers 11 hat eine Wulst Am distalen Ende des
Hebels 14 ist ein Vorsprang 16 vorgesehen, der auf den Anschlag 13 einwirkt. Der letztere läßt sich durch einen
Exzenter 17 bewegen, der fest mit einem Handgriff 18 verbunden ist Der Hebel 12 weist einen Vorsprung 19
auf, der auf die Wandung der Öffnung 20 der Branche 2 einwirkt eine Achse 21 und Ansätze 22, die in die Nuten
23 der Branche 1 eingreifen. Das Messer 10 ist als Plättchen ausgeführt an dem die Platte 9 zum
Wegdrücken der Gefäße und Kanäle angebracht ist. Das Messer 10 ist mittels eines Hakens 24 mit einer
Achse 25 verbunden und mit einer Schraube 26 befestigt Die Umstelleinrichtung 7 für das Magazin 4
enthält einen Hebel 27 mit einem Schlitz 28 und einer Feder 29, einen Vorsprung 30 am Stößel 5 und einen
Vorsprung 31 am Magazin 4. Die Branche 1 ist mit einem Anschlagexzenter 32 versehen, der den Hub des
Stößels 5 begrenzt.
Um während der Resektion (beim Zerquetschen des Parenchyms) ein Durchstechen der Blutgefäße und
Gallenkanäle zu verhindern, sind die herausragenden Enden der nadeiförmigen Matrizen 6 und die der
L-förmigen Platte 9 zum Wegdrücken der Gefäße abgerundet.
Das chirurgische Gerät hat folgende Wirkungsweise.
Man bringt am Gerät das mit Klammern gefüllte Magazin 4 an. Indem das Gerät in der Hand gehalten
wird, zerdrückt man das Leberparenchym in einem geringen Abschnitt. Sobald Gefäße und Kanäle
vorhanden sind, werden sie durch die Enden der Branchen 1 und 2 umfaßt. Bei Vorwärtsbewegung der
Stößel 5 in Richtung zu den nadeiförmigen Matrizen 6 schließen sich die Branchen 1 und 2, der Vorsprung 30
dreht den Hebel 27 um, der mit der Feder 29 gegen den Vorsprung 31 drückt und dreht das Magazin 4 um. Die
Ansätze 21 gleiten in der Nut 23.
Sobald das Ende einer Klammer die Krümmung der nadeiförmigen Matrize erreicht, verlassen die Ansätze
22 die Nuten 23, der Hebel 12, indem er sich um die Achse 21 dreht, greift mit dem Vorsprung 19 in die
Öffnung 20 der Branche 2 ein, stützt sich gegen die dem Gelenk zugewandte Wand und vergrößert die für die
Bewegung der Stößel 5 notwendige Kraft. Die Stößel 5 bewegen sich bis an den Anschlagexzenter 32 (Fi g. !0).
Während der Rückwärtsbewegung der Stößel 5 drückt der Hebel 12, indem er sich um die Achse 21
dreht, mittels des Vorsprunges 13 gegen den Vorsprung 16 des Hebels 14, bei dessen Drehung die Gefäße und
Kanäle durchschnitten werden (Fig. II). Bei weiterer Bewegung des Hebels 12 greifen die Ansätze 22 in die
Nuten 23 ein, und sobald die Stößel 5 in ihre rechte Endstellung gekommen sind, treten die Branchen 1 und
2 auseinander, so daß das Gerät zur Wiederholung des Arbeitsspieles bereit ist.
Für die Rückwärtsbewegung der Stößel 5 soll auf den Hebel 12 mit dem Finger der Hand so gedrückt werden
daß er sich in entgegengesetzter Richtung (verglicher mit dem Arbeitshub) dreht. Hierbei stützt sich del
Vorsprung 19 des Hebels 12 gegen die Wandung dei Öffnung 20, die den nadelförmigcn Matrizen /ugewand
ist.
Der Vorsprung 13 des Hebels 12 drückt auf dei Vorsprung 16 des Hebels 14 und läßt ihn sich um dii
Achse 33 (Fig. 11) drehen. Bei Drehung des Hebels 1-schneiden
die Messer 10 und 11 das erfaßte und genähti
Gewebe. Indem sich der Hebel 12 dreht, greifen di<
Ansätze 22 in die Nuten 23 ein. Dadurch wird das
Drehen des Hebels 12 eingestellt. Bei Vorwärtsbewegung des Hebels 12 zum Gelenk verläßt der Vorsprung
13 den Vorsprung 16, und das Messer 11 kommt unter Einfluß der Feder 15 in seine Ausgangstage zurück. Am
Ende seines Weges schiebt der Hebel 12 die Platte weg, die die beiden Branchen sperrte, und die Feder 3 dreht
die Branchen 1 und 2 gegeneinander.
Die Arbeitsenden der Branchen treten auseinander.
und das chirurgische Gerät ist zur Wiederholung des Arbeitsspieles bereit.
Falls das Gewebe beim Verklammern nicht durchtrennt werden soll, kann das Messer il abgestellt
werden. Dazu ist der Handgriff 18 um 180° zu drehen. Der sich dabei drehende Exzenter 17 versenkt den
Vorsprung 13 im Hebel 12, so daß bei Rückwärtsbewegung der Stößel 5 nicht geschnitten wird.
Claims (5)
1. Chirurgisches Gerät zum Vernähen von Weichgeweben mit miteinander gelenkig verbündenen
Branchen, einem Magazin für mehrere U-förmige Klammern und einem am freien Ende einer der
Branchen längs der Branche verschiebbaren Stößel, der die Klammern aus dem Magazin zum Verklammern
des erfaßten und zwischen den an den freien Enden der Branchen paarweise angeordneten
nadeiförmigen Matrizen befindlichen Gewebes ausstößt, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den nadeiförmigen Matrizen zwei Messer (10, 11) scherenartig zusammenwirken und
an dem freien Ende der einen Branche (1) ein Bügel (9) zum Wegdrücken von Gefäßen und
Kanälen vorgesehen ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Messer (10) in Form eines
Plättchens am Ende der einen Branche (1) starr befestigt ist und das zweite, bewegliche Messer (11)
einen an der anderen Branche (2) angebrachten Hebel (14) mit einem schneidenden Ende darstellt,
mit einem Vorsprung (16) am distalen Ende zum Drehen des Hebels (14) bei der Rückwärtsbewegung
des Stößels (5), wobei sich die beiden Messer (10,11)
einander annähern.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen L-förmigen Hebel (12) am Stößel (5), der
mit dem rückwärtigen Ende des Stößels (5) gelenkig verbunden ist, wobei der lange Arm des Hebels (12)
mit dem Stößel (3) längs der einen Branche (1) bewegbar ist, während die andere Branche (2) einen
Vorsprung hat, welcher am Hubende des ersten Armes des Hebels (12) auf den anderen Arm (19)
einwirkt, wodurch sich der Hebel (12) schwenkt und den Stößel (5) nachdrückt.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (9) zum
Wegdrücken der Gefäße und Kanäle als eine L-förmige Platte ausgebildet ist, die bündig mit dem
Plättchen des starren Messers (10) zwischen den vorspringenden Enden der nadeiförmigen Matrizen
(6) befestigt ist, wobei die letzteren ebenso wie die Platte (9) an ihrem Ende abgerundet sind.
5. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößelbereich auf dem Vorsprung am
distalen Ende des beweglichen Messers (11) als versenkbarer Anschlag (13) ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (2)
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