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Verfahren zur Irrelevanzreduktion in einem digitalen Farbfernsehübertragungssystem
Der Wunsch, die Kanalkapazität des Fernsehen der des Auges anzupassen, hat bereits
zu umfangreichen Untersuchungen und Arbeiten auf dem Gebiet der Nachrichtenreduktion
bei Fernsehsignalen geführt. Sie beruhen auf der nachrichtentheoretischen Erkenntnis,
daß eine Nachricht aus Information und Redundanz besteht. Die Nachrichtenreduktion
versucht mittels Verfahren der Informationsreduktion die Irrelevanz der Information
und mittels Verfahren der Redundanzreduktion die Redundanz zu eleminieren. Die Reduktion
der Irrelevanz, d.h.
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des für den Empfänger uninteressanten Teils der Information, wird
als irreversible Nachrichtenreduktion bezeichnet, da dieser Prozeß nicht umkehrbar
ist und stets einen Informationsverlust bewirkt. Das Maß der Informationsreduktion
muß der Empfänger bestimmen, der es entscheidet, welcher Teil der Information irrelevant
ist.
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Einer Irrelevanzreduktion bei der Codierung der Farbartsignale in
einem digitalen Farbfersehübertragungssystem kommt die Eigenschaft des menschlichen
Auges entgegen,in den einzelnen Bereichen des Farbdreiecks unterschiedliche Empfindlichkeiten
gegenüber Farbortabweichungen zu-besitzen.
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teN'ie bereits 1933 von Judd, D.B.: The 1931 ICI Standard Observer
and Koordinate System for Colorimetry. Journal Opt.
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Immer. 23 (1933) B. 359 - 374 angegeben und von Mac Adam, D.L.: Geodesic
Chromaticity Diagram Based on Variances of Color Matching by 14 Normal Observers,pplied
Optics 10 (1971) 5. 1 - 7 weiter untersucht wurde, stellen sich die Linien gleicher
Erkennbarkeit für Farbortunterschiede bei einer festen Bezugsfarbe näherungsweise
in Form von Ellipsen dar. In der Nähe von Blau erfolgt eine Zusammendrängung erkennbarer
Farbortabweichungen (kritisches Unterscheidungsvermögen) und ein Auseinanderziehen
in der Nähe von Grün (weniger kritisches Unterscheidungsvermöge4.
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Während bei der analogen Übertragung der Chrominanzsignale die unterschiedliche
Empfindlichkeit des Auges für Farbortabweichungen bei verschiedenen Farben nicht
zur Verringerung des Informationsflusses herangezogen werden kann, stellt sich die
nachstehend beschriebene Erfindung die Aufgabe, ein Codierverfahren für ein digitales
Farbfernsehübertragungssystem anzugeben, welches erstens diese augenphysiologischen
Gegebenheiten zu einer Irrelevanzreduktion bei der Quantisierung ausnutzt und darüberhinaus
aus geometrischen Überlegungen heraus eine weitere Verminderung der Quantisierstufen
anstrebt.
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Zur Irrelevanzreduktion von Chrominanzsignalen ist es bekannt, den
gesamten möglichen Farbraum in 126 Unterräume aufzuteilen, die sich durch verschiedenvolumige
Quader darstellen lassen.
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Für die digitale Ubertragung gibt man jedem Quader eine Codenummer'
und erzeugt empfangsseitig die zugeordneten Farben (Radio Mentor 1974 Heft 1, S.
18 - 19).
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Ein derartiges Verfahren erlaubt zwar die freizügige Bemessung der
verschiedenen Farbquaderentsprechend den augenphyisiologischen Gegebenheiten, erfordert
aber eine getrennte Ubertragung der hochfrequenten Komponente des Helligkeitssignals.
Ein derartiges Verfahren entspricht demnach nicht den international vereinbarten
Normen, bei denen die Helligkeitskomponente Ey mit den beiden Farbdifferenzsignalen
E und Ev übertragen wird.
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u Überdies ergeben sich mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren
Schwierigkeiten bei der Übertragung von unbunten Signalen.
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Die Erfindung geht von folgenden Gegebenheiten aus: Um Vereinbarungen
über die Ausbildung der Sende- und mpfangswandler (Farbkamera, Farbbildröhre) am
min- und Ausgang einer arbfernsehübertragungsstrecke treffen zu können, verwendet
man bekanntlich als gemeinsames Bezugssystem ein genormtes Farbdreieck der Internationalen
Beleuchtungskommission, abgekürzt IBK-Farbtafel. Bei dieser Normfarbtafel weichen
die geometrischen Abstände sehr stark von den empfundenen Farbabständen (Parbortänderungen)
ab.
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Bekanntlich ist bei allen mit Schwarz-WeiB-Fernsehsystemen kompatiblen
Farbfernsehsystemen eine Koordinatentransformation (Matrizierung) in dem als gemeinsamen
Bezug dienenden Farbdreieck erforderlich, um aus den drei FarbauszUgen die Farbdifferenzsignale
4 und Ev und das Helligkeitssignal Fy gewinnen zu können. Auf der Empfangs seite
ist stets eine entsprechende Rücktransformation erforderlich.
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Sie Erfindung schlägt nun vor, daß die Farbartsignale oder die daraus
durch Koordinatentransformation (Matrizierung) abgeleiteten Farbdlff erenz s ignale
sendeseitig in er Godierwerten schaltung umgeformt,die wenigstens zwei weitere Xoordinatentransformationen
bewirkt, von denen die erste die unterschiedliche Empfindlichkeit des Auges gegenüber
Farbortabweichungen an verschiedenen Stellen des Parbdreiecks wenigstens annahernd
ausgleicht und von denen die zweite die zu quantisierende Fläche des Farbdreiecks
möglichst klein werden läßt und daß empfangsseitig nach der Decodierung entsprechende
Rücktransformationen erfolgen.
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Vorteilhaft wird die erste Koordinatentransformation nach den in der
DIN 5033 Bl. 3.33 für die CIE-UCS-?arbtafel 1960 angegebenen Transformationsgleichungen
durchgeführt.
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Damit ergibt sich eine vergleichsweise einfache Anpassung an die augenphysiologischen
Gegebenheiten.
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Zweckmäßig läßt sich die zweite ILoordinatentransformation zur tdinimisierung
der zu quantisierenden Fläche des Farbdreiecks mit derjenigen zur Anpassung an die
augenphysiologischen Gegebenheiten kombinieren. Man kommt dann zu einer relativ
einfachen Anordnung.
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Das Verfahren nach der Erfindung hat gegenüber dem vorerwähnten Stand
der Technik den Vorteil, daß es die übliche lineare Codierung beibehält. Außerdem
ist es mit seinen Übertragungsparametern denen herkömmlicher mit Schwarz-Weiß-Fernsehen
kompatibler Parbfernsehübertragungsverfahren angepaßt.
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Im folgenden wird das Verfahren nach der Erfindung anhand von zehn
Figuren näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 das zu quantisierende Farbdreieck im
Koordinatensystem der CIS-UCS-Parbtafel Eig. 2 die Transformation des Farbdreiecks
in ein schiefwinkliges Koordinatensystem und die Spiegelung bestimmter Koordinaten
des Farbdreiecks in außerhalb des Farbdreiecks, aber innerhalb der zu quantisierenden
Fläche liegende Koordinaten Fig. 3 die abermalige Transformation zur Bildung hexagonaler
Plächenelemente Fig. 4 eine Codiermatrix zur sendeseitigen Umwandlung der durch
drei Koordinaten bestimmten hexagonalen Flächenelemente in die Koordinaten des schiefwinkligen
Koordinatensystems Sigma ein Blockschaltbild für eine unordnung zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung mit hexagonalen Flächenelementen Fig.5b ein Blockschaltbild
für eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung mit parallelogrammförmigen
Flächenelementen Fig.6 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung der
Koordinatentransformation auf der Sendeseite iligo 7 ein Blockschaltbild einer Anordnung
zur Durchführung der Koordinatentransformation auf der Empfangsseite Fig. 8 eine
Ausführungsform, bei der die sendeseitige Transformation digital ausgeführt wird
und Fig. 9 eine Ausführungsform, bei der die ohnehin notwendige Matrizierung der
RGB-Signale mit den Koordinatentransformationen nach der Erfindung kombiniert wird.
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In der Fig. 1 ist die CIE-UCS-Farbtafel mit dem aus der nicht dargestellten
IBK-Fartafel transformierten Farbdreieck mit den Eckpunkten Rot (R), Grün (G) und
Blau (B) dargestellt.
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Die Parbtafel entspricht der DIN 5033 Bl. 3.33, so daß hier nicht
näher auf die Einzelheiten der Darstellung eingegangen werden soll, zumal sie nicht
erfindungswesentlich sind. Die Zahlen 500, 600 usw. an den Seiten der hufeisenförmigen
Kurve (pektralfarbenzug) bezeichnet die jeweiligen Lichtwellenlängen. Das zu quantisierende
Farbdreieck RGB liegt innerhalb des Spektralfarbenzugs. Jede Farbart des Farbdreiecks
ist durch die Farbkoordinaten und v eindeutig gekennzeichnet.
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anhand des transformierten Dreiecks R-G-B ist abzulesen, welche Abschnitte
der achsen u und v zu quantisieren sind, damit alle reproduzierbaren Farben erfaßt
werden. In Fig. 1 sind dies die Abschnitte AB bzw. CD. Es ist aber auchleaht zu
erkennen, daß eine weit größere Fläche als unbedingt notwendig durch den Quantisierungsvorgang
abgedeckt wird. Dies geht zu Lasten der Codiergenauigleit im eigentlichen Parbdreieck.
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Daher ist es vorteilhaft, nicht die strecken A-B und C-D auf den Achsen
u und v zu quantisieren, sondern die Strecken B-G, R-B oder R-G oder, wie noch gezeigt
wird, zu diesen Strecken parallel verlaufende Achsen. Damit wird die Fläche des
Rechtecks, welche das Dreieck R-G-B umschließt, minimisiert.
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Die Fig. 2 zeigt die minimisierte Fläche als Parallelogramm, dessen
untere Hälfte innerhalb des Spektralfarbenzugs das Farbdreieck darstellt, wobei
zur d'bersichtlichkeit die alten Bezugsachsen u und v ebenso weggelassen wurden
wie die stellen längenangaben.
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Das schiefwinklige Koordinatensystem s, t der Fig. 2 ist dadurch zustande
gekommen, daß beide Koordinatenachsen Parallelen zu benachbarten Seiten des Farbdreiecks
darstellen, nämlich s.als Parallele zur o'eiteB-R, und t als Parallele zur Seite
B-G. Der Schnittpunkt der Achsen wurde so gewählt, daß sowohl die s-Achse als auch
die t-Achse von der Linie R-G des Farbdreiecks bei 0 oder einem kleinen positivem,
von 0 abweichenden Wert geschnitten werden. Es ist zweckmäßig, wie in Fig. 2 ausgeführt,
diese Abweichung 0,5 zu wählen.
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Die vier Quadranten des schiefwinkligen Koordinatensystems sind mit
den römischen Zahlen I bis IV bezeichnet. Wie man leicht erkennt, liegt der uberwiegende
Teil der Parallelogrammfläche im ersten Quadranten und ein wesentlicher Teil der
Parallelogrammfläche im zweiten und vierten Quadranten außerhalb des Farbdreiecks,
, während der dritte Quadrant voll im Parbdreieck liegt Durch Quantisierung werden
die Flächenelemente innerhalb des Farbdreiecks den durch kleine Kreise markierten
Punkte zugeordnet. überträgt man anstelle der im Farbdreieck liegenden Punkte A,
B, C, D, E, 148 des seiten Quadranten des B, t-Koordinatensystems die um den Punkt
SP in den 1V-Quadranten gespiegelten Punkte A', tt, C', D', E', so läßt sich die
Zahl der notwendigen Quantisierungsstufen auf die Hälfte verringern. Es wird also
nur noch die untere Hälfte des Parallelogramins quantisiert. Wegen der Unterscheidungssicherheit
der die Spiegelung verwirklichenden Logik--chaltung wählt man als Gpiegelungspunkt
SP nicht den Nullpunkt, sondern einen auf der t-Achse um einen kleinen, positiven
Betrag verschobenen Punkt (in der Zeichnung tsp = 0,5). Dann wird, wie anhand der
Fig. 2 dargestellt z.B. der Punkt A im ersten Quadranten innerhalb
des
Farbdreiecks mit den Koordinaten s = -) und t = +3 in dem vierten Quadranten außerhalb
des Farbdreiecks zu A' mit den Koordinaten s = +3 und t = -2 gesiegelt. Ob die Koordinaten
gespiegelt erden, kann die Entschlüsselungslogik auf der Empfangsseite daran erkennen,
daß die Summe der übertragenen Koordinaten (s + t) ) O ist. Hierzu wird auf die
bei der Behandlung der nächsten Figuren ausführlich dargestellte Codezuordnungstabelle
verwiesen-.
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Ein nach der Fig. 2 durch ein schiefwinkliges Koordinatensystem s,
t darstellbares Fsrbdreieck benötigt demnach die kleinste mögliche -Quantisierungsfläche,
wenn zusätzlich eine Koordinatenspiegelung der im zweiten Quadranten II des schiefwinkligen
Koordinatensystems liegenden Werte des Xarbdreiecks in den außerhalb des Farbdreiecks
liegenden vierten Quadranten T7 durchgeführt wird.
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Die sich durch die Schnittlinien des schiefwinkligen Koordinatensystems
ergebenden Flächenelemente des Farbdreiecks sind Parallelogramme, die die Kanten
und Zecken des Farbdreiecks nur unvollkommen überdecken können. Außerdem stellen
die Parallelogramme nur eine unzureichende Annäherung an die alsEllipsen anzusehenden
Flächen gleicher Farbempfindung dar.
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Euhrt man in weiterbildung der Erfindung lediglich auf der Sendseite
vor der Transformation in das schiefwinklige Koordinatensystem eine weitere Koordinatentransformation
durch, indem man jede der drei eiten des Farbdreiecks als Bezugsachsen für ein neues
Koordinatensystem mit den Koordinaten heranzieht, so ergibt sich als zu quantisierendes
Flächenelement ein Sechseck. In der Fig. 3 ist dies anschatlich darge-oder
oder
stellt an dem durch die Koordinaten # = 89, # = 56 und # = 8 oder 9 bestimmten Sechseck,
das zur Verdeutlichung durch eine größere Strichstärke hervorgehoben wurde.
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Das sechseck stellt im Sinne der Mengelehre eine Schnittmenge aus
den drei Koordinaten # = 8 oder 9 und # = 5 oder 6 und # = 8 oder 9 das. Selbstverständlich
ist das Sechseck auch durch die folgende Yereinigungsmenge zu definieren: 8 und
# = 9 oder # = 9 und # = 5 oder # = 8 und # = 6.
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wie man leicht einsieht, ist mit der Wahl hexagonaler Flächenelemente
eine weitgehende tJberdeckung auch der Kanten und Ecken des Farbdreiecks möglich.
Zudem ergibt das sechseck eine weitergehende Annäherung an die als Ellipse anzusehenden
Flächen gleicher Farbempfindung als ein Parallelogram oder Rechteck.
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Eine mögliche Logik zur Realisierung der Codezuordnungstabelle zeigt
die Fig. 4.
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Die xoodiermatrix der Fig. 4 zeigt links 14 Eingänge entsprechend
der Koordinatenaufteilung auf den Seiten des transformierten Farbdreiecks entsprechend
der Fig. 3.
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Durch die in den Zeilen der -Codiermatrix angeordneten UND-bzw.
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ODER-Verknüpfungen werden die in den spalten entsprechend den Koordinaten
des Farbdreiecks der Fig. 3 auszuwertenden Plächenelemente wieder in das s, t-Koordinatensystem
der Fig. 2 zurück eingeordnet. Die Übertragung erfolgt also wieder in den s, t-Koordinaten,
so daß auf der Empfangs seite keine zusätzliche Logik notwendig ist.
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Die Codezuordnungstabelle für die drei Flächenelemente A, B und D
der Fig. 3, die den durch kleine Kreise symbolisierten, aber nicht durch Schnittlinien
dargestellten parallelogrammförmigen Flächenelementen der Fig. 2 entsprechen, sieht
folgendermaßen aus
vor der vor der nach der nach d. Spg. |
5 rJ J Spiegel. Spiegel. Vorz.binär |
s t 5 s t s+t 5 s t |
A 1v2 13v14 7vS -3 3 3 -2 1 L iL t0 |
B 3v4 12v13 6v7 -3 2 3 -1 2 L LL OL |
D 5v6 11v12 5v6 -3 1 3 0 3 L iL 00 |
rür das gewählte Beispiel der Flächenelemente A, B und D in der Fig. 3 ergibt sich
ein wert s von 3, die t -oordinate ändert sich dagegen durch die Spiegelung von
0 über -1 nach -2, wie die Fig. 4 zeigt. Die Codierung mit Spiegelung wird durch
die an die Ausgänge der Codiermatrix angeschlossenen Verknüpfungsschaltungen und
das Ausgangs tor in Verbindung mit den übrigen Bauelementen der Codiermatrix bewirkt.
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Die Codiermatrix kann über die Minimisierung der quantisierenden Flächenelemente
hinaus zu weiteren Aufgaben herangezogen werden. So ist es mit der Codiermatrix
z.B. möglich, mit Farbstichen behaftete Vorlagen, beispielsweise alte Farbfilme,
über die ohnehin notwendige Codierung zu korrigieren.
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Darüberhinaus stellt die Codezuordnungstabelle bzw. die zugehörige
Codiermatrix ein vorzüglich geeignetes Mittel dar, um zum Zwecke des Abonnementfarbfernsehens
eine sendeseitige Verschlüsselung durchzuführen, um nur zahlenden Abonnenten den
Empfang bestimmter Darbietungen zu ermöglichen. Außerdem sind Trickeffekte leicht
über die Codierung durchzuführen.
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Die Fig. 5a zeigt ein Blockschaltbild mit der Logikschaltung der Fig.
4. Die in einer herkömmlichen Matrix aus den Kameragrundfarben R, G, B abgeleiteten
Barbdifferenzsignale EVJ}U werden in drei Transformationsgliedern in die Koordinaten
des Farbdreiecks zur Anpassung an die augenphysiologischen Gegebenheiten (CIS-UCS-Farbtafel)
und zur Bildung hexagonaler Flächenelemente umgesetzt. Diese hexagonalen Plächenelemente
nach der Fig. 3 werden in den drei nachgeschalteten Analog-Digital-Wandlern linear
codiert. Die drei codierten Signale gelangen dann auf die Logikschaltung der Fig.
4. Lrst dort erfolgt die Koordinatentransformation zur Minimisierung der zu quantisierenden
Fläche des Farbdreiecks und es wird die Spiegelung der außerhalb der zu quantisierenden
Fläche liegenden Koordinaten des Farbdreiecks in innerhalb einer kleineren zu quantisierenden
Fläche, aber außerhalb des Farbdreiecks liegende Koordinaten 8, t anhand der vorstehend
gezeigten Codezuordnungstabelle durchgeführt. Diese s, t Koordinaten werden dann
auf den nicht im einzelnen dargestellten Sender S gegeben und zum Empfänger E übertragen.
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Für das Helligkeitssignal Ey wird ein normaler Coder und Decoder verwendet.
Auf der Empfangsseite erfolgt> soweit erforderlich, eine Rückspiegelung der gespiegelten
s, t-Koordinaten und eine Digital-Analog-Wandlung und anschließend die gemeinsame
Rücktransformation der s, t-Koordinaten über die Koordinaten der CIE-UCS-Farbtafel
in die XY-Koordinaten der IBK-Farbtafel und danach die bekannte Dematrizierung in
die Signale RGB für die Bildröhre.
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In dem Blockschaltbild der Fig. 5b ist auf die Umwandlung in hexagonale
Flächenelemente verzichtet worden, es ergibt sich daher ein etwas anderer Aufbau
auf der oendeseite S. Nach der
Matrix für die Bildung der Farbdifferenzsignale
E,,, Ev und das Helligkeitssignals Ey folgen zwei Transformationsglieder o und t,
in denen sowohl die Transformation aus den Koordinaten der IBK-Farbtafel in die
der CIE-UCS-Farbtafel als auch in das schiefwinklige Koordinatensystem s,t erfolgt.
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Anschließend werden die transformierten Signale zwei Analog-Digital-Wandlern
zugeführt und in einer ähnlich der Fig. 4 nach der Codezuordnungstabellerealisierten
Kodiermatrix gespiegelt. Diese zum Teil gespiegelten Koordinaten s und t werden
zur Empfangsseite E übertragen. Der Coder und Decoder für das Helligkeitssignal
Ey unterscheidet sich ebenso wie die ganze Anordnung auf der Empfangsseite E nicht
von der Anordnung im Blockschaltbild der Fig. 5a.
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Die Bemessung der Transformationsschaltungen erfolgt nach den im folgenden
abgeleiteten Transformationsgleichungen, wobei zur Straffung des Textes die Ableitung
auf das unbedingt zum Verständnis der Erfindung notwendige verkürzt wurde. Die im
folgenden mit kleinen Buchstaben und Zahlen als Indizes bezeichneten Koeffizienten
(a11, a12 usw.) ellen die Matrisankoeffizienten der jeweiligen Transformationsgleichungen
dar.
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Für die bekannte und bei kompatiblen Farbfernsehsystemen unumgängliche,
den beiden Koordinatentransformationen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorangehende
Koordinatentransformation der in der IBK-Farbtafel mit XY und Z bezeichneten drei
Farbartsignale in die beiden Farbdifferenzsignale Eu, Ev und das Helligkeitsslgnal
Ey ergibt sich die Beziehung X + Y + Z = E, . a1 + Ey. a2 + Eu . a3 und es folgt:
X = ################# (1) und
y = ################# (2) Eine lineare
Quantisierung der Achsen Ev und Fu oder der Ey Ey und transformierten Koordinaten
x und y würde keinerlei Nutzen aus der augenphysiologischen Tatsache der unterschiedlichen
Empfindlichkeit gegenüber Farbortabweichungen ziehen, da, wie bereits erläutert,
auf der x, y-Ebene des IBK-Diagramms die geometrischen Abstände nicht mit den empfundenen
Farbabständen übereinstimmen.
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Für die erste Koordinatentransformation nach der Erfindung aus der
IBK-Parbtafel mit den Koordinaten x, y, in die CIE-UC-Farbtafel mit den Koordinaten
u und v gelten folgende Transformationsgleichungen: 4x u = -2 x + 12 y + 7 (3) =
######## (4) Mit dieser ersten Koordinatentransformation nach der Brfindung wird
der Nachteil vermieden, daß bei einer Quantisierung der Bezugsachsen der IBK-Farbtafel
auf das kritische Unterscheidungevermögen im Bereich Blau abzugleichen wäre. Damit
wäre die Quantisierung im Bereich Rot und Grün überbestimmt.
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Will man die ohnehin notwendige Koordinatentransformation zur Bildung
des Helligkeitssignals und der Farbdifferenzsignale mit der Transformation aus der
IBK-Farbtafel in die CIE-UCS-Farbtafel in einer Schaltungsanordnung durchführen,
so lassen
sich für diese Koordinatentransformation aus den Gleichungen
(1) (2), (3) und (4) folgende Formeln ableiten: u=##################### (5) v=#####################
(6) Für die Rücktransformation gilt: Eu=################# # Ey (7) Ev=#################
# Ey (8) Die Verkleinerung der zu quanttsierenden Fläche des Parbdreiecks in der
CIE-UCS-Farbtafel ergibt sich durch Einführung der Koordinaten s und t. Es gilt
dann für die Koordinaten s und t des schiefwinkligen Koordinatensystems s=#####################
(9) t=##################### (10)
Für die Aufteilung des Farbdreiecks
RGB in hexagonale Flächenelemente nach Fig. 5a gilt eine entsprechende Ableitung.
Man erhält für #=##################### #=##################### } frEv + f2EU +feEv
#=##################### Die Umformung in das s-t-Koordlnatensystem und die Spiegelung
wird nach der Transformation von der Codiermatrix vorgenommen.
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Die schaltungstechnische Ausführung der Transformationsgleichungen
(9) und (10) ist im Prinzip in Fig. 6 dargestellt.
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Nach den Regeln der analogen Rechentechnik lassen sie sich aus aus
je zwei Summierverstärkern,einem Umkehrverstärker und einem Vier-Quadranten-Multiplizierer
aufbauen.
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Die zugehörige Rücktransformation wird in Schaltungen vorgenommen,
die die Gleichungen (11) und (12) realisieren.
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Eu=################# Ey (11) g21s + g22t + g23 Ev=#################
Ey (12)
Fig. 7 zeigt das Prinzipschaltbild für die Rücktransformation.
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Es unterscheidet sich von Fig. 6 in den Koeffizienten (entsprechend
Gleichung (11), (12) und dem zusätzlichen Multiplizierbaustein.
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Die Realisierung der Transformationsgleichungen kann, wie in Fig.
8 skizziert, auch digital erfolgende Die Farbdifferenzsignale und das mit einem
Tiefpaß TP auf die Bandbreite der Farbkomponenten begrenzte Luminanzeignal werden
insgesamt drei A/D-Wandlern zugeführt. In nachfolgendem digitalen Schaltungen wird
die Transformation vorgenommen Dar A/D-Wandler für das bandbegrenzte Y-ignai kann
entfallen wenn es gelingt, durch eine vergleichsweise einfache digitale Anordnung
die gleiche Information vom Y-Codiermystem abzuleiten. Trotzdem dürfte die digitale
Version wegen der komplexen Schaltungstechnik zur Realisierung der Brüche in den
Gleichungen (9) (10), (11) und (12) im Vergleich zur Analogtechnik aufwendiger sein.
Auch die empfangsseitige Rücktransformation kann digital in ähnlicher Art und Weise
erfolgen.
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Die Fig. 9 zeigt ein Blockschaltbild für ein Verfahren, bei der die
bei einem kompatiblen Farbfernsehübertragungssuystem ohnehin notwendige sendeseitige
Koordinatentransformation der drei Farbartsignale R G B in einem genormten Farbdreieck
zur Bildung des Heiligkeitssignals Ey und der beiden Farbdifferenz-Signale Eu und
Ev einerseits um die Koordnatentransformation zur Anpassung an die augenphysiologischen
Gegebenheiten und andererseit die Koordinatentransformation zur Verkleinerung der
zu quantisierenden Fläche erweitert istO Zur Bildung des Helligkeitssignals Ey verwendet
man dann eine vereinfachte lediglich zur Addition der Farbartsignale ausgelegte
Matrix. Auf der Empfangsselte kann eine entsprechend aufgebaute Schaltungsanordnung
Verwendung finden.
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Geht man, wie in Fig. 9 dargestellt, nicht von Ev, Ey, Eu, sondern
von dem von der Farbkamera gelieferten RGB-Signal aus, so müssen die Koeffizienten
der Transformationsgleichungen verändert werden. Die neuen Koeffiziehten erhält
man durch Multiplikation der Koeffizientenmatrix derTransformationsgleichungen für
s und t, bzw.#,#,# mit der Verknüpfungsmatrix zur Umwandlung von Ev, Ey, Eu in die
RGB-Koordinaten.
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Entsprechendes gilt für die Anwendung des Verfahrens auf andere Farbfernsehsysteme
als PAL z.B. NTSC;auch hier müssen die Koeffizienten der Transformationslgichungen
durch Multiplikation mit der Verknüpfungsmatrix (Umwandlung EVt Ey' Eu#Y, I, Q)
auf Sende- und Empfangsseite verändert werden.