DE2418966C3 - Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit Kugelgraphit - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit KugelgraphitInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit Kugelgraphit, in einer
Gießform, die einen Formhohlraum und eine Behandlungskammer aufweist, die sich in der Gießrinne der
Gießform befindet und den zum Gießen des Gußstückes erforderlichen Impfstoff enthält.
Eine derartige Vorrichtung und das mit ihr durchzuführende Verfahren sind aus der DT-OS 19 36153
bekannt. Die dort beschriebene und dargestellte Einrichtung besteht aus einer Gießform, in die das
geschmolzene Eisen über einen Eingußtrichter, ein nach unten führendes Eingußrohr, eine Zwischenkammer,
eine Steigkammer und eine Eingußöffnung gelangt. In die als Behandlungskammer dienende Zwischenkammer
wird ein die Kugelbildung des im Gußeisen befindlichen Graphits bewirkender Zuschlagstoff in einer nach
bestimmten Parametern berechneten Menge eingegeben. Die Zwischenkammer ist mit einer sog. »Schikane«
versehen, die den Durchfluß des flüssigen Metalls reguliert und eine genügende Verweilzeit gewährleistet.
— Die den Durchfluß des flüssigen Metalls regulierende »Schikane« bringt weder den Schmelzfluß ganz zum
Stillstand, noch ist sie mit einem Behandlungsmittel versehen oder durch die gemeinsame Wirkung von
Temperatur und Druck der Schmelze zerstörbar.
Dagegen sollen die vor dem Gießhohlraum angeordneten dünnen, schnellschmelzenden Metallplatten der in
der US-PS 16 64 452 dargestellten und beschriebenen Gießform den Schmelzfluß kurze Zeit aufhalten, bis sich
Verunreinigungen der Schmelze in den Steigern abgesetzt haben. — Die bekannte Form dient nicht der
Herstellung von Gußstücken mit Kugelgraphit.
Bei dem Verfahren und der Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit Kugelgraphit gemä
US-PS 36 58 115 ist zwischen Einguß und Formhohl raum ein Einsatz angeordnet, der aus zwei mi
Bohrungen versehenen Deckplatten besteht, zwischei denen sich ein Impfmittel befindet Das Material de
Deckplatten soll einerseits einen so hohen Schmelz punkt haben, daß es sich nicht zu schnell auflösl
Andererseits soll die Zusammensetzung der Platten se sein, daß bei allmählich durch den Schmelzfluß größei
werdenden Löchern in den Platten und im Impfmitte eine übermäßige Veränderung der chemischen Zusam
mensetzung des Gusses vermieden wird. — Die bekannte Vorrichtung hat keine Behandlungskammer
die sich in der Gießrinne der Gießform befindet und den zum Gießen erforderlichen Impfstoff enthält
Es ist auch bekannt, daß die Impfwirkung mit der Zeit rasch abklingt, und daß es zum Erzielen von Gußstücken
mit homogenem Gefüge wünschenswert ist, diese Impfung so kurz wie möglich vor der Erstarrung des
behandelten Metalls vorzunehmen.
Zu diesem Zweck wurden aufeinanderfolgend mehrere Impfverfahren angewendet. Zuerst hat man vor dem
Gießen den Impfstoff in feinen Teilchen durch Rühren der Schmelze einverleibt, die sich in der Gießpfanne
befand. Dann hat man versucht, eine doppelte Impfung vorzunehmen, wobei die Schmelzmasse zuerst in der
Pfanne vor dem Beginn des Gießvorgangs geimpft wurde, worauf die Impfung unmittelbar vor diesem
Gießvorgang wiederholt wurde, entweder beispielsweise beim Umgießen in kleine Handpfannen, beim
Durchtritt durch ein Filter in Form eines Trichters, der eine geeignete Menge Impfstoff enthielt. Desgleichen
hat man versucht, die Schmelzmasse durch direkte kontinuierliche oder diskontinuierliche Dispersion des
Impfstoffes in den Einguß oder durch Einbringen eines Impfstoffstaubes in die Form, zu behandeln. Diese
Verfahren haben sich jedoch nicht ausreichend zuverlässig hinsichtlich der Homogenität des Gefüges der
Gußstücke erwiesen, so daß vorgeschlagen wurde, die Schmelze mit dem Impfstoff im Augenblick seines
Abflusses in das System von Kanälen oder des aufgesetzten Eingusses der Form in Kontakt zu bringen,
wobei der Impfstoff, der einen Körper in eingeschlossener Form in der Gießform umhüllt oder bildet,
vorzugsweise in Form eines perforierten Gießkerns, der sich fortschreitend unter der Wirkung der Strömung der
Schmelze auflöst.
Schließlich wird bei einer komplizierteren Form des vorhergehend beschriebenen Verfahrens der Impfstoff
in Form von Stücken in das System von Gießköpfen der Gießform gebracht, und zwar unmittelbar einer
Vorrichtung vorgeschaltet, die beispielsweise durch einen Gitterrost aus feuerfestem Material oder aus
einem perforierten Kern besteht, der den Durchtritt der Schmelze ermöglicht, jedoch die Mitnahme des nicht
gelösten Impfstoffes durch die flüssige Schmelze verhindert.
Bei diesem Verfahren zur fortschreitenden Lösung von Impfstoffstücken durch das Gießmetall ist es jedoch
erforderlich, daß die Abmessung der Impfstoffstücke am Ende des Gießvorgangs noch größer als diejenige der
öffnungen der Durchtrittsvorrichtung für die Schmelze ist. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, größere
IfripfstoffiTicngcn zu verwenden als notwendig sind,
sowie einen Verlust der restlichen Impfstoffstücke hinzunehmen, die nach der Erstarrung im Gießkopf
bleiben.
Übrigens ändert sich zwischen Besinn und FnHe He«
Gießvorgangs die Austauschfläche zwischen Schmelze und Impfstoff erheblich, was vor allem eine Minderung
des Impfgrades herbeiführt. Zwar macht sich dieser Nachteil beim Gießen kleiner Stücke wenig störend
bemerkbar, während bei ziemlich großen Stücken, beispielsweise bei Kurbelwellen für Brennkraftmaschinen,
die eine ziemlich lange Gießzeit erfordern, die Gefahr besteht, daß die Homogenität des Gefüges nicht
genügt.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Gießform zur Herstellung von Gußstücken mit
Kugelgraphit, die einen Formhohlraum und eine den zum Gießen erforderlichen Impfstoff enthaltende
Behandlungskammer aufweist, so auszubilden, daß bei Schwerkraftguß eine zuverlässige und gleichmäßige
Verteilung des Behandlungsmittels im flüssigen Eisen sichergestellt ist
Die zuvor angegebene Aufgabe ist erfindurgsgemäß dadurch gelöst, daß das Volumen der in den
Formhohlraum mündenden Behandlungskammer gleich der Summe der Volumina des herzustellenden Gußstükkes
und des Speisekopfes dieses Gußstückes ist, daß die Behandlungskammer eingußseitig mit einem Siphon
und gußstückseitig mit einem temporären und durch die gemeinsame Wirkung von Temperatur und Druck der
Schmelze zerstörbaren Verschlußorgan abgeschlossen ist, das aus einer Blechplatte besteht, deren Dicke und
Zusammensetzung die Dauer des Widerstandes gegen Temperatur und Druck der Schmelze bestimmt, und das
bewirkt, daß die Impfung in der Behandlungskammer während der Zeit erfolgt, die zur Zerstörung des
Verschlußorganes notwendig ist, und daß eine Trennplatte aus neutralem feuerfesten Material unmittelbar
stromabwärts hinter dem temporären und zerstörbaren Verschlußorgan im Einlaß zum Formhohlraum angeordnet
ist, die einen ein desoxydierendes und nachimpfendes Behandlungsmittel enthaltenden Hohlraum
aufweist.
Die Zwischenschaltung eines Siphons zwischen Einguß und dem aufgesetzten Einguß der Behandlungskammer
bietet den Vorteil, daß selbst im Falle einer unbeabsichtigten und kurzzeitigen Unterbrechung des
Gießvorgangs die in der Kammer enthaltene Schmelze sich nicht in Kontakt mit der umgebenden Luft befindet,
so daß sich in dieser Kammer keine Oxidhäute oder -schichten bilden, die für die Qualität des Gußstückes
schädlich sind.
Das Behandlungsmittel kann beispielsweise ein Desoxydations- und Nachimpfungsmittel sein, das dazu
dient, die Wirkung des in der Behandlungskammer enthaltenen Impfstoffes zu vollenden und die Oxide zu
vermindern, die durch das Schmelzen des temporären und zerstörbaren Verschlußorgans, wenn dieses aus
einem Metall ist, entstehen. Was die Trennplatte betrifft, so hat diese nicht nur die Aufgabe der Begrenzung
zwischen dem herzustellenden Gußstück und dessen Gießkopf, sondern auch die gleichmäßige Verteilung
des Behandlungsmittels in der Schmelze, wenn es durch diese mitgeführt wird, zu erleichtern.
Die Gleichzeitigkeit der Auflösung des Impfstoffes in der ganzen Masse der Schmelze im Innern der
Behandlungskammer bietet bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestimmte Vorteile gegenüber
dem bekannten Verfahren der progressiven Auflösung durch Schlämmen der iittpfslüffstUcke durch
das Gießmetall. Diese Vorrichtung ermöglicht das Erzielen einer vollkommenen Homogenität des Gefüees
beim Gießen ziemlich massiver Stücke sowie eine wirtschaftliche Verwendung des Impfstoffes infolge des
Umstandes, daß in die Behandlungskammer nur die Impfstoffmenge eingeführt zu werden braucht, die für
den Vorgang notwendig ist. Sie ermöglicht ferner eine große Schnelligkeit des Gießvorgangs und macht diesen
von dem menschlichen Faktor unabhängig, wobei es nicht mehr notwendig ist, die Masse der Schmelze über
den Impfstoff zu leiten. Sie gestattet ferner eine sehr einfache Regelung der Impfdauer durch die Einwirkung
auf die Dicke und die Zusammensetzung des temporären Verschlußorgans in Abhängigkeit von dem verwendeten
Impfstoff. Der Impfstoff kann sowohl in Form von Pulver oder von Stücken verwendet werden, obwohl es
vorzuziehen ist, ihn in pulverförmigem Zustand zu verwenden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Teilquerschnitt im Aufriß einer Gießform gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine Schnittansicht eines temporären zerstörbaren Verschlußorgans,
Fig.3 die Wiedergabe eines Gefügebildes einer Probe zur Prüfung der Graphitierung, die bei einem
Anfangsversuch zur Regelung der Gießbedingungen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt
worden ist,
F i g. 4 die Wiedergabe eines Gefügebildes einer Probe zur Prüfung der Graphitierung, die nach der
Regelung der Gießbedingungen erzielt worden ist.
Die in F i g. 1 dargestellte Gießform ist eine herkömmliche Sandkasten-Gießform. Im Innern dieser
Gießform sind ein Formhohlraum 1 für das herzustellende Gußstück sowie eine Behandlungskammer 2
vorgesehen, die zur leichteren Bestimmung des Volumens aus einem vertikalen zylindrischen Teil
zusammengesetzt ist, der an jedem seiner Enden durch eine Halbkugel abgeschlossen ist. Die Behandlungskammer
2 ist hier in bezug auf den Formhohlraum 1 des herzustellenden Gußstücks ausladend angeordnet, so
daß sie eine Drucksäule bildet, ihr Volumen ist gleich der Summe der Volumina des herzustellenden Gußstücks
und des Gießkopfes. Sie wird durch einen aufgesetzten Einguß 3 gespeist, der am unteren Ende seiner oberen
Halbkugel angeordnet ist, und durch einen zweckmäßig in einer der Stoßebenen der Form angeordneten Siphon
4, dessen Aufgabe vorhergehend erläutert wurde, und der zwischen dem aufgesetzten Einguß 3 und dem
Einguß 5 vorgesehen ist.
Der Impfstoff 6 ist in die untere Halbkugel der Behandlungskammer 2 eingelegt und ein temporäres
Verschluß- und Trennorgan 7, das in F i g. 2 näher dargestellt ist, ist in der Verbindungsrinne zwischen der
Behandlungskammer 2 und dem Formhohlraum 1 des Gußstücks vorgesehen, es bildet gleichzeitig einen
Ansatz des Gießkopfes und befindet sich in der Stoßebene des herzustellenden Gußstücks unmittelbar
oberhalb der unteren Halbkugel der Behandlungskammer 2.
Das temporäre Verschluß- und Trennorgan 7 setzt sich aus einer kreisförmigen Blechplatte 8, die
anschließend an die Behandlungskammer 2 angeordnet ist, und aus einer ebenfalls kreisförmigen Trennplatte 9
zusammen, welche aus neutralen feuerfesten Materialien hergestelli und dem Forrnhonlraum 1 des
Gußstückes benachbart ist. Die Blechplatte 8 ist mit der Trennplatte 9 verklebt und das Ganze sitzt an seinem
Umfang im Sand der Gießform.
Die Dicke und die Zusammensetzung der Blechplatte 8, weiche, wie erwähnt, dazu bestimmt ist, durch die
kombinierte Wirkung der Temperatur und des Druckes der in der Behandlungskammer 2 enthaltenen Masse der
Schmelze zerstört zu werden, bestimmt die Dauer des Widerstandes dieser Platte und damit die Impfdauer der
Masse der Schmelze vor der Füllung des Formhohlraumes 1 des Gußstückes.
Die Trennplatte 9 weist einen zylindrischen Hohlraum 10 auf, dessen öffnung zur Behandlungskammer 2
gerichtet ist, sowie einen halbkugelförmigen Hohlraum 11, dessen öffnung zum Formhohlraum 1 des Gußstücks
gerichtet ist, von dem er das eingußseitige Ende bildet, ferner eine Mittelöffnung 12, die einen angesetzten
Einguß bildet, zur Verbindung zwischen den Hohlräumen 10 und 11, und eine Reihe von Kanälen 13, die in
regelmäßigen Abständen in kreisförmiger Anordnung in der Nähe des Umfangs der Trennplatte 9 angeordnet
sind und ebenfalls die Hohlräume 10 und 11 miteinander verbinden. Ein Nachimpfungs- und Desoxydationsmittel
in pulverförmigem Zustand, das dazu dient, die Wirkung des sich in der Behandlungskammer 2 befindenden
Impfstoffes 6 zu vollenden und damit die Oxide zu verringern, die durch das Schmelzen der Blechplatte 8
entstehen, ist in dem Hohlraum 10 durch die Blechplatte 8 einerseits und durch eine Kartonscheibe 14, die mit
dem Grund des Hohlraums 10 verklebt ist, andererseits eingeschlossen. Der Neigungswinkel der Kanäle 13, die
für den Abfluß des im Hohlraum 10 enthaltenen Produkts dienen, wird zweckmäßig so bestimmt, daß
eine wirksame Nachimpfung der Masse der Schmelze, die durch die Mittelöffnung 12 ausfließt, sichergestellt
ist.
Der Verlauf des Gießvorgangs ergibt sich aus der vorhergehenden Beschreibung. Die notwendige Menge
Impfstoff 6 der Behandlungskammer 2 sowie das temporäre und trennende Verschlußorgan 7 werden bei
der Herstellung der Gießform eingesetzt. Wenn die Schmelze in die Gießform gegossen wird, füllt sie, durch
die Blechplatte 8 gehalten, die Behandlungskammer 2, wobei sie den Impfstoff 6 auflöst und infolge der
Wirkung des Siphons 4 ohne Kontakt mit der umgebenden Luft bleibt. Während dieser Zeit bewirkt
die kombinierte Wirkung der Temperatur und des Druckes der Masse des in der Behandlungskammer 2
enthaltenen Schmelzgutes das Schmelzen der Blechplatte 8. Die Masse des in geeigneter Weise geimpften
Metalls dringt sodann durch Gefällewirkung und Abziehen in den Formhohlraum 1 des Gußstückes ein
und reagiert beim Durchtritt mit dem Nachimpfungsmittel, das im Hohlraum 10 der Trennplatte 9 enthalten
iat.
Nach der Erstarrung bildet die in der Behandlungskammer 2 vorhandene Metallmenge den Gießkopf. Er
enthält alle Schlacken, die bei der Reaktion entstehen und wegen des Dichteunterschiedes an der Oberfläche
aufschwimmen, so daß keine Gefahr besteht, daß Einschlüsse entstehen, die für die mechanischen
Eigenschaften des Gußstückes nachteilig sind. Nach dem Entformen braucht das Gußstück lediglich vom
Gießkopf in der Höhe der öffnung 12 der Trennplatte 9
getrennt zu werden, deren Vorhandensein das Lösen durch Schlag erleichtert.
Nachfolgend werden beispielsweise die Werte und die Ergebnisse von zwei Versuchen angegeben, die
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Gießen von Kurbelwellen für Brennkraftmaschinen
mit einem Bruttogewicht von 13,5 kg durchgeführt wurden, wobei sich aus dem Vergleich die Leichtigkeit
der Regelung erkennen läßt.
S Das verwendete Metall ist eine Ausgangsschmelze für Kurbelwellen, die bei der Analyse 3,75% C, 138% Si,
0,35% Mn und 20 Teile pro Million Pb zeigte. Der in der Behandlungskammer 2 der Gießform befindliche
Impfstoff bildet prozentual bei einem Bruttogewicht des
ίο gegossenen Metalls von 28 kg 0,5% Impfstofflegierung
als grobkörniges Pulver mit etwa 0,075% Mg und 0,1 % SiCa in Pulverform. Diese beiden Elemente
wurden, bevor sie auf den Grund der Behandlungskammer gebracht wurden, gemischt und eingesackt. Das sich
im Hohlraum 10 der Trennplatte 9 befindende Produkt ist ein Impfstoff mit 5% Ba, 2,8% Ca und 1,4% Al und
entspricht 0,15% des Gewichts der Kurbelwelle. Die Temperatur der Schmelze in der Gießpfanne beträgt
14700C.
Während des Gießvorgangs konnte außerhalb der Form kein Zeichen der inneren Reaktion, abgesehen
von einer geringen Ausscheidung von MgO, festgestellt werden. Die Füllungsdauer der Kammer 2 betrug 18/ioo
min und die Durchtrittszeit durch die Blechplatte 8,
2j deren Dicke 6/io mm war, betrug 28/ioo min nach Beginn
des Gießvorgangs.
Beim Gußputzen wurde festgestellt, daß der Gießkopf von 14,5 kg mit starker Lunkerbildung alle
Schlacken enthielt. Die Trennung des Gußstückes und des Gießkopfes ließ sich leicht mit einem einzigen
Schlag durchführen.
Die mikroskopische Prüfung der Proben zum Nachweis der Graphitierung wurde auf verschiedene
Gegengewichte der Kurbelwelle verteilt und zeigte einen Anteil von 90—100% Kugelgraphit über Vi der
Länge des Gußstückes und einen Anteil, der in F i g. 3 dargestellt ist, welche eines der erhaltenen Gefügebilder
wiedergibt, von 10 bis 90% Kugelgraphit über das letzte Viertel des Gußstückes auf der Eingußseite. Aus diesem
Versuch geht daher hervor, daß die Gehalte von Impfstoff unter der unteren Grenze liegen.
Das Metall ist eine Ausgangsschmelze für Kurbelwel-
len mit einer Analyse von 3,79% C, 1,45% Si, 0,35% Mn
und 20 Teilen pro Million Pb. Der Impfstoff, der sich in der Behandlungskammer 2 befindet, stellt bei einem
Gewicht des Gießmetalls von 29 kg einen Prozentsatz von 0,69% Impfstofflegierung als grobkörniges Pulver
dar mit 0,105% einverleibtem Mg und 0,1% SiCa in Pulverform. Diese beiden Elemente wurden vor dem
Verbringen auf den Boden der Behandlungskammer gemischt und eingesackt. Das im Hohlraum 10 der
Trennplatte 9 befindliche Produkt ist ein Impfstoffpro-
dukt mit 5% Ba, 2,8% Ca und 1,4% AI, entsprechend 0.15% des Gewichts der Kurbelwelle. Die Temperatur
der Metallschmelze betrug in der Gießpfanne 14500C.
Beim Gießvorgang konnte außerhalb der Gießform kein Zeichen einer inneren Reaktion festgestellt
werden. Die Füllungszeit der Behandlungskammer 2 betrug 1ViOo min und die Durchtrittsdauer durch die
Blechplatte 8 mit einer Dicke von 8Ao mm betrug
66/too min nach Beginn des Gießvorgangs.
Beim Gußputzen wurde festgestellt, daß der Gieß
kopf von 15,5kg mit starker Lunkerbildung alle Schlacken enthielt. Die Trennung des Gußstückes unc
des Gießkopfes konnte leicht mit einem einzigen Schlaf geschehen.
Die mikroskopische Prüfung der Proben zum Nachweis der Graphitierung verteilt auf die verschiedenen
Gegengewichte der Kurbelwelle zeigte einen Anteil der in Fig.4 dargestellt ist, welche eine Reproduktion
der erhaltenen Gefügebilder darstellt, von 100% Kugelgraphit über die volle Länge des Gußstückes mit
einer großen Menge kleiner und mittlerer Kugeln.
Mit diesen einfachen Maßnahmen kann die Vorrichtung zur zuverlässigen Produktion verwendet werden,
wobei die Gießbedingungen von dem menschlichen Faktor unabhängig sind, insbesondere von der Schnelligkeit
des Gießvorgangs und der Füllung der Gießform. Sie eignet sich aus diesem Grunde zur Automatisierung.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 650/234
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit Kugelgraphit in einer Gießform, die einen Formhohlraum und eine Behandlungskammer aufweist, die sich in der Gießrinne der Gießform befindet und den zum Gießen des Gußstückes erforderlichen Impfstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen der in den Formhohlraum (1) mündenden Behandlungskammer (2) gleich der Summe der Volumina des herzustellenden Gußstükkes und des Speisekopfes dieses Gußstückes ist, daß die Bchandlungskammer (2) eingußseitig mit einem Siphon (4) und gußstückseitig mit einem temporären und durch die gemeinsame Wirkung von Tsmperatur und Druck der Schmelze zerstörbaren Verschlußorgan (7) abgeschlossen ist, das aus einer Blechplatte (8) besteht, deren Dicke und Zusammensetzung die Dauer des Widerstandes gegen Temperatur und Druck der Schmelze bestimmt, und das bewirkt, daß die Impfung in der Behandlungskammer (2) während der Zeit erfolgt, die zur Zerstörung des Verschlußorgans (7) notwendig ist, und daß eine Trennplatte (9) aus neutralem feuerfesten Material unmittelbar stromabwärts hinter dem temporären und zerstörbaren Verschlußorgan (7) im Einlaß zum Formhohlraum (t) angeordnet ist, die einen ein desoxydierendes und nachimpfendes Behandlungsmittel enthaltenden Hohlraum aufweist.
Applications Claiming Priority (2)
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FR7314539 | 1973-04-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2418966A1 DE2418966A1 (de) | 1974-11-07 |
DE2418966B2 DE2418966B2 (de) | 1977-04-28 |
DE2418966C3 true DE2418966C3 (de) | 1977-12-15 |
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