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B E S C H R E I B U N G zur 2. Zusatzpantentanmeldung zur Hauptpatentanmeldung
OS 2.143.461 ( Thermodynamischer R.P.D.-Motor) desselben Erfinders und Anmelders.
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Allgemeiner Resonanæ-Pulsations-Drehmotor" ( Zukunftsmotoren mit
variablem, gemischtem statisch-dynamischen Antrieb ) In der Hauptpatentanmeldung
Az. Nr. P.21 43 461.7 vom 31.8.
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1971 bzw. OS 2.143.461 vom 15.3.1973 ("Thermodynamischer Resonanz-Pulsations-Drehmotor")
sowie in der dazu erfolgten 1. Zusatzpatentanmeldung Az. P 23 17 72404 ("Resonanz-Pulsations-Drehmotor")
sind ziemlich weitgehend die Funktionierungsprinzipien des von mir erfundenen und
vorgeschlagenen Resonanz-Pulsations-Drehmotors dargelegt worden.
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Dennoch ist in den Texten und Skizzen der erwähnten Anmeldungen noch
keine erschöpfende Einfügung des darin enthaltenen und beschriebenen Hauptfunktionierungsprinzips,
in kurz umrissenen Zügen, in die allgemeine übliche Mechanik der Motoren und Fahrzeuge
erfolgt.
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In zweiter Linie wurde in beiden Anmeldungen kein maßstäbliches, ausführungsnahes
Beispiel gezeigt, obwohl dies, im Falle dieser Erfindung eine für Bachleute mit
geübtem Blick konkretere Vorstellung über die wirklichen Ausführungsart und-möglichkeiten,
sowie vor allem ,-auf Grund der tatsächlichen, statischdynamischen Größenverhältnisse,-
über die erzielbaren Drehmomente bzw. Leistungen dieses vorwiegend massendynamischen
Motors, bei verschiedenen Drehzahlen übermitteln konnte.
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Drittens endlich fehlte dabei auch der Vorschlag einer vorteilhaften
Ausführungsweise mit totalem elektrodynamischem Antrieb und elektromagnetodynamischem
Federungsgegenfeld, d.h. ohne Metallfedern oder Gasfedern für die elastische Rückführung
der Freikolben zum Rotorzentrum hin.
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Diese Mängel soll dieses zweite Zusatzpate'nt beheben helfen.
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Vielfach ist von gewissen Fachleuten die Frage aufgeworfen worden,
ob nicht etwa das Risiko beim allgemeinen R.P.D.-Motor besteht, daß er deswegen
nicht funktionsfähig sei, weil die zwei gegenseitig umgekehrten Momentauswirkungen
der (in Relativbewegung betrachtet) radialen Verlagerungen der schweren Kolben sich
anscheinend mehr oder weniger gegeneinander aufheben. Zu diesem Einwand ist zu erwidern,
daß die Natur der Zentrifugalbewegung infolge Kolbenaussohleuderung in doppeltem
Sinn verschieden gestaltet wird gegenüber der Natur der Zentripetalbewegung und
zwar: Erstens handelt es sich bei der plötzlichen Aussohleuderung der Kolben nach
außen mittels der äußeren Energiequelle um eine Bewegung die praktisch, dynamisch,
dem Gesamtdrehsystem des Rotors keine dynamische Systemenergie entzieht, welche
dem System dann fehlen und es verlangsamen könnte. Daß dies möglich ist und vereinbar
mit einem ung-edämpften, arbeitsleistenden Schwingungssystem beweist das- Paradoxon
von sndronow, worüber noch später in dieser Beschreibung eingegangen wird.
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Zweitens, die erSindungsmäßig konstruktiv vorgesehene, zeitlich viel
länger dauernde Vollziehung der Rackführungsphase der Kolben nach dem Rotorzentrum
hin sichert automatisch eine periodisch einsetzende, infolge der Kolbenausschleuderungen
nur jeweils kurz unterbrochene Einverleibung der dabei erzielten, phasengebundenen
Zuwächse an potentieller Energie des Rotors in seine kinetische Gesamtdrehenergie,
die dadurch also ebenfalls, mit Ausnahme der kurzen Fortschleuderungsphasen der
Kolben,fast ständig einen Zuwachs erhält, der betragsmäßig dem Durchschnittswert
der Antriebsnutzenergie angepaßt sein muß, derart, daß keine Dämpfung, aber auch
keine Beschleunigung gegenüber der mit#-leren Betriebsdrehzahl auftritt0 (Bei der
Anwendung des R.-P.-D.-Motors für moderne Straßenfahrzeuge mit starken Beschleunigungen
gibt es hierbei kompliziertere Verhältnisse).Das Beharrungsvermögen (Inertie) der
schweren Rotormasse mit hoher Drehzahl sichert andererseits das fast unveränderte
Weiterdrehen des Rotors während der kurzen Fortschleuderungsphasen der Kolben nach
außen aus dem großen Vorrat seiner Gesamtdrehenergie, genau wie beint Motor mit
Schwungrad während des toten Punktes des arbeitenden, Drehenergie spendenden Explosionsmotors,
daa mit einem entsprechenden Schwungrad vorgesehen ist.
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Bei dem Versuch anderer Fachleute, die nur mit der Arbeitsweise der
heutigen modernen Automobilmotoren vorwiegend vertraut sind, die hier vorgeschlagene
Motorausführungsart, bei den sich jeweils anbietenden Größen der Explosionsräume
und der zeitlichen Häufigkeit der Explosionen( Hauptvariante mit Explosion von Gasgemischen
als Antriebsmittel) in Zahlen zu erfassen, kam wiederholt die Einsicht auf, daß
letztere ( Größe der Explosionsräume und zeitliche Häufigkeit der Explosionen )
nicht ausreichten, um den dynamisch, durch Verhinderung der Rotordrehbeschleunigungen
erzielbaren Drehenergien bzw. Nennleistungen druckmäßig-erplosionsstatisch sowie
im Zeitmittelwert damit entsprechen zu können.
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Ohne im Voraus, also noch vor den bevorstehenden Modellversuchen abschließende,
diesem Einwand entgegnende Urteile hierüber abzugeben, möge hier vorerst dazu nur
die folgende, allgemeine und grundsätzliche Bemerkung gemacht werden, daß in der
kurzen Phase der Ausschleuderung der schweren Freikolben nach außen, die stoßweise
in das System mit quasi selbstaufrechterhaltenen Schwingungen,- etwa nach dem Prinzip
des Paradoxon von Andronow (s.M0N0 Minorsky, Theorie des oscillations, So104 u.
ff.)- eingeführten radialen Außenenergiestöße keineswegs direkt unmittelbar drehkinetisch
wirken, um sie daher statisch-dynamisch mit der Nennleistung unmittelbar bilanzenergetisch
zahlenmäßig gleichstellen zu dürfen, Sie werden zuerst als notwendige innere radiale
Erregungsstöße radial-(spiral)-impulsiv einem sich schnell drehenden, pulsationsfähigen
Rotorsystem zugeführt, um durch schnelle, sich periodisch ruckweise wiederholende
Vergrößerung des Schwungmomentes GD2 des Rotors bei Verlagerung der beweglichen
Rotorteile nach außen durch eine Art also von plötzlicher innerer Makrodeformation,
- zunächst ruckweise zusätzliche potentielle Rotordrehenergie mit Hilfe der Außenenergie
stoßweise zu erhalten, die dann7 ion der darauf folgenden, längeren Zentripetalbewegungsphase
der Holben kinetisch für den Antrieb ausgenutzt wird. Dadurch ist aber die Größe
der stoßweise eingeführten notwendigen Außenenergie in großem Ausmaße vorwiegend
von den inneren Widerständen abhängig, die sich einer solchen ruckweisen Verlagerung
der verhältnismäßig großen schweren Freikolben (s. hierzu i'ig. 1 bzw. die beiliegende
Systemskizze eines Rotorbeispieles) nach außen entgegenstellen, Widerstände aber,
die durch die geeigneten Vorkehrungen des Hauptpatentes sowie der 1. Zusatzpatentanmeldung,
- vom. 9. April 1973, - möglichst klein gehalten
werden können.
Andererseits muß aber die Außenenergiequelle zusätzlich imstande sein eine geringfügige
aber tatsächliche Drehbeschleunigung des Gesamtrotors in den darauffolgenden kinetisch
alckuniulativen, längeren Phasen der Zentripetalbewegung der Freikolben zu verursachen,
deren äußeren Auswirkung die plötzlichen geringen Drehungsverzögerungen des Rotors
während der wiederholten Freikolbenausschleuderungen2im Zeitdurchschnitt auszugleichen
vermag. Ohne letzteren Ausgleich, der zugleich eine Art von geringfügiger, erzwungener
Drehzahl schwankung um einen festgelegten Mittelwert darstellt und somit auch die
vorteilhafte Überlagerung der parametrischen Resonanz ermöglicht, könnte man nicht
die ungefähre, mittlere Betriebsdrehzahl des Rotors als zeitlichen Festwert sicher
beibehalten und damit auch nicht über eine gegebene oder festgelegte Beistungskapazität
dieses massendynamischen Motortypes wirklich verfügen. Außerdem erübrigt sich dadurch
fast völlig die I;lit hilfe eines sonst notwendigen und aufwendigen Drehzahlreglers
zur Vermeidung von unerwünschten Drehzahldämpfungen.
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Allerdings tauchen hierbei gerade gewisse Probleme bei dem Versuch
auf, die hier vorgeschlagene, vorteilhafte, massenwirkungsausnutzende Motorbauweise
für die moderne Automobilindustrie (Personen- sowie Lastkraftwagen) nutzbar zu machen.
Diese Industrie ist aus einigen praktischen Gründen dazu übergegangen, die Tourenzahl
des Motors selbst viel mehr während der Funktionierung schwanken zu lassen, als
es früher üblich war, weil sehr schnell Dreh-energievariation oder Drehmomentvariation
vor allem heutzutage im Verkehr beim Anfahren erforderlich ist. 1u diesem Zweck
müßte eine besondere Nodellausführung etwa in Hybridbauweise bei einem fahrfähigen
Versuchsfahrzeug ausprobiert werden, bei dem der Anlaßmotor selbst viel kräftiger
ausgebildet wird als bei anderen Varianten des R.P.D.-Motors, derart, daß der Anlaßmotor
in ziemlich kurzer Zeit eine hohe Drehzahl erreichen kann, die sofort eine große
Beschleunigung des Wagens erzeugt und die Mitdrehung des schweren Hauptantriebmotors
nur teilweise, mittels einer losen elastischen Kupplung bis auf eine höhere Tourenzahl
als seine mittlere Betriebsdrehzahl erst anschließend mit Hilfe desselben Anlaßmotors
stattfindet. Dabei kann der schwere Rotor etwa als Energiespeicher angesehen werden,
der dann, durch die darauf folgende, nutzenergetische Verringerung der höheren,
dem Rotor eingeprägten Tourenzahl,bis auf die
mittlere, betriebsübliche
herab, zusätzlich mithelfen kann, während einer längeren,große Antriebskapazität
bzw. Drehenergie verlangenden Beschleunigungszeitspanne, z.B. bei Steigung mit vollbeladenem
Lastwagen und großer Fahrgeschwindigkeit, zusätzlich die momentane Motorleistung
zu vergrößern.Der gesamte R.P.D.-Motor stellt im Grunde, bei solchen Lastwagen,
ein verfeinertes Schwungrad mit nach Belieben beweglichen Radteilen dar, welches
gewisse Vorteile mit wenig Aufwand zu erreichen gestattet.
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Bei einer solchen Hybridbauweise kann ganz allgemein, bei jeder Fahrzeugart,
der schwere Rotor mit Freikolben, d.h. der eigentliche R.P.D.-IvIotor (Resonanz-Pulsations-Drehmotor),
bei Ausschaltung des anderen Antriebsmotors, im Laufe des gewöhnlichen Betriebes
auf ebenen, waagerechten, langen Strecken, hauptsächlich für einen sparsameren und
gleichzeitig umweltfreundlicheren Fahrbetrieb dienen.
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Die Hybridbauweise ist aber im allgemeinen komplizierter und auSwendiger,dehO
kostspieliger,und nur genauere Studien auf Modellen und in theoretisch-technischer
Hinsicht, die die Vorteile dieser Bauweise genauer gegenüber dem Preisnachteil abzuwägen
gestatten würden, könnten u.U. maßgebend sein für eine nähere, ernsthafte Beschäftigung
mit dieser Bauweise, unter Einbeziehung des hier erfundenen bzw. besprochenen R.P.D.-Mo#
tors.
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Eine andere Möglichkeit, den R.P.D.-iiotor in modernen Pahrzeugen
zur Verwendung zu bringen wäre die, auf Grund von umfangreichen und genaueren Berechnungen
und Modellversuchen, bei ihm eine stärker variierende Drehzahl schon konstruktionsmäßig
zuzulassen, mit dabei vorwiegend fremderregter, parametrischer, in dem Frequenzbereich
jedoch ebenfalls variierender Resonanz (d.h. Variation der Frequenz der radialen
Antriebsstöße)und Beschränkung der Einschaltung der sparsameren, quasiselbsterregten
Pulsationsschwingung mit Minimum an Außenenergie für die Kolbenfortschleuderung
nur auf das gleichmäßige Fahren auf weiten, freien, waagerechten Verkehrsstrecken,
wo man die eigentliche Bemessungs-Nenndrehzahl des Rotors auf längeren Strecken
unverändert beibehalten darf.
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PRINZIPPROBLEME zur Erleichterung der Einführung der neuen Bauweise
mit R.P.D.-Motor Zum Schluß mögen hier, für die am neuen Resonanz-Pulsations-Drehmotor
zunächst theoretisch besonders interessierten Fachleute einige prinzipiellen Bemerkungen
gestattet werden: 1) Die Bewegung des Gesamtsystems des R.P.D.-motors ist,mathematisch
vereinfacht gesehen, abwechselnd rheonom, wegen der Abhängigkeit des Drehmomentes
und der Nutzleistung von der Rückhubdauer der Freikolben als auch nicht holonom,
in der kurzen Ausschleuderungsphase der schweren Freikolben nach außen, und zwar
wegen des Mitspielens der Ausschleuderungsgeschwindigkeit und der Radialbeschleunigung
der Kolben in dieser Phase, was explizite Werte von x und x in die Bewegungsgleichungen
einbezieht(s.G.Hamel, Theoretische Mechanik,S.79,H.Hertz, Mechanik 1984,S.91,95,
M.Päsler,Prinzipe der Mechanik,u.a.).Somit hat man beim R.P.D.-Slotor theoretisch
und praktisch mit einem nichtkonservativen Ärbeitssystem zu tun.
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2) Die Umkehrung des Satzes 663 aus dem o.zit. Buch von H.Hertz (S.284)
würde,hierfür angewandt etwa heißen: "Nichtkonservative Systeme, in welchen sich
vorzugsweise Energie der verborgenen Massentpotentielle Energie) in die Energie
sichtbarer Kassen (kinetische Drehenergie) verwandelt,sind akkumulative Systeme.
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3) Die längeren, demnach massenkinetisch akkumulativen, d.h.
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systemarbeitsenergetisch aufspeichernden oder positiven Phasen, die
von den elastischen Reaktionskräften in den Federn getragen werden, müssen, nicht
nur weil sie die Nutzdrehenergie bzw.
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die Nutzarbeit abgeben,sondern auch mit Rücksicht auf die negativen
Phasen der kurzen Drehverzögerungen infolge Kolbenausschleuderung, d.h. der dissipativen
Phasen,länger sein als die negativen, damit jedesmal Zeit genug im Rotor dafür besteht,
daß auch die der Kolbenfortschleuderung zugehörigen, geringfügigen, periodisch eingetretenen
Verlangsamungen der Rotation wettgemacht werden können, und zwar durch jeweils genau
dosierte, geringfiigige aber tatsächliche, periodisch eintretende Drehbeshleunigungen0Letztere
werden ebenfalls aus der dabei sich ergebenden Gesamtdrehbeschleunigung des Rotors
infolge der Verkleinerung des Schwungmomentes GD² in den akkumulativen Phasen mitbestritten,Auch
sogar intuitiv sowie in rein absoluter Betrachtungsweise, also ohne das Verhältnis
zwischen den Zeit dauern des zwei Phasen des Kolbenhubes zu berücksichtigen, kann
man
leicht einsehen, daß zeitlich im Absolutbetrag allzu kurz bemessene Phasen der Zentripetalbewegung(des
RücElubes), etwa unter 0,5 Sekunde Zeitdauer für die druckelastische Rückführung
der Freikolben nach dem Rotorzentrum hin(bei üblichen Rotordurchmessern),kaum zu
konkreten Ergebnissen führen können, es gibt zu e in ein Massenkativations-Zeitminimum,
abhängig von der Drehgeschwindigkeit sowie von Rotormasse und Rotordurchmesser,
unter welchem die akkumulativen Phasen(im Sinne von H.Hertz) kaum noch vorteilhaft
reagieren können.
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Die geringfügige, regelmäßige Variation der Tourenzahl mit der Frequenz
der Kolbenausschleuderung verstärkt andererseits gleichzeitig die günstige Möglichkeit
einer energetischen Ausbeutung des Effektes der parametrischen Resonanz, die als
ein Hauptvorteil dieser Erfindung bereits in der Anmeldung zum Hauptpatent erwähnt
worden ist.
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4.) Außerdem muß darauf Rücksicht genommen werden, daß der Rückhub
der Freikolben d.h. ihre Zentripetalbewegung schon deswegen nicht ganz plötzlich
einsetzen kann, weil sie von Materialeigenschaften abhängig ist, d.h. von elastischen
Reaktionen der Metall- oder Gasfedern (u.U. von magnetischen oder elektromagnetodynamischen
Federungsgegenfeldern, wie im Unteranspruch 5) erzeugt werden, deren Auswirkung
im allgemeinen einer, wenn auch mitunter geringen, doch konkreten, druck-und materialabhängigen
Verzögerung unterliegt. Je nach dem Pall, wird es sogar notwendig sein, diese Verzögerung
mit Hilfe einer besonderen Vorrightung oder Materialauswahl der Federn sogar noch
etwas länger zu gestalten, als sie sonst ausfallen würde, was praktisch, an funktionierenden
Modellen quantitativ am besten feststellbar sein wird.
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5.) An dritter Stelle wird die Verzögerung beim Rückhub der Freikolben
auch der kleinen,oder u.U. bei Fahrzeugen größeren Variation der Rotordrehgeschwindigkeit
zu verdanken sein, denn bei solcher Variation weitet man etwas vom zugrundegelegten,
radialen und idealen,s statisch-dynamischen Bemessungsgleichgewicht für jede Kolbenlage
zwischen Zentrifugalkraft und Zentripetalgegenkraft ab. Auch hierbei wird neben
Detailberechnungen auch das Studium auf Motormodellen bis zuletzt
ausschlaggebend sein. u.a. Notwendigkeit der Einschaltung auch eines kräftigen Drehzahlreglers
oder Drehzahlstabilisators mit Stromantrieb usw. klarstellen helfen, was für Bahrzeuge
jetzt
schon als notwendig erscheint.
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6.) Es muß im übrigen darauf hingewiesen werden, daß bei der Berechnung
des Resonanz-Pulsations-Drehmotors auch seine Betrachtung als Massenträgheits- oder
"Inertie"- regulator eine wichtige Rolle spielt, und zwar im Falle dieser R.P.D.-Erfindung
insbesondere als eine Art "motorisierter Inertie-Regulator". Grundlegendes hierüber
hat bereits vor 75 Jahren A. Stodola, damals Professor in Zürich, in der VDI-Zeitschrift
1899, S. 506-516 und 573-579 im Aufsatze: "Das Siemensche Regulierprinzip und die
amerikanischen >>Inertie<< - Regulatoren" gebracht. Darin;u.a. die Rede
auch von einer dauernd periodischen Schwingung des Regulatorpendels um die Gleiehgewichtslage,
zu welcher auch das sogenannte periodische Rückdrucknoment in Ansatz zu bringen
sei. Auf S. 514 dieses Aufsatzes (VDI-Zeitschrift 1899) befindet sich eine ausführliche
Fußnote, welche gerade den Sonderfall von schweren, großen Regulatoren mit federnden,
großen "Beharrungsmassen" behandelt und welche mit dem Satz beginnt; Besonders große
Beharrungsmassen kann man neben den übrigen S:hwungmassen dds Motors nicht mehr
vernachlässigen; sie werden eine Rückwirkung auf den Gang des Motors ausüben und
es hat Interesse anzugeben, wie diese zu ermittels wäre".
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Ohne hier in Berechnungseinzelheiten einzugehen, sei nur in Verbindung
mit dem obigen Zitat darauf hingewiesen, daß bei dem Größenverhältnis zwischen den
großen schweren Kolben und dem übrigen festen, rotierenden Teil des R.P.D.-Motors,
wie es aus der Skizze des Ausführungsbeispieles in der Fig.1 zu ersehen ist, die
Drehmomentauswirkung jeder Lage der Freikolben auf das gesamte Drehmoment des--Motors
und dadurch, mittelbar rückwirkend,auch auf die momentane Nutzleistung doch eine
spürbare sein wird. Man kann bereits schätzungsweise aus der näheren Betrachtung
der Figur 1 den Schluß ziehen, daß im Falle der Fortschleuderungsphase der schweren
Kolben nach außen, nachdem zuerst aus allgemein dynamischen Gründen die Tendenz
einer Verlangsamung, Verringerung der Tourenzahl eintritt, danach, gleich anschließend,
noch vor Beendigung dieser dissipativen Phase, infolge der inzwischen eingetretenen,
geringfügigen Drehverzögerung und der gleichzeitigen spürbaren Vergrößerung des
Drehmomentes durch die Verlagerung der Kolben nach außen, eine kurze Beschleunigungstendenz,
also
eine kleine Vergröserung der Tourenzahl sich bemerkbar machen muß, falls nicht gerade
im selben Augenblick das Nutzmoment, im Falle eines Fahrzeuges oder einer ungleichförmig
belasteten, damit gekoppelten Arbeitsmaschine, ebenfalls zufällig etwas größer als
im Dauerzustand war. Umgekehrt, in der akkumulativen Rückführungsphase der Kolben
nach dem Rotorzentrum hin, nachdem erst eine allgemeine Beschleunigungstendenz,
d.h0 eine geringfügige Vermehrung der Tourenzahl eingetreten ist, verringert sich
dann letztere wieder noch vor Beendigung der Rückführung dadurch, daß das verfügbare,
antreibende Drehmoment durch die Verlagerung der schweren Kolben nach dem Rotorzentrum
hin, schon rein statisch empfindlich kleiner geworden ist, während, durchschnittlich
betrachtet, das zu überwindende Nutzmoment annähernd konstanten Wert behalten hat.
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Zwei Jahrzehnte später nach Stodola hat bekanntlich insbesondere wolle,
im Buche: "Regelung von Kraftmaschinen" eingehend und zusammenhängend über alle
Typen von Reglern sowie über deren beziehung ins Problem der Schwungräder als Massen-bzw.
Energie speicher mit Erfolg geschrieben, worauf besonders hinzuweisen ist bezüglich
der näheren Untersuchung des R.P.D.-Motors, zumal daß die neuere Fachliteratur solche
Probleme weniger zu behandeln hatte.
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7.) Dagegen hat sich in der neueren Zeit das Gebiet der sogenannten
nichtlinearen Mechanik" entwickelt, in der BRD am wirksamsten unter dem Einfluß
von Prof. Dr. H. Kauderer, Hannover, der im Jahre 1958 das umfassende Werk: "Nichtlineare
Mechanik" veröffentlichte. Es behandelt grundsätzlich alle Schwingungsprobleme der
Mechanik in einem bestimmten, systemaischen Zusammenhang und darunter fällt im Grunde,
wie bereits in der 1. Zusatzpatentanmeldung gezeigt, auch das Problem des R.P.D.-Motors,
bzw. Rotors, der eigentlich ein fremderregtes Schwingungssystem darstellt, welches
im Falle der Beibehaltung der festgelegten Betriebsdrehzahl und des jeweils zulässigen
konstanten Nutzmomentes,zum selbsterregten pulsatorischen Schwingungssystem vorübergehend
künstlich übergeht, mit allen Vorteilen und Nachteilen die damit verbunden sind,
und die alle zu beachten sind bei einer sorgfältigen Gestaltung dieses Motors.
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Die phasengebundene Variation der Drehbeschleunigung beim
R.P.D.-Motor,
von der im Obigen die Rede war, ist gleichzeitig, Wie schon bemerkt worden, dazu
geeignet, bei ilim die sogenannte parametrische Resonanz gelenkt auszunutzen.
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Letztere soll in ihrer Wirksamkeit beim R.P.D.-Motor nicht vollausgenutzt
werden, schon deswegen, weil man kein allzulabiles Funktionieren dieses Motors voraussetzen
darf. Dennoch, auch ihre teilweise Ausnutzung bringt mit sich den doppelten Vorteil,
einerseits daß die gesamte sich schnell drehende Rotorsmasse, besonders in den ungünstigen
Augenblicken, in denen u.U. stärkere Tourenzahlverringerungen eintreten könnten,
aus ihrer parametrisch-resonatorisch,stets aufgefrischten Drehenergiereserve,das
aktiv-inertiale, fast unveränderte Weiterdrehen sichert, andererseits die Möglichkeit,
den periodisch angetasteten Drehenergievorrat der gesamten Rotormasse schwungsweise
regelmäßig wieder aufzufrischen, d.h. resonatorisch wieder auf den Betriebsmittelwert
zu bringen, wobei bekanntlich die Erregungsquelle kraft- bzw. betragsmäßig nicht
groß sein muß. Theoretisch kann man hierbei von einer periodischen, schwingungsabhängigen
abwechselnd rheonomen bzw.
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nicht holonomen, gleichzeitig räumlichen, auf den gesamten Rotor ausgedehnten
Integration (sowie Differentiation) sprechen.
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8.) Ein weiterer Vorteil der Erhaltung eines Schwingungszustandes
beim Funktionieren des R.P.D.-Motors, der etwa zwischen "fremderregt" und "selbsterregt"
schwankt, gewissermaßen auch als Nachweis und Berechnungsmöglichkeit seiner Funktionierung,ist
bei ihm die Anwendbarkeit des Gleichungsystems, das Andronow als Paradoxon hingestellt
hat: Zwei lineare gekoppelte Differentialgleichungen, die jeweils für die eine der
zwei Phasen der Kolbenbewegung in unserem Falle gültig sind und praktisch einzeln,
für sich genommen, ein sich langsam dämpfendes arbeitsleistendes System darstellen,
führen, -zusammengenommen, - unter der Voraussetzung eines äußeren, plötzlichen
Energiestoßes am Ende jeder der zwei Bewegungsphasen} zur Darstellung eines einzigen,
diesmal quasi "selbsterregten" System mit ständiger, nicht gedämpfter Bewegung.
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Gewiß sind die als unstetig zu betrachtenden Energie stöße an jedem
Phasenentle sinngemäß dem zu leistenden Nutzmoment anzupassen, damit weder eine
(abgesehen vom Fall der Fahrzeugmotoren) unnötige Drehbeschleunigung,noch eine wegen
Nutzarbeitsleistung hier doch mögliche allmähliche Dämpfung eintreten
kann.
Wir hatten bereits angedeutet, daß gegen letztere, gegen die Dämpfung, gerade die
parametrische Resonanz dämpft, die auch durch das Paradoxon von Andronow mathematisch
zum Vorschein gebracht wurde und welche, mittels der periodischen Kolbenausschleuderungen
immer wieder mitwirksam wird, wobei gerade auch aus dem Grunde darauf zu achten
ist, daß die Rückführungsphasen der Kolben nach dem Rotorzentrum hin jeweils die
längeren Phasen sind. Letzteres bedeutet theoretisch der gesamten Drehmasse # periodisch
die Möglichkeit zu geben, aus der ebenfalls periodisch erfolgenden Schwungmomentverringerung
sich den zufall enden Vorrat an kinetischer Drehenergie
periodisch wieder aufzubessern. Allerdings in Wirklichkeit braucht man nur einen
Bruchteil der somit aus potentieller kinetisch gewordenen Energie für die Beibehaltung
der mittleren Betriebsdrehgeschwindigkeit, der überwiegenste Teil wird dazu ausgenutzt,
in Nutzmoment umgewandelt zu werden. Somit geht also Darametrisch ständig erregte
bzw. aufgebesserte Drehenereie der Gesamtrotormasse nicht nur der fortgeschleuderten
und rotierten Kolbenmassen periodisch in Nutzarbeit über. Dieses ist auch die Erklärung
für die Funktionierungsmöglichkeit und -tüchtigkeit dieses Motors, welcher deshalb
in seiner Bezeichnung die zwei Merkmale bereits enthält: "Resonatorisch", d.h. parametrisch
resonatorisch, und gleichzeitig"pulsationsgebunden", was auf die sinngemäße Anwendungsmöglichkeit
bei ihm des Gleichungssystems von Andronow hindeutet, mit dem zeitweisen, konstruktiv
gesicherten, energetisch vorteilhaften Übergang vom Zustand der "Fremderregung"
auf einen Zustand der .Quasiselbsterregung1; wo die Betragsgleichheit von radialen,
kolbenmassischen zentrifugalen und federungselastischen zentripetalen Kräften bei
jeder Kolbenlage bestens ausgenutzt wird.
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Der verstorbene Wissenschaftler Papalexi, der sich eingehend mit dem
Teilgebiet der Schwingungsmechanik: t'Parametrische Resonanz" befaßt hat, wies bereits
im Anfangsteil seines Hauptwerkes in diesem Zusammenhang auf den einfachen Fall
der Luftschaukelschiffe auf den Jahrmärkten hin, wo erst nur ein kleiner tangentialer
Anfangsstoß notwendig ist, worauf dann die weitere Anfachung der Schwingungen den
rythmisch, parametrisch-resonato risch rechtszeitig angebrachten "inneren" Radialstößen
des Schiffsinsassen zukommt.