DE2358640C3 - Kontrolle der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen auf der Basis des polykristallinen regulären Bornitrids - Google Patents
Kontrolle der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen auf der Basis des polykristallinen regulären BornitridsInfo
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Description
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Kontrolle der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen auf der
Basis des polykristallinen regulären Bornitrids. Dabei gehört es zur Erfindung, daß zu dieser Kontrolle ein
Verfahren verwendet werden kann, bei dem die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten von Ultraschallschwingungen
in dem zu prüfenden Erzeugnis gemessen werden und diese gemessenen Werte der Fortpflanzungsgeschwindigkeit
entweder mit den entsprechenden gemessenen Werten in einem Musterstück oder mit Standardwerten
verglichen werden und Erzeugnisse, die eine gegenüber dem Musterstück bzw. den Standardwerten
unterschiedliche Fortpflanzungsgeschwindigkeit aufweisen, zu Ausschuß erklärt werden. Ein solches
Verfahren ist aus der US-PS 26 12 772 bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren geht es um die Feststellung der Länge der Prüflinge sowie um deren
inneren Zustand, womit das Vorhandensein von Lunkern, Einschlüssen und dergl. gemeint ist. Bei diesem
bekannten Verfahren erfolgt ein Vergleich der gemessenen Werten mit den Meßwerten in einem Musterstück,
wobei jede Abweichung als Grund genommen wird, den Prüfling zu verwerfen. Dies geschieht insbesondere
wegen der Unmöglichkeit, auf praktikable Weise den Grund für die Abweichung festzustellen.
Ein ähnliches Verfahren ist aus der deutschen Auslegeschrift 10 74 290 bekannt, wo es um die Zugfestigkeit
von Grauguß geht und der Vergleich der Meßwerte mit Standardwerten erfolgt.
Die bis jetzt angewandten Verfahren zur Feststellung der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen auf der
Basis des polykristallinen regulären Bornitrids, das z. B. als superharter Werkstoff für die Fertigung von
Schneidwerkzeugen dient, beruhen auf dem mechanischen Abrieb eines Erzeugnisses und Messung der sich
dabei ergebenden Abnutzung, die kennzeichnend für die Verschleißfestigkeit ist Dabei werden zur Zeit als
zuverlässigste Methode das Kontrolldrehen mittels eines Werkzeugs aus dem zu prüfenden Material
durchgeführt, und zwar unter Bedingungen, die den Betriebsbedingungen möglichst nahekommen.
Zur Bestimmung der Verschleißfestigkeit dient dabei der an der Meißelfreifläche festgestellte Verschleiß.
Nachteilig bei diesem Verfahren der Bestimmung der Verschleißfestigkeit ist, abgesehen von dem erforderlichen
Aufwand, daß nur eine Aussage über den jeweils geprüften Erzeugnisteil gemacht werden kann, nicht
aber über das ganze Erzeugnis. Außerdem ist das Verfahren mit der Zerstörung des Prüflings verbunden, so
daß nur Stichprobenkontrollen der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen aus einem Fertigungslos möglich
sind.
Wegen der genannten Umstände ist es bisher nicht möglich, das zu verkaufende Erzeugnis selbst zu prüfen
und dadurch zu verhindern, daß Ausschußerzeugnisse zum Verbraucher gelangen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es mithin, aufzuzeigen, wie die Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen
auf der Basis von polykristallinem regulärem Bornitrid ohne deren Zerstörung kontrolliert werden
kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das Verfahren der eingangs genannten bekannten Art gemäß
der Erfindung zur Kontrolle der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen auf der Basis des polykristallinen
regulären Bornitrids dient, die dann, wenn letztere eine gegenüber dem eine mindestzulässige Verschleißfestigkeit
besitzenden Musterstück bzw. den Standardwerten geringere Fortpflanzungsgeschwindigkeit aufweisen, zu
Ausschuß erklärt werden.
Durch dieses erfindungsgemäße Vorgehen ist es möglic ., eine zerstörungslose Prüfung der Erzeugnisse
\orzunehmen, was auch eine Massenprüfung ermöglicht.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausbildung des vorliegenden Vorschlags wird die geringere Fortpflanzungsgeschwindigkeit
des Erzeugnisses gegenüber dem Musterstück, auf Grund deren das Erzeugnis zu Ausschuß
erklärt wird, dadurch ermittelt daß das Erzeugnis an der Oberfläche einer Flüssigkeit erscheint, die so gewählt
wird, daß sich das Musterstück darin im Schwebezustand befindet.
Bei diesem Vorgehen braucht nur das Musterstück in einen Behälter mit Flüssigkeit gebracht zu werden, deren
Dichte gerade so gewählt ist, daß sich das Musterstück im Schwebezustand befindet. Dann werden die
Prüflinge in den gleichen Behälter gebracht, wobei die auftauchenden Erzeugnisse zu Ausschuß erklärt werden,
weil sie eine gegenüber dem Musterstück niedrigere Verschleißfestigkeit aufweisen.
Zur Erhöhung der Kontrollqualität ist es zweckmäßig, wenn man das Musterstück und die zu prüfenden
Erzeugnisse, bevor sie in die Flüssigkeit eingebracht werden, einer Ultraschallbehandlung in einem in bezug
auf hexagonales Bornitrid aktiven Medium unterwirft.
Als aktives Medium wird dabei vorteilhaft eine 50 bis 70%ige Alkalilauge oder Äthylalkohollösung verwendet
und die Behandlung dauert 30 bis 60 min bei einer Ultraschallschwingungsintensität von mindestens
4 W/cm2.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand verschiedener Ausführungsformen der Kontrolle der Verschleißfestigkeit
von Werkstückrohlingen, die für die Fertigung von Schneidwerkzeugen dienen, und eine
Schaubilds, das die Abhängigkeit des Verschleißes von der Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen
darstellt, erläutert
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kontrolle der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen aus regulärem
Bornitrid beruht auf einer festgestellten Gesetzmäßigkeit,
bestehend darin, daß der Verschleiß des Erzeugnisses desto größer ist, je kleiner die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
von Ultraschallschwingungen im Werkstückrohling (bzw. Schneidwerkzeug) aus regulärem
Bornitrid ist
Zur Festlegung dieser Abhängigkeit wurden zahlreiche Versuche durchgeführt, deren Wesen in folgendem
besteht
Mit Hilfe einer Anlage zur Messung der Schwingungsresonanzfrequenz
wurde die Eigenschwingungsfrequenz von Werkstückrohlingen gemessen, und dann wurde die Fortplanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen
nach den bekannten Verfahren bestimmt, vorausgesetzt, daß Abmessungen von Werkstückrohlingen
bekannt sind.
Als Anlage zur Messung der Schwingungsresonanzfrequenz kann man eine in der DT-OS 16 48 770 beschriebene
benutzen. Diese Anlage enthält Strahler und Empfänger für Ultraschallschwingungen mit frequenzregelbarem
Ultraschallschwingungserzeuger, Resonanz ν erstärker und -anzeiger. Das zu prüfende Erzeugnis
wurde in der beschriebenen Anlage untergebracht. Durch Frequenzänderung der erregenden Ultraschallschwingungen
stimmte man erregende Schwingungen und Torsions- oder Biegeeigenschwingungen des Er-Zeugnisses
auf Resonanz ab, bei der die Eigenschwingungsfrequenz der der erregenden Schwingungen
gleich ist Nach der Skala des Generators wurde die Frequenz der erregenden Schwingungen abgelesen.
Man bestimmte die geometrischen Abmaße der Werk-Stückrohlinge und ermittelte, wie schon erwähnt wurde,
die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von elastischen Schwingungen in Werkstückrohlingen nach den bekannten
Verhältnissen.
Man fertigte dann Langdrehmeißel aus diesen Werk-Stückrohlingen und prüfte sie beim Zerspannen von
hochgehärtetem Stahl mit einer Rockwellhärte von 60 bis 64 HR unter folgenden Schnittbedingungen:
v=80m/s, s=0,04mm/Doppelhub, f=0,2mm, 5 min
Drehzeit Nach dem beendigten Drehen wurde der Verschleiß an der Meißelfreifläche mit Hilfe eines
Werkzeugmikroskops gemessen. Auf Grund dieser Meßangaben baute man ein Schaubild auf, das die Abhängigkeit
des Verschleißes von der Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen in Werk-Stückrohlingen
angibt. Bei diesem Schaubild werden auf der Abszisse die Werte der Fortpflanzungsgeschwindigkeit
von Ultraschallschwingungen in Werkstückrohlingen (10-5cm/s) und auf der Ordinate Verschleißwerte
dieser Werkstückrohlinge bei deren Prüfung als Langdrehmeißel aufgetragea Aus dem angegebenen
Schaubild ist klar ersichtlich, daß je höher die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen
im Werkstückrohling ist, desto weniger sein Verschleiß ist, d. h. desto größer ist seine Verschleißfestigkeit
Zusätzliche Untersuchungen unter anderen Schnittbedingungen haben gezeigt, daß der Gesamtverlauf
dieses Schaubilds ganz unwesentlich verändert wird. Dadurch kann man, wenn besonders harte Qualitätsanforderungen
an die Kontrolle der Verschleißfestigkeit nicht gestellt werden, unmittelbar dieses Schaubild bei
der Kontrolle benutzen. Dabei reicht aus, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen in
einem zu prüfendem Erzeugnis zu bestimmen und vermittels des Schaubilds die Verschleißfestigkeit dieses
Erzeugnisses (Abnutzung) zu ermitteln. Die Kontrolle der Verschleißfestigkeit läßt sich praktisch unter Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach den verschiedenen Arbeitsweisen verwirklichen, einige von
denen nachstehend erläutert werden.
Beispiel 1. Man stellt ein Musterstück aus regulärem Bornitrid unter solchen Bedingungen her, welche die
Fertigung eines Erzeugnisses mit der mindestzulässigen Verschleißfestigkeit sichern. Solch ein Erzeugnis kann
man beispielsweise im Laboratorium fertigen. Bei der optimalen Ausführungsform stellt man mehrere Musterstücke
her und bestimmt dann die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen in jedem
derselben. Man prüft einen Teil dieser Musterstücke als Langdrehmeißel unter gegebenen Bedingungen und ermittelt
die Verschleißfestigkeit Des weiteren werden Werkstückrohlinge gewählt, die durch die gleiche Fortpflanzungsgeschwindigkeit
von Ultraschallschwingungen gekennzeichnet werden wie der Werkstückrohling, der im Laufe der Prüfungen die mindestzulässige Verschleißfestigkeit
ergab. Der gewählte Werkstückrohling dient als Musterstück und kann dann wiederholt
verwendet werden. Bei der Kontrolle bestimmt man die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen
in einem zu prüfenden Werkstückrohling und vergleicht sie mit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit
von Ultraschallschwingungen im Musterstück. Erzeugnisse, die sich durch eine höhere gegenüber dem
Musterstück Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Ultraschallschwingungen auszeichnen, weisen einen Verschleiß
auf, welcher kleiner als der höchstzulässige ist.
Beispiel 2. Man stellt ein Musterstück wie im Beispiel 1 beschrieben her. Das Musterstück und zu prüfende
Erzeugnisse werden einer Behandlung in einem Ultraschallbad, welches eine Ultraschallschwingungsintensität
von mindestens 4 W/cm2 sichert, in einem in bezug auf hexagonales Bornitrid aktiven Medium unterworfen.
Als solches Medium läßt sich 50 bis 70%ige Alkalilauge oder Äthylalkohollösung benutzen. Die Behandlung
erfolgt während 30 bis 60 min.
Nach der Behandlung werden die zu prüfenden Erzeugnisse und das Musterstück gewaschen und getrocknet.
Dann gießt man in einen Behälter eine Flüssigkeit ein, deren Dichte die der zu prüfenden Erzeugnisse
übersteigt. Als solche Flüssigkeit kommt Thalliumformiatmalonat
zur Verwendung. Man bringt das Musterstück in die Flüssigkeit ein und gibt destilliertes Wasser
unter innigem Umrühren zu, bis eine so dichte Flüssigkeit erhalten wird, daß das Musterstück sich im Schwe-
bezustand zwischen dem oberen und dem unteren Flüssigkeitsstand befindet
Danach beschickt man den Behälter mit einem zu prüfenden Los von Erzeugnissen und erklärt Erzeugnisse,
die an der Flüssigkeitsoberiiäche erscheinen, zu Ausschuß, weil sie eine niedrigere Fortpflanzungsgeschwindigkeit
von Ultraschailvhwingungen und damit
eine niedrigere Verschleißfestigkeit als das Musterstück
aufweisen.
Durch Anwendung der vorgeschlagenen Erfindung läßt sich die 100%ige hochprofuktive Kontrolle des
wichtigen Kennwerts Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen aus polykristallinem regulärem Bornitrid unter
hoher Genauigkeit durchführen.
Claims (4)
1. Verwendung eines Verfahrens, bei dem die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten von Ultraschal!-
schwingungen in einem zu prüfenden Erzeugnis gemessen werden und diese gemessenen Werte der
Fortpflanzungsgeschwindigkeit entweder mit den entsprechenden gemessenen Werten in einem Musterstück
oder mit Standardwerten verglichen werden· und Erzeugnisse, die eine gegenüber dem Musterstück
bzw. den Standardwerten unterschiedliche Fortpflanzungsgeschwindigkeit aufweisen, zu Ausschuß
erklärt werden, in kennzeichnender Weise zur Kontrolle der Verschleißfestigkeit von Erzeugnissen
auf der Basis des polykristallinen regulären Bornitrids, die dann, wenn letztere eine gegenüber
dem eine mindestzulässige Verschleißfestigkeit besitzenden Musterstück bzw. den Standardwerten
geringere Fortpflanzungsgeschwindigkeit aufweisen, zu Ausschuß erklärt werden.
2. Verwendung eines Verfahrens nach Anspruch 1 in kennzeichnender Weise derart, daß die geringere
Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Erzeugnisses gegenüber dem Musterstück, auf Grund deren das
Erzeugnis zu Ausschuß erklärt wird, dadurch ermittelt wird, daß das Erzeugnis an der Oberfläche einer
Flüssigkeit erscheint, die so gewählt wird, daß sich das Musterstück darin im Schwebezustand befindet.
3. Verwendung eines Verfahrens nach Anspruch 2 in kennzeichnender Weise derart, daß man das Musterstück
und die zu prüfenden Erzeugnisse, bevor sie in die Flüssigkeit eingebracht werden, einer Ultraschallbehandlung
in einem in bezug auf hexagonales Bornitrid aktiven Medium unterwirft.
4. Verwendung eines Verfahrens nach Anspruch 3 in kennzeichnender Weise derart, daß man das Musterstück
und die zu prüfenden Erzeugnisse einer Behandlung in 50 bis 7O°/oiger Alkalilauge oder Äthylalkohollösung
während 30 bis 60 min bei einer Ultraschallschwingungsintensität von mindestens 4 W/cm2 unterwirft.
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