DE2346227A1 - Neue carboxamid-sulfonamid-polykondensate - Google Patents
Neue carboxamid-sulfonamid-polykondensateInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
- C08G69/26—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids
- C08G69/32—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids from aromatic diamines and aromatic dicarboxylic acids with both amino and carboxylic groups aromatically bound
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Description
Dr. F. Zumcteln son. Dr. Ξ. Assmann
Dr. R. Koenlgsberger - Dlpl.-Phys. R. Hofzbauer - Dr. F. Zumstefn Jun.
PATENTANWÄLTE
BANKKONTO:
BANKHAUS H. AUFHÄUSER
8 MÜNCHEN 2,
se 4150
RHONE-POULENC S.A., Paris / Frankreich
Neue Carboxamid-sulfonamid-Polykondensate
Die vorliegende Erfindung betrifft neue aromatische Polykondensate,
die Carboxamid- und Sulfonamidgruppen aufweisen. Diese Polymeren sind unschmelzbare und in polaren organischen Lösungsmitteln
lösliche Produkte, die sich insbesondere zur Herstellung von Filmen und Folien und Fasern, die erhöhte Temperaturen aushalten
sollen, eignen.
Polymere, die gleichzeitig Carboxamid- und Sulfonamid-ßruppierungen
enthalten, wurden in der französischen Patentschrift 865 455 erwähnt,
ohne jedoch hergestellt worden zu sein. Nach dieser Patentschrift kann man aus Dicarbonsäuren, Disulfonsäuren und Diaminen
Polycarboxamid-sulfonamide erhalten, die zur Herstellung von Folien und Filmen und Fäden dienen und die hierfür schmelzbar
oder in organischen Lösungsmitteln löslich sein sollen. Vor kurzem wurden in der britischen Patentschrift 986 356 Polykondensate
beschrieben, die aus p-Chlorsulfonylbenzoesäurechlorid
und aliphatischen Diaminen hergestellt sind. Diese Produkte mit erhöhtem Schmelzpunkt sind nur schwer in organischen Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Dimethylformamid, löslich, zumindest,
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wenn man zu diesen Lösungsmitteln nicht ein Mineralsalz, wie
beispielsweise Lithiumchlorid, zur Begünstigung der Lösung zusetzt. Es ist dann erforderlich, die Filme oder Folien oder
Fäden, die aus solchen Lösungen hergestellt sind, einer Reihe von
sauren und dann wässrigen Waschvorgängen zu unterziehen, um alle Spuren an Metallsalz, .die für ihre Eigenschaften und ihre Aufbewahrung
nachteilig sind, zu entfernen.
Die vorliegende Erfindung betrifft unschmelzbare Polycarboxamidsulfonamide,
die in organischen Lösungsmitteln in erhöhten Konzentrationen ohne Zugabe von Mineralsalzen löslich sind. Diese
Polymeren bestehen aus sieh wiederholenden Einheiten der Formel
- CO- Ar, - CONH - Ar. - SO-NH'- Ar. -(SO0NH -1Ar11) - KH-
in der die verschiedenen Reste Ar, die gleich oder voneinander verschieden sein können, zweiwertige aromatische Reste bedeuten,
die einen oder mehrere Benzolringe aufweisen. Der Index η kann Null sein oder eine ganze Zahl von 1 ober '"iber 1 bedeuten.Der über
den Verkettungen SOpNH angebrachte Pfeil bedeutet, dass für jede
dieser Verkettungen deren Stellung auch umgekehrt sein kann.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Polymeren, für welche der Index η dieser sich wiederholenden Einheit 0 oder 1 beträgt, d.h.
die Polymeren, für welche das Verhälnis zwischen der Anzahl an Carboxamideinheiten und Sulfonarnideinheiten 2:1 oder 1:1 beträgt.
Die aromatischen Dicarbonsäuren HOOC - Ar1 - COOH, die zur Herstellung
dieser Produkte dienen, können Terephthalsäure, Isophthalsäure, Dicarboxydiphenyle, Dicarboxynaphthaline, DJL-carboxydipheny!methane,
Dicarboxydiphenylather und Dicarboxydiphenylthioäther
sein.
Die Diamine der Formel
H2N - Ar2 - SO2NH - Ar3 -(SO2NH - Ar^n - NH3
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können nach Üblichen Methoden synthetisiert werden, beispielsweise
durch Umsetzung eines aromatischen Diamins mit einer Aminoarylsulfonsäure oder deren Chlorid gemäss dem Reaktionsschema
2H-J* - Ar - SO Cl + HN ~ Ar NH -*»H N - Ar - SO9NH - Ar. - NH SO0- Ar0-Nl
Oder auch durch Umsetzung eines Disulfonsäuredichlorids mit einem
aromatischen Diamin gemäss dem Reaktionsschema
2H2N- Ar2 - KH2 + Ar3 (SOgCDg-r^HgN - Ar3 - NH SO5- Ar3 - SO5NH -
Die Polykondensation der Disäure oder deren Chlorid mit den Diaminen kann nach üblichen Methoden zur Herstellung von Polyamiden
in Lösung in einem polaren organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Dimethylacetamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid,
N-Methylpyrrolidon und dgl., vorgenommen v/erden. Die
Reaktion kann bei Zimmertemperatur vorgenommen oder durch Erhitzen beschleunigt werden. Die Abtrennung des Polymeren wird
vorgenommen, indem man die Reaktionsmasse in V/asser, vorzugsweise unter starkem Inbewegun'ghalten, giesst, wobei das Polymere
in Form von Körnern ausfällt, aus denen man jede Spur von Acidität durch Waschen mit Wasser entfernt. <
Die so erhaltenen Polymeren sind unschmelzbare, bei Temperaturen
von 350 bis 4500C beständige Produkte. Sie können in Konzentrationen,
die 40 ρ erreichen können, in organischen Lösungsmitteln,
wie beispielsweise aliphatischen oder cyclischen Amiden, wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon oder
deren Gemischen, gelöst werden. Die Lösungen sind transparent und können zur Herstellung von unschmelzbaren, wärmebeständigen
Filmen und Folien und Fasern, die gute mechanische Eigenschaften, insbesondere eine erhöhte Zugfestigkeit und einen erhöhten Modul,
aufweisen, gegossen oder extrudiert werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Er-
U 0 9 8 1 2 / 1 1 5 U
findung.
Beispiel 1
Beispiel 1
In ein mit einem Abstreifrührer versehenes Reaktionsgefäss bringt
man 7,89 g 4,4'-Diaminobenzolsulfanilid ein, das man in 70 crn^
Dimethylacetamid löst. Man kühlt anschliessend auf 100C ab und
setzt 6,09 g Terephthaloylchlorid unter Rühren zu. Man hält 4 Stunden bei 25 bis 300C. Die viskose und durchscheinende
Reaktionsmasse wird anschliessend in 1000 cnr Wasser unter starkem Rühren gegossen. Das so ausgefällte Produkt wird mit
Wasser und dann mit Aceton gewaschen und durch Erhitzen unter Unterdruck von 1 mm bei 80 bis 1000C während 4 Stunden getrock^-
net. Das Polymere liegt dann in Form von weisslichen, unschmelzbaren, bei Zimmertemperatur in verschiedenen Lösungsmitteln,
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon
und Hexamethylphosphorsäuretriamid, löslichen Körnern vor. Eine 20 $ige Lösung in Dimethylacetamid hat eine Viskosität von
350 P.
Dieses Polymere der Formel
.CO\Yr~~\\- CONH
besitzt ein durchschnittliches Molekulargewicht, bestimmt durch Lichtdiffusion, von 140 000, und seine Inhärentviskosität, gemessen
bei 250C mit einer Lösung mit 0,5 g Produkt in 100 crrr
Dimethylacetamid, beträgt 1,3 dl/g. Durch thermogravimetrische Analyse unter Luft und unter Stickstoff verfolgt man die Wärmebeständigkeit
dieses Produkts, das bei 3500C keine Zersetzung
zeigt.
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Man arbeitet gemäss Beispiel 1 und setzt so 7,89 g des gleichen
Diamine in Lösung in 100 cm-5 Dime thylacetamid mit 8,37 g Diphenyl~4,
V-dicarbonsäuredichlorid um. Man erhält so ein weisses
granuliertes Polymeres der Formel
-.CO
CONH
SO2NH
dessen Inhärentviskosität, bestimmt wie in Beispiel 1, 1,15 dl/g beträgt. Dieses Produkt löst sich gut in Dirnethylacetamid bei
Zimmertemperatur: eine 20 $ige Lösung ist stabil und durchscheinend
und weist bei 250C eine scheinbare Viskosität von 310 P
auf, die es nach 48~stUndiger Lagerung beibehalten hat.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise löst man 11,25 g 1,4-Di-(p-aminophenylsulfonamido)-benzol in 67 g eines
Dimethylacetamid/Hexamethylphosphorsäuretriamid-Gemischs (75:25). Man setzt 5,64 g Terephthaloylchlorid zu und lässt die Reaktion
bei 25°C während 4 1/2 Stunden unter Rühren ablaufen.
Das erhaltene Polymere der Formel
CONH _,
SO2NH
NHSO.
besitzt ein durchschnittliches Molekulargewicht von 87 000 und
eine Inhärentviskosität von 1,4 dl/g (bestimmt bei 25°C mit einer Lösung von 0,5 g Produkt in einem Gemisch Dimethyläcetamid/Hexamethylphosphorsäuretriamid
von 80:20). Es löst sich bei Zimmertemperatur in polaren Lösungsmitteln. So kann man in einem Ge-
409812/1
misch von Hexamethylphosphorsäuretriamid und Dimethylacetamid
in einem Verhältnis von 50:50 Lösungen mit 15 % herstellen, die
zum Spinnen oder zum dessen von Filmen und Folien verwendbar sind.
Aus 9*52 g des in dem vorhergehenden Beispiel verwendeten Biamins
in Lösung in 63,5 g eines Gemische von Dimethylacetamid und Hexamethylphosphorsäuretriamid
in einen Verhältnis von 80;20 und 6,35c Diphenyl-4,4f-dicarbonsäuredichlorid stellt man ein Polymeres der
Formel
CONlL-
her, dessen Inhärentviskosität, bestimmt wie in Beispiel 1,
1,37 dl/g beträgt. Mit diesem Polymeren kann man bei Zimmertemperatur Lösungen mit 15 % in dem Lösungsmittelgemisch Dimethylacetamid/Hexamethylphosphorsäuretriamid
(80:20) herstellen.
Man stellt eine Lösung von 7,4 g 4,4'-Di-(p-aminophenylsulfamoyl)·
diphenyl in 60 crrr Dimethylacetamid her, zu der man 3,04 g Te-.rephthaloylchlorid
zusetzt. Durch Behandlung gemäss den Bedingungen der vorhergehenden Beispiele erhält man ein Polymeres der
Formel
_CONH-
NH-
das eine Viskosität von 0,3 dl/g, bestimmt bei 250C mit einer
Lösung mit 0,5 % Polymerem in Dimethylacetamid, aufweist.
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Aus einer Lösung von 4,94 g 4,4'-Di-(p-aminophenylsulfonamid)-diphenyl
in 35 crrr Dirnethylacetamid und 2,79 g Diphenyl-4,4f-di·
carbonsäuredichlorid stellt man ein Polymeres der Formel
-NHSO
NH/
her, dessen Inhärentviskosität, bestimmt wie in Beispiel 5j
0,75 dl/g beträgt.
Dieses Polymere ist unschmelzbar und bei Temperaturen von bis 35O0C an Luft oder unter Inertatmοsphere ohne Zersetzung beständig.
Eine Lösung mit 15 % 'Trockenextrakt in Dirne thylacetamid
eignet sich zum Giessen von Filmen und Folien.
Man arbeitet wie in Beispiel 6, ersetzt jedoch das Diphenyl-4,4fdicarbonsäuredichlorid
durch Terephthaloylchlorid und stellt so ein Polymeres der Formel
ONH-
NHSO
her, das eine Inhärentviskosität, bestimmt wie in Beispiel 5»
von 0,66 dl/g besitzt, unschmelzbar ist und bei Temperaturen von 300 bis 350"C ohne Zersetzung beständig ist.
■* Beispiel 8
Durch Rühren bei Zimmertemperatur stellt man eine Lösung mit. 20 %
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η O ^
eines gemäss Beispiel 1 hergestellten Polymeren, dessen Inhärentviskosität
1,15 dl/g beträgt, in Dimethylacetamid her.
Man engt anschliessend diese Lösung auf 32 % durch Eindampfen
bei 11O0C unter einem Unterdruck von I60 mm Hg ein und führt es
dann durch eine auf 114°C erhitzte Spinndüse. Die erhaltene Faser wird in eine auf 18O°C erhitzte Kolonne geführt, wobei
die Führungsgeschwindigkeit 25 m/Minute beträgt, und dann kontinuierlich in Wasser geleitet und auf Rollen bei 750C getrocknet.
Sie wird anschliessend partiell auf einen Grad von 2 verstreckt, bevor sie einer Endverstreckung auf einen Grad von 1,6 auf einer
auf 350°C erhitzten Platte unterzogen wird.
Die so erhaltenen Garne weisen die folgenden Eigenschaften auf:
Titer: 13,5 dtex
Festigkeit: 4 g/dtex
Bruchdehnung: 5 %
Anfangsmodul: 150 g/dtex
Festigkeit: 4 g/dtex
Bruchdehnung: 5 %
Anfangsmodul: 150 g/dtex
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Claims (5)
1. Aromatische Polyamid-sulfonamide, die aus sich wiederholenden
Einheiten der Formel
- CO - Ar1 - CONII - Ar - SO0NH - Ar, -(SO0NH -Ar.) -NH-
bestehen, in der. die verschiedenen Reste Ar, die gleich oder
voneinander verschieden sein können, zweiwertige aromatische Reste bedeuten,die einen oder mehrere Benzolringe aufweisen, der
Index η Null sein kann oder eine ganze Zahl von 1 oder über 1 darstellt und der Pfeil über den Verkettungen SOpNH bedeutet,
dass für Jede dieser Verkettungen ihre Stellung auch umgekehrt sein kann.
2. Polyamid-sulfonamide nach Anspruch 1, für welche der Rest einen Rest
oder
bedeutet.
3. Polyamid-sulfonamide nach Anspruch 1 oder 2, für welche
die Reste Ar2, Ar^ und Ar2^, die gleich oder voneinander verschieden
sein können, Reste
oder
bedeuten.
4. Polyamid-sulfonamide nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in
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•t 1 (J ~.
Form von Lösungen in einem polaren organischen Lösungsmittel.
5. Verwendung der Polyamid-sulfonair.ide nach einem der Ansprüche
1 bis 4 zur Herstellung von Fäden und Filmen oder Folien.
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