DE2344605A1 - Verfahren und vorrichtung zum erzeugen von brammen od. dgl. mit befriedigender oberflaechenqualitaet durch kontinuierliches stranggiessen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum erzeugen von brammen od. dgl. mit befriedigender oberflaechenqualitaet durch kontinuierliches stranggiessen

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DE2344605A1 DE19732344605 DE2344605A DE2344605A1 DE 2344605 A1 DE2344605 A1 DE 2344605A1 DE 19732344605 DE19732344605 DE 19732344605 DE 2344605 A DE2344605 A DE 2344605A DE 2344605 A1 DE2344605 A1 DE 2344605A1
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Description

G 49 069
KOBE STEEL, Ltd. , 3-18, 1-Chome, Wakinohama-Cho, Fukiai-Ku, KOBE (JAPAN)
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Brammen od. dgl. mit befriedigender Oberflächenqualität durch kontinuierliches Stranggießen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Brammen, Platinen oder sonstigen metallischen Rohmaterialien durch kontinuierliches Stranggießen, welche gegenüber bisherigen Stranggießverfahren verbesserte Oberflächen aufweisen. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
In jüngerer Zeit wurde zum Erzeugen von Brammen od. in der Praxis das kontinuierliche Stranggießverfahren als Alternative für das früher übliche Gießen von Blöcken und anschließende Vorwalzen dieser Blöcke, eingeführt, so daß entsprechende Anlagen bei den verschiedensten
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Firmen zum Einsatz kamen. Es wurde jedoch gefunden, daß die auf kontinuierlichen Stranggießanlagen erzeugten Brammen, Platinen oder sonstigen Rohmaterialien zahlreiche Oberflächenfehler besitzen, die auf kleinere Änderungen der Betriebsbedingungen der kontinuierlichen.Stranggießanlage zurückzuführen sind. Im einzelnen handelt es sich hierbei um auf oszillierende Bewegungen der Stranggießform zurückzuführende , bis zu etwa 2,5mm tiefe Oszillationsmarkierungen oder Schlackeeinschlüsse, die von nichtmetallischen Bestandteilen erzeugt werden, die auf eine der Stranggießform zugeführten, aus mehreren Elementen bestehende Schlacke oder auf die Schmelzverluste von feuerfestem Material der Gießpfanne zurückzuführen sind. Weiterhin handelt es sich um Feinlunker oder Blasen, die di-»rekt unter der Oberfläche der Gußstücke liegen und beim Anstieg des Sauerstoffgehaltes der Metallschmelze entstehen. Schließlich sind derartige Oberflächen auch in Längsrichtung und Querrichtung verlaufende Risse.
Es ist beim kontinuierlichen Stranggießen schwierig, das Entstehen derartiger Oberflächenleiter unter Kontrolle zu bringen oder ganz zu vermeiden, insbesonde: wenn diese Fehler durch leichte Schwankungen oder Veränderungen der Betriebsbedingungen der Stranggießanlage entstehen, so daß man bisher die Entstehung derartiger Fehler für unvermeidbar hielt, weil es sehr schwierig ist, die Betriebsbedingungen einer für Massenproduktion geeigneten großen kontinuierlichen Stranggießanlage jederzeit konstant zu halten und somit den Stranggießvorgang unter absolut stabilen Bedingungen durchzuführen.
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Einige dieser Oberflächenfehler können durch einen anschließenden Walzvorgang behoben werden, jedoch haben Schlackeeinschlüsse und Oberflächenrisse, und zwar sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung verlaufende Oberflächenrisse einen direkten Einfluß auf die Oberflächeneigenschaften von gewalzten Stahlplatten oder sonstigen tfalzr produkten, so daß es notwendig ist, diese Oberflächenfehler v<?r dem Weiterverarbeiten der im Stranggießverfahren hergestellten Brammen zu entfernen und somit die Oberflächenqualität dieser Rohmaterialien zu verbessern.
Wenn man Brammen oder sonstige Rohmaterialien mit befriedigender Oberflächeneigenschaften durch kontinuierliches Stranggießen herstellen wollte, hat man bisher die Brammen od. dgl. im Anschluß an den Stranggießvorgang abgekühlen gelassen und im kalten Zustand oberflächlich abgeflämmt oder abgebrannt, woraufhin eine Kontrolle der Oberfläche erfolgte und, soweit erforderlich, eine spanabhebende Nachbearbeitung durchgeführt wurde. Das bedeutet, daß man stranggegossene Brammen oder sonstige Rohmaterialien, die beispielsweise zum Herstellen von Stahlblech bestimmt sind, mit zufriedenstellender Oberfläche bisher nicht erhalten kann, ohne diese Brammen nach dem Stranggießvorgang zu kühlen und danach die Oberfläche der Brammen sehr sorgfältig zu überprüfen, um anschließend eine möglicherweise notwendige Nacharbeit durchführen zu können. Das Überprüfen und Nachbearbeiten der Oberfläche muß also nach dem Abkühlen des Gußstückes erfolgen.
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Andererseits ist das Abflammen oder Abbrennen der Oberflächen von Gußstücken bei 100O0C bis 1300°C bekannt und wird als sogenanntes Heißflämmen bezeichnet. Dieses Heißflämmen wird unabhängig vom Vorwalzen und Fertigwalzen der Bramme oder Platine bzw. unabhängig von der Blechwalzstraße und nach einem Aufheizvorgang der Bramme oder Platine durchgeführt, um die Oberflächentemperatur derselben auf 10000C bis 13000C zu bringen, wozu ein Heizofen oder ein Herdofen erforderlich ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin , den für die Verbesserung der Oberflächen von im Stanggießverfahren hergestellten Brammen, Platinen oder sonstigen Rohmaterialien erforderlichen Aufwand an Energie, Arbeitszeit und Installationen bedeutend zu verringern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, das von einer Stranggießanlage erzeugte Material nach dem Verfestigen bei eineijmittleren Temperatur abzuflämmen oder abzubrennen, wobei die Oberflächentemperatur dieses Materials auf 500°C bis 9OO°C gehalten wird, woraufhin man das Material zwangsweise auf eine Oberflächentemperatur unter 4000C abkühlt. Gemäß der Erfindung wird also das Abflämmen oder Abbrennen der Oberfläche des im Stranggießverfahren hergestellten Rohmaterials innerhalb der Stranggießanlage bei einer Oberflächentemperatur von 5OO°C bis 9OO°C durchgeführt, so daß es nicht notwendig ist, die Brammen od. dgl. in einen Heizofen einzugeben und aus diesem Heizofen in ein Walzwerk einzuführen.
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Durch die Erfindung 1st es möglich, viel Zelt und Arbeit , wie sie durch eine Oberflächenüberprüfung der im Stranggießverfahren hergestellten Brammen od. dgl. erforderlich sind, und eine Oberflächenbehandlung , insbesondere eine maschinell durchzuführende spanabhebende Behandlung od. dgl.einzusparen f die früher notwendig waren, während man andererseits Brammen od. dgl. erhält, die befriedigende Oberflächenqualitäten besitzen. Weiterhin wird durch die Erfindung die für die Bearbeitung der Oberfläche der gegossenen Brammen od. dgl. erforderliche Wärme reduziert. Schließlich wird durch die Erfindung der Wirkungsgrad der gesamten Stranggießanlage und damit die Produktivität verbessert. Schließlich ist es durch die Erfindung möglich, eine Mehrzahl von Stranggießvorrichtungen an eine einzige kontinuierlich arbeitende Weiterbearbeitungsstraße anzuschließen.
Es ist zweckmäßig, die Oberflächentemperatur der Brammen od. dgl. während des Abflämmens oder Abbrennens auf 70O0C bis 8000C zu halten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es also nicht notwendig, die gegossenen Brammen od. dgl. in einem Heizofen oder in sonstiger Weise erneut aufzuheizen. Vielmehr wird die in den im Stranggießverfahren hergestellten erstarrenden Brammen noch. enthaltende Wärme ausgenutzt. Die abgekühlten Brammen erfordern dann praktisch überhaupt keine Nachbearbeitung mehr. Dadurch ergibt sich ohne weiteres, daß keine viel Zeit und Arbeitsaufwand erfordernde Nachbearbeitung notwendig 1st, dajs bei mittlerer Temperatur erfolgende Flammen oder Abbrennen weniger Wärme als das am kalten Werkstück erfolgende Flammen -6-
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oder Abbrennen erfordert und man Brammen od. dgl. mit befriedigender Oberflächenqualität erhält, selbst wenn dieselben zwangsweise und schnell abgekühlt worden sind. Dadurch wird die bisherige Auffassung überwunden, daß man im Stranggießverfahren hergestellte Brammen, Pitatinen od. dgl. mit befriedigender OberflächenquLität nicht herstellen kann, ohne eine Nachbearbeitung ausschließlich an der abgekühlten Bramme , Platine od.dgl. durchzuführen. Vielmehr erhält man gemäß der vorliegenden Erfindung Brammen oder sonstige im Stranggießverfahren hergestellte Rohmaterialien mit befriedigender Oberflächenqualität, indem man ein Flämmen oder Abbrennen bei mittlerer Temperatur und anschließend ein zwangsweises und schnelles Abkühlen durchführt. Dabei ist es also nicht mehr erforderlich, am kalten Rohmaterial einen Flamm- oder Abbrennvorgang durchzuführen, wodurch der erforderliche Arbeitsaufwand verringert wird.
Für das zwangsweise und beschleunigte Kühlen werden die im Stranggießverfahren hergestellten Brammen od. dgl. vorzugsweise mit Wasserstrahlen gekühlt, um deren Oberflächentemperatur innerhalb von 10 min. nach Beendigung des Fläminvorganges auf unterhalb 400°C zu bringen. Eine derartige Arbeitsweise unterstützt zusätzlich zu den obengenannten Wirkungen ebenfalls das Erzielen besserer Brammen od. dgl. Durch das zwangsweise und beschleunigte Kühlen werden die mittels des FlammVorganges erzielten Eigenschaften praktisch "konserviert N, wobei eine Oxidation verhindert wird. Die Wasserstrahlen entfernen einen auf der Oberfläche der Bramme möglicherweise befindlichen Oxidfilm und verbessern den KUhI-
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Wirkungsgrad, wodurch eine auf eine hohe Temperatur der Oberfläche zurückzuführende Oxidation und die daraus eventuell resultierende Verschlechterung der Oberflächenqualität verhindert wird.
Die zum Durchführen des vorgeschlagenen Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung besteht aus bekannten Bauelementen, die in einer zum Durchführen dieses Verfahrens zweckmäßigen Weise zueinander angeordnet und miteinander verbunden sind, wobei diese Vorrichtung in eine Stranggießanlage eingebaut ist und ein Flämmen oder Abbrennen der Oberfläche des stranggegossenen Materials bei einer Oberflächentemperatir von 5000C bis 9000C durchführt und im Anschluß an die hierfür vorgesehene Einrichtung einen Kühlmechanismus zum zwangsweisen und beschleunigten Kühlen des Materials umfaßt. Weiterhin umfaßt diese Vorrichtung einen ersten Förderer zum Fördern der Brammen von der Stränggießanlage zur Flämmeinrichtung und außerdem einen zweiten Förderer zum Fördern der Brammen od. dgl. von der Flämmeinrichtung zum Kühlmechanismus.
In der Zeichnung ist schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, wobei sich aus der Zeichnung auch der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt.
In der Zeichnung sind drei parallel zueinander angeordnete Stranggießanlagen 1 dargestellt. Von diesen Stranggießanlagen gelangt das zu Brammen, Platinen od. dgl. abgeschnitteSMaterial auf einen ersten Förderer 4, der das Material in eine Flämmeinrichtung fördert. Aus der Flämmeinrichtung 2 wird das Material
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mittels eines zweiten Förderers 5 einer Kühlvorrichtung 3 zugeführt. Die Brammen verlassen die Kühlvorrichtung 3 mit einer Oberflächentemperatur von unter 4000C.
Wie oben angegeben, ist die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man die im Stranggießverfahren hergestellten Brammen, Platinen oder sonstigen Rohmaterialien zum Putzen ihrer Oberflächen bei einer mittleren Temperatur flammt, wobei die Oberflächentemperatur der Brammen auf 50O0C bis 9000C gehalten wird, woran anschließend ein zwangsweises und vorzugsweise beschleunigtes Kühlen der Brammen erfolgt, um die Oberflächentemperatur derselben auf unter 4000C zu senken. Auf diese Weise kann man die Oberflächenqualität von Brammen oder sonstige Rohmaterialien direkt an den noch heißen Brammen verbessern, statt, wie bisher üblich, durch Kaltbearbeitung wie Kaltflämmen, teilweise spanabhebende Bearbeitung usw. Der Grund dafür, daß eine befriedigende Oberflächenqualität erzielt und der Wärmeverbrauch verringert werden können, liegt darin, daß unmittelbar nach dem kontinuierlichen Stranggießen das Putzen der Oberfläche durch Flämmen und dann anschließend eine zwangsweise Kühlung in einem bestimmten Temperaturbereich erfolgen. Der Grund für das Erzielen einer befriedigenden Oberflächenqualität, das Erreichen einer großen Durchsatzgeschwindigkeit und die wirksame Ausnutzung der in den Brammen enthaltenen Wärme liegt darin,daß man das kontinuierliche Stranggießen, das Putzen bzw. Flämmen be#nittlerer Temperatur und das zwangsweise Kühlen der Brammen so gewählt hat, daß diese Schritte Teile des Statng-
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gießvorganges selbst sind.
Im kontinuierlichen Stranggießverfahren hergestellte Gußstücke zeigen gewellte oder schlangenlinienartige ungleichmäßige Oszillationsmarkierungen und andere Oberflächenfehler verschiedenster Art, wobei die Gußstücke nach dem Erstarren eine Temperatur von etwa 50O0C bis 9000C aufweisen. Wenn man diese Gußstücke, die beispielsweise Stahlplatinen oder Stahlplatten sein können, unmittelbar nach dem Erstarren einem durch Flämmen durchzuführenden Putzvorgang bei mittlerer Temperatur unterwirft und somit die in den Platinen noch vorhandene Hitze ausnutzt und anschließend die Platinen auf Raumtemperatur abkühlen läßt, zeigte sich, daß sich an der Oberfläche der Platine oder Platte Risse gebildet hatten. Beim Untersuchen der Gründe hierfür wurde gefunden, daß die Werkstückoberfläche nach einem Flämmen bei hoher Temperatur des Werkstückes oxidierte und somit die Werkstückobaflache mit einem Oxidfilm Überzogen wurde, so daß Oberflächenrisse, welche durch den Flämmvorgang nicht entfernt wurden, bei der nachfolgenden Inspektion der Oberfläche nicht gefunden werden konnten. Es wurde weiterhin gefunden, daß derartige Oberflächenrisse sich als Risse im fertiggewalzten Produkt niederschlugen. Durch zahlreiche auf dieser Erkenntnis beruhende Untersuchungen wurde gefunden, daß die Bildung eines Oxidfilmes auf der Oberfläche der Werkstücke kontrolliert bzw. gehemmt werden kann, wenn man die Werkstücke nach Anwendung des Flämmvorganges innerhalb 10 min. schnell und zwangsweise so kühlt, daß die Oberflächentemperatur unter 400°C sinkt, wobei sich Zunder bildet, welcher
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es leicht macht, durch den Flämmvorgang nicht entfernte Oberflächenfehler beim anschließenden Inspektionsvorgang zu finden und zu beheben.
Daher ist es zweckmäßig und im allgemeinen notwendig, nach dem Flämmvorgang der Werkstückoberfläche die Werkstücke zwangsweise zu kühlen«
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann die Produktionszeit der im Stranggießverfahren herzu, stellenden Brammen, Platinen oder sonstigen Werkstücke stark herabgesetzt werden, weil man die noch vom kontinuierlichen Stranggießen in den Werkstücken enthaltene Wärme für den Flämmvorgang ausnutzt, ebenso wie man die Bearbeitungskosten gegenüber einem am kalten Werkstück durchgeführten Putz- oder Flämmvorgang senken kann. Durch die Erfindung ist es beispielsweise möglich, die Produktionsgeschwindigkeit einer Stranggießanlage auf das 2-fach bis 2,5-fache zu steigern und die Produktionskosten bzw. den Energieverbrauch auf 50 bis 4096 zu senken, wie die nachfolgende Tabelle 1 zeigt.
Tabelle 1
Bekanntes Verfahren
Erfindungsgemäßes Verfahren
Arbeitsgeschwindigkeit
10 m/min.
20 m/min.
Sauerstoffgehalt (pro Tonne strangge· gossenes Material·)
m3/t
5.5 m3/t
Propanverbrauch (pro Tonne stranggegossenes Material!
1 kg/t
0.5 kg/t
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Beim Anwenden der Erfindung auf das Herstellen von Brammen, Platinen od. dgl. im Stranggießverfahren kann man die Bearbeitungskosten des Putzens oder Flämmens weiter reduzieren, wenn man den Querschnitt des stranggegossenen Materials um einige Prozent durch einen Walzvorgang reduziert. Wenn man im Stranggießverfahren hergestellte Werkstücke oder Stränge im Durchmesser um einige Prozent reduziert, verschwinden die auf der Oberfläche befindlichen Oszillationsmarkierungen aufgrund der plastischen Verformung der Werkstücke, so daß man eine verhältnismäßig glatte Oberfläche erhält. Außerdem werden feine in Längsrichtung und Querrichtung verlaufende, an der Oberfläche befindliche Risse in ihrer Tiefe bedeutend verringert, so daß man Oberflächenrisse durch einen verhältnismäßig geringen Putz- fder Flämmaufwand vollständig entfernen und somit fertige Brammen, Platinen od. dgl. mit guter Oberflächenqualität erhalten kann, was bei Anwendung des erfindungsgemäßen Putzschrittes ohne zusätzliche Streckreduzierung nicht ohne weiteres möglich ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Beispielen unter spezieller Bezugnahme auf die Zeichnung weiter erläutert.
Beispiel 1
Ein Al enthaltender beruhigter Stahl von C < 0.1096, Mn 0.20 - 0.6096. P< 0.03096, S <0.03096 und Al 0.020 0.06096 wurde durch Stranggießen kontinuierlich zu einer Bramme oder Platte mit einem Querschnitt von 250 χ 2000 mm mit einer kontinuierlich arbeitenden
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Stranggießmaschine 1 vergossen. Diese Bramme war zum Auswalzen zu Blechen bestimmt und wurde in Platten von 10 m Länge zerschnitten. Die so abgeschnittenen Platten wurden dann mittels des Förderers 4 sofort in die Flämmeinrichtung 2 eingeführt. Hier wurde die Oberflächentemperatur der Platten auf 5000C bis 9000C gehalten und die Oberfläche jeder Platte für das erforderliche Putzen vollständig abgeflammt. Unmittelbar anschließend wurden die einzelnen Platten mittels des zweiten Förderers 5 der Kühlvorrichtung 3 zugeführt, wo die Platten zwangsweise und beschleunigt auf eine unterhalb 4000C liegende Oberflächentemperatur abgekühlt wurden. Anschließend ließ man die Platten etwa auf Raum temperatur abkühlen. Wenn man aus diesen Platten nach normaler Behandlung und Inspektion Bleche herstellte, erhielt man Bleche mit ausgezeichneter Oberflächenqualität.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wurde die noch vom kontinuierlichen StranggießVorgang in den Platten enthaltene Temperatur von 500°C bis 9OO°C verwendet, um den Flämmvorgang bei mittlerer Temperatur durchführen zu können. Die Behandlungsgeschwindigkeit konnte 20 m/min, betragen und lag somit etwa doppelt so hoch wie beim bekannten Kaltflämmen. Andererseits konnte der Brennstoffverbrauch auf etwa die Hälfte herabgesetzt werden.
Beispiel 2
Es wurde eine Bramme mit einem Querschnitt von
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200 χ 1800 mm aus einem Al enthaltenden beruhigten Stahl mit gleicher Zusammensetzung wie in Beispiel 1 angegeben durch kontinuierliches Stranggießen hergestellt. Beim Laufen durch die Transportrollen der Stranggießmaschine wurde die Bramme durch einen Walzvorgang derart gestreckt, daß deren Dicke um 10 mm abnahm. Diese Dickenreduzierung konnte auch von Führungswalzen einer sekundären Kühlzone vorgenommen werden. Anschließend wurde die Bramme wiederum in Platten von 10 m Länge zerschnitten, deren Oberfläche bei Beibehaltung einer Oberflächentemperatur von 500°C bis 9000C in der Flämmvorrichtung 2 auf eine Tiefe von 1,5 mm geflammt wurde. Unmittelbar anschließend wurden die so behandelten Platten mittels des zweiten Förderers 5 in die Kühlvorrichtung 3 eingeführt, wo eine zwangsweise Kühlung mittels Wasserstrahlen durchgeführt wurde, um die Oberflächentemperatur der Platten unter 4000C zu senken.
Anschließend wurden die so behandelten Platten auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Wenn man dann die Oberflächen der Platten inspizierte, konnte man praktisch keine Oberflächenrisse oder Oberflächenfehler finden. Vielmehr hatten die Oberflächen dieser Platten eine befriedigende Qualität. Wenn man aus diesen Platten Bleche mit Hilfe von normalen Walzverfahren herstellte, erhielt man ausgezeichnete Bleche, welche keine Oberflächenrisse oder sonstige Oberflächenfehler, die auf Oberflächenleiter der als Ausgangsmaterial verwendeten Brammen oder Platten zurückzuführen sind,aufweisen.
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Ein bei mittlerer Temperatur im Bereich von 5OO°C bis 900°C durchgeführtes Flämmen von im Stranggießverfahren hergestellten Brammen ruft keine Materialsschäden hervor, die bei dem beim Kaltfläwnen auftretenden schnellen Temperatursteigerungen möglich sind. Auch ist das bei mittlerer Temperatur durchzuführende Flämmen auf die verschiedensten Arten von Brammen oder ähnlichen Werkstücken anwendbar. Weiterhin ist es gemäß der Erfindung nicht notwendig, einen Heizofen zum Aufheizen der Brammen auf die Flämmtemperatur vorzusehen. Schließlich verhindert das zwangsweise beschleunigte Kühlen nach dem Flämmvorgang die Entstehung eines Oxidfilmes auf der Werkstückoberfläche, so daß sich eine befriedigende Oberflächenqualität ergibt.
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Claims (9)

23U605 40. G 49 069 KOBE STEEL, Ltd., 3-18, 1-Chome, Wakinohama-Cho, Fukiai-Ku, KOBE (JAPAN) Patentansprüche:
1.) Verfahren zum Erzeugen von Brammen od. dgl. mit befriedigender Oberflächenqualität durch kontinuierliches Stranggießen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche der Brammen unmittelbar nach dem Stranggießen derselben bei einer Oberflächentemperatur von 5000C bis 90O0C zu Putzzwecken flammt und im unmittelbaren Anschluß an diesen Flämmvorgang zwangsweise kühlt, um die Oberflächentemperatur unter 4000C zu senkenT
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächentemperatur der Brammen während des Flämmvorganges auf 70O0C bis 8000C gehalten wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die geflammten Brammen innerhab von 10 Minuten nach Beendigung des Flämmvorganges auf eine Oberflächentemperatur unterhalb 4000C gekühlt werden.
4.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlvorgang mit Hilfe von
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Wasserstrahlen durchgeführt wird.
5.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Brammen vor dem Flämmvorgang einem durch Walzen erfolgten Streckreduzieren unterworfen werden.
6.) Vorrichtung zum Erzeugen von Brammen od. dgl. mit befriedigender Oberflächenqualität nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Stranggießmaschine (1), in der ein eine Bramme bildender Metallstrang kontinuierlich gegossen und verfestigt wird, eine daran anschließende Flammeinrichtung (2) zum Flämmen der Oberflächen der stranggegossenen Bramme bei einer Oberflächentemperatur von 5OO°C bis 900°C und eine Kühlvorrichtung (3) zum Kühlen der geflammten Bramme aufweist, wobei die Bramme mittels eines ersten Förderers (4) von der StranggieOmaschine zur Flämmeinrichtung und mittels eines zweiten Förderers (5) von der Flämmeinrichtung zur Kühlvorrichtung transportiert wird.
7.) Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß einer Flämmeinrichtung (2) und einer Kühleinrichtung (3) mehrere Stranggießmaschinen (1) zugeordnet sind.
8.) Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stranggießmatrize und dem ersten Förderer (4) eine Trenneinrichtung zum Zerlegen des stranggegossenen Stranges vorgesehen ist.
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9.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stranggießmatrize und dem ersten Förderer (4) Streckreduzierwalzen angeordnet sind.
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Le e rs e i t e
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