DE2340634A1 - Arzneipraeparate mit antidepressiver wirkung - Google Patents

Arzneipraeparate mit antidepressiver wirkung

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DE2340634A1
DE2340634A1 DE19732340634 DE2340634A DE2340634A1 DE 2340634 A1 DE2340634 A1 DE 2340634A1 DE 19732340634 DE19732340634 DE 19732340634 DE 2340634 A DE2340634 A DE 2340634A DE 2340634 A1 DE2340634 A1 DE 2340634A1
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Germany
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tetrahydro
phenylimidazo
thiazole
active ingredient
antidepressant
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DE19732340634
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Paul Adriaan Jan Janssen
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Janssen Pharmaceutica NV
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/41Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having five-membered rings with two or more ring hetero atoms, at least one of which being nitrogen, e.g. tetrazole
    • A61K31/425Thiazoles

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Description

  • " Arzneipräparate m.it antidepressiver Wirkung " Priorität 11. August 1972, Belgien, Nr. 120 925 noch nicht bekannt, V.St.A., Nr. noch nicht bekannt Die Erfindung betrifft Arzneipräparate mit antidepressiver Wirkung, die aus d-, 1- oder dl-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol oder ihren Salzen mit Säuren sowie aus üblichen Tragerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln und/oder Hilfsstoffen bestehen.
  • 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol weist die folgende Formel auf Diese Verbindung kann auf Grund ihres asymmetrischen Kohlenstoffatoms, das die Phenylgruppe trägt, in racemischer Form bzw. in Form der aufgespaltenen 1 und d-Enantiomorphen vorlic- # gen.
  • Salze der Verbindungen der Formel I können sich von anorganischen oder organischen spuren ableiten. Es werden solche Säuren verwendet, die in den angewendeten Dosen fiir Tiere oder Menschen nicht toxisch sind. Beispiele für anorganische Sauren sind Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure. Bevorzugt ist das mit Salzsäure gebildete Salz. Beispiele für organische Säuren sind Fumarsäure, Benzoesäure, Essigsaure, Propionsäure, Milchsäure, Cyclohexylsulfaminsäure, Benzolsulfonsäure, Ascorbinsäure, Nicotinsäure, Gallussäure, Citronensäure, Salicylsäure und Phthalsäure. Die Salze mit Säuren lassen sich durch Umsetzung der freien Base der Formel I mit den entsprechenden anorganischen oder organischen Säuren herstellen.
  • Aus der US-PS 3 274 209 ist 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo y, 1-bDthiazol als Antiwurmmittel bekannt. Die racemische Form wird als "Tetramisol", das 1-Isomere als "Levamisol" und das d--Isomere als "Dextro-tetramisol" bezeichnet.
  • Es wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß dl-, d- und 1-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol und ihre Salze mit Säuren eine antidepressive ;.rirkung aufweisen. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Arzneistoffe ist nicht bekannt, Es scheint aber, daß ihre antidepressive Wirkung auf eine Beeinflussung des Zentralnervensystems zuriickzuführen ist, wobei die Stimmung slage durch Beiseitigung des depresiven Zustandes verbessert wird. Die Arzneistoffe der Erfindung entfalten ihre @antidepressive ?irkung bei Versuchstieren und beim Menschen.
  • Deshalp eignen s.ie sich als Therapeutika zur Behandlung von Menschen und Tieren mit Depressionszuständen. Die Verabreichung der erfindungsgemäßen Arzneipräparate ruft bei depressiven Patienten eine signifikante Besserung der Stimmungs lage und ein Gefühl des Wohlbefindens hervor.
  • Überraschenderweise weist das d-Isomere der Verbindung 1 eine stärkere antidepressive wirkung als das l-Isomere auf. Demgemäß sind Arzneipraparate, die das d-Isomere enthalten, bevorzugt.
  • Zur Behandlung von depressiven Zuständen bei Säugetieren und ins besondeie bei Menschen wird eine wirksame Menge von 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol oder eines entsprechen den therapeutisch aktiven, nicht toxischen Salzes intern verabfolgt. Vorzugsweise wird der Wirkstoff mit einem pharmakologisch verträglichen Trägerstoff gründlich vermischt, um die Verabfol gung und Dosierung zu erleichtern. Die Einheitsdosen enthalten eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffs, die so gewählt ist, daß die gewünschte therapeutische Wirkung in Verbindung mit dem Trägerstoff erreicht wird. Die Wirkstoffmenge pro Dosiseinheit beträgt ctwa 5 bis 500 mg und vorzugsweise etwa 5 bis 250 mg. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Arzneistoffe an Erwachsene in einer Dosis von etwa 50 bis 500 mg täglich, bezogen auf das Gewicht der freie Base, verabfolgt.
  • Die Arzueipräparate der Erfindung werden vorzugsweise oral, re'£r tal clder parenteral verabfolgt. Oral verabreichbare ArzneiF präparate, wie Suspensionen, Sirups, Elixiere und Lösungen können als Trägerstoff beispielsweise Wasser, Clykole, Öle oder @@- @ kohle ehthalten. Feste Arzneipräparate, wie Pulver, Pillen, Kapseln oder Tabletten, enthalten beispielsweise Stärke, Zucker, Kaolin, Gleitmittel, Bindemittel und/oder Sprengmittel. Tabletten und Kapseln sind wegen ihrer leichten Verabreichbarkeit als orale Präparate besonders bevorzug-t. Parenteral verabreichbare Präparate enthalten als Trägerstoff im allgemeinen steriles Was ser und gegebenenfalls zusätzliche Bestandteile, beispielsweise zur Verbesserung der Löslichkeit. Injektionslösungen enthalten als Trägerstoff beispielsweise Kochsalzlösung, Glucoselösung oder Gemische aus Kochsalz- und Glucoselösungen. Injizierbare Suspensionen lassen sich aus geeigne-ten flüssigen Trägerstoffen und Suspendiermitteln herstellen. Bei der Herstellung von wäßri gen Präparaten sind Salze mit Säuren auf Grund ihrer erhöhten Wasserlöslichkeit bevorzugt.
  • Vorzugsweise werden die-Arzneipräparate der Erfindung zu Einzel dosen konfektioniert. Beispiele für geeignete Verabreichungsformen für diese Einzeldosen sind Tabletten (einschließlich eingekerbter oder überzogener Tabletten) Kapseln, Pillen, Pulvertüten, Oblaten, oder injizierbare Lösungen oder Suspensionen.
  • Im folgenden wird die Herstellung von verschiedenen Arzneipräpa raten erläutert.
  • Kapseln Aus den folgenden Bestandteilen werden 10 000 Hartgelatinckapseln, die jeweils 25 mg dl-2,3,5,6-Tetrahydro-6-ph [2,1-b]thiazol-hydrochlorid als Wirkstoff enthalten, hergestellt: g Wirkstoff 250 Lactose 750 Stärke 250 Talcum 250 Calciumstearat 10 Die vorgenannten Bestandteile werden gleichmäßig vermischt und in zweiteilige IIartgelatinekapseln gefüllt.
  • Tabletten: Die folgenden Bestandteile werden zu 5000 Tabletten, die jeweils 10 mg d-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol-hydrochlorid als Wirkstoff enthalten verarbeitet: Wirkstoff 50 Stärke 75 dibasisches Calciumphosphat, wasserhaltig 500 Calciumstearat 2,5 Die feingepulverten Bestandteile werden gründlich vermischt und mit lOprozentiger Stärkepaste granuliert. Das Granulat wird getrocknet und zu Tabletten verpreßt. Dabei dient die Stärke als Sprengmittel und das Calciumstearat als Gleitmi-ttel.
  • Suspension zur oralen Verabfolgung: verabreichbaren Aus den folgenden Bestandteilen werden 5 Liter einer oral 1 Suspension hergestellt, die pro 5 ml (Teelöffel) 25 mg dl-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1- thiazol als Wirkstoff enthält Wirkstoff 25,0 Saccharose 300,0 Dioctylnatriumsulfosuccinat 0,5 Bentonit 22,5 Mydroxybenzoesäuremethylester 7,5 Hydroxybenzoesäurepropylester 1 , 5 Antischaummittel (Antifoam A.F. Emulsion) 0,15 Propylenglykol 52,0 FD & C Yellow Nr. 5 0,1 Natriumcyclamat 50,0.
  • Saccharin, Natriumsalz 5,0 Orangenaroma 7,5 filtriertes, gereinigtes Wasser ad 5 Liter Die Lösung der Hydroxybenzoesäureester im Propylenglykol-wird zu einer Lösung des Natriumcyclamats, des Natriurnsalzes von Saccharin und der Saccharose in der halben Wassermenge gegeben.
  • Der Bentonit wird in heißem Wasser (etwa 850C) suspendiert und 60 Minuten gerührt. Anschließend wird die Bentonitlösung zu der vorgenannten Lösung gegeben. Das Sulfosuccinat wird in etwas Wasser gelöst und der Wirkstoff in der erhaltenen Lösung suspendiert. Sodann wird das Antischaummittel, das mit einer möglichst geringen Wassermenge zu einer Lotion verdünnt ist, zugesetzt, und das erhaltene Gemisch wird gründlich vermischt. Die Wirkstoffsuspension wird sodann zum vorstehenden Gemisch gegeben und gründlich vermischt. Das FD & C Yellow Nr. 5 wird in einer geringen Menge Wasser gelöst, und das mit der nötigen Menge Wasser versetzte Orangenaroma zugegeben. .Sodann wird bis zum Erreichen eines homogenen Gemisches gerührt. Schließlich wird das Gemisch durch eine Kolloidmühle gegeben und in geeignete Behälter gefüllt.
  • Injizierbare Suspensionen: Aus den folgenden Bestandteilen erhält man 1 Liter einer parenteral verabreichbaren Suspension, die pro 1 ml 5 mg dl-,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol als Wirkstoff enthält.
  • Wirkstoff 5,0 Polyoxyäthylen(20)-sorbitan-monooleat 2,0 (iolysorbat 8,0) Natriumchlorid 9,0 Natriumcarboxymethylcellulose 10,0 Hydroxybenzoesäuremethylester 1,8 Hydroxybenzoes^-urepropylester 0,2 Wasser zur Injektion (United States Pharmacoperia) ad 1 Liter Die Hydroxybenzoesäureester, das Natriumchlorid und die Carboxyrnethyleellulose werden in der halben Wassermenge auf 95°C bis zum Erhalt einer klare Lösung erwärmt. Anschließend wird abfiltriert und autoklavisiert. Das Polysorbat wird in einem Drittel der Wassermenge gelöst, auch diese Lösung wird filtriert und autoklavisiert. Sodann wird die zweite Lösung mit dem sterilen Wirkstoff versetzt und durch eine sterile Kolloidmühle gegeben. Die erhaltene Suspension wird mit der ersten Lösung unter gleichmäßigem Rühren versetzt. Anschließend wird die nötige Menge Wasser zugesetzt, gerührt und in steile Ampullen abgefüllt.
  • Suppositorien: Aus den folgenden Bestandteilen werden 10 Suppositorien, die jeweils 200 mg d-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazolhydrochlorid enthalten, hergestellt.
  • g Wirkstoff (gepulvert) 2,0 Kakaobutter 20,0 Die Kakaobutter wird z o zerkleineert; oder zermahlen. Der Wirkstoff wird pulverisiert und in einem Mörser auf die Kakaobutter gegeben. Sodann wird mit einem Spatel gründlich vermischt. Das Gemisch wird mittels eines Pistills solange verrieben, bis eine formbare Masse entsteht. Diese wird zerschnitten und zu Suppositorien verarbeitet.
  • Ka@seln: Aus den folgenden Bestandteilen werden 10 000 Hartgelatinekapseln, die jeweils 50 mg 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b] thiazol oder das entsprechende Hydrochlorid als Wirkstoff enthalten, hergestellt. Die Bestandteile werden gründlich miteinander vermischt und in zweiteilige Gelatinekapseln gefüllt.
  • Wirkstoff 500 Lactose 500 Talcum 150 Stärke 150 Calciumstearat 10 Tabletten: Aus den folgenden Bestandteilen werden 5000 Tabletten hergestellt, die jeweils 50 mg 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo 7;?, 1-b/thi.azol oder ein entsprechendes Salz als Wirkstoff enthalten. Die Bestandteile werden in Form von feinen Pulvern vermischt und mit 1 Oprozentiger Stärkepaste granuliert.
  • Das Granulat wird getrocknet @ und zu Tabletten verpreßt.
  • g Wirkstoff 250 Stärke 75 dibasisches Calciumphosphat 325 (wasserhaltig) Calciumsteart 3, Die Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Beispiel 1 Durch subkutane Verabreichung von 10 )mg/kg Benzochinolizin, einer tetrabenazinähnlichen Verbindung, werden bei Mäusen die Symptome von Augenlidlähmung (Ptosis), Sedation, Miosis und Hypothermie hervorgerufen. Bekanntlich wirken Antidepressi@ als Antagonisten dieser Symptome. 1 5 Minuten vor der Verabreichung des ; Benzochinolizins werden die auf ihre ; antidepressive Wirkung zu untersuchenden Verbindungen verabfolgt.Jeweils 15, 30 ?und 60 Minuten nach der @ Benzochinolizinverabreichung werden die vorgenannten Symptome beobachtet und mit den Symptomen von nicht mit den Testverbindungen behandelten Tieren verglichen.
  • In Tabelle I finden sich die Ergebnisse für verschiedene Dosen von Imipramin und Tranylcypromin, zwei bekannten Antidepressiva, und dem erfindungsgemiß verwendeten dl-2,3,5,6-Tetrahydro-6 phenylimidazo[2,1-b]thiazol-hydrochlorid (Tetramisol). Die verschiedenen, subcutan verabreichten Dosen sind in der Tabelle in # mg/kg Körpergewicht angegeben. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß Tetramisol eine ähnliche Wirkung wie Imipramin auf die durch Benzochinolizin induzierten Symptome hat. Bei einer Dosis von 10 mg/kg s. c. wirkt Tetramisol antagonistisch gegen Ptosis und Hypothermie. Bei einer Dosis von 40 mg/kg wird die sedative Wirkung umgekehrt. Tetramisol zeigt keine Wirkung auf die Niosis. Die Angaben in Tabelle I beziehen sich auf die in den vorerwähnten Zeitabständen von 15, 30 bzw. 60 Minuten fest gestellten maximalen Wirkungen.
  • Tabelle I
    Dos is, Tetramisol Imipramin Tranylcypromin
    mg/kg PP SE MI HY PP SE MI HY PP SE MI HY
    0, 31 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
    0, 63 0 0 0 0 0 0 0 0 + + 0 0 0
    1, 25 0 0 0 0 + + 0 0 0 + + 0 0 0
    2, 50 0 0 0 0 + + 0 + 0 + + + + + + +
    5, 00 0 0 0 0 + + 0 + + + + + + + + + +
    1@ ,0 + + 0 0 + +++ 0 + + + + + + + + + + + + +
    20 ,0 + + 0 0 + + + 0 + + + + + + + + + + + +
    40.,0 + + + + 0 + + + - + + + + + + + + + + + + + +
    PP = Augenlidlähmung (Ptosis) SE = Sedation MI = Miosis
    HY = Hypothermie
    O keine Wirkung
    + leichte Wirkung
    ++ starke Wirkung # statistischer Antagonismus
    +++ sehr starke Wirkung
    Beispiel 2 Gleichzeitig mit der intravenösen Verabreichung von 5 mg/kg Amphetamin, das Symptome, wie Stereotypie, Erregung und Glotzan äugigkeit hervorruft, werden @Ratten auf subcutanem Wege verschiedene Dosen von Tetramisol, Imipramin bzw. Tranylcypromin verabfolgt. 5 Minuten bzw. 5 Stunden nach der Verabfolgung von Amphetamin und des Antidepressivums werden die vorgenannten Symptome untersucht. Das verlängerte Auftreten dieser Symptome im Vergleich zu Kontrolltieren, die nur mit Amphetamin und nicht mit den Antidepressiva behandelt wurden, wird festgehalten. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle II. Die Daten beziehen sich auf die nach 5 Minuten bzw. 300 Minuten beobachteten maximalen Wirkungen.
  • Tabelle II
    Tetramisol , Imipramin Tranylcypromin
    Dos is,
    mg/kg ST AG EX ST AG EX ST AG EX
    0,31 0 0 0 0 0 0 0 0 0
    0,63 0- 0 0 0 0 (+) o 0 0, 0
    1,25 0 0 0 + 0 (+) 0 - (+)
    2,50 + + 0 ++ + ++ + + (+)
    5,00 + + 0 ++ + ++ toxisch
    10,0 + ++ 0 ++ + ++ " " "
    20,0 + + (+) ++ + - " " "
    ST = Stereotypie AG = Erregung EX = Glotzäugigkeit 0 : kein verlingertes Bestehen der Symptome + : mäßige Verlängerung ++ : deutliche Verlängerung.
  • Aus den Ergebnissen läßt sich schließen, daß die Wirkung von Tetramisol auf bestimmte Symptome ähnlich wie die Wirkung von Imipramin ist. Die Daten zeigen, daß bei einer subcutanen Verabfolgtrng von 2,5 mg oder mehr pro kg Körpergewicht von Tetramisol an Ratten, die durch Amphetamin (5 mg/kg i.v.) induzierte Stereotypie bzw. Erregung verlängert wird.
  • Selbststimulationstests an Ratten mit in das mediale Vorderhirnbündel implantierten Elektroden zeigen, daß Tetramisol in Dosen von 10 bzw. 20 mg/kg die Reaktion bei Stimulation mit niedrigen Frequenzen (20 pps) erhöht. Das gleiche Ergebnis wird bei Verabfolgung von Amphetamin erhalten.
  • Beispiel 7 Man verfährt. wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß man 15 Minuten vor der Verabreichung von Benzochinolizin (10 mg/kg s.c.) den Mäusen Dextro-tetramisol oder Levamisol subcutan in den in Tabelle III angegebenen Dosen verabfolg-t. Aus Tabelle III geht hervor, daß die d-Form in ihren an-tidepressiven Eigenschaften der l-Form überlegen ist.
  • Tabelle III
    Dextro-tetramisol Levarnisol
    Dos is,
    mg/kg PP SE MI HY PP SE MI HY
    1,25 0 0 0 0
    2t5 . + O 0 0
    5 + 0 0 + 0 0 0 0
    10 ++ O 0 + O. O O +
    20 ++ O .+ + ++ O 0 0
    40 +4 ++ 0 + ++ 0 0 0
    Beispiel 4 Die antidepressive Wirkung von Levamisol läßt sich auch bei klinischen Versuchen am Menschen, insbesondere bei Patienten mit depressiven Störungen feststellen. Der Grad der Depression wird nach der Hamilton-Skala (vg1. J. Neurol. Neurosurg. Psychiat., Bd. 23 (1960), S. 56) bewertet, wie aus Tabelle IV hervorgeht.
  • Das Konzentrationsvermögen wird nach dem dynamischen Konzentrationstest gemäß Grünbaum (vgl. Rutten, J.W. H.M., Attentiviteit als Psychodiagnosticum, Swets and Zeitlinger, Amsterdam, 1964) bewertet, bei dem der Patient willkürlich vorgelege Zahlen in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge ordnen rnuß.
  • Die Reaktionszeit wird dadurch gemessen, daß man den Patienten veranlaßt, auf ein Lichtsignal hin einen Schltissel einzustekken.
  • Levamisol s HCl (50 mg/Tablette, dreimal täglich) ruft keine nennenswerte Wirkung auf das Konzentrationsvermögen hervor.
  • Die Durchschnittszeit zur Ausführung des Grünbaurnl-Testes beträgt vor der Behandlung 8,96 Sekunden und während der Behandlung 8,12 Sekunden. Auch die Reaktionszeit wird nicht signifikant beeinflußt. Die durchschnittliche Reaktionszeit beträgt vor der Behandlung 500,4 Millisekunden und während der Behandlung 423,3 Millisekunden. Jedoch wird gemäß der Hamilton-Skala innerhalb von 2Wochen eine deutliche und nach 4 Wochen eine noch ausgeprägtere Besserung der Depression festgestellt.
  • Für Bewachsene beträgt die Minimaldosis für Levamisol 50 mg täglich und die Maximaldosis 500 mg. Die Verbindung wird vorzugsweise in Form von Kapseln oder Tabletten verabfolgt. Im allgemeinen wird Dextro-tetramisol dem Menschen in der halben Dosis von Levamisol verabreicht. Beispielsweise kann 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol oder ein entsprechendes Salz Ervjachsenen dreimal täglich in einer Dosis von je 50 mg bei Verwendung des l-Isomeren und in einer Dosis von je 25 mg bei Verwendung des d-Isomeren (bezogen auf das Gewicht der freien Base) verabfolgt werden.
  • Tabelle IV
    Placebo ge
    Nr. Bereich Symptome gen Levami
    sol
    1 0-4 Depression ###
    2 0-4 Schuldgefühle
    3 0-4 Suicidtendenz
    4 0-2 beginnende Schlaflosigkeit
    5 0-2 mittlere Schlaflosigkeit
    6 0-2 verzögerte Schlaflosigkeit
    7 0-4 Aktivität und Interesse
    8 G-4 motorische Verzögerung @
    9 0-2 Erregung
    10 0-4 psychischer Angstzustand ##
    11 0-4 somatischer Angstzustand ##
    12 0-2 somatische und gastrointestinale
    Symptome
    13 0-2 somatische und allgemeine Symptome
    14 0-2 genitale Symptome
    15 0-4 somatische Besorgnis
    16 0-2 Verlust der Einsicht
    Significanz < 0,001 (Mann-Whitney-U-Test).
  • Significanz # 0,01 (Mann-Whitney-U-Test).
    Bewertungsskala
    # 0 keine Feststellung
    1 gering oder zweifelhaft
    0-4 2
    3# mäßig
    stark
    0 keine Feststellung
    0-2 1 gering oder zweifelhaft
    t2 ausgeprägt

Claims (4)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Arzneipraparate mit antidepressiver Wirkung, bestehend aus d-, 1- oder dl-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol oder ihren Salzen mit Säuren sowie üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln und/oder Hilfsstoffen.
  2. 2. Arzneipräparate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie dl-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazol hydrochlorid als Wirkstoff enthalten.
  3. 3. Arzneipräparate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie l-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazolhydrochlorid als Wirkstoff enthalten.
  4. 4. Arzneipräparate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie d-2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo[2,1-b]thiazolhydrochlorid als Wirkstoff enthalten.
DE19732340634 1972-08-11 1973-08-10 Arzneipraeparate mit antidepressiver wirkung Pending DE2340634A1 (de)

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