DE2337677B2

DE2337677B2 - Aufbringen einer von einem Substrat abziehbaren Schutzschicht

Info

Publication number: DE2337677B2
Application number: DE732337677A
Authority: DE
Inventors: Barbara 6200 Wiesbaden Geppert; Alfons W. 6500 Mainz Thiel
Original assignee: Bellaplast GmbH
Current assignee: Bellaplast GmbH
Priority date: 1973-07-25
Filing date: 1973-07-25
Publication date: 1979-03-01
Also published as: DE2337677A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf das Aufbringen einer als Deckschicht ausgebildeten, von einem Substrat abziehbaren Schutzschicht

Bei nach bekannten Verfahren hergestellten Gegenständen, z.B. Platten, Bändern oder Schläuchen aus thermoplastischem Kunststoff tritt der Mangel auf, daß die Oberfläche der Gegenstände beim Herstellen, bei der Lagerung und beim Transport einstauben oder gar beschädigt werden können, so daß der Benutzer die Gegenstände mit relativ schlechter Oberflächenbeschaffenheit erhält Dies gilt insbesondere für solche Gegenstände, von denen eigentlich eine relativ hohe Oberflächenqualität erwartet werden kann, beispielsweise für Möbeleinsätze, insbesondere Kühlmöbeleinsätze, für Leuchtenwannen und Kunstglasscheiben.

Das bei Metallteilen, z. B. Baubeschlägen, übliche Anbringen einer Schutzschicht aus Kunststoff auf der fertig bearbeiteten Oberflache keimt für Gegenstände aus Kunststoff nicht in Betracht, weil diese Schutzschicht durch Aufbringen von erhi* .tem Kunststoff im flüssigen Zustand gebildet wird. Hierbei würde eine Oberfläche aus Kunststoff verdorben und eventuell der Gegenstand verformt

Es ist auch bekannt (DE-OS 16 29 494), Gegenstände aus Kunststoff mit einer aus Schutzfolie und einer Kontaktschicht aus einem Kunststoff mit tieferem Schmelzpunkt bestehenden Verbundfolie zu kaschieren. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig.

Schließlich ist aus dem DE-Gm 69 19 516 bekannt auf die Oberfläche von in Thermoformverfahren herzustellenden Gegenständen aus thermoplastischem Kunststoff eine Oberflächenschicht aus anderem Kunststoff aufzubringen, als der Kunststoff des eigentlichen Gegenstandes. Hierbei wird jedoch eine unlösbare Verbindung zwischen der Oberflächenschicht und dem eigentlichen Gegenstand erzeugt Eine von dem band- oder schlauchförmig Substrat abziehbare Schutzschicht ist nicht vorgesehen.

Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Schutzschicht so frühzeitig wie möglich auf ein Substrat aufzulegen und während der sämtlichen Herstellungsgänge eines aus dem Substrat herzustellenden Gegentandes bis zum Gebrauch dieses Gegenstandes auf dem Substrat lassen zu können.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Anwendung eines Verfahrens zum Koextrudieren gelöst, bei dem ein thermoplastischer Kunststoff für wenigstens eine dünne Deckschicht und ein thermoplastischer Kunststoff für ein band- oder schlauchförmiges Substrat getrennt voneinander plastifiziert, schichtförmig zusammengefügt und abgekühlt werden.

Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein vollständiger Schutz der Oberfläche bei allen Herstellungsgängen gewährleistet Dies gilt bereits für den Herstellungsgang des Bandes bzw. des Schlauches beim Extrudieren. Während des Extrudierens läuft nämlich der die abziehbare Schutzschicht bildende thermoplastische Kunststoff zwischen dem den eigentlichen Gegenstand bildenden thermoplastischen Kunststoff und den Formbacken bzw. Formringen der jeweils benutzten Düse mit Während bisher schon geringe Unregelmäßigkeiten an der Dü:enkante

ίο ausreichten, um erhebliche Formrillen in der Oberfläche des Substrates einzuformen, werden solche Formrillen jetzt in die abziehbare Schutzschicht geformt, die auf der Oberfläche des Substrats kaum noch erkennbar sind. Es wird daher schon von vornherein eine wesentlich

is verbesserte Oberflächenqualität erreicht Die schon bei der Herstellung des Substrates erzeugte abziehbare Schutzschicht nimmt dann während aller weiteren Arbeitsgänge äußere Einwirkungen auf. Dies gilt für mechanische Einwirkungen, ungewollte thermische Einwirkungen, beispielsweise eine stellenweise thermische Abschreckung durch ungewolltes Berühren von Maschinenteilen. Vor allem bildet die abziehbare Schutzschicht einen Schutz gegen Oberhitzen an der Oberfläche des Substrats, wenn ein nachträgliches Aufheizen, beispielsweise für einen Thermoformvorgang, notwendig ist

Die Anwendung gemäß der Erfindung bietet jedoch noch erhebliche Vorteile für das Produkt selbst; da die als Schutzschicht benutzte abziehbare Folie bereits bei dem allerersten Arbeitsgang, nämlich schon beim Extrudieren des Substrates erzeugt wird, ist die jeweilige zu nutzende Oberfläche schon von ihrer Entstehung her geschützt und bei Abziehen der Schutzschicht absolut frei von Verunreinigungen und irgendwelchen Keimen. Die Anwendung gemäß der Erfindung eignet sich daher insbesondere zur Herstellung solcher Gegenstände, bei denen hohe Anforderungen an Hygiene und Sterilität gestellt werden.
Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 einen schematischen Längsschnitt einer Einrichtung zum Extrudieren eines Bandes mit je einer abziehbaren Schutzschicht auf jeder Seite,

F i g. 2 eine schematische Seitenansicht der Einrichtung nach F i g. 1 in kleinerer Darstellung mit einer Vorrichtung zum anschließenden Thermoformen von Gegenständen und zum Aufbereiten des Abfalls,
Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie HI-IH in

F i g. 2 in größerer Darstellung,

F i g. 4 eine schematische Seitenansicht einer Einrichtung zum Extrudieren eines Schlauches mit einer abziehbaren Schutzschicht,
Fig. 5 einen Querschnitt durch den Schlauch entsprechend der Linie V-V in Fig.4 in größerer Darstellung,

F i g. 6 einen Querschnitt durch den Schlauch entlang der Linie VI-VI in F i g. 4 in größerer Darstellung und
F i g. 7 den Schlauch gemäß F i g. 6 beim Abziehen der

Schutzschicht.

Ein von einem Extruder 1 kommender Strang 2 aus thermoplastischem Kunststoff, wie z. B. Polymethacrylat oder Polymethylmethacrylat, wird bei seiner Strömungsbewegung in eine Breitschlitzdüse 3 an seiner Außenseite mit einer Deckschicht 5 aus einem thermoplastischen Kunststoff versehen, der eine Phasentrennfläche mit dem Kunststoff des Stranges 2 bildet, also keine Flächenverbindung mit diesem Kunststoff

eingeht Beispielsweise kann es sich hierbei um ein Polyolefin, wie Polyäthylen oder Polypropylen, oder auch um ein Polycarbonat handeln. Der die Deckschicht 5 bildende thermoplastische Kunststoff wird von einem zweiten Extruder 6 in einen Ringraum 7 am Düsenhals 8 eingeführt und bildet eine den Strang 2 umgebende Hülle. Die Deckschicht 5 läuft mit dem Strang 2 durch die Breitschlitzdüse 3, obwohl keine Flächenverbindung erzeugt wird. Am Ausgang der Breitschlitzdüse 3 ergibt sich somit eine Verbundbahn 11, deren Substrat 12 aus dem einen Kunststoff zu beiden Seiten je eine flexible und nicht flächengebundene Schutzschicht 13 aus dem anderen Kunststoff trägt Die Schutzschichten 13 werden mit der Verbundbahn 11 allen weiteren Verarbeitungsgängen unterworfen bis hin zur endgültigen Bildung einer Wand 14 eines Formlinge. Die beiden mitverarbeiteten Schutzschichten 13 bilden auf dieser Wand \A abziehbare Folien 15.

Die aus der Breitschlitzdüse 3 kommende Verbundbahn 11 wird sofort anschließend einer Stabilisierungseinrichhing 21 zugeführt, in der dia sich im heißen plastischen Zustand befindliche Verbundbahn 11 an beiden Oberflächen derart gekühlt wird, daß sie an ihren Oberflächen noch verformbar aber tragfäiiig wird (F ig. 2).

Um die kontinuierlich von der Breitschlitzdüse 3 kommenden und die Stabilisierungsvorrichtung 21 durchlaufende Verbundbahn ti einer schrittweise arbeitenden Thermoformstation 24 zuführen zu können, wird die Verbundbahn 11 nach dem Stabilisieren einer Vorrichtung 22 zum Umsetzen des kontinuierlichen Bandvorschubes in einen schrittweisen Vorschub zugeführt Die nun schrittweise fortbewegte Verbundbahn 11 durchläuft kurz vor der Thermoformstation 24 noch eine Raststation 23, in der die frisch extrudierte und stabilisierte Verbundbahn 11 vor dem eigentlichen Thermoformen noch auf die für das Thermoformen richtige Temperaturverteilung an der Oberfläche eingestellt wird.

In der Th<rmoformstation 24 wird die Verbundbahn 11 einer Thermoformung unterworfen. Es hat sich dabei überraschend gezeigt, daß die beiden Schutzschichten 13 dieser Verformung ohne weiteres standhalten und sich im wesentlichen proportional zu der Dicke der Verbundbahn 11 mit verdünnen.

Nach dem Thermoformen wird die mit eingeformten Formungen 26 versehene Verbundbahn 11 einer Stanzstation 25 zugeführt, in der die Formlinge 26 ausgestanzt werden. Diese Formlinge 26 sind an beiden Seiten ihrer Wand 14 mit der abziehbaren Folie 15 belegt, die vor Ingebrauchnahme der Formlinge 26

ίο abgenommen werden kann. Die restliche Verbundbahn 11 gelangt dann zu einer Trennstation 27, an der die inzwischen ebenfalls zu abziehbaren Folien 15 erstarrten Schutzschichten 13 abgenommen werden. Das Substrat 12 wird einer Rückgewinnungsvorrichtung 28 zugeführt, von der aus es wie angedeutet in den Extruder 1 zurückgeleitet werden kann. Desgleichen werden die abgezogenen Folien 15 in Rückgewinnungsvorrichtungen 29 geführt Der aus diesen Rückgewinnungsvorrichtungen 29 kommende Kunststoff kann dann ebenfalls in den Extruder 6 rückgeführt werden.

Ein laminiertes, schlauchförmiges Substrat weist eine Innenschicht 33 aus schlagfestem Polystyrol, das von einem Extruder 36 in den Düsenhals 37 gepreßt wird, und eine Schicht 34 aus Acrylnitril-Butadien-Styrol auf, das von einem Extruder 38 zugeführt wird. Schließlich wird über dieses Substrat 32 eine Deckschicht 35 aus Polyolefin gelegt Dieses Polyolefin, beispielsweise Polyäthylen, wird von einem Extruder 40 zugeführt (F i g. 4) und ohne Flächenverbindung aufgelegt Der so vorbereitete Verbundstrang gelangt in eine Ringdüse 42 und wird dort zu einem Strang 32 gepreßt und aufgeblasen (F i g. 5). Der so gebildete Strang 32 wird in einen !Calibrator 43 eingeführt, wo er kontinuierlich in einen Schlauch 44 übergeführt wird. Der kontinuierlich aus dem Kalibratcr 43 austretende Schlauch 44 wird an Trennstellen 45 abgelängt Beim Überführen des Schlauches 44 im !Calibrator 43 wird die ohne Flächenverbindung aufgelegte Deckschicht 35 in eine stabile abziehbare Folie übergeführt

Wenn das aus dem Schlauch 44 hergestellte Endprodukt in Gebrauch genommen werden soll, wird die abziehbare Folie 46 abgezogen.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Anwendung eines Verfahrens zum !Coextrudieren, bei dem ein thermoplastischer Kunststoff für wenigstens eine dünne Deckschicht und ein thermoplastischer Kunststoff für ein band- oder schlauchförmiges Substrat getrennt voneinander plastifiziert, schichtförmig zusammengeführt und abgekühlt werden, zum Aufbringen einer als die Deckschicht ausgebildeten, von dem Substrat abziehbaren Schutzschicht