DE2336500B2 - Vorrichtung zur Klimatisierung von Luftfahrzeugkabinen - Google Patents
Vorrichtung zur Klimatisierung von LuftfahrzeugkabinenInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Klimatisierung von Luftfahrzeugkabinen mit Luftumlaufkreis, wobei zwischen einer Druckluftquelle und
einem Einspeisungspunkt im Luftumlaufkreis eine über eine Speiseleitung mit Speiseluft beaufschlagte erste
Kühlturbine angeordnet ist
Bei den heute gebauten Flugzeugen ist es üblich, die Kabine mit Hilfe von Druckluft zu klimatisieren. Die
hierfür erforderliche Druckluft kann entweder einem Verdichter eines Triebwerkes oder einem besonderen
Kompressor entnommen werden. Durch Entnahme von Druckluft wird jedoch die Leistung eines Triebwerkes
herabgesetzt und daher ist man bei derartig versorgten Klimaanlagen bestrebt, die Menge der abgezapften so
Speiseluft bzw. den Energiebedarf für die Klimatisierung auf einen möglichst geringen Wert zu begrenzen.
Um diese Ziel zu erreichen, werden daher Klimaanlagen mit Luftumlaufkreisen benutzt, welche den Vorteil
haben, durch Wiederverwendung aufbereiteter Umluft weniger Speiseluft zu benötigen.
Aus der GB-PS 9 76 564 bzw. der korrespondierenden FR-PS 13 76 252 ist eine Klimaanlage mit
Luftumlaufkreis bekannt, bei welcher eine von der Speiseluft beaufschlagte Kühlturbine einen Kompressor m>
zur Förderung der Umluft antreibt. Dies ist jedoch nicht günstig, weil hierbei Druckschwankungen der vom
Triebwerk entnommenen Speiseluft sich auf die Leistung des Kompressors und damit auf die geförderte
Umluftmenge auswirken. Es kann sogar vorkommen, *~>
daß bei niedrigen Triebwerksdrücken die geförderte Umluftmenge praktisch auf Null zurückgeht, so daß der
Umluftbetrieb nicht mehr besteht. Dies ist z. B. bei
einem am Boden befindlichen Flugzeug der Fall, so daß
hierfür zusätzliche Aggregate zur Klimatisierung notwendig sind. Wegen der erwähnten Mängel wird
daher diese bekannte Klimaanlage als unbefriedigend angesehen.
Bei einer weiteren aus der US-PS 3097 504 bekannten Klimaanlage mit Luftumlaufkreis erfolgt die
Förderung der Umluft ebenfalls durch einen Kompressor, der, wie bei der zuvor abgehandelter. Klimaanlage,
durch eine von der Speiseluft beaufschlagt-; Turbine angetrieben wird. Die Kühlung der Speiseluft und der
damit vereinigten Umluft erfolgt über einen Verdampfer, der in einem geschlossenen Kreislauf von einem
durch Verdampfung die Wärme der Gesamtluft entziehenden flüssigen Kühlmittel durchströmt wird.
Hierzu und zur Abkühlung des verdampften Kühlmittels sind jeweils zwei mit Stauluft versorgte Turbinen und
damit gekoppelte Kompressoren eingesetzt, welche die Stauluft entweder direkt oder über einen Kompressor in
die Umgebung ableiten. Diese Klimaanlage hat die gleichen Nachteile, wie die zuvor beschriebene Klimaanlage, da die Umluft für die Wiedereinführung in
den UmJaufkreis von einem Kompressor gefördert wird, der lediglich von der durch die Speiseluft beaufschlagten
Turbine angetrieben wird. Druckschwankungen der Speiseluft wirken sich daher stark auf die Förderung der
Umluftmenge aus und können daher, insbesondere bei am Boden stehen «n Flugzeugen, dazu führen, daß der
Umluftbetrieb zusammenbricht Diese Klimaanlage erfordert daher für am Boden stehende Flugzeuge
zusätzliche Kühlaggregate und ist daher für moderne bodenunabhängige Luftfahrzeuge ungeeignet
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Klimaanlage mit Luftumlaufkreis für Luftfahrzeugkabinen vorzusehen, bei der die über eine erste Kühlturbine
einem Einspeisungspunkt des Luftumlaufkreises zugeführte Speiseluft auf ein Minimum beschränkt ist und die
unabhängig von Schwankungen der Druckluftquelle eine hinreichende Klimatisierung auch am Boden
stehender Flugzeuge gewährleiste!. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die erste
Kühlturbine mechanisch mit einem Urngebungsluft sekundärseitig durch einen Wärmetauscher fördernden
Kühlluftgebläse verbunden ist und daß der Luftumlaufkreis stromabwärts vom Einspeisungspunkt folgende
hintereinander in Strömungsverbindung stehende Komponenten aufweist: Den Wärmetauscher, eine zweite
Kühlturbine, einen Wasserabscheider, die zu klimatisierende Kabine, ein Filter und einen von der zweiten
Kühlturbine angetriebenen Umluftkompressor.
Die erfindungsgemäße Maßnahme hat den Vorteil, daß durch die Anordnung der zweiten Kühlturbine bzw.
ihrer Turbinenstufe innerhalb des Luftumlaufkreises diese Turbine von einer größeren Luftmenge beaufschlagt wird, als wenn sie lediglich von der abgezapften
Speiseluft eines Triebwerkes durchströmt wird. Hierdurch wird die Leistung dieser Turbine sowie die des mit
ihr gekuppelten-Umluftkompressors stabilisiert, so daß
sich Druckschwankungen eines Speiseluft liefernden Triebwerkes nicht mehr so stark wie bisher auswirken
können. Da gleichzeitig neben dem Umluftkompressor auch ein Kühlgebläse vorgesehen ist, kann eine
Flugzeugkabine auch am Boden, wenn Stauluft für einen Wärmetauscher nicht zur Verfügung steht, klimatisiert
werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausfuhrungsbeispiele näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Flugtriebwerk 1, an das über eine Speiseleitung 2 der für die Klimatisierung vorgesehene
Luftumlaufkreis 7 angeschlossen ist Das Triebwerk 1 besitzt ein Frontgebläse la, einen Mitteldruckverdichter
löund einen Hochdruckverdichter Ic Die Speiseleitung
2 ist hier beispielsweise an den Hochdruckverdichter Ic
angeschlossen und leitet die entnommene Druckluft, im folgenden Speiseluft genannt, zunächst primärseitig
durch einen Vorkühler 3, in dem die Speiseluft Wärme abgibt; der Vorkühler 3 wird sekundärseitig durch dem
Frontgebläse la entnommene Druckluft als Wärmeabfuhrmittel
beaufschlagt Die im Vorkühler 3 abgekühlte Spejseluft durchströmt anschließend eine erste Kühlturbine
Ii. in der sie sich abkühlt und dabei mechanische Leistung an das mit der Kühlturbine 11 gekuppelte
Kühlluftgebläse 12 abgibt Bei niedrigen Triebwerksdrücken kann die Kühkurbine 11 über eine Nebenstromleitung
19 umgangen werden. Hinter der Kühkurbine il wird der entspannten Speiseluft am Einspeisungspunkt
13 aufbereitete Umluft zugemischt Dieses Luftgemisch, im folgenden Zuluft genannt durchströmt
anschließend einen Wärmetauscher 14, in den die Zuluft
Wärme abgibt Der Wärmetauscher 14 wird durch Umgebungsluft als Wärmeabfuhrmittel beaufschlagt
die durch das Kühlluftgebläse 12 gefördert wird. Anschließend entspannt sich die Zuluft in einer zweiten
Kühlturbine 15, in der sie ihre mechanische Leistung an den Umluftkompressor 16 abgibt um danach in einem
Wasserabscheider 8 ihre Feuchtigkeit abzugeben. Bevor die Zuluft in die Kabine 5 eintritt, kann ihr zur
Temperaturregelung über die Nebenstromleitung 4, die vor der ersten Kühlturbine 11 von der Speiseleitung 2
abzweigt Druckluft höherer Temperatur zugemischi werden. Nachdem die so aufbereitete Zuluft nun die
Kabine 5 durchströmt hat, tritt sie zum Teil durch ein Druckregelventil 6, das auf Kabinendruck eingestellt ist,
als Abluft nach außen aus. Der andere Teil der Kabinenluft wird nach Austritt aus der Kabine 5, von
hier an Umluft genannt in einem Filter 9 von CO2 und Geruchsstoffen gereinigt Danach wird die gereinigte *o
Umluft dunh den Umluftkompressor 16 verdichtet und am Einspeisungspunkt 13 der Speiseluft zugemischt Der
zweiten Kühlturbine 15 kann zur Regelung der Lufttemperatur am Turbinenauslaß eine Nebenstromleitung
zugeordnet werden, die in F i g. 1 nicht mit einer Bezugsziffer versehen ist
Die Druckluft die in diesem Ausführungsbeispiel einem Zweikreis-Flugtriebwerk entnommen wird, kann
ebenso von einem eigens angetriebenen Kompressor geliefert oder am Boden bei Nichtbetrieb des Flugtrieb-Werkes
von einer Hilfs&asturbine 10 in die Speiseleitung
2 eingespeist werden.
F i g. 2 .zeigt eine andere Variante , bei der die beiden
Kühlturbinen 21 und 25 sowie der Umluftkompressor 26 und das Kühlluftgebläse 22 auf einer Welle angeordnet
bzw. untereinander mechanisch verbunden sind. Darüberhinaus wird der Wärmetauscher 24 primärseitig in
zwei Kreisen, nämlich 24a und 24b durchströmt Der Einfachheit halber sind in F i g. 2 und in den folgenden
Figuren das Triebwerk 1 und der Vorkühler 3 sowie die w> Hilfsgasturbine 10 fortgelassen. Die vom Triebwerk 1
bzw. vom Vorkühier 3 kommende Speiseluft kühlt sich also zunächst im ersten Kreis 24a des Wärmetauschers
24 ab und entspannt sich dann in der ersten Kühlturbine 21. Dahinter wird der Speiseluft am Einspeisungspunkt <
< > 23 aufbereitete Umluft zugemischt; von hier bis zum Eintritt in die Kabine 5 wird diese Mischluft Zuluft
Benannt.
Die Zuluft entspannt sich weiter in der zweiten Kühlturbine 25, durchströmt dann den Wasserabscheider
8 und die Kabine 5, Ein Teil der Kabinenluft strömt als Abluft über ein Druckregelventil 6 außenbords. Ein
Teil zirkuliert als Umluft weiter im Luftumlaufkreis 7. Dabei wird die Umluft im Filter 9 gereinigt, durch den
Umluftkompressor 26 verdichtet danach im zweiten Kreis 24ides Wärmetauschers 24 wieder abgekühlt und
schließlich am Einspeisungspunkt 23 wieder der Speiseluft zugemischt Diese Lösung bietet aufgrund der
kompakten Einwellenbauweise der Turbinen-Verdichtereinheit und des zweikreisigen Wärmetauschers 24
bauliche Vorteile und bringt damit auch Gewichtserleichterungen der Klimaanlage mit sich.
Fig.3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit
einer zweistufigen Zweiwellenturbine. Dabei treibt die erste Kühlturbine 31 über eine Hohlwelle das
Kühlluftgebläse 32, das seinerseits am Boden für den erforderlichen Kühlluftdurchsatz des Wärmetauschers
34 sorgt Im Flugbetrieb wird durch ein Rückschlagventil 30a, das ebenfalls durch ein Absperrventil ersetzt
werden kann, eine dem Kühlluftgt-bläse 32 zugeordnete
Nebenstromleitung 30 geöffnet, so daß die den Wärmetauscher 34 beaufschlagende Stauluft ungehindert
abfließen kann. Die zweite Kühlturbine 35 treibt den Umluftkompressor 36, der die gereinigte Kabinenluft
als Umluft durch den zweiten Kreis 346 des Wärmetauschers 34 zum Einspeisungspunkt 33 fördert
Der ersten Turbinenstufe 31 ist zur Umgehung aine Nebenstromleitung 39 zugeordnet, die durch ein
Umschaltventil 39a geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Diese Maßnahme ist für den Fall vorgesehen, daß
in großen Flughöhen oder bei Triebwerksleerlauf nur Druckluft mit relativ niedrigem Druckniveau zur
Verfugung steht. Durch öffnen der Nebenstromleitung 39 wird dann die erste Turbinenstufe 31 umgangen und
das gesamte Druckgefälle und der gesamte Luftdurchsatz in der zweiten Turbinenstufe 35 verarbeitet, womit
sich die Betriebsbedingungen für diese zweite Turbinenstufe kaum ändern.
Fig.4 zeigt in weiterer Ausgestaltung gegenüber
dem Ausführungsbeispiel nach Fig.3 die nachfolgenden
Unterschiede:
Zunächst ist zur Umgehung des ersten Kreises 44a des Wärmetauschers 44 eine Nebenstromleitung 47
vorgesehen, die bei Bedarf durch das Temperaturregelventil 47a geöffnet bzw. geschlossen werden kann.
Durch diese Maßnahme kann die Eintrittstemperatur der ersten bzw. zweiten Turbinenstufe 41 bzw. 45
verändert und auf die in der Kabine geforderte Temperatur abgestimmt werden. Diese Anordnung der
Nebenstromleitung 47 hat insbesondere den Vorteil, daß die den Umluftkompressor 46 antreibende Turbinenstufe
45 von der gesamten Druckluft, bestehend aus Speise- und Umluft, beaufschlagt wird, so daß die
Leistung des Umluftkompressors 46 wenig beeinträchtigt wird.
Ferner ist für die zweite Turbinenstufe 45 eine zusätzliche, nicht dargestellte Lufteintrittsdüse vorgesehen,
die durch e;ne entsprechende Zweigleitung 48 über ein Absperrventil 48a gespeist wird. Hierdurch kann der
Lufteintrittsquerschnitt für die zweite Turbinenstufe 45 bei relativ niedrigem Arbeitsdruck ve-größert werden,
der sich aus aus einem Druckabfall auf der Triebwerkverdichterseite ergibt. Durch eine derartige Vergrößerung
des Lufteint. Utsquerschnittes kann der Luftdurchsatz durch die Turbine gesteigert und damit die
Mindest-Luftdurchsatzforderune erfüllt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daB alle Ausführungsbeispiele nach den Fig. 1 bis 4 geeignet
sind, die Kabinenklimatisierung in vorteilhafter Weise durchzuführen. Insbesondere weisen sie den Vorteil auf,
daß der die Umluft fördernde Kompressor mit relativ konstanter Leistung arbeitet, da die ihn antreibende
Kühlturbine nicht nur von Triebwerksspeiseluft, sondern
auch von zirkulierender Umluft beaufschlagt wird. Daher wirken sich Druckschwankungen des Triebwerks
bzw. der Druckluftquelle wenig auf die Leistung des Umluftkompressors und damit auf den Luftzustand in
der Kabine aus.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung für die Klimatisierung von Luftfahrzeugkabinen mit Luftumlaufkreis, wobei
zwischen einer Druckluftquelle und einem Einspeisungspunkt im Luftkreislauf eine über eine Speiseleitung mit Speiseluft beaufschlagte erste Kühlturbine
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kühlturbine (11,21,31,41) mechanisch
mit einem Umgebungsluft sekundärseitig durch einen Wärmeaustauscher (14,24,34,44) fördernden
Kühlluftgebläse (12, 22, 32, 42) verbunden ist und daß der Luftumlaufkreis (7) stromabwärts vom
Einspeisungspunkt (13, 23, 33, 43) folgende hintereinander in Strömungsverbindung stehende Kompo-
nenten aufweist: den Wärmeaustauscher (14,24,34, 44), eine zweite Kühlturbine (15, 25, 35, 45), einen
Wasserabscheider (8), die zu klimatisierende Kabine (5), ein Filter (9) und einen von der zweiten
Kühlturbine (15, 25, 35, 45) angetriebenen UmluftkompresK>r(16,26,36,46).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Kühlturbine (21,
25) sowie das Kühlluftgebläse (22) und der Umluftkompressor (26) auf einer Welle angeordnet κ
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kühlturbine (31, 41) und das
Kühlluftgebläse (32,42) auf einer ersten Welle sowie die zweite Kühlturbine (35, 45) und der Umluftkompressor (36, 46) auf einer zweiten Welle und beide
Wellen koa-iai angeordnet sind.
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