DE2332667C3 - Verfahren zum selbsttätigen Zählen und Messen von Teilchen - Google Patents
Verfahren zum selbsttätigen Zählen und Messen von TeilchenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum selbsttätigen Zählen und Messen von Teilchen, insbesondere
von biologischen Zellen, die in einem strömungsfähigen Medium suspendiert sind und von diesem
durch einen definierten Bereich eines physikalischen Feldes hindurchbefördert werden, wobei durch
den Durchgang der einzelnen Teilchen Signale erzeugt Bei allen bekannten Verfahren der eingangs erwähnten
Art werden Meßfehler durch Koinzidenzereignisse verursacht. Wird in Abweichung von der eingangs geschilderten
Verfahrensweise mit Ausstrichen von ZeI-len auf Objektträgern gearbeitet, so treten räumliche
Überlappungen auf. Bei Verfahren der eingangs erwähnten Art. j- B. bei sogenannten Durchfluß-Zythophotometern
oder bei dem Coulter-Verfahren können dagegen zeitliche Überlappungen der Zellen b/w. der
von diesen ausgelösten Signale beobachtet werden, die zu falschen Meßsignalen führen.
Bei den bekannten Verfahren ist die Arbeitsgeschwindigkeit von vornherein beschränkt, da mit steinenden
Meßraten die Koinzidenzhäufigkeit zunimmt. Dadurch svird in automatisch arbeitenden Zählgeräten
(z. B. Coulter-Verfahren) ein Zählfehler verursacht,
Koinzidenten führen zu Zählergebnissen (Teilchenkonzentrationen in Suspensionen, z. B. Zahl der Blutkörperchen
im Blut),.die zu niedrig sind.
Es ist bereits ein im wesentlichen dem eingangs erwähnten Verfahren entsprechendes Verfahren bekannt,
bei dem die Impulsdauer in einer besümnnen Teilhöhe,
bezogen auf die Maximalhöhe, gemessen und die so gewonnene Größe zur Bewertung des Impulses vervvendet
wird. Dieses bekannte Verfahren hat den Zweck, in einem nach dem Coulter-Verfahren arbeitenden Apparat
solche Impulse zu unterdrücken, die von Teilchen stammen, welche außerhalb des axialen Bereiches
durch die Öffnung hindurchgewandert sind und deren Meßwert infolge von Unterschieden in der Strömungsgeschwindigkeit
einerseits und Randerscheinungen des Feldes andererseits von den Normalwerten abweichen,
welche Teilchen liefern, die durch den axialen Bereich der Öffnung hindurchgehen.
Die Überprüfung der bei üblichen Messungen aufgenommenen Signalkurven hat gezeigt, daß in vielen Fällen
auf Grund der Länge der Meßsignale, d. h. der Länge des Abstandes zwischen dem vordersten ansteigenden
und dem letzten abfallenden Ast der Signalkurve sich entscheiden läßt, ob es sich bei den Meßsignalen
um solche handelt, die nur von einer Zelle oder von mehreren Zellen ausgelöst worden sind. Dafür, daß
mehr als nur eine Zelle, z. B. in dem Meßbereich einer Durchflußkammer sich befindet und Koinzidenzsignale
auslöst, liegt eine bestimmte Wahrscheinlichkeit vor. Die Häufigkeit, mit der solche Fehler eintreten, ergibt
sich aus dem Verhältnis von Signallänge zu mittlerem zeitlichen Abstand der Meßsignale voneinander. Bei
einer Länge der Meßsignale von z. B. 30 μsec und einer
werden, die als zweidimensionale Kurven darstellbar 5° Meßrate von 1000/sec beträgt die Koinzidenzhäufigsind,
deren Abszisse von der Zeit bestimmt und deren ■-■■-«' - ·· -.„,.,,
Ordinate eine Signalgröße ist. Die Signalgröße entspricht bei solchen Verfahren bestimmten physikalischen
oder chemischen Eigenschaften der Teilchen. z. B. dem Teilchenvolumen, dem Eiweißgehalt usw.
Derartige Verfahren und dementsprechend eingerichtete Geräte werden seit mehreren Jahren vor allem
für medizinische Diagnosezwecke verwendet, z. B. zum Zählen und Messen von Blutkörperchen oder zur Charakterisierung
von Zellen in der Krebsforschung. Verfahren dieser Art können aber auch für die Untersuchung
anderer, mikroskopisch kleiner Teilchen benutzt werden, z. B. zur Untersuchung von staubartigen Materialien.
Der Einfachheit halber wird im folgenden je- ^ doch ausschließlich auf die Untersuchung biologischer
Teilchen Bezug genommen, ohne daß dadurch der Gegenstand der zu erläuternden Erfindung beschränkt
werden soll.
keil 3%. Von diesen 3% Koinzidenzereignissen würde aber nur ein sehr kleiner Teil falsche, d. h. überhöhte
Meßsignale ergeben. Ein falsches Meßsignal entsteht nur dann, wenn die zeitliche Überlappung der Signale
so eng ist, daß die Summe der die Koinzidenz darstellenden Einzelsignale ein Meßsignal ergibt, das höher
als das höchste Einzelsignal ist. In der ausführlichen Erläuterung der Erfindung werden dazu noch bildliche
Darstellungen gegeben. Die ins einzelne gehende Berücksichtigung der Meßsignalentstehung und der Faktoren,
die die Form der Meßsignale beeinflussen, führt zu Überlegungen darüber, in welcher Weise die Fehler
durch Koinzidenzen bei gleichbleibenden Meßrateh vermindert werden können.
Im folgenden werden dazu Verfahren und Einrichtungen
vorgeschlagen, mit deren Hilfe die Koinzidenzfälle zu einem großen Prozentsatz erkannt werden
können, so daß sich aufgrunddessen ihre Weiterleitung
zur Registrierung vermeiden läßt
Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, daß
in der überwiegenden Zahl der Koinzidenzfälle die Signale
gegenüber Normalsignalen verlängert sind. Nw fn sehr seltenen Fällen werden die Zellen unmittelbar
nebeneinander den Meßbereich passieren und Signale auslösen, die sich in ihrer Länge von Signalen nicht unterscheiden,
die von Einzelzellen aufgelöst werden, Sisnale.
deren Länge aber einen Normahvert überschreitet, können mit Hilfe selbsttätig ablaufender Verfahren
und elektronischer Mittel erkannt, eliminiert unJ. falls erwünscht, zum Zwecke der Korrektur des Zähiergebnisses
auch separat gezählt werden.
Eine einfache Messung der Impulslänge ist jedoch zur Erkennung von Koinzidenzen nicht ohne weiteres
verwendbar Wird nämlich die Signallänge bei verschiedenen Verstärkungen in stets der gleichen absoluten
Höhe gemessen, so zeigt sich, daß die Impulslängen mit steigender Verstärkung zunehmen. Entsprechend
sind auch unterschiedlich hohe Signale an sich einzeln den Meßbereich passierender Zellen unterschiedlich
lang. Ein Koinzidenzsignal, das z. B. von zwei kleinen Meßwerten herrührt, kann mithin durch alleinigen Vergleich
der Signallänge an der Basis des Signals nicht sicher von einem großen Meßsignal unterschieden werden,
das nur von einer einzelnen Zelle stammt.
Die Erfindung sieht deshalb vor, daß, ausgehend von dem eingangs erwähnten Verfahren, zur Erkennung
von Koinzidenzen für jede Signalkurve die maximale Größe und die zwischen Signalkurve und einer parallelen
zur Abszisse liegende Fläche bestimmt und diese beiden Größen in Beziehung zueinander gesetzt werden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Signalkurven, für die das Verhältnis der Fläche
zur maximalen Größe einen bestimmten Wert überschreitet, als Koinzidenzen ausgesondert werden.
Für verschiedene Anwendungsgebiete, z. B. beim Zählen von Blutkörperchen, kann vorgesehen werden,
daß die Koinzidenzsignale gesondert gezählt werden und ihre Summe zur einfachen Summe aller Signale
hinzugezählt wird.
Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen ausführlich erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine vereinfachte Darstellung des Meßbereiches einer Impulszytophotometer-Anordnung.
F i g. 2 unc 3 Photographien von mit der Anordnung nach F i g. 1 gewonnenen Meßsignalen zur Veranschaulichung
verschiedener Arten von Koinzidenzsignalen.
F i g. 4 bis 6 Photographien von mit der Anordnung nach F i g. 1 gewonnenen Meßsignalen in verschiedenen
Verstärkungen,
F i g. 7 ein Diagramm der Abhängigkeit der Impulslänge
von der Impulshöhe für verschiedenartige Meßsignale,
Fig.8a und 8b zwei Einrichtungen in vereinfachter
Blockschaltbilddarstellung,
Fig.9 ein Impulsschema eines in der Einrichtung
verwendeten Peak-Detektors und ■-> Fig. 10 eine vergleichende Gegenüberstellung, die
ÖrigiriäUDNS-Histograrhrrie von Leukozyten aus periphererii
menschlichem Blut zeigt, aufgenommen mit einer Meßrate von etwa 4000 Zellen pro Sekunde, wobei
die obere Darstellung ohne und die untere Darstellung mit Verwendung einer Koinzidenzsperre aufgenommen
worden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend mit Bezug auf die Verwendung einer lmpulszytophotomeimchen
Anordnung, s. F i g. 1, ausführlich erläutert. Eine solche Anordnung begünstigt die Bildung klar definierter
Beobachiungv und Meßverhältnisse. Es ist jedoch zu beachten, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wesentliche Verbesserungen auch bei anderen Meßanordnungen ermöglicht, insbesondere
auch solchen, die mit Kapazitäts- oder Widerstandsänderungen zur Erzeugung von Meßsignalen arbeiten.
Die Anordnung nach F i g. 1 weist einen gegenüber anderen optischen Meßanordnungen sehr genau definierten
Meßbereich 10 auf, der an der Einmündungsstelle eines kapillaren Kanals 14 in einem kapillaren
Querkanal 16 liegt. Die Kanäle 14, 16 sind in einer im wesentlichen aus lichiundurchlässigem Material bestehenden
Kammer 12 ausgebildet, wobei der Kanal 16 und damit auch der Meßbereich 10 durch eine Glasplatte
18 abgedeckt sind. Über dem Deckglas 18 ist unter Zwischenfügung einer Ölimmersionsschieht 22 ein Objektiv
20 angeordnet. Über einen durchlässigen Spiegel 24 wird einerseits der Meßbereich 10 von einer Lichtquelle
26 her beleuchtet, und andererseits werden die vom Meßbereich durch Reflexion oder Fluoreszenz erzeugten
Lichtsignale vom Empfänger 28 aufgenommen. Die Einrichtungen 26, 28 sind der Einfachheit halber
durch Pfeile angedeutet. Vorzugsweise wird mit einem verhältnismäßig langen kapillaren Zuflußkanal 14 für
die Zellsuspension gearbeitet, wodurch eine Art Entmischung der Suspension in der Weise erreicht wird, daß
die Zellen nur in dem zentralen Bereich die Meßstelle 10 passieren. In den Kanal 16 wird von dem einen Ende
her eine teilchenfreie Suspensionsflüssigkeit eingespeist, um die die Teilchen enthaltende Suspension, die
durch die Kapillare 14 zugeführt wird, von der Meßstelle 10 fortzuspülen.
Bei einer Geschwindigkeit der Zellen an der Meßstelle von etwa 2 m/sec und einem Anodenwiderstand
am Photomultiplier von 500 kOhm werden die in den F i g. 2 bis 6 dargestellten Signale erhalten, die in 50%
ihrer Höhe etwa 25 μϊεο lang sind.
Die F i g. 2 und 3 zeigen Photographien von DNS-Meßsignalen von Ehrlich-Ascites-Tumorzellen. In beiden
Figuren weist jeweils ein Pfeil auf ein Meßsignal, das auf einer Koinzidenz beruht. In F i g. 2 würde bei
automatischer Auswertung das Koinzidenzsignal ein zu hohes Meßsignal vortäuschen, das zu einem falschen
Meßwert führt. Dagegen beruht das Koinzidenzsignal in F i g. 3 auf einer nur teilweise überlappenden Koinzidenz,
die keinen falschen zu hohen Meßwert verursacht. In beiden Fällen (F i g. 2 und 3) sind die Koinzidenzsignale
in Relation zu ihrer maximalen Höhe zu lang, was gleichzeitig bedeutet, daß die Flächen unter
den Signalkurven in Relation zur maximalen Höhe der Signale ebenfalls zu groß sind.
In den F i g. 4 bis 6 sind Photographien von Meßsignalen
mit verschiedener, Verstärkungen wiedergegeben. Die Meßsignale rühren von menschlichen Leukozyten
her. Auf dem Oszillographenschirm entspricht jeweils 1 cm einer Zeit von 20 μ$εα
Als Grundlage für eine Ausführungsform der Erfindung wird z. B. in den F i g. 4 bis 6 in halber Höhe der
Meßsignale der mit »Länge« bezeichnete Abstand zwischen ansteigendem und absteigendem Ast der Signalkurve
bestimmt, im Hinblick auf die Abhängigkeit der Fläche unter der Kurve von der Höhe und Länge des
Signals. Dabei ergibt sich, daß man für alle Signale unabhängig von ihrer Höhe etwa denselben Wert von in
diesem Fall 25 μ$εο erhält. Es muß angenommen wer-
den, daß alle Signale, deren Länge m halber Höhe diesen Wert um mehr als eine statistische Schwankung
überschreitet, von Koinzidenzen herrühren.
■ In F i g. 7 sind diese gemessenen Signallängen gegen die Höhe der Meßsignale aufgetragen. Das Diagramm wurde so zusammengestellt, daß aus Photographien, wie in den F i g. 4 bis 6 wiedergegeben, bei verschiedenen Verstärkungen, d. h. verschiedenen Impulshöhen, die Längen der Meßsignale ermittelt wurden. Die in F i g. 7 eingetragenen Werte stellen die Mittelwerte für jeweils 20 Signale dar. Die Kreise geben die Impulslängen in stets derselben absoluten Höhe an. Dagegen geben die Quadrate die Impulslängen bei unterschiedlichen Verstärkungen oder Impulshöhen in stets 50% der Maximalhöhe des jeweiligen Meßsignals an. Das Diagramm belegt, daß die Impulslängen, gemessen jeweils in einer auf die Maximalhöhe des Signals bezogenen Höhe von 50%, konstant sind. Nur solche Koinzidenzereignisse, wie in F i g. 2 dargestellt, lösen längere Signale aus. Eine Verlängerung eines Signals im Falle einer Koinzidenz entspricht einer größeren Fläche unter dem Signal. Auf Grund dieser Maßverhältnisse ist es daher möglich, solche Koinzidenzsignale in einem selbsttätig ablaufenden Verfahren zu erkennen und zu eliminieren.
■ In F i g. 7 sind diese gemessenen Signallängen gegen die Höhe der Meßsignale aufgetragen. Das Diagramm wurde so zusammengestellt, daß aus Photographien, wie in den F i g. 4 bis 6 wiedergegeben, bei verschiedenen Verstärkungen, d. h. verschiedenen Impulshöhen, die Längen der Meßsignale ermittelt wurden. Die in F i g. 7 eingetragenen Werte stellen die Mittelwerte für jeweils 20 Signale dar. Die Kreise geben die Impulslängen in stets derselben absoluten Höhe an. Dagegen geben die Quadrate die Impulslängen bei unterschiedlichen Verstärkungen oder Impulshöhen in stets 50% der Maximalhöhe des jeweiligen Meßsignals an. Das Diagramm belegt, daß die Impulslängen, gemessen jeweils in einer auf die Maximalhöhe des Signals bezogenen Höhe von 50%, konstant sind. Nur solche Koinzidenzereignisse, wie in F i g. 2 dargestellt, lösen längere Signale aus. Eine Verlängerung eines Signals im Falle einer Koinzidenz entspricht einer größeren Fläche unter dem Signal. Auf Grund dieser Maßverhältnisse ist es daher möglich, solche Koinzidenzsignale in einem selbsttätig ablaufenden Verfahren zu erkennen und zu eliminieren.
F i g. 8a und 8b zeigen in vereinfachter Darstellung Blockschaltbilder von beispielhaften Einrichtungen zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. F i g. 9 zeigt schematisch Impulse, die in solchen Einrichtungen
auftreten.
In der Schemadarstellung F i g. 8a bezeichnet der Kasten 30 ein Gerät zur Signalerzeugung. Dieses Gerät
kann die mit den Bezugszeichen 10 bis 26 bezeichneten Teile aus F i g. 1 umfassen. Statt dessen kann dieser Teil
auch von denjenigen Bestandteilen eines Coulter Counters gebildet werden, die zur unmittelbaren Signalerzeugung
dienen. Für verschiedene Messungen, die mit einer Einrichtung nach F i g. 1 ausgeführt werden, z. B.
für Untersuchungen an menschlichen Leukozyten, hat es sich bewährt, als Maß für den Desoxyribonukleinsäure-Gehalt
pro Zelle die Höhe des Meßsignals zu verwenden. Zu diesem Zweck ist, s. Fig.8a. an das Signalerzeugungsgerät
30 eine Auswerteeinrichtung angeschlossen, die einen Detektor für die Impulshöhe 32
(peak-detector) enthält Parallel zu dem Impulshöhendetektor 32 ist mit dem Gerät 30 ein Detektor 34 zur
Bestimmung der Signalfläche verbunden. Hierfür kann der Detektor 34 als Integrator ausgebildet sein. Die
Ausgangssignale der Detektoren 32, 34 werden über die Leitungen 38, 40 einer Schaltung 42 zur Bildung
eines Quotienten aus den in den Vorrichtungen 32, 34 ermittelten Meßwerten zugeführt Die Schaltung *■"*.
kann entweder analog oder digital arbeiten; im letzteren Fall enthalten die Kanäle 38, 40 entsprechende
Analog/Digital-Wandler. An die Vorrichtung 42 schließt ein Diskriminator 44 an. Der Diskriminator 44
unterdrückt in diesem Gerät diejenigen aus Impulshöhe und Sigrtalfläche gebildeten Quotienten, die unter
einem bestimmten Schwellenwert liegen. Diese Quotienten, bei denen im Vergleich zur Signalhöhe die Signalfläche
verhältnismäßig groß ist, beruhen auf Koinzidenzen und werden aus diesem Grunde ausgesondert
Die übrigen Signale, für die die Quotienten aus Signalhöhe und Signalfläche über einem bestimmten Grenzwert
liegen, werden einem Vielkanalanalysator 46 zugeführt, in welchem die Signale, gesteuert durch ihre
maximale Höhe, klassifiziert werden. Hierzu kann eine nicht dargestellte Steuerverbindung vom Impulshöhendetektor
32 zum Analysator 46 vorgesehen sein, oder die Einrichtung 42 kann die Impulshöhe in einen entsprechenden
Code umsetzen, der in der Vorrichtung 46 die Ansteuerung des Kanals ermöglicht, der der maximalen
Höhe des zugeführten Signals entspricht. An den Vielkanalanalysator 46 ist eine Ausgabeeinheit 48 ange^
schlossen, die z. B. ein x-y-Schreiber sein kann, der die
Größenverteilungen der Signale aufzeichnet, die die Diskriminatorschwelle 44 passieren.
In dem Blockschaltbild nach F i g. 8a entsprechen die mit 32 bis 48 bezeichneten Teile dem Geräteteil 28 in
Fig. 1.
Während das Blockschaltbild nach Fig.8a eine allgemeine
Meßanordnung darstellt; ist in F i g, 8b eine Anordnung für ein Teilchenzählgerät dargestellt. Der
Kasten 30 hat die gleiche Bedeutung wie in F i g. 8a und kann z. B. ein Coulter-Counter oder ein Impulszytophotometer
sein. Die im Gerät 30 erzeugten Signale werden einem Detektor 50 zur Bestimmung der Impulshöhe
zugeführt, der in diesem Fall mit einem Impulsformer kombiniert ist. An den Detektor 50 ist ein Zähler
52 angeschlossen, der alle im Gerät 30 erzeugten Signale zählt
Parallel zum Detektor 50 ist an das Gerät 30 ein Detektor 54 zur Bestimmung der Signalfläche angeschlossen.
Zur Bestimmung der Signalfläche kann der Detektor 54 als üblicher Integrator arbeiten. Die Vorrichtung
50 ist über einen Kanal 58 und die Vorrichtung 54 über einen Kanal 60 mit einer Schaltung 62 verbunden, die
aus Impulshöhe und Signalfläche einen Quotienten bildet Die Teile 58, 60, 62 entsprechen in ihrem Bau und
ihrer Arbeitsweise im wesentlichen den Teilen 38. 40, 42 der Einrichtung nach F i g. 8a.
An die Schaltung 62 ist ein Diskriminator 64 angeschlossen, der in diesem Fall Signale durchläßt, deren
Quotienten Koinzidenzen anzeigen, d. h., bei denen die
Signalfläche gegenüber der Signalhöhe verhältnismäßig groß ist Signale, deren Quotienten normale Meßereignisse
anzeigen, werden in dem Diskriminator 64 unterdrückt. An den Diskriminator 64 ist ein Zähler 66 für
die Koinzidenzsignale angeschlossen. Die Ergebnisse der Zähler 52 und 66 werden in einem Korrekturglied
68 zusammengefaßt Die Gesamtzahl der Koinzidenzsignale, die durch den gleichzeitigen Durchgang von
zwei Teilchen durch den Meßbereich verursacht worden sind, wird zur Gesamtzahl aller Signale, d. h. der
einfachen und der Koinzidenzsignale, in dem Korrekturglied 68 hinzugezählt. Diese Zusammenfassung ergibt
die Gesamtzahl der durch den Meßbereich hindurchgegangenen Teilchen. An das Korrekturglied 68
ist eine Anzeigevorrichtung 70 für dieses korrigierte Zählergebnis angeschlossen.
Zur weiteren Erläuterung der Teilchen-Meßanordnung nach F i g. 8a ist in F i g. 9 ein Impulsschema dargestellt
das in einer einfachsten Anordnung bei der Auswertung eines Meßsignals auftritt das von dem Gerät
30 an den Peak-Detektor 32 abgegeben wird, wobei dieser mit dem Vielkanalanalysator 46 zusammenwirkt.
Die Meßanordnung ist in diesem Beispiel als »Sample-Hold-Schaltung«
ausgeführt, in der die Maximalhöhe des Meßsignals (F i g. 9A) für eine bestimmte Zeit
gehalten wird (F i g. 9B). Beim Überschreiten einer vorwählbaren Ansprechschwelle (F i g. 9A) wird im Peak-Detektor
ein internes Signal (F i g. 9C) ausgelöst. Von diesem Zeitpunkt an läuft eine vorwählbare Zeit ab, an
■deren Ende ein Signal (Fig. 9D) zum Vielkanalanalysator
geleitet wird. Dieses Signal löst das Abgreifen der Höhe des gehaltenen Meßsignals aus F i g. 9B aus. Die-
ses kurze Signal (F i g. 9E), dessen Höhe der maximalen Höhe des Meßsignals (F i g. 9A) entspricht, wird den
Vorrichtungen 42 zugeleitet und zur Steuerung des Vielkanalanalysators 46 benutzt. Kurze Zeit danach
wird das gehaltene Signal im Peak-Detektor (F i g. 9B) wieder gelöscht, so daß die Anordnung zur Verarbeitung
eines weiteren Meßsignals wieder bereit ist. Das die absolute Höhe des jeweiligen Meßsignals darstellende
Signal (F i g. 9E) wird zusammen mit der Signalfläche zur Bildung des Verhältnisses benutzt, das, sofern
es in der Form »Signalfläche zu maximaler Signalgröße« einen bestimmten Wert überschreitet, kennzeichnend
für das Auftreten von Koinzidenzen ist.
In F i g. 10 sind Original-Häufigkeitsverteilungen des
DNS-Gehaltes von Leukozyten von peripherem menschlichem -Blut gegenübergestellt, von denen die
oberen ohne und die unteren mit Koinzidenzsperre aufgenommen worden sind, und zwar mit einer Meßrate
von etwa 4000 Zellen pro Sekunde. Die Kurven sind so gezeichnet, daß auf der Abszisse als Maß der Gehalt an
DNS pro Zelle und in der Ordinate die Anzahl der Zellen pro Kanal abgetragen sind. Der hohe Flächenanteil
unter der Kurve an der Stelle 2cstammt von Gi-Phase-Zellen.
Oben rechts ist dann weiter zu erkennen, daß viele Meßwerte registriert worden sind, die zum überwiegenden
Teil durch Koinzidenzereignisse zustande gekommen sind. Der hohe Anteil dieser »falschen«
Meßwerte wird nach 4- und 16facher Streckung des Histogramms in V-Richtung deutlich, siehe oben rechts
die verschiedenen, aus Einzelpunkten Zusammengesetzten Kurven. Oben links in Fig. 10 ist zur Verdeutlichung
das oben rechts wiedergegebene Histogramn ohne die in V-Richtung gestreckten Kurvenanteile eir
zweites Mal wiedergegeben worden. Eine eingehende Betrachtung der dieser Darstellung zugrundeliegender
Meßergebnisse hatte gezeigt, daß die bei 4c registrier ten Meßsignale mit den kleinsten Vergleichsflächen ir
10% ihrer Höhe eine Länge von etwa 40 nsec hatten
Für die Aufnahme des unteren Histogramms ist die Konzidenzsperre so eingestellt worden, daß nur Meßsignale
aufgezeichnet wurden, die in 10% ihrer Höhe nicht langer als 45 nsec waren. Das so erhaltene Histogramm
zeigt wesentlich weniger Meßwerte im Bereich von 4c und darüber, bei denen es sich im Fall des oberen
Histogramms um registrierte Koinzidenzen gehandelt hat. Auch im Bereich des Histogramms zwischen
2c und 4c sind unter Verwendung der Koinzidenzsperre wesentlich weniger Zellen registriert. Das so erhaltene
Histogramm entspricht trotz der hohen Meßrate einer DNS-Mengenverteilung normaler Leukozyten
des peripheren Blutes. Neben einem großen Anteil von Gi-Phase-Zellen 2c und einigen G2-Phase-Zellen 4c
sind in diesem Fall weniger als 1% Zellen zwischen 2c und 4c registriert worden (S-Phase-Zellen). Die Strekkung
des Histogramms unten rechts in /-Richtung macht deutlich, daß rechts von 4c keine von Koinzidenzen
stammenden Meßsignale mehr registriert worden sind. Unten links ist entsprechend der Darstellung oben
links das in V-Richtung nicht gestreckte Histogramm aus dem rechten Original-Histogramm herausgezeichnet
dargestellt.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen 609 634/235
Claims (6)
1. Verfahren zum selbsttätigen Zählen und Messen von Teilchen, insbesondere von biologischen
Zellen, die in einem strömungsfähigen Medium suspendiert
sind und von diesem durch einen definierten Bereich eines physikalischen Feldes hindurchbefördert
werden, wobei durch den Durchgang der einzelnen Teilchen Signale erzeugt werden, die als
zweidimensionale Kurven darstellbar sind, deren Abszisse von der Zeit bestimmt und deren Ordinate
eine Signalgröße ist. dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erkennung von Koinzidenzen für jede Signalkurve die maximale Größe und die zwischen
Signalkurve und einer Parallelen zur Abszisse liegende Fläche bestimmt und diese beiden Größen
in Beziehung zueinander gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalkurven, für die das Verhältnis der Fläche zur maximalen Größe einen bestimmten
Wert überschreitet, als Koinzidenzen ausgesondert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zum Zählen insbesondere von Blutkörperchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Koinzidenzsignale gesondert gezählt werden und ihre Summe zur einfachen Summe
aller Signale hinzugezählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Signale die mit
einem Impuls-Zytophotometer erzeugten Lichtsignale verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Signale Kapazitätsänderungssignale
verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Signale Widerstandsänderungssignale
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732332667 DE2332667C3 (de) | 1973-06-23 | Verfahren zum selbsttätigen Zählen und Messen von Teilchen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732332667 DE2332667C3 (de) | 1973-06-23 | Verfahren zum selbsttätigen Zählen und Messen von Teilchen |
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