DE2327627B2 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von grossflaechigen gegenstaenden aus thermoplastischem kunststoff durch formpressen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von grossflaechigen gegenstaenden aus thermoplastischem kunststoff durch formpressenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen «on großflächigen Gegenständen aus thermoplastik
■ehern Kunststoff durch Formpressen, bei dem ein in
•inem Formhohlraum befindlicher Kunststoff unter Beibehaltung von Druck zum Verfestigen gebracht
wird, indem dieser Preßdruck durch Expandieren eines Oder mehrerer zumindest teilweise flexibler und
dehnbarer Formwerkzeuge auf den zu formenden Kunststoff zur Einwirkung gebracht wird, sowie ferner
«ine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens Hit einer Außenform und einem zumindest teilweise
flexiblen und dehnbaren Formwerkzeug, das über ein Einlaßventil aufblasbar ist.
Kunststoff kann im plastischen Zustand beliebig geformt werden. Beispielsweise kann der Kunststoff
hierzu in eine Hohlform eingebracht werden. Beim Erstarren des Kunststoffes, insbesondere von thermoplastischen
Kunststoffen, können insbesondere dann, wenn der zu formende Gegenstand größere Wandstärken
aufweist, durch Schrumpfungserscheinungen Einlallstellen an den Oberflächen bzw. Hohlräume im
Innern des Kunststoffes entstehen. Um diese Nachteile tu beseitigen, ist es bekannt, während des gesamten
Verfestigungszeitraumes eine Preßkraft anzuwenden, die auf den sich verfestigenden Kunststoff einwirkt.
Die Gefahr der Hohlraumbildung und der Bildung »on Einfallstellen an der Oberfläche der geformten
Körper besteht nicht nur bei Gegenständen mit ebenen Oberflächen, wie beispielsweise Platten, sondern auch
bei Körpern mit komplizierten geometrischen Formen. Insbesondere bei der Formung geometrisch komplizierter
Körper, welche beispielsweise unterschiedliche sphärische Krümmungen und unterschiedliche Wandstärken
aufweisen oder Teile mit Hinterschneidungen besitzen, konnte das Formpreßverfahren, wenn überhaupt,
nur umständlich und schwierig durchgeführt werden. Man hat daher bisher durch Formpressen nur
verhältnismäßig große, einfach geformte Gegenstände hergestellt, während kleinere, kompliziertere Formen
durch Spritzgießen hergestellt wurden.
Bei der Herstellung von Behältern aus Polyesterharz
ist es bekannt, auf eine aufbissbare weiche Kunststoffolie, die der lnnenkontur des herzustellenden BehäUers
entspricht, das flüssige Polyesterharz aufzuspritzen.
Nach dem Aushärtungsvorgang der auf die aufgeblasene Kunststoffolie aufgebrachten Polyesterschicht kann
die Kunststoffolie, nachdem die Preßluft herausgelassen ist, aus dem Inneren des ausgehärteten Polyecterkörpers
entnommen werden (DT-OS 17 04 239): Diese
bekannte Form dient nicht zum Formpressen eines Kunststoffbehälters, da bei der Aushärtung des Kunststoffes
auf den Kunststoff kein Druck ausgeübt werden kann, da die Gegenform fehlt.
Auch ist es bekannt, zur Herstellung von Formteilen mit Hinterschneidungen elastische Kernbuchsen zu
verwenden. Nach dem Aushärten des geformten Kunststoffgegenstandes wird der elastische Kern aus
dem ausgehärteten Gegenstand herausgezogen, wobei an den Stellen der Erhöhungen und Hinterschneidungen
der elastische Formkern nachgibt (DT-OS 1778 070). Auch bei dieser bekannten Vorrichtung wird beim
Aushärten bzw. beim Erstarren des Kunststoffes kein Druck auf den Kunststoff ausgeübt.
Ferner ist aus der US-Patentschrift 24 56 513 ein Verfahren zum Herstellen von großflächigen Gegenständen
aus thermoplastischem Kunststoff durch Formpressen bekannt, bei dem ein in einem Formhohlraum
befindlicher Kunststoff unter Beibehaltung von Druck zum Verfestigen gebracht wird. Der Preßdruck wird
durch Expandieren eines oder mehrerer, zumindest teilweise flexibler und dehnbarer Formwerkzeuge auf
den zu formenden Kunststoff zur Einwirkung gebracht. Insbesondere bei einem teilweise starren und teilweise
dehnbaren Formwerkzeug besteht die Gefahr, daß beim Verfestigen des Kunststoffes sich durchgehend verfestigte
Zonen im Kunststoffmaterial bilden, die in ihrem Innern noch plastische Masse einschließen, wodurch die
Gefahr der Hohlraumbildung gegeben ist.
Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu zeigen, bei denen Einschlüsse noch plastischer Kunststoffmassen in durchgehend erstarrtem
Kunststoff und damit die Gefahr von Hohlraumbildung im Kunststoff vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach der Formgebung des Kunststoffes dieser
zunächst von außen ganz und von innen teilweise gekühlt und gleichzeitig im Bereich der flexiblen und
dehnbaren Zonen des Formwerkzeuges von innen beheizt wird und in der letzten Erstarrungsphase auch
im Bereich dieser flexiblen und dehnbaren Zonen des Formwerkzeuges gekühlt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist in der Außenform in an sich bekannter Weise
Heiz- und Kühlkanäle auf. Bei der Herstellung eines Hohlkörpers aus Kunststoff ist es zwar schon bekannt,
Heiz- und Kühlkanäle in der Außenform unterzubringen (US-PS 28 98 633). Jedoch kommt bei dieser bekannten
Vorrichtung kein flexibles und dehnbares Formwerkzeug zur Anwendung. Der zu formende Kunststoff wird
vielmehr in Form eines Schlauches in einen Hohlraum der Außenform eingebracht und aufgeblasen, so daß er
sich an der Innenwand des Hohlraumes der Außenform anlegt. Komplizierte Gegenstände können mit dieser
bekannten Vorrichtung nicht hergestellt werden.
Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß Gegenstände mit großflächiger Gestalt und ebenen
Oberflächen sowie Gegenstände mit komplizierter geometrischer Form aus thermoplastischem Kunststoff,
d. h. mit verschiedenen Wanddicken, verschiedenen sphärischen Krümmungen oder ai-ch Hinterschneidungen
ohne die Gefahr von Lunkerbildung oder Bildung von Einschlüssen im Kunststoff hergestellt werden
können.
Die Figuren dienen zur Erläuterung der Erfindung. Es
zeigt
F i g. 1 ein teilweises flexibles und dehnbares Formwerkzeug einer Formpreßeinrichtung und
Fig.2 die Darstellung einer Formpreßvorrichtung
mit in der Außenform eingebautem Formwerkzeug.
In der F i g. 1 ist ein teilweise flexibles und dehnbares Formwerkzeug 1 dargestellt, das in einer Grundplatte 2
dicht eingebaut ist. In der Grundplatte 2 befindet sich ein Einlaßventil 3, durch welches die Preßluft in das
10 Innere des teilweise dehnbaren Formwerkzeuges» 1 eingebracht wird. Ferner weist das Formwerkzeug 1
Heiz- und Kühlkanäle 5 auf. Weiterhin sind Dichtungen 6 vorgesehen, in die ebenfalls Heiz- und Kühlkanäle
eingeformt sind. Durch das Einlaßventil 3 in der Grundplatte 2 kann Preßluft in das Innere des
Formwerkzeuges 1 eingebracht werden.
In der Fig. 2 ist eine Formpreßvorrichtung dargestellt,
bei der das in die Grundplatte 2 dicht eingebaute Formwerkzeug 1 sich im Innern einer Außenform 7
befindet. Auch diese Außenform 7 weist Heiz- und Kühlkanäle 8 auf. Durch das Einlaßventil 3 kann
Preßluft in das Innere des teilweise dehnbaren Formwerkzeuges 1 eingebracht werden. Der Kunststoff,
der zu formen ist, befindet sich zwischen dem aufblasbaren Formwerkzeug 1 und der Außenform 7.
Nachdem der Kunststoff verfestigt ist, wird die Preßluft durch das Ventil 3 ausgelassen. Das Formwerkzeug 1
kann dann ohne weiteres aus dem Hohlraum des geformten Gegenstandes entnommen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von großflächigen Gegenständen aus thermoplastischem Kunststoff
durch Formpressen, bei dem ein in einem Formhohlraum befindlicher Kunststoff unter Beibehaltung
von Druck zum Verfestigen gebracht wird, indem dieser Preßdruck durch Expandieren eines oder
mehrerer zumindest teilweise flexibler und dehnbarer
Formwerkzeuge auf den zu formenden Kunststoff zur Einwirkung gebracht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Formgebung
des Kunststoffes dieser zunächst von außen ganz und von innen teilweise gekühlt und gleichzeitig im
Bereich der flexiblen und dehnbaren Zonen des Formwerkzeuges von innen beheizt wird und in der
letzten Erstarrungsphase auch im Bereich dieser flexiblen und dehnbaren Zonen des Formwerkzeuges
gekühlt wird.
2. Vorrichtung zum Herstellen von Gegenständen aus Kunststoff durch Formpressen mit einer
Außenform und einem zumindest teilweise flexiblen und dehnbaren Formwerkzeug, das über ein
Einlaßventil aufblasbar ist, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Außenform (7) in an sich bekannter Weise Heiz- und Kühlkanäle (8) untergebracht sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732327627 DE2327627C3 (de) | 1973-05-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von großflächigen Gegenständen aus thermoplastischem Kunststoff durch Formpressen | |
FR7418445A FR2231491B1 (de) | 1973-05-30 | 1974-05-28 | |
GB2355974A GB1459683A (en) | 1973-05-30 | 1974-05-28 | Method and apparatus for compression moulding thermoplastics material |
US05/473,834 US3998923A (en) | 1973-05-30 | 1974-05-28 | Method for making objects from plastics by means of compression moulding |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732327627 DE2327627C3 (de) | 1973-05-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von großflächigen Gegenständen aus thermoplastischem Kunststoff durch Formpressen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2327627A1 DE2327627A1 (de) | 1974-12-12 |
DE2327627B2 true DE2327627B2 (de) | 1976-02-26 |
DE2327627C3 DE2327627C3 (de) | 1976-10-14 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3998923A (en) | 1976-12-21 |
FR2231491A1 (de) | 1974-12-27 |
DE2327627A1 (de) | 1974-12-12 |
FR2231491B1 (de) | 1976-10-15 |
GB1459683A (en) | 1976-12-22 |
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Legal Events
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