-
Gepresstes Serviertablett und Verfahren zu seiner Herstellung Die
Erfindung betrifft ein gepresstes Serviertablett aus mindestens zwei duroplastisches
Material enthaltenden Schichten, das eine Oberfläche mit rutschhemmenden Eigenschaften
besitzt.
-
Gepresste Tabletts sind in der Regel Schichtstofftabletts oder Tabletts
aus Glasfaserpolyester. Die Schichtstofftabletts können beispielsweise aus melamin-
und/oder phenolbeharzten Papieren Furnieren oder Fasermatten hergestellt werden.
Die Glasfaser-Polyester-Presstabletts werden vorteilhafterweise aus Glasfasermatten
hergestellt, die mit vorkondensiertem Polyesterharz imprägniert sind. Solche Glasfasermatten
sind unter der Bezeichnung Prepreg im Handel.
-
Die bekannten Tabletts der oben beschriebenen Art haben häufig, bedingt
durch den Pressvorgang, eine sehr glatte Oberfläche.
-
Da Polyesterharze sowie auch Melaminharze und Phenolharze sehr
hart
sind, was wegen einer guten Kratzfestigkeit erwünscht ist, besitzen die Tabletts
eine geringe Haftreibung. Die Folge davon ist, daß das Geschirr, das auf dem Tablett
transportiert wird, schon bei geringfügiger Schräglage abrutscht. Um einem solchen
Rutscheffekt entgegenzuwirken, hat man die Oberfläche bereits aufgerauht, was aber
nicht den gewünschten Erfolg brachte.
-
Es ist auch vorgeschlagen worden, Tabletts in der Weise herzustellen,
daß die Tablettoberseite aus einem thermoplastischen Material mit rutschhemmenden
Eigenschaften gefertigt wird und in diesem thermoplastischen Material noch ein Raster
ausgebildet wird, indem vor dem Verpressen auf die Folie aus dem thermoplastischen
Material ein weitmaschiges Gewebe aufgelegt wird, das nach dem.
-
Verpressen unter Zurücklassen des Rasters wieder abgezogen wird. Ein
solches Tablett besitzt auch bei einer starken Schräglage eine gute Anfangshaftung.
Ist ein Gegenstand auf dem Tablett aber einmal ins Rutschen gekommen, dann nimmt
er bei konstanter Schräglage des Tabletts an Geschwindigkeit zu.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Tablett
zu schaffen, dessen Oberfläche einerseits eine ausreichende Anfangshaftung besitzt,
andererseits einen einmal ins Rutschen gekommenen Gegenstand beim Rutschen ständig
soweit abbremst, daß er nicht weiter beschleunigt wird. Gleichzeitig sollen die
Eigenschwingungen des Tabletts gedämpft sein, um einen möglichst geräuscharmen Gebrauch
des Tabletts zu ermöglichen.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Oberflächenschicht
an der Tablettoberseite aus stark verdichtetem Schaumstoff besteht. Der Schaumstoff
ilberzieht die Tablettoberseite vorzugsweise gleichförmig.
-
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist man davon abgegangen, ein möglichst
hartes Material zur Bildung der'Tablettoberseite zu verwenden. Trotzdem ist die
Tablettoberseite beim erfindungsgemäßen Tablett gegen mechanische Beanspruchung
sehr widerstandsfähig, da sie aufgrund ihrer zähen ledrigen Eigenschaften nachgiebig
und elastisch zurückfedernd ist.
-
Der verdichtete Schaumstoff besitzt aufgrund seiner Oberflächenstruktur
und aufgrund seiner Materialeigenschaften sowohl eine hohe Reibung, die eine starke
rutschhemmende Wirkung zur Folge hat, als auch eine gute Schalldämpfung Die Oberflächenschicht
besteht vorzugsweise aus einem lederartigen Polyurethan-Weichschaum. Ein solcher
verdichteter Weichschaum besitzt sowohl eine gute thermische Beständigkeit als auch
eine gute Beständigkeit gegenüber Chemikalien, so daß die Tabletts ohne weiteres
in Spülmaschinen gereinigt werden können. Der Schaumstoff selbst ist in der Regel
mindestens teilweise offenzellig, was sich auf die Herstellung des Tabletts vorteilhaft
auswirkt.
-
Die Verbindung der Schaumstoffschicht mit der benachbarten Schicht,
die aus duroplastischem Material besteht oder solches enthält, erfolgt durch Verklebung,
wobei vorzugsweise das duroplastische Harz der benachbarten Schicht als Klebemittel
dient. Die benachbarte Schicht ist in der Regel ein mit einem duroplastischen Harz
getränktes Papier, Pappe, Holz, Furnier oder Fasermaterial, d.h. es handelt sich
um die üblichen Materialien, wie sie für Schichtstofftabletts und Glasfaserpolyester-Tabletts
verwendet werden.
-
Die Schaumstoffschicht erstreckt sich beim erfindungsgemäßen Tablett
vorteilhafterweise über die gesamte Tablettoberseite, z.B. auch dann, wenn das Tablett
einen nach oben hochgezogenen Rand besitzt. Die Schaumstoffschicht schmiegt
sich
dem Tablett auch bei W5lbung,en und Ausbuchten Qhne Faltenbildung oder dergleichen
gleichmäßig an. Die Dicke der Schaumstoffschicht beträgt vorzugsweise ca. 0,1 bis
2 mm, wobei eine mittlere Dicke von ca. 0,) bis 0,7 mm bevorzugt ist. Je nach den
Anforderungen und dem Verwendungszweck kann die Dicke der Schaumstoffschicht jedoch
auch größer oder kleiner gewählt werden.
-
Ist der Schaumstoff ein an sich offenzelliger Schaumstoff, dann kann
es vorteilhaft sein, daß die Poren an der freiliegenden Schaumstoffoberfläche verschlossen
sind, da das Tablett auf diese Weise leichter zu reinigen ist und auch ein Eindringen
von Wasser in die Schaumstoffschicht vermieden wird. Zu diesem Zweck kann die Schaumstoffoberfläche
in an sich bekannter Weise verledert sein, oder die Poren des Schaumstoffs können
auch mit einem Material, das selbst hohe Reibeigenschaften besitzt, versiegelt sein.
-
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Tabletts läßt sich in einfacher
Weise vornehmen und erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daPU zur Herstellung von Presstabletts
normalerweise verwendete aushärtbare duroplastische Harze enthaltende Lagen auf
mindestens der später die Oberseite bildenden Seite mit einer dünnen Lage aus einem
Weichschaum aus duroplastischem Material belegt und dann in üblicher Weise unter
Erwärmung gleichzeitig miteinander verpresst werden. Die Pressbedingungen liegen
im üblichen Temperaturbereich von 1200 bis 1700C und im üblichen Druckbereich von
15 bis 50 kp pro cm2 und können in bekannter Weise variiert werden, wie auch die
Pressdauer.
-
Beim Pressen dg Tabletts unter Erwärmung schmilzt aushärtbares duroplastisches
Material, das in den der Schaumstoffschicht benachbarten Lagen enthaltend ist und
schmiegt sich
r Oberfläche des SchallmnlorJr torial, an en und und
erg,iht beim Aushärten eine Klebeverbindung. Wird offenzelliger Schaumstoff verwendet,
dann können die Bedingungen beim Pressen sogar so gesteuert werden, daß das aushärtbare
Harz bis zu einer vorbestimmten Schichthöhe in die Schaumstoffschicht eindringt
und auf diese Weise außer einer Klebeverbindung auch noch eine mechanische Verankerung
bzw. Verkrallung ergibt. Ein völliges Tränken der Schaumstoffschicht mit dem aushärtbaren
Harz wird jedoch vermieden, da sonst der rutschhemmende Effekt verloren geht.
-
Als Polyurethan-Schäume eignen sich besonders die sogenannten Polyurethan-Ester-
und die Polyurethan-Ather-Schäume. Die Schaumstoffe können in verschiedener Form
eingesetzt werden, so als Standard-Schäume mit einem niederen Raumgewicht, das üblicherweise
im Bereich von etwa 60 kg pro m3 liegt. Es eignen sich aber auch vorverdichtete
Standard-Schäume, deren Raumgewicht infolge Verdichtung heraufgesetzt ist und in
der Größenordnung von 200 bis 600 kg pro m3, vorzugsweise bei etwa 400 kg pro m3
liegt. Die Verwendung vorverdichteter Standard-Schäume hat den Vorteil, daß sich
der Pressvorgang in einfacher Weise steuern läßt.
-
Sowohl die vorverdichteten als auch die nicht vorverdichteten Schäume
können vor dem Verpressen bereits einseitig verledert sein, wobei die verlederte
Seite später die freiliegende Oberflächenseite ergibt. Mit Vcrteil können auch Schäume
verwendet werden, die in vernähter Ausführung vorliegen. Hierbei können Fäden in
beliebigen Mustern von einer Seite zur anderen Seite durch den Schaumstoff hindurchgenäht
sein. Die Vernähung
bringt eine zunntzliche Verfentigunp der Oherfltiehe,
grundsätzlich ist jedoch ein besonderes Trägermaterial für den Schaumstoff nicht
erforderlich, da der Schaumstoff bereits fertig durchkondensiert ist und der Pressvorgang
bei Temperatur und Druckbedingungen stattfindet, bei denen der Schaumstoff aus dem
duroplastischen Material allenfalls noch verdichtet wird. Ein Fließen des Schaumstoffmaterials.
ist nicht zu befürchten.
-
Außer der Oberseite kann auch die Unterseite des erfindungsgemäßen
Tabletts aus dem Schaumstoffmaterial bestehen. Hierdurch wird nicht nur eine Verbesserung
der Stapelbarkeit erzielt, sondern gleichzeitig auch die Geräuschbildung bei der
Benutzung des Tabletts stark gedämpft.
-
Die Dicke des Schaumstoffs kann vor dem Verpressen im Bereich-von
ca. 0,1 bis 10 mm liegen, je nachdem, welche Dicke der Schaumstoff beim fertigen
Tablett haben soll und je nachdem, ob der Schaumstoff in vorverdichteter Form eingesetzt
wird oder nicht.
-
Wird der Schaumstoff in vorverdichteter Form eingesetzt, dann ist
eine etwaige Verdichtung während des Pressvorgangs erheblich geringer, so daß man
hier vorteilhafterweise bereits dünnere Schaumstofflagen einsetzt.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von AusfUhrungsformen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
-
In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Tablett,
Fig.
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II nach Fig. 1 u n d Fig. 3 den schichtweisen
Aufbau des Tabletts mit auseinandergezoenen Schichten Das in der Zeichnung in den
Fig. 1 und 2 dargestellte Tablett hat im wesentlichen die Gestalt des im deutschen
Gebrauchsmuster 7 032 374 dargestellten und beschriebenen Tabletts.
-
Das Tablett 1 besitzt 4 nach unten gewölbte Ausbuchtungen, die als
Standfüße 3 dienen. Auch im ansteigenden Teil Lt des Randes 5 sind Ausbuchtungen
6 vorgesehen, die als Abstandhalter für Tablettstapel dienen und eine Durchlüftung
zwischen den einzelnen Tabletts ermöglichen.
-
Der in Fig. 3 dargestellte Schichtaufbau entspricht in vielen Teilen
dem Schichtaufbau des in der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 2 142 495 beschriebenen
Tabletts. Neuartig gegenüber den bekannten Tabletts ist jedoch die Oberflächenschicht
2. Die Oberflächenschicht, die sich über die gesamte Tablettoberseite 8 einschließlich
des Randes 5 erstreckt, hat eine lederartige Struktur, ist geringfügig zusammendrückbar
und besitzt stark rutschhemmende Eigenschaften. Die Oberflächenschicht besteht aus
einem stark verdichteten Polyurethan-Weichschaum mlt feinen Polen und besitzt eine
Dicke von ca. 0,4 mm.
-
Die unter der Oberflächenschicht 2 liegende Schicht besteht aus mindestens
einer Lage 13 aus gepresstem Harzpapier, wobei das Harz, z.B. Phenolharz oder Melaminharz,
die Verbindung zwischen den Papieren selbst und zwischen Papier und der Schaumstoffoberflächenschicht
2 durch gegenseitiges Verkleben schafft. Von der der Oberflächenschicht 2 benachbarten
Papierlage 13 aus ist außer dem Harz in die Poren der Schaumstoffschicht
bis
zu einer bestimmten SchichthOhe eingedrungen und ausgehärtet und schafft so außer
der Verklebung auch eine mechanische Verankerung der Schaumstoffschicht.
-
Aus den Fig. 2 und 3 ist weiterhin ersichtlich, daß sich in bekannter
Weise zwei als durchgezogene Linien dargestellte Schichten 7 über die gesamte Tablettfläche
erstrecken und entsprechend der Tablettform mitgeformt sind. Diese Schichten 7 stellen
eine Feuchtigkeitssperre gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in das Tablettinnere
dar und bestehen bei der dargestellten Ausführungsform aus Aluminiumfolien mit einer
Stärke von ca.
-
30 Mikron. Die Folien 7 sind im Bereich der Tablettoberseite 8 und
der Tablettunterseite 9 angeordnet und noch von mindestens einer Harzpapierlage
überdeckt. Die Folien schließen zwischen sich den eigentlichen Kern 10 des Tabletts
ein, der aus ca. 10 bis 20 Phenolharzpapieren 11 besteht. Die Deckschicht 12 an
der Unterseite 9 des Tabletts wird von einem melaminbeharzten und dekorativ bedruckten
Papier gebildet. Zwischen der unteren Feuchtigkeitssperre 7 und der Papierschicht
12 können ähnlich wie zwischen der oberen Feuchtigkeitssperre 7 und der Oberflächenschicht
2 ein oder mehrere mit Phenolharz getränkte Papierlagen 13 angeordnet sein.
-
Die Anzahl dieser Lagen hängt hauptsächlich von der Dicke des Kerns
bzw. von der Anzahl der den Kern bildenden Lagen 11 ab.
-
Bei der Herstellung des Tabletts wird an sich in üblicher Weise verfahren,
wobei zwischen den beharzten Papierstapel zusätzlich noch die beiden Aluminiumfolien
und auf den Papierstapel die Schaumstoffauflage gelegt werden.
-
Um eine gute Verbindung der Aluminiumfolien mit den Harzpapieren zu
erhalten, wird die Aluminiumfolie auf beiden Seiten vorzugsweise mit einem Kondensationsharz
beschichtet.
-
Eine besondere Beschichtung der Harzpapiere ist nicht erforderlich,
da diese ohnehin mit Kondensationsharzen getränkt sind, die beim Pressvorgang zumFließen
kommen und sich vor dem Aushärten miteinander verbinden. Eine besondere Beschichtung
der Schaumstoffauflage ist aus den oben erwähnten Gründen ebenfalls nicht erforderlich,
sofern die darunter liegende Schicht ausreichend mit Harz getränkt ist.
-
Das Verpressen des gesamten Stapels (Fig. 3) erfolgt bei üblichen
Temperaturen und Drücken, z.B. bei 130 bis 1600und 20 bis 50 kp/cm2, in einem Arbeitsgang.
Hierbei wird die Schaumstoffauflage zusammengedrückt, wobei die Dicke der fertigen
Oberflächenschicht nach Druckentlastung je nach einer gebebenenfalls vorher vorgenommen
Vorverdichtung der Schaumstoffauflage um das 1- bis 5-fache kleiner ist als beim
unverpressten Schaumstoff.
-
Anstelle von Harzpapieren können beim erfindungsgemäßen Tablett auch
geharzte Holzfurnierlagen vorgesehen sein.
-
Für das Tablett können weiterhin auch Harnstoffharze oder Mischharze
verwendet werden, oder es kann aus Glasfaserpolyester mit einer Schaumstoffauflage
gebildet werden, da hier prinzipiell keine Unterschiede vorhanden sind.