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Arbeitsgerät für histologische Untersuchungen, insbesondere für.die
Züchtung und Aufbereitung von Zellkulturen o.dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Arbeitsgerät für histologische Unter suchungen,
insbesondere für die Züchtung und Aufbereitung von Zellkulturen oder dergleichen,
das durch einen Behälter und ein in diesen eingebrachten, zur Züchtung der Zellkulturen
bestimmtes Deckglas gebildet wird.
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»erarlike Arbeitsgeräte sind- -In Form der sog. "Leighton"-Röhrchen
bekannt, die man zur Züchtung von einschichtigen Zellkulturen oder anderen mikrobiologischen
Objekten auf Deckgläsern verwendet.
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Es handelt- sich dabei um dosenartige Röhrchen mit einer flachen,
rechteckig ausgebildeten und durch einen Röhrcheneinschnitt begrenz-ten Seitenfläche.
In horizontaler Lage können in Suspension eingebrachte Kulturzellen auf die auf
den Seitenflächen innen aufliegenden rechteckigen Deckgläser sedimentieren.
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Diese bekannten Arbeitsgerät e haben gewisse Nachteile: Um die gezüchteten
Zellen einer histologischen oder immunhistologischen
Behandlung
(nach der Immunfluoreszenz-Me:thode) unterwerfen zu können, müssen die mit den Kulturzellen
bewachsenen Deckgläschen den Röhrchen entnommen werden. Bei dieser Manipulation,
die den häufigen Gebrauch von Pinzetten iur Übertragung in geeignete Färbegestelle
oder -tröge erfordert, werden-die rechteckigen Deckgläser häufig beschädigt oder
gehen zu Bruch. Die Pinzettenberührung gefährdet außerdem den Zellrasen, der sich
in der Umgebung der mechanischen Läsion leicht vom Deckglas ablöst.
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Ferner wirken sich Unebenheiten der Glasfache dahingdend aus, daß
Zellen unter das Deckglas gelangen und dort auswachsen.
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Die bekannten Arbeitsgeräte haben ferner den Nachteil, daß die Zellen
auch außerhalb des Bereiches der Beckgläser auf dem Röhrchen und an der Röhrchenwand
anhaften und dort auswachsen können.
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Die Anfälligkeit derartiger Arbeitsgeräte, die auf der notwendigen
komplizierten Manipulation der mechanisch anfälligen Zellkulturen beruht, wirkt
sich auch nachteilig aus, wennin der Virologle virusinfizierte Zellkulturen histologisch
oder immunhistologisch angefärbt werden, um virusinduzierte Veränderungen oder Virusantigene
mikroskopisch zu lokalisieren. Bei der Vermehrung mancher Virusarten treten an den
Kult.urzellsen keine morphologischen auf',' sço daß der Nachweis einer Vermehrung
dieser Virusarten mit Hilfe der Immunfluoreszenz-Methode geführt wird. Hierzu werden
die virusinfiz-ierten Kulturzellrasen mit fluoreszein-gekoppelten Antikörpern überschichtet
und anschließend die nicht an.das Virusantigen gebundenen freien Antikörper durch
mehrmaliges Waschen in Pufferlösung entfernt. Danach lassen sich die mit den Virusantigenen
in den Kulturzellen verbundenen fluoreszierenden Antikörper unter einem Fluoreszenz-Mikroskop
sichtbar machen, so daß man auf diese Weise auf das Vorhandensein von Virus antigenen
schließen kann. Dieses Testsystem läßt sich auch qantitativ zur Titration von Virus
oder virusspezifischen Antikörpern verwenden. Zu diesem
Zweck benötigt
man eine größere Zahl von Testeinheiten, also Arbeitsgeräte der genannten Art einschl.
Deckgläsern. Die oben geschilderten Nachteile wirken, sich bei dieser Untersuchungsmethode
durch mehrfache Notwendigkeit der Manipulation der bewachsenen und aufbereiteten
Deekglaser äußers-t nachteilig aus, so daß eine Auswertung der Versuchsergebnisse
nicht selten verhindert wird.
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Dasselte'gilt auch'für die Abwicklung von Färbeverfahren mit fluoreszierenden
Antik:örpern unter Verwendung der bekannten Leighton-Röhrchen. Auf die dabei rechteckigen
Deckgläser wird ein Reagenz, z.B. ein fluoreszein-gekoppelte Antikörper enthaltendes
Konjugat mechanisch mit einem Spatel ausgebreitet oder materialaufwendig im Oberschuß'aufgetragen.
Im Hinblick auf die Kosten derartiger Konjugate ist ihr sparsamer Verbrauch jedoch
sehr geboten. Durch Verwendung eines Spatels kommen jedoch Adhäsivkräfte auf den
empfindlichen Kulturzellrasen über dem eiweißhaltigen Konjugat zur Wirkung.
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Schwierigkeiten ergeben sich bei Verwendung von dosenartigen Arbeitsgeräten
ferner bei der Verdampfung des meist zur Fixation benutzten Azetons nach Beendigung
des Fixationsvorganges, da in Fo.lge der Lage desJ)eckglases in dem Behälter (Dose)
die Lu-ftverwirbelung oft nicht ausreicht, um das überschüssige Azeton von dem Kulturzellrasen
schnell verdampfen zu lassen. Schtießlich ergibt sich bei diesen'Arbeitsgeräten
die Gefahr#des Austrocknens bei Raum- oder Brutschranktemperatur, da das große Gasvolumen
in dem Behälter über dem Kulturzellrasen den Aufbau einer der Austrocknung des Konjugats
entgegenwirkenden feuchten Atmosphäre außerordentlich schwierig macht.
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Herkömmlicherweise erfolgt die notwendige mehrmalige Spülung der mit
Kulturzellen bewachsenen Deckgläschen durch Abgießen und Ersatz der abgegossenen
Spülflüssigkeit oder durch die Übertragung der' Deckgläser in Gefäße mit frischer
Spülflüssigkeit,
um einen Verdünnungseffekt auf die durch Spülung
zu entfernende Substanz zu erzielen. Dabei kommen Adhäsivkräfte zur Wirkung, die
den Kulturzellrasen mechanisch schädigen können.
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Aufgabe derErfindung ist es, ein Arbeitsgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, das diese Nachteile nicht aufweist und das die Durchführung der
beschriebenen Arten von Untersuchungen, insbesondere die Züchtung, die Aufbereitung,
z.B. durch Abdampfen des Fixationsmittels, Färbung und/oder Spülung, sowie beispielsweise
mikroskopische Untersuchungen mit einer erheblichen geringereren Gefahr für eine
Beschädigung infolge geringerer Manipulationen mit dem bewachsenen Deckglas ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch ermöglicht, daß der Behälter durch
ein Röhrchen gebildet wird, in dem ein verschiebbarer Kolben angeordnet ist, der
mit der Innenwand des Röhrchens eine Dichtung bildet.
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Die Verschiebbarkit des Kolbens innerhalb des Röhrchens bei gleichzeitiger
Abdichtung des Kolbens gegenüber der Innenwand ,desfielb.en ermöglich es, den Kolben
mit, dem,daråuf-liegenden in . - - - . - .
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Deckglas in verschiedene Position zu bringen, die für v.er.--': schiedefle
Stufen bzw. Schritte der Züchtung, Aufbereitung und Färbung geeignet sind.
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Ein Verfahren zur Durchführung histologischer Untersuchungen ist
demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die zu züchtenden Kulturzellen in das Röhrchen
eingebracht werden, wenn sich der Kolben in dem Röhrchen in einer ersten Stellung
zum unteren Bereich desselben befindet, daß ferner eine Aufbereitung der Kultur,
z.B. durch Abdampfen des Fixationsmittels, Färbung und/oder Spülung derselben in
einer zweiten Stellung des Kolbens erfolgt, in dem sich seine
obere
Fläche im oberen Bereich des Röhrchens, jedoch noch unterhalb des oberen Randes
des Röhrchens befindet, und daß in einer dritten Stellung des Kolbens, in der dessen
obere Fläche gerade über den oberen Rand des Röhrchens hinausragt, das auf dem Kolben
liegende Deckglas entnommen wird.
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Die genannten Vorgänge können also ohne Manipulation, z.B. mit hilfe
von Pinzetten an dem mit einem Zellrasen bewachsenen Deckglas vorgenommen werden,
in denen die Lage des Deckglases durch Verschiebung des Kolbens im Röhrchen entsprechend
geändert wird.
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Schließlich ist auch die Verschiebung des Kolbens derart möglich,
daß die Entnahme des Deckglases shr einfach vor sich geht.
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Das Entfallen der Notwendigkeit einer Manipulation der Deckgläser
verringert auch in ganz erheblichem Maße den Zeitaufwand bei den beschriebenen Untersuchungen.
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Die Tatsache, daß das auf dem Kolben aufliegende Deckglas infolge
der Verschiebbarkeit des Kolbens auf jede gewünschte Höhe innerhalb des Röhrchens
gebracht werden kann, ist insbesondere während des Färbevorganges von Vorteil. Auf
diese Weise kann die Verdämpfung des meistens zur Fixation benutzten Azetons nach
Be- -endigung des Fixationsvorganges beschleunigt werden, in dem dies ein einer
Stellung des Kolbens erfolgt, in dem si?..h;, dessen obere Fläche im oberen Bereich
des Röhrchens, jedoch noch u'nte'rhAlb'des oberen Randes des Röhrchens, z.B. in
einem Abstand von ca. Smm von diesem befindet. Man erreicht so eine Luftverwirbelung,
die das überschüssige Azeton vom Kulturzellrasen schnell verdampfen. läßt.
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In dieser Stellung des Kolbens kann man schließlich Konjugate auftropfen
und anschließend eine Bebrütung bei Raum- oder Brutschranktemperatur ohne Gefährdung
durch Austrocknen vornehmen, 'da das über dem Kulturzellrasen stehende Gasvolumen
sehr gering ist und eine feuchte Atmosphäre beispielsweise durch Auflegen eines
feuchten Schwammtuches aufgebaut werden kann.
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In derselben Position ist auch eine Spülung im langsamen kontinuierlichen
Horizontalstrom der SpElüssigkeit ohne Stromabriß möglich, der mechanische Läsionen
am Kulturzellrasen vermeidet und die Diffusion der zu entfernenden Substanzen begünstigt.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Kolben aus klarsichtigem
Material hergestellt ist. Das ermöglicht eine ikroskopi,sche Betrachtung der Kulturzellen
in der Züchtung phase mit Hilfe der Durchlicht-Mikroskopie unter Mikroskopen mit
umgekehrten Strahlengang, bei dem herkömmlichen Arbeitsabstand zwischen Frortlinse
des Objektivs und Objektivebene von ca. 7mm.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor, daß das Röhrchen,
der Kolben und das auf die'sem aufliegende Deckglas zylindrisch ausgebildet ist.
Man erhält damit den weiteren Vorteil, daß der Materialaufwand -beim Auftragen eines
Reagenz., z.B. eines Fluoreszein-gekoppelte Antikörper enthaltenden Konjugats im
Gegensatz zu der Verwendung rechteckiger Deckgläser bei den bekannten Arbeitsgerä.ten'sehr
sehr.sparsam erfolgen kann, dä die Form des Arbeitsgerätes bei diesem Aufbau der
konzentrischen Ausbreitungst,'endenz eines auf, das Deckglas aufgebrachten Tropfens
eines solchen Reagenz entspricht.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor,daß der Durchmesser
des runden Deckglases etwas geringer als der-Innendurchmesser des Röhrchens ist.
Damit bleibt nur eine minimale sichelförmige Fläche des Kolbens unbedeckt, so daß
die Gefahr, daß Zellen unter das,Deckglas gelangen und dort auswachsen können, praktisch
ausgeschaltet ist. Es ergibt sich ferner der Vorteil, daß das Deckglas während der
histologischen oder fluoreszenzserologischen Färbevorgänge ohne Gefahr mechaischer
Läsionen durch Pinzetten oder Adhäsivkräfte bei wiederholten Tauch- und
Entnahmevorgängen
in verschiedenen flüssigkeitsgefüllten Färbeträgern in dem Röhrchen verbleiben können
und erst dann zur Eindeckung auf Objektträger entfernt werden müssen, Das Deckalas
haftet bei allen diesen Vorgngeil auf der Oberfläche des Kolbens an; die etwas geringeren
Abmessungen im Vergleich zum Innendurchmesser des Röhrchens verhindern die Gefahr
einer Bescllddigung bei Verschiebungdes Kolbens in dem Röhrchen und tragen den Durchmessertoleranzen
der Deckgläser Rechnung.
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Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Innenwand des Röhrchens im unteren
Bereich desselben mit einem die Verschiebung des Kolbens begrenzenden Anschlag versehen
ist. Damit sit sichergestellt, daß eine gleichmäßige Einstellung der Höhe der Kolben
auf die Ausgangsposition erfolgen kann.
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Ferner sieht eine Weiterbldung der Erfindung vor, daß das Röhrchen
mit einem es verschließenden Stopfen eine Test-Einheit bildet, Sie kann bereits
im Zuge der Fabrikati.on sterilisiert werden, so daß sie ohne die Notwendigkeit
vorherigerSterilisation im Labor eingesetzt werden kann und dient damit der, Rationalisierung
des Laborbe-triebs.
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Eine vorteilhå'fte Reiterbiidung der Erfindung 'sieht'vor, daß: der
Kolben aus elastischem Material ausgebildet ist und seine Abmessungen derart bestimmt
sind, daß sein RAnd bei Einführung in das Röhrchen zusammengepreßt wird und infolge
des dadurch auf die Innenwand des Röhrchens ausgeübten ' Druckes die -Dichtung bildet.
Dabei kann man den Rand gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
derart ausbilden, daß der Kolben entlang seines Umfangs mit einem Ringflansch versehen
ist, der gegen die Innenwand des Röhrchens drückt.
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Ferner sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, daß
in einer ersten Platte'mehrere zur Aufnahme mehrerer Röhrchen bestimmte Öffnungen
vorgesehen sind und die Dicke der Platte
so bemessen ist, daß die
Röhrchen mit ihrem deren Ende Etwas über die Oberfläche der Platte hervorstehen.
Das ermöglicht es, mit mehreren in die Platte iengesetzten Röhrchen bestimmte Untersuchungsvorgänge,
insbesondere aber Spülvorgänge gleichzeitig vorzunehmen.
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Um die einzelnen Arbeitsvorgänge weiter zu vereinfachen, ist bei einer
Weiterbildung der Erfindung ene zweite Platte vorgesehen,- auf der mehrere Stempel
angeordnet sind, deren Außenabmessungen derart bestimmt sind, daß sie in dieRöhrchen
eingeschoben werden können, und bei Aufsetzen der ersten Platte auf die zweite Platte
die Kolben in den Röhrchen so weit verschieben, daß diese sich in einer Höhe befinden,
in der ihre obere Fläche etwas über dem oberen Rand der Röhrchen hinausragt. Nach
Abschluß der Untersuchungs- und/oder Färbevorgänge kann man dann in der bereits
erwähnten Art und Weise die Verschiebung aller Kolben sämtlicher Röhrchen, die sich
in den Öffnungen der ersten Platte befinden, gleichzeitig auf diejenige Höhe vornehmen,
in der die Deckgläschen entnommen werden.
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Um gleichzeitig auch die Verschiebung der Kolben auf diejenige Höhe
erreichen zu können, in der das Abdampfen von Fixationsmittel und die S.pülung-er'folgen
kann, sieht eine Weiterbildung ferner vor, daß zwischen der ersten und der zweiten
Platte eine Zwischenplatte vorgesehen ist, deren Dicke so bemessen ist, daß die
Stempel bei Aufsetzen der. ersten Platte auf die zweite Platte mit dazwischen angeordneter
Zwischenplatte die Kolben in den Röhr chen so weit verschieben, daß diese sich in
einer Höhe befinden, in der sich ihre oberen Flächen etwas unterhalb des oberen
Randes der Röhrchen befinden.
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Alternativ zu der letzterwähnten Weiterbildung der Erfindung kann
man vorsehen, daß in der zeiten Platte beweglich Stößel angeordnet sind, und die
Stößel in einer ersten Stellung
so weit in der zweiten Platte versenkt
sind, daß bei Aufsetzen der ersten Platte auf die zweite Platte die Stempel die
Kolben in den Röhrchen so weit verschieben, daß ihre oberen Flächen etwas über dcn
oberen Rand der Röhrchen hinausraucn, und die Stel ferner in einer zweiten Stellung
so weit über die Oberfläche der zweiten Platte hinausragen, daß die Stempel bei
Auf setzen der ersten Platte auf die zweite Platte die Kolben in den Röhrchen so
weit verschieben, daß ihre oberen Flächen sich etwas unterhalb des oberen Randes
der Röhrchen befinden.
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Ein AusführungsbeiSiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es stellen dar: Fig. la ein Ausführungsbeispiel,
bei dem sich der in dem Röhrchen angeordnete Kolben in einer ersten Stellung befindet;
Fig. Ib das Ausführungsbeispiel nach Fig. la, bei dem sich jedoch der Kolben in
einer zweiten Sellung befindet; Fig. 1c das Ausführungsbeispiel nach Fig. la, bei
dem sich der Kolben jedoch in einer dritten Stellung befindet; Fig. 2å ein Ausschnitt
aus Fig. la, dasln vergoßerter Darstellung den Kolben und die Ausbildung der Innenwand
d'es' Röhrchens in dem Bereich ge-igt., in dem sich der Kolben in der ersten Stellung
befindet; Fig. 2b ein Querschnitt des bei dem Ausführungsbeispiel verwendeten Kolbens
nicht in in das Röhrchen eingeführtem Zustand; Fig. 3a den Vorgang des Abdampfens
des Überschußes eines Fixationsmittels von dem in das Arbeitsgerät gemäß dem Ausführungsbeispiel
befindlichen Kulturzellrasen; Fig. 3b das Einfärben eines Kulturzellrasens; Fig.
3c das Spülen des Kulturzellrasens; Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei
dem mehrere Röhrchen in eine erste Platte eingebracht werden und die Kolben durch
die auf einer zweiten Platte angebrachten Stempel in dem Röhrchen in verschiedene
Stellungen
nach oben verschoben werden, ne nach dem ob eine Zwischenplatte eingesetzt ist oder
nicht; Fig. 5 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5; Fig. 6 einen
Querschnitt durch die in Fig. 4 gezeigte erste Platte mit darauf angeordneten Stempeln;
Fig. 7 einen Querschnitt durch die in Fig. 4 verwendete Zwischenplatte; Fig. 8 eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung; Fig. 9 einen Querschnitt
entlang der Linien IX - IX nach Fig. 8 Die Fig. la zeigt das Arbeitsgerät. Es wird
durch ein Röhrchen 1, das aus Kunststoff hergestellt ist, bildet. Im unten Bereich
befindet sich an der Innenwand des Röhrchens 1 ein umlauf ender Wulst 2, der einen
Vorsprung darstellt. In dem Röhrchen ist.
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der Kolben 3 angeordnet, dessen Verschiebbarkeit in dem Röhrchen 1
durch den umlaufenden Wulst 2 nach unten begrenzt wird. Auf dem Kolben 3 liegt ein'
Deckglas'.4. Das Rhrchen it oben mit einem Stopfen 5 verschlossen.' Der' Stopfen
5 ist mit einem geriffelter Griff 6 versehen, dessen Außenabme"ssungenetwas geringen
als die Innenabmessungen. des Röhrchens sind. Das Röhrchen 1 ist aus transparentem
Kunststoff hergestellt, so daß seine Füllung von außen beobachtet werden kann'.
An seinem unteren Ende ist das Röhrchen 1 mit einer flanschartig.en Umbol;delung
8 versehen.
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Das Röhrchen 1 und der Kolben 3 sind zylindrisch ausgebildet.
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Fig. 2a zeigt die Anordnung des Kolbens 3 in dem Röhrchen 1 nach Fig.
la in etwas vergrößertem Maßstab. Daraus ist zu ersehen, daß der äußere Durchmesser
des Deckglases 4 etwas geringer
als der Innendurchmesser des Röhrchens
1 ist. Der Unterschied ist in Fig. 2a übertrieben dargestellt. Er beträgt in der
Praxis nur einige Zentel Millimeter. In Fig. 2b ist der Kolben 3 in entspanntem
Zustand, d.h. vor Einführung in das Röhrchen 1 gezei't. Er ist mit einen an seiner
A.uPenseite umlaufenden Ringflansch 9 versehen, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
dadurch gebildet wird, daß eine Ringnut 10 aus dem Kolben 3 an seiner Unterseite
ausgearbeitet' wird. Der Ringflansch 9 stcht nicht genau senkrecht zur oberen Fläche
11 des Kolbens sondern ist gegenüber der Senkrechten etwas geneigt. Da der Kolben
3 aus elastischem Material hergestellt ist, wird er bei Einbringen in das Röhrchen
1 etwas nach innen elastisch verformt, so daß er gegen die Innenwanddes Röhrchens
1 drückt und somit an dieser eine Dichtung bildet, so daß die flüssige Suspension
in das Röhrchen 1 eingebrachter Kulturzellen in dem Röhrchen 1 oberhalb der oberen
Fläche 11 des Kolbens 3 steht. Die Abdichtung kann freilich auch auf andere Arten
erfolgen.
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Der Kolben 3. ist aus klarsichtigem Material hergestellt, so daß auf
dem Deckglas 4 wachsende Zellzüchtungen in der Züchtungsphase von unten in einem
Mikroskop mit umgekehrtem Strahlengang betrachtet werden können.
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Die Fig. 1a, 1b und 1c zeigen den Kolben in drei Sfellungen, die für
die Verwendung des Arbeitsgerätes besonders vorteilhaft sind. In der in Fig. la
gezeigten Stellung wird die Zellsuspension eingebracht; die Zellen sedimentieren
auf das Deckglas 4 und wachs'en hier zu einem Zellrasen aus'.
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Durch Verschiebung des Kolbens 3 nach oben kann dieser in die in Fig.
1b gezeigte Stellung gebracht werden, in der sich die obere Fläche 11 des Kolbens
3 noch etwas unterhalb des oberen Randes 12 des Röhrchens 1 befindet. Der Abstand
a zwischen-der oberen Fläche 11 des Kolbens 3 und dem oberen Rand 12 des
Röhrchen
1 kann bespielsweise 5 mm betragen.
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Verschiedene Möglichkei,ten der Aufbereitung der Zellkultur 13 sind
in den Fig. 3a - 3c dargestellt. Fi. 3a zeigt das Abdampft überschüssigen Fixationsmittels
in einem Luftstrom 14, Fig. 3b das Einfärben mit einem mit Hilfe einer Pipette 15
aufgetragenen Reagenz, Fig. 3c das Spülen in enem Flüssigkeitsstrom 16.
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Fig. 1c zeigt den Kolben in einer dritten Stellung, in dem seine
obere Fläche 11 etwas über den oberen Rand 12 des Röhrchens 1 hinausragt. Der Abstand
b zwischen dem oberen Rand 12 des Röhrchens 1 und der oberen Fläche 11 des Kolbens
3 kann beispiels.
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weise o.5 mm betragen. Das Deckglas 4 kann dann nach seitwärts auf
dem Kolben 3 verschoben werden und ;leicht und ohne Gefahr von mechanischen Beschädigungen
des Deckglases oder der darauf gewachsenen Zellkultur 13 abgenommen werden.
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Fig. 4 zeigt, in teilweise geschnittener Ansicht, ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung bei dem mehrere Röhrchen 1', 1", 1"', und ;"" in einer Platte .20
angeordnet sind. Die;Piatte ist zu diesem Zweck mit oeffnungen bzw. Bohrungen 21
versehen.
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\ die sind die Röhrchen 1' - 1"" eingeschoben bis ihre flansch.
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artige Umbördelung 8', 8", 8'"' bzw 8"" an der unteren Fläche der
Platte 20 anliegt. Der Durchmesser der Öffnungen 21 in der Platte 20 ist auf den-
Außendurchmesser der Röhrchen - 1?It so abgestimmt, daß diese zwar manuell eingeste@ckt
bzw'. entfernt werden können, aber doch so festsitzen, daß sie unbeabsichtigt nicht
herausfallen oder sich verschieben können. Auf diese Weise kann z.B. der Abdampfvorgang
nach Fig. 3a oder der Spülvorgang nach Fig. 3c für mehrere Röhrchen gleichzeitig
vorgenommen werden.
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Um auch die gleichzeitige Verschiebung der Kolben 3' - 3"", die in
den Röhrchen 1' - 1111? angeordnet sind, auf gleiche Höhen
(wie
das für ein einzelnes Röhrchen 1 in den Fig. la - lc gezeigt ist) zu ermöglichen,
verwendet man eine weitere Platte 22, an der mit Hilfe von Schrauben 24 mehrere
Stempel 25 befertigt sind. Zwischen die Platte 22 und die Platte 20 kann man ferner
eine Zwis chenplat te 23 eiffc-en, die mit Öffnungen 2@ versehen ist, durch die
Stempel 25 hindurchgehen.
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In Fig. 4 ist auf der rechten Seite dargestellt, wie die Platte 20,
in die die Röhrchen 1"' und 1"" eingesetzt sind, auf die Platte 24 derart aufgesetzt
wird, daß durch die Stempel 25 die Kolben 3' und 3"" in die Stellung verschoben
werden, die in Fig. lc dargestellt ist. Auf der linken Seite der Fig. 4 ist dargestellt,
wie die Platte -20 mit eingesetzten Röhrchen 1' und 1" bei zwischengelegter Zwischenplatte
23 auf die Platte 24 aufgesetzt wird. Wegen der Verwendung der Zwischenplatte 23werden
die Kolben 3' und 3" dann auf die Höhe verschoben, die für ein einzelnes Röhrchen
in Fig. lb dargestellt ist.
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Fig. 5 zeigt die Platte 20 in einer Draufsicht. In ihr sind mehrere
Röhrchen, z.B. die Röhrchen 1', 1", 1"', und l""'dargestellt, Fig. 6. zeigt die
Platte 22 als Einzalteil, juf der die Stempel 25 mit Hilfe der Schrauben.24 sobefestigt
sind, daß eine geringe Beweglichkeit durch Abweichung von der Vertikalachse gegeben
ist.
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Fig. i zeigt die Zwis'chenplatte 23 mit den Uffnungen 26.
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Aus den Fig. 4-7 ist ersichtlich, daß die Kolben mehrerer Röhrchen
gemeinsam und gleichzeitig in dieselben Positionen nach Fig. 1b und 1c gebracht
werden können. Eine Verschiebung nach unten in die in Fig.
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la'gezeigte Stellung ist möglich, wenn die Platte 22 mit den Stempeln
25 von oben in die Röhrchen hineingedrückt werden.
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Die Begrenzung der Verschiebung der Kolben in den Röhrchen erfolgt
dann durch den Wulst 2 (vgl. Fig. 1a-1c).
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Die Fig. 8 und 9 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem
die Verschiebung der Kolben 3 in den Röhrchen 1 auf verschiedene Höhen etwas anders
ausgestaltet ist. In der im Ver-,gleich zum Ausführungsbeispiel nach Fig.1 wesentlich
dicker ausgestalteten Platte 22' sind zwei Stößel 30 bzw. 31 vorgesehen. Wie aus
Fig-. 9 zu ersehen ist ihr unteres Ende 32 bzw.
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33 als runde Gleitfläche geformt. Die Stößel laufen in senkrecht zur
Oberfläche der Platte 2.2' sich erstreckenden Bohrungen 34 bzw. 35. Und sind durch
den Durchmesser der Stößel entsprechend ausgestaltete Führungsbohrungen 36 bzw.
37 in der Platte 221 derartgeführt, daß sie auf und ab bewegt werden können. Die
Bohrungen 34 bzw. 35 kreuzen sich mit puer dazu verlaufenden Bohrungen 37 in der
Platte 22?, in denen Schubstangen 38 angeordnet sind. Die Schubstangen haben Nockenflächen
39 bzw.
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40, die durch entsprechende halsartige Verengungen gebildet sind.
Je nach Verschiebung der Schubstange 38 in horizontaler Richtung wird, wie in den
Fig. 8 und 9 ersichtlich, die Nockenfläche 39 den Stößel 30, nach oben in eine erste
Stellung drücken, oder, wie aus der rechten Seite der Fig. 8 und 9 für die Nockenfläche
40 ersichtlich, die Stößel 33 in einer zweiten Stellung halten. In der ersten Stellung
sind die StöP,el 30 bzw. 31 so weit in der Platte 22' versenkt, daß beim Aufsetzen
der Platte 20 auf die' Platte, 22' die mit dieser fest ver- -bundenen Stempel 25
so weit verschieben, daß ihre oberen Flachen 11' bis 11"" etwas über die oberen
Ränder 12"-12t"' der Röhrchen lt-1"" hinausragen. In der zweiten Stellung, die rechts
in den Fig..8 und 9 dargestellt ist, ragen die Stößel 30 bzw. 31 so weit über die
Oberfläche der Platte 22' hinaus, daß die Stempel 25 bei Aufsetzen der Platte 20
auf die Platte 22' die Kolben 3'-3tttt in-den Röhrchen 1'-1"" so weit nach oben
verschieben, daß ihre oberen Flächen 11'-11"" sich etwa unterhalb der oberen Ränder
12'-12"" der Röhrchen 1'-1"" befinden. Die verschiebbaren Stößel 30 bzw. 31 ersetzen
hier also die Verwendung der Zwischenplatte 23 im Ausführungsbeipiel nach den Fig.
4-7. Je, nach dem,
ob man die Stellung nach Fig. 1b oder nach Fig.
lc erhalten will, wird also die Schubstange 38 so verschoben, daß ihre Nockenflächen
39 bzw. 40 die Stößel etwas anheben' (rechte Stellung in Fig. 8, 9), so daß der
Kolben lediglich in die in Fig. 1b gezeigte Stellung hochgeschoben wird oder aber
eine Versenkung der St9jcl in der Platte 22 ergeben, so daß die Sternel die Kolben
in die in Fig. 1c gezeigte Stellung drücken können.
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Die Röhrchen und die Kolben sind aus Azeton-beständigem Kunststoff
hergestellt.
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Patentansprüche: