-
Teile für Schuhe und dgl. aus blatt- bzw. tafelförmigem thermoplastischen
Material sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung derselben.
-
Die Erfindung betrifft ein Teil, insbesondere für Schuhe und dgl.,
also ein verhältnismäßig duules Teil, mit einer thermoplastischen Vorderseite und
der Oberflächengestaltung eines Originals, als dessen Ersatz es dienen soll. Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Herstellung derartiger Teile und
auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
-
Aus den US-PS'en 3 369 949, 3 311 692 und 2 463 370 ist die Herstellung
einer Negativform nach einem Original und deren anschließende Verwendung zur Herstellung
von Teilen aus thermoplastischem blatt- oder tafelformigen Material in genauer Nachbildung
des Originals bereits bekannt. Die US-PS 3 369 949 sieht für die Herstellung der
Gestaltung eines Cordsamtgewebes an der Oberfläche eines thermoplastischen blatt-
oder
tafelförmigen Materials vor, eine Negativform auf das Gewebe
aufzugießen und dann diese Negativform dazu zu verwenden, die Gestaltung des Cordsamtgewebes
auf die Oberfläche des thermoplastischen Materials zu übertragen. Die US-PS 3 311
692 beschreibt einen Prägeprozess, bei dem eine Negativform, bspw. durch Atzung,
hergestellt wird, worauf die Form zur Prägung der Oberfläche des thermoplastischen
blatt- bzw.
-
tafelförmigen Materials verwendet wird, die Gestaltung der Form im
einzelnen ganz genau herzustellen, wobei zunächst Hitze zur Schmelzung der Oberfläche
und anschließend Druck zur Einwirkung gebracht wird, damit die Oberfläche des Blattes
bzw. der Tafel die Gestalt der Formungsoberfläche der Form annimmt Gemäß US-PS 2
463 370 und US-PS 3 311 692 wird eine gravierte Form verwendet; dabei wird derjenige
Bereich des Eunststoffss der geprägt werden soll, zur Bewirkung eines Schmelzens
erhitzt, wonach das Blatt gegen die Formoberfläche gepresst wird. Die US-PS 2 940-838
die sich mit der SchuSfabrikation sowie mit der Herstellung von Oberteilen befaßt,
offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Oberteilen aus thermoplastischem blatt-
bzw. tafelförmigen Material, das so behandelt wird, daß Oberteile und jeweils in
Mode befindliche Verzierungen erreichbar sind, bei denen bezüglich Aussehen und
Qualität die Narbung von echtem Leder nachgeahmt ist. Gemäß dieser US-PS wird ein
Original des Schuhoberteils auf einen herkömmlichen Leisten aufgezagen, dann entfernt
und zur Herstellung einer Negativform verwendet, die eine der Kontur des ursprünglich
aufgeleisteten Lederoberteils entsprechende, konkave Oberfläche besitzt. Die Negativform
wird zur Herstellung eines aus einem thermoplastlschen Material bestehenden Oberteils,
das in jeder Beziehung dem Originallederoberteil entspricht, verwendet Dieses Verfahren
ist auf die Oberflächenbehandlung besckränkt, da das sich so ergebende Endprodukt
weitere Xchuhherstellungsarbeiten, wie zum Beispiel Beschneiden, Abteilen der Stücke,
Kantenformen, Stanzen, Schneiden und dgl0, verlangt
Es ist des weiteren
bereits bekannte ein thermoplastisches Blatt bzw. eine solche Tafel mit einem Verstärkungsblatt
bzw.
-
Tafel zu verbinden und gleichzeitig der Fläche des thermoplastischen
Blatts durch Aufbringung von Druck und Wärme eine vorbestimmte Oberflächengestaltung
zu verleihen. Die bekannten Verfahren machen jedoch von der Schmelzung des thermoplastischen
Blatts Gebrauch und erfordern die sorgfältige Steuerung in Hinblick auf Temperatur
und Zeit der Erwärmung.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Schaffung
eines verbesserten Verfahrens, das zusätzlich zu der Oberflächenformung die Durchführung
derartiger Arbeitsgänge wie Kantenbehandlung, Herstellung von Aus schnitten und
Ösenlöchern, die Schaffung von Flächen und Kanten verschiedener Farbe und die Befestigung
von Futter- und Verstärkungsteilen vorsieht. Dabei soll durch das Verfahren des
weiteren die Schaffung einer genaueren Nachbildung eines Originals, als dies bisher
möglich gewesen ist, und die gleichzeitige Herstellung verschiedener Teile möglich
sein. Die Aufgabe besteht ferner in der Schaffung einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
-
Die Erfindung bezweckt insbesondere die Anformung eines bereits geschmolzenen,
thermoplastischen Kunststoffblatts mit vorbestimmten physikalischen Eigenschaften
an die Oberfläche eines Verstärkungsblatts aus Leder ohne Schmelzung und ohne Benötigung
einer Temperatur- und Zeitsteuerung der Erwärmung, wenn man davon absieht, daß die
Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts zu halten ist, weshalb die Herstellung ohne
Verlust der ursprünglichen physikalischen Eigenschaften des thermoplastischen Blatts
bzw. Tafel erfolgt.
-
Die Erfindung betrifft die Herstellung verhältnismäßig dünner Teile
mit einer thermoplastischen Vorderseite, bspw. von
Teilen für Schuhe
und andere Bekleidungs- und Ausstattungsstücke, in genauer Imitation von Leder,
Gewebe und dgl. In verfahrensgemäßer Weise wird zunächst ein Original des herzustellenden
Teils angefertigt, wonach ein Negativ des Originals von diesem abgenommen wird.
Dieses eine Form aufweisende Negativ wird zur Herstellung der Vorderseite des Teils
durch Anwendung von Druck und Hitze, um die Schmelzung des Materials an der Vorderseite
und die>Annahme der Gestalt der Form zu bewirken, und durch Steuerung des Materialflusses
innerhalb des Umfangs der Form während des Schmelz zustands des Materials und durch
Abkühlung desselben zur Bewirkung einer dauerhaften Gestalt verwendet. Die Teile
können aus thermoplastischen Kunststoff in Blatt- oder Tafelform bestehen, auf den
eine Unterlage auf gebracht wird oder bereits aufgebracht ist. Der Verformungsdruck
und die Formungshitze werden vorzugsweise gleichzeitig zur Einwirkung gebracht.
-
Die Abkühlung unter die Schmelztemperatur zur Erreichung einer Dauerhaftigkeit
der Gestalt wird vorzugsweise während der fortlaufenden Aufrechterhaltung des Verformungsdrucks
auf das Teil durchgeführt. Das Verfahren kann gegebenenfalls die gleichzeitige Aufbringung
von Oberschichten oder Pigmenten auf die Vorderseite und einer oder mehrerer Verstärkungsschichten
auf die Rückseite umfassen, Das Teil kann entsprechend der Gestaltung der Formaussparung
vorgeschnitten werden; in diesem Fall können Randstreifen während des Verformungsvorgangs
zur Herstellung endgültiger Kanten angebracht werden. Des weiteren können Ausschnitte,
Ösenlöcher und dgl.
-
gleichzeitig mit der Oberflächen- und Kantenbehandlung hergestellt
werden.
-
Die zur Durchführung des Verfahrens in seinen verschiedenen Anwendungsformen
vorzugsweise einzusetzende Form besteht aus Silikongummi oder einem von dessen Bestandteilen;
dabei wird eine Druckpresse und ein Hochfrequenzgenerator zur Erwärmung, bsps durch
Anschluß der Platten der Presse über einen HochfrequenzgeneratoB verwendet. Eine
einzelne mit einer festen
und einer ue¢glicherl Platte und einem
zwischen diesen bestehenden Rochfrequenzfeld ausgestattete Presse ist die einfachste
Vorrichtungsform; bei einer solchen Vorrichtung bringt die Bedienungsperson die
Form mit dem herzustellenden Teil zwischen die Platten ein, läßt Druck und Hochfrequenzheizung
für eine bestimmte Zeitspanne zur Einwirkung kommen, nimmt dann die Form und das
Teil heraus und entfernt das Teil aus der Form. Zur Abkürzung der zur Bewirkung
der permanenten Aushärtung des Teils benötigten Zeit können gegebenenfalls Mittel
zur Kühlung der Platten vorgesehen werden. flir optimale Ergebnisse empfiehlt sich
die Vorwärmung des Teils und der Form. Es können auch zwei Pressen zum Einsatz kommen
die eine zur Aufbringung des Verformungsdrucks in einem Hochfrequenzfeld und die
andere zur Aufbringung eines Verformungsdrucks während der Kühlung der Teile. Des
weiteren kann im Fall hoher Produktionsziffern die die Presse und die Vorwärmungsmittel
aufweisende Vorrichtung rund um einen Drehtisch oder entlang eines Förderer angeordnet
sein, so daß die Gesamtarbeit mit den Teilen und Formen, die am Drehtisch oder Förderer
an einer Ladestation angeordnet sind, und mit den fertigen Teilen, die an einer
Entladestation von der Form antlernt werden, kontinuierlich durchführbar ist.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch gekennzeichnet durch Herstellung
einer Silikonform mit einer Oberflächengestaltung in Nachahmung der Oberfläche des
herzustellenden Teils, durch Herstellung eines Vorderseitenblatts aus expandiertem
thermoplastischen (Schaa1m-)Material mit einer durchgehenden Haut an mindestens
einer Seite, durch Herstellung eines Verstärkungsblatts, durch Auf sprühen eines
Klebers auf eine Oberfläche des Verstärkungsblatts, durch Auflegung des Vorderseitenblatts
mit der Hauptseite nach unten in der Form, durch Ablegung der kleberbeschichteten
Oberfläche des Verstärkungsblatts mit der Kleberseite nach unten auf der anderen
Seite des Vorderseitenblatts und durch Aufbringung von Druck und
Wärme
in einem Hochfrequenzfeld zur Bewirkung einer formmässigen Anpassung der Haut oder
des Schaums an die Formoberfläche und zur gegenseitigen Vereinigung von Vorderseitenblatt
und Verstärkungsblatt. Das Vorderwseitenblatt besteht vorzugsweise aus expandiertem
Vinylkunststoff, jedoch können auch andere vergleichbare Kunststoffe Verwendung
finden; das Verstärkungsblatt besteht vorzugsweise aus Leder, und die Spalt-oder
Narbungsseite kann mit dem Klebemittel besprüht sein.
-
Der bevorzugte Kleber ist ein schnelltrocknendes Acryl-Latex.
-
Zur Erfindung gehört des weiteren ein nach dem Verfahren hergestelltes
Teil, das gekennzeichnet ist durch eine Schicht aus zwei übereinander angeordneten
und an ihren Berührungsflächen miteinander verbundenen Blättern bzw. Tafeln, wobei
das eine Blatt ein Vorderseitenblatt und das andere Blatt ein Verstärkungsblatt
bildet, das Vorderseitenblatt eine durchgehende Haut, deren Oberfläche eine vorbestimmte
Gestaltung besitzt, und eine Zellstruktur aufweist, die eine Polster- und Schwellschicht
zwischen der Eaut und dem Verstärkungsblatt bildet, und das Vorderseitenblatt aus
einen expandierten thermoplastischen Kunststoff und das Verstärkungsblatt aus Leder
und ähnlichem Material, das im wesentlichen abmessungsstabil ist, besteht.
-
Im folgenden wird die Erfindung weiter ins einzelne gehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben; dort zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf das Original
eines Vorderteils bzw. einer Rappe eines Schuhoberteils, Fig. 2 einen Schnitt nach
der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1, Fig.
4 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt bei Abf lachung von Teilbereichen gegen
eine ebene Fläche, Fig. 5 eine Draufsicht auf das Original eines Teils eines Schuhoberteils,
Fig.
6 einen Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 5, Fig. 7 einen der Fig. 6 entsprechenden
Schnitt mit einem zusätzlichen Futterteil, Fig. 8 eine Draufsicht auf das Original
eines Geldbeutels, Fig. 9 eine Draufsicht auf das Original einer Handsnhuhrückseite,
Fig. 10 einen Teil des Originals eines Gürtels oder Uhrarmbands, Fig. 11 eine Draufsicht
auf eine Form mit dem Negativ des Originals der Fig. 1, Fig. 12 einen Schnitt durch
die Form der Fig. 11 nach der Linie 12-12, Fig. 13 einen Querschnitt durch eine
Form, bspw. gemäß Fig. 11 und 12, mit einer flachen Formungsoberfläche, Fig. 14
eine Draufsicht auf eine Form mit einer Aussparung, wobei in dieser das Negativ
des Originals der Fig. 1 enthalten ist, Fig. 15 einen verschnitt durch die in Fig.
14 dargestellte Form nach der Linie 15-15, Fig. 16 einen Querschnitt nach der Linie
16-1o der Fig. 14, Fig. 17 in vergröBertem Maßstab einen Schnitt durch eine Form
mit glattflächiger Seitenwand, Fig. 18 einen Schnitt durch eine Form mit ausgekehlter
Seitenwand, Fig. 19 in schematischer Darstellung eine Presse mit einer feststehenden
Stützplatte, einer bewegbaren Platte und einer zwischen diesen befindlichen Form,
Fig. 20 eine Teil-Draufsicht auf eine Form zur gleichzeitigen Formung einer Vielzahl
gleicher Teile, Fig. 21 einen Schnitt nach der Linie 21-21 der Fig. 20,
Fig.
22 eine Draufsicht auf eine Form zur gleichzeitigen Formung einer Vielzahl unterschiedlicher
Teile, Fig. 23 einen Querschnitt nach der Linie 23-23 der Fig. 22, Fig. 24 in schematischer
Darstellung eine Presse zur Formung eines Rohlings unter Verwendung einer Form und
einer Hochfrequenzheisung, Fig. 25 in schematischer Darstellung eine Herstellungsanlage
mit zwei Plattenpressen, die eine mit einem Hochfrequenzheizgenerator und die andere
zur Aufrechterhaltung des Verformungsdrucks während der Kühlung des Rohlings, Fig.
26 in schematischer DarsteiJung eine Herstellungsanlage mit einer Plattenpresse,
einem Heizgenerator und einem Schrittschalttisch, Fig. 27 eine Draufsicht auf eine
zur Anlage der Fig. 26 ähnliche Anlage mit zusätzlichen Mitteln zur Vorwärmung der
Rohlinge und Formen, Fig. 28 in schematischer Darstellung eine trommelartige Presse,
Fig. 29 eine Draufsicht auf ein Schuhoberteil mit flacher Oberseite, einer Schuhspitze
und Seitenteilen, Fig. 30 einen Schnitt nach der Linie 30-30 der Fig. 29, Fig. 31
einen Teilschnitt nach der Linie 31-31 der Fig. 29 in vergrößertem Maßstab, Fig.
32 eine Draufsicht auf ein Vorderseitenblatt aus expandiertem thermoplastischen
(Schaum-)Material mit einer Hautbeschichtung an einer Seite, Fig. 33 einen Schnitt
durch das Vorderseitenblatt zur Darstellung der Haut und Zellstruktur, Fig. 34 eine
Draufsicht auf ein Verstäriungsblatt Fig. 35 einen Schnitt dvrcb das XterstårkunEsb7atts
Fig.
36 in sv ematischer Darstellung eine Silikonform mit am Formaussparungsboden aufgelegtem
Vorderseitenblatt, auf das ein Verstärkungsblatt aufgelegt ist, wobei die Form zwischen
Druckplatten abgesetzt ist Fig. 37 eine Teilansicht einer Form mit Aussparung und
der Platten nach Anhebung der bewegbaren Platte, Fig. 38 eine Draufsicht auf die
Form der Fig. 37 und Fig. 39 eine Teilansicht einer reliefartigen Form und der Platten
nach Anhebung der bewegbaren Platte.
-
Die Fig. 1-10 zeigen mehrere üblicherweise aus Beder-bestehende Teile,
die erfindungsgemäß mit einer thermoplastischen Vorderseite, die den Eindruck von
Leder erweckt, hergestellt werden können, Fig. 1 und 5 Teile eines Schuhoberteils,
Fig, 8 eine Seite eines Geldbeutels, Fig. 9 eine Handschuiirickseite und Fig. 10
einen Abschnitt eines Gürtels oder Uhrarmbands. Allen diesen Gegenständen ist eine
übliche Oberflächen- und Randbehandlung in der Form von Verzierungen eigen.
-
Das Schuhvorderteil der Fig. 1 ist flügelspitzenartig gestaltet mit
einem Außenteil 12 und einem Innenteil 14, die durch Nähte 16 verbunden sind. Der
AuBenrand des Außenteila ist bei 18 abgeschrägt oder angefast und der Außenrand
des Innenteils bei 20 angefast. Entlang der Naht sind Durchbrüche 22 in Abständen
auf einer Linie vorgesehen. Der Innenrand des Außenteils ist bei 24 zickzackförmig
ausgebildet. Der sich nach hinten erstreckende Teil des Innenteils 14 bildet eine
Zunge 26 und ist, da sein Rand sichtbar ist, angefast; der angefaste Bereich ist
zur Bildung eines abgerundeten, weichen Rands 28 umgewendet und angenäht oder angeklebt.
-
Zur Herstellung eines Teils, bspw. gemäß Big 1, wird iunächst ein
Original 10 mit der gewünschten Oberflächen- und Randgestaltung hergestellt, anschließend
eine Form voa Original abgenommen bzw, hergestellt und diese dann sur .rstellung
einer
exakten Wiedergabe des Originals verwendet.
-
Beim Vorderteil der Fig. 1, 2, 3 wird das Original gemäß Fig. 4 gegen
eine ebene Fläche hin abgeflacht, woran anschließend eine Form dieses abgeflachten
Modells hergestellt wird, vorzugsweise durch Aufbringung von Silikongummi auf die
Oberfläche zur Bildung eines Silikongummiblocks mit einer Form 30 gemäß Fig. 11
und 12, deren Gestalt im wesentlichen dem Original entspricht, von beträchtlicher
Dicke ist und eine das Negativ des Originals verkörpernde Formoberfläche besitzt.
Die Formoberfläche der Fig. 8 besitzt einen Teil 30a mit den Verzierungen der Oberfläche
des Originals, die Teile 30b und 30c der Fig, 12 besitzen flandgestalt des Originals.
Der Teil 30b ist abgeschrägt und der Teil 39c eben bzw. flach, sie dem angefasten
und dem ebenen Rand des Originals entsprechen. Soll der Rand flach, also weder abgeschrägt
noch umgerollt sein, so kann die Form gemäß Fig. 13 mit einer flachen Randoberfläche
ausgestattet werden.
-
Die Form der Fig. 11 und 12 ist reliefartig gestaltet; äedoch kann
die Form auch eine Aussparung gemäß Fig. 14, 15 und 16 in einem im wesentlichen
rechteckigen Block 36 mit einer ebenen Oberfläche 38, der Aussparung 40, einer Bodenwand
42 und einer umlaufenden Seitenwand 44 besitzen, Die Bodenwand bildet ein Negativ
der Oberfläche und die Seitenwand das Negativ der'Randgestalt des Originals. Fig.
15 zeigt eine Auskehlung 30d zur Bildung des Rands 28, Fig. 16 eine Fase 44 zur
Bildung des angefasten Rands 18 und die Fig. 17 und 18 Formen mit einer Aussparung,
deren Wände bei 44a flach und bei 44b ausgekehlt sind.
-
Die bevorzugte Form besteht aus Siiikongummi, einem bei Raumtemperatur
vulkanisierenden Material, das sich dadurch auszeichnet, daß es Details wiedergibt,
nachgiebig und für die Verwendung zur Pormenherstellung preiswert ist und geeignete
I)iektrizitILtseigenacaften besitzt, lnsbesonderff eine kleinere Dielektrizitätskonstante
als das zu formende Teil.
-
+) wodurch
Da Silikongummi einer wiederholten Benutzung
nicht widersteht, kann die Silikonform zur Herstellung einer zweiten Silikonform
mit einer positiven Reproduktion des Originals und einer nach dieser geformten Negativform
aus einem anderen Material mit größerer Widerstandsfähigkeit verwendet werden.
-
Die Form kann auch aus Metall bestehen; allerdings sind Metallformen
mit der gewünschten -Genauigkeit im Vergleich su Silikongummiformen verhältnismäßig
teuer herzustellen. Im Gegensatz zu einer Form aus Silikongummi und derartigen Stoffen
ist es bei Metallformen fast immer notwendig, Trennmittel zu benutzen, um eine Entfernung
des Teils aus der Form zu ermöglichen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die Vorderseite eines
aus thermoplastischem, blatt- bzw, tafelförmigen Material bestehenden Teils mkt
oder ohne Unterlage einem Verformungsdruck bei Schmelztemperatur des thermoplastischen
Kunststoffs unterworfen, wobei es mit der Form 30, 35 zwischen den Platten 45, 47
einer Presse in Berührung steht. Die Aufbringung des Verformungsdrucks auf die Teile
bewirkt eine Verschiebung und einen Fluß des Materials an der Vorderseite in inniger
Berührung mit der Oberfläche der Form und gleichzeinig ein seitliches Fließen des
Materials an den Rändern in Anpassung an die abgeschrägten oder ausgekehlten Formbereiche.
Das seitliche Fließen wird an den Rändern teils von der Randbildung der Form und
teils von der Kühlung der Form in Hinblick auf ein Zusammenwachsen und Einfrieren
des thermoplastischen Kunststoff 5 gesteuert, wenn dieser die abgeshrägten oder
ausge«rehlten Formbereiche berbIrt. oll der Rand eben sein, werden de abgeschrägten
und ausgekehlten Bereiche weggelasse und wird die Steuerung der Rendbildung ausschließlich
durch eine Kühlung der Form erreicht, die schnell genug ist, ein seitliches Fließen
zur Randfläche einzuschränken, d.h. der thermoplastische Kunststoff fließt
lediglich
über den Rand, wobei er eine Beschichtung in Form einer die Randfläche bedeckenden,
weichen Oberflächenschicht.
-
bildet. Bei der Verwendung einer reliefarbigen Form ohne Begrenzungswand
rund um die Formoberfläche, sollte eine Einfassung 49 (Fig. 19) an dem Träger peripher
zur Form angeordnet werden, um die Begrenzung des seitlichen Fließens zur Randfläche
zu unterstützen. Die Einfassung 49 muß bei Aufbringung des Verformungsdrucks nachgeben
können, damit die Druckplatten das Teil mit dem Boden der Form in Berührung bringen
können; die Einfassung besteht vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material. Sofern
sie aus Metall besteht, ist eine Nut bzw. Kehle in der Trägerfläche vorgesehen,
in der die Einfassung durch Federmittel 53 in deren Betriebsstellung nachgiebig
getragen ist.
-
Auch eine Form mit einer Aussparung gemäß Fig. 14, 15, 16 und 17 wird
mit dem herzustellenden Teil zwischen den Pressenplatten angeordnet, der Verformungsdruck
bei Schmelztemperatur auf die Rückseite aufgebracht und so die Vorderseite gegen
den Formboden gepreßt. Die geschmolzene Fläche des Teils paßt sich zwangsweise dem
Boden und das seitlich wegfließende Material zwangsweise der abgeschrägten oder
ausgekehlten Ausbildung der Wand der Formaussparung an. Ein flacher Rand kann durch
Weglassung der Abschrägung und/oder Auskehlung gebildet werden, so daß die Wand
senkrecht zum Boden verläuft.
-
Dann begrenzt die Wand das seitliche Fließen Die Tiefe der Formaussparung
sollte kleiner als die Dicke des Teils sein, um die Aufbringung eines Verformungsdrucks
zu ermöglichen.
-
Eine Form, die aus einem Material besteht, das dem Verformungsdruck
in Hinblick auf die Abnahme der Tiefe der Aussparung unter Druck geringfügig nachgibt,
stellt die Aufbringung des Verformungsdrucks auf das Teil sicher. Bei einer Metallform
kann die Formseitenwand im Hinblick auf den Boden bewegbar ausgebildet und nachgiebig
gelagert sein. In å jedem Fall sollte für das Teil ein Material verwendet werden,
das sich bei Erwärmung ausdehnt, so daß während der Aufbringung des Verformungsdrucks
und der Wärme die Ausdehnung zu einer
Eindrückung des Teils in
die Formaussparung führt. Es lassen sich auch thermoplastische Blätter bzw. Tafeln
aus einer Schaumschicht mit einer im wesentlichen gleichstarken Haut an einer Oberfläche
verwenden. Die Schaumschicht besitzt im allgemeinen materialbildenden Restschaum,
so daß das Restmaterial bei Wiedererwärmung als Teil des Verformungsprozesses eine
Expansion bewirkt und diese das Teil in-die Formaussparung drückt. Eine Schaumschicht
verbessert die 'tGriffigkeit" des Teils und stellt eine sehr feine Detailreproduktion
sicher. Ein etwa hnlich gelagerter Effekt kann durch tnordnung einer Schicht aus
nachgiebigem Material an der Rückseite des Teils erreicht werden, so daß der Verformungsdruck
das Teil in die Form drückt. Zur Durehführung des Verfahrens unter Bedingungen,
unter denen der Verformungsdruck und die Plastifizierung gleichzeitig auftreten,
wird das nachgiebige Material an der Rückseite des Teils angeordnet.
-
Das zu verformende Teil kann eine größere oder eine geringfügig kleinere
Fläche als die Formoberfläche besitzen oder auf die Größe zugeschnitten werden.
Ist das Teil größer als die Formoberfläche, wird es nach der Verformung zugeschnitten.
-
Gegebenenfalls kann die Zuschneidung gleichzeitig mit der Verformung
erfolgen.
-
Die so weit beschriebene Verformung betrifft ausschließlich die vorbestimmte
Gestaltung der Vorderseite und des Randes des Rohlings; jedoch lassen sich gleichzeitig
Stücke aus blatt- bzw. tafelförmigem Material an der Rückseite und den Rändern des
Teils anfügen. Es liegt somit im Rahmen der Erfindung, ein Stück aus blatt- bzw.
tafelförmigem Material auf eine der Fläche des Teils 14 entsprechende Gestalt-vorzuschneiden,
das von dem Zickzackrand des Teils 12 des Originals der Fig. 1 begrenzt wird. Das
Stück kann auf der Formoberfläche abgelegt oder leicht an dem Teil angeheftet werden.
-
Dieses Stück kann eine andere Farbe als das Teil besitzen und in Kombination
mit letzterem einen Farbkontrast liefern, Stücke anderer Gestalt und Farbe können
an anderen Bereichen
des Teils zur Bildung einer Verzierung angebracht
werden, und diese Teile können Durchbrüche, Löcher und dgl. besitzen, so daß das
darunter liegende Material nach der Aufbringung durchscheint. Fig. 5 zeigt Stücke
in der Form einer Litze 46 bzw. einer Stütze 50, die am vorderen bzw. oberen Rand
eines Viertel-Rohlings 10a angebracht sind. Der Streifen 46 kann vörgeschnitten,
gefaltet und zum Schnittrand des Teils in Hinblick auf die Schnittrandabdeckung
und zur Erstreckung nach unten entlang der äußeren und inneren Seiten umgelegt sein.
Der Streifen kann aus thermoplastischem Material mit U-förmigem Querschnitt extrudiert
sein. Während der Aufbringung des Verformungsdrucks findet das seitlich fließende
Material seinen Weg zwischen der inneren Seite des Litzenstreifens und dem Rand
des Teils in Hinblick auf die Bildung eines einstückigen Gebildes. In diesem Fall
dient der Streifen zur Steuerung des seitlichen Fließens zur Gestalt des Litzenstreifens.
-
Eine Farbbehandlung der Vorderseite des Teils kann durch Aufbringung
eines pigmentierten thermoplastischen Kunststoffs an bestimmten Bereichen der Formoberfläche,
bevor das Teil mit der Formoberfläche in Berührung gebracht wird, erreicht werden.
Zur Erzielung einer feinen Reproduktion und dauerhaften Gestaltung wird eine dünne
Schicht gelösten Kunststoffs oder plastischen Monomers auf die Formoberfläche aufgesprüht,
bevor das herzustellende Teil und irgendwelche Einsätze, Uberschichtungen oder pigmentiertes
Material aufgebracht wird.
-
Blatt- bzw. tafelförmiges Material in der Form von Futter-und/oder
Verstärkungselementen kann auf der Rückseite des Teils aufgebracht werden. Solche
Futter- und Verstarkungselemente können aus beliebigem, geeigneten Material bestehen;
und, sofern sie keine thermoplastischen Bestandteile enthalten, wird ein thermoplastischer
Kleber auf die Oberflächen derart aufgebracht, daß es durch die Schmelzwärme aktiviert
wird.
Der Kleber kann flüssig auf gebracht werden und darf vortrocknen, oder er kann in
Blatt- oder Gewebeform vorgesehen, formgerecht zugeschnitten und zwischen dem Teil
und dem Futterelement eingebracht werden. Der Kleber kann auf die gesamte Oberfläche
oder lediglich auf Teilen derselben aufgebracht werden, um das Futterelement an
bestimmten Bereichen festzulegen, während andere Bereiche unbefestigt beiden, beispielsweise
zur Schaffung von Gegentaschen. Beispielsweise kann ein Futterelement 55 (Fig. 7)
an der Innenseite des Viertelteils der Fig. 5 entlang dessen oberen Rand durch Aufbringung
von Kleber am oberen Rand des Butterelements durch durch Anordnung des Klebers zwischen
der Innenseite des Teils und dem Bereich des Litzenstreifens an der Innenseite befestigt
werden. Der übrige Teil des Putterelements bleibt unbefestigt, Gemäß Fig. 5 ist
am vorderen Ende des Viertelteils eine Reihe von Ösenlöchern 48 vorgesehen. Im Rahmen
der Erfindung können Schneid- bzw. Stanzwerkzeuge in Verbindung mit der Form verwendet
werden, um gleichzeitig mit der Formung des Teils Ösenlöcher zu stanzen. Das Stanz-
bzw. Schneidwerkseug dient nicht nur zur Stanzung des Teils, sondern, wenn der Verformungsdruck
zur Einwirkung gebracht wird, auch zur Bildung eines weichen Randabschlusses rund
um jedes Loch herum durch Begrenzung des seitlichen Fließens zu den Randseiten der
Öffnungen. In derselben Weise können Oberteile für Damenschuhe und Sandalen mit
großen Öffnungen und Ausschnitten durch Kombination der Form mit geeigneten Stanz-
bzw. Schneidwerkzeugen zur gleichzeitig mit der Formgebung erfolgenden Stanzung
der Öffnungen hergestellt werden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur gleichzeitigen IIerstellung
einer Vielzahl von Teilen, bspw. einer Vielzahl rückseitiger Stützen, Oberteile,
die sich gegeneinander versetzt anordnen lassen. Die Formen 60, 62 der Fig. 20,
21, 22
23 dienen~diesem Zweck. Die Form 60 besitzt Formungsoberflächen
66 zur Oberflächenformung von rückseitigen Stützen und die Form 62 Formungtberflächen
68 zur Formung eines.Vorderteils, einer Zunge, einer rückseitigen Stütze und von
Man-, schetten. Jede Formoberfläche ist von einer Polsterschicht 61 getragen und
einem Stanz- bzw. Schneidwerkzeug 70 umgeben, so daß Formung und Stanzung nahezu
gleichzeitig ausgeführt werden. Die Stanz- bzw. Schneidwerkzeuge sind im Schnitt
dargestellt (Fig. 21, 23). Die Formung findet während der anfänglichen Aufbringung
des Verformungsdrucks statt, und die Stanzung schließt sich an.
-
Die erfolgreiche Formung der Vorderseite und des Rands eines Teils
und Befestigung von Stücken an der Vorder- und der Rückseite desselben hängt von
der ordnungsgemäßen Schmelzung des Materials des Teils und der Aufrechterhaltung
des Schmelzpunkts zur Ermöglichung der Formung ohne Benötigung einer außerordentlichen
Druckaufbringung ab. Die Schmelzung kann mit u7rterschiedlichen-Einrichtungen erreicht
werden; am zweckmäßigsten ist ein Hochfrequenzgenerator. Eine Hochfrequenzheizung
ist wohlbekannt, und das Verfahren der gleichzeitigen Formung der Fläche und Gestaltung
des Randes des Teils in erfindungsgemäßer Weise kann mittels einer Presse 73 (Fig.
24) ausgeführt werden, die eine feste Tragplatte 74 und eine bewegbare Platte 76
besitzt, die auf die feststehende Platte hin- und von dieser wegbewegbar ist. Leitungen
78 schließen die Platte an eine Energiequelle für das Hochfrequenzfeld zwischen
den Platten an, wenn die bewegbare Platte mit einer auf der feststehenden Platte
aufliegenden Form in Berührung gebracht wird, so daß Schmelzung und Aufbringung
des Verformungsdrucks gleichzeitig stattfinden. Die Hochfrequenzerwärmung dringt
schnell in das Teil ein, ohne die Temperatur der Platten wsentlich zu erhöhen, so
daß diese bei Abschaltung der Energiequelle als Wärme senken zur Abführung von Wärme
aus der Form wirken und somit eine schnelle Aushas tung des Kunststoffs an der Vorderseite
des Teils bewirken.
-
Gegebenenfalls kann ein zweistufiges Verfahren zur Formung angewendet
werden, bei dem zunächst das Teil mit der Form zwischen Platten unter dem Verformungsdruck
stehend in einem zwischen den Platten erzeugten Hochfrequenzfeld in Berührung gebracht
wird und dann die Form und das Teil einer zweiten Presse zur abermaligen Aufbringung
des Verf ormungsdrucks und zur Kühlung des Teils, während dieses unter dem Verformungsdruck
bei einer unter dem Schmelzpunkt liegenden Temperatur gehalten wird, zugeführt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses zweistufigen Verfahrens ist in Fig. 25
erläutert, wo ein Schrittschalttisch 87 mit einem zwischen den Platten einer ersten
Presse 81 angeordneten Bereich und mit einem weiteren zwischen den Platten einer
zweiten Presse 83 angeordneten Bereich dargestellt ist. Die Platten der Presse 81
sind an eine Energiequelle für das Hochfrequenzfeld angeschlossen und die Platten
der Presse 83 mit Kühlschlangen 85 ausgestattet, Die Fig. 26 und 27 zeigen eine
Vorrichtung, bei der die Schmelzung des Teils bewirkt wird, bevor das Teil in die
Presse zur Aufbringung des Verformungsdrucks eingeführt wird, und die einen Drehtisch
80 in einer Anordnung besitzt, daß sich ein Teil desselben unter einem Wärmegenerator
82 und-ein weiterer Teil zwischen den Platten 84, 86 einer Presse 88 bewegen kann.
Kühlschlangen 100 umgeben die Platten. Am Wisch ist eine Vielzahl von Formen 90
angeordnet. Da sich jede Form unter dem Wärmegenerator in Richtung der Presse bewegt
wird ein geschmolzenes Teil vom Wärmegenerator wegbewegt, wobei es mit seiner Vorderseite
nach unten gerichtet auf der Form aufliegt, wonach Form und Teil zur Presse 88 zur
Aufbringung des Verformungsdrucks hinbewegt werden. Eine geradlinige Bewegungsweise
des Teils nacheinander durch ein Hochfrequenzfeld und hieran anschließend in eine
Presse ist bzw mittels eines FörderBands durchführbar.
-
Die Wiedergabegute wird durch merkliche-Kühlung des Teils bei seiner
Bewegung von der ersten zur zweiten Presse oder vom Wärmegenerator zur Presse ungünstig
beeinflußt. Ferner ist es wichtig, das Teil vor seiner Anordnung in der Form zur
Gewährleistung einer gleichmäßigen Schmelzung vorzuwärmen. Daher kann in Weiterbildung
eine Vorwärmeeinrich-tung vorgesehen werden, gemäß Fig, 27 in Form eines Ofens 92
oder dgl., in dem ein Stapel der Teile untergebracht und derart erwärmt wird, daß
die Teile gänzlich durchgehend bis auf eine vorbestimmte Temperatur unterhalb des
Schmelzpunkts erwärmt werden. Eine Vorwärmtemperatur von 790 bis 1250 C (= 1500
- 2500 F) ist ausreichend. Dieser Ofen 92 bzw. ein geheizter Behälter kann dicht
beim Tisch 80 der Fig. 19 oder Tisch 87 der Fig. 25 derart angeordnet werden, daß
die Teile leicht entnommen und in einer Form untergebracht werden können, wenn diese
sich in den Wärmegenerator oder die Presse bewegt. Des weiteren soll die Form selbst
eine Temperatur besitzen, in deren Folge das geschmolzene Teil bei seiner Aufbringung
auf die Form nicht abkühlt; daher wird die Form mit Hilfe eines Heizstrahlers 94
vor der Einbringungßstelle für die Teile erwarmt, um die Temperatur der Formoberfläche
auf 2050 - 2500 C (= 400 - 4500 F) zu erhöhen. Bei einer Silikonform ist eine Warmeeindringtiefe
von 0,25 - 0,37 mm (= 0,010 -0,015 Zoll) wünschenswert. Zur Aufrechterhaltung des
Schmelzzustands des seils nach Verlassen der ersten Presse' (Fig. 25) oder des Wärmegenerators
(Fig. 26) sind Muffeln 89, 96 zwischen der ersten und zweiten Presse oder dem Wärmegenerator
und der Presse vorgesehen, durch die die Form zusammen mit dem Teil hindurchwandert,
und zwar vor der umgebenden Atmosphäre geschützt. Die Muffeln können zur Aufrechterhaltung
der Schmelztemperatur mit Heizschlangen (nicht dargestellt) und/oder mit Mitteln,
bspw. Lüftern 91, 98, zur Ausrichtung von Heißgasströmen über die Teile und Formen
ausgestattet sein,
Anstelle einer Hochfrequenzheizung kann bspw.-
ein Mikrowellengenerator oder ein Heizstrahlengenerator eingesetzt werden.
-
Ungeachtet der Art des Heizzittels ist es, insbesondere beim Betrieb
auf Produktionsbasis, notwendig, Mittel zur Wärmeabfuhr von den Platten vorzusehen,
da diese, selbst in sehr massivem Zustand, die Wärme nicht schnell genug von der
Form abführen, um für ein Wärme gefälle zur ausreichenden Formkühlung zur Bewirkung
der Aushärtung des hergestellten Teils und für die Steuerung des seitlichen Fließens
zur Erreichung einer geeigneten Randformation zu sorgen. Daher sind die Platten
zur Zirkulation eines Kühlmediums hohl gestaltet, oder es sind Schlangen 100 rund
um die Platten herumlaufend vorgesehen.
-
Anstelle einer Plattenpresse kann eine trommelartige Presse 102 (Fig.
28) verwendet werden. Eine derartige Presse besitzt eine untere fest angeordnete
Walze 104 und eine obere einstellbar angebaute Trommel 106 verhâltuismäßig großen
Durchmessers. Eine oder mehrere Formen 108 sind an der Zylinderoberfläche der Trommel
angeordnet. Durch Einstellung der Trommelhöhe zur Walze können die Form§mzur Verformung
notwendigen Druck ausgesetzt werden. Da der Verforinungsdruck in diesem Fall eher
entlang einer Linie. als über einen Bereich auftritt, kann der für eine einheitliche
Formgebung über der gesamten Oberfläche notwendige Druck trotz Veränderungen der
Dicke der Form oder des Teils leicht erreicht werden. Ein Förderband 110 od. dgl.
führt das Teil vom Wärmegenerator 112 durch den Spalt zwischen Trommel und Walze.
Sofern die Form aus einem Elastomer besteht, kann sie leicht an die Zylinderoberfläche
der Trommel angeaßt werden, deren Durchmesser in Hinblick auf eine ansonsten mögliche
Foriazerstörung groß genug sein soll. Eine Metallform muß der Walzenkontur entsprechend
gestaltet sein. EineMufLel 114 zum Schutz und zur Aufrechterhaltung der Schmelzung
der Oberfläche des Teils während seiner Weiterführung vom Wärmegenerator zum Spalt
zwischen
Trommel und Walze ist zu empfehlen. Zusätzlich können Vorwärmmittel (nicht dargestellt)
für die Formen und Teile vorgesehen sein.
-
Als geeignete Materialien zur erfindungsgemäßen Herstellung der Teile
sind zu nennen Vinylpolymere und -copolymere, Vinylchlorid, Polypropylene und Polyvinylchloride
(PVC).
-
Das Schuhoberteil 210 der Fig. 29 besteht aus einer Spitze 212 und
Seitenteilen 214. Zweck der Erfindung ist die Herstellung dieses Oberteils in flachem
Zustand in Form einer Schicht aus einem Verstärkungsblatt 216, an dessen einer Oberfläche
ein thermoplastisches Vorderseitenblatt 218 befestigt wird, dessen Oberfläche besonders
geformt wird in Hinblick auf die liachaheung von im Rahmen der Schuhherstellung
üblicherweise verwendeten Oberflächeneigenschaften, beispielsweise Narbung 220,
Vernähung 222j Durchbrüche 224 -und dgl.
-
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann in einer Hohlform
226 (Fig. 37) oder einer Reliefform 226a (Fig. 39) bestehen. Jede dieser Formen
ist aus Silikongummi oder einem silikonhaltigen Material oder entsprechenden Äquivalenten
hergestellt, vorzugsweise unter Berücksichtigung der obigen Ausführungen. Beide
Ausführungsformen der Form werden derart benutzt, daß sie bspw. auf einer fest angeordneten
Platte 228 (Fig. 37, 39) unterhalb einer beweglichen Platte 230 angeordnet und die
zu verformenden Teile auf ihr abgelegt werden, die bewegbare Platte gegen die Form
abgesenkt wird, die Teile unter Druck erwärmt werden, wobei das Teil mit der Form
in Berührung steht, und daß die Teile gegenseitig verbunden werden. Ein an die Platten
angeschlossener Hochfrequenzgenerator HF sorgt für die Erwärmung der Teile, während
diese unter Druck stehen und Kühlschlangen 232, 234 in den Platten für die Kühlung
des zusammengesetzten Teils nach der Verformung.
-
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und unter Verwendung
der Einrichtung gemäß Fig. 36 - 39 wird das Vorderseitenblatt 218 der Fig. 32 aus
expandiertem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus einer Vinylschaumlage,
mit einer Zellschicht 243 und einer durchgehenden Haut 236 an einer Oberfläche,
in oder auf der Form 226, 226a plaziert. Das Vorderseitenblatt kann auf die Größe
der Aussparung der Form 226 vorgeschnitten sein oder größer sein und lediglich über
die Aussparung der Form 226a querübergelegt sein.
-
Eine expandierte thermoplastische vunststofflage besitzt im allgemeinen
eine Haut an ihren beiden Oberflächen oder eine Haut an einer Oberfläche und einen
Stoff oder ein Gewebe an der anderen Oberfläche. Das Vorderseitenblatt 218 kann
in einem Blatt aus expandiertem thermoplastischen (Schaum-)Kunststoff mit einer
Haut an einer oder beiden Seiten bestehen oder aufgespalten sein, so daß es an einer
Seite offenen Schaum und an der anderen Seite eine Haut besitzt. Ein geeignetes
Material stellt expandiertes Vinyl von etwa 0,9 mm (= 0,035 Zoll) Dicke mit einer
Haut an einer oder beiden Seiten dar.
-
Das Verstärkungsblatt 216 der Fig. 34, 35 besteht aus Leder, ggf.
mit einer genarbten oder geschabten Oberfläche und entsprechend der Gestalt der
Form der Fig. 34 vorgeschnitten oder größer geschnitten und später größengerecht
zugeschnitten. Es sind auch andere Verstärkungsmaterialien, beispielsweise natürliche
oder kü>stliche Materialienverwendbar, vorzugsweise ein Materials das abmessungsstabil
ist. Dieses Verstärkungsblatt aus Leder ist an einer Oberseite mit einem Kleber
238 versehen, vorzugsweise durch Aufspruhen. Sweckmäßig ist die Verwendung eines
schnelltrocknenden Klebers, bspw. eines Acryl-Latex auf Wasserbasis. Der Kleber
wird aufgesprüht und soll zwei bis drei Minuten an der Luft trocknen, damit er in
die Oberfläche des Leders eindringen und das Wasser oder Lösungsmittel verdunsten
kann, wonach die Beschichtung
im wesentlichen aus 100 % reinen
Kleber besteht.
-
Die beiden Blatter werden miteinandervereinigt, indem-das Vorderseitenbiatt-mit
der Hautseite nach-unten in oder auf der Form 226, 226a angeordnet, das Verstärkungsblatt
mit der Kleberseite nach unten auf die Oberseite des Vorderseitenblatts abgelegt,
die bewegbare--Pressenplatte 230 durch-Absenkung mit den beiden übereinandergelegten
Blättern in Berührung- gebracht wird, und ein Hochfrequenz-feRd-~zwischen den beiden
Platten zur Einwirkung gebracht wird-, um die Anpassung der Haut und des Schaums
des Vorderseitenblatts an die~Oberflächengestaltung der Form und gleichzeitig eine
permanenteBindung zwischen dem Vorderseitenblatt- und dem Verstärkungsblatt zu erreichen.
Druck und Wärme werden etwa für 5 - 10 Sek. zur Einwirkung gebracht, woran anschließend
für etwa 5 - 10 Sek. eine Kühlung stattfindet, und zwar mittels in den Platten vorgesehener
Kühischlangen 232 und 234, wonach die bewegbare Platte angehoben und das fertig
geformte a?eil von der Form entfernt wird.
-
In Hinblick auf die-Erreichung einer zufriedenstelienden Verformung
der Oberfläche und eine zufriedenstellände Bindung zwischen den beiden Blättern
ist auf Grund von Versuchsergebnissen die Aufbringung der Klebeschicht auf das Verstärkungsblatt
zu bevorzugen. Es wird ein Vorderseitenblatt aus geschmolzenem thermoplastischen
Kunststoff vorbestimmter physikalischer Eigenschaft verwendet und die Erwärmung
in dem Hoehfrequenzfeld wird unterhalb der Schmelztemperatur ausgeführt, um das
Erweichen und die Anpassung der Haut und eines unterhalb der Haut liegenden Bereichs
der Dicke des Blatts an die Gestaltung der Form zu erreichen, wobei der übrige Teil
der Dicke im wesentlichen ungepreßt und an der mit dem Verstärkungsblatt verbundenen
Oberfläche im wesentlichen flach bleibt und kein Verlust der ursprünglichen physikalischen
Eigenschaften des Blattmaterials eintritt.
-
Auf diese Weise ist es möglich, die physikalischen Eigenschaften des
in erfindungsgemäßer Weise herzustelienden Xeils vorher anzugeben bzw. vorzuschreiben,
und zwar durch Wahl eines vom Hersteller gelieferten Blattmaterials mit den gewünschten
physikalischen Eigenschaften.
-
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist esebenfalls möglich,
an ausgewählten Bereichen der Formoberfläche vor der Aufbringung des Vorderseitenblatts
Stücke aus thermoplastischem Kunststoff einer anderen Farbe zum Zwecke der Herstellung
eines Oberteils in kontrastierenden Farben anzuordnen oder ein mit dem thermoplastischen
Kunststoff des Vorderseitenblatts verträgliches, gefärbtes Pigment anzuordnen, das
während der Aufbringung von Druck und Wärme mit dem Vorderseitenblatt vereinigt
wird.
-
Jenen die aus dem Vorderseitenblatt und dem Verstärkungsblatt bestehenden
Teile größengerecht zugeschnitten sind, ist eine spätere Beschneidung-im Anschluß
an die Verformung nicht notwendig, da die Zellstruktur der Schicht 243 die während
der ochmelzung des Vorderseitenblatts auftretende Fliissigkeit aufnimmt, so daß
kein flüssiges Material seitlich über die Abmessungen der Teile hinaus und aus der
Borm herausgedrückt wird. Sofern die Teile allerdings größer als die Form zugeschnitten
werden, ist allerdings eine spätere Beschneidung selbstverständlich notwendig.
-
Ein verfahrensgemäßer Vorteil besteht darin, daß die Zellstruktur
d25 thermoplastischen Vorderseitenblatts unter dem Verf ormungsdruck nachgiebt bzw.
nachfedert, so daß die verhältnismäßig dünne Haut zu einer scliarfkantigeren und
genaueren Anpassung an die Oberflächengestaltung der Form tendiert, als dies bei
einem Vorderseitenblatt aus einem nichtexpandierten thermoplastischen Kunststoff
der Fall ist. Darüber hinaus wird die Oberfläche, da die Zellstruktur mit Ausnahme
des der Haut des Vorderseitenblatts benachbarten
Teils im wesentlichen
ungeprägt bzw. ungepreßt bleibt, im Gegensatz zu den verhältnismäßig flachen, harten
Oberflächen, die mittels anderer Verfahren hergestellt werden, aufgebläht.
-
Ein beachtlicher Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß der thermoplastische
Kunststoff des Vorderseitenblatts während der Formgebung und Verbindung des Vorderseitenblatts
mit dem Verstärkungsblatt nicht geschmolzen wird und somit die ursprünglichen physikalischen
Eigenschaften, wie beispielsweise Streckfähigkeit, Zugfestigkeit, Biegbarkeit und
dgl., die bei seiner Herstellung vorgesehen und sorgfältig durch entsprechende Vorschriften
gesteuert waren, nicht verlorengehen, wodurch die erfindungsgemäße Herstellung von
Schuhteilen mit bekannten physikalischen Eigenschaften möglich ist.
-
Anstelle eines expandierten Vinylkunststoffs kann jeder be--liebige
äquivalente, expandierte, thermoplastische Kunststoff und anstelle von Acryl-Latex
jedes beliebige Aquivalent-desselben verwendet werden.