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Wendeschneidplatte für die spanende Bearbeitung ===================~============================
Die Erfindung bezieht sich auf eine vieleckige, indexierbare Wendeschneidplatte
für die spanende Bearbeitung, die mit abgerundeten Ecken oder angeschliffenen Facetten
versehen ist und im Bereich Jeder Schneidkante einen geschliffenen oder formgepreßten
Spanbrecher aufweist.
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Bei der spanenden Bearbeitung, z.B. beim Drehen oder Fräsen, besteht
die Notwendigkeit, die anfallenden Späne von der Bearbeitungsstelle wegzuleiten,
damit die bearbeitete Oberfläche nicht beschädigt wird. Auch dürfen sich zwischen
dem Werkzeughalter und dem Werkstück keine Späne festklemmen, weil dies infolge
des-begrenzten Raumes beim Fräsen und beim Ausdrehen zu einer unliebsamen Vibration
des Werkzeuges führt, Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine mehr oder weniger
zufriedenstellende Spanbeseitigung. Beispielsweise kann man von einer bestimmten
Schneidengeometrie Gebrauch machen.
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Dies erfordert jedoch, daß beim Drehen mit einem positiven Neigungswinkel,
beim Fräsen mit einem positiven axialen Spanwinkel und einem negativen radialen
Spanwinkel gearbeitet wird. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, Werkzeughalter
mit einem ganz bestimmten Aufbau zu verwenden.
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Es ist außerdem bekannt, eine Möglichkeit zum Wegleiten der Späne
in bestimmtem Umfang dadurch zu schaffen, daß man in der Schneidkante nahe der Ecke
der Schneidplatte eine Vertiefung vorsieht. Hierdurch erhält die äußere Kante des
Spanes einen Einschnitt, der dazu führt, daß der Span einen kleineren Durchmesser
annimmt als bei Verwendung der üblichen Schneidplatten. Darüber hinaus ist manchmal
auch über den Hauptabschnitt der Schneidkante und im wesentlichen parallel dazu
eine Nut vorhanden. Eine Schneidplatte dieser Art ist in der Zeitschrift ~Verkstäderna",
Dezember 1971, beschrieben. Die Vertiefung in der Schneidkante führt jedoch zur
Bildung von zwei spitzen Ecken, was die Standzeit der Schneidkante beträchtlich
verringert.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schneidplatte der eingangs
erwähnten Art in der Weise zu verbessern, daß die Schneidkanten eine längere Standzeit
besitzen als bei den bisher bekannten Schneidplatten, deren Schneidkanten mit Vertiefungen
versehen sind.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Spanbrecher
einen Rückenabschnitt aufweist, der über den Hauptabschnitt der Schneidkante heraussteht
und sich im spitzen Winkel von der Schneidkante abstreckt.
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Bei der mit einem Spanbrecher versehenen, erfindungsgemäß ausgebildeten
Schneidplatte werden die Späne zuverlässig abgeleitet und gegenüber den bekannten,
weiter oben beschriebenen Schneidplatten, die in ihren Schneidkanten mit Vertiefungen
versehen sind, ergibt sich eine längere Standzeit. Bei der erfindungsgemäßen Jchneidplatte
ist gegenüber einer mit
Vertiefungen versehenen Schneidplatte vielmehr
ein herausragender Abschnitt vorhanden, wodurch die Späne in der gleichen Weise
abgeleitet werden, die Standzeit der Schneide indessen zunimmt.
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Ausfühuungsbeispile der Erfindung werden anhand der Zeichnungen im
folgenden näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in der Draufsicht eine quadratische,
indexierbare Negativ-Schneidplatte, Fig. 2 die Schneidplatte nach Fig. 1 in der
Seitenansicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 1 durch einen Teil
der Schneidplatte, Fig. 4 und 5 in der Draufsicht und in der Seitenansicht eine
quadratische Positiv-Schneidplatte und Fig. 6 in der Draufsicht eine Schneidplatte,
die an den Ecken mit angeschliffenen Facetten versehen ist.
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Die in den Fig. 1 und 2 wiedergegebene Schneidplatte ist mit acht
Schneidkanten 1 versehen, die sich erforderlichenfalis in der üblichen Weise indexieren
lassen. Die vier Ecken 2 der Schneidplatte sind rundgeschliffens der Kru!nmungsradius
ist mit r bezeichnet. Jeder Schneidkante ist ein Spanbrecher zugeordnet, dessen
herausstehender Rückenabschnitt 3 mit der Schneidkante 1 einen Winkel X einschließt.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 beträgt der Winkel etwa 450, Es wurde
gefunden, daß der Winkel 30 bis 600 betragen rnuß.
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Im Ausführungsbeispiel beginnt der Spanbrecher an demjenigen Punkt
der Schneidkante 1, an welchem die abgerundete Ecke 2 in den geraden Abschnitt der
Schneidkante 1 übergeht.
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Ausgangspunkt für den Spanbrecher sollte der erwähnte Punkt sein,
oder aber er'sollte von dem Punkt, an welchem die abgerundete Ecke in den geraden
Abschnitt der Schneidkante Ubergeht, einen Abstand haben, der höchstens 1, 5 nal
so groß ist wie der Abrundungsradius r der Ecke. Die Höhe des P.ckonabschnittes
des Spanbrechers hängt von der Größe und der Art
der Schneidplatte
ab. Normalerweise beträgt seine Höhe 0,2 bis 0,5 mm. Auf jeden Fall darf seine Höhe
nicht mehr als 1/6 der größten Dicke der Schneidplatte ausmachen. Der Rückenabschnitt
3 des Spanbrechers besitzt bei der Schneidplatte nach den Fig. 1 und 2 Trapezform
mit parallelen Seiten.
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Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Positiv-Schneidplatte besitzt
vier Schneidkanten 1 und, wie die Schneidplatte nach den Fig. 1 und 2, abgerundete
Ecken 2. Der Rückenabschnitt 3 des Spanbrechers ist in diesem Fall durch bogenförmige
Kanten begrenzt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel beginnt der Rückenabschnitt
3 des Spanbrechers an demjenigen Punkt der Schneidkante, an welchem die abgerundete
Ecke 2 in den#geraden Abschnitt der Schneidkante 1 übergeht. An dem Punkt, an welchem
der Rückenabschnitt 3 des Spanbrechers von der Schneidkante 1 abgeht, schließt er
mit der Schneidkante einen Winkel d , d.h. einen Winkel von etwa 450 ein. Der Rückenabschnitt
3 verläuft sodann in einer Kurve zur nächsten Ecke der Schneidplatte. Bei der in
Fig. 6 wiedergegebenen Schneidplatte sind an jeder Ecke drei angeschliffene Facetten
4 vorhanden. Der#Rückenabschnitt 3 des Spanbrechers beginnt an dem Punkt, an welchem
die Facetten 4 in den geraden Abschnitt der Schneidkante 1 übergehen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele,
sondern kann im Rahmen des Erfindungsgedankens abgewandelt werden. Die Schneidplatte
braucht beispielsweise nicht quadratisch zu sein, sondern kann rechteckige oder
dreieckige Form oder auch die Form eines Rhombus haben.