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Bezeichnung: Schnupftuch sowie Spender- und Abfalldose für dieses
Die Erfindung betrifft ein Schnupftuch für einmaligen Gebrauc sowie eine Spender-
und Abfalldose für diese Schnupftücher.
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Bekannt sind Schnupftücher aus Papiervlies, die nach einmaligem Gebrauch
weggeworfen werden sollen, um die Selbstansteckung und Fremdansteckung zu vermeiden.
Die bekannten Papiertaschentücher haben die Gestalt eines viereckigen Tuches und
werden in der überwältigenden Mehrzahl der Fälle vom Schnupfenkranken nicht nur
einmal, sondern wiederholt benutzt. Hierdurch wird ein Haupteffekt dieser bekannten
Einmal-Tachentücher illusorisch, nämlich die Vermeidung der Selbstansteckung. Da
aber die bekannten Papiertaschentücher häufig nach Benutzung achtlos weggeworfen
werden, so daß die im Schnupftuch enthaltenen Krankheitskeime sich verbreiten können,
wird auch der andere, vorteilhafte Effekt der Papiertaschentücher nicht erreicht,
nämlich die Vermeidung der Fren ansteckung. Die Folge ist, daß Jahr für Jahr wiederholt
Schnupfenepidemien
über das Land hinweggehen, die außerordentlich großen volkswirtschaftlichen Schaden
verursachen, ganz abgesehen von den persönlichen Unannehmlichkeiten des Erkrankten.
Dies alles gilt umsomehr, als tatsächlich nachhaltig wirksame, medikamentöse Behandlungsmittel
für Schnupfen bisher nicht entwickelt werden konnten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schnupftuch sowie eine
Spender- und Abfalldose für dieses Schnupftuch zu schaffen, die bei einfacher und
preiswerter Herstellbarkeit einerseits die nur einmalige Benutzung des Schnupftuches
gewährleisten und damit die Selbstansteckung des Erkrankten verhindern, und die
andererseits auch die Fremdansteckung, d.h. die Ansteckung anderer Personen durch
den Schnupfenkranken ausschließen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt beim Schnupftuch gemäß der Erfindung
durch einen tütenförmigen Teil aus flüssigkeitsdichtem, biegsamen Material, an dessen
offener Oberseite zwei Wischflügel aus weichem, saugfähigem Material angeordnet
sind.
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Das Schnupftuch gemäß der Erfindung besteht also aus einem tütenförmigen,
wasserdichten Beutel, in den beim Schnupfen das Sekret direkt hineingeblasen wird,
wobei am oberen Rand dieses Beutels zwei Wischflügel angeordnet sind, mit denen
das Schnupftuch während des Schneuzvorganges an den Nasenflügeln festgehalten wird
und nach Abschluß des Schneuzvorganges die Nase abgewischt wird. Dann stülpt man
die
Wischflügel in den tütenförmigen Teil. Eine mehrmalige Benutzung
eines solchen Schnupftuches ist praktisch ausgeschlossen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
das an einen Teil des Öffnungsrandes des tütenförmigen Teils ein-Nasenrückendecklappen
aus flüssigkeitsdichtem, biegsamen Material angesetzt ist, an dessen Seitenkanten
die Wischflügel angeschlossen sind. Man kann aber selbstverständlich auch die beiden
Wischflügel aneinander anschließend auf dem oberen Rand des tütenförmigen Teils,
d.h ohne zwischenliegenden Nasenrückendecklappen,ausbilden.
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Die Wischflügel können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung aussenseitig eine flüssigkeitsdichte Beschichtung aufweisen, um auch während
des Schneuz- und Abwischvorganges ein Durchdringen des Sekretes an die Finger des
Benutzers zu verhindern.
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Der Nasenrückendecklappen und gegebenenfalls auch der tütenförmige
Teil können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine saugfähige Innenauflage
aufweisen, die das Sekret aufsaugt. Dabei kann gemäß einer ganz bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen sein, daß das Schnupftuch mit aseptischen, bakteriziden
und/oder viruziden Substanzen imprägniert ist.
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Das Schnupftuch ist vorzugsweise zu einem Flachkörper zusammen faltbar
und mit Greifnasen zum Auseinanderziehen des Flachkörpers versehen, so daß man das
Schnupftuch als Stapel vorrätig halten kann.
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Die Spender- und Abfalldose für Schnupftücher dieser Art ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch ein Gehäuse mit einer ersten Kammer zur Aufnahme eines Stapels
neuer Schnupftücher mit Entnahmeöffnung für die Einzelentnahme der Schnupftücher
und mit einer zweiten Kammer zur Aufnahme gebrauchter Schnupftücher. Aus dieser
Dose sind die Schnupftücher daher einzeln leicht und schnell entnehmbar und nach
der Benutzung bietet die Dose eine Kammer, in der die gebrauchten Schnupftücher
untergebracht werden können, so daß eine Ausbreitung der Ansteckungskeime von gebrauchten
Schnupftüchern ausgeschlossen ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß in die zweite Kammer ein Beutel aus flüssigkeitsdichtem Material
einsetzbar ist, dessen Öffnungsrand vorzugsweise mit einem Selbstklebeverschluß
versehen ist.
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Wenn dieser Beutel dann mit gebrgthten Schnupftüchern gefüllt ist,
nimmt man ihn aus der Dose heraus verschließt ihn mit seinem Verschluß und wirft
den Beutel dann in den Abfall.
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So wird jede Ausbreitung von Krankheitskeimen vermieden.
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In der Kammer zur Aufnahme eines Stapels neuer Schnupftücher ist zweckmäßig
ein elastischer Vorschubantrieb für den Schnupftuchstapel vorgesehen, beispielsweise
eine auf Federn gelagerte Bodenplatte oder auch in der einfachsten Form ein stark
zusammendrückbarer und sich elastisch wieder ausdehnender Schaumstoffkörper.
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Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung eines nur der Erläuterung und nicht etwa der Abgrenzung
des Erfindungsgedankens dienenden Ausführungsbeispiels, wobei auf die Zeichnungen
beiliegenden/Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine Ansicht
eines auseinanderçgefalteten Schnupftuches gemäß der Erfindung, Fig. 2 das Schnupftuch
gemäß Fig. 1 unmittelbar vor der Benutzung, Fig. 3 eine Seitenansicht eines Schnupftuches
gemäß der Erfindung bei der Benutzung, Fig. 4 eine Seitenansicht eines teilweise
zusammengelegten Schnupftuches gemäß der Erfindung, Fig. 5 eine Draufsicht auf eine
für die Schnupftücher gemäß Fig. 1 bis 4 gestaltete Spender- und Abfalldose gemäß
der Erfindung, Fig. 6 eine Seitenansicht zu Fig. 5, Fig. 7 eine perspektivische
Schrägansicht zu den Fig. 5 und wobei die eine der beiden Kammern aufgebrochen dargestellt
ist.
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Das in den Fig. 1 - 4 dargestellte Schnupftuch ist allgemein mit 10
bezeichnet und besteht im wesentlichen aus einem tütenförmigen Teil 12, an dessen
oberen Rand sich ein Nasenrückenteil 16 anschließt, an den sich wiederrum seitlich
zwei Wischflügel 14 anschließen. In der Darstellung gemäß Fig. 2 hat das Schnupftuch
10 die Gestalt zweier mit ihren breiten Bodenflächen aufeinander stehender Pyramidenstümpfe,
diese spezielle Gestaltung ist jedoch keineswegs erfindungswesentlich. Wesentlich
ist nur, daß der tütenförmige Teil 12 aus flüssigkeitsdichtem Material besteht und
zur direkten Aufnahme des Nasensekrets beim Schneuzen dient, während über dem oberen
Rand des tütenförmigen Teils 12 zwei Wischflügel 14 angeordnet sind, die aus saugfähigem,
weichem Material bestehen und zum festhalten des Schnupftuches 10 beim Schneuzen
4Fig. 3) sowie zum Abwischen der Nase nach dem Schneuzen dienen. Die beiden Wischflügel
14 können direkt aneinander grenzen, man kann aber gemäß der Darstellung in Fig.
2 auch zwischen den beiden Wischflügeln 14 noch einen Nasenrückendecklappen 16 ausbilden,
der aus dem gleichen Material wie der tütenförmige Teil 12 besteht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Außenseite der Wischflügel Beschiung 14 mit einer flüssigkeitsdichtenversehen
ist, so daß beim Schneuzen und Abwischen der Nase keine Flüssigkeit bis zu den Fingern
des Benutzers hindurchdringen kann. Hierdurch wird mit noch größerer Sicherheit
die Selbstansteckung des Schnupfenkranken sowie die Fremdansteckung vermieden.
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Man kann auf der Innenseite des tütenförmigen Teils 12 und des NasenrückendeckLaDDens
lb~eine saugfähige Schicht
anordnen, obwohl dies für den mit der
Erfindung erstrebten Erfolg nicht wesentlich ist. Ferner kann man vorsehen, daß
das Schnuptuch 10 mit aseptischen, bakteriziden oder viruziden und dergleichen Substanzen
imprägniert ist.
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Das Schnupftuch 10 kann gemäß der Darstellung in Fig. 4 ganz flach
zusammengelegt werden, wozu dieses Schnupftuch um die beiden strichpunktierten Linienx,y
in Fig. 1 gefaltet wird. Das Schnupftuch 10 bildet dann einen ganz flachen, stapelbaren
Körper.
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Zur Benutzung ergreift man ein Schnupftuch 10 und zieht es unter Verwendung
entsprechend angebrachter Greifnasen 17 (siehe Fig. 1 und 4) zu einem Körper gemäß
der Darstellung in Fig. 2 auseinander. Dann drückt man mit zwei Fingern die beiden
Wischflügel 14 beiderseits gegen die Nasenflügel (Fig. 3) derart, daß die Nasenlöcher
in der Öffnung des tütenförmigen Teils 12 liegen. Beim nun folgenden Ausblasen des
Sekrets tritt dieses Sekret in den tütenförmigen Teil 12 ein. Zum Schluß wischt
man die Nase mit den beiden Wischflügeln 14 ab und drückt nun die Teile 14,16 des
Schnupftuches 10 in den tütenförmigen Teil 12 hinein, in dem so das Sekret festgehalten
wird. Eine Ausbreitung von Krankheitskeimen ist völlig ausgeschlossen.
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Die in den Fig. 5 - 7 dargestellte Spender- und Abfalldose gemäß der
Erfindung ist allgemein mit 30 bezeichnet und so groß, daß Sie bequem in einer Rock-
oder Hosen-, tasche untergebracht werden kann. Die Dose 30 besteht aus einem rechteckigem
Unterteil 32, über dessen eine, offene, längere Schmalseite ein Deckel 31 steckbar
ist.
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Der Dosenunterteil 32 ist durch eine mittlere Trennwand
in
eine erste Kammer 34 und zweite Kammer 35 unterteilt.
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Die Kammer 34 dient zur Aufnahme eines Stapels 40 von Schnupftüchlein
gemäß Fig. 1 bis 4. Über der Kammer 34 weist der Deckel 31 eine Entnahmeöffnung
45 mit Griffloch 46 auf, durch die man die Schnupftücher einzeln herausnehmen kann.
Zweckmäßig ist in der Kammer 34 ein Vorschubmechanismus ausgebildet, der den Schnuptuchstapel
40 zur Entnahmeöffnung 45 hin treibt. Dieser Vorschubmechanismus 41 kann beispielsweise
aus einer Bodenplatte 42 bestehen, die auf Federn 43 gelagert ist.
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Man kann aber auch einen stark zusammen drückbaren Block aus Schaumstoff
als Vorschubmechanismus verwenden, der sich mit zunehmenden Verbrauch des Schnupftuchstapels
40 ausdehnt und unter diesem Stapel 40 angeordnet wird.
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Die andere Kammer 35 des Dosenunterteils 32 dient zur Aufnahme der
gebraUchten Schnupftücher. Zu diesem Zweck sind im Dosendeckel 31 über der Kammer
35 zwei elastisch nach innen schwenkbare Deckelklappen 36 angeordnet, durch u die
hindurch man die gebrachten Schnupftücher einschieben kann. Gemäß der Darstellung
in Fig. 6 sieht man zweckmäßig vor,daß in die Kammer 35 ein Aufnahmebeutel 37 eingeschoben
wird, in den die gebrauchten Schnupftücher eintreten. Zur Festlegung dieses Aufnahmebeutels
37 kann man diesen beispielsweise unter dem Rand des Deckels 31 festklemmen, zweckmäßig
weist der Aufnahmebeutel 37 einen Selbstverschluß, beispielsweise einen selbstklebenden
Verschluß oder dergleichen auf, um ihn, nachdem er gefüllt aus der Kammer 35 herausgezogen
worden ist, leicht
ve...schließen und dann dem Müll überantworten
zu können.
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Die Dose gemäß der Darstellung in der Fig. 5 und 7 bildet man zweckmäßig
als längere Zeit brauchbare Dose etwa aus Kunststoff aus, in die Nachfüllpackungen
der Schnupftücher eingesetzt werden können. Jede Nachfüllpackung umfaßt dann auch
einen Austausch-Aufnahmebeutel 37 für die Kammer 35.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht an die Einzelheiten der
dargestellten Ausführungsbeispiele gebunden.
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Sowohl die Gestalt als auch die Einzelausführung des Schnupftuches
10 ist veränderbar, ohne den der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken und damit
den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Das gleiche gilt für die Spender- und
Abfalldose 30, bei der beispielsweise die Verschlußklappen 36 und eine entsprechende
Nachfüllklappe für die Kammer 34 direkt schwenkbar am Unterteil 32 angebracht werden
können, so daß ein Deckel gemäß der Darstellung 31 nicht erforderlich wäre. Auch
kann man diese Dose selbstverständlich aus billigem Packmaterial für einmaligen
Gebrauch herstellen. Ja diese Dose kann sogar beutelartige Gestalt haben und aus
einer Kunststoff-Folie bestehen.