DE229456C

DE229456C -

Info

Publication number: DE229456C
Application number: DENDAT229456D
Authority: DE

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

— M 229456 KLASSE 42 h. GRUPPE- M 229456 CLASS 42 h. GROUP

Firma CARL ZEISS in JENA.CARL ZEISS company in JENA.

Ausguckfernrohr. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. August 1904 ab. Lookout telescope. Patented in the German Empire on August 14, 1904.

Die Erfindung besteht in einer neuen Art von Ausguckfernrohren. Die Bezeichnung Ausguckfernrohr soll für solche Fernrohre gelten, deren Gesichtsfeldachse ungefähr wagerecht und mehr oder weniger hoch über dem Kopf des Beobachters liegt. Gewöhnlich haben die Ausguckfernrohre auch eine ungefähr wagerechte Einsichtsrichtung und sind dann meist parallelsichtig angeordnet. Vielfach sind bei ihnen Mittel vorgesehen, um die Gesichtsfeldachse in wagerechter oder in senkrechter Richtung (oder in beiden) zu drehen, mit oder ohne gleichzeitige Mitdrehung der Einblickrichtung.The invention consists in a new type of lookout telescope. The term lookout telescope should apply to those telescopes whose visual field axis is approximately horizontal and more or less high above the head of the observer lies. The lookout telescopes usually also have an approximately horizontal one Viewing direction and are then usually arranged in parallel. Many are at they are provided with means around the visual field axis in a horizontal or vertical direction (or in both) to rotate, with or without simultaneous rotation of the viewing direction.

Ein Vorschlag, noch in einer anderen Beziehung die Ausguckfernrohre auszubilden, findet sich in der britischen Patentschrift 2,744 vom Jahre 1902. Es wird dort ein Ausguckfernrohr angegeben, das optisch aus zwei astronomischen Fernrohren besteht, die ihre Objektive einander zukehren. Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die Entfernung zwischen den beiden Fernrohren sich ändern läßt, und daß man deshalb mit diesem optischen System ein Instrument von änderbarer Länge bauen kann.A suggestion to form the look-out telescopes in a different way is found in British patent specification 2,744 from 1902. There a look-out telescope is specified which optically consists of two astronomical telescopes with their objectives facing each other. At the same time it is pointed out that the distance between the two telescopes can be changed and that one can therefore build an instrument of variable length with this optical system.

Auch für das neue Ausguckfernrohr, das hier erläutert werden soll, ist ein optisches System erforderlich, das die Eigenschaft hat, sich zusammenschieben und auseinanderziehen zu lassen. Denn der Grundgedanke der Erfindung ist, einerseits das Ausguckfernrohr zu einem selbständigen Bauwerk zu machen, das stationär oder transportabel sein mag, aber frei steht wie ein einzelner Wartturm, und andererseits diesem Bauwerk, das vom Fernrohrkopf (mit der Ausgucköffnung) gekrönt wird, eine solche Einrichtung zu geben, daß sich seine Höhe von unten regeln läßt, damit man diese Ausguckhöhe jeweilig nicht größer zu nehmen braucht, als daß die zu beobachtende örtlichkeit über die näher gelegenen Hindernisse hinweg gerade schon sichtbar ist, damit nian also dem Beobachten von jener Örtlichkeit aus nichts weiter von dem Fernrohrbau zugänglich zu machen braucht als den Fernrohrkopf, der wegen seiner Kleinheit kaum auffindbar ist.There is also an optical system for the new lookout telescope, which will be explained here required that has the property of pushing itself together and pulling apart too permit. Because the basic idea of the invention is, on the one hand, the lookout telescope to one To make an independent structure that may be stationary or transportable, but free stands like a single watch tower, and on the other hand this structure, that of the telescope head (with the lookout opening) is crowned to give such a facility that his The height can be regulated from below, so that this look-out height is not taken any higher needs than that the locality to be observed over the nearer obstacles away is already visible, so that nothing can be observed from that location needs to be made more accessible by telescope construction than the telescope head, which can hardly be found because of its small size.

Dieser Grundgedanke wird nun in der Weise verwirklicht, daß der zu senkende und zu hebende obere Teil des Fernrohres auf einem Ständer angebracht ist, der sich von unten zusammenziehen und ausstrecken läßt, um jene Senkung und Hebung hervorzubringen. Der Ständer mag auf irgendeine zweckentsprechende Art gebaut und mit einer beliebigen Antriebsvorrichtung ausgestattet sein.This basic idea is now realized in such a way that the to be lowered and to lifting upper part of the telescope is mounted on a stand that contract from below and let it stretch out to bring about that subsidence and elevation. Of the Stand may be built in any convenient way and with any Be equipped drive device.

Man kann z. B. den Ständer als ein teleskopisches Röhrensystem ausbilden, das zugleich das Gehäuse des Fernrohres zwischen dessen oberem und, unterem Teil bildet. Als geeignete Mittel, um bei einem solchen System die . einzelnen Röhren nacheinander herauszutreiben, sind ein Seilzug sowie verdichtete Luft oder Kohlensäure bekannt.You can z. B. train the stand as a telescopic tube system that at the same time forms the housing of the telescope between its upper and lower part. As suitable Means to get the. to drive out individual tubes one after the other, a cable pull and compressed air or carbon dioxide are known.

Als ein Übelstand bei dieser Form des Ständers kann gelten, daß er verhältnismäßig schwer wird, weil bei den Ausguckfernrohren von regelbarer Länge schon die unterste Linse des oberen Fernrohrteiles einen sehr großen Durchmesser erhält, der dann für den teleskopischen Teil des Fernrohrgehäuses maßgebend ist. Es kann daher unter Umständen, beson-One drawback with this form of the stand can be that it is proportionate It becomes difficult because the lowest lens on lookout telescopes of adjustable length of the upper part of the telescope is given a very large diameter, which is then suitable for the telescopic Part of the telescope housing is decisive. It can therefore under certain circumstances, especially

ders bei transportablen Fernrohren, vorteilhaft sein, den Ständer aus Teleskopröhren seitlich anzuordnen, um ihm einen kleineren Durchmesser geben und dadurch sein Gewicht vermindern zu können.In the case of portable telescopes, it may be advantageous to place the telescopic tube stand on the side to be arranged to give it a smaller diameter and thereby reduce its weight to be able to.

Aus demselben Gesichtspunkt der Gewichtsverminderung würden durchbrochene Ständer geeignet sein, sowohl seitlich stehende als auch solche, die das Fernrohr umgeben. DerartigeFor the same weight reduction point of view, openwork uprights would be made be suitable, both to the side and those that surround the telescope. Such

ίο durchbrochene Ständer von regelbarer Höhe lassen sich als Systeme von Nürnberger Scheren, als Druckfedersysteme usw. ausführen. ίο openwork stand of adjustable height can be implemented as systems from Nuremberg scissors, as compression spring systems, etc.

Bei Anwendung des seitlichen Teleskopröhrenständers wie bei allen durchbrochenen Ständern ist es wünschenswert, das Gehäuse zwischen dem oberen und dem unteren Fernrohrteil nicht wegzulassen, wodurch Regen, Schnee und Staub der Zugang zur oberen Fläche der obersten Linse des unteren Fernrohrteiles offen stände, sondern in Form einer leichten, zusammenschiebbaren, nicht stützenden Hülle beizubehalten. Ein Balgen würde für diesen Zweck geeignet sein, ebenso ein teleskopisches System aus ganz dünnwandigen Röhren. Eine solche Hülle würde am oberen Teil des Fernrohres oder des Ständers befestigt sein und auf dem unteren Teil des Fernrohres oder des Ständers aufruhen oder ebenfalls befestigt sein.When using the side telescopic tube stand as with all openwork For stands it is desirable to have the housing between the upper and lower telescope parts not to be omitted, allowing rain, snow and dust access to the top Surface of the top lens of the lower telescope part would be open, but in the form of a Maintaining a lightweight, collapsible, non-supportive envelope. A bellows would be suitable for this purpose, as well as a telescopic system made of very thin-walled Tubes. Such a sheath would be attached to the top of the telescope or stand and rest on the lower part of the telescope or the stand or also attached be.

Bei den vier Beispielen der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind, ist der Fernrohrbau der Einfachheit halber feststehend und ohne eine der bekannten Einrichtungen zum Drehen des Gesichtsfeldes ausgeführt. Das eigentliche Fernrohr ist in allen Beispielen dasselbe. Als optisches System ist das oben erwähnte aus zwei einander zugekehrten astronomischen Fernrohren gewählt, weil bei ihm dieThe four examples of the invention illustrated in the drawings are telescope construction for the sake of simplicity, fixed and without one of the known devices for Rotation of the field of view performed. The actual telescope is the same in all examples. As an optical system, the above-mentioned is composed of two facing astronomical ones Telescopes chosen because with him the

4.0 Wirkungsweise ohne weiteres verständlich ist.4.0 mode of operation is readily understandable.

. Die beiden Okulare α und b (Fig. 1 und 2) der astronomischen Fernrohre stimmen überein, und von den Objektiven c und d hat das untere d die doppelte Brennweite, so daß die Ver-. The two eyepieces α and b (Fig. 1 and 2) of the astronomical telescopes coincide, and of the objectives c and d the lower d has twice the focal length, so that the

4-5 größerung des Gesamtfernrohres eine zweifache ist. Der unbewegliche untere Teil ei b des Fernrohres stützt sich auf das Dach eines festen Rahmens e, das außerdem die Grundplatte für den ausstreckbaren Ständer bildet und deshalb je nach dessen Anordnung verschieden gestaltet ist.4-5 magnification of the entire telescope is twice as large. The immovable lower part ei b of the telescope is supported on the roof of a fixed frame e, which also forms the base plate for the extendable stand and is therefore designed differently depending on its arrangement.

Die Ausführungsform Fig. 1 zeigt den Stän-' der für den oberen Fernrohrteil α c als teleskopisches Röhrensystem f, das das Fernrohr koachsial umschließt und bis auf eine Röhre herausgetrieben ist. Als Treibmittel ist Kohlensäure vorgesehen, die aus der Flasche g durch den Dreiweghahn h in das Innere des Röhrenzuges f übergeführt werden kann. Derselbe Hahn h dient in anderer Stellung zum Ab- - . blasen des Gases aus der Röhrensäule, wenn man deren herausgetriebenen Teil zur Verminderung der Ausguckhöhe heruntersinken lassen will.The embodiment of FIG. 1 shows the stand for the upper telescope part α c as a telescopic tube system f, which surrounds the telescope coaxially and is driven out except for a tube. Carbonic acid is provided as the propellant, which can be transferred from the bottle g through the three-way valve h into the interior of the tubular train f . The same tap h is used in a different position to turn off -. blow the gas out of the tubular column when you want to let the expelled part sink down to reduce the look-out height.

In Fig. 2 ist eine Röhrensäule f von kleinem Durchmesser und entsprechend geringem Gewicht neben dem eigentlichen Fernrohr angeordnet. Vom oberen Teil α c des Fernrohres hängt zum Schutz der oberen Linse d des unteren Fernrohrteiles ein leichter Balgen i herunter und liegt unten auf dem Dach des Rahmens e. In Fig. 2, a tubular column f of small diameter and correspondingly low weight is arranged next to the actual telescope. A light bellows i hangs down from the upper part α c of the telescope to protect the upper lens d of the lower telescope part and lies below on the roof of the frame e.

Bei dem Beispiel Fig. 3 bis S ist derselbe Schutzbalgen i angewandt, als Ständer dient aber ein den Balgen umschließendes System k von vier Nürnberger Scheren, deren vier Ebenen ein Prisma von quadratischem Querschnitt veränderlicher Größe darstellen. Die nahe den Kanten dieses Prismas befindlichen Gelenkbolzen benachbarter Scheren sind paar-, weise zu starren Winkelstücken I verbunden. Die vier obersten dieser Winkelstücke sind zu Führungsstücken für die Stangen m ausgebildet, die starr mit dem oberen Fernrohrteil verbunden sind. Durch diese Einrichtung behält dieser Fernrohrteil bei den Bewegungen der Scheren seine Lage in der Achse des Prismas. Die vier untersten Winkelstücke / sind mit abwärts gerichteten Nocken in Nuten η ^!auf dem Dach des Rahmens e geführt und außerdem durch Seile 0, die über Rollen p laufen, mit dem vierfachen Haken q verbunden. Dieser bildet den Kopf einer Schraubenspindel q°, die in dem Säulchen r undrehbar gehalten ist, sich aber durch das Handrad s, das auf dem Säulchen gelagert ist und zugleich die Spindelmutter bildet, heben und senken läßt. Schraubt man die Spindel q° in die Höhe, so können die Scheren zusammensinken, schraubt man sie abwärts, so · streckt man dadurch die Scheren in die Höhe. Da sich die Spindel q° in der Achse des unteren Fernrohrteiles bewegt und die Rollen p symmetrisch zu dieser Achse liegen, so fällt auch die Achse des Scherenprismas und infolgedessen die Achse des oberen Fernrohrteiles bei allen Lagen des Prismas mit der Achse des unteren Fernrohrteiles zusammen.In the example of FIGS. 3 to 5, the same protective bellows i is used, but a system k of four Nuremberg scissors enclosing the bellows serves as a stand, the four planes of which represent a prism with a square cross-section of variable size. The hinge pins of adjacent scissors located near the edges of this prism are connected in pairs to form rigid angle pieces I. The four uppermost of these angle pieces are designed as guide pieces for the rods m , which are rigidly connected to the upper part of the telescope. As a result of this device, this telescope part retains its position in the axis of the prism during the movements of the scissors. The four lowest angle pieces / are with downwardly directed cams in grooves η ^! guided on the roof of the frame e and also connected to the quadruple hook q by ropes 0 that run over pulleys p . This forms the head of a screw spindle q °, which is held non-rotatably in the column r , but can be raised and lowered by the handwheel s, which is mounted on the column and at the same time forms the spindle nut. Screwed to the spindle q ° in the air, so the scissors can sink down, screwing it down so · one stretches by the scissors in the air. Since the spindle q ° moves in the axis of the lower telescope part and the rollers p are symmetrical to this axis, the axis of the scissor prism and consequently the axis of the upper telescope part coincide with the axis of the lower telescope part in all positions of the prism.

Bei dem in Fig. 6 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel des neuen Ausguckfernrohres wird der obere Teil α c des Fernrohres zusammen mit einem Gegengewicht durch drei Säulen aus Schraubenfedern t getragen, die durch dreiarmige Querstückew in Verbindung stehen. Das oberste dieser Querstücke ist zu einer Tragplatte u° für Fernrohroberteil und Gegengewicht ausgebildet und trägt außerdem das Seil v, das bei dem, wie gezeichnet, vollständig ausgestreckten Zustande des Fernrohrbaues noch bis zum Beobachterstand herabhängt. Um den Fernrohrkopf zu senken, drückt man durch Ziehen am Seil die Tragfedern ί zusammen und kann dann zur Erhaltung der eingestelltenIn the embodiment of the new look-out telescope shown in FIGS. 6 to 8, the upper part α c of the telescope is supported together with a counterweight by three columns of helical springs t which are connected by three-armed cross pieces. The uppermost of these crosspieces is designed as a support plate u ° for the upper part of the telescope and the counterweight and also carries the rope v, which in the fully extended state of the telescope structure, as shown, still hangs down to the observer's position. To lower the telescope head, press the suspension springs ί together by pulling on the rope and you can then keep the set

Ausguckhöhe das Seil ν in der Nähe des Beobachtungsstandes in beliebiger Weise befestigen. Ein Balgen i° ist diesmal so angeordnet, daß er zugleich den Ständer und das Fernrohr umschließt. At the lookout height, attach the rope ν near the observation post in any way. A bellows i ° this time is arranged so that it also surrounds the stator and the telescope.

In allen Fällen, wo wie in Fig. 2 und 6 der Ständer das Fernrohr nicht umgibt, könnte er, wie sich ohne weiteres ergibt, statt auf das obere Ende des Trägers für den unteren Fernrohrteil auf die Grundplatte des Beobachtungsstandes gestellt werden. In all cases where, as in Figs. 2 and 6, the stand does not surround the telescope, it could as can be seen without further ado, instead of the upper end of the support for the lower telescope part be placed on the base plate of the observation stand.

Claims

Patent Claims:

i. Lookout telescope with variable distance between objective and eyepiece, characterized in that the telescope forms and will be an independent structure upper part is carried by a stand that can be lengthened and shortened from below, so that the look-out height can be reached need not take anything greater than that of the location to be observed is visible.

2. Embodiment of the lookout telescope according to claim 1, characterized in that that the telescopic tube system serving as a stand for the purpose of reducing its weight by reducing it its diameter is arranged outside the telescope.

3. embodiment of the lookout telescope according to claim 1, characterized in that that a system of Nuremberg scissors serves as a stand.

4. embodiment of the lookout telescope according to claim 1, characterized in that that a system of compression springs is used as a stand.

1 sheet of drawings.

Supplementary sheet to patent specification 229 456.

Class 42h group 10.

The patent 229 456 is thereby partially null and void by decision of the Reichsgericht dated January 3, 1914 declares that claims 1 and 2 have been deleted,