DE2265308A1 - Verfahren zum herstellen eines baustoffes fuer tragschichten, insbesondere fuer den strassenoberbau - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines baustoffes fuer tragschichten, insbesondere fuer den strassenoberbauInfo
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Description
25. 2. 1977
-ι-
11/26Ο / 1
Anmelder: Rheinische Kalksteinwerke GmbH., Wülfrath
Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes für Tragschichten, insbesondere für den Strassenoberbau.
709827/0807
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes für Tragschichten, insbesondere für
den Strassenoberbau, bestehend aus einem Mineralkorngemisch, einem hydraulisch wirksamen Füllstoff und
Teer, Bitumen oder einer Mischung aus Teer und Bitumen als Bindemittel.
♦Für die Herstellung von Tragschichten werden bisher im wesentlichen fünf Baustoffe verwendet, die für die
verschiedensten Beanspruchungsmöglichkeiten vorgesehen sind und neben Vorteilen auch mit mehr oder weniger
großen Mängeln behaftet sind.
1. Bituminöse Tragschicht.
Es entsteht hierbei eine elastische Schicht im Strassenkörper.
Durch das Bitumen ( es ist auch die Verwendung von Teer möglich ) werden die einzelnen als Zuschlag verwendeten
Mineralkörner mehr oder weniger fest miteinander verklebt. Treten Risse in der Decke auf, so werden diese in
der heissen Jahreszeit durch die stets vorhandene Klebekraft des Bitumens wieder verkittet. Fachleute sprechen
von einem "Selbstheilungsvermögen" oder von einer "Regenerierung" der bituminösen Tragschicht.
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Von Nachteil iPt hierbei, daß der Baustoff in einer
Spezialaufbereitungsanlage mit hohen Kosten für die
Trocknung des Splittes und die Entstaubung der Abgase
hergestellt werden muß. Bei der Aufbereitung nach dem
neu entwickelten staublosen Verfahren ist die Zugabe von verteuernden Haftinitteln notwendig.
?. Zementbeton
Infolge der absolut starren Abbindung entstehen hierbei Platten mit sehr hoher Tragfähigkeit. Verdrückungen infolge
Kompression durch den Verkehr sind bei dieser Bauweise nicht möglich.
Nachteilig ist hierbei, daß infolge von Temperaturschwankungen der Beton ständig in Bewegung ist. Es ist
bekannt, daß Betonbrücken auf Rollenlager gebaut werden, um diese Bewegungen abzufangen. Beim Einbau von Zementbeton
als Tragschicht einer Straße ist es notwendig, zum Ausgleich der auftretenden Längenänderungen aufwendige
Fugen einzuarbeiten. Diese Fugen müssen bei Aufbringen
einer bituminösen Decke sorgfältig, u.U. unter Verwendung einer Bewehrungsmatte überbaut werden, damit sie sich
nicht durch die bituminöse Schicht bis an die Fahnbahnoberfläche durchdrücken. Ein zweiter Nachteil ist darin
zu sehen, daß der Zementbeton erst 28 Tage nach dem Einbau befahren werden darf, weil er diese Zeitspanne
zum Abbinden benötigt.
3. Mineralgemisch
Dieses ist ein billiges Bauverfahren, sowohl vom Baustoff
als auch vom Einbau her gesehen. Es ist nicht notwendig, das Mineralgemisch sofort zu verarbeiten.
Eine Zwischenlagerung ist durchaus zulässig.
-3-
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Selbst bei sorgfältiger Kornzusammensetzung ist es bei diesen
Gemischen aber nicht möglich, nach dem Einbau, also nach der Verdichtung, einen Resthohlraumgehalt von unter Λ?. Gew.%
sicher zu garantieren. Bei Gemischen, wie sie heute im Straßenbau verwendet werden, liegt der Resthohlraumgehalt
häufig über 15 Gew.%. Bei diesen Schichten treten deshalb
bei starker Beanspruchung Verdrückungen infolge ungleichmäßiger Nachverdichtung auf. Ein zweiter, entscheidender
Nachteil bei dieser Bauweise ist darin zu sehen, daß die Tragschicht selbst nicht unmittelbar vom Verkehr befahren
werden kann, weil sonst die Oberfläche aufgefahren wird. Dieser Umstand stellt deshalb eine Erschwernis dar, weil auf
Mineralgeraischtragscbichten vor Ve^kehrsübergabe unbedingt
noch die Decke aufgebracht werden muß. Aus witterungsbedingten Gründen ist dies oftmals in der Praxis ein Problem.
4-, Hydraulisch \>rerfestigtes Mineral gemisch
Ein einfaches und billiges Verfahren. Die einzelnen Körner
im Minera!gemisch sind miteinander verkittet. Die Tragschicht
kann beschränkt vom Verkehr befahren werden. Sie besitzt eine gute Tragfähigkeit»
Die Abbindung darf allerdings nicht so stark ausfallen, daß
Risse auftreten. Dieser Baustoff besitzt kein Selbs+fceilungsvermöger;.
Ev-<?ntuell auftretende Risse vergrößern sich im Lauf» der Zeit und drücker» Pich frühe τ» oder später bis
7/ur l*ah ""b^hnob er fläche durch. Mit der* 7-eit geht die gesamte
Straße aufgrund der Risse kaputt.
ί?. Mit Bitumen-Em1:?"1 °i or en, Teer odeT· Teer-Emulsionen verfestigte
Tragschichten
Mit 'Hecem Baustoff ist die Gefahr der Rißbildung weitgehend
ausgeschaltet, weil eine elastische Verklebung der Mineralkörner stattfindet. Sollten Risse auftreten, so besitzt
dieses, Bauverfahren ebenfalls ein Selbstheilungsvermögen.
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-tr-
(ρ
Dieses Bauverfahren hat sich jedoch nur wenig einführen
können. Bitumen- und Teer-Emulsionen sind so teuer, daß diese Bauweise nicht wirtschaftlich in Konkurrenz zu
den anderen Verfahren treten kann. Bei der Verwendung von Teer sind in der Regel Haftmittelzusätze erforderlich,
damit eine Verbindung von Bindemittel und Mineralkörnern zustande kommt. Der Teer ist außerdem wesentlich
empfindlicher im Vergleich zum Bitumen gegenüber
Temperaturechwankungen. Tm Winter neigt er zur Versprödung
und im Sommer wird <^r leicht zu weich. Im
Hinblick auf seine Aufgabe, eine tragende Funktion zu übernehmen, ist seine Verwendung nicht unproblematisch.
Diese fünf Baustoffe stehen nur teilweise miteinander in Konkurrenz, weil sie unterschiedliche Leistungen erbringen.
Die Tragschicht einer Straßenkonstruktion wird im Normalfall aus zwei Schichten aufgebaut. Die erste Tragschicht
(unterste) wird im Normalfall nach 3 hergestellt. Nur bei Straßen mit geringerer Verkehrsbelastung hat es sich eingeführt,
auch die zweite Tragschicht mit diesem Baustoff herzustellen. Der Baustoff nach 5 konnte sich in der
Praxis bisher nur für die Verfestigung des Untergrundes einführen, und zwar in den Fällen, wo örtlich Sand ansteht.
In einzelnen Fällen hat man mit diesem Baustoff auch die erste Tragschicht hergestellt. Bei dem Bauverfahren nach 4-handelt
es sich um einen Baustoff, der in Deutschland
bisher nur auf Versuchsstrecken beschränkt blieb. In Frankreich, den USA n.nd Belgien ist dieser Baustoff
jedoch weiter verbreitet und ersetzt dort die zweite Tragschicht, insbesondere bei Straßen mit mittelstarker
Verkehrsbelastung. Bei hochbelasteten Straßen wird im Normalfall für die zweite Tragschicht ein Baustoff
entsprechend 1 oder 2 gewählt, wobei die bituminöse Tragschicht von der Verbreitung her gesehen deutlich
dominiert.
-5-
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Der Erfdηά-αηζ liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
de1" fünf aufgeführten Baustoffe zu vermeiden und einen .
Baustoff imd ein Verfahren zu peiner Herstellung zu
entwickeln, der eine annähernd hohe Tragfähigkeit wie Zementbeton, auf alle Fälle aber die Tragfähigkeit des .
hydraulisch verfestigten Mineralgemisches besitzt und das Selbstheilungsvermögen, das den Bauweisen mit
Bitumen bzw. Teer zu eigen ist, und muß außerdem in der Lage sein, relativ kurz nach Einbau den Verkehr
aufzunehmen.
Die Lösung dieser Aufgabe soll darin liegen, einen Baustoff z\w Einbau z\x entwick^lr», der hydraulisch
abbindet, jedoch in der hydraulischen Abbindung durch die Zxjgabe von Teer bzw. Bitumen oder auch Mischungen
aus Teer und Bitumen abgebremst wird, so daß keine großen, geschlossenen ausgebildeten Platten entstehen können, die
beim Auseinanderreißen auch große Risse ergeben. Es wird vielmehr bewußt eine Vielzahl von kleinen, unregelmäßigen
Rissen angestrebt, die jedoch durch den Teer bzw. das Bitumen miteinander teilweise verklebt werden· Die Verklebungskraft
muß erhalten bleiben, wodurch der Baustoff ein "Selbstheilungsvermögen" erhält. Zur hydraulisch verfestigten
Mineralgemischtragschicht muß er eich dadurch abgrenzen, daß die Abbindung starrer erfolgen kann, da
das Auftreten von Rissen durch das eingebrachte Bindemittel Teer oder Bitumen keine Auswirkungen auf die
Qualität und Lebensdauer der gesamten Straßenkonstruktion zur Folge hat. Gegenüber der mit Emulsionen und Teer verfestigten
Tragschicht soll er sich dadurch abgrenzen, daß
dem eingebrachten Teer oder Bitumen nicht die Aufgabe zufällt, eine tragende Funktion zu erfüllen. Das Bitumen
oder der Teer soll in allererster Linie die Aufgabe haben, das Ausmaß der hydraulischen Verfestigung einzuschränken
und ein Verkleben der auftretenden Risse zu bewirken.
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Durch letztere Massnahme soll die Tragschicht stets eine grosse, zusammenhängende Platte bleiben, die nicht in
einzelne Brocken zerfällt.
Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes für Tragschichten, insbesondere für
den Strassenoberbau, bestehend aus einem Mineralkorngemisch, einem hydraulisch wirksamen Füllstoff und
Teer, Bitumen oder einer Mischung aus Teer und Bitumen als Bindemittel mit dem Kennzeichen, dass, bezogen auf
das Gewicht des Mineralkorngemisches, 2-15 Gew.T. hydraulisch wirksamer Füller, 1-5 Gew.T. Bindemittel
und 4-15 Gew.T. Wasser eingesetzt werden und dass zunächst 7o - 9o Gew.% des Mineralgemisches mit den
gesamten Mengen an hydraulisch wirksamen Füllstoff und Wasser vermischt und getrennt davon die restlichen
3o - Io Gew.% Mineralgemisch mit Bitumen oder Teer oder
einer Mischung davon vermengt werden, worauf die beiden Mischungen grob miteinander vermischt werden.
Der so hergestellte Baustoff gewährleistet eine gute hydraulische Abbindung. Höchstens 3o Gew.% der Körner
des Mineralgemisches dürfen von dem Teer bzw. Bitumen umhüllt sein. Es hat sich gezeigt, dass ein Baustoff,
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bei dem die Umhüllung des Mineralstoffe·? mit dem Bindemittel
Bitumen bzw. Teer über die genannten JO Gew.%
hinausgeht, die gestellte Aufgabe nicht mehr Ionen kann.
Bei dem Bai.isto.ff gemäß der Erfi nduner werden die einzelnen
Körner des Mineralgern sches zu einer festen Schicht miteinander
verkittet. Der Nachteil eines unverfestigten Mineralgemisches, daß sich nämlich, die noch, vorhandenen
Hohlräume nachverdichten können, ist damit weitgehend ausgeschaltet. Me Hohlräume in der hydraulisch verfestigten
Schicht können praktisch nicht nachverdichtet
werden, weil dem die starre hydraulische Verfestigung
entgegenstehb. Treten Risse auf, so zerfällt die Tragschicht nicht in einzelne, ^zusammenhängende Brocken,
weil hier das Bindemittel Bitumen bzx-f. Teer eine elastische Verklebung bewirkt.
Weiterhin ist der Baustoff schon spätestens 7 Tage nach dem
Einbau bereit.*, voll befahrbar, weil durch das Bindemittel
Teer bzw. Bi turnen eine Elastizität in der Schicht entsteht, die da.s bei Zementbeton notwendige ungestörte
Abbinden über 28 Tage unnötig macht.
Durch den neuen Baustoff können praktisch die unter 1, 2, 4 und 5 aufgeführten Bauverfahren ersetzt werden,
je nachdem in welcher Menge das Bindemittel zugegeben wird. Im praktischen Betrieb ist es möglich, aus einer
Aufbereitungsanlage einen Baustoff, der Jeder Anforderung gerecht wird, auszuliefern. Wird überhaupt kein Bindemittel
zugesetzt, so liegt ein Mineralgemisch nach 3 vor. Bewegt
sich die Bindemitteldosierung an d.er unteren Grenze der
genannten Werte, so hat man einen Baustoff, der in Konkurrenz zu den Baiiverfahren gemäß 4 und 5 tritt. Geht man
in den oberen Bereich der angegebenen Werte, so ist es möglich, die Verfahren nach 1 und 2 zu ersetzen.
- Patentansprüche -
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Claims (1)
- Patentanspruch : _ ^Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes für Tragschichten, insbesondere für den Strassenoberbau, bestehend aus einem Mineralkorngemisch, einem hydraulisch wirksamen Füllstoff und Teer, Bitumen oder einer Mischung aus Teer und Bitumen als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf das Gewicht des Mineralkorngemisches, 2-15 GeWoT. hydraulisch wirksamer Füller, 1-5 Gew.T.Bindemittel und 4-15 Gew.T. Wasser eingesetzt werden und dass zunächst 7o - 9o Gew.% des Mineralgemisches mit den gesamten Mengen an hydraulisch wirksamen Füllstoff und Wasser vermischt und getrennt davon die restlichen 3o - Io Gew.% Mineralgemisch mit Bitumen oder Teer oder einer Mischung davon vermengt werden, worauf die beiden Mischungen grob miteinander vermischt werden.709827/0807
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722265308 DE2265308C2 (de) | 1972-06-21 | 1972-06-21 | Verfahren zum Herstellen eines Baustoffes für Tragschichten für den Straßenoberbau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722265308 DE2265308C2 (de) | 1972-06-21 | 1972-06-21 | Verfahren zum Herstellen eines Baustoffes für Tragschichten für den Straßenoberbau |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2265308A1 true DE2265308A1 (de) | 1977-07-07 |
DE2265308C2 DE2265308C2 (de) | 1982-11-11 |
Family
ID=5866247
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722265308 Expired DE2265308C2 (de) | 1972-06-21 | 1972-06-21 | Verfahren zum Herstellen eines Baustoffes für Tragschichten für den Straßenoberbau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2265308C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0319702A2 (de) * | 1987-12-08 | 1989-06-14 | Deutag Asphalttechnik GmbH | Belag für Tragschichten und Verfahren zur Herstellung desselben |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE804423C (de) * | 1950-01-26 | 1951-04-23 | Teerstrassenbau M B H Ges | Verfahren zur Herstellung hydraulisch-Bituminoes gebundener Baustoffe, insbesondere Strassenbaustoffe |
-
1972
- 1972-06-21 DE DE19722265308 patent/DE2265308C2/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE804423C (de) * | 1950-01-26 | 1951-04-23 | Teerstrassenbau M B H Ges | Verfahren zur Herstellung hydraulisch-Bituminoes gebundener Baustoffe, insbesondere Strassenbaustoffe |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Bitumen, 10, 1960, S. 215 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0319702A2 (de) * | 1987-12-08 | 1989-06-14 | Deutag Asphalttechnik GmbH | Belag für Tragschichten und Verfahren zur Herstellung desselben |
EP0319702A3 (en) * | 1987-12-08 | 1989-08-09 | Deutag Asphalttechnik Gmbh | Surfacing for supporting course and method of its manufacturing |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2265308C2 (de) | 1982-11-11 |
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