DE2265085C3 - Vorrichtung zur pyrolytischen Bestimmung von Quecksilber - Google Patents
Vorrichtung zur pyrolytischen Bestimmung von QuecksilberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zu pyrolytischen
Bestimmung von Quecksilber in Flüssigkeiten, die aus einem Verbrennungsofen und einem nachgeschalteten
Quecksilbei absorptionsphotometer besteht.
Pyrolytische Analysen vverdei in neuerer Zeit bei der
Untersuchung von Abwasrer angewandt. Solche Analysen sind von großer Bedeutung, d die chemischen und
biologischen Reaktionen in Kläranlagen sehr stark von der Zusammensetzung des Abwassers abhängen.
Von besonderer Bedeutung ist die Untersuchung von Abwasser auf Quecksilberspuren, da Quecksilberspuren
die Reaktionen in Kläranlagen besonders stark beeinflussen.
Es ist prinzipiell bekannt, zur quantitativen Bestimmund von Quecksilberspuren eine pyrolytische Analyje
durchzuführen. In der Zeitschrift »Analytical Chemistry« 44, März 1972, Seiten 512-515, ist z.B. eine
Apparatur zur Bestimmung des Quecksilbergehaltes von Fischen beschrieben. In dieser Apparatur wird eine
Fischprobe bei 8500C unter Anwesenheit eines Kupferoxidkatalysators
vollständig verbrannt. Das dabei entstehende atomare Quecksilber wird anschließend in
einem UV-Photometer quantitativ bestimmt.
Aus der DE-OS M 98 687 sowie der US-PS 32 96 435 ist ferner eine Apparatur zur Bestimmung des
Kohlenstoffgehaltes eines wäßrigen Systems bekannt. Bei der Analyse des Kohlenstoffgehaltes wird hierbei
die wäßrige Probe in einem Ofen bei Temperaturen von 700 bis 11000C mit reinem Sauerstoff verbrannt.
Vorzugsweise erfolgt die Verbrennung in Anwesenheit eines Katalysators. Zwischen dem Ofen und dem
Gasanalysator befindet sich ein Wasserabscheider, um die zu analysierenden gasförmigen Bestandteile von
Wasserdampf zu befreien. Eine derartige Apparatur ist zur Bestimmung von Quecksilber in wäßrigen Systemen
nicht ohne weiteres geeignet. Abgesehen davon, daß der Katalysator durch das Quecksilber allmählich vergiftet
wird, so daß eine vollständige Verbrennung der Probe nicht mehr gewährleistet ist, kann auch ein systematischer
Meßfehler auftreten, da mit dem Wasserabscheider auch Quecksilberspuren ausgeschieden werden.
In der DE-OS 19 10 142 wird ein Verfahren und eine Apparatur zur Bestimmung des Gesamtsauerstoffbedarfes
von wäßrigen Systemen beschrieben. Dabei wird die Probe in zwei aufeinanderfolgenden Reaktionsstufen
katalytisch zu Kohlenmonoxid verbrannt. Nach der ersten Reaktionsstufe wird das gebildete Wasser durch
Kondensation ausgeschieden. Hinsichtlich der Meßgenauigkeit ergeben sich also die gleichen Prob'eme, wie
sie oben schon beschrieben sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die eingangs beschriebene pyrolytische Analysenapparatur
so zu verbessern, daß zuverlässige und genaue Routinemtssurgen, insbesondere zur kontinu-
iä ierlichen Überwachung von Abwasserströmen möglich
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches beschriebenen
Merkmale gelöst Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in einer erhöhten Reproduzierbarkeit und Meßgenauigkeit
bei gleichzeitig verminderter Störanfälligkeit Durch die besondere Strömungsführung der zu
analysierenden Flüssigkeit vor dem Verbrennungsofen und die Beheizung der Verbindungs'.eitung zwischen
dem Verbrennungsofen und dem Quecksilberabsorpiionsphoiörneier
erreicht man auch über lange Standzeiten hinweg eine gleichbleibende Meßgenauigkeit
ohne die Apparatur zu Wartungszwecken auseinandernehmen zu müssen. Die erfindungsgemäße Apparatur
läßt sich — mit geringen Modifizierungen — auch leicht zur Bestimmung anderer Komponenten (z. B. Analyse
von Schwermetallen) benutzen. Sie eignet sich insbesondere zur kontinuierlichen Überwachung von Abwasserströmen
vordem Eintritt in Kläranlagen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 den Aufbau des Verbrennungsofen,
Fig. 2 ein Blockschaltbild für die pyrolytische Quecksilberanalyse und
F i g. 3 einen Ausschnitt der Meßküvette im Quecksil-
Fig. 2 ein Blockschaltbild für die pyrolytische Quecksilberanalyse und
F i g. 3 einen Ausschnitt der Meßküvette im Quecksil-
AS berabsorptionsphotomeler.
Das Kernstück der Analysenapparatur ist der Verbrennungsofen gemäß Fig. 1. Er besteht aus einem
Quarzrohr 1, das mit einer elektrischen Heizung auf 1000°C bis 1200°C beheizt wird. Die Temperatur wird
so mit Hilfe einer Regelschaltung konstant gehalten. Das mit der eingespritzten Probe beladene Trägergas strömt
durch zwei ineinandergeschachtelte Rohre 2 und 3 und durchläuft auf diese Weise mehrere Male die heißeste
Zone des Ofens. Das Trägergas strömt bei der Einlaßöffnung 4 in das innerste Rohr ein. Der
Verbrennungsofen 1 enthält eine zusätzliche Verbrennungskammer 5 zur Vorverbrennung des Trägergases.
Die Verbrennungsgase werden durch die Ausiaßöffnung 6 dem Analysengerät zugeführ..
Als Trägergas wird atmosphärische Luft verwendet. Das darin enthaltene gasförmige Kohlendioxid, sowie
eventuell vorhandene Kohlenwasserstoffverbindungen (ölnebel usw,) werden in einem separaten Luftausber'eitungsteil
bis auf einen kleinen konstanten Rest entfernt.
Der Verbrennungsofen arbeitet im Gegensatz zu den bisher benutzten Öfen katalysefrei. Serienuntersuchun*
gen haben nämlich gezeigt, daß die gebräuchlichen Katalysatoren durch Quecksilber sowie durch die
normalerweise vorhandenen Schwefelverbindungen in ihrer Wirkung erheblich beeinträchtigt werden und
allmählich ausfallen. Bei den erwähnten hohen Temperaturen wird das chemisch gebundene Quecksilber
vollständig in atomares Quecksilber umgewandelt.
Anhand von Fig.2 wird nun die Bestimmung des
Gesamtquecksilbergehaltes einer Abwasserprobe erläutert Die Zuluft bzw. das Trägergas wird über ein
Staubfilter 7 und ein QuecKsilberfilter 8 (Silbeiwolle)
von einer Pumpe 9 angesaugt und über ein Stellventil 10a durch einen Durchfiußmesser 11 und ein Rückschlagventil
12 in den Verbrennungsofen 1 gedrückt. Der Gasdurchfluß betrag: ca. 30 Liter pro Stunde. Die
Verbrennung erfolgt bei ca. 1000° C bis 12000C. Die
Verbrennungskammer ist, wie schon beschrieben aus mehreren ineinandergeschachtelten Rohren aufgebaut.
Die Injektion der Probenflüssigkeit in den Verbrennungsofen erfolgt im automatischen Betrieb mit einem
Einspritzventil 13, das ständig von der zu analysierenden Flüssigkeit durchströmt wird.
Das Trägergas mit der verdampften und pyrolysierten
Fiüssigkeitsprobe gelangt über ein möglichst kurzes beheiztes Rohr 14 direkt in die beheizte Meßküvette 15
eines Quecksilber-Absorptionsphotometers 16. Die wesentlichen Teile dieses Gerätes sind die Meßküvette
15, die Vergleichsküvette 17, die Lichtquelle 18 und der Empfänger 19.
Die Temperatur der Meßküvette 15 und der Verbindungsieitung 14 beträgt 150°C. Bei Temperaturen
unter 100° C bildet sich Wasserdampf, der sich in den
Leitungen und in der Meßküvette 15 niederschlägt. Wasserdampfnebel und Ablagerungen auf den Meküvettenfenstern
20 würden aber die Messung des Quecksilbers erheb! h stören. Um ein Beschlagen der
Küvettenfensier 20 zu verhindern, sind an beiden Fenstern Rir.gdüsen 21 (vgl. Fig.3) angebracht. Diese
Düsen 21 sind über die Leitungen 22 und die Stellventile lOi und lOcmit der quecksilberfreien Zuluft verbunden.
Die Ringdüse 2:1 besteht aus einem Hohlring mit 7 schräg nach innen oder außen gerichteten Lochdüsen.
Durch sie strömt die Spülluft in die Meßküvette 15. Der Durchfluß beträgt ca. 15 Liter pro Stunde. Er wird mit
den Stellventilen 1Oi, lOceingestellt und den Durchflußmessern
23 kontrolliert. Die Rohrleitungen 22 für die Zuführung der Spülluft sind ebenfalls beheizt, um eine
Abkühlung der Meßküvette zu verhindern. Aus heiztechnischen Gründen sind die Spülluftleitungen 22
entlang der Meßküvette 15 verlegt und werden gemeinsam mit ihr beheizt.
Das Meßgas (Verbrennungsgas) und das Spülgas werden aus der Meßküvette 15 mittels einer Pumpe 24
abgesaugt Ein Durchflußmesser 25 und ein Stellventil
26 dient zum Einstellen des Durchflusses, der ca. 60 Liter
pro Stunde beträgt.
Die beschriebene Meßküvette 15 kann auch fensterlos betrieben werden, wenn die Verbindungsieitung 14
als Kapillare ausgebildet ist und die Lochdüsen der Ringdüse ."21 nach innen gerichtet sind. Der bei der
Pyrolyse entstehende Quecksilber?1 ^npf strömt dann
nicht plötzlich in die Meßküvette 15. Daraus resultiert
eine erhöhte Verweilzeit der Probe im Verbrennungsofen und damit auch eine Erhöhung der Verweilzeit in
der Meßküvette 15. Hieraus resultiert ein höherer Meßeff ?kt Da der Durchfluß der Absaugung 24 mit dem
Durchfluß der einströmenden Gase (Meßgas, Spülluft) im Gleichgewicht steht, können keine Gase in den
Außenraum zwischen Meßküvette 15 und Strahler 18 bzw. Empfänger 19 gelangen.
Der an den Empfänger 19 angeschlossene Schreiber
27 zeichnet die Queckcilberkonzentration jeder einzelnen
Abwasserprobe als Ausschlag auf. Die Bestimmung des Quecksilbergehaltes von Abwasser ist wegen der
hohen Toxizität und wegen des starken Einflusses auf den biologischen Klärmechanismus von ganz besonderem
Interesse.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur pyrolytischen Bestimmung von Quecksilber in Flüssigkeiten, bestehend aus einem
Verbrennungsofen und einem nachgeschalteten Quecksilberabsorptionsphotometer, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verbrennungsofen (1) ein Einspritzventil (13) vorgeschaltet isl, das
ständig von der zu analysierenden Flüssigkeit durchströmt ist und daß die Verbindungsleitung (14)
zum Quecksilberabsorptionsphotometer und seine Meßküvette auf Temperaturen über 1000C, vorzugsweise
1500C, gehalten sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Einfassungen der Küvettenfenster Ringdüsen (21) angeordnet sind, durch die
trockene quecksilberfreie Spülluft auf die Fenster (20) ström L
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beheizte Verbindungsleitung (14)
aus einer K,ipillare mit einem Innendurchmesser von
1 —4 mm und einer Länge von 200 bis 400 mm besteht, die Mcßküvcitc (15) fensterlos ist, und die
Ringdüsen (21) nach innen gerichtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722265085 DE2265085C3 (de) | 1972-12-15 | 1972-12-15 | Vorrichtung zur pyrolytischen Bestimmung von Quecksilber |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722265085 DE2265085C3 (de) | 1972-12-15 | 1972-12-15 | Vorrichtung zur pyrolytischen Bestimmung von Quecksilber |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2265085A1 DE2265085A1 (de) | 1976-04-01 |
DE2265085B2 DE2265085B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2265085C3 true DE2265085C3 (de) | 1979-06-07 |
Family
ID=5866182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722265085 Expired DE2265085C3 (de) | 1972-12-15 | 1972-12-15 | Vorrichtung zur pyrolytischen Bestimmung von Quecksilber |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2265085C3 (de) |
-
1972
- 1972-12-15 DE DE19722265085 patent/DE2265085C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2265085B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2265085A1 (de) | 1976-04-01 |
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