DE2265085A1 - Pyrolytische bestimmung von quecksilber - Google Patents
Pyrolytische bestimmung von quecksilberInfo
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Description
Zentralbereich Patente. Marken und Lizenzen
509 Leverkusen. Bayerwerk
16.9.1975 Ki/eb
Pyrolytische Bestimmung von Quecksilber
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pyrolytischen Bestimmung
von Quecksilber in Flüssigkeiten. Hierbei wird eine Probe der zu analysierenden Flüssigkeit in einen Verbrennungsofen
eingespritzt und zusammen mit einem sauerstoffhaltigen Trägergas verbrannt. Die entstehenden Verbrennungsgase werden dann einem
Quecksilberanalysator zugeführt.
Pyrolytische Analysen werden in neuerer Zeit bei der Untersuchung von Abwasser angewandt. Solche Analysen sind von
großer Bedeutung, da die chemischen und biologischen Reaktionen in Kläranlagen sehr stark von der Zusammensetzung des
Abwassers abhängen.
Von besonderer Bedeutung ist die Untersuchung von Abwasser auf Quecksilberspuren, da Quecksilberspuren die Reaktionen
in Kläranlagen besonders stark beeinflussen.
Es ist prinzipiell bekannt, zur quantitativen Bestimmung von Quecksilberspuren eine pyrolytische Analyse durchzuführen.
In der Zeitschrift "Analytical Chemistry" 44, März 1972, Seiten 512 - 515, ist z.B. eine Apparatur zur Bestimmung des Quecksilbergehaltes
von Fischen beschrieben. In dieser Apparatur wird eine Fischprobe bei 850° C unter Anwesenheit eines
Kupferoxidkatalysators vollständig verbrannt. Das dabei entstehende atomare Quecksilber wird anschließend in einem
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Ausscheid, aus Le A ^^gg u/Q g g g
UV-Photometer quantitativ bestimmt.
Es hat sich nun herausgestellt, daß bei derartigen Geräten die katalytische Wirksamkeit nach längerer Betriebsdauer
nachläßt. Der Katalysator wird durch das Quecksilber allmählich vergiftet. Es ist dann nicht mehr sichergestellt, daß eine
vollständige Verbrennung der Probe stattfindet. Damit ist aber die Reproduzierbarkeit des Analysengerätes infrage gestellt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesserung der pyrolytischen Quecksilberbestimmung von Flüssigkeiten hinsichtlich
der Reproduzierbarkeit und der Genauigkeit. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin, die oben beschriebene
pyrolytische Analysenapparatur so zu verbessern, daß zuverlässige und genaue Routinemessungen möglich sind.
Erst dann kann man daran denken, die bisher im Labormaßstab angewandte pyrolytische Quecksilberanalyse zur kontinuierlichen
Überwachung von Abwasserströmen einzusetzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
zu analysierende flüssige Probe im Verbrennungsofen bei Temperaturen von 1000° C bis 1200° C katalysefrei in atomares
Quecksilber zersetzt wird und der entstandene Quecksilberdampf bei Tempe:
zugeführt wird.
zugeführt wird.
dampf bei Temperaturen über 100° C dem Quecksilberanalysator
Entsprechend einer verbesserten Ausführung des Verfahrens wird die mit dem Trägergas vermischte Probe mehrere Male durch die
heißeste Zone des Verbrennungsofens geleitet. Dadurch wird sichergestellt, daß eine vollständige Reduktion zu metallischem
Quecksilber stattfindet. Vorzugsweise wird als Trägergas atmosphärische Luft verwendet.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einem Verbrennungsofen mit nachgeschaltetem
Quecksilber-Absorptionsphotometer. Ihr erfindungsgemäßes Kennzeichen
ist darin zu sehen, daß dem Verbrennungsofen ein Einspritzventil vorgeschaltet ist, daß ständig von der zu
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analysierenden Flüssigkeit durchströmt wird, der Verbrennungsofen aus mehreren ineinandergeschachtelten Rohren besteht und
die Verbindungsleitung zum Quecksilber-Absorptionsphotometer und seine Meßküvette auf eine Temperatur über 100° C, vorzugsweise
auf 150° C, beheizt sind. Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß an den Einfassungen der Küvettenfenster
Düsen angeordnet sind, aus denen quecksilberfreie Spülluft .auf die Fenster strömt.
Bei einer alternativen Ausführungsform besteht die beheizte Verbindungsleitung aus einer Kapillare mit einem Innendurchmesser
von 1 bis 4 mm und einer Länge von 200 bis 400 mm. Die quecksilberhaltigen Verbrennungsprodukte strömen dann langsam
in die Meßküvette, so daß man auf die Küvettenfenster verzichten kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in einer erhöhten Reproduzierbarkeit und Meßgenauigkeit bei gleichzeitig
verminderter Störanfälligkeit. Durch die besondere Strömungsführung und die hohe Temperatur im Verbrennungsofen wird in
allen Fällen eine vollständige Reaktion erreicht. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich - mit geringen apparativen
Modifizierungen - leicht auf die Bestimmung anderer Komponenten (z.B. Analyse von Schwermetallen) ausdehnen. Es eignet
sich insbesondere zur kontinuierlichen Überwachung von Abwasserströmen vor dem Eintritt in Kläranlagen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 den Aufbau des Verbrennungsofen Figur 2 ein Blockschaltbild für die pyrolytische
Quecksilberanalyse und Figur 3 einen Ausschnitt der Meßküvette im Quecksilber-
absorptionsphotometer.
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Das Kernstück der Analysenapparatur ist der Verbrennungsofen gemäß Fig. 1. Er besteht aus einem Quarzrohr 1, das mit einer
elektrischen Heizung auf 1000° C bis 1200° C beheizt wird.
Die Temperatur wird mit Hilfe einer Regelschaltung konstant gehalten. Das mit der eingespritzten Probe beladene Trägergas
strömt durch zwei ineinandergeschachtelte Rohre 2 und 3 und durchläuft auf diese Weise mehrere Male die heißeste Zone des
Ofens. Das Trägergas strömt bei der Einlaßöffnung 4 in das innerste Rohr ein. Der Verbrennungsofen 1 enthält eine zusätzliche
Verbrennungskammer 5 zur Vorverbrennung des Trägergases. Die Verbrennungsgase werden durch die Auslaßöffnung 6 dem Analysengerät
zugeführt.
Als Trägergas wird atmosphärische Luft verwendet. Das darin enthaltene gasförmige Kohlendioxid, sowie eventuell vorhandene
Kohlenwasserstoffverbindungen (Ölnebel usw.) werden in einem separaten Luftaufbereitungsteil bis auf einen kleinen konstanten
Rest entfernt.
Der Verbrennungsofen arbeitet im Gegensatz zu den bisher benutzten
Öfen katalysefrei. Serienuntersuchungen haben nämlich gezeigt, daß die gebräuchlichen Katalysatoren durch Quecksilber
sowie durch die normalerweise vorhandenen Schwefelverbindungen in ihrer Wirkung erheblich beeinträchtigt werden und allmählich
ausfallen. Bei den erwähnten hohen Temperaturen wird das chemisch gebundene Quecksilber vollständig in atomares Quecksilber umgewandelt
.
Anhand von Figur 2 wird nun die Bestimmung des Gesamtquecksilbergehaltes
einer Abwassergrube erläutert. Die Zuluft bzw. das Trägergas wird über ein Staubfilter 7 und ein Quecksilberfilter
8 (Silberwolle) von einer Pumpe 9 angesaugt und über ein Stellventil 10a einen Durchflußmesser 11 und ein Rückschlagventil
12 in den Verbrennungsofen 1 gedrückt. Der Gasdurchfluß beträgt ca. 30 Liter pro Stunde. Die Verbrennung erfolgt bei
ca. 1000° C bis 1200° C. Die Verbrennungskammer ist, wie schon beschrieben, aus mehreren ineinandergeschachtelten Rohren aufgebaut.
Die Injektion der Probenflüssigkeit in den Verbrennungs-
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ofen kann manuell mit einer Mikroliter-Dosierspritze oder im automatischen Betrieb mit einem Einspritzventil 13 erfolgen.
Das Trägergas mit der verdampften und pyrolysierten Flüssigkeitsprobe
gelangt über ein möglichst kurzes beheiztes Rohr direkt in. die beheizte Meßküvette 15 eines Quecksilber-Absorptionsphotometers
16 vom Typ Okometer B der Firma Withof GmbH, Kassel. Die wesentlichen Teile dieses Gerätes sind die Meßküvette
15, die Vergleichsküvette 17, die Lichtquelle 18 und der Empfänger 19.
Die Temperatur der Meßküvette 15 und der Verbindungsleitung beträgt 150° C. Bei Temperaturen unter .100° C bildet sich
Wasserdampf, der sich in den Leitungen und in der Meßküvette niederschlägt. Wasserdampfnebel und Ablagerungen auf den
Meßküvettenfenstern 20 würden aber die Messung des Quecksilbers erheblich stören. Um ein Beschlagen der Küvettenfenster 20
zu verhindern, sind an beiden Fenstern Ringdüsen 21 (vgl. Fig.3) angebracht. Diese Düsen sind über die Leitungen 22 und die
Stellventile 10b und 1oc mit der quecksilberfreien Zuluft verbunden.
Die Ringdüse 21 besteht aus einem Hohlring mit 7 schräg nach innen oder außen gerichteteiLochdüsen. Durch sie strömt die
Spülluft in die Meßküvette 15. Der Durchfluß beträgt ca. 15 Liter pro Stunde. Er wird mit den Stellventilen 1ob, 1oc eingestellt
und den Durchflußmessern 23 kontrolliert. Die Rohrleitungen für die Zuführung der Spülluft sind ebenfalls beheizt,um eine
Abkühlung der Meßküvette zu verhindern. Aus heiztechnischen Gründen sind die Spülluftleitungen 22 entlang der Meßküvette
verlegt und werden gemeinsam mit ihr beheizt.
Das Meßgas "(Verbrennungsgas) und das Spülgas werden aus der
Meßküvette 15 mittels einer Pumpe 24 abgesaugt. Ein Durchflußmesser 25 und ein Stellventil 26 dient zum Einstellen des
Durchflusses, der ca. 60 Liter pro Stunde beträgt.
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Die beschriebene Meßküvette 15 kann auch fensterlos betriebn
werden, wenn die Verbindungsleitung 14 als Kapillare ausgebildet ist und die Lochdüsen der Ringdüse 21 nach innen gerichtet
sind. Der bei der Pyrolyse entstehende Quecksilberdampf strömt dann nicht plötzlich in die Meßküvette 15. Daraus resultiert
eine erhöhte Verweilzeit der Probe im Verbrennungsofen und damit auch eine Erhöhung der Verweilzeit in der Meßküvette
15. Hieraus resultiert ein höherer Meßeffekt. Da der Durchfluß der Absaugung 24 mit dem Durchfluß der einströmenden Gase
(Meßgas, Spülluft) im Gleichgewicht steht, können keine Gase in den Außenraum zwischen Meßküvette 15 und Strahler 18 bzw.
Empfänger 19 gelangen.
Der an den Empfänger 19 angeschlossene Schreiber 27 zeichnet die Quecksilberkonzentration jeder einzelnen Abwasserprobe
als Ausschlag auf. Die Bestimmung des Quecksilbergehaltes von Abwasser ist wegen der hohen Toxizität und wegen des starken
Einflusses auf den biologischen Klärmechanismus von ganz besonderem Interesse.
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Claims (6)
1))Verfahren zur pyrolytischen Bestimmung von Quecksilber in
Flüssigkeiten, bei dem eine Probe der zu analysierenden Flüssigkeit in einen Verbrennungsofen eingespritzt wird,
dort zusammen mit einem Trägergas verbrannt wird und der entstandene Quecksilberdampf einem Quecksilber-Analysator
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zu analysierende flüssige Probe im Verbrennungsofen bei Temperaturen
von 1000° C bis 1200° C katalysefrei in atomares Quecksilber
zersetzt wird und der entstandene Quecksilberdampf bei Temperature:
zugeführt wird.
zugeführt wird.
bei Temperaturen über 100° C dem Quecksilberanalysator
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Trägergas vermischte Probe mehrere Male durch
die heißeste Zone des Verbrennungsofens geleitet wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägergas atmosphärische Luft verwendet wird.
4)'Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 3, bestehend aus einem Verbrennungsofen und einem nachgeschalteten Quecksilberabsorptionsphotometer, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verbrennungsofen (1) ein Einspritzventil (13) vorgeschaltet ist, das ständig von der zu analysierenden
Flüssigkeit durchströmt wird und der Verbrennungsofen (1) aus mehreren ineinandergeschachtelten Rohren (2,3)
besteht und daß die Verbindungsleitung (14) zum Quecksilberabsorptionsphotometer
(16) und seine Meßküvette (15) auf eine Temperatur über 100° C, vorzugsweise auf 150° C, beheizt
sind.
5) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Einfassungen der Küvettenfenster Ringdüsen (21) angeordnet
sind, durch die trockene quecksilberfreie Spülluft auf die Fenster (20) geblasen wird.
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6) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beheizte Verbindungsleitung (14) aus einer Kapillare
mit einem Innendurchmesser von 1 bis 4 mm und einer Länge von 200 üs 400 mm besteht, die Meßküvette (15) fensterlos
ist, und die Ringdüsen (21) nach innen gerichtet sind.
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Lee
rs e
ite
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE2265085C3 (de) |
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1972
- 1972-12-15 DE DE19722265085 patent/DE2265085C3/de not_active Expired
Also Published As
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---|---|
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