DE2262441B2 - Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden durch Umsetzung einer Carbonsäure mit einem Amin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden durch Umsetzung einer Carbonsäure mit einem AminInfo
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Description
R3COOH
!IM
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden durch Umsetzung einer
Carbonsäure mit einem Amin in Gegenwart einer phosphorhaltigen Verbindung und einer organischen
Base. Dieses Verfahren ist insbesondere auf die Synthese von Peptiden aus Aminosäuren anwendbar.
Bisher wurden Carbonsäuren zur Amidierung mit Aminen erhitzt und ohne oder mit einem Katalysator,
z. B. einer phosphorhaltigen Verbindung, dehydratisiert. Die Reaktion dieses Verfahrens ist jedoch eine
Gleichgewichtsreaktion und bringt daher verschiedene Nachteile mit sich.
Weiterhin sind Peptidbildungsreaktionen mit Aminosäuren als Ausgangsmaterialien nach verschiedenen
Verfahren ausgeführt worden. Diese Verfahren hatten jedoch die Nachteile, daß in den Seitenketten vorhandene
Carboxyl- oder Hydroxylgruppen vorher mit gewissen Gruppen geschützt werden müssen. Die
Schutzgruppen sind dann nach der Umsetzung zu entfernen. Selbst wenn keine solche Schutzgruppen erforderlich
sind, ergeben diese Verfahren im allgemeinen geringe Selektivität und Ausbeute.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Carbonsäureamiden,
insbesondere auch von Peptiden oder Polypeptiden, unter milden Bedingungen mit hohen
Ausbeulen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur
von 20 bis 200° C in Gegenwart von phosphoriger Säure oder ihres Monomethyl-, Monoäthyl-, Monoisopropyl-,
Monophenyl-, Dimethyl-, Diäthyl-, Diisopropyl-, Di-n-butyl- oder Diphenylesters und von
Pyridin, 2-Methylpyridin, 3-Methylpyridin, 4-Methylpyridin, 2,6-Dimethylpyridin oder Nicotinamid durchführt.
Die erfindungsgemäße Umsetzung ist eine Nichtgleichgewichtsreaktion.
Sie geht daher auch unter worin R3 eine geradkettige, verzweigtkettige oder
aromatische Kohlenwasserstoffgruppe bedeutet, die teilweise mit einer vorher geschützten Aminogruppe
substituiert sein kann, mit einem Amin der Formel
35 R4
R5
NH
(III)
worin R4 und R5 jeweils einzeln eine geradkettige,
verzweigtkettige oder aromatische Kohlenwasserstoffgruppe, die teilweise mit einer geschützten Carboxylgruppe
substituiert sein kann, und R4 oder R5 auch ein Wasserstoffatom bedeuten können, umsetzt. Besondere
Beispiele für Carbonsäuren sind aliphatische und aromatische Carbonsäuren, z. B. Essigsäure. Propionsäure,
n-Buttersäure. Isobuttersäure. Pivalinsäure, Benzoesäure und Trifluoressigsäure. Besondere Beispiele
für Amine sind aliphatische. aromatische und cyclische Amine, wie Methylamin, Dimethylamin,
Äthylamin, Butylamin, Cyclohexylamin, Anilin, N-Methylanilin, N-Äthylanilin. Toluidin und Diphenylanilin.
Andererseits können die Carbonsäure und das Amin auch eine Aminosäure mit einer geschützten
55· Aminogruppe bzw. eine Aminosäure mit einer geschützten Carboxylgruppe sein. Besondere Beispiele
dieser Aminosäuren sind Alanin, Asparagin. Glutaminsäure, Glutamin, Glycin, Leucin, Lysin. Methionin,
Phenylalanin, Tyrosin und Valin. Weiterhin kommen Aminosäuren mit einer geschützten Carboxylgruppe
oder einer geschützten Aminogruppe in Frage, wie z. B. Glycinäthylesterhydrochlorid, Tyrosinäthylesterhydrochlorid,
N-Benzyloxicarbonylglycin, N-Benzyloxicarbonylglutamin. N-Benzyloxicarbonylmethionin.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung beträgt das molare Verhältnis der Carbonsäure zum Amin
im allgemeinen etwa 1:1, das molare Verhältnis hat
wenig Hinfluß auf die Produkiausbeute. Die Mengen
der phosphorigen Säure bzw. ihres Esters und der organischen Base sind nicht besonders besrenzt. jedoch
vorzugsweise wenigstens äquimolar im Verhältnis IU den vorstehend genannten Umsetzungskomponenten.
Die Amidierung nach der Erfindung erfolgt bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 200 C* vorzugsweise
von Raumtemperatur bis 120 C, während wenigstens 30 Minuten, vorzugsweise während 30 Minuten
bis 10 Stunden.
Bei der Peptidierung kann die Aminogruppe oder die Carboxylgruppe einer Aminosäure nach irgendeiner
bei der Peptidsynthese bekannten Methode geschützt werden. Beispielsweise wird die Carboxylgruppe
durch Umsetzung der Aminosäure in einen Niedrigalkylester. einen Benzyicbicr oder in ihr Salz
geschützt. Andererseits wird die Aminogruppe durch Acylierung mit einer Schulzgruppe, wie beispielsweise
einer Formylgruppe. Trifiuoracetyhrruppc. Benzyioxicarbonylgruppe.
tert.-Butoxicarbonylgruppe oder tert-Amyloxicarbonylgruppc
geschützt Nach Beendigung der Peptidierungsreaktion können die genannten
Schutzgruppen in üblicher Weise entfernt werden Beispielsweise kann die Benzyloxicarbonylgruppe durch
katalytische Reduktion mit einem Palladiumkatalysator in einem Lösungsmittel, wie Äthanol. Dioxan.
Dioxan—Wasser oder Dimethylformamid, freigesetzt
werden. Die tert.-Amylcarbonylgruppe oder eine ähnliche
Gruppe kann durch Behandlungmit beispielsweise Trifluoressigsäure entfernt werden (vgl. Kirk —
O t h m e r »Encyclopedia of Chemical Technology«,
zweite Auflage, Bd. 2, S. 170 17:).
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend an Hand einzelner Beispiele näher erläutert.
Ein Gemisch aus 1,03 g (12,5 mMol) phosphoriger
Säure. 30ml Pyridin, 0,75 g (12,5 mMol) Essigsäure und 1.2 g (12.SmMoI) Anilin wurde unter Rückfluß
2 Stunden lang umgesetzt. Anschließend wurde die Reaktionsflüssigkeit konzentriert; der Rückstand
wurde mit Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatschicht wurde mit 2n-HCl. einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung
und Wasser in dieser Reihenfolge gewaschen und dann mit Natriumsulfat getrocknet.
Danach wurde Äthylacetat durch Destillation unter reduziertem Druck entfernt, wobei 1.0 g Acetanilid
erhalten wurde, d. h. eine Ausbeute von 30%. bezogen auf Essigsäure.
Beispiele 2 bis 5
L:n Gemisch aus 3,0 g (12,5 mMol) Diphenylester
der phosphorigen Säure, 50 ml Acetonitril als Lösungsmittel. 2.61g (12,5 mMol) Glycin (nachstehend bezeichnet
als »Z — GIy · OH«; GIy zeigt einen Glycinrestjmit
einer Aminogruppe, die durch eine Benzyloxicarbonylgruppe geschützt ist (nachstehend bezeichnet
als »Z«) als carboxylgruppenhaltige Verbindung, 1,2 g (12,5 mMol) Anilin und einer solchen Menge Pyridin.
wie in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben, wurde unter Rühren bei Raumtemperatur 1 Stunde lang umgesetzt
und dann in derselben Weiter wie im Beispiel 1
behandelt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1 | Beispie) | 5 | ■ Kontrolle ... |
Pvndicmengc | Z-GIy -Am- |
Beispiel "> | (molares Verhältnis zn | lid Aus | |||
Beispiel 3 | Z-GIy - OH) | beule (%) | |||
10 Beispiel 4 | 0 | 17 | |||
Beispiel 5 | 0,5 | 38 | |||
1,0 | 51 | ||||
2,0 | 79 | ||||
Überschuß (verwendet | 81 | ||||
als Lösunesmittel) |
Beispiele 6 bis 10
Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß 25 mMol jeweils von den tertiären Aminen, «ie in Tabelle JJ angegeben, an Stelle von Pyridin
eingesetzt wurden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenenden Tabelle II angegeben.
Beispiel | 35 | Tabelle!! | Z-Gl) An | |
25 | lid Aus | |||
Beispiel 6 | Tertiäres Amin | beute I %) | ||
3„ Beispiel 7 | 59 | |||
Beispiel 8 | 3-Methylpyridin | 59 | ||
Beispiel 9 | 4-Methylpyridin | 38 | ||
Beispiel 10 | 2-Methylpyridin | 26 | ||
2.6-Dimethylpyridin | 40 | |||
Nicotinamid | ||||
Beispiel 11 | ||||
Ein Gemisch aus 3.0 g (12.5 mMol) Diphenylester der phosphorigen Säure. 30 ml Pyridin. 2.61 g
(12.5 mMol) Z—GIyOH mit einer durch Z geschützten
Aminogruppe und 1.74 g (12,5 mMol) GIycinäthylesterhydrochlorid (nachstehend angegeben als
»Gly · OEt · HC1«) wurde bei Raumtemperatur JO Minuten
lang umgesetzt. Im Anschluß an die Umsetzung wurde die Reaktionsflüssigkeit konzentriert;
der Rückstand wurde mit Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatschicht wurde mit 2n-HCl. einer wäßrigen
Natriumbicav·.-.·. tlösung und Wasser in dieser Reihenfolge
gew. ■ h." und dann mit Natriumsulfat getrocknet.
I\< ' '. *urde Äthylacetat durch Destillation
unter ;, '\ ■ ■<
m Druck entfernt; der Rückstand wurde mit Η·τ „aiher behandelt, wobei N-Benzyloxicarbonylglycylglycinäthylester
(nachstehend bezeichnet als »Z — GIy · GIy ■ OEt«) in einer Ausbeute
von 81% mit einem Schmelzpunkt von 80uC erhalten wurde.
ao Beispiel 11 wurde wiederholt, mit der Ausnahme
jedoch, daß 12.5 mMol N-Bcnzyloxicarbonylphenylalanin
(L) (nachstehend bezeichnet als »Z — Phe · OH (L)«) an Stelle von Z — GIy · OH verwendet wurden,
wobei N-Bcnzyloxycarbonylphenylalanylglycinathylester
(L) (nachstehend bezeichnet als »Z— Phe GIy · OEt (L)«) in einer Ausbeute von 65% mit einem
Schmelzpunkt von 108 bis 109"C und einem Wert
von [«] · -17,6" (C = 5. Äthanol) erhalten wurde.
Beispiel 12 wurde wiederholt, jedoch mil der Ausnahme,
daß die Reaktion bei 40 C 6 Stunden lang ausgeführt wurde, wobei Z Phe · GIy ■ OEt (L) mit einer
Ausbeute von 90% erhallen wurde.
Beispiel 11 wurde wiederholt, mit der Ausnahme
jedoch, daß J2,5 mMol Tyrosinäthylesterhydrochlorid
(L) (nachstehend bezeichnet als »Tyr ■ OEt · HCl (L)«) an Stelie von GIy - OEt · HCI eingesetzt wurden, wobei
N-Benzyloxicarbonylglycyltyrosinäthylester (L) erhalten
wurde (nachstehend bezeichnet als »Z — GIy - Tyr · OEt iL)«); Ausbeute 60%, Schmelzpunkt 125 bis
126°C, [r«]o +19,8°C; C = 5. Äthanol.
Beispie f 15
Beispiel 14 wurde wiederholt, mit der Ausnahme jedoch, daß die Reaktion bei 40 C 6 Stunden lang ausgeführt
wurde, wobei Z — GIy · Tyr · OEt (L) in einer Ausbeute von 88% erhalten wurde.
Beispiel 16
Beispiel 13 wurde wiederholt, mit der Ausnahme jedoch, daß 12,5 mMol N-Benzyloxicarbonylglutamin
(nachstehend bezeichnet als »Z — GIu(NH2)(L)«) an
Stelle von Z — Phe · OH (L) eingesetzt wurden. woHci N - BenzyloxicarbonylglutaminylglycinäthylesterlL)
(nachstehend bezeichnet als »Z — GIu(NH2) GIy ·
OEt (L)«) in einer Ausbeute von 85% mit einem Schmelzpunkt von 168 bis 17OC und einem Wert
von ["«]„ —6,5° erhallen wurde (C= 1. Dimethylformamid).
Beispiel 16 wurde wiederholt, mit der Ausnahme jedoch, daß 12,5 mMol N-Benzyloxicarbonylmethionin
(DL) (nachstehend bezeichnet als »Z — Met (DL)«) an Stelle von Z-GIu(NH2)(L) eingesetzt
wurden, wobei N-Benzyloxicarbonylmethionylglycinäthylester
(DL) (nachstehend bezeichnet als »Z — Met · GIy · OEt (DL)«) in einer Ausbeute von
91% mit einem Schmelzpunkt von 72 bis 73CC
erhalten wurde.
Beispiele 18 bis 21
Beispiel 11 wurde wiederholt, mit der Ausnahme jedoch, daß das molare Verhältnis des Diphenylesters
der phosphorigen Säure zu Z — GIyOH wie in Tabelle III angegeben variiert wurde. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III veranschaulicht.
Kontrolle | Tabelle III | Z-GIy · GIy · OH | |
20 | 25 Beispiel 18 | Molares Verhältnis | Ausbeute (%) |
Beispiel 19 | des Diphenylesters | ||
Beispiel 11 | der phosphorigen | 0 | |
Beispiel 20 | Säure zu Z-GIy - OH | 17 | |
30 Beispiel 21 | O | 33 | |
0,25 | 81 | ||
0,50 | 91 | ||
1,0 | 94 | ||
1,5 | |||
2,0 | |||
Beispiel 11 wurde wiederholt, mit der Ausnahme
jedoch, daß 12,5 mMol Diisopropylester der phosphorigen Säure an Stelle von Diphenylester der phosphorigen
Säure eingesetzt wurden; die Reaktion wurde unter Rückfluß 1 Stunde lang ausgeführt, wobei
Z — GIy · GIy ■ OEt in einer Ausbeute von 46% erhalten
wurde.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden, durch Umsetzung einer Carbonsäure mit
einem Amin in Gegenwart einer phosphorhaltigen Verbindung und einer organischen Base, dadurchgekennzeichnet,
daß man die Umsetzung bei einer Temperatur von 20 bis 200rC
in Gegenwart von phosphoriger Säure oder ihres Monomethyl-, Monoäthyl-, Monoisopropyl-, Monophenyl-,
Dimethyl-, Diäthyl-, Diisopropyl-, Din-butyl- oder Diphenylesters und von Pyridin,
2-Methylpyridin, 3-Methylpyridin, 4-Methylpyridin,
2,6-Dimethylpyridin oder Nicotinamid durch- ι s
führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis 120 C
ausführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wenigstens äquimolare
Menge der phosphorigen Säure bzw. ihres Esters und der organischen Base im Verhältnis zur
Carbonsäure und zum Amin einsetzt.
äußerst milden Bedingungen im wesentlichen vollständig vor sich, ohne daß es nötig ist, das bei der
Amidierung gebildete Wasser abzutrennen.
Vorzugsweise führt man die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis
120 C aus.
Nach der bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung setzt man eine wenigstens äquimolare Menge
der phosphorigen Säure bzw. ihres Esters und der organischen Base im Verhältnis zur Carbonsäure und
zum Amin ein. Hierbei werden besonuers hohe Ausbeuten an Säureamid erhalten.
Besonders bevorzugt von den genannten Verbindungen sind der Diphenylester der phosphorigen Säure
und Pyridin.
Wenn die organische Base flüssig ist, dient diese auch als Lösungsmittel, so daß ein anderes Lösungsmittel
nicht erforderlich ist. Falls erwünscht, kann die Reaktion jedoch in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels,
wie beispielsweise Acetonitril oder Dimethylformamid, ausgeführt werden.
Die Amidierung gemäß der Erfindung wird dadurch auigcfühit. daß man in Gegenwart der phosphorigen
Säure oder ihres Esters und der organischen Base eine Carbonsäure der Formel
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Also Published As
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