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Nadelapparat für medizinische Zwecke Die Erfindung bezieht sich auf
einen Nadelapparat für medizinische Zwecke mit einem verschiebbar in einer Hülse
gelagerten Nadelkopf, der mittels eines Betätigungsorganes gegen die Kraft einer
Rückstellfeder in das Hülseninnere bewegbar und mit Hilfe einer automatischen Auslösevorrichtung
nach Erreichen eines vorbestimmten Einwärtshubes durch die Kraft der Rückstellfeder
schlagartig in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Derartige Nadelapparate
werden
meist in Verbindung mit einem spezifischen öl zur Durchführung eines seit über hundert
Jahren bekannten Heilverfahrens verwendet. Insbesondere werden sie zur Befreiung
von Schmerzen und Besserung der Heilung bei Gelenkrheuma, Neuralgie, Ischias und
dgl. eingesetzt.
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Der Apparat wird fest auf die Haut aufgesetzt, anschließend zieht
man den Nadelkopf zurück bis er durch automatische Auslösung wieder nach vorne schnellt.
Da die Nadelspitzen entweder von Anfang an den freien Mündungsrand der Hülse etwas
überragen oder aufgrund der Trägheit beim Auswärtshub ein wenig über ihra Ausgangsstellung
hinausgeschleudert werden, dringen sig mit Hilfe der kinetischen Energie des nach
außen geschleuderten Nadelkopfes zirka 1 bis 2 mm tief in die Haut ein. Die genadelten
Stellen aus denen keinesfalls Blut austreten darf, werden nachfolgend mit dem O1
eingerieben. Normalerweise reichen 20 bis 30 oder 40 Punktationen für die Behandlung
einer bestimmten Partie aus.
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Nadelapparate sind an sich schon längere Zeit bekannt.
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Eine fruhere Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, daß sie nur
für Zweihandbedienung geeignet ist. Mit der einen Hand ist der Apparat festzuhalten,
wahrend mit der anderen der Nadelkopf gegen die Kraft einer
Ruckstellfeder
zurückgezogen wird. Läßt man den Handgriff los, so schnellt der Nadelkopf wieder.
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zurück. Bei einer verbesserten Ausführungsform, welche zur Einhandbedienung
tauglich ist, wurde eine automatische Auslösevorrichtung eingebaut.
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Dabei wird der Nadelkopf mit Hilfe eines Betätigungsorganes, beispielsweise
zweier beidseits des Nadelkopfs gelegener Ringgriffe zurückgezogen, wobei sich die
Hand oder der Daumen der Bedienungshand am Nadeläpparat abstützt. Bei Erreichung
eines bestimmten Einwärtshubes und damit einer vorausberechneten Spannung der Rtickstellfeder
löst die Auslösevorrichtung aus und der Nadelkopf führt dabei einen Arbeitshub durch.
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Läßt man nunmehr den Griff los, so kann der Zyklus wieder beginnen.
Zur tiberwindung der Federkraft,welche wie gesagt von Hand aufgebracht werden muß,
ist bei diesem Gerät jedoch eine relativ große Betätigungskraft erforderlich. Da
das Gerät indessen nicht nur von Arzten, sondern teilweise auch von den Patienten
selbst bedient wird, war es für ältere Personen, sowie für Frauen, insbesondere
solche mit kleinen Händen, oft schwierig diesen Apparat zu bedienen. Des weiteren
wird es als nachteilig angesehen, daß bei den vorbekannten
Ausführungen
der Nadelkopf entweder nur zusammen mit anderen Teilen oder überhaupt nicht entnehmbar
war, so daß in unnötiger Weise zusätzliche Teile bzw. der gesamte Apparat Jeweils
sterilisiert werden mußte.
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Dies fahrt nicht nur zu einer unnötigen Platzbeanspruchung im Sterilisationsgerät,
sondern auch dazu, daß dieser Nadelapparat erst nach Ablauf der Sterilisationszeit
wieder verwendbar ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Nadelapparat
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der bei Einhandbedienung relativ geringe
Bedienungskräfte erfordert. Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem derartigen
Nadel apparat erfindungegemäß vorgeschlagen, daß zwischen das Betätigungsorgan und
die Auslösevorrichtung eine Vbersetzung geschaltet ist. Aufgrund der Obersetzung,
beispielsweise einer Getriebeübersetzung, kann der Nadelapparat mit einer geringeren
Handkraft gespannt werden, so daß seine Bedienung auch durch weniger kräftige Personen
möglich ist und selbst bei längerer Handhabung keine Ermüdungserscheinungen zu erwarten
sind. Denkbar ist sowohl die Verwendung eines Zahnrad- als auch eines reinen Hebelgetriebes.
Auch andere Ubersetzungsarten
für die Handkraft sind ohne weiteres
vorstellbår, Jedoch muß sich der technische Aufwand in Grenzen halten, damit der
Apparat nicht unhandlich und damit von dieser Warte her gesehen, schwer bedienbar
wird.
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Auch bei den bekannten Nadelapparaten konnte das Maß der Eindringtiefe
der Nadeispitzen in den zu nadelnden Körper eingestellt werden. Zu diesem Zwecke
wird die Mündung Über welche die Nadelspitzen hinaustreten von einer Schraubhülse
gebildet, die mehr oder weniger weit in die Puhrungshülse für den Nadelkopf hineinschraubbar
ist. Je tiefer man sie einschraubt, desto mehr Überragen die Nadeln die Mündung
und umso tiefer kann genadelt werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Betätigungsorgan als schwenkbarer Handhebel ausgebildet. Insbesondere ist vorgesehen,
daß der Handhebel gegenüber einem griffartigen Halteglied verschwenkbar, sowie mit
einem Zahnrad drehfest verbunden ist, welches mit einem Ritzel der Auslösevorflchtung
kämmt und die Ubersetzung bildet. Der Handhebel und das griffartige Halteglied stehen
normalerweise im Winkel zueinander und sie werden durch die Bedienungsperson in
der Art
einer Schere oder Zange gegeneinander verschwenkt. Dies
hat eine Drehung des mit dem Handhebel gekuppelten Zahnrades zur Folge, welches
seinerseits das Ritzel dreht und damit die Auslösevorrichtung spannt. Selbstverstindlich
können im Bedarfsfalle zwischen das Zahnrad und das Ritzel noch weitere Zahnräder
geschaltet werden, Jedoch sind insofern Grenzen gesetzt, als der Hub des Handhebels
gegenliber dem Auslösehebel dadurch begrenzt ist, daß beide gleichzeitig von ein
und derselben Hand erfaßt werden müssen.
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Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal sind der Hebel und das Zahnrad
über einen Freilauf miteinander gekuppelt.
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Dieser Freilauf bietet Gewahr dafür, daß sämtliche Zahnräder nur in
einer Richtung drehbar sind und damit die Verwendung einer Auslösevorrichtung mit
einem Drehglied möglich wird. Dies führt zu einer besonders einfachen Ausbildung
der Auslösevorrichtung insofern, als die Verschwenkung des Handhebels bereits eine
Drehbewegung des gekuppelten Zahnrades zur Folge hat, die dann ohne besondern Schwierigkeiten
bis zum Nadelkopf weitergeleitet werden kann.
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Eine in dieser Hinsicht bevorzugte Ausfuhrungsvzriante der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung
eines Freilaufs koaxial
zum Zahnrad ein Rastenrad eines Klinkengesperres angeordnet und mit diesem drehfest
verbunden ist und daß die Klinke des flinkengesperres am Hand hebel gelagert , sowie
federnd angepreßt ist, wobei der Arbeitshub des Klinkengesperres der gegen das Halteglied
gerichteten Schwenkbewegung des Handhebels zugeordnet ist.
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Beim Verschwenken des Handhebels gegenüber dem griffartigen Halteglied
treibt die Klinke das Elinkenrad an, welches drehfest mit dem Zahnrad verbunden
ist. Wird der Handhebel durch Federkraft oder anderweitig zurückgeschwenkt so bleibt
das Rastenrad stehen und die Klinke läuft wieder um einen oder mehrere Zähne des
Rastenzades zurück.
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Die Drehung des Zahnrades wird'bis zur Auslösevorrichtung weitergegeben,
wo ein entsprechender Ruckhub und darauf folgend ein Arbeitshub des Nadelkopfs erfolgen.
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Die Feder des Klinkengesperres ist vorzugsweise als Blattfeder ausgebildet
und am Handhebel abgestützt. Eine andere Variante der Erfindung kennzeichnet sich
dadurch, daß der Handhebel gegen die Kraft einer vorzugsweise als Spiralzugfeder
ausgebildeten Riickzugsfeder betätigbar ist. Dies erleichtert die Bedienung des
Apparats insofern, als Jetzt der Handhebel durch Loslassen, also Strecken der ihn
umgebenden Finger automatisch in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Auslösevorrichtung einen die Hülse durchsetzenden, in eine Ausnehmung insbesondere
Ringnut des Nadelkopfes eingreifenden, drehfest mit dem Ritzel verbundenen Mitnehmer
besitzt. Der Mitnehmer wird gleiczeitig mit dem Ritzel, mit welchem er drehfest
verbunden ist, in Drehung versetzt. Da er an einer Ausnehmung des Nadelkopfes anliegt
oder im Verlaufe seiner Drehbewegung anlegbar ist, schiebt er diesen bei fortschreitender
Drehbewegung im Sinne der letzteren in das Bälseninnere. Da der Nadelkopf eine Verschiebebewegung
und der Mitnehmer eine Drehbewegung durchführen kot letzterer nach einem bestimmten
Einwärtehub des Nadelkopfes automatisch außer Eingriff mit der Ausnehmung, so daß
der Nadelkopf aufgrund der mittlerweile gespannten Feder wieder in seine Ausgangslage
zuruckschnellt und dabei eine Nadelung vorninmt.
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Der Freilauf stellt, wie erläutert wurde, sicher, daß der Mitnehmer
im gleichen Sinne weitegedreht werden kann, wodurch ein erneutes Eintreten in die
Ausnehmung möglich ist. Besonderes vorteilhaft ist es dabei, daß der Mitnehmer durch
einen Zahn eines Zahnrades oder dgl,
gebildet ist, wobei benachbarte
Zähne einen gegenseitigen Abstand solcher Größe aufweisen, daß sich maximal ein
Zahn im Bewegungsbereich des Nadelkopfes befindet. Die Zähnezahl dieses Zahnrades
wird so gewählt, daß nach Auslösung einer Nadelung bei erneuter Betätigung des Handhebels
der nächste Zahn automatisch und sofort in Eingriff kommt. Anderersefts soll verhindert
werden, daß bei der automatischen Auslösung der Nadelkopf gegen den nächstfolgenden
Zahn schlägt und damit unter Umständen die Nadelung unvollständig oder gar blockiert
wird. Im übrigen ist auch bei diesem Apparat dafür gesorgt, daß der Nadelkopf lediglich
verschiebbar aber undrehbar in seiner Führungshülse gelagert ist, da dies zu einer
unkontrollierten Nadelung führen wurde. Im übrigen kann dies auch dann zweckmäßig
sein, wenn der Mitnehmer statt in eine Ringnut des Nadelkopfes, lediglich in eine
Ausnehmung eingreift. In besonderen Fällen kann auf die Längsführung des Nadelkopfes
selbstverständlich verzichtet werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er--findung dargestellt.
Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Nadelapparates, teilweise
längsgeschnitten,
Figur 2 eine Draufsicht auf den ertndungsgemäBen
Nadelapparat.
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Der erfindungsgemäße Nadelapparat besitzt ein Gehäuse 1 mit fest anmontierter
Hülse 2 und ebenfalls einstückig damit gefertigtem oder daran befestigtem, griffartigen
Halteglied 3. An einer im Gehäuse gelagerten Achse 4 ist ein Handhebel 5 im Sinne
des Doppelpfeils 6 verschwenkbar. Bei seiner Verschwenkung gegen das griffartige
Halteglied 3 wird eine Rückzugfeder 7 gespannt, welche als Spiralzugfeder ausgebildet
ist, deren eines Ende an einem Bolzen 8 des Gehäuses 1 und deren anderes Ende an
einem Bolzen 9 des Handhebels 5 eingehängt ist.
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Läßt man den Handhebel 5 nach seiner Verschwenkung in Richtung des
Pfeils 10 los, so kehrt er aufgrund der dabei gespannten Feder 7 entgegen der Richtung
des Pfeils 10 wiederum in seine Ausgangslage zurEck.
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Am Handhebel 5 ist die Klinke 11 eines Klinkengesperres 12 schwenkbar
gelagert. Beim Austuhrungsbeispiel dient als Lagerachse der Bolzen 9 zum Einhängen
der Feder 7, jedoch muß dies nicht notwendigerweise so sein. Eine Feder 13 sorgt
dafür, daß die Klinke 11 stets gegen das
Klinkenrad 14 gepreßt
wird. S;e ist als Blattfeder aurgebildet und an der Klinke selbst befestigt. Ihr
freies Ende stützt sich an einem Anschlag 15 des Handhebels 5 ab.
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Koaxial und drehfest mit dem flinkenrad verbunden ist auf die Achse
4 des Handhebels 5 und des flinkenrads 14 noch ein Zahnrad 16 aufgesetzt. Verschwenkt
man nun den Handhebel 5 in Richtung des Pfeile 10 gegen das Halteglied 3, so bewirkt
die klinke 11 eine Drehung des flinkenrads 14 in Pfeilrichtung 17 und damit auch
eine Drehung des Zahnrades 16 im gleichen Drehsinne. Letzteres treibt ein Ritzel
18 in Drehrichtung 19 an. Koaxial hierzu ist ein drei Zähne aufweisendes Zahnrad
20 angeordnet, welches drehfest mit dem Ritzel 18 verbunden und um die im Gehäuse
1 gelagerte Achse 21 drehbar ist. Die Zähne des Zahnrads 20 bilden Mitnehmer 22
bis 24 . In Figur 1 greift der Mitnehmer 22 in eine Ringnut 25 des Nadelkopfes 26
ein. Letzterer ist in einer Pulse 27 in Richtung des Doppelpfeils 28 hin und her
verschiebbar, Jedoch in nicht gezeigter Weise undrehbar angeordnet. Bei seinem Einwärtshub
wird er gegen die Riickstellfeder 29 gepreßt, welche sich einerseits an dem Nadelkopf
26 und andererseits am Deckel 30 der Hülse 27 abstützt, der in nicht gezeigter Weise
abnehmbar ausgebildet sein kann.
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Bei der Betätigung des erfindungsgemäßen Nadelapparats, also der Verschwenkung
des Handhebels 5 in Pfeilrichtung 10 wird in der erläuterten Weise der Mitnehmer
22, welcher sich gerade im Eingriff mit der Ausnehmung oder Ringnut 25 des Nadelkopfes
26 befindet im Sinne des Pfeils 19 gedreht, wodurch der Nadelkopf einwärts wandert.
Sobald der Mitnehmer 22 dieRingnut 25 über die Kante 31 verläßt springt der Nadelkopf
26, angetrieben von der Feder 29, in Richtung des Pfeils 32 in seine Ausgangslage
zurück.
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Dabei treten die Spitzen der Nadeln 33 etwas über den Mündungorand
34 der Hülse 2 heraus. Setzt man nun diesen Ndndungsrand 34 des Nadelapparates in
bekannter Weise auf eine Forperpartie auf, so dringen die Nadelspitzen in die betreffende
Körperstelle ein. Um die Eindringtiefe einstellen zu können ist das untere, den
Nündungsrand 34 tragende Teil der Hülse in Richtung des Doppelpfeils 28 gegenüber
der Hülse 2 verschiebbar, insbesondere ist dieses untere Ende als Schraubhülse ausgebildet.
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Das Zahnrad 20 ist so ausgebildet, daß beim Ausrasten des gerade austretenden
Zahnes 22, der mit der Ringnut 25 und der Feder 29 eine automatische Auslöseeinrichtung
bildet,
der als nächstes arbeitende Zahn 24 noch nicht in den Bewegungsbereich
des Nadelkopfes gelangt, so daß dieser ungestört zurückschnellen kann. Der Zahn
oder Mitnehmer 24 schlägt demzufolge erst nach einer gewissen Schsnkbewegung des
Handhebels 5 an der Wandung 35 der Ringnut 25 an. Nach dem Zahn 24 tritt also der
Zahn 23 und dann wieder der Zahn 22 in Aktion.
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Aufgrund der Verwendung des Zahnrades 16 und des litzls 18 wird die
Bewegung des Handhebels 5 übersetzt, so daß die notwendige Handkraft zur Betätigung
des Nadelapparats verringert werden kann und seine Bedienung auch durch weniger
kräftige Personen möglich ist.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Wadelapparats und damit
auch die Lösung eines weiteren Bedürfnisses ist darin zu sehen, daß der Radelkopf
26 in einfacher Weise entnommen und gegen einen neuen sterilisierten rasch ausgewechselt
werden kann. Selbst wenn nur ein Nadelkopf vorhanden ist, so bringt dies immer noch
den Vorteil, daß nicht das gesamte Gerät, sondern lediglich der Nadelkopf sterilisiert
zu werden braucht. Zu diesem Zwecke muß allerdings das untere Ende mit der Niindung
34 abschraubbar sein.
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Außerdem ist es notwendig, daß keiner der drei Mitnehmer 22 bis 24
- deren Zahl selbstverständlich auch
variiert werden kann - mit
der Ringnut 25 oder einer statt dessen vorgesehenen Ausnehmung des Nadelkopfs 26
im Eingriff steht. Im übrigen ist noch nachzutragen, daß der Jeweils arbeitende
Mitnehmer eine als Längsschlitz ausgebildete Ausnehmung der Hülse durchsetzt.