DE2258961B2 - Einrichtung zum Bestimmen der Feuchte von Tabak durch Messen der elektrischen Leitfähigkeit - Google Patents
Einrichtung zum Bestimmen der Feuchte von Tabak durch Messen der elektrischen LeitfähigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bestimmen der Feuchte von Tabak durch Messen der elektrisehen
Leitfähigkeit mittels einer Realteil-Wechselspannungsmeßvorrichtung
und zwei damit verbundenen Meßelektroden.
Beim Fermentieren von Tabak ist es wichtig, den in Fässern gepreßt gehaltenen wiederbefeuchteten Tabak
möglichst auf einem Feuchtegehalt zwischen 10 und 12% zu halten. Bei zi· geringer Feuchtigkeit dauert der
Reifungsprozeß zu lange, bei zu großer Feuchtigkeit kann der Tabak verderben. DIz bishi angewendeten
Maßnahmen zum Bestimmen de: Feuchte des Tabaks sind entweder relativ ungenau oder kompliziert oder
nehmen zu lange Zeit in Anspruch. Eine Feuchtigkeitsbestimmung durch Fühlen von Hand setzt sehr geübte
Prüfer voraus und ist nicht sehr genau. Das Herausnehmen von Tabakproben aus den Fässern und Messen der
Feuchtigkeit in entsprechenden Meßeinrichtungen ist re!ativ zeitraubend. Dies gill auch für die Verwendung
bekannter die elektrische Leitfähigkeit messender Meßeinrichtungen, bei denen beispielsweise die Tabakprobe
in einen mit Elektroden besetzten Becher eingebracht wird, dann eine Meßwechselspannung an die
Elektroden angelegt wird und schließlich über einen Wechselspannungsmesser der Wechselstrom im Elektrodenkreis
gemessen wird, und zwar der Realteil, der in Phase mit der Meßwechselspannung ist (Aufsatz von
Jupe, »Electronics Magazine« Mai 1946, S. 180 bis 186).
Auch andere bekannte kapazitiv arbeitende Meßeinrichtungen sind für diesen speziellen Zweck nicht geeignet,
da sich während des Reifeprozesses die Dielektrizitätskonstante des Tabaks und damit auch die daraus
bestimmte Feuchte sich ändert. Entsprechendes gilt für bekannte den Gleichstromwiderstand bestimmende
Meßeinrichtungen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Bestimmen der Feuchte von frisch wiederbefeuehtetem
und in Fässern zusammengepreßtem Tabak zu schaffen, die auch von ungeübten Personen schnell und
einfach anwendbar ist und trotzdem eine genaue Feuchtemessung ermöglicht, ohne daß dabei Tabakproben
aus den Fässern entnommen werden müssen. f»5
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß gelöst
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
dieser Einrichtung ergeben sich aus den Umeransprü-
Zum Bestimmen der Feuchte nach dem Leitfähigkeitsprinzip von losem Faser- oder Schüttgut in Ballen
oder Säciien mittels entsprechender Leitfähigkeitsmeßeinrichtungen
ist es an sich bekannt, sogenannte Nadelelektroden vorzusehen, die einfach in das Meßgut eingesteckt
werden (Winfried Lück. »Feuchtigkeit« 1964. S. 200 bis 204).
Durch die Anwendung dieser an sich bekannten Nadelelektroden in Kombination mit einer bekannten
Realteil-Wechselspannungsmeßvorrichtung zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit in Tabak (Jupe.
»Electronics Magazine« Mai 1946. S. 180 bis 186) und die erfindungsgemäße Anbringung dieser Nadelelektroden
an einer entsprechenden Stellvorrichtung kann sehr schnell und trotzdem genau auch von ungeübten
Arbeitern die Feuchte des in Fässern gelagerten Tabaks bestimmt werden, indem einfach durch die Stellvorrichtung
die Nadelelektroden beispielsweise durch die Wände der Fässer hindurch in den Tabak eingeführt
werden und dann durch die Realteil-Phasenvergleichs-Messung die relative Feuchte genau gemessen
und unmittelbar angezeigt wird. Eine Entnahme von Tabakproben ist nicht mehr erforderlich.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
F i g. 1 zeigt perspektivisch die Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
F i g. 2 und 3 zeigen Details der dabei angewendeten
Realteil- Weehselspannungs-Meßvorrichiung.
Fig.4 zeigt im Detail die Befestigung der Nadelelektroden.
Die in F i g. 1 gezeigte Einrichtung besteht aus einem Rahmen 10, an dessen Basis Schutzführungen 12 vorgesehen
sind. Am oberen Querträger 14 dieses Rahmens sind vertikale Halterungen 16 für pneumatische Zylinder
18 befestigt, an dereit Kolben Nadelelektroden 20 befestigt sind. Die eigentliche clektr.jche Meßvorrichtung
24 ist am Querträger 14 befestigt.
An den Führungen 12 sind Lichtschranken in Form von Photozellen 13 und entsprechenden Lichtquellen
13a angebracht, die bei Unterbrechung anzeigen, wann ein Tabakfaß eine für das Einführen der Elektroden 20
geeignete Stellung einnimmt.
Beim Betätigen der pneumatischen Zylinder 18 werden die Nadelelektroden 20 durch die Holzwändc der
Tabakfässer hindurchgestoßen oder, wenn der Tabak in einem offenen Faß abgelagert ist, von oben in den Behälter
eingeführt.
Nach Fig.4 sind die Nadelelektroden 20 mit ihren
oberen F.nden 20a über Isolierstücke 20c an den Enden 20c/der pneumatischen Kolben angeschraubt. Von diesen
Nadelelektroden 20 sind isoliert von der Stellvorrichtung elektrische Anschlüsse 20b angebracht, die
über flexible Kabel 20c elektrisch mit dem Gerät 24 verbunden sind. Die Elektroden 20 bestehen vorzugsweise
aus rostfreiem Stahl und besitzen eine Länge von etwa 30 cm. Der Hub der pneumatischen Stellvorrichtung
ist etwas größer als 30 cm gewählt, damit gewährleistet ist, daß die Elektroden mit ihrer ganzen Länge in
das Faß eingetrieben werden können.
F i g. 2 zeigt an Hand eines Blockschaltbildes Einzelheiten des Aufbaus der eigentlichen Realteil-Wechselspannungsmeßvorrichtung
24. Der mit seiner Feuchte zu messende Tabak ist hier durch einen Widerstand
und eine Kapazität zwischen den Elektroden 20 elektrisch
schematisch angedeutet.
An die Elektroden 20 wird über die Anschlüsse 53 und 54 die am Ausgang 52 eines Oszillators 50 auftretende
Wechselspannung angelegt, wodurch zwischen den Elektroden über den Widerstand /?» ein entsprechender
Wechselstrom fließt. Ober den Eingang 73 eines phasenempfindlichen Voltmeters 70, dem über
den Eingang 72 eine Bezugsspannung zugeführt wird, wird die Spannung gemessen, die in Phase zu dieser
Bezugsspannung am Eingang 72 ist. Die Bezugsspannung wird vom Ausgang 52 des Oszillators über einen
Transformator 72 zugeführt Dem Eingang 73 wird der Spannungsabfall am Widerstand Rt zugeführt, der dem
im Elektrodenkreis fließenden Strom proportional ist, und zwar über einen Transformator 73. Wenn Ä* bezogen
auf den Realteil des zu messenden Tabaks zwischen den Elektroden nicht übermäßig groß ist, wird
durch diesen Widerstand Ä» der Strom im Elektroden
kreis nicht merklich beeinflußt, und die am Eingang 73 luftretende Spannung ist annähernd in Phase mit dem
Wechselstrom im Elektrodenkreis. Am Ausgang 70a des Voltmeters 70 entsteht damit eine A lsgangsgröße,
die direkt proportional der Komponente des Wechsel-Stromes
im Elektrodenkreis ist, und zwar in Phas>e mit der Bezugsspannung am Eingang 72. Die Ausgangsspannung
des Voltmeters 70 ist damit etwa umgekehrt proportional zur Ohmschen Komponente des Komple-
ien Widerstandes des zwischen den Elektroden 20 liegenden Materials, wobei diese Ohmsche Komponente 3c
unmittelbar eine logarithmische Beziehung zum Feuchlegehalt des Tabaks darstellt. Durch einen logariihmi-
schen Umsetzer 80 am Ausgang 70a des Voltmeters 70 kann damit unmittelbar ein Ausgangssignal erzeugt und
über ein Meßgerät 90 angezeigt werden, das linear proportional dem tatsächlichen Feuchtigkeitsgehalt des
Tabaks ist. Die Speisung der einzelnen Baugruppen erfolgt über die Klemmen 31, 71 und 81 »us einer Spannungsquelle
30.
Weitere Einzelheiten der Schaltung zeigt F i g. 3, Der
Oszillator 50 umfaßt einen Rechteckgenerator 55, dessen Ausgangsspannung über einen Transformator 71
und einen im Sinne der F i g. 3 beschalteten Verstärker 41 in eine Sinusspannung umgewandelt wird Als Meßfrequenz haben sich 1000 Hz als besonders vorteilhaft
erwiesen.
Das phasenempfindliche Voltmeter 70 umfaßt einen Phasendetektor 75, dem die Bezugsspannung über die
Klemmen 72 aus dem Transformator 72 und über einen Verstärker Λ2 die Meßspannung an den Klemmen 73
zugeführt wird. Mit dem Schalter Si kann durch die Bedienungsperson ein geeigneter Meßwiderstand Rs
ausgewählt werden, was über den damit gekuppelten Schalter S2 über entsprechende Lampen L angezeigt
wird. Damit kann die Vorrichtung an verschiedene Tabaksorten angepaßt werden.
Df.r logarithmische Umsetzer 80 umfaßt einen Verstärker
/43 und einen logan, /mischen Verstärker A4. Nach Vorverstärkung im Verstärker -43 wird das lineare
Ausgangssignal 70a über den logarithmischen Verstärker A4 logarithmiert, und das am Ausgang 91 auftretende
Signal ist damit unmittelbar linear proportiondi
zum Feuchtigkeitswerr. des Tabaks. Da der reale Widerstandswert des komplexen Tabakwiderstandes
mit zunehmender Feuchtigkeit abnimmt, ist dar Linearitätszusammenhang
zwischen dem Signal am Ausgang 9t und dem tatsächlichen Feuchtegehalt negativ. Aus
diesem Grund wird vorzugsweise als Anzeigeinstrument ein Amperemeter mit Links- und Rechtsausschlag
verwendet. Geeicht wird die Einrichtung durch Messen verschiedener Tabakproben mit bekanntem Feuchtigkeitsgehalt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:L Einrichtung zum Bestimmen der Feuchte von Tabak durch Messen der elektrischen Leitfähigkeit mittels einer Realteil-Wechselspannungsmeßvorrichtung und zwei damit verbundenen MeQelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß Nadclelektroden (20) verwendet werden, die durch eine an einem Rahmen (10) angebrachte Stellvorrichtung (18) in den frisch wiederbefeuchteten und in Fässern zusammengepreßten Tabak einführbar sind.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine pneumatische Stellvorrichtung (18).
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (10) eine Lichtschranke (13, 13a) für die Steuerung der Stellvorrichtung (18) vorgesehen ist.20
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