DE2254026C3 - Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Messung der Einkräuselung texturierter Garne - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Messung der Einkräuselung texturierter Garne

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DE2254026C3
DE2254026C3 DE19722254026 DE2254026A DE2254026C3 DE 2254026 C3 DE2254026 C3 DE 2254026C3 DE 19722254026 DE19722254026 DE 19722254026 DE 2254026 A DE2254026 A DE 2254026A DE 2254026 C3 DE2254026 C3 DE 2254026C3
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Hans-Joachim a Dr.; Erkens Andreas; 5138 Heinsberg Brassard
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Akzo GmbH
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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Messung der Einkräuselung texturierter Garne, insbesondere Bikomponentengarne, durch Anbringen einer bestimmten Vorlast, kurzzeitige Dehnung des vorbelasteten Garns und Entlastung des Garns, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Einkräuselung (EK)ist folgendermaßen definiert:
EK = 100%,
55
wobei Lo die gestreckte und L\ die gekräuselte Länge des Garns bedeuten.
Die vom Stand der Technik her bekannten Methoden zur Bestimmung der Einkräuselung (DIN 53 840, August 1971; MELLIAND TEXTIL-BERICHTE, 7/1971, Seite bis 764) sehen allesamt vor, das zu prüfende Garn zunächst mit einer geringen Vorlast (beispielsweise 2,5 g) zu versehen, dann zusätzlich ein größeres Gewichtsstück anzubringen (beispielsweise 247,5 g), r>s nach bestimmter Zeit (beispielsweise 10 Sekunden) die gestreckte Länge Lo zu messen, danach das größere Gewichtsstück zu entfernen und nach einem längeren Zeitraum (beispielsweise 10 Minuten) die gekräuselte Länge L\ des nur mit der geringen Vorlast versehenen Garns zu messen. Die Meßwerte für Lo und L\ werden in die oben angegebene Gleichung eingesetzt und die Einkräuselung EK berechnet
Für die schnelle Prüfung im Betrieb, insbesondere zum Sortieren von Kopsen, sind die bekannten Methoden zur Bestimmung der Einkräuselung zu langwierig, da in der Regel (vergleiche DIN 53 840) vor Durchführung der Messungen die Kräuselung unter definierten Bedingungen (Strangherstellung, Heißbehandlung, Trocknung, Klimatisierung) ausgelöst werden muß. Außerdem zeigt sich bei Durchführung von Vergleichsmessungen, daß unterschiedliche Prüfpersonen zu deutlich voneinander abweichenden Ergebnissen gelangen können.
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Messung der Einkräuselung anzugeben, das vor allem schnell arbeitet, gut reproduzierbare Werte liefert und außerdem geringe Anforderungen an die Prüfperson stellt.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die kurzzeitige Dehnung des vorbelasteten Garns so durchgeführt wird, daß eine definierte Länge eines unter einer Vorlast von 0,005 p/dtex waagerecht eingespannten Garns um einen bestimmten Prozentsatz, der vorzugsweise im Bereich zwischen 5% und 20% vorab festgelegt wird, gedehnt wird, und daß die Entlastung des Garns so vorgenommen wird, daß das Garn zur Entlastung der Kräuselung vollständig entlastet und anschließend wieder bis zur Waagerechten angespannt wird.
Der erste wesentliche Unterschied des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß nicht mehr mit bestimmten Lasten, sondern mit einem für das jeweilige Material mit Hilfe des Kraft-Dehnungs-Diagramms festgelegten, gleichbleibenden Dehnungsprozentsatz gearbeitet wird. Damit entfallen insbesondere das Befestigen und Abnehmen der Gewichtsstücke, und es verbleiben lediglich — sonst ohnehin auch durchzuführende — Längenablesungen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu den bekannten Meßverfahren liegt darin begründet, das Garn nach seiner Dehnung über einen bestimmten Prozentsatz über den (bei angelegter Vorlast fixierten) Nullpunkt hinaus vollständig zu entlasten und anschließend so zu ziehen, daß es gerade gespannt ist (ohne das Material zu dehnen). Durch die zwischenzeitliche vollständige Entlastung kann das Garn sich schneller erholen als bei den üblichen Verfahren, bei denen lediglich eine Reduzierung der Last auf die Vorlast vorgenommen und dann nach einem bestimmten Zeitpunkt (z. B. 10 Minuten) die Länge des Garns festgestellt wird. Dieser Vorgang führt zu einer weiteren Verkürzung des Meßvorgangs und zu einer größeren Genauigkeit, weil sowohl bei der Bestimmung von Lo als auch bei der Bestimmung von L\ das Garn von der gleichen Richtung her (nämlich vom völlig entspannten Zustand aus) in seine für den Meßvorgang maßgebliche Lage gebracht wird. Außerdem gewährleistet dieser Vorgang eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Meßwerte, was darauf zurückzuführen ist, daß der Zustand für die Länge L\ hier bleibend fixiert ist, wohingegen sie beim Stand der Technik abgelesen werden muß, während sich das Garn noch zusammenzieht.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrich-
tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, unter Verwendung einer ersten und einer zweiten Fadenklemme, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gestell, bestehend aus zwei parallelen, senkrechten Platten mit Mittelverstrebung, zwei hintereinander angeordnete Laufschienen waagerecht gelagert sind, auf beiden Laufschienen die mit einem Zeiger und einem Handgriff versehene erste Fadenklemme und auf der vorderen Schiene die zweite Fadenklemme verschiebbar angeordnet sind und daß die Mitteiverstrebung oberhalb i*>er Laufschienen im Bereich der ersten Fadenklemme eine jeweils nach beiden Seiten waagerecht verlaufende Prozentskala, zwischen beiden Fadenklemmen einen Spiegel mit in Höhe der Fadenklemmpunkte waagerecht verlaufender Meßmarke, rechts von der zweiten Fadenklemme in Höhe der Fadenklemmpunkte einen Zylinderstift und unterhalb der Verbindungslinie von zweiter Fadenklemme und Zylinderstift eine ebenfalls waagerecht verlaufende Meßmarke trägt
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert Darin zeigt
F i g. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 schematisch die verschiedenen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens durchlaufenen Einstellungen und
F i g. 3 ein Diagramm, welches die Reproduzierbarkeit der erfindungsgemäß ermittelten EK-Werte veranschaulicht.
Das Gestell 1 nach F i g. 1 besteht aus zwei parallelen, senkrechten Platten 2, 3 und einer Mittelverstrebung 4. In den Platten 2,3 sind zwei hintereinander angeordnete Laufschienen 5,6 waagerecht gelagert Eine mit Zeiger 7 und Handgriff 8 versehene erste Fadenklemme 9 ist auf beiden Laufschienen 5, 6 verschiebbar angeordnet, eine zweite Fadenklemme 10 ist auf der vorderen Schiene 5 verschiebbar. Die Mittelverstrebung 4 ist im Bereich der ersten Fadenklemme 9 mit einer nach links bzw. rechts waagerecht verlaufenden Prozentskala 11 versehen. Zwischen den beiden Fadenklemmen 9,10 ist ein Spiegel 12 mit in Höhe der Federklemmpunkte waagerecht verlaufender Meßmarke J3 an der Mittelverstrebung 4 angebracht. Rechts von der zweiten Fadenklemme 10, vorzugsweise in einem Abstand von 7,5 cm, trägt die Mittelverstrebung 4 in Höhe der Fadenklemmpunkte einen Zylinderstift 14. Unterhalb (15 mm) der Verbindungslinie von Fadenklemme 10 und Stift 14 befindet sich eine ebenfalls waagerecht verlaufende Meßmarke 15.
Zur Durchführung der Einkräuselungsmessung werden die Fadenklemmen 9, 10 beispielsweise auf eine Entfernung von 50 cm eingestellt; dabei weist der Zeiger 7 der linken Fadenklemme 9 auf die »0« der Prozentskala 11 (siehe Meßeinstellur.g I nach Fig.2). Dann wird eine bestimmte Garnlänge 16 von einem zu prüfenden Kops abgenommen und in die Fadenklemme 9,10 sowie über den Stift 14 gelegt Anschließend wird die Fadenklemme 9 angezogen. Die Prüfperson hält das rechte Fadenende fest und belastet das Garn 16 mit einer Vorspannung von 0,005 p/dtex. Das Vorspanngewicht (nicht dargestellt) wird in die Mitte zwischen die Fadenklemme 10 und den Stift 14 gehängt und durch Ziehen des Garns 16 über den Stift 14 so weit angehoben, bis der Haken des Gewichts in die Höhe der Meßmarke 15 kommt Dann wird auch die Fadenklemme IO angezogen.
Durch Fahren der Fadenklemme 9 nach links wird der gewählte Prozentsatz der Dehnung für das Garn 16 (z.B. 10%) eingestellt (Meßeinstellung II). Als Dehnungszeit genügen dabei etwa 2 see Nach dem Dehnungsvorgang wird das Garn 16 durch Fahren der Fadenklemme 9 nach rechts so weit entlastet, daß es seine Kräuselung voll entfalten kann (Meßeinstellung III). Auch dieser Prozeß dauert nur wenige Sekunden. Durch erneutes Verschieben der Fadenklemme 9 nach links wird das Garn 16 bis zur Deckung mit der Meßmarke 13 des Spiegels 12 angespannt es sich also wieder straff in Ausgangsposition befindet (Meßeinstellung IV). Die Kräuselung kann dann auf der Skala ! 1 direkt in Prozent abgelesen werden.
Um eine stärkere Differenzierung der Meßwerte von verschiedenen Kopsen zu erhalten, ist es manchmal vorteilhaft, wenn der Faden bei der Rückmessung nicht vollständig waagerecht gespannt wird, sondern in der Mitte leicht (einige mm) durchhängt In diesem Fall ist unterhalb der Meßmarke 13 auf dem Spiegel 12 eine weitere Meßmarke anzubringen.
Für ein exaktes Ergebnis muß der durch das Durchhängen des Fadens leicht verfälschte Wert natürlich noch korrigiert werden.
Die F i g. 3 zeigt die £/C-Meßwerte für verschiedene Kopse eines Bikomponentengarns dtex 150f 48. Für jeden Kops sind die von den Prüfpersonen A-D erhaltenen Werte eingetragen. Die Reproduzierbarkeit der Meßwerte erweist sich als sehr gut. Daher sind gewöhnlich zur Einsortierung eines Kopses zwei Messungen ausreichend.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Meßmethode liegt nicht nur in ihrer schnellen und einfachen Ausführbarkeit, sondern besteht gegenüber der bekannten Strängchenmethode auch darin, daß die Untersuchung der Kräuselgleichmäßigkeit über relativ kurze Längen möglich wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur schnellen Messung der Einkräuselung texturierter Garne, insbesondere Bikompo- s nentengarne, durch Anbringen einer bestimmten Vorlast, kurzzeitige Dehnung des vorbelasteten Garns und Entlastung des Garns, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitige Dehnung des vorbelasteten Garns so durchgeführt wird, daß ι ο eine definierte Länge eines unter einer Vorlast von 0,005 p/dtex waagerecht eingespannten Garns um einen bestimmten Prozentsatz, der vorzugsweise im Bereich zwischen 5% und 20% vorab festgelegt wird, gedehnt wird, und daß die Entlastung des Garns so vorgenommen wird, daß das Garn zur Entfaltung der Kräuselung vollständig entlastet und anschließend wieder bis zur Waagerechten angespannt wird.
Z Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, mit einer ersten und einer zweiten Fadenklemme, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gestell (1), bestehend aus zwei parallelen, senkrechten Platten (2,3) mit Mittelverstrebung (4), zwei hintereinander angeordnete Laufschienen (5,6) waagerecht gelagert sind, auf beiden Laufschienen (5, 6) die mit einem Zeiger (7) und einem Handgriff (8) versehene erste Fadenklemme (9) und auf der vorderen Schiene (5) die zweite Fadenklemme (10) verschiebbar angeordnet sind und daß die Mittelverstrebung (4) oberhalb der Laufschienen (5, 6) im Bereich der ersten Fadenklemme (9) eine jeweils nach beiden Seiten waagerecht verlaufende Prozentskala (11), zwischen beiden Fadenklemmen (9, 10) einen Spiegel (12) mit in Höhe der Fadenklemmpunkte waagerecht verlaufender Meßmarke (13), rechts von der zweiten Fadenklemme (10) in Höhe der Fadenklemmpunkte einen Zylinderstift (14) und unterhalb der Verbindungslinie von zweiter Fadenklemme (10) und Zylinderstift (14) eine ebenfalls waagerecht verlaufende Meßmarke (15)trägt.
DE19722254026 1972-11-04 1972-11-04 Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Messung der Einkräuselung texturierter Garne Expired DE2254026C3 (de)

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DE19722254026 DE2254026C3 (de) 1972-11-04 Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Messung der Einkräuselung texturierter Garne
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DE2254026A1 DE2254026A1 (de) 1974-05-16
DE2254026B2 DE2254026B2 (de) 1977-05-26
DE2254026C3 true DE2254026C3 (de) 1978-01-12

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