DE2247819B2 - Symmetrierungseinrichtung fuer ein drehstromnetz - Google Patents
Symmetrierungseinrichtung fuer ein drehstromnetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Symmetrierungseinrichtung für ein Drehstromnetz, das durch einen unsymmetrischen
Verbraucher belastet ist, mit Einspeisung einer zusätzlichen symmetrischen Stromkomponente in Form
eines Gegensystems.
Ein unsymmetrischer Verbraucher, also eine Schieflast oder eine einphasige Last wie z. B. ein Lichtbogen-Schmelzofen,
belastet die einzelnen Stränge eines Drehstromnetzes ungleichmäßig mit Laststrom. Das
führt dazu, daß das Drehstromnetz bei vorgegebener Leistung der einspeisenden Generatoren nicht in
demselben Maße belastet werden kann, wie beim Anschluß eines symmetrischen Verbrauchers. Man ist
bestrebt, trotz des Anschlusses eines solchen unsymme-
iü trischen Verbrauchers im Drehstromnetz weitgehend
symmetrische Leiterströme zu erhalten und somit eine hohe Belastbarkeit zu gewährleisten.
Daneben ist man aber auch bemüht, im Interesse einer guten Wirkleistungsübertragung den Leistungsfaktor
des Drehstromnetzes möglichst groß zu machen, also die Blindleistung des Verbrauchers weitgehend zu
kompensieren.
Das von einem unsymmetrischen Verbraucher im Drehstromnetz hervorgerufene Stromsystem läßt sich
in ein symmetrisches mitläufiges und in ein symmetrisches gegenläufiges Stromsystem zerlegen. Wird ein
entsprechendes Mitstromsystem in das Drehstromnetz eingespeist, so läßt sich die durch den Verbraucher
bedingte Phasenblindleistung kompensieren. Durch Einspeisung eines entsprechenden Gegenstromsystems
läßt sich die Unsymmetrieleistung kompensieren.
Auf dieser Überlegung beruht eine bekannte Anordnung aus zwni rotierenden Einrichtungen, mit welcher
sich bei Anschluß eines beliebigen unsymmetrischen Verbrauchers an ein Drehstromnetz gleichzeitig eine
Blindleistungskompensation und eine Symmetrierung des Drehstromnetzes erzielen läßt. Die erste rotierende
Einrichtung dieser Anordnung sorgt für die Blindleistungskompensation. Sie besteht aus einer an das
J5 Drehstromnetz angeschlossenen konventionellen ersten
Synchronmaschine, welche als Phasenschieber arbeitet. Sie speist in Abhängigkeit ihrer Erregung die
Blindstromkomponente des Mitstromsystems und damit die zur Kompensation benötigte Blindleistung (Phasenblindleistung)
in das Drehstromnetz ein. Die zweite rotierende Einrichtung dieser Anordnung sorgt für die
Symmetrierung der Leiterströme im Drehstromnetz. Sie wird daher im folgenden als Symmetrierungseinrichtung
bezeichnet. Die Symmetrierungseinrichtung besteht aus einer ebenfalls konventionellen zweiten
Synchronmaschine. Diese zv/eite Synchronmaschine besitzt zwei senkrecht zueinander stehende, rotierende
Erregerwicklungen, weiche getrennt gespeist werden. Die Läufer beider Synchronmaschinen sind starr
miteinander gekuppelt. Die Ständerwicklung der zweiten Synchronmaschine ist mit vertauschter Phasenfolge
mit der Ständerwicklung der ersten Synchronmaschine in Reihe an das Drehstromnetz geschaltet (ETZ-A, Band
89 [1968], Heft 10, S. 245 und 246). Über die zweiachsige
Erregung der zweiten Synchronmaschine wird das nach Betrag und Phasenfolge vom Drehstromnetz benötigte
Gegenstromsystem aufgebaut und somit die zur Kompensation erforderliche Unsymmetrieleistung geliefert.
— Die Begriffe »Phasenblindleistung« und
bo »Unsymmetrieleistung« sind bei H. Fack, »Scheinleistung
in Drehstromsystemen«, Beiheft der ETZ, 1967, Heft 1, ausführlich erläutert.
Eine rotierende Einrichtung zur Symmetrierung von Drehstromnetzen nach dem Prinzip der Zerlegung in
μ mit- und gegenläufige Stromkomponenten mit zwei
mechanisch gekuppelten Drehstrommaschinen ist auch aus der DT-AS 14 13 468 bekannt. Auf eine ruhende
Symmetrierungseinrichtung wird auch in dieser Litera-
turstelle nicht eingegangen.
Es ist weiterhin bekannt, ganz allgemein an Stelle einer rotierenden Einrichtung für die Phasenblindleistungsabgabe,
also an Stelle eines rotierenden Phasenschiebers, eine ruhende Einrichtung in Gestalt eines
Blindlcistungs-Stromrichters zu verwenden (ETZ-A, 1966, Heft 18, S. 649 bis 658; Ch. Frege, »Blindleistungsstromrichter«,
Dissertation TH Braunschweig, 1939; Zeitschrift E.u.M., Jahrgang 84, Heft 3, S. 99 bis
112; W. Forstbauer, »Der Konstantspannungsumrichter
als Einrichtung zur Blindleistungskompensation«, Dissertation TH Aachen, 1972).
Ein solcher Blindleistungs-Stromrichter kann als elektronischer Phasenschieber bezeichnet werden. Er
arbeitet z.B. nach dem Prinzip des selbstgeführten Stromrichters und kann dabei ausgangsseitig über
Kondensatoren kurzgeschlossen sein. Wenn seine Oberschwingungen im Netzstrom wie üblich durch
Filterkreise kompensiert werden, läßt sich die Grundschwingungsblindleistung als Phasenblindleistung über
den Steuerwinkel des Blindleistungs-Stromrichters beliebig einstellen. Die mit der Einstellung verbundene
Kompensation der Blindleistung des Mitstromsystems läßt sich praktisch trägheitslos, auf jeden Fall aber viel
schneller durchführen als bei einem rotierenden Phasenschieber, z. B. innerhalb einer Periode der
Netzfrequenz. Weitere Vorzüge, wie geringe Verluste und wartungsarmer Betrieb, haben die Bedeutung des
elektronischen Phasenschiebers in letzter Zeit spürbar vergrößert.
Während es also ruhende elektronische Phasenschieber
in Form von Blindleistungs-Stromrichtern als Ersatz für rotierende Blindleistungsmaschinen schon seit
langem gibt, ist eine ruhende Symmetrierungseinrichtung, welche ein Gegenstromsystem in das unsymmetrisehe
Drehstromnetz einspeist, bisher nicht bekanntgeworden. Ruhende Symmetrierungseinrichtungen mit
Halbleiterventilen wären aber wegen ihrer Vorteile, z. B. der Wartungsfreiheit, gegenüber rotierenden
Symmetrierungseinrichtungen durchaus vorzuziehen.
Aus der CH-PS 4 72 132 ist eine Blindstromrichteranordnung zur Lastsymmetrierung bei einem einphasigen
oder mehrphasigen unsymmetrischen induktiven Verbraucher an einem Drehstromnetz bekannt, bei dem zur
Blindstromkompensation und zur Lastsymmetrierung ein zwangskommutierter dreiphasiger Blindstromrichter
mit kapazitivem Speicher und Rückstromventilen ohne Vordrosseln mit dem Verbraucher parallel
geschaltet ist. Der Blindstromrichter speist hier aber keineswegs ein symmetrisches Gegenstromsystem in
das Drehstromnetz ein; vielmehr wirkt er als parallelgeschaltete Spannungsquelle von konstanter Spannung
und geringem Innenwiderstand.
Aus der DT-OS 22 Ol 665 ist schließlich ein netzkommutierter Stromrichter bekannt, der zusammen
mit einer dreiphasigen Kondensatorbatterie an ein Drehstromnetz angeschlossen ist. Auch hierbei wird
jedoch ein symmetrisches Gegenstromsystem nicht in das Wechselstromnetz eingespeist. Der netzkommutierte
Stromrichter wirkt vielmehr auch hier als Schaltung w) zur Spannungskonstanthaltung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ruhende Symmetrierungseinrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche alle:n oder in Verbindung mit einer beliebigen Einrichtung zur Blindlei- m
stungskompensation betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Symmetrierungseinrichtung gelöst, die gekennzeichnet
ist durch einen selbstgeführten Stromrichter, welcher mit vertauschter Phasenfolge an das Drehstromnetz
angeschlossen ist, und durch einen netzgeführten Stromrichter, welcher an das Drehstromnetz angeschlos_,en
ist und über eine Giättungsdrossel den selbstgeführten Stromrichter mit eingeprägtem Gleichstrom
speist.
Man kann sagen: Der selbstgeführte Stromrichter arbeitet zusammen mit dem netzgeführten Stromrichter
nach dem Prinzip eines Zwischenkreisumrichters mit eingeprägtem Zwischenkreisstrom. Dieses Prinzip ist
beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 15 13 518
bekannt. Der netzgeführte Stromrichter versorgt aus dem Drehstromnetz den Gleichstromeingang des
selbstgeführten Stromrichters mit eingeprägtem Gleichstrom. Dabei muß der netzgeführte Stromrichter
nahezu mit dem Aussteuerungsgrad Null arbeiten, weil außer den Verlusten keine Wirkleistung aufgenommen
wird. Die Giättungsdrossel im Gleichstromzwischenkreis entkoppelt beide Stromrichter. Da der selbstgeführte
Stromrichter gegenüber dem netzgeführten Stromrichter mit zwei vertauschten Leiterklemmen an
das Wechselstromnetz angeschlossen ist, zwingt er dem durch den Verbraucher unsymmetrisch belasteten
Drehstromnetz ein symmetrisches, aber gegenläufiges System von Strömen auf, welches weiter oben bereits
als Gegenstromsystem bezeichnet wurde. Dessen Phasenlage kann durch Änderung des Steuerwinkels des
selbstgeführten Stromrichters verändert werden.
Als netzgeführter Stromrichter wird bevorzugt ein solcher mit geringem Blindleistungsbedarf verwendet.
In dieser Hinsicht sind Stromrichter, welche in Folgesteuerung betrieben werden (vergleiche G.
M ö 11 g e η , »Netzgeführte Stromrichter mit Thyristoren«, Siemens Fachbuch, Siemens AG, Berlin-München,
1967, S. 186 ff), besonders geeignet. Als Hgegesteuerter
Stromrichter kann z. B. ein solcher in Drehstrom-Brükkenschaltung eingesetzt werden.
Der selbstgeführte Stromrichter ist bevorzugt ein Stromrichter mit gesteuerten Hauptventilen in Drehstrom-Brückenschaltung
und mit einer Kommutierungseinrichtung, wobei die Kommutierungseinrichtung für jeden Zweig einen Kommutierungskondensator enthält,
welcher in Reihe mit jeweils einem gesteuerten Kommutierungsventil je einem der an denselben Zweig
angeschlossenen Hauptventile parallel geschaltet ist. Ein solcher selbstgeführter Stromrichter ist beispielsweise
aus der bereits erwähnten deutschen Patentschrift 15 13 518 bekannt.
Im allgemeinen werden beide Stromrichter über Drehstrom-Transformatoren an das Drehstromnetz
angeschlossen sein. Für Anwendungsfälle bis zu mittleren Leistungen äst es jedoch auch möglich, daß nur
selbstgeführte Stromrichter über einen Drehstrom-Transformator an das Drehstromnetz angeschlossen ist.
Die erfindungsgemäße Symmetrierungseinrichtung kann mit einer beliebigen, Phasenblindleistung abgebenden
Einrichtung zusammenarbeiten, 2. B. auch mit einer rotierenden Einrichtung in Form einer als Phasenschieber
ausgebildeten Synchronmaschine. Zweckmäßig ist es natürlich, die Phasenblindleistung abgebende Einrichtung
ebenfalls ruhend, also als Blindleistungs-Stromrichter auszubilden. Eine weitere Ausgestaltung der
Symmetrierungseinrichtung zeichnet sich demgemäß dadurch aus, daß sie mit einer an das Drehstromnetz
Phasenblindleistung abgebenden Einrichtung zusammenarbeitet, die als Blindleistungs-Stromrichter ausgebildet
ist, und daß der Blindleistungs-Stromrichter und
der netzgeführte Stromrichter über einen gemeinsamen Drehstrom-Transformator aus dem Drehstromnetz
gespeist sind.
Netzgeführter und selbstgeführter Stromrichter werden mit Netzfrequenz getaktet. Daher kann für den
netzgeführten und für den selbstgeführten Stromrichter eine gemeinsame Meßeinrichtung für das erforderliche
Gegenstromsystem vorgesehen sein. Mit ihr läßt sich über die Steuerung des netzgeführten Stromrichters die
Höhe und über die Steuerung des selbstgeführten Stromrichters die Phasenlage des Gegensystems beeinflussen.
Ist zusätzlich ein Blindleistungs-Stromrichter am Drehstromnetz angeordnet, so kann auch dieser den
Meßwert für die Phasenblindleistung aus der gemeinsamen Meßeinrichtung beziehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße
Symmetrierungseinrichtung, die zusammen mit einem Blindleistungs-Stromrichter an einer Drehstrom-Sammelschiene
angeschlossen ist, welche einen unsymmetrischen Verbraucher speiet, und
Fig.2 eine bevorzugte grundsätzliche Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Symmetrierungseinrichtung.
Nach Fig. 1 speist ein Drehstrom-Generator 2 ein Drehstromnetz, und zwar im vorliegenden Fall eine
Drehstrom-Sammelschiene 3, an welche ein oder eine Anzahl unsymmetrischer Verbraucher 4 angeschlossen
ist. Der Verbraucher 4 ist hier eine einphasige Last, z. B. ein Lichtbogen-Schmelzofen mit einer Leistung bis zu
50 MW. Sein Bedarf an Phasenblindleistung wird durch
einen elektronischen Phasenschieber 5 zusammen mit Filterkreisen 6 gedeckt. Die Filterkreise 6 kompensieren
die Oberschwingungen im Netzstrom. Als elektronischer Phasenschieber läßt sich ein an sich bekannter
Blindleistungs-Stromrichter 5 einsetzen, z. B. ein selbstgeführter Stromrichter, der ausgangsseitig über Kondensatoren
7 kurzgeschlossen ist. Die in die Drehstrom-Sammelschiene 3 und damit in den Verbraucher 4
eingespeiste Phasenblindleistung wird über den Steuerwinkei des Blindleistungs-Stromrichters 5 eingestellt.
Die Einstellung erfolgt so, daß die Phasenblindleistung an der Drehstrom-Sammelschiene 3 möglichst weitgehend
kompensiert wird.
Zur Einstellung des Steuerwinkels ist eine Meßeinrichtung 8 vorgesehen, die ebenfalls an die Drehstrom-Sammelschiene
3 angeschlossen ist. Sie kann einen (nicht dargestellten) Regler enthalten, welcher in
Abhängigkeit der Abweichung des gemessenen Leistungsfaktors von einem vorgegebenen Sollwert über
Steucrleitungen 9 den Steuerwinkel des Blindleistungs-Stromrichters 5 verstellt.
Weiterhin ist an die Drehstrom-Sammelschiene3 eine
ruhende Symmetrierungseinrichtung angeschlossen, welche allgemein mit 10 bezeichnet ist. Die Symmetrierungseinrichtung
10 sorgt für die Zufuhr der benötigten Unsymmetricleistung auf elektronischem Wege. Sie
umfaßt im wesentlichen einen selbstgcfiihrten Stromrichier II, der über eine Glätlungsdrossel 12 mit
eingeprägtem Gleichstrom gespeist wird. Der selbstgefiihrte Stromrichter 11 ist mit Netzfrequenz getaktet
und arbeitet als Wechselrichter. Er ist, wie erst aus Fi g. 2 hervorgeht, mit zwei vertauschten Phasenlcitungen
an die Drehstrom-Sammclschicne 3 angeschlossen. Dadurch ist er in der Lage, je nach der Höhe des
eingeprägten Gleichstroms und der zeitlichen Lage seiner Steuerimpulse ein beliebig einstellbares symmetrisches
Stromsystem mit einem zur Phasenfolge de Drehstrom-Sammelschiene 3 umgekehrten Drehsinn zi
liefern, also ein Gegenstromsystem abzugeben, wie e zur Symmetrierung des einphasigen Verbrauchers <
■> gefordert wird. Die in Fig. 1 dargetellte Anordnunj
ermöglicht es also, die Energiezufuhr vom Drehstrom Generator 2 zum Verbraucher 4 mit dem totalet
Leistungsfaktor des Wertes 1 vor sich gehen zu lassen auch wenn der Verbraucher 4 unsymmetrisch ist.
κι Der selbstgeführte Stromrichter 11 bezieht der
eingeprägten Gleichstrom aus einem üblichen netzge führten Stromrichter 13 in grundsätzlich beliebigei
Schaltung, welcher ebenfalls an die Drehstrom-Sammel schiene 3 angeschlossen ist. Der Aussteuerungsgrad de:
π netzgeführten Stromrichters 13 braucht nur wenig übei
Null zu liegen, da von ihm außer den unvermeidbaren aber sehr geringen Verlusten innerhalb der gesamter
Symmetrierungseinrichtung 10 keine Wirkleistung sondern nur Blindleistung aufgenommen wird. Es is
daher zweckmäßig, für den netzgeführten Stromrichte] 13 eine Schaltung zu wählen, die bei niedrigen
Aussteuerungsgrad einen geringen Blindleistungsbedar hat. Zu diesen Schaltungen zählen z. B. Stromrichter
welche nach den bekannten Prinzip der Folgesteuerung betrieben werden.
Eine Änderung der Höhe des eingeprägten Gleich Stroms und damit eine Änderung der abgegebener
Unsymmetrieleistung ist trutz Verwendung einei Glättungsdrossel 12 von hoher Induktivität sehr raser
möglich, da der gesamte Aussteuerungsbereich de; netzgeführten Stromrichters 13 zur Verfugung steht.
Aus Fig. 1 ergibt sich, daß die Meßeinrichtung ί gemeinsam für den Blindleistungs-Stromrichter 5, füi
den selbstgeführten Stromrichter 11 und für der netzgeführten Stromrichter 13 vorgesehen ist. In Fi g. 1
schließen die Symbole für die Stromrichter 5, 11, 13 die
zugehörigen Steuersätze mit ein.
Die Meßeinrichtung 8 mißt die mitläufige und dif gegenläufige Komponente von Spannungen und Strömen
sowie die daraus abzuleitenden Wirk- unc Blindleistungen im Dreiphasensystem, welches durch
den Drehstrom-Generator 2, die Drehstrom-Sammel· schine 3 und den beliebig unsymmetrischen Verbraucher
4 gebildet wird. Diese Meßeinrichtung 8 kann z. B. au« drei sogenannten »Komponentenbrücken« nach G
Hosemann, VDE-Buchreihe, Band 10, »Blindleistung« 1963, S. 118 bis 121, insbesondere Bild 9 und 11
bestehen. In Abhängigkeit der gemessenen Werte liefert die Meßeinrichtung 8 sowohl die Stellgröße für
so die Phasenlage des Gegenstromsystems, welche über
die Steuerleitungen 14 dem selbstgeführten Stromrichter 11 zugeführt wird, als auch die Stellgröße für den
Strom im netzgeführten Stromrichter 13, welche über die Steuerleitungen 15 diesem zugeführt wird.
Für Anordnungen mit größerer Leistung, also solche im MW-Bereich, lassen sich die Stromrichter 5,11,13 in
beliebigen höherpulsigen Schaltungen ausführen. Es empfiehlt sich dann, z. B. auf zwölfpulsigen Betrieh
überzugehen. — Die Filterkreise 6 werden gemeinsam
wi den Anforderungen aller Stromrichters, 11,13 und dem
Verbraucher 4 entsprechender ausgeführt.
F i g. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der in
F i g. 1 eingezeichneten Symmelricrungscinrichtung 10 Der sclbstgeführle, mit Netzfrequenz gctaktetc Stroni-
i.·. richter 11 speist über einen Drehstrom-Transformator
Ib Unsymmetricleistung in die Drchstrom-Sammclschienc 3 mit den Phasen R, S, T ein. Die beiden links
eingezeichneten ncl/.scitigcn Zuleitungen dieses Dreh-
strom-Transformators 16 sind vertauscht an die Phasen
R, Sangeschlossen.
Der netzgeführte Stromrichter 13 ist eingangsseitig ebenfalls über einen Drehstrom-Transformator 17 an
die Drehstrom-Sammelschiene 3 angeschlossen. Dieser Drehstrom-Transformator 17 kann, was nicht dargestellt
ist, gleichzeitig zum Netzanschluß des Blindleistungs-Stromrichters 5 (Fig. 1) herangezogen werden.
Die Drehstromtransformatoren 16,17 werden insbesondere bei hohen Leistungen der Anordnung gleichzeitig
benötigt.
Der prinzipielle Aufbau des dargestellten Selbstgefühlen Stromrichters 11 ist aus der deutschen Patentschrift
15 13 518 bekannt. Er enthält gesteuerte Hauptventile 21 bis 26 in Drehstrom-Brückenschaltung. Für die is
Hauptventile 21 bis 2S ist eine Kommutierungseinrichtung vorgesehen. Diese enthält für jede Phasenleitung
einen Kommutierungskondensator 27 bis 29, welcher in Reihe mit jeweils einem der gesteuerten
Kommutierungsventile 31 bis 36 je einem der an dieselbe Phasenleitung angeschlossenen Hauptventile
21 bis 26 parallel geschaltet ist. Beispielsweise ist der Kommutierungskondensator 27 zum einen in Reihe mit
dem Kommutierungsventil 31 dem Hauptventil 21 und zum anderen in Reihe mit dem Kommutierungsventil 34
dem Hauptventil 24 parallel geschaltet. Die Glättungsdrossel 12 am Eingang sorgt dafür, daß der speisende
Gleichstrom eingeprägt ist.
Als netzgeführter Stromrichter 13 wird ein solcher mit gesteuerten Hauptventilen 41 bis 46 in Drehstrom-Brückenschaltung
verwendet. Diese Drehstrom-Brükkenschaltung ist einer Reihenschaltung von zwei dreipulsigen Mittelpunktschaltungen äquivalent. Daher
können die beiden Brückenseiten in Folgesteuerung betrieben werden (vergleiche G. M ö 11 g e η : »Netzgeführte
Stromrichter mit Thyristoren«, Siemens Fachbuch 1967, S. 189 bis 204). Die Blindleistungsaufnahme
ist bei Folgesteuerung nur gering. Mit kleinen Steuerwinkeländerungen in der Nähe eines Steuerwinkels
von kleiner oder gleich 90° läßt sich der Gleichstrom im Gleichstromzwischenkreis praktisch
trägheitslos steuern.
Der Vorteil der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Symmetrierungseinrichtung ist darin zu sehen, daß man
weitgehend auf bekannte und bewährte Bauelemente zurückgreifen kann. Eine erfindungsgemäße ruhende
Symmetriereinrichtung läßt sich daher ohne große Schwierigkeiten herstellen. Gegenüber der bekannten
rotierenden Symmetrierungseinrichtung ist sie weitgehend verschleiß- und wartungsfrei. Sie besitzt dieselben
Vorteile wie der ruhende elektronische gegenüber dem rotierenden Phasenschieber: Sie benötigt einen geringen
Platz und weniger Fundamente. Sie arbeitet praktisch geräuschlos und spricht schneller bei Laständerungen
an.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Symmetrierungseinrichtung für ein Drehstromnetz, das durch einen unsymmetrischen Verbraucher
belastet ist, mit Einspeisung einer zusätzlichen symmetrischen1 Stromkomponente in Form eines
Gegensystems, gekennzeichnet durch einen selbstgeführten Stromrichter (11), welcher mit
vertauschter Phasenfolge an das Drehstromnetz (3) angeschlossen ist, und durch einen netzgeführten
Stromrichter (13), welcher an das Drehstroinnetz (3) angeschlossen ist und über eine Glättungsdrossel
(12) den selbstgeführten Stromrichter (11) mit eingeprägtem Gleichstrom speist.
2. Symnietrierungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der netzgeführte Stromrichter (13) ein Stromrichter ist, welcher in
Folgesteuerung betrieben wird.
3. Symmetrierungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der netzgeführte
Stromrichter (13) ein Stromrichter in Drehstrom-Brückenschaltung ist.
4. Symmetrierungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
selbstgeführte Stromrichter (11) ein Stromrichter mit gesteuerten Hauptventilen (21 bis 26) in
Drehstrom-Brückenschaltung und mit einer Kommutierungseinrichtung ist, wobei die Kommutierungseinrichtung
für jeden Zweig einen Kommutierungskondensator (27 bis 29) enthält, welcher in Reihe mit jeweils einem gesteuerten Kommutierungsventil
(31 bis 36) je einem der an denselben Zweig angeschlossenen Haupiventile (21 bis 26)
parallel geschaltet ist.
5. Symmetrierungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nur
der selbstgeführte Stromrichter (11) über einen Drehstrom-Transformator (16) an das Drehstromnetz
(3) angeschlossen ist.
6. Symmetrierungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für
den selbstgeführten und für den netzgeführten Stromrichter (11, 13) eine gemeinsame Meßeinrichtung
(8) für die Unsymmetrieleistung vorgesehen ist.
7. Symmetrierungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mit einer an das Drehstromnetz Phasenblindleistung angegebenen Einrichtung zusammenarbeitet, die als
Blindleistungs-Stromrichter (5) ausgebildet ist, und daß der Blindleistungs-Stromrichter (5) und der
netzgeführte Stromrichter (13) über einen gemeinsamen Drehsirom-Transformator aus dem Drehstromnetz
(3) gespeist sind.
8. Symmetrierungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für den selbstgeführten
und den netzgeführten Stromrichter (11,13) und
für den Blindleitungs-Stromrichter (5) eine gemeinsame Meßeinrichtung (8) für die Unsymmetrieleistung
und die Phasenblindleistiing vorgesehen ist.
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