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Führungsrohr für lange Werkstücke Die Erfindung bezieht sich auf
ein Führungsrohr für lange Werkstücke, die in einer Drehbank oder ähnlichen Werkzeug:naschinen
bearbeitet werden und wo dieses Wenkstück während der Bearbeitung mit einem Schneidvjerkzeug
rotiert.
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Ein solches Pührungsrohr wird vor allen Dingen bei automatischen Drehbänken
und ähnlichen Werkzeugmaschinen verwendet und ist an dem rückwärtigen Ende des-Spindelstocks,
also am entgegengesetzten Ende von dem Spannfutter, angesetzt, in der Achse mit
der Hohlspindel der Drehbank. Ein auf einer solchen Werkzeugmaschine zu
bearbeitendes
Werkstück wird durch dieses Rohr und durch den Spindelstock zugeführt. Das Spannfutter
ergreift dann das Werkstück und bringt es zum Rotieren, wenn die Maschine in Gang
gesetzt wird. Wenn die Bearbeitung vollständig erledigt ist, wird der bearbeitete
Teil des Werkstückes üblicherweise abgetrennt und ein neuer Teil wird so weit vorgeschoben,
daß er durch das Spannfutter in der gebrauchten Stellung gehalten ist.
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Es ist bekannt, daß die Rotation des Stan#enmaterials in dem Führungsrohr
einen starken Lärm verursacht, da das Stangenmaterial innerhalb des Rohres schlagen
wird.
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Dies ist nicht hur durch die Biegbarkeit der Stan,,#e verursacht,
sondern auch durch ein Schlagen der Stange bei der Bearbeitung in der Maschine.
Auch wenn das Rohr in seiner Längserstreckung ungerade ist, wird dies bei der L~armerzeugung
mitwirken.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine vinrichtung zu schaffen,
die es ermöglicht, den hier entstehenden Lärm auf ein Mindestmaß abzuschwächen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wurde nun darin gefunden, daß ein zwei Schichten
aufweisendes Rohr Verwendung findet, deren Durchmesser so unterschiedlich sind,
daß zwischen ihnen ein Ringraum verbleibt, in den ein Körper aus schalldämpfendem
Werkstoff einsetzbar ist, um den lärm zu dämpfen, der durch ein im inneren Rohr
umlaufendes Werkstück entsteht.
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In der Praxis hat sich herausgestellt, daß i~uhrungsrohre,
die
nach dem Vorschlag der Erfindung hergestellt wurden, eine sehr beachtliche Herabsetzung
des sonst gegebenen Lärms bringen. Dazu kommt, daß derartige führungsrohre wesentlich
billiger hergestellt wei-den können und obendrein auch ein geringeres Gewicht haben
als die bisher verwendeten Führungsrohre.
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Um den i)ärnpfungseffekt günstig zu gestalten ist es vorteilhaft,
einen innigen Kontakt zwischen dem Dämpfungsmaterial und dem inneren bzw. äußeren
Rohr herbeizuführen, was man z;B. dadurch erreichen kann, daß man das schalldämpfende
Material durch Adhäsion tit den Rohrflächen verbindet.
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Weitere erfindungsgemäße Bauformen bestehen darin, daß das innere
Rohr ein schraubenförmig gewundenes Rohr ist, oder daß das innere Rohr aus zwei
Metallschichten besteht, die durch eine Zwischenlage voneinander getrennt sind.Gegebenenfalls
kann auch ein Rohr mit perforierter Wandung oder ein Rohr aus. Sch#chten, in welche
Dämpfungsmaterial eingelegt ist, verwendet werden.
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##iir das Dämpfungsmaterial können die verschiedensten Werkstoffe
herangezogen werden, wobei es wichtig ist, daß man bei der Wahl des Werkstoffes
darauf zieht, dabei dieser dauerhaft und leicht ist, eine gewisse Dichte besitzt
und schalltechnisch unverändert bleibt, trotzdem aber im Preis nicht zu hoch liegt.
Bs ist dabei auch vorteilhaft, wenn dieser schalldämpfende Werkstoff auch im Stande
ist,Vibration zu dämpfen. Hier empfiEhlt sich dann
ein aus Fäden
gebildetes oder poröses Material und/oder ein viskose-elastischer Werkstoff.
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Werkstoffe, die diesen Bedingungen entsprechen sind z.B. Schaumgummi
sowie £unstoffschäume, Mineralwolle und Kombinationen von-hoch- und niedrig dichten
Pulvern.
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Eine weitere erfindung"sgemaße bauform sieht vor, daß ein radialer,
sich über die ganze Rohrlänge erstreckender Schlitz vorgesehen ist, durch den ein
Zuführfinger für ein Werkstück von außen in das Innenrohr des führungsrohres eingreifen
kann.
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Erfindungsgemäß kann dabei so vorgegangen werden, d&# das Innenrohr
der Länge nach geschlitzt ist, wobei die Randteile an den einander gegenüberliegenden
#eiten des Schlitzes in parallelen Ebenen zu einer Radialebene des Rohres liegen
und so die Wände des Schlitzes im Führunosrohr bestimmen. Dabei kann man so vorgehen,
daß zwischen den Randteilen des Innenrohres und des Außenrohres ein Begrenzungsstreifen
vorhanden ist.
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Es ist in vielen Fällen vorteilhaft, als Werkstoff für die Schallda#mpfungsschichten
Polyurethan-Sch.aum zu verwenden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
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Es zeigen, in schematischen Skizzen,
Figur 1 eine
Ansicht einer Drehb~nk, auf der ein Führungsrohr nach dem Vorschlag der Erfindung
angeordnet ist, Figur 2 eine Ansicht, teilweise geschnitten, eines erfindungsgemäßen
Führungsrohres, Figur 3 einen Querschn1tt durch ein erfindungsgemäßes Führungsrohr
in etwas anderer Ausgestaltung und Figur 4 eine Schemaskizze, um die Herstellung
eines Rohres gemäß Figur 3 zu erläutern.
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Eine automatische Drehbank oder Revolverdrehbank ist schematisch in
Figur 1 angedeutet. Sie weist ein Bett 1 auf, auf dem ein Spindelstock 2 montiert
ist, ferner eine hohle angetriebene Spindel 3, die sich durch den Spindelstock 2
erstreckt, wobei ein Spannfutter 4 angeordnet ist, durch welches eine zu bearbeitende
Stange 8 gehaltert werden soll. Auf dem Bett 1 ist ferner Revolverkopf 5 und ein
Quersupport 6 angeordnet, der wie üblich die Bearbeitungswerkzeuge aufnimmt. Die
Konstruktion einer solchen Drehbank wurde im einzelnen nicht dargestellt, weil diese
Konstruktionen allgemein bekannt sind und nicht Teil der Erfindung sind.
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Auf einem Maschinenbock 7, der an dem Ende des Spindel stocks anschließt,
entgegengesetzt zu dem Spannfutter 4, ist ein Führungsrohr T angebracht, welches
nach dem Vorschlag der Erfindung aufgebaut ist. Dieses Führungsrohr T
ist
in der Achse der Drehapindel 3 vorgesehen und ist mit dem vorderen Ende au nahe
dem Ende dieser Spindel angebracht.Diesea Rohr ist so dimensioniert, daß es eine
Stange 8 führen und. tragen kann, die in den Spindelstock 2 eingeführt wird.
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Zur Bearbeitung wird die Stange 8, geführt durch das Führungsrohr
T,durch den Spindelstock 2 gesteckt und von dem Spannfutter 4 erfaßt und in der
zur Bearbeitung gebrauchten Stellung gehaltert. Währehd des libeitsvorganges wird
das Spanafutter durch die Spindel 3 mitgenommen, so daß auch die Stange rotiert.
Wenn die 3earbeitung des betreffenden Stückes der Stange beendet wst, wird dieser
Teil abgetrennt und die Stange wird dann wieder vorgeschoben und von dem Spannfutter
erfaßt1 um eine neue libeitestellung für dieses Stangenende zu sichern.
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In Figur 2 ist eine Ausführungsform eines solchen Führungsrohrs nach
dem Vorschlag der Erfindung skizziert.
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Dieses Rohr ist aus einem äußeren festen Rohr 9, z.B.
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auch Weicheisen, gebildet, in welches ein inneres Rohr 10 von geringerem
Durchaesser eingesetzt ist. In dem vorliegenden Fall ist das innere Rohr aus schraubeatörmig
gewundenen Stahlstreifen hergestellt. Der Zwischenraum zwischen den beiden Rohren
9 und 10 wird durch ein entsprechendes Dämpfungsmaterial 11 ausgefüllt, wie z.B.
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Polyurethan-Schaum. Dieses Diimpfungsmaterial kann mit den Rohren
verbunden sein, es kann aber auch, wie in der Zeichnung gezeigt, lediglich durch
mechanischen Kontakt, indem es in den Zwischenraum eingefüllt wird, mit den
Flächen
der beiden Rohre in Berührung stehen.
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Gegebenenfalls kann man das innere Rohr 10 auch aus einzelnen Schichten
aufbauen; es kann aber ebenso auch ein festes Rohr genommen werden anstelle eines
Rohres, das aus schraubenförmig gewundenen Bändern hergestellt worden ist.
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Der Aufbau eines Führungsrohres, bei welchem ein Zuführfinger für
die Bewegung des Werkstüctj#es in der Längsrichtung eingreifen kann, ist in Figur
3 dargestellt. Dieses Rohr hat einen sich der länge nach erstreckenden Radialschlitz
12, durch welchen ein' solcher Führungsfinger eingreifen kann. In diesem Falle ist
das Außenrohr 13 ähnlich dem Außenrohr 9, weist aber einen Längsschlitz 12 auf.
Das innere Rohr 14 ist aus übereinandergelegten Schichten aufgebaut und weist einen
Längsschlitz auf, der so gebildet wurde, daß die Randteile 14a, die sich entlang
dem Schlitz get0enüberliegen, in parallelen Ebenen zu einer Radialeber.e des Rohres
liegen, wodurch die Wände des Schlitzes 12 gebildet werden. Jeder der Randteile-14a
ist von der benachbarten Kante des Schlitzes im Rohr 13 durch einen Begrenzungsstreifen
15 getrennt, z.B. durch einen Streifen aus Schaumgummi, der mit den beiden Rohren
verbanden worden ist. In dem hier skizzierten Beispiel sind die Zwischenräume zwischen
den Rohren 13 und 14 mit einem schalldämpfenden Material 16 ausgefüllt, welches
auch z.B. wieder Polyurethan-Schaun sein kann.
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Das aus Schichten aufgebaute innere Rohr 14 kann z.3.
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aus zwei Metallsch-ichten 17 gebildet werden, zwischen denen eine
Zwischenlage 18 eines anderen Werkstoffes angeordnet wird, z.B. Bahnen aus Polyvetylolorid.
Soweit man ein ähnlich aufgebautes inneres Rohr 10 bei einem Fu~hrwngsrohr gemäß
Figur 2 verwenden will, kann es dieselbe Konstruktion aufweisen.
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Das Material für die Zwischenlage 18 kann eine durchziehende Schicht
zwischen den Lagen 17 bilden oder es kann als Teil einlagen Verwendung finden. Selbstverstandlich
kann man auch die Stärke dieses Materials verschieden wählen, je nach-dem welche
Art von Material hier herangezogen wird. Bei gewissen Sonstruktionen des inneren
Rohres kann man auf eine Zwischenlage völlig verzichten; man wird das Rohr dann
ganz einfach als Mehrschichten-Rohr aufbauen. Gegebenenfalls wird es sich empfehlen,
zwischen die einzelnen Lagen Klebstoffe einzubringen.
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In Figur 4 ist ein Verfahren skizziert, gemäß welchem man ein inneres
Rohr 14 (Figur 3) in einer Presse herstellen kann. Man kann solche Rohre auch in
Rohrwalzen oder durch Ziehen herstellen.
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Eine Presse zum Herstellen derartiger Rohre >~zeigt Figur 4, wo
in einem Bett 19 eine halbkreisförmige sich der Länge nach erstreckende Höhlung
20 vorgesehen ist, deren Radius dem gewünschten äußeren Radius des Führungsrohres
entspricht. Auf dem Bett sind verschiebbar ein Paar Backen 21 angebracht, die kreisförmige
Ausnehaungen 23
besitzen, die im Zusammenwirken mit der Höhlung
20 den äußeren Umfang eines Führungsrohres 14 bilden.
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Die innere Form eines solchen Rohres wird durch ein Preßwerkzeug 23
gebildet,we£ches der Höhe nach bewegbar ist, wie durch den Pfeil in Figur 4 angedeutet.
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Der Herstellungsvorgang erfolgt so, daß eine Platte des Schichtmaterials
M, aus welchem das Rohr gebildet werden soll, oberhalb der Höhlung 20 auf das Bett
19 aufgelegt wird, wie in der Figur 4 gezeigt. Das Werkzeug 23 wird dann unter Druck
nach unten bewegt und gelangt so in die strichpunktierte Stellung C, wadurch die
Platte des Materials M in die dort angedeutete Form gebracht wird.
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Auf diese Art und Weise kann man ein solches Rohr nicht nur herstellen,
wenn es aus Schichtmaterial aufgebaut ist, sondern auch dann, wenn irgendwelche
andere Werkstoffe Verwendung finden.