DE2230542A1

DE2230542A1 - Anlage zur zucht und haltung von nutzfischen

Info

Publication number: DE2230542A1
Application number: DE2230542A
Authority: DE
Inventors: Adolf Loos; Theo Staehler
Original assignee: STAEHLER THEO 6251 NIEDERZEUZHEIM
Current assignee: STAEHLER THEO 6251 NIEDERZEUZHEIM
Priority date: 1972-06-22
Filing date: 1972-06-22
Publication date: 1974-01-10
Also published as: DE2230542C3; DE2230542B2

Description

anlage zur Zucht und Haltung von Hutzfischen Anlagen zur Zucht und Haltung von Nutzfischen, bei denen oberhalb der Fischbecken Belauchtungskörper angeerdnet sind, sind aus der US-2atentschrift 2 944 513 bekannt.
Diese Beleuchtungskörper dienen dem Zwecke, die Tätigkeit der Fische zu fördern, ihr Wachstum zu vergrößern und leichte kontrollen zu ermöglichen.
s wurde nun festgestellt, daß bei Inbetriebnahme einer solchen Beleuchtungsanlage für ein paar jge die Tätigket der Fische, insbesondere das Fressen, gefördort wird, darüber hinaus jedoch nicht mehr. Bine Beschleunigung des Wachstums ist nicht feststellbar.
Auch wurde festgestellt, daß Fische plötzlich sterben, ohne daß hierfür äußere Ursachen erkennbar sind, insbesondere waren die Fische nicht krank.
rufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Anlage zur Zucht und Haltung von Nutzfischen in Becken und dergleichen mit oberhalb der Becken angeordneten Belauchtungskörpern zu schaffen, in denen auch über lange Zeiträume die Tätigkeit, insbesondere das Fressen, der Fische gefördert und das Wachstum beschleunigt wird, ohne daß Fische ohne ersichtlichen Grund sterben.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Leuchten in gewollten Zeitabstanden mit einer Dunkelzeit von insgesamt mindestens 3 bis 6 Stunden pro 24 Stunden an- und abschaltbar sind.
Wie Versuche zeigen, wird in einer solchen anlage die itig';eit, insbesondere die Fresslust, der Tische auch auf Dauer gefördert und damit das Vachstum beschleunigt. In einer solchen anlage stcrben rnraktisch keine Fische ohne ersichtlichen Grund.
er einfachste Schaltrhythmus ist, die Beleuchtungskörper zu- und einzuschalten, sobald das Tageslicht zu schwach ist, während der Nacht die Beleuchtung für einen Zeitraum von 3 bis 6 Stunden zu unterbrechen und die Beleuchtungskörper wieder abzuschalten, sobald das Tageslicht zur Beleuchtung wieder ausreicht.
Zweckmäßig ist es jedoch, während der künstlichen Beleuchtung einen bchaltrhythtnus zu wählen, der etwa bei 1 bis 2 Stunden hell und 1/2 und 1 1/2 Stunden dunkel liegt, wobei eine Gesamtdunkelzeit von 3 bis 5 Stunden eingehalten wird. Insbesondere das Wachstutn von Augefischen, vor allen also von Raubfischen wie Forellen, Hechte, welse usw. kann mit diese Schaltrhythmus erheblich beschleunigt werden, ohne daß Fische ohne ersichtlichen Grund sterben.
Die erfindungsgemäße Beleuchtung läßt vor allem Fischzucht in vorn Tageslicht abgeschlossenen Räumen mit Erfolg zu.
Weitere Merkmale der Erfindug sind in der Beschreibung der Fig., in den Ausführungsbeispielen und in den Unteransprüchen dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
In der Figur ist die Erfindung an eienr Ausführungsform beispielsweise dargestellt, ohne auf diese Ausführungsform beschränt zu sein.
In der figur sind 1 die Fischbecken, in denen die Fische bzw. die Fischbrut gehalten werden. Oberhalb der Bekken sind die Beleuchtungskörper 2 angeordnet. Diese Beleuchtungskörper sind vorteilhaft bezüglich ihres Abstandes von der Wanseroberfläche verstellbar. So kann man auf einfache Art und Weise die Intensität der Beleuchtung variieren. Zweckmäßig ist es dabei, Beleuchtungskörper unterschiedlicher Lichtfarbe und vorteilhaft auch noch unterschiedlicher lichtstärke zu verwenden. So ist es möglich, durch nu- und Abschalten einzelner Beleuchtungskörper und Verstellung des Abstandes der Beleuchtungskörper von der Wasseroberfläche die gewänschte Lichtfarbe, Lichtstärke und Lichtmischung auf Fischbrut, Jungfische, Nutzfische, Laichfische und Fischart einzustellen.
Die zweckmäßige Lichtfarbe und Lichtstärke sind dabei von Fischart zu Fischart einzustellen, was jeder Durchschnittsfachmann im Bedarfsfalle ohne Aufwand an erfinderischer Geisteltätigket an Hand kurzer Versuche feststellen kann.
Vorteilhaft sind zwischen den einzelnen Becken 1, vorteilhaft in der Höhe zur Wasseroberfläche verstellbare, entfernbare, lichtundurchlässige Trennwände 3 angeordnet. So ist es möglich, in nebeneinanderliegenden Becken unterschiedliche Fische unter jeweils günstigen Bedingungenheranzuziehen.
Bei Freiluftanlagen ist es aus wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig, nur eine INinktbeleuchtung der Futterstellen durchzu£ühren, um den enorgieaufwand so gering wie möglich zu halten. Die Fütterung sollte je nach Fischart während der Hellzeiten bzw. Dunkelzeiten erfolgen.
Durch die erfindungsgemäße Beleuchtung wird die Planktonbildung im Wasser unabhängig vom natürlichen Licht und von Witterungseinflüssen. Durch Witterungseinflüsse bedingte Veränderungen in der Planktonbildung werden weitgehendst -vermieden, insbesondere dann, wenn das Wasser in dem Becken auf eine immer etwa gleiche Demperatur gehalten wird, und zwar sowohl bei Freilultanlagen als auch bei überdachten Anlagen.
Ausführungsbeispiel 1: Oberhalb eines Fischbeckens einer Innenanlage sind in Doppelreihen und in jeder Reihe von Reihe zu Reihe abwechselnd Beuchtkörper der Lichtfarbe 15 und 32 und der Lichtstärke 150 Lux, berechnet auf Wasseroberfläche angeordnet. In das Becken wird Fischlaich von warpfen eingesetzt. Die Beleuchtungsanlage wird im Rhythmus von einer stunde hell und 1/2 Stunde dunkel mit einer Dunkelzeit von 6 Stunden pro 24 Stunden geschaltet. Die Wassertemperatur beträgt 20° C. Die ausschlüpfende Brust kann nach 21 Tagen mit einer Länge von etwa 3,5 cm in übliche Freiluft-Fisehbecken eingesetzt werden.
Setzt man solche Jungfische Ende April in Freiluft-Anlagen ein, sind sie Ende Oktober etwa 20 bis 30 cm lang.
In einer Freiluftanlage aus Laich entschlüpfte Jungfische sind zu diesem Zeitpunkt etwa 10 cm lang.
Dadurch, daß die erfindungsgemäße Anlage es ermöglicht, Jungfische im Winter zu brüten und zu ziehen, wird also der Ausnutzungsgrad von Freiluftanlagen erheblich erhöht.
AusSührungsbeispiel 2: Oberhalb eines Fisohbeckens einer Freiluftanlage sind in Reihe leuchtkörper der Lichtfarbe 25 sowie der Lichtstärke 100 lux, auf Wasseroberfläche berechnet, angeordnet. In das Fischbecken werden ausgeschlüpSte Jungfische nach Ausführungsbeispiel 1 eingesetzt. Der Beleuchtungsrhvthmus beträgt eine Stunde hell und eine Stunde dunkel mit einer Dunkelzeit von insgesamt 4 Stunden. Die Wassertemperatur beträgt 240 C. Die Fische werden künstlich gefüttert.
Die FutterverweSung betrug 1 : 2; aus 2 kg Futter entsteht also 1 kg Fisch. Nach 14 Monaten werden die Fische 1,5 kg schwer.
Bei gleichen Jungfischen, Ende April in unbeleuchtete FreiluStbeckenbingesetzt, betrug die Futterverwertung 1 : 2,3; aus 2,3 kg Futter entstand also 1 kg Fisch. Nach 17 Monaten waren die Fische 1,5 kg schwer.
In einer erfindungsgemäßen Anlage gezogene Fische verwerten das Putter also erheblich besser und erreichen das Normalgewicht eines SpeiseSische~Ln erheblich kürzerer Zeit. Abgesehen davon können in einer erfindungsgemäßen Anlage die Fische auch im Winter bei entsprechend guter Futterverwertung und hohem Wachstum gezogen werden.
Ausführungsbeispiel 3: Oberhalb eines Fischbeckens einer Innenanlage sind a-bwechselnd Leuchtkörper der Lichtfarbe 25 und 77 sowie der Lichtstärke 1000 Bux, berechnet auf Wasseroberfläche, angeordnet. Im Becken sind Iaichfische der Gattung Karpfen eingesetzt. Die Beleuchtungsanlage wird im Rhythmus von 16 Stunden hell und 8 Stunden dunkel geschaltet. Die IZassertemperatur beträgt etwa 200 C. Die Laichreife wird unabhängig -von der Jahreszeit also auch im Winter erreicht, was in üblichen Freiluftanlagen nicht möglich ist.
Bei Verwendung entsprechender Sicherheitseinrichtungen ist es möglich, an Stelle der oberhalb der Becken angeordneten Beleuchtungskörper Unterwasserlampen zu verwenden.

Claims

Patentansprüche:

(1.) Anlage zur Zucht und IIaltrJg von Nutzfischen in Becken und dergleichen mit oberhalb der Becken angeordneten leuchten, gekennzeichnet durch in gewollten Zeitabständen mit einer Dunkelzuit von insgesamt mindestens etwa 3 bis 6 Stunden pro 24 Stunden an- und abschaltbare leuchten (2).

2.) Anlage nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch leuchten (2) unterschiedlicher Lichtfarbe.

3.) Anlage nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet durch leuchten (2) unterschiedlicher Lichtstärke.

4.) Anlage nach einem oder mehreren derÄnsprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch bezüglich ihres Abstandes von der Wasseroberfläche -verstelloare leuchten (2).

5 Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einzeln zu- und abschaltbare leuchten.

6.) Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet den durch oberhalb der Becken (1) zwischen den/einzelnen Becken (1) zugeordnete leuchten (2) angeordnete, entfernbare, lichtundurchlässige Trennwände (3).

7.) Anlage nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch in ihrer Höhe zur Wasseroberfläche verstellbare TrennwRnde (3).

8.) Anlage nach einem. oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be- Leuchtung von Karpfenfischlaich Beuchtstofflampen der Lichtfarbe 15 und 32 oder 25 -verwendet werden,die auf der Wasseroberfläche etwa 150 Lux Beleuchtungsstärke erzeugen.

9. Anlage nach eines oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beleuchtung von Karpfenjungfischen Leuchtstofflampen der Iiichtfarbe 15 und 32 oder 25 verwendet werden, die auf der Wasseroberfläche etwa 100 Lux Beleuchtungsstärke erzeugen.

13.) Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be-Leuchtung von Karpfenlaischfischen Leuchtstofflampen der Lichtfarbe 25 und 77 gemischt verwendet werden, die auf der Wasseroberfläche eine Beleuchtunsstärke von etwa 1000 Lux erzeugen.