DE602004005883T2 - Verfahren zur induktion der sexualreifung von wattwürmern - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Aquakultur von Wattwürmern und insbesondere auf die Steuerung der sexuellen Reifung von Wattwürmern.
  • Wattwürmer sind Tiere der Klasse Polychaeta der Phylum Annelida oder der Phylum Sipunculida. Derartige Würmer sind das natürliche Nahrungsmittel für Fische, Krebstiere und andere Meeresorganismen und werden folglich von Anglern und anderen Fischern als Köder benutzt. Darüber hinaus sind bestimmte Wattwürmer umfangreich studiert worden und werden für das Toxizitätstesten und andere wissenschaftliche Zwecke als sachdienlich angesehen. Wattwürmer werden entweder in frischer oder in gefrorener Form auch als Ernährungsgröße für die Aquakultur benutzt oder werden in einer Vielfalt an Formulierungen in Nahrungsmittelprodukten berücksichtigt.
  • Der natürliche Bestand an Wattwürmern ist Jedoch begrenzt und es sind in Bezug auf den potentiellen Umweltschaden, der durch nicht nachhaltige Übererntung verursacht wird, ernsthafte Bedenken erhoben worden. Eine umweltfreundliche Alternative zu dem Sammeln von Wattwürmern in freier Wildbahn ist ihre Aquakultur, um einen nachhaltigen Bestand bereitzustellen. Die Aquakultur von Wattwürmern stellt den zusätzlichen Vorteil des bekannten und quantifizierten Gehalts an spezifiziertem biochemischem Gehalt und die feststellbare Abwesenheit von spezifischen pathogenen Organismen bereit, was Aquakulturfutter bereitstellt, das so bezeichnet wird, dass es den Status spezifisch-pathogen-frei aufweist.
  • Das Dokument WO-A-98/06255 offenbart ein Verfahrung zur Induktion der sexuellen Reifung von Polychaeta-Würmern durch das Aussetzen der Würmer über eine verlängerte Dauer (bis zu 6 Monaten) gegenüber einer niedrigen Temperatur (5 bis 12 °C).
  • Die Aquakultur der Polychaeta-Würmer Arenicolidae (gemeinhin als „Sandpierwurm" bekannt) hat etwas Beachtung gefunden (siehe Gambi et al., 1994; Olive 1993), insbesondere seit das Ködergraben für diese Tiere als eine Ursache von Umweltschaden angesehen wurde (siehe Olive, 1993).
  • Arenicola marin (Sandpierwurm) ist ein iteroparer Polychaeta, wobei er sich im Leben mehrere Male fortpflanzt, jedoch in jährlichen Intervallen (Clark und Olive, 1973). A. marin ist ein mariner Depositfresser (Jumars, 1993; Fauchald und Jumars, 1979) und nimmt an dem Kopf des horizontalen Abschnitts einer J-förmigen Wohnröhre, in der das Tier haust, Sandkörner oder anderes Substrat auf.
  • Ein Versuch, A. cristata zu züchten, wurde von D'Asaro et al., 1976 beschrieben, führte jedoch nicht zu kommerzieller Aquakultur einer beliebigen Art des Sandpierwurms unter Verwendung der beschriebenen Verfahren. Eine erfolgreichere Methodik für die Aquakultur von depositfressenden Wattwürmern ist seither in unserer veröffentlichten Internationalen Patentanmeldung Nr. WO-A-03/007701 beschrieben worden. Die beschriebene Methodik bezieht sich auf ein Verfahren der erfolgreichen Aufzucht der Würmer oder ihrer Larven, so dass das Körpergewicht der Würmer ansteigt. Die Methodik, die in WO-A-03/007701 beschrieben wird, bietet jedoch kein Mittel, um die Dauer der Fortpflanzung der Würmer zu steuern.
  • D'Asaro beschreibt ein Verfahren, um das Laichen bei dem Sandpierwurm Arenicola cristata zu induzieren, indem der Brutbestand bei Temperaturen von 18 bis 32 °C gehalten wird. In freier Wildbahn produzieren weibliche Arenicola-cristata-Würmer in häufigen Intervallen über das Jahr hinweg Eimengen und D'Asaro beschreibt die Verwendung von Temperaturen von 16-18 °C oder darüber, um bei gezüchteten weiblichen Würmern die Abgabe von bis zu 4 Eimengen pro Monat zu stimulieren.
  • Im Gegensatz dazu laichen die Populationen der Arenicola marin und der Arenicola defodiens jährlich in einer einzelnen Dauer, die sich über 4 bis 5 Tage erstreckt. Gleichzeitiges Laichen der lokalen Population einer einzigen Art auf diese Art und Weise wird als „sich epidemisch vermehrend" bezeichnet. Das Laichen der einzelnen Population an benachbarten Standorten kann um mehrere Tage oder sogar Wochen variieren, während das Datum des Laichens – selbst bei einem einzigen Standort – in nachfolgenden Jahren um so viel wie 4 bis 5 Wochen variieren kann. Da sich Arenicola marin epidemisch vermehren, ist postuliert worden, dass externe Faktoren das Datum des Laichens innerhalb einer einzigen Population bestimmen oder zumindest beeinflussen könnten.
  • Eine Studie von Watson et al., 2000, untersuchte verschiedene externe Faktoren (insbesondere Umweltfaktoren) und beurteilte ihren Einfluss auf das Datum des Laichens innerhalb einer schottischen Population von Arenicola marina. Die externen Faktoren, die geprüft wurden, waren die Meer- und die Lufttemperatur, der Gezeitenzyklus, der Luftdruck, der Regenfall und die Windgeschwindigkeit/-richtung. Die Studie vermerkte, dass die Population, die studiert wurde, immer bei den Springtiden laichte und deutete an, dass das Laichen mit dem Gezeitenzyklus mit einer Halbmond-Periodizität zusammentrifft. Es wurde auch angedeutet, dass ein Temperaturabfall einen Auslösereiz zum Laichen bewirken könnte, allerdings kamen Watson et al., 2000 zu dem Schluss, dass ihre Daten auf keine Schwellentemperatur oder eine Reduzierung der Temperatur hinwiesen, die nötig sind, um das Laichen zu induzieren.
  • Schließlich ist es aus der Literatur klar, dass sich die Sandpierwürmer Arenicola marina und Arenicola defodiens nur während einer sehr kurzen Dauer des Jahres reproduzieren und dass das Datum des Laichens nicht leicht prognostizierbar ist. In Bezug auf die Aquakultur der Sandpierwürmer, wie etwa Arenicola marina oder Arenicola defodiens, die normalerweise in gemäßigten oder borealen Gebieten zu finden sind, wäre es von großem Vorteil, fähig zu sein, das Laichen der Würmer zu induzieren, um die aufgezüchtete Population auf den nötigen Niveaus zu halten.
  • Es wurde nun herausgefunden, dass die vorsichtige Manipulation der Temperatur das Laichen sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Arenicola-marina-Wattwürmern und Arenicola-defodiens-Wattwürmern induzieren kann, so dass erreicht werden kann, dass die Reproduktion zu allen Zeitpunkten des Jahres auftritt und diese Fähigkeit, die sexuelle Reifung zu induzieren, stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Aquakultur dieser Würmer dar.
  • Die vorliegende Erfindung stellt folglich ein Verfahren zur Induktion der Reifung von Geschlechtszellen in Wattwürmern der Familie der Arenicolidae, die sich epidemisch vermehren, zu dem Punkt, um zur Befruchtung fähig zu sein, dar, wobei das Verfahren Folgendes beinhaltet:
    Bereitstellen reifender männlicher Würmer und/oder reifender weiblicher Würmer, wobei die Würmer in einem Unterbringungssubstrat in Meerwasser über einen Zeitraum von 14 bis 24 Tagen bei einer Temperatur von 4 bis 8 °C bereitgestellt sind.
  • Der Begriff „sich epidemisch vermehren", wie hierin verwendet, wird in Watson et al., 2000 als das synchronisierte Laichen einer lokalen Population einer einzigen Art definiert. „Sich epidemisch vermehren" ist somit von „sich massenhaft vermehren" abgegrenzt, was verwendet wird, um das synchronisierte Laichen der Population von mehreren Arten an einem gegebenen Ort zu beschreiben (siehe Babcock et al., 1986).
  • Bei einer Ausführungsform werden die Würmer über 14 bis 24 Tage bei einer Temperatur von in etwa 6 °C (z. B. 5 bis 7 °C) gehalten.
  • Bei einer Ausführungsform werden die Würmer über mindestens 18 Tage und typischerweise 20 bis 22 Tage bei einer Temperatur von 4 bis 8 °C (zum Beispiel 5 bis 7 °C) gehalten.
  • Bezug genommen wird oben auf die Würmer, die über eine Dauer von 14 bis 24 Tagen bei einer Temperatur von 4 bis 8 °C (vorzugsweise 5 bis 7 °C) behalten werden. Der genaue Zeitraum hängt von dem Zustand der Würmer zum Laichen ab, wie für weibliche Würmer durch das Messen des Durchmessers der cölomischen Oozyten (Eier), oder bei männlichen Würmern durch das Messen des Anteils der Gruppen an männlichen Samenzellen (Thrombozyten) beurteilt wird, wobei sich die Spermienschwänze (Morula) in Proben von cölomischem Fluid, die durch Biopsie erhalten wurden, differenziert haben. Die Biopsie kann durchgeführt werden, indem eine Nadel zur subkutanen Injektion in den Schwanzbereich des Körpers parallel zu der Längsachse des Körpers eingeführt wird, um möglichen Schaden an den Blutgefäßen und lebenswichtigen Organen, die in dem Nicht-Schwanz-Bereich des Körpers des Tieres vorhanden sind, zu vermeiden.
  • Bei einer Ausführungsform induziert die vorliegende Erfindung das Laichen (d. h. die Abgabe von Geschlechtszellen) der Würmer. Es ist jedoch herausgefunden worden, dass die Wirkung der Temperatur von 4 bis 8 °C die Geschlechtszellenreifung unterstützt, so dass die Geschlechtszellen bereit sind zur Abgabe beim Laichen unter passender hormoneller Steuerung. Diese reifen Geschlechtszellen könnten von dem Elternwurm geerntet werden, so dass die Befruchtung in vitro auftreten kann. Die Abgabe von Geschlechtszellen kann durch die natürliche Abgabe eines Hormons erzielt werden, oder, falls bevorzugt, durch die Injektion eines Homogenats des Prostomiums in sterilem gefiltertem Meerwasser mit einer Konzentration von 1 Prostomiumäquivalent pro Wurm (für Weibchen) erzielt werden. Im Falle von männlichen Würmern kann die Abgabe von Geschlechtszellen durch die Injektion von 8,11,14-Elcosatriensäure (normalerweise in Methanol aufgelöst und mit Meerwasser verdünnt) induziert werden, um eine endgültige Konzentration in der Körperhöhle von in etwa 1 × 10-4 M. zu ergeben. Ähnliche Vorgänge sind in der Literatur beschrieben (Bentley et al. 1990 und Bentley et al. 1996), um die Abgabe von Geschlechtszellen aus Tieren zu induzieren, die bereit sind, während der natürlichen Fortpflanzungssaison zu laichen.
  • Die vorliegende Erfindung ist für reifende weibliche Würmer und für reifende männliche Würmer der Familie der Arenicolidae geeignet. Reifende weibliche Würmer werden als weibliche Würmer definiert, bei denen beobachtet wird, dass sie cölomische Eier mit einem modalen Durchmesser von mindestens 160 Mikrometer aufweisen. In der Regel wird die Beobachtung durch cölomische Biopsie gemacht, einer Arbeitstechnik, die auf dem Stand der Technik üblich ist. In wenigen Worten involviert eine cölomische Biopsie das Entfernen einer Probe von cölomischem Fluid mittels einer Injektionsspritze (geeignet ist eine 25g-Nadel zur subkutanen Injektion) und das Untersuchen der Probe, die durch ein Lichtmikroskop genommen wurde. Reifende männliche Würmer werden als männliche Würmer definiert, bei denen beobachtet wird, dass sie ein Verhältnis von Morula zu Spermatozyten von 80% oder mehr besitzen. Diese Beobachtung wird normalerweise durch das Untersuchen einer kleinen Probe von cölomischem Fluid, die, wie oben beschrieben, unter der Verwendung einer 10x-Objektivlinse auf einem Objektträger erhalten wird, und durch das Untersuchen von in etwa 100 Gruppen an männlichen Keimzellen (Spermatozyten in der Form von Thrombozyten oder Morula, wie oben erwähnt wurde) gemacht. Reifende Würmer sind in Proben von Würmern vorhanden, die über eine Dauer von 3 bis 5 Monaten bei einer Temperatur von in etwa 16 °C (z. B. 14 bis 18 °C) gezüchtet worden sind. Diese reifenden Würmer können zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ausgewählt werden. Es ist herausgefunden worden, dass, wenn den reifenden Würmern erlaubt wird, bei einer Zuchttemperatur (von in etwa 16 °C) zu verbleiben, es einen Verfall der reifenden Geschlechtszellen ohne Laichen zur Folge hat, bevor die Würmer den Reifungszyklus erneut beginnen.
  • Das Substrat, das die Würmer unterbringt, kann jedes partikuläre Material sein, das für einen depositfressenden Wurm geeignet ist. Typischerweise kann ein sandiges Substrat verwendet werden, aber andere partikuläre Materialien (z. B. Glasperlen), die Partikel von einer ähnlichen Größe aufweisen, könnten ebenfalls verwendet werden. Sand wird auf Grund seiner großen Verfügbarkeit und seinen niedrigen Kosten bevorzugt.
  • Es ist eine geeignete Tiefe des Substrats bereitgestellt, um die Würmer unterzubringen. Eine Tiefe von in etwa 5 cm reicht aus, damit die Würmer ihre gewöhnlichen Unterbringungstunnel bilden. Während größere Tiefen des Substrats (zum Beispiel bis zu 10 cm, sogar 20 bis 40 cm) möglich sind, lässt dies die damit verbundenen Kosten des Vorgangs ansteigen. Zur Vereinfachung des Erntens der Würmer ist eine minimale Tiefe des Substrats wünschenswert.
  • Das Meerwasser, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann gefiltertes Meerwasser (z. B. zweimal durch einen Filter gefiltert, der eine Porengröße von 0,34 μm aufweist) von einem Durchflusssystem, das natürliches Meerwasser empfängt, oder wieder in ein Aquakultursystem zugeführtes Meerwasser sein, wobei eine Tropfkörperbehandlung, ein Proteinabschäumer und/oder Vorrichtungen zur Wasseraufbereitung inkorporiert sind, die aus handelsüblichen Quellen leicht verfügbar sind.
  • Zu dem Zweck des Hygienemanagements ist herausgefunden worden, dass es günstig ist, wenn das Substrat, das die Würmer unterbringt, wenig oder kein Nahrungsmittelmaterial enthält, wobei während des Zeitraums von 14 bis 24 Tagen kein zusätzliches Nahrungsmittelmaterial bereitgestellt wird. Das Vorhandensein von wenig oder keinem Nahrungsmittel ermöglicht es, dass die Sauberkeit des Wassers leicht auf einem hohen Standard gehalten wird, ohne dass es sich nachteilig auf die Würmer auswirkt, da der betroffene Zeitraum kurz ist.
  • Das Verfahren, das hierin beschrieben ist, kann verwendet werden, um das Laichen in jeder Art von Würmern, die zu der Familie der Arenicolidae gehören, zu induzieren. Die Arten, die von besonderem Interesse sind, umfassen Arenicola marin und Arenicola defodiens.
  • Das Verfahren ist für reifende Weibchen und/oder reifende Männchen (wie oben definiert) geeignet, die aus natürlichen Populationen in freier Wildbahn gesammelt wurden, oder noch bevorzugter, gemäß der Methodik von WO-A-03/007701 gezüchtet wurden. Wo die Würmer gezüchtet worden sind, ist herausgefunden worden, dass die besten Ergebnisse unter der Verwendung von Würmern erhalten werden, die über 3 bis 5 Monate bei einer Temperatur von 16 °C gehalten wurden (mit adäquater Nahrungsmittelversorgung). Es können auch gute Ergebnisse erhalten werden, falls die Zuchttemperatur über eine Dauer von mindestens einem Monat 14 °C oder mehr beträgt.
  • Für handelsübliche Zwecke kann es wünschenswert sein, den männlichen und den weiblichen Würmern zu erlauben, in Isolation in kleinen Behältern mit Meerwasser zu laichen, und die Oozyten und die Spermatozoen selektiv zu vermischen und die befruchteten Eier nach dem induzierten Laichen nach den Verfahren, die oben beschrieben wurden, auszuwählen.
  • Es ist herausgefunden worden, dass, falls irgendwelche nicht gelaichten Würmer nach dem Ende der Zeitdauer von 14 bis 24 Tagen, auf die oben verwiesen wurde, während der die Würmer bei einer Temperatur von 4 bis 8 °C behalten werden, verbleiben, dann können diese nicht gelaichten Würmer induziert werden, zu laichen, indem die Temperatur des Meerwassers auf 12 bis 14 °C angepasst wird. im Allgemeinen wird es bevorzugt, die Temperatur Schritt für Schritt ansteigen zu lassen und es ist herausgefunden worden, dass es geeignet ist, über eine Dauer von 6 bis 8 Stunden, die Temperatur mit einer Rate von 1 °C pro Stunde stufenweise ansteigen zu lassen, obwohl die exakte Rate des Temperaturanstiegs nicht entscheidend ist. Der Anstieg der Temperatur kann bequem erzielt werden durch den Transfer der Würmer in Meerwasser (zum Beispiel gefiltertes Meerwasser oder wieder zugeführtes Meerwasser) bei einer Temperatur von 4 bis 8 °C und wobei die umgebende Lufttemperatur 12 bis 14 °C beträgt. Der Bequemlichkeit halber können die Würmer in tragbaren Behältern mit Meerwasser bei einer geeigneten Temperatur (4 bis 6 °C) platziert werden, wobei der Behälter, der die Kombination aus Meerwasser und Würmer enthält, in einem Raum/Inkubator mit gesteuerter Temperatur platziert wird, soweit angemessen. Unter diesen Zuständen wird die Temperatur des Meerwassers Schritt für Schritt auf 12 bis 14 °C, zum Beispiel 13 °C, erhöht. Während es für die Würmer von Vorzug ist, in dieser Phase einzeln untergebracht zu sein (zum Beispiel in 400 ml Meerwasser), ist es für die Würmer auch möglich, in kleinen Gruppen von bis zu 20 (vorzugsweise von 10 oder weniger, noch bevorzugter von 6 oder weniger, zum Beispiel 2, 3, 4 oder 5) Würmern untergebracht zu sein. Wünschenswerterweise werden die Würmer in gleichgeschlechtlichen Gruppen untergebracht. Die Würmer, die auf diese Art und Weise untergebracht werden, werden in annähernd gleichen Intervallen untersucht (es ist herausgefunden worden, dass eine stündliche Untersuchung geeignet ist).
  • Falls beobachtet wird, dass die weiblichen Würmer laichen, werden die Eier erhalten, indem die Weibchen in einem Tank platziert werden, der 1 bis 3 Liter an Meerwasser enthält, und den Würmern erlaubt wird, das Laichen fortzusetzen. Nachdem die Mehrheit der Eier abgegeben worden ist (wie durch den Bedarf an Larven bestimmt werden kann), kann das Weibchen entfernt und neu untergebracht werden. Zweckmäßigerweise wird eine Menge an Meerwasser, die ausreichend ist, eine Konzentration von 100 000 Eier pro Liter bereitzustellen, vor der Zugabe des Sperma hinzugegeben. (Es ist im Allgemeinen herausgefunden worden, dass typischerweise eine Menge an 2 bis 4 Liter Meerwasser erforderlich ist, abhängig von der Fekundität des Weibchens.)
  • Falls beobachtet wird, dass die männlichen Würmer laichen, wird das Sperma in eine Pipette oder eine Spritze aufgenommen, bevor es sich vollständig mit Meerwasser vermischt. Dies reduziert die spontane Aktivierung der Spermatozoen. Eine konzentrierte Spermamischung, die auf diese Art und Weise erhalten wird, kann für bis zu 48 Stunden bei 5 °C gehalten werden, ohne dass die Lebensfähigkeit verloren geht, und je nach Bedarf verwendet werden. Das Sperma kann in die Eier-/Meerwassermischung, die oben beschrieben wurde, eingesetzt werden, um eine Spermakonzentration von 105 bis 106 Spermen pro Milliliter bereitzustellen. Die Spermakonzentration kann durch die Verwendung eines Hämatozytometer bestimmt werden, was ein Objektträger mit geätzten Unterteilungen und Einteilungen ist, die eine bekannte Menge in dem Raum unter dem Deckglas definieren.
  • Typischerweise wird die Konzentration an Sperma aus der Beobachtung des durchschnittlichen Kerns des Spermas berechnet, der in einer Überprüfung von 30 definierten Mengen gesehen wurde. Die Spermakonzentration könnte auch von einem gewöhnlichen Fachmann geschätzt werden, indem in etwa das Sperma, das von einem Männchen abgegeben wurde, zu 50 ml Meerwasser hinzugegeben wird, dann 1 ml dieser Mischung zu einem Liter der Ei/Meerwassermischung hinzugefügt wird. In dem Fall, dass die weiblichen Würmer laichen, die männlichen Würmer jedoch nicht, kann es wünschenswert sein, das sofortige Laichen der männlichen Würmer zu induzieren, da die nicht befruchteten Eier der weiblichen Würmer eine begrenzte Lebensfähigkeit aufweisen. Das sofortige Laichen der männlichen Würmer, die wie oben beschrieben behandelt wurden, kann erzielt werden, indem die Fettsäure 8, 11, 14-Eicosatriensäure in die männlichen Würmer injiziert wird, um eine endgültige cölomische Konzentration von 13 μg/g Körpermasse zu ergeben, oder indem eine in vitro Konzentration von 4,5 × 10-5 M, die durch die verdünnte Lösung einer Methanollösung mit feingefiltertem (z. B. 0,2 μm) Meerwasser oder sterilem Wasser oder destilliertem Wasser hergestellt wird und injiziert wird, um eine endgültige Methanolkonzentration in den Körpergeweben von 1 % v/v zu ergeben.
  • Sobald das Sperma und die Eier für eine Dauer von in etwa 15 Minuten miteinander vermischt worden sind, können die Eier gezählt werden (zum Beispiel durch randomisierte Probenteilung) und zu geeigneten Behältern transferiert werden (wie etwa flache Ablagen aus Kunststoff) mit einer Konzentration von in etwa 10 000 befruchtete Eier/Liter. Die Larven können dann, sobald sie geschlüpft sind, dementsprechend gezüchtet werden, zum Beispiel wie in WO-A-03/007701 beschrieben wurde.
  • Die Elternwürmer können bei einer Temperatur von 16 bis 20 °C gehalten werden, jedoch mit geeigneter Substratunterbringung und organischen Materialien als Nahrungsmittel versehen.
  • Wahlweise können die Würmer über 2 bis 3 Tage bei einer reduzierten Temperatur von 6 bis 8 °C behalten werden, bevor sie zu Zuchtzuständen zurückgebracht werden. Unter Verwendung der Methodik, die oben beschrieben wurde, ist es möglich, die sexuelle Reifung sowohl in den männlichen als auch in den weiblichen Würmern der Familie der Arenicolidae lediglich ein paar Monate nach vorherigem Laichen dieser Würmer zu induzieren. Eine derartige Induktion der sexuellen Reifung dieser Tiere weist keinen bekannten Beispielsfall auf, da die Tiere in freier Wildbahn lediglich einmal pro Jahr laichen.
  • Unter der Verwendung der Methodik, die oben beschrieben wurde, ist es nun möglich, Sandpierwürmer über das gesamte Jahr hinweg fortzupflanzen.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele weiter beschrieben.
  • Beispiel 1
  • Induktion der sexuellen Reifung in dem Sandpierwurm Arenicola marin
  • Männliche und weibliche Arenicola sp. wurden im Sommer 2002 an dem Strand in Hauxley in Northumberland gesammelt. Männliche und weibliche Arenicola sp. wurden ebenso aus Wachstumsversuchen, die bei Seabait Ltd., Northumberland, Vereinigtes Königreich, durchgeführt wurden, gesammelt.
  • Die Tiere wurden in Zuchtbetten (Brutbetten) aus Beton, die zersetzte organische Nahrungsmittel und Sand, wie in WO-A-03/007701 beschrieben wurde, enthalten, eingesetzt. Die Tiere wurden über mehrere Monate so belassen, bis sie benötigt wurden. Zu einem spezifizierten Zeitpunkt während November/Dezember 2002 wurde eine Gruppe von in etwa 50 der Tiere entfernt und es wurde eine cölomische Biopsie durchgeführt und der Reifestatus wurde bestimmt. Die ausgewählten Tiere wurden dann in ein kleines Behältnis transferiert, das den Sand enthielt, der zuvor in den Brutbetten für Arenicola sp. verwendet wurde, und das kleine Behältnis wurde in einem Raum mit gesteuerter Temperatur, die bei 6 °C ± 1 °C gehalten wurde, platziert. Nach 21 Tagen bei dieser Temperatur wurden die Tiere aus dem Substrat entfernt und in separaten Gefäßen platziert, die gefiltertes Meerwasser enthielten. Jegliches Abfallmaterial, das gereinigt wurde, wurde mit einer Pipette entfernt und ausgesondert. Sobald die Tiere wieder in separaten Gefäßen untergebracht wurden, wurde von allen eine erneute Probe gemacht und ihnen wurde eine Nummer/ein Code gegeben. Die Tiere wurden dann Schritt für Schritt auf 13 °C konditioniert. Das Sperma wurde von den laichenden Männchen in konzentrierter Form gesammelt und wurde in beschrifteten Glasfläschchen bei in etwa 4 °C in einer Kühlmaschine gelagert. Die Weibchen, die gelaicht haben, wurden aus den kleinen Unterbringungsgefäßen entfernt und in einzelnen beschrifteten Aquariumtanks und dem Meerwasser, aus dem unter Verwendung von gefiltertem Meerwasser 2 Liter hergestellt wurden, platziert. Jedem Weibchen wurde erlaubt, in dem Aquariumtank weiterhin zu laichen, bis das Ereignis des schubweisen Laichens als vollständig erachtet wurde. Bei dem Ende des Laichereignisses wurde das Weibchen aus dem Aquariumtank entfernt und in das zuvor beschriftete Gefäß, das mit frischem Meerwasser versehen war, zurückgebracht. (Das Gewicht des Tiers wurde erfasst, falls das Tier vor dem Zeitpunkt der Probennahme nicht mit dem Laichen angefangen hatten.)
  • Das Wasser und die Eier in dem Tank wurden vermischt, um eine homogene Mischung zu ergeben, aus der fünf bis zehn Proben von 0,5 ml entfernt wurden, und eine Schätzung der gesamten Anzahl an Eiern wurde bestimmt (Tabelle 1). Alle Details der Herkunft und der Verwendung wurden ebenfalls in dieser Tabelle erfasst. Das Sperma von zwei unterschiedlichen Männchen (L29♂.8 und L23♂.1; Tabelle 1) wurde in das Aquarium hinzugefügt und die Eier wurden für 10 Minuten zum Befruchten so belassen. Mengen an Wasser aus dem Aquariumtank, das befruchtete Eier enthielt, wurden dann in weiße, flache Ablagen transferiert und es wurden bis zu 5 Liter hergestellt, was eine endgültige Konzentration von zwischen 7 bis 10 000 Eier pro Liter zur Folge hatte. Die Ablagen wurden beschriftet und bei 13 °C ± 1 °C behalten. Nach 7 bis 8 Tagen wurde der gesamte Inhalt der Ablagen in einen Aquariumtank geschüttet, was eine homogene Mischung aus Eiern und Wasser zur Folge hatte. Sechs replizierte Proben von einem Milliliter wurden aus dem Tank entfernt und die Larvenanzahl wurde beurteilt. Für jede Ablage wurde die gesamte Larvenanzahl und die allgemeine Überlebensrate bestimmt. Tabelle 1. Beispiel an Datenblatt und der Probennahme von Eiern beim Laichen
    Weibchen Ref. L29♀.4 L29♀.5 L29♀.6 L29♀.7
    Zustände/Temp. °C Kaltt./6-8 Kaltt./6-8 Kaltt./6-8 Kaltt./6-8
    Dauer der Kaltbehandlung (Tage) 21 21 21 21
    Anfängliches Gew. (9) 3,7 3,9
    hinzugefügtes Sperma (ml) 6 6 6 8
    Zeit der Befruchtung (Min.) 10 10 10 10
    Auszählung/1 ml oder 0,5 ml 20 44 19 29 44 40 46 47 57 42 35 31 29 29 32 97 112 134 129 141
    Σ 156 232 156 613
    Durchschnitt 31,2 46,4 31,2 122,6
    Standardabweichung 12,3 6,6 2,5 17,9
    Mg. der Probe (ml) 0,5 0,5 0,5 0,5
    Gesamtmenge (ml) 2000 2000 2000 2000
    verwendetes Wasser (W. z./G.) W. z. W. z. W. z. W. z.
    Gesamt(N) 124800 185600 124800 490400
    Ablagen 3 4 3 10
    Anz./Ablage 41600 46400 41600 49040
  • Larvenauszählungen sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2. Ergebnisse aus den Larvenauszählungen
    Larvenauszählungen (Durchschnitt aus sechs replizierten Proben von 1 ml)
    Weibchen L29♀.4 L29♀.5 L29♀.6 L29♀.7
    Datum 7.1.03 7.1.03 7.1.03 7.1.03
    Ablage Nr. 7 9 5 14
    1
    2 2 14 9 15
    3 13 14 9 13
    4 13 15
    5 7
    6 6
    7 8
    8 7
    9 12
    Σ 22 50 23 97
    μ 7 13 8 11
    Gesamtzahl in allen Ablagen 36667 62500 38333 53889
    Gesamte nominale Überlebensrate (%) 88,1 134,7 92,1 109,9
    Gesamtzahl Larven 110000 250000 115000 538889
  • Beispiel 2
  • Erneute Initiierung der Reifung bei dem Sandpierwurm Arenicola marina
  • Eine Probe von Würmern, die, wie in Beispiel 1 beschrieben wurde, im November und Dezember 2002 der vorgeschriebenen Behandlung der kalt und erfolgreich produzierten und gelaichten Eiern und Sperma unterzogen wurden, wurden nach dem Laichen im Dezember 2002 wieder in angereicherte Brutbetten, die Algen enthielten (wie in WO-A-03/007701 beschrieben ist) konditioniert. Nach zwei Monaten in den angereicherten Brutbetten wurden die Tiere aus dem Bett entfernt und in einem Gefäß mit gefiltertem Meerwasser platziert und über 48 Stunden bei einer Temperatur von 6 °C behalten. Nach dieser Kaltbehandlung wurden die Tiere für weitere 2 Monate wieder Schritt für Schritt in Warmwasserzuständen konditioniert. Die Tiere wurden unter der Verwendung der Verfahren der cölomischen Biopsie zur Beurteilung der Reife periodisch getestet.
  • In einer späten Phase der Reifung wurden die Tier aus dem Brutbett entfernt und in einzelne Gefäße mit Meerwasser getrennt, wie in Beispiel 1 beschrieben wurde. Es wurden Proben von den Tieren genommen und dann über 21 Tage in Kaltzustände (6 °C) platziert. Die folgenden Methodiken wurden ausgeführt, um das Laichen und die gesteuerte Befruchtung der Eier und die Produktion der Larven zu initiieren. Das Laichen wurde sowohl in den Männchen als auch den Weibchen erfolgreich initiiert. Die Ergebnisse von einigen der Weibchen sind in Tabelle 3 aufgezeigt. Die Larvenzählungen aus den Proben sind in Tabelle 4 aufgezeigt. Tabelle 3. Details des Laichens der Arenicola sp. außerhalb der Saison nach der erneuten Initiierung der Reifung mittels Kaltbehandlung und Wachstum in erweiterten Substraten.
    Weibchen Ref. L26.♀1 L26.♀2 L26.♀3 L26.♀4
    Temp. °C 6-8 6-8 6-8 6-8
    Dauer der Kaltbehandlung (Tage) 21 21 21 21
    hinzugefügtes Sperma (ml) 8 8 8 8
    Zeit der Befruchtung (Min.) 10 10 10 10
    Auszählung /1 ml oder 0,5 ml 36 25 29 68 25 79 67 73 92 55 21 19 34 35 25 8 12 8 5 8
    Σ 183 366 134 41
    Durchschnitt 36,6 73,0 26,8 8,2
    Standardabweichung 18,1 13,8 7,4 2,5
    Mg. der Probe (ml) 0,5 0,5 0,5 0,5
    Gesamtmenge (ml) 2000 2000 2000 2000
    verwendetes Wasser (W. z./G.) W. z. W. z. W. z.: G. W. Z.
    Gesamt (N) 146400 292800 107200 32800
    Ablagen 3 6 3 1
    Anz./Ablage 478800 48800 35733 32800
    • W. z. = wieder zugeführtes Meerwasser,
    • G. = gefiltertes Meerwasser.
    Tabelle 4. Larvenauszählung/Überlebensrate der Larven 7 bis 8 Tage nach der Befruchtung (auf Tabelle 3 anwendbar)
    Larvenauszählungen (Durchschnitt aus sechs replizierten Proben von 1 ml)
    Weibchen L26.♀1 L26.♀2 L26.♀3 L26.♀4
    Datum
    Ablage Nr. 5 6 5 4
    1
    2 7 6 2
    3 4 4 3
    4 6
    5 4
    6 5
    Σ 16 31 10 4
    μ 5 5 3 4
    Gesamtzahl in allen Ablagen 26667 25833 16333 22000
    Gesamte Überlebensrate (%) 55 53 46 67
    Gesamtzahl Larven 80000 155000 49000 22000
  • Die Überlebensrate der Larven war geringer als die, die während der Dauer der Fortpflanzung erhalten wurde.
  • Beispiel 3
  • Verwendung der Manipulation der Temperatur, um die Dauer des Laichens in den gezüchteten Populationen der Arenicola marina zu verlängern, was das Laichen von bis zu 6 Monaten nach der natürlichen Fortpflanzungssaison zur Folge hat
  • Es ist möglich, die Fortpflanzungssaison von A. marina zu verlängern, indem die Wassertemperatur der Betten, die verwendet werden, um die Tiere unterzubringen, manipuliert wird. Die endgültigen Phasen der Reifung, die zum Laichen von A. marin führen, können gesteuert werden, indem die Wassertemperatur über 13 °C gehalten wird. Der Abfall der Temperatur auf unter 13 °C initiiert die endgültige Reifung und hat folglich das Laichen von sowohl männlichen als auch weiblichen A. marina zu Zeitpunkten zur Folge, die sich wesentlich von der natürlichen Fortpflanzungssaison unterscheiden. Dies verbessert im Wesentlichen die Effizienz des Systems der Sandpierwurmzüchtung.
  • Wenn die Weibchen, die in geeigneten Substraten untergebracht sind, über ausgedehnte Zeiträume (über 2 Monate hinaus) bei erhöhten Temperaturen (Temperaturen über 13 °C) gehalten werden, tritt eine gewisse Degradation der Eier innerhalb der cölomischen Höhle ein. Innerhalb und zwischen den Weibchen gibt es Variationen bei dem Zustand der Eier. Nichtsdestotrotz gibt es eine signifikante Produktion an befruchteten Eiern und Sperma außerhalb der Fortpflanzungssaison und die Embryonen und die Larven, die so produziert werden, können in den Standardzuchtzuständen aufgezogen werden, wie zuvor beschrieben (siehe WO-A-03/007701 ).
  • Der beobachtete Zeitpunkt des Laichens für Arenicola marin in freier Wildbahn in Northumberland, UK, wurde zwischen dem 30. Oktober 2002 und dem 4. November 2002 erfasst.
  • Mehr als zweihundert Tiere wurden während des Sommers (Mai bis September 2002) jeweils in den Betten L29, L28, L26, L25, L24 und L23 untergebracht und danach über mehrere Zeiträume wie unten beschrieben gehalten. Die Wassertemperatur, die in den Betten bereitgestellt wurde, wurde über 13 °C gehalten. Die Änderung des Reifestatus von A. marin in jedem Bett wurde mittels der Probennahme der Würmer unter der Verwendung des Verfahrens der cölomischen Biopsie, wie zuvor beschrieben wurde, überwacht. Die Tiere wurden beurteilt und, wenn sie als ausreichend reif (siehe oben) erachtet wurden, wurden die Würmer entfernt und einer Kaltbehandlung ausgesetzt, was das Aussetzen über eine Dauer von bis zu 21 Tagen bei 6 bis 8 °C beinhaltete.
  • Die Würmer wurden zu den Zeitpunkten, die in Tabelle 5 aufgezeigt sind, aus den Betten entfernt.
  • Tabelle 5. Die Zeitwahl, bei der die Würmer aus den Betten entfernt und in der Kaltbehandlung platziert wurden.
    Monat Bett (Würmer für die Kaltbehandlung entfernt)
    November L25, L29, L26
    Dezember L23, L24
    Januar L28, L29
    Februar L24
    März Reife Tiere waren aus L23 verfügbar, Larven wurden jedoch nicht produziert.
    April Reife Tiere waren aus L23 verfügbar, Larven wurden jedoch nicht produziert.
    Mai L23
  • Durch die beschriebenen Methoden war es möglich, einen Befruchtungserfolg in Eiern zu erzielen, die von diesen Würmern in allen Monaten von November 2002 bis Mai 2003 (reife Tiere waren im März und im April vorhanden) stammten. Die Überlebensraten für die Larven im Mai waren niedriger als sie zu anderen Zeitpunkten hätten erzielt werden können, bei in etwa 20-30 %, angesichts der hohen Fekundität von Sandpierwürmern stellt dies dennoch ein Mittel bereit, durch das wesentliche Anzahlen oder Larven außerhalb der natürlichen Fortpflanzungssaison erhalten werden. Die Technologien der Standardkaltbehandlung hatten das Laichen nach den spezifizierten 14 bis 21 Tagen zur Folge.
  • Tabellen 6a-c stellen spezifische Beispiele der Behandlungen bereit, die laichende Tiere und wachstumsfähige Larven außerhalb der normalen Fortpflanzungssaison produzieren.
  • Die Effektivität dieser Behandlungen kann weiter verbessert werden, indem die Larven einbehalten werden, bevor sie in das Produktionssystem gelassen werden. Die Larven von A. marin können über mehr als 6 Monate mit einer beobachteten minimalen Mortalität (< 20 %) in Ablagen mit Sand und statischem oder wieder zugeführtem Meerwasser behalten werden. Indem diese Ansätze kombiniert werden, können die Larven über das gesamte Jahr hinweg in Produktionsbetten gelassen werden. Tabelle 6a. Schub 1 – Beispiele von Weibchen und Männchen, die 2002/2003 für Befruchtungsvorgänge verwendet wurden
    Schub Schub 1
    Datum 08.11.2002 08.11.2002 08.11.2002
    Weibchen Ref. L26♀14 L26♀15 L26♀16
    Ursprung L26 L26 L26
    Temp. °C 6-8 6-8 6-8
    Dauer der Kaltbehandlung (Tage) 14 14 14
    Anfängliches Gew. (g) 6,3 3,4 4,1
    hinzugefügtes Sperma (ml) 5 5 5
    Männchen H.♂1a H.♂B.4 H.♂B.5
    ♂♂♂ mischen H H.♂B.5 L26.♂9
    Zeit der Befruchtung (Min.) 10 10 10
    Auszählung /1 ml oder 0,5 ml 11 8 18 28 8 23 24 24 16 10 38 45 49 44 37
    Σ 73 97 213
    Durchschnitt 14,6 19,4 42,6
    Standardabweich ung 8,5 6,2 5,0
    Mg. der Probe (ml) 1,0 1,0 0,5
    Gesamtmenge (ml) 5000 5000 2000
    verwendetes Wasser (W. z./G.) W. z. W. z. W. z.
    Gesamt(N) 73000 97000 170400
    Ablagen 2 2 5
    Anz./Ablage 36500 48500 34080
    Tabelle 6b. Schübe 3 und 4; Beispiele von Weibchen und Männchen, die 2002/2003 für Befruchtungsvorgänge verwendet wurden
    Schub Schub 3 Schub 4
    Datum 07.01.2003 08.01.2003 08.01.2003 15.02.2003 16.02.2003 16.02.2003
    Weibchen Ref. L23♀.9 L24♀.8 L24♀.10 L28♀2 L29♀10 L28♀2
    Ursprung L23 L24 L24
    Temp. °C 6-8 6-8 6-8 6-8 6-8 6-8
    Dauer der Kaltbehandlung (Tage) 21 21 21 21 21 21
    Anfängliches Gew. (g) 5,3 12,1 8,5 n. bek. n. bek. n. bek.
    hinzugefügtes Sperma (ml) 6 5 5 6 4 3
    Männchen L23♂.3 L24♂.5 L24♂.5 L28♂.9 L28♂.9 L28.♂9
    L24♂.1,7 L28♂.3 L28♂.11 L28♂.11
    Zeit der Befruchtung (Min.) 10 10 10 15 15 15
    Auszählung /1 ml oder 0,5 ml 44 17 42 30 70 5
    52 17 71 41 56 7
    43 10 56 39 39 10
    52 23 41 30 44 8
    50 13 54 31 39 14
    Σ 241 80 264 171 248 44
    Durchschnitt 48,2 16 52,8 34,2 49,6 8,8
    Standardabwei chung 4,4 4,9 12,2 5,4 13,4 3,4
    Mg. der Probe (ml) 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5
    Gesamtmenge (ml) 2000 2000 2000 4300 2000 2000
    verwendetes Wasser (W.z./G.) W. z. W. z. W. z. G. G. G.
    Gesamt (N) 192800 64000 211200 294120 198400 35200
    Ablagen 2 1 3 6 4 1
    Anz./Ablage 96400 64000 70400 49020 49600 35200
    Tabelle 6c. Schub 6; Beispiele von Weibchen und Männchen, die 2002/2003 für Befruchtungsvorgänge verwendet wurden
    Schub Schub 6
    Datum 13.05.2003 13.05.2003 13.05.2003
    Weibchen Ref. L23♀1 L23♀2 L23♀9
    Ursprung L23 L23 L23
    Temp. °C 6-8 6-8 6-8
    Dauer der Kaltbehandlung (Tage) 21 21 21
    Anfängliches Gew. (g) n. bek. n. bek. n. bek.
    hinzugefügtes Sperma (ml) 7 7 7
    Männchen L23♂.3 L23.♂3 L23♂.3
    Raum mit gesteuerter Temperatur; 6 °C
    Zeit der Befruchtung (Min.) 20 20 20
    Auszählung /1 ml oder 0,5 ml 192 122 165
    109 101 112
    117 111 152
    139 105 133
    171 85 141
    Σ 728 524 703
    Durchschnitt 145,6 104,8 140,6
    Standardabweich ung 35,4 13,6 20,0
    Mg. der Probe (ml) 0,5 0,5 0,5
    Gesamtmenge (ml) 2000 3000 2000
    verwendetes Wasser (W. z./G.) W. z. W. z. W. z.
    Gesamt (N) 582400 628800 562400
    Ablagen 1 4 1
    Anz./Ablage 150000 157200 150000
    • Legende: L = Bettcode; n. bek. = nicht bekannt; W. z. = wieder zugeführtes gefiltertes Meerwasser; G. = gefiltertes Meerwasser
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Claims (10)

  1. Ein Verfahren zur Induktion der Reifung von Geschlechtszellen in Wattwürmern der Familie der Arenicolidae, die sich epidemisch vermehren, um zur Befruchtung fähig zu sein, wobei das Verfahren Folgendes beinhaltet: Bereitstellen reifender männlicher und/oder weiblicher Würmer in einem Unterbringungssubstrat in Meerwasser über einen Zeitraum von 14 bis 24 Tagen bei einer Temperatur von 4 bis 8 °C.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Würmer über 20 bis 22 Tage bei einer Temperatur von 5 bis 7 °C gehalten werden.
  3. Verfahren zur Induktion des Laichens von Wattwürmern der Familie der Arenicolidae, die sich epidemisch vermehren, wobei das Verfahren die Induktion der Reifung von Geschlechtszellen gemäß dem Verfahren aus entweder Anspruch 1 oder 2 beinhaltet und ferner das Aussetzen der Würmer gegenüber einem Hormon, das fähig ist, die Abgabe von Geschlechtszellen zu induzieren, beinhaltet.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 3, wobei die Würmer männliche Würmer sind und das Hormon 8,11,14-Eicosatriensäure ist.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 3, wobei die Würmer weibliche Würmer sind und das Hormon als ein Homogenat aus Prostomium bereitgestellt ist.
  6. Verfahren zur Induktion des Laichens von Wattwürmern der Familie der Arenicolidae, und die sich epidemisch vermehren, wobei das Verfahren die Induktion der Reifung von Geschlechtszellen gemäß dem Verfahren aus entweder Anspruch 1 oder 2 beinhaltet und ferner das Erhöhen der Temperatur des Meerwassers auf 12 bis 14 °C umfasst.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, wobei die Temperatur des Meerwassers um einen Betrag von 1 °C pro Stunde auf 12 bis 14 °C erhöht wird.
  8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Wattwürmer Arenicolidae marina oder Arenicola defodiens sind.
  9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Substrat Sand ist.
  10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Wattwürmer gezüchtete Würmer sind, die zuvor über mindestens einen Monat bei einer Temperatur von 14 bis 16 °C gehalten wurden.
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