DE2215025B2 - Taschenfilter - Google Patents
TaschenfilterInfo
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Description
65
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bekannte Taschenfilter der im Oberbegriff des Anspruches 1 erwähnten Art (DE-OS 19 29 312)
arbeiten einwandfrei, solange Staubgase abzureinigen sind, deren Staub verhältnismäßig grobkörnig ist bzw.
deren Staub eine nur geringe Oberflächenadhäsion aufweist, womit sich die an den Flächen der Filtertaschen absetzende Staubschicht durch Gegenstromspülung und/oder Rüttelung verhältnismäßig leu.ht lösen
läßt, so daß der Staub sodann nach unten absinken und abgefördert werden kann.
Sobald aber solche bekannten Taschenfilter mit Staubgasen beschickt werden, die äußerst feinen Staub
enthalten, dessen Teilchen daher durch das Verhältnis von Durchmesser zur Masse eine hohe Oberflächenadhäsion oder auch klebende Eigenschaft aufweisen,
setzen sich die Poren der Filtertaschenflächen sehr schnell mit solchem Feinststaub zu. Die Feinststaubteilchen haften dabei so fest in und an den Filterflächen, daß
sie nicht mehr durch Gegenstromspülung abzureinigen sind, so daß der Filterwiderstand schon in kürzester Zeit
so stark ansteigt, daß das Filter nicht mehr einwandfrei arbeiten bzw. auf einen Bruchteil seiner Leistung
absinkt
Um dieses Verstopfen der Filterflächen und den damit verbundenen starken Leistungsabfall des Filters
zu vermeiden, ist n?qh einem älteren Vorschlag nach der
DE-PS 21 113 062 so vorgegangen worden, daß eine Teilmenge des im Filter abgeschiedenen Staubgutes
nach der Abreinigung der Filtertaschenflächen aus dem Staubsammelraum dem in das Filtergehäuse einströmenden Staubgas wieder zugeführt wird. Dadurch trifft
der Feinststaub des zu entstaubenden Staubgases mit einer beliebig groß zu wählenden, agglomerierten, dem
Filter zu entnehmenden und dem Staubgas im Kreislauf wieder zuzusetzender Staubmenge zusammen und kann
sich dadurch mit größter Wahrscheinlichkeit an die agglomerierten Staubteile anlagern, so daß sich auf den
Filterflächen eine Schicht aus agglomeriertem Staub bildet, die ein gasdurchlässiges Vorfilter bildet und
durch die Agglomeration mittels Gegenstromspülung leicht von den Filterflächen gelöst werden kann. Da nun
unter Umständen viele Tonnen Staub im Kreislauf in das Filter zurückgeführt werden müssen, führt das Ausschleusen des Staubes aus dem Filter und die
Rückführung in das Filter zu erheblichen Schwierigkeiten und leicht zu einem Verstopfen der Staubgasleitung.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Taschenfilter für die Abreinigung von Rauchgasen und
Staubgasen mit Feinststaubgehalt so auszubilden, daß eine periodische Abreinigung der Filtertaschen ohne
Verstopfungen der Filterflächen und ohne wesentliche Erhöhung des Filterwiderstandes durch Agglomeration
des Feinststaubes unter Belassung von großen Staubmengen im Filter möglich ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
Im Gegensatz zu allen bekannten Schlauch- oder Taschenfiltern wird also nach der Erfindung im
Filtergehäuse eine sehr große Staubmenge bewußt zurückgehalten, so daß diese bereits agglomerierten
Teilchen sich mit dem Feinststaub aus dem ankommenden Staubgas ständig weiter agglomerieren, bis ihre
Größe und ihr Gewicht nicht mehr durch den von unten nach oben strömenden Staubgasstrom mitgerissen
werden, sondern diese agglomerierten Teilchen durch den Schleier des Staubgases hindurch nach unten
absinken. Die Zufuhr des Staubgases in das Filter erfolgt
dabei oberhalb der Austragvorrichtung mit einer nach
oben gerichteten Geschwindigkeit, die größer ist als die Absinkgeschwindigkeit des bei der Taschenabreinigung
gelösten Staubes, so daß der niedersinkende Staub, der
von den Filtertaschen nacheinander durch Gegenstromspülung gelöst wird, vom Gasstrom sofort wieder erfaßt
und den jeweils benachbarten Filtertaschen wieder zugeführt wird, und zwar erfolgt diese Rückführung
innerhalb des Filtergehäuses so lange, bis der Staubgasstrom mit Staub gesättigt ist, so daß erst dann der
überschüssige agglomerierte Staub durch den Gasstromschleier nach unten absinken und abgenommen
werden kann. Diese Sättigung des ankommenden Staubgases mit agglomeriertem Staub tritt automatisch
ein und hängt von der Geschwindigkeit des zu den Filtertaschen strömenden Staubgases und der Art des
Staubes ab.
Durch die Lösung nach der Erfindung befindet sich also nach bestimmter Anlaufzeit auf den Flächen der
Filtertaschen eine Schicht aus agglomeriertem Feinstaub, der für das Staubgas ein Vorfiltsr bildet und an
den sich die Feinststaubteilchen des Staubgases zur
weiteren Agglomeration ansetzen. Diese gewissermaßen grobkörnige Staubschicht läßt sich leicht durch
Gegenstromspülung von den Filterflächen lösen und durch die Agglomeration wird ein Verstopfen der
Filterflächenporen ausgeschaltet, wobei die agglomerierte Staubschicht auch dazu führt, daß der Filterwiderstand
bis zur erforderlichen periodischen Abreinigung der Filtertaschen nur wenig ansteigt, so daß eine im
wesentlichen konstant bleibende Filterleistung des Taschenfilters erreicht wird.
Abschließend wird angeführt, daß es aus der US-PS 35 03 184 bekannt ist, ein abzureißendes Ofengas
einem Filtergehäuse im Bereich der unteren Staubsammeleinrichtung
zuzuführen. Dort wird der untere Bereich des Staubsammelrumpfes in Längsrichtung von
einem staubförmigen Additivmaterial durchflossen. Das Ofenabgas wird von unten nach oben durch diesen
Additivmaterialstrom hindurch geleitet. Die verhältnismäßig groben Additivpartikel dienen zur Adsorption
von im Ofenabgas enthaltenden Schadgasen. Bei der Durchströmung der fließenden Additivschicht werden
vom Ofengas Partikel mit zu den Filterelementen geführt, dort zurückgehalten und mit Hilfe einer
Abreinigungsvorrichtung in den Staubsammelrumpf und damit in den fließenden Additivstrom zurückgeführt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von schematisch dargestellten Taschenfiltern der Zeichnung
erläutert. Die Fig. 1, 3 und 5 zeigt lotrechte Längsschnitte durch drei verschiedene Taschenfilterbeispiele
der Erfindung und die rechts daneben stehenden F i g. 2,4 und 6 zeigt Querschnitte nach den Linien 11-11,
IVl V und VI-VI djr Fig. 1,3 und 5.
Nach den drei Beispielen der Zeichnung ist das Gehäuse 1 eines Taschenfilters in üblicher Weise durch
eine Schlitzwand 11 in einen die angedeuteten, an der Schlitzwand befestigten Filtertaschen 12 aufnehmenden
Entstaubungsraum 13 mit unterem längs verlaufendem Staubsammeltrichter 14 und einen Reingasraum 15
unterteilt, aus welch letzterem das Reingas mittels eines im Filter einen ,Unterdruck erzeugenden Ventilators
über den Anschluß 16 abgenommen und ins Freie geblasen wird. Die Filtertaschen 12 werden in bekannter
Weise durch eine im Reingasraum hin- und herwandernde Spülgasdüse nacheinander im Gegenstromprinzip
und/oder durch Rüttelung von anhaftendem Staub abgereinigt, wobei der gelöste Staub nach unten in den
Staubsammeltrichter 14 absinkt.
Nach dem Beispiel Fig. t und 2 ist nun zur Lösung der erwähnten Aufgabe der Erfindung so vorgegangen,
daß die Zufuhr 4 des abzureinigenden Staubgases oder Rauchgases in den Oberteil des Gehäuses 1 mündet,
aber von dort die Filtertaschen 12 nicht beaufschlagen kann, da diese durch eine waagerechte Zwischenplatte
17 abgedeckt sind. Das Staubgas strömt dann am Ende
ίο des Filters zwischen der letzten Filtertasche und der
zugekehrten Gehäusestirnwand in Richtung der Pfeile nach unten und wird dann in der Geschwindigkeit
dadurch erhöht, daß es eine gewissermaßen als Düse wirkende Durchbrechung 18 einer Querwand 19 des
Trichters 14 durchströmt und mit dieser Geschwindigkeit in den Trichterraum 14 unterhalb der Filtertaschen
12 eintritt und darauf die Filtertaschen von außen nach innen zur Filterung durchströmt und dann in den
Reingasraum 15 zum Abblasen ins Freie eintritt.
Die Filtertaschenflächen müssen, um eine gleichbleibende Filterleistung zu erreichen, p<-.\ iodisch z. B. in der
vorerwähnten Weise abgereinigt werden, so daß der sich von den Filterflächen lösende Staub nach unten
absinkt.
Die Strömungsgeschwindigkeit des unter den Filtertascheir.
12 eintretenden Staubgases ist nun so zu wählen, daß sie größer ist als die Sinkgeschwindigkeit
des gelösten Staubes, so daß dieser Staub von dem abzureinigenden Staubgas mitgerissen und gemeinsam
jo mit dem Staubgas die Filtertaschen erneut beaufschlagt.
Diese sich wiederholende Rückführung des agglomerierenden Staubes erfolgt so häufig, daß in jedem Fall eine
Agglomeration des Feinstaubes eintritt. Sie kann auch nur so lange und so häufig erfolgen, bis die
J5 Staubgasströmung nicht mehr als Träger für den
niedersinkenden Staub benutzbar ist, das heißt, der überschüssige Staub sinkt in jedem Fall ab und wird
durch eine Förderschnecke 3 oder ein anderes Förderorgan der Abnahme 9 zugeführt, aus der er durch
ein Zellenrad 10 abgenommen wird. Dieses Zellenrad 10 wird in der Drehzahl so eingestellt, daß dem Filter
laufend eine Siaubmenge entnommen wird, die der Staubmenge entspricht, die im pro Zeiteinheit ankommenden
Staubgas enthalten ist.
Nach dem Beispiel F i g. 3 und 4 wird das abzureinigende
Staubgas unmittelbar in den Staubsammeltrichter 14 des Filters eingeleitet, und zwar aus einer
Staubsammelleitung 4 über einen Anschluß 20, der als abgeflachter Kanal 21 im Höhenbereich einer unteren
Μ Förderschnecke 3 mündet und sich über einen günstig
gewählten Längenteil des Staubsammeltrichters erstreckt.
Auch in diesem Fall reißt die Staubgasströmur.g den bei der Abreinigung der Filtertaschen niedersinkenden
ljzw. abgesunkenen Staub mit, und dieser Staub
wird wieder mehrfach bzw. viele Male zu den Filterflächen zurückgeführt, und es wird durch die
Schnecke 3 und die Abnahme 9 mit dem regelbaren Zellenrad 10 schließlich dem Filter laufend eine
Staubmenge entnommen, die der Staubmenge entspricht, die im pro Zeiteinheit ankommenden Staubgas
enthalten ist. Die Wirkung des Taschenfilters ist im übrigen die gleiche, wie zur F i g. 1 und 2 beschrieben
wurde.
Auch bei dem Taschenfilter nach dem Beispiel F i g. 5 und 6 wird die gleiche Wirkung erzielt, denn auch dort
erfolgt die Zufuhr des Staubgases im Unterteil des Staubsammeltrichters 14 mittels einer langabgeflachten
Mündung 21 eines an eine Sammelleitung 4 angeschlos-
senen Kanals 20 mit ständiger Rückführung einer absinkend anfallenden Staubmenge zu den Filtertaschen, die ein vielfaches der Staubmenge beträgt, die im
pro Zeiteinheit ankommenden Staubgas enthalten ist, so daß damit eine Agglomeration des Feinstaubes erfolgt.
In diesem Fall ist jedoch davon ausgegangen, daß der anfallende Staub verschleißfördernde Eigenschaften
aufweist, so daß die Förderschnecke gefährdet sein würde. Es ist daher an Stelle einer Schnecke im Abstand
vom Boden 22 des S;aubsammeltrichters 14 ein längs zu >° einer Abnahme 9 mit regelbarem Zellenrad 10
verlaufender, luftdurchlässiger Zwischenboden 23 aus einem porösem Material vorgesehen, und dem Raum
zwischen dem Trichterboden 22 und dem Zwischenboden 23 wird mittels eines Gebläses 24 Luft an mehreren |r>
Stellen verteilt zugeführt, so daß oberhalb des Zwischenbodens 23 gleichsam eine Luftförderrinne
bzw. ein Wirbelbett entsteht, durch welches diejenige
Ci L« Λη '7 Il t in ,. f-'i —. ■ ι ι- ■
.V.atiDrricngc ecm Z.cücnraci ■« /ugciumi wmu, uic im
pro Zeiteinheit ankommenden Slaubgas enthalten ist ·?<>
und abgenommen wird.
Ls ist verständlich, daß durch die Ausführungen nach
der Erfindung sehr große, für die Agglomeration des Feinstaubes eines Rauch- oder Staubgases erforderliche
Staubmengen ständig den Filterflächen der Filtertaschen ohne jegliche Schwierigkeit innerhalb des
Filtergehäuses auf besonders einfache Weise wieder zugeführt werden können, wobei diese Staubmenge je
nach Art des Feinstaubes und des Feinstaubgehaltes im Staubgas entsprechend dem Hauptpatent das zwei- bis
hundertfache der Staubmenge betragen kann, die im pro Zeiteinheit ankommenden Staubgas enthalten ist. Dabei
enisiehi auch im Füie-rgcl'iäuse cine liärkere Wirbeibiidung,
die die Agglomeration begünstigt, abgesehen davon, daß nunmehr dichtende Vorrichtungen zum
Ausschleusen großer .Staubmengen aus dem Filter mit einer Zufuhr zur Staubgasleitung vermieden werden, die
zu Verstopfungen Anlaß geben können.
Schließlich ist es durch die Erfindung möglich, übliche, auch schon im Betrieb befindliche Taschenfilter schnell
Agglomeration erforderliche Staubrückführung zu den Filterflächen erfolgen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Taschenfilter, bei dem das Filtergehäuse durch eine lotrechte Schlitzwand in einen die von außen
nach innen mit Rauchgas oder Feinststaub enthaltendem Staubgas beaufschlagten Filtertaschen aufnehmenden Entstaubungsraum mit unterem längsverlaufenden Staubsammeltrichter und Austragvorrichtung und einen Reingasraum unterteilt ist, und
bei dem die Filtertaschen periodisch nacheinander ι ο durch eine im Reingasraum hin- und herbewegbare
Spülluftdüse durch Gegenstromspülung abgereinigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zufuhr des abzureißenden Staubgases oberhalb der Austragvorrichtung in den Staubsammeltrichter '5
(14) des Filtergehäuses (1) derart vorgesehen ist, daß der sich jeweils bei der aufeinanderfolgenden
Abreinigung der Filtertaschen (12) von ihnen lösende und absinkende Staub von dem mit einer
Strömungsgeschwindigkeit oberhalb der Fallgeschwindigkiit des Staubes ankommenden abzureinigenden Staubgas bis zu seiner Sättigung mit Staub
den jeweils benachbarten Filtertaschen wieder zugeführt wird und daß im Staubsammeltrichter (14)
ein Staubförderer vorgesehen ist, der nach der Sättigung des Staubgases mit Staub am Trichterende
einer Abnahme (9) eine Staubnienge zuführt, weiche der Staubmenge entspricht, die im pro Zeiteinheit
ankommenden, abzureinigenden Staubgas enthalten ist
2. Taschenfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Staubgaszufuhrleitung (4)
im Oberteil des Filte-gehäu:--s (1) mündet, daß die Oberseiten der Filtert*schen (12) abgedeckt sind,
daß das Staubgas zwischen eine letzten Filtertasche r>
und der zugekehrten Gehäusestirnwand zwangsweise nach unten zu einer in den unterhalb der
Filtertaschen liegenden Staubsammeltrichter (14) mündenden Querwanddurchbrechung (18) geführt
ist und daß im Staubsammeltrichter ein an sich *»
bekannter Förderer (3) gelagert ist, der den sich absetzenden Staub einer Abnahme (9) mit regelbarem Zellenrad (10) zuführt.
3. Taschenfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Staubzuführung zum Filter 4S
als flacher, sich über einen Längenteil einer unteren Förderschnecke (3) des Staubsammeltrichters (14)
erstreckenden Kanal (21) in den Staubsammeltrichter mündet und daß an einem Ende der Förderschnecke eine Staubabnahme (9) mit regelbarem
Zellenrad (10) vorgesehen ist.
4. Taschenfilter nach Anspruch I, dadurch
gekennzeichnet, daß im Abstand vom Boden (22) des Staubsammeltrichters (14) ein längs zu einer
Abnahme (9) mit regelbarem Zellenrad (10) verlaufender luftdurchlässiger Zwischenboden (23) angeordnet ist, unter den durch ein Gebläse (24) an
mehreren Stellen Luft zugeführt wird, und daß oberhalb des Zwischenbodens (23) ein flacher, sich
über einen Längenteil des Staubsammeltrichters (14) erstreckender Kanal (21) zur Zufuhr des abzureinigenden Staubgases in den Staubsammeltrichter
mündet.
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