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Beschreibung und Erläuterung zur Patentanmeldung ~Entsorgungsanlage,
vorzugsweise für die Müllverbrennung' Bei der Müllverbrennung, insbesondere Industriemüll,
wird z.B. hinter dem Abhitzekessel das Rohgas mit etwa 5000 -10000 milligr./Ncbm
Staubgehalt belastet, fernerhin mit ca. 1 - 2 gr./Ncbm S02 und ca. 1 - 2 gr./Ncbm
HC1.
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Der Rohgasstaub enthält vielfach eine stark belastende Menge von Schwermetallen.
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Entsprechend dem Stand der Technik wird in der Regel der Staubgehalt
im Reingas auf einen Reststaubgehalt von meistens 100 milligr. heruntergedrückt,
das HC1 meistens @ebenfalls auf etwa bis zu 100 milligr. und der S02 Gehalt fast
ausschließlich über Kamine auf die Umwelt verteilt.
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So wird z.B. in konkreten Fällen der Bevölkerung zugemutet, daß bei
einem Rohgasstrang von 150000 Ncbm/h im Reingas eine Staubbelastung über einen z.B.
180 m hohen Kamin bis zu 550 kg pro Tag und ein S02-Anteil von ca. 13000 kg pro
Tag und ein HCL-Belastungsfaktor von ca. 750 kg pro Tag nach einer dem Stand der
Technik entsprechenden Rohgaswäsche belastend über dem Kamin zugelassen wird.
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Andererseits sind von der deutschen Forschugsgemeinschaft und von
der VDI-Kommission Reinhaltung der Luft MIK-Wert-Tabellen herausgegeben worden,
die besagen, daß z.B. der
S02-Auswurf bei 0,5 mgr./cbm liegen sollte,
das bedeutet für die obig angeführte Anlage von z.B. 150000 Ncbm/h eine Belastung
von nur 3,8 kg pro Tag für S02 im Gegensatz von z.B. 13000 kg pro Tag, die über
den Kamin gleichmäßig auf die Umwelt verteilt werden sollen und z.B. bei Regen sich
niederschlagen und die zur Atmung notwendige Luft und das Grundwasser stark belasten.
Ähnlich verhält es sich mit der Belastung durch HCL, die entsprechend der MIK-Wert-Tabelle
0,7 mgr/cbm betragen dürfte, das bedeutet = 5,4 kg pro Tag. Hierbei ist insgesamt
gesehen der Belastungsfaktor unter 1 % entsprechend der MIK-Wert-Tabelle gegenüber
den zum Stand der Technik gehörenden Großwaschanlagen für z.B.
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Mül lverbrennungseinrichtungen.
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Um der Bevölkerung den größtmöglichen Schutz durch eine Entsorgungsanlage
im Rohgasstrom zu gewährleisten, die die MIK-Werte garantiert und dadurch nach den
derzeitigen Erfahrungen im allgemeinen für Mensch, Tier und Pflanzen bei bestimmter
Dauer und Häufigkeit der Einwirkung als unbedenklich gelten, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, eine Entsorgungsanlage entsprechend beiliegender Zeichnung zu verwenden:
In der beiliegenden Zeichnung ist dargestellt: mit 1 ein Abhitzkessel, mit 2 ein
Windsichter, mit 3 die Rohgaskonditionierung, mit 4 eine Venturi-Agglomerationszone,
mit
5 ein Staubaustrag über eine Befeuchtungsschnecke, mit 6 eine Polyklonbatterie,
mit 7 ein Dampf-Venturi, mit 8 ein Venturi-Entstauber, kombiniert mit Gaswäscher,
mit 9 ein Filter zur Trennung von Wasser und Feststoff, mit 10 Aufnahmebehälter
für erdfeuchten Feststoff, mit 11 ein Natronlauge-Behälter, mit 12 eine Impfstelle,
mit 13 Frischwasserzufluß, mit 14 ein Natronlauge-Einsprühlösungsbehälter, mit 15
Kalkmilcherzeugung, mit 16 Kalkoxydationsbecken, mit 17 ein Filter zur Trennung
von Flüssigkeit und Feststoff, mit 18 ein Spülluftgebläse, mit 19 eine Neutralisation.
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Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Entsorgungsanlage, vorzugsweise
für die Müllverbrennung: Das aus dem Abhitzkessel abgegebene Rohgas von z.B. 250
Grad C wird dem Windsichter 2 zugeführt. In diesen Windsichter wird der Grobstaub
abgeschieden. In der dahintergeschalteten Strecke 3 wird Frischwasser zur Rauchgaskonditionierung
eingesprüht, wobei die Rauchgskonditionierungsstrecke erfindungsgemäß gleichzeitig
als Venturi-Agglomerationszone ausgebildet ist, sich aber so auf das Rauchgas verhält,
das das
Rauchgas oberhalb des Taupunktes die Strecke 3 und 4 durchfließt.
Dahinter geschaltet ist eine Mehrfach-Zyklon-Batterie, in der der in der Venturistrecke
voragglomerierte Staub weitgehendst ausgeschieden wird, was insbesondere für die
erhöhte Bindung der Schwermetalle erforderlich ist, um diese später nicht ins Abwasser
zu bekommen. Die Vorreinigung oberhalb des Taupunktes, also im sogenannten Trockenbereich,
wird nach dem Durchfahren der Polyklon-Batterie 6 beendet und der erforderliche
Sog vorzugsweise durch einen Dampfventuri 7, der z.B.
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auch durch einen Ventilator-Saugzug unterstützt oder ersetzt werden
kann, einer Venturiwaschstufe übergeben wird, in die Natronlauge z.B. in einer Lösungsdichte
von 2 - 8 % über den Behälter 14 mittels Pumpen im Venturibereich eingesprüht wird.
Im Venturi selber erfolgt durch die Natronlauge eine Abkühlung der Gase für den
Waschprozeß auf etwa 70 Grad C, wobei die Natronlauge aufgrund ihrer Eigenschaft
nicht verdampft, sondern voll aktiv auch nach dem Durchfließen durch die Venturizone
in die Abscheidezone 8 erhalten bleibt und dort über eine Pumpe entsprechend Pfeilrichtung
dem Einsprühbehälter 14 wieder zugeführt wird.
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Durch diese Maßnahme ist die Gewähr gegeben, daß 1.) bei 5 bis zu
90 % der Staubbelastung im neutralen etwa Trockenbereich abgeschieden ist und dann
die aggressive Belastung HCL und S02 allein im Naßbereich mit Natronlauge behandelt
wird, wobei aus dem Natronlau@e-Dehälter 1?1 ### urc#' ~ffii#
konzentrierte
Natronlauge aus dem Behälter 11 über eine Impfstelle 12 über PH-Wert-Meßwertgeber
und Meßwertschreiber im neutralen PH-Bereich z.B. 7,5 gehalten werden kann und durch
nachträgliche Dosierung von z.B.
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Säure (Salzsäure) mittels Filter 9 z.B. Zentrifuge die Flüssigkeit
vom Feststoff getrennt wird, so daß der Feststoff als erdfeuchter Feststoff mit
z.B. 20 % Flüssigkeitsanteil dem Behälter 10 übergeben wird und die PH-Wert neutrale
Flüssigkeitsmenge, bestehend je nacn der Vorbelastung zwischen z.B. 2 - 8 iger Natron
lauge, den Behältern 16, die als Kalkoxydationsbecken ausgeführt sind, übergeben
werden, wobei die zur Oxydation erforderliche Kalkmenge über eine Kalhmilcherzeugeranlage
15 diesen Behältern zugeführt und zur Beschleunigung der Oxydation Spülluft über
dem Gebläse 18 in die Oxydationsbecken zugeführt wird, so daß die mit Kalkmilch
angereicherte Natronlauge durch Oxydation bei der obig angeführten Belastung im
Rohgas ein neutrales Abwasser abgibt, das bei z.B. 200 cbm Wasser pro Tag nur ca.
2 t Salz enthält und der Rest-Feststoff über eine Zentrifuge oder z.B. Precoat-Filter
aus dem Oxydationsbecken mit einem Anteil von z.B., bezogen auf die 200 cbm und
bezogen auf die obig angeführte Rohgasbelastung und die zwischenzeitlich angedeuteten
Feststoffausträge bei etwa 2 cbm Feststoff pro Tag beträgt.
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Durch diese obig dargestellte und beschriebene erfindungsgemäße Ausführung
ist es erstmals in der Technik möglich gemacht, die geforderten MIK-Werte durch
eine relativ einfache Anlage einzuhalten.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen
dargestellten und beschriebenen Ausbildungsformen beschränkt, sondern es sind zahlreiche
Abänderungen möglich, ohne jedoch von dem Grundgedanken abzuweichen, eine Rohgasreinigungsanlage
hinter einer z.B. Müllverbrennungsanlage so zu gestalten, daß über eine Vorreinigungszone,
die mit einer Venturi-Agglomerationsstrecke ausgebildet ist, oberhalb des Taupunktes
bis zu 90 % der Feststoffe ausgeschieden werden, die dann in der sogenannten Naßreinigungszone
nicht mehr die Wässer belasten und die Auswaschung in der Nachreinigungszone vorzugsweise
durch Dampfventuri-Effekte, die eine verbesserte Agglomeration im Venturi erzeugen,
in Verbindung mit Natronlauge-Einsprühung vorgenommen wird und im Hochgeschwindigkeitsbereich
der Venturizone chemische Waschflüssigkeit eindosiert wird, wobei z.B. die Natronlauge
über PH-Wert-Neßgeräte im neutralen PH-Wert-Meßbereich gefahren wird und der sich
dort niedergeschlagene Reststaub über z.B. Precoat-Filter oder Zentrifugen oder
ähnliche Fltlssigkeits-Trennorgane ausgeschieden wird und die vom Feststoff
getrennte
neutrale PH-Wert-Natronlauge vor Abfluß in die Vorfilter über eine Kalkoxydationsbecken-Anlage
geführt wird, in der durch Spülluft die Oxydation beschleunigt wird und nachgeschaltet
über einen Feststoff-Flüssigkeits-Trenner der dort ausgefallene Feststoff getrennt
und der Flüssigkeit Salzsäure oder ähnliche Säure dosiert zur alkalischen Neutralisierung
zugegeben wird, so daß die neutralisierte Flüssigkeitsmenge mit z.B. unter 10 8
Salzanteil neutralisiert der Vorflooter-Anlage übergeben werden kann.
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Patentanspruch