DE2212712A1 - Hydraulisches zweikreis-bremssystem - Google Patents

Description

• Anlage zur Patent- und Gebrauchsmusterhilfsanmeldung Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für Kraftfahrzeuge, mit einer Blockierschutz-Einrichtung für einen der beiden Bremskreise und mit mindestens einem den Druck in dem blockiergeschützten Bremskreis überwachenden Elektro-Magnetventil sowie mit Sensoren zum AW fühlen einer Drehzahl, vorzugsweise der Raddrehzahl.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem derartigen Bremssystem dafür zu sorgen, daß das Volumen des blockiergeschützen Bremskreises vergrößert wird. Damit soll erreicht werden, daß bei allen Straßenzuständen so lange eine Blockierregelung der Bremse möglich ist, bis das Fahrzeug zum Stehen gebracht ist.
• Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an die Bremsleitung des blockiergeschützten Bremskreises eine Nachfördereinrichtung angeschlossen ist, die beim Bremsen selbsttätig dann eingeschaltet wird, wenn der Druck im blockiergeschützten Bremskreis gegenüber dem Druck im anderen Bremskreis abfällt, und die dann eine vorbestimmte Menge von Bremsflüssigkeit zusätzlich in die Bremsleitung einspeist.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
• Ein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem hat einen Tandem-Hauptzylinder 1 mit einem zweigeteilten Nachfüllbehälter 2, wobei jeder Bremskreis über je eine Nachfülleitung 3 und 4 an einen eigenen Teil-Behälter angeschlossen ist. Ein Bremskreis I wird über eine Vorderachsbremsleitung 5 versorgt, und ein Bremskreis I ist der Hinterachsbremskreis und hat Verbindung mit dem Hauptzylinder 1 über eine Bremsleitung 6. Beide Bremsleitungen 5 und 6 sind an einen Auswiegezylinder 7 angeschlossen, und die beiden Bremskreise I und II sind in diesem Zylinder 7 durch einen Kolben 8 getrennt. Der Kolben 8 hat eine Kolbenstange 9, mit der er ein 3/2-Wege-Schaltventil 10 betätigt.
• Dieses Schaltventil 10 überwacht die Versorgungeines -Servogerätes 11 mit Vakuum aus einem Vakuum-Behälter 12 oder mit Außenluft von einem AußenluftanschluR 13. Der Vakuum-Behälter 12 ist über ein Rückschlagventil 14 an eine mit dem nicht gezeigten Ansaugstutzen der Fahrzeug-Brennkraftmaschine verbundene Leitung 15 angeschlossen und ist über zwei Leitungen 16 und 17 mit dem Servogerät 11 verbunden. Die eine Leitung 17 mündet am Servogerät 11 hinter einem Servokolben 18, und die andere Leitung 16 mündet vor dem Servokolben 18. Hinter dem Servokolben 18 ist eine Rückholfeder 19 angeordnet. An das Servogerät 11 ist ein Nachförderzylinder 20 angesetzt, dessen Kolben 21 mit dem Servokolben 18 verbunden ist und dessen Zylinderraum 22 über eine Nachförderleitung 23 und ein Rückschlagventil 24 an die Bremsleitung 6 angeschlossen ist.Schließlich führt zu dem Nachförderzylinder 20 ein von einem Rückschlagventil 25 überwachte Speiseleitung 26, die von einer zur Nachfülleitung 4 zurückführenden Rückleitung 27 abgezweigt ist.
• Der Auswiegezylinder 8, das Schaltventil 10, das Servogerät 11, der Nachförderzylinder 20 sowie die beiden Rückschlagventile 24 und 25 bilden die Nachfordereinrichtung des Bremssystems.
• In der Bremsleitung 6, die hinter dem Auswiegezylinder 8 ihren Fortgang nimmt, liegt ein 2/2-Magnetventil 28, und die Rückleitung 27 wird von einem weiteren 2/2-Magnetventil 29 über wacht. Die Elektromagnete der beiden Magnetventile 28 und 29 sind auf nicht dargestellte Weise mit einer elektronischen Schalteinrichtung verbunden, an die wiederum Sensoren angeschlossen sind, die die Raddrehung überwachen.
• Das beschriebene Bremssystem arbeitet wie folgt: Beim gewöhnlichen Bremsen sind die beiden Bremsleitungen 5 und 6 offen. Blockiert ein Rad des Hinterachs-Bremskreises II, so erhalten die Magnete der beiden Magnetventile 28 und 29 Strom und schalten um. Dadurch wird vom Magnetventil 28 die Verbindung des Hauptzylinders 1 mit den Hinterradbremsen unterbrochen, und die Hinterradbremsen werden über das Magnetventil 29 an die Rückleitung 27 angeschlossen. Wenn das Rad infolge verminderten Bremsdrucks wieder läuft, gehen die Magnetventile 28 und 29 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück.
• Damit kann der Blockierschutzvorgang von neuem beginnen.
• Nach mehrmaligem Wechsel von Blockieren und Entblockieren entleert sich der Inhalt der Bremsleitung 6 in immer größer werdendem Anteil in die Rückleitung 27. Schließlich erschöpft sich der Inhalt der Bremsleitung 6, und ein Wiederaufbau des Bremsdruckes ist bei betätigtem Bremspedal nicht mehr möglich.
• Hier setzt nun die Erfindung ein, indem die Nachfördereinrichtung 8, 10, 11, 20, 24 und 25 dafür sorgt, daß eine vorbestimmte Menge von Bremsflüssigkeit zusätzlich in die Bremsleitung 6 eingespeist wird. Dies geschieht dadurch, daß der nachlassende Druck in der Bremsleitung 6 ein Verschieben des Auswiegekolbens 8 unter dem überwiegenden Druck in der Bremsleitung 5 zuläßt. Das Schaltventil 10 wird umgestellt, so daß der Außenluftdruck den Servokolben 18 gegen die Kraft der Feder 19 verschiebt. Dadurch wird der Kolben 21 in den Nachförderzylinder 20 hineingedrückt, und der Inhalt des Zylinders 20 wird über das Rückschlagventil 24 in die Bremsleitung 6 eingespeist.
• Da die auf diese Weise nachgeschobene Bremsflüssigkeit über den Auswiegezylinder 7 geführt wird, wird eine Nachfüllung nur in der Maßgabe des Verlustes durchgeführt. Wenn der Druck im Auswiegezylinder 7 wieder ausgeglichen ist, geht das Schaltventil 10 in seine Ausgangsstellung zurück, und auf beiden Seiten des Servokolbens 18 herrscht wieder Unterdruck. Die Auffüllung des Nachförderzylinders 20 geschieht selbsttätig bei jedem durch den Blockierschutz bewirkten Bremslösen über das Rückschlagventil 25. Auf diese Weise wird dann erreicht, daß der Blockierschutz bei seiner Blockierschutzarbeit sich nicht so schnell erschöpft und infolge des größeren zur Verfügung stehenden Flüssigkeitsvolumens länger lebt. Damit ist es möglich, eine Bremsung sicher zu Ende zu führen, bis das Fahrzeug zum Stillstand kommt.

Claims (4)

Ansprüche

1. !Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für Kraftfahrzeuge, mit einer Blockierschutz-Einrichtung für einen der beiden Bremskreise und mit mindestens einem den Druck in dem blockierge schütten Bremskreis überwachenden Elektromagnetventil sowie mit Sensoren zum Ab fühlen einer Drehzahl, vorzugsweise der Raddrehzahl, dadurch gekennzeichnet, daß an die Bremsleitung -(6) des blockiergeschützten Bremskreises (II) eine Nachfördereinrichtung (8, 10, 11, 20, 24, 25) angeschlossen ist, die beim Bremsen selbsttätig dann-eingeschaltet wird, wenn der Druck im blockiergeschützten Bremskreis (II) gegenüber dem Druck im anderen Bremskreis (I) abfällt, und die dann eine vorbestimmte Menge von Bremsflüssigkeit zusätzlich in die Bremsleitung (6) einspeist.

2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachfördereinrichtung (8, 10, 11, 20, 24, 25) ein vom Druckunterschied in den beiden Bremskreisen betätigbares Schaltventil (1Q) aufweist, das den Druck in einem Servogerät (11) steuert, das einen Nachförderzylinder (20) aufweist.

3. Bremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckunterschied zwischen den beiden Bremskreisen (I und II) in einem Auswiegezylinder (7) der Nachfördereinrichtung ausgewogen wird und daß die nachgeförderte Bremsflüssigkeit über eine dem entsprechenden Bremskreis zugeordnete Kammer im Auswiegezylinder geführt ist.

4. Bremssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Servogerät (11) ein durch den Druckunterschied zwischen einem Vakuum-Behälter (12) und dem Außenluftdruck betätigbares Vakuumgerät ist, das auf den Nachförderzylinder (20) einwirkt, und beim Bremslösen gespeicherte Bremsflüssigkeit über ein Rückschlagventil (24) in den blockiergeschützten Bremskreis (II) fördert.