DE2210994C3 - Vorrichtung und Verfahren zum Ausfällen von Festkörpern aus einer Flüssigkeit - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Ausfällen von Festkörpern aus einer FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und em Verfahren zum Ausfällen von Festkörpern aus einer
Flüssigkeit von der Art, bei der zwischen strömenden
Medien ein inniger Kontakt hergestellt wird. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einer Vorrichtung
und einem Verfahren, bei denen eine Flüssigkeit und ein Gas im Gegenstrom eine Kontaktzone durchströmen,
um aus der Flüssigkeit Festkörper abzuscheiden.
Bei der Erhitzung von Flüssigkeiten, um in industriellem Rahmen flüchtige Komponenten daraus abzudestillieren
und das Abscheiden von Festkörpern zu bewirken, wird als Heizmedium häufig ein Gas
verwendet Die Flüssigkeit wird durch das Gas in Füllbehältern erhitzt, die aus Tanks bestehen, durch die
sowohl die Flüssigkeit als auch das Gas hindurchströmen. Gewöhnlich sind Rührwerke vorgesehen, um die
Flüssigkeit in Bewegung zu halten. Nach Abschluß der Reaktion wird die entstandene Aufschlämmung aus den
Tanks entfernt und zur Abtrennung des Festkörperniederschlages weiter behandelt
Der Einsatz von Fällbehältern bringt eine Reihe von Nachteilen mit sich. Die Festkörper, die aus der Lösung
ausfallen, beeinträchtigen häufig die Funktionsweise des Fällbehälters. Viele derartige Festkörper neigen nämlich
dazu, sich an den Innenflächen des Fällbehälters festzusetzen und sich relativ rasch an den Seitenwänden
sowie an den Rührwerken aufzubauen. Dies erfordert ein periodisches Abschalten und eine Reinigung der
Vorrichtung. Darüber hinaus kann der Festkörperniederechlag
nicht kontinuierlich ausgetragen werden, wem nur ein einziger Fällbehälter verwendet wird.
Nach der Reaktion zwischen der Flüssigkeit und dem Gas muß die Vorrichtung vielmehi abgeschaltet werden, um
die Flüssigkeit und die Festkörper zu entfernen.
In den letzten Jahren hat man langgestreckte Säulen oder Waschtürme zur Herstellung eines Kontakts
zwischen Flüssigkeiten und Gasen eingesetzt Diese Vorrichtungen haben den wesentlichen Vorteil, daß der
Gas/Flüssigkeit-Kontakt kontinuierlich ablaufen kann. Im Betrieb wird bei diesen Vorrichtungen die
Flüssigkeit als Strom in der Nähe der Turmspitze eingeführt, während das Gas gleichzeitig in den Boden
des Turmes einströmt. Die Flüssigkeit fällt innerhalb des Turmes nach unten, während das Gas im Gegenstrom
zu der Flüssigkeit aufsteigt.
Die vorstehend in Zusammenhang mit den aus den Flüssigkeiten abgeschiedenen Festkörpern erläuterten
Probleme erwachsen in gleicher Weise bei der Durchleitung der Flüssigkeit durch die erwähnten
Waschtürme und erweisen sich als genauso gravierend wie bei den Fällbehältern. Dämpfe, die nach oben die
Türme durchströmen, schlagen die im Gegenstrom fließende Flüssigkeit an die Innenwände der Türme, was
zur Folge hat, daß die Flüssigkeit längs dieser Innenwände herabströmt. Als Ergebnis dieses sogenannten
»Wandeffektes« neigen die aus der Lösung ausfallenden Festkörper dazu, sich an der Wand
anzusammeln. Diese Festkörper beeinträchtigen ernstlich die Funktionsweise des Turmes. Werden keine
Schritte unternommen, um diese Festkörper zu entfernen, so wächst die Dicke der Festkörperauskleidung
im Turm zusehends, so daß gegebenenfalls sogar der lichte Querschnitt überbrückt und die weitere
Strömung von Flüssigkeit und Gas durch den Turm unterbrochen wird. Es müssen deshalb Maßnahmen
ergriffen werden, um den Festkörperniederschlag zu entfernen, bevor der Turm wieder mit zufriedenstellender
Funktion in Betrieb genommen weiden kann.
Der Festkörperniederschlag wird gewöhnlich dadurch entfernt, daß die Einlaßventile für die Flüssigkeit
und das Gas geschlossen werden und der Turm geöffnet wird, so daß die einzelnen Kontaktzonen freiliegen und
durch Anwendung von Lösungsmitteln oder sonstigen Mitteln gereinigt werden können. Der Reinigungsvorgang
ist jedoch zeitaufwendig und verursacht kostspielige Unterbrechungen nicht lediglich des Betriebes des
Turmes, sondern auch anderer Verf-ihrensvorgänge, die
von der kontinuierlichen Strömung der Flüssigkeit durch den Turm abhängen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es dahe r, eine ι ο
Vorrichtung der vorstehend erläuterten Art, in der aus Flüssigkeiten darin gelöste Komponenten kontinuierlich
abgeschieden werden, vorzuschlagen, bei der eine kontinuierliche Selbstreinigung von den abgeschiedenen
Festkörpern erfolgt Weiterhin soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, durch das die kontinuierlich aus
Lösungen innerhalb der Kontaktzone abgeschiedenen Festkörper auch kontinuierlich aus dieser Zone
ausgetragen werden. Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung zum Abscheiden
von Festkörpern aus einer Flüssigkeit mit einem vertikal stehenden Behälter, der obenliegend einen
Einlaß für die Flüssigkeit und einen Auslaß für Gas sowie untenliegend einen Einlaß für das Gas und einen
Auslaß für die Flüssigkeit und abgeschiedene Festkörper besitzt Erfindungsgemäß ist diese Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet daß der Behälter eine Anzahl übereinanderliegender Flüssigkeit/Gas-Kontaktzonen
tnthält, die durch Querwände abgegrenzt sind, von denen jede Querwand aus einer im wesentlichen Ju
horizontal liegenden durchlässigen Trennwand und mindestens einem an die Trennwand anschließenden
undurchlässigen, zur Behälterinnenwand nach oben hin geneigt verlaufenden Wandelement besteht, und daß in
jeder Kontaktzone sich eine Anzahl von leichtgewichti- J5 gen und frei beweglichen Kugeln befindet.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung entstehen im unteren Bereich jeder Kontaktzone, von den
Querwänden ausgehend nach oben. Schichten mit zunehmender Querschnittsfläche, so daß die Geschwin- ·">
digkeit des den Behälter durchströmenden Gases am höchsten beim Durchgang durch jede Trennwand ist
und dann über dieser abnimmt. Die in der Kontaktzone befindlichen Kugeln werden in der Hauptsache von der
Trennwand aus in einer aufsteigenden Bahn durch das ■*'>
Gas bewegt und verfolgen dann eine nach außen und unten gerichtete Bahn längs der Innenwand des
Behälters im Bereich der Kontaktzone sowie der geneigten undurchlässigen Wand. Auf diese Weise
dienen die Kugeln dazu, an den Wandflächen abgesetzte ">" Festkörper zu entfernen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Ausfällen von Festkörpern aus einer Flüssigkeit durch gegenseitigen
Kontakt der Flüssigkeit mit einem im Gtgenstrom zur Flüssigkeit strömenden Gas ist dadurch gekennzeichnet, Γ'Γ>
daß innerhalb einer geschlossenen Kontaktzone, die unten und oben durch durchlässige Wände begrenzt ist,
mittels des durch die Kontaktzone geführten Gasstromes in der Kontaktzone vorhandene !eichtgewichtige
Kugeln ständig hochgewirbelt werden, so daß die hl)
Kugeln in Berührung mit den seitlichen Wänden der Kontaktzone wieder hc; abfallen.
Weitere Vofteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergehen sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der h5
Zeichnungen sowie aus weiteren Unteiansprüchen. Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die zum Zwecke der Einsicht in zwei
innenliegende Kontakizonen teilweise aufgeschnitten
ist;
F i g. 2 einen schematischen vertikalen Teilschnitt der erfindangsgemäßen Vorrichtung:
P i g. 3 eine Draufsicht längs der Linie 3-3 in F i g. 2;
Fig.4 einen weiteren schematischen Teilschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, jedoch im Betrieb der Vorrichtung, und
Fig.4 einen weiteren schematischen Teilschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, jedoch im Betrieb der Vorrichtung, und
F i g. 5 und 6 eine zweite und dritte Ausführungsform von Querwänden in perspektivischer Darstellung.
Gemäß der Darstellung in F i g. 1 besteht eine erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen aus
einem hohlzylindrischen Turm 10 bekannter Art, der zur Hindurchführung von Flüssigkeit im Gegenstrom zu
Gasen ausgebildet ist Im Bereich des oberen Turmendes ist ein Einlaß 12 für die Zuführung der Flüssigkeit
und an der Spitze ein Auslaß 14 für die Abfuhr des Gases vorgesehen. Am unteren Ende des Turmes sind ein
Einlaß 16 für die Zufuhr des Gases und am Boden eine Auslaßöffnung 18 vorgesehen, durch die die Flüssigkeit
sowie ausgefällte Festkörper entnommen werden. Im Mittelbereich des Turmes ist eine Anzahl von
Querwänden 20 angeordnet, die in vertikalem Abstand übereinander liegen.
Durch den oberen Einlaß 12 wird Flüssigkeit zugeführt, die im Gegenstrom zu einem durch den
Einlaß 16 eingeblasenen Gas nach unten strömt. Beim Abwärtsströmen kommt der aufsteigende Gasstrom mit
der Flüssigkeit in Kontakt und erhitzt diese, wodurch sich Gase entwickeln und Festkörper daraus ausfallen.
Die Flüssigkeit wird zusammen mit den ausgefällten Festkörpern aus dem Auslaß 18 am Boden des Turmes
entnommen, während die Dämpfe zusammen mit den am Einlaß 16 eingeführten Gasen sowie Gase, die aus
dem Kontakt der zugeführten Flüssigkeit mit dem aufsteigenden Gasstrom entstanden sind, aus dem
oberen Dampfauslaß 14 an der Spitze des Turmes abgezogen werden.
Die Fig.2 und 3 zeigen eine Querwand 20, die aus
einer unteren durchlässigen Trennwand 22 sowie einer massiven undurchlässigen kegelstumpfförmigen Wand
24 besteht. Die durchlässige Trennwand 22 liegt horizontal im Turm, während die undurchlässige Wand
24 nach außen und oben von der Trennwand 22 aus ansteigt und zu einem nach außen abgebogenen
kreisförmigen Rand 26 ausläuft. Der kreisförmige Rand 26 ist zwischen das jeweils obere und untere Ende von
Turmabschnitten 28a und 286 eingefüg'. Ringförmige
Flansche 30 und 32, die sich von den Außenwänden der Turmabschnitte 28a und 28b nach außen erstrecken,
werden durch eine Anzahl von Schrauben 34, von denen nur zwei gezeigt sind, durchsetzt und gegeneinander
verspannt. Das Entfernen der Schrauben 34 und Abheben der Turmabschnitte voneinander an der
Trennstelle ermöglichen den Zugang zu jeder Querwand 20.
Die Querwand 20 und die nächstfolgend darüberliegende Querwand definieren die obere und untere
Grenze einer Gas/Flüssigkeit-Kontaktzone. Eine Anzahl von leichtgewichtigen Kugeln 36 ist innerhalb der
Zone eingeschlossen und kann sich darin frei bewegen. Das spezifische Gewicht der Kugeln muß derart
gewählt sein, daß das aufsteigende Gas bei der Üurchströmung der Trennwände in der Lage ist, die
Kugeln anzuheben. Das Gas darf aber nicht mit einer Geschwindigkeit strömen, die ein Überfluten des
Turmes ergeben würde. Das »dynamische« Bett von
Kugeln stellt eine große Kontaktfläche zwischen der abströmenden Flüssigkeit und dem aufsteigenden Gas
dar, auf der sich ein wirkungsvoller Wärme- und Massenübergang von dem Gas zur Flüssigkeit vollzieht.
Zusätzlich dienen die Kugeln in der nachfolgend noch ■-> näher zu erk uternden Weise sowohl dazu, ausgefällte
Festkörper von den Innenwänden, mit denen die Flüssigkeit in Kontakt gekommen ist, abzuschaben, als
auch auf den Kugeln selbst abgesetzte Festkörper zu entfernen. ι ο
Die Fig.4 zeigt die Bewegungsbahn und die Bewegungsrichtung der Kugeln 36, wenn diese durch
den aufsteigenden Gasstrom hochgehoben werden. Der Gasstrom verengt sich an jeder Querwand und kann
lediglich durch die Trennwand 22 hindurchgelangen. Die ι Γ>
Geschwindigkeit v\ des aufströmenden Gases ist an der Trennwand 22 am größten. Nach der Durchströmung
der Trennwand 22 wird die Gasgeschwindigkeit V2
wieder geringer, so daß die Tragfähigkeit des Gases für die Kugeln 36 ebenfalls abnimmt.
Die Geschwindigkeit des in den unteren Einlaß 16 eingeblasenen Gases wird so gewählt, daß die
Aufwärtsströmung des Gases beim Durchströmen jeder Trennwand hinreichend ist, um jegliche darauf ruhende
Kugeln anzuheben. Wenn das Gas längs der undurchläs- r.
sigen Wand 24 strömt, muß seine Geschwindigkeit wieder ausreichend abnehmen, so daß es die Kugeln
nicht mehr halten kann. Die Richtung der Bewegungsbahn der Kugeln ist durch Pfeile angedeutet. Die
Hauptströmung des Gases im Zentrum des Turmes 1» verursacht, daß die auf den Trennwänden liegenden
Kugeln zuerst aufsteigen, bis sie den Raum über der Oberkante der Wand 24 erreichen. Zu diesem Zeitpunkt
bewegen sie sich radial nach außen und längs der Innenwand 37 sowie der undurchlässigen Wand 24 nach r>
unten und gelangen zur Trennwand wieder zurück. Die Pfeile zeigen die Bahnrichtung der Kugeln in ihrer
Gesamtheit an und beziehen sich nicht auf die Bewegungsbahn, die durch einzelne Kugeln verfolgt
wird. Einzelne Kugeln können nämlich durch andere Kugeln abgelenkt werden, so daß ihre Bewegungsbahnen
von der gezeigten abweichen und nicht vorherbestimmbar sind.
Im allgemeinen fällt die Flüssigkeit gerade durch jene
Trennwand 22 und wird solange durch den »Wandef- ·>">
fekt« nicht radial nach außen gedrängt, bis sie einen
bestimmten Punkt unterhalb der Trennwand erreicht. Es ist daher unnötig, daß die ganze Innenfläche des Turmes
zwischen zwei übereinanderliegenden Querwänden durch die Kugeln beaufschlagt wird. Die Kugeln r.o
brauchen demzufolge nicht in den Raum hochgeschleudert zu werden, in dem die Flüssigkeit von der oberen
Querwand her direkt nach unten fällt. Die rasche Bewegung der Kugeln kann jedoch die Ursache dafür
sein, daß eine gewisse Flüssigkeitsmenge gegen den 5S
oberen Abschnitt der Innenwand zwischen zwei übereinanderliegenden Querwänden gespritzt wird. Um
dort den Aufbau von Festkörpern zu verhindern, ist es empfehlenswert, diesen Wandbereich, wie bei 38
angedeutet, mit einem Material zu überziehen, auf dem «>
ausgefällte Festkörper nicht besonders gut haften. Ein bevorzugtes Oberzugsmaterial ist Polypropylen, da auf
diesem ausgefällte Festkörper nur geringfügig haften und durch einfache Methoden leicht entfernt werden
können. Wenn beispielsweise basische Nickelkarbonate b5
aus einer wäßrigen ammoniakalischen Ammoniumkarbonatlösung, die den Turm durchströmt, ausgefällt
werden, dann können auf der mit Polypropylen beschichteten Oberfläche ausgefällte Nickelkarbonate
häufig dadurch entfernt werden, daß der Turm einfach mit Wasser ausgewaschen wird, das eine etwas
niedrigere Temperatur als die Ammoniumkarbonatlösung besitzt, die normalerweise den Turm durchströmt.
Die Kugeln verhindern wirksam, daß sich ein Niederschlag an der Innenwand 37 und der kegelstumpfförmigen
Wand 24 aufbaut. Sie sind jedoch nicht in gleichem Maße wirksam, den Aufbau von Niederschlag
auf der Trennwand 22 zu verhindern. Da jeder Teil der durchlässigen Trennwand als Oberfläche wirkt,
auf der sich Niederschlag festsetzen und bilden kann, sollte die Oberfläche der Elemente, aus denen die
Trennwand aufgebaut ist, so klein wie möglich sein. Deshalb sollten vorzugsweise auch die öffnungen in der
Trennwand nicht kleiner sein als gerade notwendig ist, um ein Hindurchfallen der Kugeln zu verhindern.
In Fällen, in denen ausnehmend klebrige Festkörper aus der Lösung ausgefällt werden, kann es erforderlich
sein, die Festkörper von den Trennwänden durch andere Mittel zu entfernen. Eine Vorrichtung, die sich
hierfür als besonders geeignet erweist, ist in F i g. 5 dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einer Leiste 40,
die mit Handhaben 42a und 42b verbunden ist. Die Leiste bildet zusammen mit im Abstand voneinander
angeordneten parallelen Stäben 44 die durchlässige Trennwand jeder Querwand. Die Leiste 40 weist
öffnungen 46 auf, die geringfügig größer als die Querschnittsfläche der Stäbe 44 sind. Die Stäbe ragen
durch diese Öffnungen hindurch und stehen rechtwinkelig zur Leiste. Sie sind unterhalb der Unterkante der
nicht durchlässigen Wand 47 befestigt Nebeneinanderliegende Stäbe sind in einem hinreichend kleinen
Abstand voneinander angeordnet, so daß sie ein Hindurchfallen der Kugeln verhindern.
Die Leiste 40 kann längs der Stäbe 44 manuell von der Außenseite des Turmes her mittels der Handhaben 42,
die durch die Turmwandung hindurchragen, bewegt werden. Bei dieser Bewegung werden an den Stäben
abgesetzte Festkörper abgeschabt Auf diese Weise kann der Aufbau von Festkörpern auf der Trennwand
mittels Verwendung der Schiebeleiste 40 verhindert werden.
Die Neigung der Wände 24 (F i g. 2, 3 und 4) und der Wand 47 (F i g. 5) soll so sein, daß durch die darauf
aufprallenden Kugeln der Aufbau von Niederschlag verhindert wird. Die Neigung hängt von dem zu
behandelnden Material ab und wird am besten experimentell bestimmt Gewöhnlich liegt jedoch der
Winkel zwischen der Wand und der Horizontalen im Bereich zwischen 35—50°.
Der zufriedenstellende Betrieb des Turmes hängi von
einer Reihe von Faktoren ab. Die Neigung der undurchlässigen Wand jeder Trennwand muß so
gewählt sein, daß das aufsteigende Gas die Bewegung der Kugeln vorwiegend in der erforderlichen Richtung
bewirkt Die Tiefe des Kugelbettes auf jeder Trennwand ist für die zufriedenstellende Betriebsweise des Turmes
ebenso von Bedeutung wie der Durchmesser und das spezifische Gewicht der Kugeln. Diese Faktoren ändern
sich entsprechend dem zu behandelnden Material, den Abmessungen des Turmes und den Verfahrensbedingungen.
Es sind jeweils Versuche erforderlich, um die Bedingungen festzulegen, die zu einer zufriedenstellenden
Betriebsweise des Turmes führen. Für gewisse Anwendungen ist die in den Fig.2 bis 4 gezeigte
Trennwand lediglich für Türme geeignet, die einen vergleichsweise !deinen Innendurchmesser, im allgemei-
nen von 0,6 Meter oder darunter, aufweisen. Für Türme mit größeren Innendurchmessern ist in solchen Anwendungsfällen
die Ausführungsform gemäß Fig. 6 geeignet.
Die in F i g. 6 dargestellte Trennwand, die im ganzen mit 50 bezeichnet ist, besieht aus einer Anzahl von
undurchlässigen V-förmig gestalteten Rippen 52a, 52b und 52c, die zueinander parallel angeordnet bind. Die
Rippen öffnen sich nach unten und stehen an ihren Unterkanten mit einer durchlässigen Trennwand 54 in
Verbindung, die sich quer zur Innenwandung des Turmes erstreckt. Eine aulknliegende kegelstumpfförmige
Wand 56 verläuft nach oben und radial nach außen bis zur Turminnenwand hin. Die Trennwand besteht
vorzugsweise aus einer Anzahl dünner paralleler Stäbe 58, deren Abstand voneinander kiein genug ist, um ein
Hindurchfallen von Kugeln 60 /u verhindern. Es
versteht sich, daß die Querwand 50 i.i einem Turm von
beliebigem Innendurchmesser eingesetzt werden kann und daß man durch entsprechende Wahl der Anzahl von
in der Trennwand vorgesehenen Rippen die oben erläuterten Anforderungen erfüllt. Besonders klebrige
Festkörper, die sich trotz der Wirkung der Kugeln an den Rippen 52 ansetzen und auf diese Weise
eine Beeinträchtigung der Betriebsweise des Turmes bilden können, müssen allerdings durch intervallweises
Abschalten des Turmes und eine Reinigung der Trennwand entfernt werden.
Es ist nicht erforderlich, daß der erfindungsgemäße Turm einen Kreisquerschnitt besitzt. Der Querschnitt
kann auch rechteckig sein oder eine sonstige Gestalt aufweisen.
Die Betriebsweise des Turmes wird nachfolgend im
Zusammenhang mit dem Ausfällen und der Abscheidung von Festkörpern aus einer speziellen Lösung,
nämlich aus einer wäßrigen ammoniakalischen Ammoniumkarbonatlösung,
die gelöstes Nickel in Form von basischen Nickelkarbonaten enthält, erläutert. Der
Turm ist gefüllt mit einer Anzahl von Polypropylen-Hohlkugeln. Die Lösung wird in die obere Turmzone
eingeführt, während in die untere Turmzone Dampf eingestrahlt wird. Die Dampfströmung wird so eingestellt,
daß sich die Kugeln ständig entweder in einem sogenannten »Sprudelzustand« oder in einem »Springzustand«
befinden. Das »Sprudeln« tritt auf, wenn die Kugeln in dem dynamischen Bett ihre Position zwar
laufend verändern, jedoch über das Bettniveau nicht hinausspringen. Dagegen tritt ein »Springen« auf, wenn
die Kugeln ihre Position in dem dynamischen Bett mit einer derartigen Kraft verändern, daß einige Kugeln
2V2 cm oder sogar mehr über das Bettniveau hinausgeschleudert
werdenin der oberen Turmzone werden Ammoniak und Kohlendioxid desorbiert und es tritt kein Niederschlag
von Nickelkarbonat auf. Die Kugeln, Querwände und Turmwandungen bleiben deshalb weitgehend sauber
und zeigen keinen nennenswerten Ansatz. In der Mittelzone des Turmes vollzieht sich eine kräftige
Ausfällung und ein Aufbau von Nickelkarbonat. Zusätzlich werden große Mengen an Schaum über jeder
Querwand erzeugt. Die Bewegung der Kugeln verhindert wirksam den Aufbau von Krusten an den
Turminnenwandungen sowie den undurchlässigen Teilen der Querwände. Die Lösung, die die untere
Turm/one durchströmt, enthält nur noch geringe Mengen von Ammoniak und Kohlendioxid, dagegen
praktisch alle die flüchtigen Komponenten, die aus der Lösung in dieser Zone freigesetzt werden. Die Kugeln
bewegen sich in dieser Zone nicht so weit wie in der mittleren Turmzone.
Das Gas sollte eine ausreichende Geschwindigkeit aufweisen, um die Kugeln in dar unteren Turmzone, in
der sie lediglich zu einer g:ringfügigen Bewegung neigen, sowie in der minieren Zone, in der eine starke
Schaumbildung vorliegt, die sich der Kugelbewegung widersetzt, in Bewegung zu halten. Für jede Gaszone
wird die Gasgeschwindigkeit experimentell bestimmt. Für den besten Beirieb des Turmes liegt die
Gasgeschwindigkeit lediglich geringfügig unter der Überflut-Geschwindigkeit.
Die Zuführtemperatur hat einen merklichen Einfluß auf die Lage der Grenzen zwischen aufeinanderfolgenden
Zonen. So verschiebt beispielsweise ein grob geschätzter Temperaturabfall von etwa 14°C gegenüber
der normalen Zuführ'.emperatur von 79°C die Grenze zwischen der oberen und der mittleren Zone um
eine Querwand nach unten. Auf diese Weise läßt sich eine F.instellung der Bedingungen in den drei Zonen
teilweise durch Temperaturveränderung der Lösung bei der Zuführung erreichen.
Der erfindungsgemäße Vorschlag beruht also im wesentlichen darauf, daß das Ausfällen von Festkörpern
aus einer Flüssigkeit innerhalb einer umgrenzten Kontaktzone dadurch stattfindet, daß herabfließende
Flüssigkeit durch einen aufsteigenden Heißgasstrom geführt wird. Eine Anzahl von leichtgewichtigen Kugeln
sind innerhalb der Zone, darin frei beweglich, angeordnet. Die oberen und unteren Grenzen Jer Zone sind
durch Querwände definiert, die jeweils aus einer horizontal liegenden durchlässigen, zum Beispiel perforierten,
Trennwand und einer nicht perforierten undurchlässigen Wand bestehen. Die undurchlässige
Wand erstreckt sich nach oben und außen von der Trennwand aus und endet an einer Wandung, die die
seitliche Begrenzung der Kontaktzone bildet.
Die Geschwindigkeit des aufsteigenden Gases ist am höchsten, wenn das Gas durch die Trennwand
hindurchströmt. Über der Trennwand verringert sich die Gasgeschwindigkeit. Das Gas hebt die auf der
Trennwand liegenden Kugeln an und bewegt sie nach oben und außen, bis die Gasgeschwindigkeit die Kugeln
nicht mehr halten kann, so daß diese längs der Seitenwand sowie der undurchlässigen Wand herabfallen
und darauf niedergeschlagene Festkörper abschaben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Ausfällen von Festkörpern aus einer Flüssigkeit, mit einem vertikal stehenden
Behälter, der obenliegend einen Einlaß für die Flüssigkeit und einen Auslaß für Gas sowie
untenliegend einen Einlaß für das Gas und einen Auslaß für die Flüssigkeit und abgeschiedene
Festkörper besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) eine Anzahl übereinanderliegender
Flüssigkeit/Gas-Kontaktzonen enthält die durch Querwände (20) abgegrenzt sind, von
denen jede Querwand (20) aus einer im wesentlichen horizontal liegenden durchlässigen Trennwand (22,
44, 58) und mindestens einem an die Trennwand anschließenden undurchlässigen, zur Behälterinnenwand
nach obenhin geneigt verlaufenden Wandelement (24, 47, 52a, b) besieht und daß in jeder
Kontaktzone sich eine Anzahl von leichtgewichtigen und frei beweglichen Kugeln (36,60) befindet
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das undurchlässige Wandelement (24)
kegelstumpfförmig ist und sich von der Trennwand (22) zur Behälterinnenwand hin nach oben erstreckt
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über jeder durchlässigen Trennwand
(54) mindestens eine V-förmige Rippe (52a, b, c) angeordnet ist die mit ihrer Spitze nach oben weist
und sich quer über den Querschnitt des Behälters (10) erstreckt. M
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durchlässige Trennwand aus einer
Anzahl von parallel zueinander angeordneten Stäben (44) besteht, daß senkrecht zu den Stäben
(44) eine mit Öffnungen (46) versehene Leiste (40) (■>
angeordnet ist und daß die Leiste (40) mit den Öffnungen (46) auf den Stäben (44) verschiebbar
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Leiste (40) Handhaben (42a, b) w
verbunden sind, die sich nach außerhalb des Behälters (10) erstrecken.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenwandung des Behälters (10) im oberen Bereich « jeder Kontaktzone mit Polypropylen beschichtet ist.
7. Verfahren zum Ausfällen von Festkörpern aus einer Flüssigkeit durch gegenseitigen Kontakt der
Flüssigkeit mit einem im Gegenstrom zur Flüssigkeit strömenden Gas unter Verwendung der Vorrichtung r>o
nach den Ansprüchen 1 —6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer geschlossenen Kontaktzone, die
unten und oben durch durchlässige Wände begrenzt ist, mittels des durch die Kontaktzone geführten
Gasstromes in der Kontaktzone vorhandene leicht- M gewichtige Kugeln ständig hochgewirbelt werden,
so daß die Kugeln in Berührung mit den seitlichen Wänden der Kontaktzone wieder herabfallen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeit eine wäßrige ammonia- ·>
<) kaiische Ammoniumkarbonatlösung verwendet wird, die gelöstes basisches Nickelkarbonat enthält.
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