DE2209569B2 - Verfahren zur Bestimmung der Raumkoordinaten von konjugierten Punkten auf zwei Stereobildern - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Raumkoordinaten von konjugierten Punkten auf zwei StereobildernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des vorstehenden Anspruchs I genannten
Art.
Ein solches Verfahren ist aus dem Aufsatz: »Some Trends in Automation of Photogrammetry« veröffentlicht
in »Bildmessung und Luftbildwesen«, 6, 1969, S. 261—270 bekannt. Bei der Bestimmung der Raumkoordinaten
wird eine schwebende Marke von Punkt zu Punkt in dem mit Hilfe der beiden Stereobilder
aufgebauten Stereomodell zur Identifizierung und zur Auswahl interessierender Punkte bewegt Die Genauigkeit
der Raumkoordinatenbestimmung hängt von der Fähigkeit des verwendeten Stereoauswertegeräts ab,
ein unverzerrtes Modell der Szene bereitzustellen. Die verwendeten Stereobilder können Photographien,
Handzeichnungen, Maschinenzeichnungen od. dgl. sein. Die von den beiden Stereobildern erfaßte Szene muß so
gut wie möglich innerhalb der Konstruktionsgrenzen des Stereoauswertegeräts rekonstruiert werden. Danach
werden die aus dem rekonstruierten Modell gewünschten Dimensionsinformationen herausgezogen,
während Steuersignale für die Bewegung der schwebenden Marke in Gegenstandskoordinaten oder maßstabs
getreuen Gegenstandskoordinaten erzeugt werden. Die Darstellung der von den beiden Stereobildern dargestellten
Szene sollte frei von Verzerrungen sein, die z. B. auf Filmschrumpfung, Linsenverzerrung und andere
systemeigene physikalische Phänomene zurückzuführen sind.
Auch aus dem Buch von Schwidefsky »Grundriß der Photogrammetrie«, Stuttgart f 963, S. 189—191,256
ist die Messung einer großen Anzahl von Punkten die Weiterverarbeitung der Punktkoordinaten in flechenanlagen
bekannt, wobei die für die Berechnungen benötigten Paßpunkte vorzugsweise durch Aerotriangulation
bestimmt werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der vorstehend genannten Art anzugeben,
bei dem das Stereomodell, aus dem vom Auswerter interessierende Punkte ausgewählt werden, nicht eine
unverzerrte Darstellung der tatsächlichen Szene sein muß.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß wenigstens ein aus der sofortigen Berechnung der Raumkoordinaten
und aus deren Vergleich mit vorbestimmten Koordinaten abgeleitetes Signal auf die Auswahl der
konjugierten Punktepaare zurückgekoppelt wird. Die Stereobilder brauchen nur so weit hinreichend in bezug
aufeinander während der Auswertung orientiert zu sein, daß dem Auswerter eine stereoskopische Auswahl von
interessierenden Punkten möglich ist.
Die vorbestimmten Koordinaten bestimmen eine vorgegebene Kontur, wie z. B. eine Höhenlinie, eine
bestimmte Richtung od. dgl. Durch die Rückkopplung des aus dem Vergleich abgeleiteten Signals wird es dem
Auswerter möglich, Punkte auf der Kontur zu bestimmen, obwohl das Stercomodell der Szene
verzerrt sein kann.
Die Rückkopplung auf die Auswahl der konjugierten Punkte kann automatisch dadurch erfolgen, daß ein von
dem Signal angesteuerter Antrieb die Bilder relativ zueinander bewegt oder es kann das Signal dem
Auswerter angezeigt werden, so daß dieser eine entsprechende Bewegung der beiden Stereobilder
relativ zueinander veranlaßt.
Vorzugsweise wird bei der Auswahl der konjugierten Punkte zur Identifizierung des einen Punktes auf dem
einen Stereobild eine Halbmarkierung eingesetzt, die in ihrer Formgebung sowohl einen eine erste Koordinatenrichtung
als auch einen eine zweite Koordinatenrichtung definierenden Teil aufweist und wird zur
Identifizierung des anderen Punktes eines konjugierten Punktepaares auf dem anderen Stereobild eine Halbmarkierung
eingesetzt, die in ihrer Formgebung nur einen die erste Koordinatenrichtung definierenden Teil
aufweist, wobei bei der Messung die beiden Halbmarkierungen eine schwebende Marke in dem den beiden
Stereobildern zugeordneten dreidimensionalen Bild aufbauen und wobei bei Rückkopplung des Vergleichssignals eine Relativbewegung zwischen dem einen
Stereobild und einer der Halbmarkierungen erfolgt.
ϊ Diese Halbmarkierungen ermöglichen es dem Auswerter,
die x- und y-Koordinaten konjugierter Punkte des
einen Stereobildes und nur die ^-Koordinaten konjugierter Punkte auf dem anderen Stereobild zu
registrieren und diese drei Koordinatenwerte der
in konjugierten Punkte zur Berechnung der Koordinatenpositionen
ausgewählter Punkte in einem unverzei rtnn
Modell dieser Szene zu benutzen.
Die Erfindung betrifft auch ein photogrammetrisches Auswertegerät mit einer stereoskopischen Betrach-
i") tungseinheit, zwei relativ zur Betrachtungseinheit und
zueinander bewegbaren Trägern für die beiden Stereobilder, den Bildträgern zugeordneten Koordinatenerfassungseinrichtungen
für die Messung der Bildkoordinaten und einem den Koordinatenerfassungseinrichtungen
!.abgeschalteten Rechner, der einen Plotter
ansteuern kann.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß ~ur automatischen
Rückkopplung des Vergleichssignals ein Motor für die Relativbewegung des einen Stereobildes relativ
2~j zu dem anderen Stereobild vorgesehen ist, daß zwischen
dem M'-tor und dem Rechner eine Regeleinheit eingeschaltet ist, der das Vergleichssignal als Führungsgröße zuführbar ist und die an den Motor ein Stellsignal
abgibt, und daß dem Motor ein Signalgenerator
jo zugeordnet ist, dessen dem Stellweg des Motors entsprechendes Ausgangssignal der Regeleinheit zuführbar
ist.
Bei diesem Auswertegerät wird die Modellkoordinatenposition eines jeden interessierenden ausgewählten
r> Punktes sofort nach der Registrierung der Koordinaten
des den ausgewählten Pur.kt bestimmenden konjugierten Punktepaares berechnet. Die Raumkoordinaten
werden mit den vorbestimmten Koordinaten verglichen und das Vergleichssignal steuert den Motor an, um eine
w beobachtbare ^-Parallaxe in das von dem Auswerter
betrachtete dreidimensionale Stereomodell einzuführen, iaiis dies erforderlich ist. Wenn die vorbestimmten
Koordinaten eine vorgegebene Höhe zur Bestimmung einer Höhenlinie definieren, soll eine x-Parallaxe
-ti eingeführt werden, wenn die berechnete Höhe eines
Punktes sich von der vorgegebenen Höhe unterscheidet. Die Bedienungsperson veranlaßt dann eine relative
Bewegung zwischen den Stereobildern und der Betrachtungseinheit, um diese x-Parallaxe zu entfernen
"><> und bewegt dadurch die schwebende Marke zwangsläufig
zu einem Punkt hin, dessen berechnete Höhe in dem Modell-Koordinatensystem auf der vorgewählten Höhenlinie
liegt.
Für :ii!e halbautomatische Rückkopplung des Ver-
Vi gleichssignals kann ein photogrammetrisches Auswertegerät
der vorstehend genannten Art erfinduRgsgemäß aber auch dadurch gekennzeichnet sein, daß für die
halbautomatische Rückkopplung des Vergleichssignals über die Bedienungsperson der Vorrichtung dem
w) Rechner eine Anzeigeeinheit zur Anzeige des Vcrgleichssignals
naehgeschaltet ist. Die Anzeige zeigt dann an, ob die von der Bedienungsperson veraiilaßte
relative Bewegung zwischen den Stereobildern und dem Betrachtungsapparat die schwebende Marke tatsächlich
hi zu einem Punkte hinführt, dessen berechnete Überhöhung
auf der vorgegebenen Höhenlinie liegt.
Sowohl bei dem photogrammetrischen Auswertegerät mit automatischer RückkoDnlune des Ven»lnirhsii-
gnals als auch bei dem entsprechenden Gerät mit halbautomatischer Rückkopplung des Vergleichssignals
über die Bedienungsperson ist zum Aufbau der Halbmarkierungcn in der stereoskopischen Betrachtungseinheit
auf lichtdurchlässigen Trägern als zweite Halbmarkierung eine gerade Linie vorgesehen, die sich
im wesentlichen senkrecht zur Augenbasis der Betrachtungseinheit erstreckt und ist als erste Halbmarkierung
eine sich im wesentlichen senkrecht zur Augenbasis erstreckende Linie vorgesehen, die von einer zur
Augenbasis parallelen Linie geschnitten ist, wobei die die zweite Halbmarkierung darstellende gerade Linie
durchgehend oder unterbrochen ist.
Die beiden Halbmarkierungcn sind einander überlagert, wenn sie über konjugierten Bildpunkten angeordnet
sind und von der Bedienungsperson betrachtet werden. Da die von den Halbmarkierungen aufgebaute
schwebende Marke Teile aufweist, die die .»-Koordinaten
und auch die y-Koordinatenrichtungen bestimmen,
14 und 16 gebildet wird. Weiterhin schließt das Stereo-Auswertegerät 10 auch einen Apparat 20 zur
Krmöglichung einer Aufzeichnung der Gilterkoordinalcn
der konjugierten Punkte auf den Stereophotographien 14 und 16 ein, die in dem dreidimensionalen Bild
interessierende Punkte festlegen. Der Apparat 20 leitet die festgehaltenen Gitterbild-Koordinaten an einen
Berechnungsapparat 22 weiter, der für die Benutzung der festgehaltenen Koordinaten zur vorangehenden
Berechnung der Stereobild-Koordinaten der konjugierten Punktepaare und zur nachfolgenden Bestimmung
der Koordinatenposition eines jeden dreidimensionalen Bildpunktes in einem unverzerrten Modell der Szene
aus den Stereobild-Koordinaten ausgelegt ist, wobei jeder dreidimensionale Bildpunkt von einem festgehaltenen
Paar konjugierter Punkte dargestellt wird. Die vom Rechner 22 berechneten Modellkoordinatenpositionen
werden einem graphischen Ausgabegerät zugeleitet, das eine zweidimensionale graphische Darstel-
dem dreidimensionalen Bild auswählen und identifizieren. Da die eine Halbmarkierung aber nur einen
x-Koordinaten definierenden Teil der schwebenden Marke bereitstellt, teilt sich die schwebende Marke aber
nicht scheinbar in zwei getrennte Marken, wenn die Halbmarkierungen über konjugierten Punkten der
beiden Stereobildern angeordnet sind und wenn die beiden Stereobilder so zueinander orientiert sind, daß in
dem von der Bedienungsperson betrachteten dreidimensionalen Bild eine x-Parallaxe von geringem
Ausmaß voi gesehen ist, die durch die Rückkopplung wieder ibgebaut wird.
Weitere ' iiteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens und der photogrammetrischen Auswertegeräte.
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnung näher beschrieben werden. Von den Figuren zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform des Stereoauswertegerätes für die automatische Rückkopplung des
Vergleichssignals, bei der ein Signal für den Auswerter bereitgestellt wird, das ihm anzeigt, daß er Punkte
festhält, die von einer ausgewählten Kontur in der durch die Stereobilder dargestellten dreidimensionalen Szene
abweicht,
Fig. 2 eine perspektivische Schnittdarstellung der binokularen Betrachtungseinheit des in der Fig. 1
gezeigten Stereoauswertegeräts,
F i g. 3 eine perspektivische Darstellung zweier Bilder einer Landfläche, die von verschiedenen Aussichtspunkten
aufgenommen worden sind, wodurch gezeigt wird, daß die Koordinaten eines Punktes auf der Landfläche
aus den x- und y-Stereobildkoordinaten dieses Punktes
auf dem einen Bild und der x-Stereobildkoordinaten dieses Punktes auf dem anderen Bild bestimmt werden
können,
Fig.4 verschiedene Kombinationen von Halbmarkierungen,
die zur Abnahme von x- und y-Koordinateninforrnation
aus dem einen Bild und von x-Koordinateninformation aus dem anderen Bild ausgelegt sind.
Die Fig. 1 zeigt ein Stereo-Auswertegerät 10, das einen Apparat 12 zum Halten zweier Stereobilder 14
und 16 einschließt, weiche Photographien einer Szene
darstellen, und einen binokularen Betrachtungsapparat 18 zum Betrachten dieser Photographien und zum
Aufbau eines dreidimensionalen Bildes der Szene. Das dreidimensionale Bild stellt eine Ansammlung von
Bildpunkien dar, wobei jeder Biidpunkt von einem
konjugierten Punkt auf jedem der Stereophotographien
Der Apparat 12 zum Halten der beiden Stereophotographien 14 und 16 schließt eine erste Fläche oder
Plattform 24 ein, die auf einem Tisch 26 mittels Rollen 28 bewegbar gelagert ist. Die Plattform 24 ist so montiert,
daß sie relativ zum Betrachtungsapparat 18 bewegbar ist, so daß ein Auswerter interessierende Punkte in
verschiedenen Teilen des mittels der beiden Stereobilder 14 und 16 aufgebauten dreidimensionalen Bildes
betracb'-.r. und festhalten kann. Die Plattform 24 wird
von einem Parallelbewegungsarm 25 gehalten, der die Plattform 24 zwangsläufig während jeder beliebigen
Plattformbewegung parallel zur .r-Achse des Stereo-Auswertegeräts 10 hält. Diese Maßnahme hält einem
Auswerter von einer nachteiligen Bewegung der Plattform 24 in einer Weise ab, die zu einer Einführung
einer ^-Parallaxe in das von den beiden Stereophotographien 14 und 16 aufgebaute dreidimensionale Bild
führen würde. Die Plattform 24 ist mit einer in ihrer Bewegungsfreiheit beschränkten Kugel 30 verbunden,
die ein Auswerter bewegt, um die beiden Stereophotographien relativ zum Betrachtungsapparat 18 zu
bewegen. Ein Rahmen 32 umgibt die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkte Kugel und wirkt als
eine Führung, die den Auswerter daran hindert, die Plattform so weit in eine Richtung zu bewegen, daß die
Stereobilder 14 und 16 nicht mehr länger auf den Betrachtungsapparat 18 ausgerichtet sind.
Zwei Plattformen 34 und 36 sind auf der ersten Plattform 24 bewegbar gelagert. Die Plattform 34 hält
die Stereophotographie 14, während die Plattform 36 die Stereophotographie 16 und ein Zeichenpapierblatt
38 hält. Ein zurückziehbar montierter Schreibst^ 40 hält auf dem Zeichenpapier 38 eine Spur der relativen
Bewegung der Stereophotographie 16 bezüglich des Betrachtungsapparats 18 fest. Diese Spur hindert einen
Auswerter daran, die Koordinaten eines interessierenden Punktes, einer Linie oder einer Fläche mehr als
einmal in unnützer Weise zu betrachten und festzuhalten. Ein Zahnstangengetriebe 42 ist zur Bewegung der
Plattform 34 und der Stereophotographie 14 längs der y-Achse des Stereo-Ausgabegeräts 10 vorgesehen; ein
zweites Zahnstangengetriebe 44 ist zur Bewegung der Plattform 36 und der Stereophotographie 16 längs der
x-Achse des Stereo-Auswertegeräts 10 vorgesehen. Ein
Auswerter bewegt die beiden Stereophotographien mit Hilfe dieser Zahnstangengetriebe, um sie derart relativ
zueinander auszurichten, daß die Stereobilder ein dreidimensionales Bild bereitstellen, das ohne Schwie-
rigkeiien betrachtet werden kann und aus dem der Auswerter interessierende und festzuhaltende Punkte
auswählen kann.
Der Auswertet sieht ein dreidimensionales Bild, indem er die beiden Stereophotographien 14 und 16
durch Okulare 46 und 48 des Betrachtungsapparates 18 betrachtet. Die beiden Okulare bestimmen die Augenbasis
;>'·Δ die Ausrichtung der x-, y- und z-Achsen des
Stereo-Auswertegeräts 10. Die Augenbasis des Stereo-Auswertegeräts 10 ist die die Mitten der beiden Okulare
46 und 48 verbindende Linie. Die * Achse des Stereo-Auswertegeräts verläuft parallel zu dieser
Augenbasis. Die /-Achse des Stereo-Auswertegeräts steht auf der x-Achse senkrecht und liegt im
wesentlichen in der Ebene der Stereobilder 14 und 16. Die z-Achse des Stereo-Auswertegeräts bestimmt die
Überhöhung in dem von dem Auswerter betrachteten dreidimensionalen Bild und steht sowohl auf der x- als
iif r\f*r 1/.As1Ii
orvLr
nht iinsl ict rl α mit α ι Ir1K itn
Signale ändern sich in Abhängigkeit von der Relativbewegung zwischen den Gitterstrukturen 64 und den
Stellringen 68 und 70. Diese induzierten Signale werden einer Signalverarbeitungseinrichtung zugeführt, die für
ein Ansprechen auf Wechsel in den induzierten Signalen ausgelegt ist, um die Positionen der Mitten der
Stellringe 68 und 70 bezüglich ausgewählter Bezugspunkte auf den Gitterstrukturen 64 bzw. 66 zu
bestimmen. Die Signalverarbeitungseinrichtung 74 gibt Signale an eine Registriereinrichtung 76 weiter, die die
Lagen der Stellringc 68 und 70 anzeigen. Da die Halbmarkierungen 58 und 62 jeweils in der Mitte der
Stellringe 70 bzw. 68 angeordnet sind, stellen diese Signale ebenfalls die Positionen der Halbmarkierungen
dar. Die Registriereinrichtung hält die Gitterkoordinaten der konjugierten Punkte fest, die Punkte, Linien und
Flächen in dem dreidimensionalen Bild bilden, welche einen Auswerter interessieren. Die von der Registriernhtn
7R Lr>n
nr\i*n
wesentlichen normal zu der Ebene der Stereobilder 14 und 16.
Eine genauere Darstellung eines Strahlengangs des binokularen Betrachtungsapparates 18 ist in der
perspektivischen Schnittansicht der Fig.2 dargestellt.
Zum Strahlengang zwischen dem Okular 48 und der Stereophotographie 16 gehört ein Prisma 49, weiterhin
eine Glasfläche 50, Spiegel 52 und 54 und eine Glasfläche 56, auf der eine Halbmarkierung 58 eingeätzt
ist. Die Halbmarkierung 58 wird über das Stereobild 16 gebracht. Eine zweite Halbmarkierung 62 wird über
dem Stereobild 14 angeordnet (siehe Fig. I). Diese beiden Halbmarkierungen bilden eine schwebende
Markierung in dem von dem Auswerter gesehenen dreidimensionalen Bild, wenn die beiden Markierungen
über konjugierten Punkten auf den beiden Stereophotographien angeordnet sind. Die von den beiden
Halbmarkierungen gebildete schwebende Marke scheint in dem von einem Auswerter betrachteten
dreidimensionalen Bild zu wandern, wenn die Plattform 24 relativ zu dem Betrachtungsapparat bewegt wird. Ein
Auswerter wählt die in dem dreidimensionalen Bild interessierenden Punkte stereoskopisch aus, indem er
die Plattform 24 bewegt, um die schwebende Markierung über diese Punkte zu bringen.
Weiterhin weist der Betrachtungsapparat 18 einen Spiegel 60 adf, den der Auswerter in eine Lage bringen
kann, in der ein Bild des Spurmusters auf dem Blatt 38 dem von dem Stereobild 16 aufgebauten Bild der Szene
überlagert ist. Auf diese Weise kann der Auswerter das Spurmuster der vorhergehenden relativen Bewegung
des Betrachtungsapparates 18 und der Stereophotographien 14 und 16 zueinander betrachten, während er das
durch diese Stereophotographien aufgebaute dreidimensionale Bild betrachtet.
Die Gitterkoordinaten konjugierter Punkte, die interessierende Punkte des von einem Auswerter
betrachteten dreidimensionalen Bildes bilden, werden durch den Apparat 20 bereitgestellt, der für ein
Festhalten der Positionen der Halbmarkierungen 58 und 62 ausgelegt ist. Dieser Apparat weist zwei leitende
Gitterstrukturen 64 und 66 auf, die fest an die Photographien 14 bzw. 16 geheftet sind und zwei
leitende Stellringe 68 und 70, die die Halbmarkierungen 62 bzw. 58 umgeben. Die Mitte einer jeden Halbmarkierung
liegt in der Mitte des sie umgebenden Stellrings. Ein Signaigenerator 72 gibt Signale an die Sieüringe 68
und 70 ab, wodurch in den leitenden Gitterstrukturen 64 und 66 Signale induziert werden. Diese induzierten
Rechner 22 zugeführt, der für die Berechnung der Koordinatenpositionen jedes von einem festgehaltenen
konjugierten Punktepaar dargestellten Punktes in einem unverzerrten Modell der Szene ausgelegt ist. Die
von dem Rechner 22 erzeugte Information wird dem Plotter 23 zugeleitet, der eine unverzerrte kartographische
oder zeichnerische Darstellung der Szene liefert. Die Art der von dem Rechner 22 durchgeführten
Berechnungen und die Art der von dem Rechner bereitgestellten Ausgangssignale werden durch Steuer-
oder Befehlssignale bestimmt, die ein Auswerter mit Hilfe einer Steuereinheit 78 in die von der Registriereinrichtung
getätigte Aufzeichnung einfügt. So unterscheiden diese Signale eine Klasse von festgehaltenen
Punkten, wie z. B. signalisierte Marken, von einer zweiten Klasse von festgehaltenen Punkten, wie z. B.
Höhenlinien, oder von einer dritten Klasse von Punkten, die z. B. besonderen topographischen Merkmale.
Beim Auswerten werden die Stereophotographien 14 und 16 zunächst auf die Gitterstrukturen 64 bzw. 66
gelegt und an ihnen befestigt. Diese Photographien werden dann zusammen mit den ihnen zugeordneten
Gitterstrukturen entweder von Hand oder mit Hilfe der Zahnstangengetriebe 42 und 44 so bewegt, daß sie
bezüglich des binokularen Betrachtungsapparates 18 ausgerichtet sind, um ein von einem Auswerter ohne
Schwierigkeiten zu betrachtendes dreidimensionales Bild aufzubauen, von dem er ihn interessierende Punkte
für eine Registrierung auswählen kann. Eine Registrierung der Gitterkoordinaten der interessierenden konjugierten
Punkte auf den beiden Photographien 14 und 16 wird mit Hilfe des Apparates 20 bewerkstelligt. Wie
beixits oben beschrieben, gibt die Signalverarbeitungseinrichtung
74 ein Signal ab, das die Positionen der Stellringe 62 und 58 bezüglich der Gitterstrukturen 64
bzw. 66 anzeigt. Die Punkte auf den Photographien 14 und 16 werden im allgemeinen nicht die gleichen x- und
y-Koordinatenwerte sowohl in dem Stereobild- als auch in dem Gitterkoordinatensystem aufweisen, weil die
Photographien im allgemeinen bezüglich der Gitter-Strukturen gedreht oder in gerader Richtung verschoben
werden. Eine Transformation zwischen den beiden Systemen für eine Photographie wird erzielt, indem die
Halbmarkierung zur Registrierung verschiedener signalisierter Marken oder besonderer Bezugsmarkierungen
an den Kanten der Photographien benutzt wird. Die Biidkoordinaten der signalisierten Marken sind vorgegebene
Kamerakonstanten der Photographien und damit bekannt. Ein Auswerter schickt ein Signal von der
Steuereinheit 78 zu der Registriereinrichtung 76, wenn sich die schwebende Marke über einer signalisierten
Marke befindet, wodurch angezeigt wird, dall die Koordinaten solche einer signalisierten Marke sind und
zur Bestimmung der Beziehung zwischen dem Gitter- und dem Stereobild-Koordinatensystem herangezogen
werden können. Die Transformation zwischen den beiden Koordinatensystemen wird durch die folgenden
Gleichungen bestimmt:
.v = .t„ cos U + y„ sin
<■> + v„
y = - x„ sin <-) -f y, cos (-) + y„
y = - x„ sin <-) -f y, cos (-) + y„
worin:
x, y = die Stereobild-Koordinaten eines Punktes;
Xg, yg - die Gitterkoordinaten desselben Punktes;
jfo,yo — die Stereobild-Koordinaten des Gitterkoordinaten-Anfangspunktes
und
θ = der Drehwinkel zwischen dem Gitter- und dem Bildkoordinatensystem sind.
Diese hier definierten mathematischen Symbole werden im folgenden weiter benutzt und nicht erneut
definiert werden.
Durch das Einsetzen der bekannten Stereobild-Koordinaten und der gemessenen Gitterkoordinaten eines
oder mehrerer signalisierter Marken in die Gleichungen (1) werden zwei oder mehrere Gleichungssätze
aufgestellt, die nach Lösung die drei unbekannten Parameter Θ, xo und yo ergeben. Gesonderte Gitter-Stereobild-Koordinatentransformationen
werden für jedes Stereobild erhalten. Nachdem die Transformationen durch den Rechner 22 bestimmt worden sind, werden
die Gitterkoordinaten der konjugierten Bildpunkte mit Hilfe der Gleichungen (1) in Stereobild-Koordinaten
umgewandelt. Die Stereophotographien 14 und 16 sind fest mit den Gitterstrukturen 64 bzw. 66 verbunden, so
daß die Transformations-Parameter θ, xo und yo nur
einmal für jede Photographic berechnet werden müssen.
Danach betrachtet ein Auswerter das von den Photographien 14 und *6 aufgebaute dreidimensionale
Bild und registriert die Gitterkoordinaten konjugierter Punkte, welche interessierende Punkte in dem dreidimensionalen
Bild darstellen. Die Signalverarbeitungseinrichtung 74 erzeugt fortlaufend Signale, die die
Positionen der Halbmarkierungen 62 und 58 anzeigen. Wenn der Auswerter die schwebende Marke an einem
interessierenden Punkt sieht, schickt er ein Steuersignal von der Steuereinheit 78 zu der Registriereinrichtung
76, welches eine Registrierung der Gitterkoordinaten der konjugierten Punkte veranlaßt, die diesen interessierenden
Punkt bilden. Wenn dieser interessierende Punkt am Anfang eines Musters liegt, dem der
Auswerter zu folgen wünscht, wie z. B. am Anfang einer Straße, eines Flusses, eines Profils, oder eines Konturniveaus,
kann er ein Signal von der Steuereinheit 78 zur Registriereinrichtung 76 laufen lassen, das dazu führt,
daß die Gitterkoordinaten aller nunmehr folgenden Positionen der Halbmarkierungen 62 und 58 auch
registriert werden, bis der Auswerter ein Beendigungssignal von der Steuereinheit 78 ausgehen läßt. Der
Auswerter kann ebenso ein Steuersignal an der Steuereinheit 78 erzeugen, das die Art des Geländegegenstandes
anzeigt, dem bei der Auswertung gefolgt wird. Dieses Signal kann bei der Erstellung einer Karte
oder graphischen Darstellung der Szene von Nutzen sein. Die registrierten Gitterkoordinatensätze für die
Halbmarkierungen 62 und 58 werden dem Rechner 22 zugeleitet. Dieser Rechner ist für die Heranziehung
dieser registrierten Gitterkoordinaten für die Berechnung der Stereobild-Koordinaten und für die darauffolgende
Berechnung der Position jedes der von einem registrierten Paar konjugierter Punkte dargestellten
Bildpunktes in einem unverzerrten Modell der Szene ausgelegt. Die Stereobild-Koordinaten konjugierter
Punkte in den Stereophotographien unterscheiden sich von den Koordinaten dieser durch ein konjugiert's
Punktepaar dargestellten Punkte in einem unverzerrten Modell dieser Szene aus verschiedenen Gründen.
Erstens erschein* A\i* \Ai\Y\p rwipr Flpyatirin pinpc
Gegenstandes in einer Photographic als eine x. y-Verschiebung auf dieser Photographie. Zweitens kann
das Bild oder die Stereophotographie im Maßstab von dem Modell abweichen. Und drittens kann der
Koordinatenursprungspunkt des Stereobild-Koordinatensystems für jede Photographic aus dem Koordinatenursprungspunkt
des Modells heraus verschoben sein. Das heißt, daß bei leichter Kippung oder Drehung der
Kamera bei der Aufnahme jedes der beiden Photographien das Stereobild-Koordinatensystem für die Photographie
in ähnlicher Weise bezüglich des Koordinatensystems des unverzerrten Modells verkantet oder
gedreht sein wird.
Die Transformation zwischen den Stereobild- und Modellkoordinaten wird auf die registrierten Gitterkoordinaten
verschiedener Kontrollpunktbilder auf der Stereophotographie gegründet. Kontrollpunkte sind auf
dem Photo identifizierbare Stellen in einer photographierten Szene, deren x-,y- und ^-Koordinaten in dieser
Szene oder in einem unverzerrten Modell dieser Szene bekannt sind. Der Auswerter hält die Gitterkoordinaten
dieser Kontrollpunkte auf jeder Photographie fest, indem er stereoskopisch die schwebende Marke auf die
Kontrollpunktbilder richtet und von der Steuereinheit 78 ein Steuersignal zu der Registriereinrichtung 76
laufen läßt, das anzeigt, daß die Halbmarkierungen über Kontrollpunkte auf den beiden Photographien angeordnet
sind und das den einzelnen Kontrollpunkt durch eine Nummer identifiziert. Die Gitterkoordinaten der
konjugierten Punkte, die das Kontrollpunktbild bilden, werden dann registriert und gemäß der Gleichungen (1)
in die Bildkoordinaten dieser Punkte transformiert. Die Bildkoordinaten eines Punktes werden in die Modellkoordinaten
oder die Koordinatenlage dieses Punktes in einem unverzerrten Modell unter Zuhilfenahme der
folgenden Gleichungen transformiert:
X = A',.„, + S-V1',,
Y =■■ ν,.,,, + Sy,',,
Z = Z,A ι, + Sr1',,
Y =■■ ν,.,,, + Sy,',,
Z = Z,A ι, + Sr1',,
X. Y, Z = die Modellkoordinaten eines Punktes in der pholographierten Szene sind, die hierin auch als
Koordinaten eines Punktes in einem unverzerrten Modell der Szene angesprochen werden,
X1 ^. Y, M. Z, lb = die Lage des Koordinatenursprunges des Bilcikoordinatensysiems für die Siereophotogranhie
16 in Modellkoorciinuten.
Il 12
S --= ein Mal.lslabsfaktor zur Vergrößerung oder Verkleinerung des Bildkoordinatenmaßstabes
auf den MirJellkoordinatcnmaßstah. wobei .S" durch den Ausdruck:
s _„ (A'',<
- XiJ=U-Mi.»- zi.J^
•V1 <. -14 "- V'.4 -IO
definiert werden kann,
Vi„. l'ii,, r,'(>
= die Stereobildkoordinaten der Photographic 16 sind, die zur Erreichung einer Parallelität zu
den Modcllkoordinatcnachsen gemäß der folgenden mathematischen Ausdrücke gedreht
sind:
.V1',, ■-■ (i/n).\|,, (· Ii(I1)V1I, I" (<(.ul«'ll.
Γ,',, -■= Ui1,1.V11, f I«j:).Vi„ + Ιίί.ιιΙί1!,,
-ii. "-'- Ι'Ί.ιΙ-Vii. »
<":.<>.»'ii, ·- («Λ.ιΙί'ιι.
in denen:
in denen:
V14 -"■ "1M I ^14 I"
<'\>|Μ'|4 t" I'>.U><14
-14 -; 1'1UlV14 Y l'\>.\l.l,4 Ι" l'\\.ll'l4
AY14. Z, u - die A- und Z-Modellkoordiiialen des Bildkooidinatensprungcs der Steieopliologiaphie 14
sind.
V14. y14 die Stereobildkoordinaten des Modellpunkles (.V. )'. '/.) sind, wie er auf der Stereophotographic
14 dargestellt ist.
v,,,. y,,, die Sleieobildkoordinaten des Modellpunkles (A-. Y. Z) sind, wie er auf der Slereopholographie
16 «.largestclll ist.
C11, und <|4 die bekannten Kamerakonsianten sind, die die lotrechten hnlfernungen von den perspektivischen
Mittelpunkten der Kameralinscn zu den Filmebenen hin für die Kameras umfassen.
mit denen die Slereopholographicn 16 bzw. 14 belichtet worden sind.
(,/,;) tlic bekannten Riehliings-Cosinus von
'■·,„■ '/'„.. y.x„
'■·,„■ '/'„.. y.x„
sind, die die aufeinanderfolgenden l)rduingcn /wischen den v-. y- und r-Achsen des HiIdkoordinatensNstems
der Slereophotographie 16 und der A. V und Z-Achsen des Modellkoordinalensvslems
anzeigen.
Die li/jyi-Ausdrückc können in einer Form ausgedrückt weiden durch
|i;n) = cos '/',,, cos Z11, — sin '/',,, sin C1,, sin *,„
(<(,,) — cos '/',„ sin z„, -f sin '/',,, sin
<■·,,, cos z1(>
(</, ,1 = - sin '/',„ cos c,„
(<(,,) — - cos C11, sin z„,
(</2Λ| ^ sin c„,
(((,,) = sii; '/',„ cos ζ,,, + cos '/',„ sin r·»,,, sin z,„
(<(,,) = sin '/',„ sin z,„ - cos '/»,„ sin ι·,,,, cos Z11,
(</,,) = cos '/'„, cos μ.,,,
(Λ,-j-) = sind die bekannten RichUingscosinus von c,4. '/'14. z14. welche die aufeinanderfolgenden
Drehungen zwischen den v-. y- und r-Achsen des Bildkoordinatens\stems der Slereophotographie
14 und den .V-. V- und Z-Achsen des Modellkoordinatens\siems darstellen.
Die (/>ij)-Ausdriicke können in einer Form dargestellt werden als:
(/),,) = cos '/>,4 cos z,4 — sin '/',4 sin ι·<ια sin z,4
(Z)12) = cos r/'14 sin zl4 + sin </-14 sin Mi14 cos zI4
(Z)12) = cos r/'14 sin zl4 + sin </-14 sin Mi14 cos zI4
(/),,) = - sin '/',4 cos ...l4
(/>!,) = — cos i.i,+ sin H1+
(Z)2T) = COS Ci1+ COS H|+
(/),,) = sin Ci1+
(/)„) = sin '/>,+ cos y.H + cos
<l>u sin in,4 sin *1
(/j,,) = sin '/'|4 sin *|4 — cos '/',+ sin i>,lA cos *1
(/>u) = cos '/',+ cos fm .
Die Transformation zwischen dem Stereobild- und Modellkoordinaten wird durch das Einsetzen der
gemessenen Stereobild-Koordinaten und der bekannten Modellkcordinaten dreier oder mehrerer Kontrollpunkte in die obigen Gleichungen und ein Lösen dieser
Gleichungen hinsichtlich der lateralen Transformationselemente ^l16, Vz.16. Zi16 und Xlu<
Zl14 und hinsichtlich
der Winkeltransformationselemente ω-.t, Φ·,ζ, x-.t, ω·,±,
4>u und Xu bestimmt. Nach Bestimmung dieser
Transformationseiemente können die Gleichu.igen (2) zur Berechnung der Lage eines jeden durch ein
registriertes Paar konjugierter Punkte bestimmten Punktes in einem unverzerrten Modell der Szene
benutzt werden.
Da die Positionen der von einem Auswerter interessehalber ausgewählten Punkte in einem unverzerrten Modell der Szene in einer Rechenoperation
berechnet werden, die vollkommen unabhängig von der Auswahl der Punkte aus dem dreidimensionalen Bild ist,
kann das Stereo-Auswertegerät zum Erstellen einer Konturkarte benutzt werden, ohne daß der Auswerter
zum Erstellen dieser Karte einer Kontur in dem dreidimensionalen Bild folgen muß. Tatsächlich können
die beiden Stereophotographien 14 und 16 ein dreidimensionales Bild aufbauen, das hinsichtlich der
tatsächlichen Szene so in seinem Aufbau verzogen ist, daß ein Auswerter selbst einer Annäherung: an eine
Konturlinie in der tatsächlichen Szene rieht folgen kann. Ein Auswerter kann einem vorgegebenen Muster
folgen und Punkte in regelmäßigen Abständen in Gebieten des Oberflächenreliefs registrieren und eine
Konturkarte erzeugen, indem er den Rechner 22 bestimmen läßt, welche der registrierten Punkte längs
vorgegebener Konturen in dem unverzerrten Modell der Szene liegen. Zum Beispiel kann der Auswerter die
Plattform 24 in einer Weise bewegen, die die schwebende Marke längs einer Vielzahl von parallelen
Linien führt, und er kann die Gitterkoordinaten entweder kritischer Elevationspunkte auf diesen Linien
oder von Punkten registrieren, die mit Abstand voneinander an vorgegebenen festen Intervallen auf
diesen Linien angeordnet sind.
Die Fi g. 3 zeigt, daß nicht beide x- und y-Stereobild-Koordinaten von konjugierten Punkten auf jeder
Stereophotographie notwendigerweise benutzt werden müssen, um die Position eines durch ein registriertes
Paar konjugierter Punkte dargestellten Punktes in einem unverzerrten Modell der Szene zu berechnen.
Das heißt, die Position eines Punktes in einem unverzerrten Modell der Szene kann bestimmt werden,
wenn die x- und y-Stereobild-Koordinaten eines
konjugierten Punktes auf einer Photographie bekannt sind und wenn die x-Stereobild-Koordinate des
konjugierten Punktes auf der anderen Photographie bekannt ist. Die Fig. 3 schließt zwei Stereophotographien 14 und 16 und eine Szene oder Landmasse 80 ein,
die von den beiden Photographien dargestellt wird. Die Stereobilder 14 und 16 sind von zwei Negativbildern 82
und 84 abgeleitet, die wiederum mit Hilfe zweier nicht gezeigter Kameras dargestellt sind, die in den durch
Stereobild-Koordinatensysteme 86 und 88 definierten
Lagen angeordnet sind. Der Koordinatenursprung des
Koordinatensystems 86 definiert die Position der Kameralinse während der Bildung des Negativs 82, und
der Koordinatenursprung des Koordinatensystems 88 definiert die Position der Kameralinse während der
Erzeugung des Negativbildes 84. Jedes photographische Positivbild, wie z. B. die beiden photographischen Bilder
14 oder 16, gehen auf die Projektion eines Negativbildes, wie des Bildes 82 oder 84, durch die Kameralinse
zurück, wie es in aer F i g. 3 gezeigt ist.
jo Wenn die Kamerakonstanten, wie z. B. die vertikale
Entfernung der Kameralinse von der Filmebene in der Kamera, und die Orientierung der Kamera während des
Belichtungszeitpunktes bekannt sind oder berechnet werden können, kann — wie die Fig.3 zeigt — die
si Position irgendeines Punktes wie z. B. eines Punktes 90
auf der Landmasse 80 aus der *-Stereobild-Koordinate des Punktes 90' und den x- und ^-Koordinaten des
Punktes 90" bestimmt werden. Die Punkte 90' und 90" sind die Bilddarstellungen des Punktes 90 auf den
4n Photographien 14 bzw. 16. Die Lage des Punktes 90 in
der Landmasse, das heißt seine X-, Y- und Z-Koordinaten, werden eindeutig durch den Schnitt einer Ebene 92
mit einem Objekt-Bildstrahl 94 bestimmt. Es muß nur die χ -Stereobild- Koordinate des Punktes 90' auf der
Stereophotographie 14 bekannt sein, um die Ebene 92 aufzuspannen. Das heißt, diese Ebene erstreckt sich von
dem Koordinatenursprung des Stereobild-Koordinatensystems 86 durch alle Punkte auf der Stereophotographie 14, deren x-Stereobild-Koordinatenwert dem
χ -Stereobild- Koordinaten wert des Punktes 90' entspricht. Der Objekt-Bildstrahl 94 erstreckt sich von dem
Koordinatenursprung des Stereobild-Koordinatensystems 88 durch den Punkt 90" auf der Stereophotographie 16. Die x- und ^-Stereobild-Koordinaten dieses
Das Stereo-Auswertegerät 10 gemäß F i g. 1 kann daher abgewandelt werden, um die Koordinatenpositionen von Punkten in einem unverzerrten Modell einer
Szene zu bestimmen, welche von einem Auswerter aus
Mt Interesse ausgewählt worden sind, in dem nur die
^-Stereobild·Koordinaten der interessierenden konjugierten Punkte auf einem Stereobild und die x- und
y-Stereobild-Koordinaten konjugierter Punkte auf dem
anderen Stereobild benutzt werden. Die Registrierein-
(,·, richtung 76 ist dann für die Bereitstellung der x- und
y-Gitterkoordinaten konjugierter Punkte auf einem Stereobild und der χ-Gitterkoordinate von konjugierter
Punkten auf dem anderen Stereobild ausgelegt, wobei
von der Signalverarbeitungseinrichtung 74 bereitgestellte Signale benutzt werden, die die Positionen der
Steliringe 58 und 62 bezüglich der Gitterstrukturen 66 bzw. 64 anzeigen. Diese Gitterkoordinatenwerte können durch den Rechner 22 in Stereobild-Koordinatenwerte umgewandelt werden, indem die Gleichungen (1)
in einer ähnlichen Weise wie oben beschrieben benutzt werden. Wenn die Stereophotographie bezüglich des
Gitters 64 derart angeordnet ist, daß die Xh- und
/u-Stereobild-Koordinaten sich von den Xg- und
yrGitterkoordinaten nur durch die Translationen Jf0 und
yb unterscheiden, führen die Gleichungen (1) für das
Stereobild 14 einfach zu xH=xg+xo und /rGitterkoordinate wird nicht registriert Andererseits können die
x-Gitterkoordinaten des Gitters 64 anstatt der wahren
ΛΓ-Stereokoordinaten unabhängig von der Orientierung
der Stereophotographie 14 bezüglich des Gitters 64 benutzt werden, im letzteren Falle muß die x-Gitter-
koordinate in die Stereobild-Koordinate um den Wert
Xo umgerechnet werden. In beiden Fällen werden die X-, Y- und Z-Koordinatenpositionen in einem unverzerrten
Modell einer Szene aus den drei Stereobild-Koordinaten x\b, /ie und x\* mittels der folgenden Gleichungen
bestimmt:
X = *,.,.+S'xih
υ = Y1^ + sylh
Z = Z. + S'z\„
worin:
in dem:
S' =
I X'i. CiA.-
= A11 (X,.M - X ,.J + h,2 (Y,.u - Y1. J + hl3 (Z,.u - Z1. J
= />3I (AY14 - X,_u) + h32 (V1-14 - V1-16) + />3j(Z,.M - Z,.16)
= />3I (AY14 - X,_u) + h32 (V1-14 - V1-16) + />3j(Z,.M - Z,.16)
'lh + 43 f|h
+ d33 t·,,.
Id1J) =
die Richtungscosinus von κ/, Φ' und -/ sind, die die aufeinanderfolgende Drehung der x-, y-
und z-Bildkoordinatenachsen der Stereopholographie darstellen, die erforderlich ist, um
diese Koordinatenachsen parallel zu den x-,y- und z-Bildkoordinatenachsen derSlereophotographie 14 zu legen. Die Winkel ι», Φ' und χ sind einfach die Differenzen i->14 - «.,„, Φ14 — Φ,,,
bzw. y.u — z„,. Diese Richtungscosinus können in einer Form ausgedrückt werden als:
Wi;) = cos '/»' cos κ' — sin Φ' sin c/ sin κ'
(ί/,2) = cos »/»' sin yj 4- sin '/'' sin «/ cos z'
— sin '/»' cos ι·/
sin '/»' cos z' + cos '/*' sin m sin ^'
sin '/»' sin κ' — cos '/>' sin i</ cos *'
cos 'Λ' cos i>/.
W31) =
W.«) =
W.«) =
Die Beziehung zwischen dem Bildkoordinatensystem jeder Photographic und dem Koordinatensystem des
unverzerrten Modells wird bestimmt, indem die Gleichungen (3) in einer ähnlichen Weise benutzt
werden, wie sie oben im Zusammenhang mit den Gleichungen (2) beschrieben worden ist. Das heißt, die
Stereobild- und Modellkoordinaten von Kontrollpunkten werden in die Gleichungen (3) eingesetzt, die danach
für die Elemente dieser Gleichungen gelöst werden, die Lateral- oder Rotationstraiisformationen zwischen dem
Bild- und dem Gegenstands-Koordinatensystem anzeigen. Das heißt, die Gleichungen (3) werden für die
Winkeltransformationselemente W|6, Φιβ, κ ie, ω'. Φ' und
κ' und die lateralen Transformationselemente XiAb, V/.l6,
Zt16, (Xlh-Xlh) und (Zt14-Zi16) gelöst. Wenn diese
Transformationselemente bekannt sind, werden die Gleichungen (3) zur Umwandlung der Stereobild-Koordinaten aller ausgewählter Punkte in die Modellkoordinaten dieser Punkte benutzt.
Da die x- und /Stereobild-Koordinaten konjugierter
Punkte auf einer Stereophotographie und nur die x-Stereobild-Koordinaten konjugierter Punkte auf der
anderen Photographie zur Bestimmung der Positionen von Punkten in einem unverzerrten Modell der Szene
benutzt werden, können die beiden Halbmarkierungen so konstruiert sein, daß eine fortwährende Justierung
der Stereophotographien zur Entfernung einer K-Parallaxe aus dem von dem Beobachter betrachteten
4r) dreidimensionalen Bild nicht erforderlich ist. Das heißt,
die beiden Halbmarkierungen 58 und 62 brauchen nicht identisch zu sein. In der Fig.4 sind verschiedene
Ausführungsformen dieser Halbmarkierungen dargestellt. Die beiden Halbmarkierungen müssen im
so Hinblick auf die Bildung einer schwebenden Marke
konstruiert werden, die ein Benutzer des Geräts für die stereoskopische Auswahl von interessierenden Punkten
benutzen kann. Das heißt, die schwebende Marke muß in dem dreidimensionalen Bild eine eindeutige x- und
/-Position definieren. Andererseits braucht aber nicht
jede Halbmarkierung sowohl einen eine Ar-Koordinate und einen eine /-Koordinate definierenden Teil für die
schwebende Marke bereit zu stellen, da nur die Ar-Koordinaten von Punkten auf einer Stereophotogra-
fcii phie aufgezeichnet werden. Die Fig.4 zeigt vier
Halbmarkierungen 95,96,98 und 100, die sowohl einen die x- als auch die /-definierenden Teil der schwebenden
Marke bereitstellen, und vier Halbmarkierungen 102, 104, 106 und 108, die nur einen eine Ar-Koordinate
br, definierenden Teil der schwebenden Marke bereitstellen. Jede der Marken 95 bis 100 kann zusammen mit
jeder der Marken 102 bis 108 zur Bereitstellung einer
schwebenden Marke benutzt werden, die ein Auswerter
zur Identifizierung und zur Auswahl von Punkten in einem dreidimensionalen Bild benutzen kann. Eine der
Marken 95 bis 100 würde über der Stereophotographie angeordnet, aus der sowohl die x- als auch die
y-Gitterkoordinaten interessierender konjugierter Punkte entnommen werden soll, und eine der Halbmarkierungen
102 bis 108 würde über der Stereophotographie angeordnet, aus der nur die x-Gitterkoordinaten
interessierender konjugierter Punkte registriert werden sollen. Ein Auswerter wird diese beiden Marken ι ο
einander überlagert sehen, so daß sie zur Bildung einer schwebenden Marke zu verschmelzen scheinen. Die
Halbmarkierungen scheinen sich nicht zu trennen, wenn sie über konjugierten Punkten auf den Stereobildern
angeordnet werden, die zum Aufbau eines dreidimensio- ; ■>
nalen Bildes mit einer K-Parallaxe ausgerichtet sind. Die
Kreuzmuster der aus den Marken 95 bis 100 ausgewählten Halbmarkierungen wird sich bloß scheinbar
in Reaktion auf die Einführung der K-Parallaxe in
das dreidimensionale Bild längs der Linie bewegen, die die aus den Markierungen 102 bis 108 ausgewählte
Haibmarkierung darstellt Die Kalbmarkierungen 104
bis 108 geben eine y-Bezugsmöglichkeit für den
Auswerter, wenn dieser eine y-Koordinate registrieren möchte. Diese y-Bezugsmöglichkeit ist durch eine oder
mehrere Unterbrechungen in den Linien gegeben. Diese Unterbrechungen geben eine y-Koordinaten-Information,
wenn diese Linien nur mit einem Auge betrachtet werden.
Der Vorteil dieser Konstruktion liegt in der so Physiologie des menschlichen Sehens begründet Wenn
zwei durch die Optik des Geräts betrachtete konjugierte Bilder in K-Richtung leicht gegeneinander verschoben
sind, können die Augen in entsprechender Weise akkommodieren und so die Ster.-overschmelzung der »
Bilder aufrechterhalten. Wenn bei Benutzung von üblichen Halbmarkierungspunkten deren K-Trennabstand
sich von dem der konjugierten Bildflächen unterscheidet, befinden sie sich nicht über konjugierten
Punkten und der Auswerter nimmt eine K-Parallaxe wahr. Daher hilft ihm die obenerwähnte Fähigkeit zur
K-Akkommodation nicht; er muß vielmehr den K-Justierapparat 42 betätigen, um die K-Parallaxe zu
entfernen, die er in den Markierungen sieht. Bei der neuen Markierungsausbildung ist die schwebende
Marke nicht in der K-Richtung definiert. Daher sieht der Auswerter bei Verschiebung der Photographien in der
K-Richtung keine K-Parallaxe. Dafür scheint das A"-Segment des Kreuzes senkrecht zur schwebenden
Linie an einem Punkte zu liegen, der nicht der Mittelpunkt der schwebenden Linie ist Der Auswerter
braucht nur die gesamte Bezugsfläche in y-translatorisch
zu bewegen, um mit der Markierung auf ein Bild zu zeigen.
Daher muß eine differentielle Justierung der Halbmarkierungen
in der K-Richtung zur Entfernung der K Parallaxe viel weniger häufig durchgeführt werden
als das bei Benutzung üblicher Halbmarkierungs-Muster der Fall ist; nur wenn die K-Parallaxe für eine
anstrengungsfreie K-Akkommodation der Augen zu bo groß wird oder wenn das A"-Segment des Kreuzes sich
über das Ende der schwebenden Linie hinaus bewegt, ist eine derartige Justierung erforderlich.
Um dem Auswerter die Auswahl von Punkten aus einem Modell zu ermöglichen, die längs einer Kontur in
der tatsächlichen Szene liegen, schließt das Stereo-Auswertegerät 10 einen RUckkoppelungskreis mit einer
Steuereinheit 114 und einem Motor 116 für die Betätigung des Zahnstangengetriebes 44 und einem
Rückkoppelungssignalgenerator 117 ein, der den Betrag
der vom Motor 116 durchgeführten Bewegung anzeigt. Dieser Rückkoppelungskreis empfängt die berechneten
Koordinaten von Positionen, welche Koordinaten von dem Rechner 22 abgegeben werden, und erzeugt ein
Signal für einen Auswerter, das ihm anzeigt, ob er Punkte auswählt, die auf einer vorgewählten Kontur in
dem unverzerrten Modell liegen, oder picht Der Auswerter ist daher in der Lage, Punkte längs dieser
Kontur auszuwählen, obwohl ihm nicht ein unverzerrtes Bild dieser Szene zur Verfügung steht Um daher dieses
Signal zu erzeugen, welches anzeigt ob der Auswerter einer vorgegebenen Kontur folgt oder nicht wird die
Beziehung zwischen den Gitterkoordinaten, den Stereobild-Koordinaten und dem Koordinatensystem des
unverzerrten Modells vor dem Beginn des Plottens bestimmt, indem die Halbmarkierungen 58 und 62 über
signalisierte Anfangsmarken und Kontrollpunkte auf den beiden Stereobildern angeordnet werden und die
Beziehungen zwischen den mehreren Koordinatensystemen in der oben beschriebenen Weise berechnet
werden. Der Rechner 22 kann dann die Lage in einem unverzerrten Modell einer Szene eines jeden von einem
registrierten Paar konjugierter Punkte dargestellten Punktes sofort nach der Registrierung der Gitterkoordinaten
des konjugierten Punktepaares berechnen.
Die berechneten Positionen werden dann an die Steuereinheit 114 weitergeleitet die das Einführen einer
X-Parallaxe in das von dem Auswerter betrachtete dreidimensional? Bild veranlaßt wenn die berechnete
Überhöhung eines Punktes von der Überhöhung einer vorgegebenen Kontur abweicht
Um diese Einführung einer X'-Parallaxe in das
dreidimensionale Bild zu erreichen, ist die Steuereinheit 114 für die Bestimmung des Unterschiedes zwischen der
berechneten Überhöhung eines Punktes und einer Konturüberhöhung ausgelegt die zuvor von dem
Auswerter mittels Kontrollsignale von der Steuereinheit 78 her eingegeben worden ist Die Steuereinheit 114
bewirkt eine Verschiebung der Stereophotographie 16 in einer durch die Richtung des Überhöhungsfehlers
bestimmten Richtung. Wenn die berechnete Überhöhung eines Punktes kleiner ist als die vorgegebene
Konturüberhöhung, wird die Stereophotographie 16 von der Stereophotographie 14 fortbewegt. Auf gleiche
Weise wird bei einer Überhöhung eines Punktes, welche höher ist als die vorgegebene Konturüberhöhung, die
Stereophotographie 16 auf die Stereophotographie 14 zubewegt. Die Bewegungsweite der Stereophotographie
ist in jedem Fall dem Überhöhungsfehler zwischen dem Punkt und der vorgewählten Konturüberhöhung
proportional. Die Bewegung der Stereophotographie wird durch den Motor 116 bewirkt der zur Bewegung
des Trägers 36 und damit der auf ihm angeordneten Stereophotographie 16 und des Gitters 66 das
Zahnstangengetriebe 44 antreibt. Der Generator 117
erzeugt Rückkoppelungssignale für die Steuereinheit 114, um die von dem Motor 1*6 bewirkte Bewegungsweite
anzuzeigen. Die Steuereinheit 114 wird so lange eine Bewegung der Stereophotographie 16 zulassen, bis
sie ein ausreichendes Signal vom Signalgenerator 117 erhält, das anzeigt, daß die Stereophotographie um eine
in ihrem Wert dem Überhöhungsfehler entsprechende Strecke bewegt worden ist.
Das Vorhandensein einer kleinen X-Parallaxe in dem
vom Auswerter betrachteten dreidimensionalen Bild kann dadurch festgestellt werden, daß die schwebende
Marke scheinbar über der Oberfläche des dreidimensionalen Bildes schwebt oder in die Oberfläche eingegraben
zu sein scheint Dieser Zustand zeigt ihm an, daß er Punkte aus dem dreidimensionalen Bild auswählt und
registriert, die leicht gegenüber der ausgewählten Kontur in dem unverzerrten Modell der Szene versetzt
sind, und er muß diesen Zustand korrigieren, indem er die Plattform mit Hilfe der in ihrer Bewegungsfreiheil
beschränkten Kugel 30 bewegt, so daß die schwebende Marke scheinbar erneut Kontakt mit der Oberfläche des ι ο
dreidimensionalen Bildes bekommt. Indem er in hinreichend schnell aufeinanderfolgenden Intervallen
Fehleranzeigesignale der Steuereinheit 114 zuleitet,
stellt der Berechnungsapparat 22 sicher, daß die Überhöhungsfehler immer innerhalb annehmbarer
kleiner Fehlergrenzen gehalten werden. Da die berechneten Lagen auch dem graphischen Ausgabegerät
23 zugeleitet werden, erzeugt das Stereo-Auswertegerät 110 auf diese Weise eine unverzerrte Konturkarte
einer Szene, ohne daß die beiden Stereobilder zum Aufbau eines unverzerrten dreidimensionalen Bildes der
Szene orientiert werden müssen, bevor ein Auswerter mit der Registrierung von Koordinaten beginnen kann.
Es ist klar, daß die Steuereinheit 114 das Überhohungssignal
auch auf andere Weise erzeugen kann, z. 3. indem sie zwei Lampen zur Anzeige eines positiven
oder negativen Überhöhungsfehlers aufleuchten läßt, wobei die Richtung jedes Fehlers durch eine unterschiedlich
gefärbte Lampe angezeigt wird. In diesem Falle wird die Motoreinrichtung 116 nicht gebraucht.
Die Lampen werden derartig in dem Auswertegerät angeordnet, daß der Auswerter ihr Licht sehen kann,
während er das dreidimensionale Modell durch den binokularen Betrachtungsapparat betrachtet. Er justiert
die X-Parallaxe oder die Lage der schwebenden Marke von Hand aus, um auf diese Weise die schwebende
Marke in Berührung mit der wahrgenommenen Oberfläche des dreidimensionalen Bildes in einer Lage
zu halten, die nicht zu einem Aufleuchten einer der Lampen führt
Die vorbestimmten Koordinaten können natürlich auch nebin den vorstehend erwähnten Linien, wie
Höhenlinien, Richtungslinien, intfr «ssierende Punkte
oder Flächen bestimmen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung der Raumkoordinaten vorr konjugierten Punkten auf zwei Stereobildem
durch Betrachtung der Stereobilder, Messung der Bildkoordinaten interessierender konjugierter
Punktepaare und sofortige Berechnung von Raumkoordinaten aus Bildkoordinaten, bei dem die
Stereobilder ohne Orientierung entsprechend ihrer in relativen Lage bei der Aufnahme betrachtet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein aus der sofortigen Berechnung der Raumkoordinaten
und aus deren Vergleich mit vorbestimmten Koordinaten abgeleitetes Signal auf die Auswahl der ι >
konjugierten Punktepaare zurückgekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das auf die Auswahl zurückgekoppelte Vergleichssignal die Differenz zwischen der Höhe
der berechneten Raumkoordinaten eines Bildpunktes und der Höhe einer vorbestimmten Höhenlinie
anzeigt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergleichssignal anzeigt, ob die
Höhe der berechneten Raumkoordinaten des Bildpunktes kleiner oder größer als die vorbestimmte
Höhe ist
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß bei der Auswahl der
konjugierten Punkte zur Identifizierung des einen Punktes auf dem einen Stereobild eine Halbmarkierung
eingesc^it wird, die in ihrer Formgebung sowohl einen eine erste Koordinatenrichtung als
auch einen eine zweite Koordinatenrichtung definierenden Teil aufweist, und zur 'dentifizierung des 1»
anderen Punktes eines konjugierten Punktepaares auf dem anderen Stereobild eine Halbmarkierung
eingesetzt wird, die in ihrer Formgebung nur einen die erste Koordinatenrichtung definierenden Teil
aufweist, wobei bei der Messung die beiden Halbmarkierungen eine schwebende Marke in dem
den beiden Stereobildern zugeordneten dreidimensionalen Bild aufbauen und wobei bei Rückkopplung
des Vergleichssignals eine Relativbewegung zwischen dem einen Stereobild und einer der Halbmar- 4r>
kierungen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spur der ausgewählten
konjugierten Punkte aufgezeichnet und ggf. dem dreidimensionalen Bild überlagert wird. vt
6. Photogrammetrisches Auswertegerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, mit einer stereoskopischen Betrachtungseinheit, zwei relativ zur Betrachtungseinheit und zueinander bewegbaren Trägern für die v,
beiden Stereobilder, den Bildträgern zugeordneten Koordinatenerfassungseinrichtungen für die Messung
der Bildkoordinaten und einem den Koordinatenerfassungseinrichtungen nachgeschalteten Rechner,
der einen Plotter ansteuern kann, dadurch m> gekennzeichnet, daß zur automatischen Rückkopplung
des Vergleichssignals ein Motor (116) für die Relativbewegung des einen Stereobildes (16) relativ
zu dem anderen Stereobild (14) vorgesehen ist, daß zwischen dem Motor (116) und dem Rechner (22)
eine Regeleinheit (114) eingeschaltet ist, der das Vergleichssignal als Führungsgröße zuführbar ist
und die an den Motor (116) ein Stellsignal abgibt, und
daß dem Motor (116) ein Signalgenerator (117) zugeordnet ist, dessen dem Stellweg des Motors
entsprechendes Ausgangssignal der Regeleinheit (114) zuführbar ist.
7. Photogrammetrisches Auswertegerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, mit einer stereoskopischen Betrachtungseinheit, zwei relativ zur Betrachtungseinheit und zueinander bewegbaren Trägern für die
beiden Stereobilder, den Bildträgern zugeordneten Koordinatenerfassungseinrichtungen für die Messung
der Bildkoordinaten und einem den Koordinatenerfassungseinrichtungen nachgeschalteten Rechner,
der einen Plotter ansteuern kann, dadurch gekennzeichnet, daß zur halbautomatischen Rückkopplung
des Vergleichssignals über die Bedienungsperson der Vorrichtung dem Rechner (22) eine
Anzeigeeinheit zur Anzeige des Vergleichssignals nachgeschaltet ist
8. Auswertegerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbau der Halbmarkierungen
(58, 62) in der stereoskopischen Betrachtungseinheit auf lichtdurchlässigen Trägern (56) als
zweite Halbmarkierung (62) eine gerade Linie (102, 104, 106, 108) vorgesehen ist, die sich im
wesentlichen senkrecht zur Augenbasis der Betrachtungseinheit (18; 46, 48) erstreckt, und als erste
Halbmarkierung (58) eine sich im wesentlichen senkrecht zur Augenbasis erstreckende Linie vorgesehen
ist, die von einer zur Augenbasis parallelen Linie geschnitten ist (95, 96, 98, 100), wobei die die
zweite Halbmarkierung darstellende gerade Linie (102,104,106,108) durchgehend oder unterbrochen
ist
9. Auswertegerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bewegung
der Bildträger (34, 36) relativ zueinander zwei Zahnstangenantriebe (42, 44) vorgesehen sind, die
sich senkrecht zueinander erstrecken und die Bildträger in den beiden Koordiiiat^nrichtungen des
Gerätes auf einer beweglichen Plattform (24) bewegen können.
10. Auswertegerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem einen
Bildträger (36) auch ein Aufzeichnungsträger (38) angeordnet ist und an der ortsfesten optischen
Betrachtungseinheit (18) ein Schreibwerkzeug (40) im Bewegungsbereich des Aufzeichnungsträgers
(38) angeordnet ist.
11. Auswertegerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Schreibwerkzeug
(40) auf den Aufzeichnungsträger (38) aufgezeichnete Spur mit Hilfe eines Spiegels (60) in einen der
Strahlengänge (48) der stereoskopischen Betrachtungseinheit einspiegelbar ist.
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8230 | Patent withdrawn |