DE2206901A1 - Verjüngte synthetische Borste - Google Patents
Verjüngte synthetische BorsteInfo
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Description
B.I. DU PONT DE NEMOURS AND COMPANY 10th and Market Streets, Wilmington, Delaware 19 898, V.St.A«
Verjüngte synthetische Borste
Die Erfindung betrifft synthetische Borsten von nicht-kreisförmigem
Querschnitt.
Synthetische Borsten werden bereits auf vielen Anwendungsgebieten mit Erfolg als Ersatz für Naturborsten, z.B. Schweineborsten,
verwendet und bieten wirtschaftliche sowie anwendungstechnische
Vorteile. Die Entwicklung, die hauptsächlich für den Erfolg der synthetischen Borsten, besonders für Malpinsel,
verantwortlich war, war die Einführung der verjüngten Borste, die die Erzielung der zum Auftragen von Farbe auf
Oberflächen erforderliche Steifigkeit ermöglichte (USA-Patentschrift 2 341 823). Diese verjüngten Borsten hatten gewöhnlich
kreisförmigen Querschnitt, und die übliche Methode, daraus Malpinsel herzustellen, bestand darin, verjüngte Borsten von
unterschiedlichen Längen und/oder Verjüngungsverhältnissen
miteinander zu mischen und das so erhaltene Borstenbündel in einer an dem Stiel des Malpinsels angebrachten Zwinge zu befestigen.
Ala "Verjüngungöverhältniß" wird das Verhältnis des
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Durchmessers am weiten Ende (Pussende) der Borste zu dem
Durchmesser an der Spitze der Borste "bezeichnet. Die weiten Enden der Borsten waren in der Zwinge "befestigt. Die erforderliche
Steifigkeit der Bürste beruhte auf der Verjüngung der einzelnen Borsten und der Mischung der Borsten in dem
Pinsel hinsichtlich ihrer Verjüngungsverhältnisse und/oder
längen.
'im laufe der Jahre ist diese erste Ausbildungsform durch verschiedene
Abänderungen weiterentwickelt worden, die darauf abzielten, die Güte des Pinsels zu verbessern. Zu diesen weiteren
Entwicklungen gehörte die Verwendung verjüngter synthetischer
Borsten von nicht-kreisförmigem Querschnitt gemäss. den USA-Patentschriften 2 508 799 und 2 923 598. Eine weitere
Entwicklung bestand darin, die Borsten in dem Pinsel in besonderer Weise anzuordnen, wie es in den USA-Patentschriften
3 153 800 und 3 344 457 beschrieben ist.
Die Erfindung stellt eine verjüngte synthetische Borste von besonderer, nicht-kreisförmiger, flügeiförmiger Querschnittsform zur Verfügung, die im Vergleich zu den bisher bekannten,
nicht-kreisförmigen Querschnittsformen neuartig ist und bestimmte Vorteile aufweist. Der Querschnitt der Borsten gemäss
der Erfindung besteht aus einem Mittelteil und vier etwa symmetrisch davon ausgehenden Flügeln. Die Flügel sind so geformt,
dass sie in die Flügel von Borsten der gleichen oder einer ähnlichen Abmessung gemäss der Erfindung, wenn diese
miteinander vermischt und in einen Pinsel eingesetzt sind, bei der Verwendung des Pinsels nicht eingreifen können. Dies wird
dadurch erreicht, dass jeder Flügel der Borsten gemäss der Erfindung ein kreisförmiges Profil aufweist und von dem benachbarten
Flügel durch eine Spalte getrennt ist. Der Krümmungsradius eines jeden Flügels ist grosser als der Krümmungsradius
einer jeden Spalte, so dass die Flügel der Borste nicht In benachbarte Borsten eindringen können.
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JJ)-UlA
.. " J · -
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird' auf die Zeichnungen
Bezug genommen«
Pig. 1 ist eine vergrösserte Seitenansicht einer verjüngten synthetischen Borste gemäss der Erfindung.
Pig. 2 ist eine noch stärkere Yergrösserung des flügeiförmigen Querschnitts der Borste gemäss !ig. 1 längs der linie 2-2
(aus Gründen der Klarheit ohne Schraffierung).
Pig. 3 zeigt die Form eines krückenkreuzförmigen Querschnitts
zu Vergleichszwecken mit der Erfindung.
Pig. 4 zeigt, wie zwei kreuzförmige Querschnitte gemäss Pig. 3
ineinander eingreifen.
Pig. 1 zeigt eine synthetische Borste 2 gemäss der Erfindung mit einem Pussende 4 und einer seitlichen Oberfläche 5, die
sich zur Spitze 6 hin fortschreitend verjüngt. Aus Gründen der
Klarheit ist die Borste 2 vergrössert dargestellt; normalerweise "beträgt der grösste Durchmesser der Borste 0,5
Die flügeiförmige Querschnittsform der Borste gemäss Pig. I
kommt deutlicher in Pig. 2 zum Ausdruck; sie besteht aus einem
Mittelteil 8, der als eine von der gestrichelten Linie 10 begrenzte kreisförmige Pläche dargestellt ist, die den Mittelpunkt
12 aufweist und in der Längsachse der Borste liegt, sowie vier Flügeln 14 von gleicher Grosse, die vom Mittelteil 8
der Borste.ausgehen. Kormalerweise weiden die gegenüberliegenden
Flügelpaare von aufeinander senkrecht stehenden Querachsen 16 und 18 halbiert, was bedeutet, dass der Querschnitt der
Borste symmetrisch ist und die Flügel mit den angrenzenden Flügeln jeweils einen Winkel von 90° bilden. Bei der Herstellung
kann sich aber ein Flügel oder können sich mehrere Flügel in bezug auf die betreffende Querachse, z.B. bis zu etwa
5 , etwas schief legen, so dass der Seitenabstand zwischen be-
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nachbarten Flügeln im wesentlichen der gleiche und dabei so klein ist, dass kein Flügel in eine "benachbarte Borste eindringen
kann. Der Gesamtdurchmesser der Borsten gemäss der Erfindung wird hier als der Abstand T (Fig. 2) zwischen zwei an ein
Paar benachbarter Flügel angelegten parallelen Tangenten angegeben.
Jeder der Flügel 14 hat ein kreisförmiges Profil, und die Verbindungsstelle der Flügel miteinander und mit dem Mittelteil
wird von Spalten 20 begrenzt, die von dem Mittelteil 8 ausgehen. Das kreisförmige Profil eines jeden Flügels bildet
eine glatte Fortsetzung der zugehörigen Spalte. Jede Spalte hat ebenfalls ein kreisförmiges Profil. Die kreisförmigen Profile
der Flügel und der Spalten entsprechen nahezu vollkommenen Kreisen, und die Krümmungsradien der beiden Profile werden
hier mit R2 "bzw. R* bezeichnet, wobei jeder Radius in dem
jeweils betrachteten Querschnitt praktisch konstant ist.
Gemäss der Erfindung ist der kleinste, innerhalb des Querschnitts eines Flügels liegende Radius grosser als jeder ausserhalb
eines Flügelquerschnitts liegende Querschnittsradius. Dies bedeutet, einfacher ausgedrückt, dass der Krümmungsradius
Rg eines jeden Flügels grosser ist als der Krümmungsdadius
R.. einer Jeden Spalte und vorzugsweise mindest doppelt
so gross ist wie der letztere. Infolge dieser Beziehung zwischen Rg und R- können die Flügel benachbarter Borsten von
gleicher oder ähnlicher Abmessung nicht in die Spalte eingreifen und sich darin nicht verriegeln.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten (und in der USA-Patentschrift
3 344 457 beschriebenen) krückenkreuzförniigen Borstenquerschnitt 30 sind die seitlichen Abstände 32 zwischen den benachbarten
abgeflachten Flügeln 34 des Querschnitts so breit, dass die Flügel einer ebensolchen benachbarten Borste in diese
Zwischenräume eindringen und sich darin gegenseitig verriegeln können, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Diese Neigung zur
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gegenseitigen Terriegelung bei der Herstellung eines Bündels aus einer Gruppe von Borsten erschwert es, in einer Ebene
liegende Oberflächen vom Fussende bis zu den Spitzen des Bündels zu erhalten. Zum gegenseitigen Eingreifen und Verriegeln
kann es auch bei der Verwendung des Malpinsels kommen, was dann zur Yolumenverminderung der Gesamtborstenanordnung des
Pinsels, zu einer Verkleinerung der für die Farbaufnahme zur Verfügung stehenden Oberfläche und zur Bildung von Kapillaren
zwischen den Borsten führt, die sich schwer reinigen lassen. Die nicht zum gegenseitigen Ineinandergreifen befähigte Querschnittsform
der Borsten gemäss der Erfindung bringt keinen dieser Nachteile mit sich.
Um eine hochgradige Voluminosität zu erzielen, wenn die Borsten
mit anderen Borsten der gleichen oder einer ähnlichen Abmessung zusammengebündelt werden, soll der Durchmesser (2Rp)
eines jeden Flügels 14 vorzugsweise mindestens so gross sein wie der Durchmesser D des Mittelteils 8.
Ein anderes bevorzugtes Merkmal der Borsten gemäss der Erfindung liegt darin, dass das Verhältnis des Durchmessers (2Rg)
eines jeden Flügels 14 zu der Breite W der schmälsten Stelle des Flügels (an der der Flügel in den Mittelteil 8 der Borste
übergeht) 1,5:1 bis 3:1 beträgt. Wenn die Breite W der schmälsten Stelle des Flügels im Verhältnis zum Flügeldurchmesser
zu gross ist, lässt sich die Borste nicht gut spalten. Wenn die Breite W im Verhältnis zum Flügeldurchmesser zu
klein ist, kann sich der Flügel leicht vom Mittelteil der Borste abspalten, wodurch die Borste für den Verwendungszweck ungeeignet
wird.
Ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Borsten gemäss der Erfindung liegt darin, dasö sie, unabhängig von ihrer Abbiegungsrichtung
längs ihrer Längsachse, die gleiche oder nahezu die gleiche Steifigkeit aufweisen. Diei3e Eigenschaft kann in mehr
quantitativer Weise dadurch ausgedrückt werden, dass der nie-
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drigste Steifigkeitswert mindestens 90 $>
und vorzugsweise mindestens 95 'f des höchsten Steifigkeitswertes der Borste beträgt.
Die Steifigkeit der Borste kann nach der ASTM-Prüfnorm
D-747, "betitelt "Method of Test for Stiffness of Plastics by Means of a Cantilever Beam" ("Verfahren zum Prüfen der Steifigkeit
von Kunststoffen mittels eines Freiträgers"), bestimmt
werden. Die Bedeutung einer gleichmässigen Steifigkeit liegt darin, dass die Borsten nicht seitlich orientiert zu
sein brauchen, damit das ganze Borstenbündel eine gleichmässige Dicke aufweist. Die Borsten gemäss der Erfindung verdrehen
sich auch nicht in ihrer Längsachse, wenn sie gebogen werden, wodurch das Borstenbündel eine geringere Steifigkeit
aufweisen würde, als es auf Grund der-Steifigkeit der Einzel-•
borsten zu erwarten wäre.
Die hochgradige Steifigkeit und G-leichmässigkeit in der Steifigkeit
der Borsten gemäss der Erfindung ist die Folge der Anordnung der Massenverteilung des Polymerisats, aus dem die
Borsten bestehen, rings um die Längsachse der Borste herum, ausgedrückt als Menge Polymerisat in der Form, wie es verteilt
ist, und als Abstand des Polymerisats von der Längsachse der Borste. Diese Beziehung lässt sich durch die Gleichung
-^2 - y ^A ausdrücken, in der I2, das Flächen trägheitsmoment der
Borste bedeutet, das man erhält, wenn man alle Querschnittsflächeninkremente
(dA); in einer bestimmten Querschnittefläche summiert und die Summe mit dem Quadrat des Abstandes eines jeden
FlächenZuwachses von der Biegungsebene multipliziert.
Die Borsten gemäss der Erfindung sind wirksamer als verjüngte
synthetische Borsten von rundem Querschnitt und gleicher Querschnittsfläche,
indem sie ein grösseres Yoiumen einnehmen als die Borsten mit rundem Querschnitt. Infolgedessen benötigt man
eine geringere Gewichtsmenge von erfindungsgemassen Borsten zur Herstellung eines Borstenbündels für einen Pinsel, als man
an Borsten mit rundem Querschnitt benötigen würde. Ein weiteres Maß für den Wirkungsgrad der Borsten ist das Verhältnis
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ihrer Steifigkeit zu derjenigen von verjüngten synthetischen..
Borsten von kreisförmigem Querschnitt und gleicher Querschnittsfläche.
Eine wirksame Borste hat einen hohen Wert für das Flächenträgheitsmoment Iz sowie einen hohen Wert für das
Verhältnis I2,:A, worin A die Querschnittsfläche der Borste bedeutet.
Das Verhältnis des Wertes I0:A für Borsten gemäss der
Erfindung zu dem Wert Ig:A für verjüngte Borsten von rundem
Querschnitt (bei Verwendung.der gleichen Polymerisatmenge) kann als "Wirkungsgradverhältnis" bezeichnet werden und beträgt
vorzugsweise mindestens 1,1 bis 1,35.
Als "synthetisch" werden die Borsten zum Unterschied von Naturborsten
aus tierischem Haar bezeichnet; synthetische Borsten bestehen aus Polymerisaten von hohem Molekulargewicht, die
vorzugsweise thermoplastisch sind. Normalerweise ist.das Zahlenmittel
des Molekulargewichts des Polymerisats höher als 10 000 und oft höher als 30 000, damit die Borsten die gewünschte
Steifigkeit und Festigkeit aufweisen. Alle diese Polymerisate lassen sich zu Borsten gemäss der Erfindung strangpressen,
wobei die Eigenschaften der Borste in bezug auf ihren Endverwendungszweck zu berücksichtigen sind. Beispiele für
solche Polymerisate sind Polyamide, Polyolefine und Polyester. Von den Polyamiden hat man bisher hauptsächlich Polyhexamethylensebacinsäureamid
(Nylon 610) zur Herstellung von Borsten verwendet. Für die Borsten gemäss der Erfindung v/ird jedoch
das durch Polykondensation von 1,12-Dodecandisäure mit
Hexamethylendiamin gewonnene Polyamid (Nylon 612) bevorzugt. Ein anderes, für die Borsten gemäss der Erfindung bevorzugtes
Polymerisat ist Poly-(butylen-1,4-terephthalat); verjüngte
Borsten von runder Querschnittsform aus diesem Polyester sind in der deutschen Offenlegungsschrift 1 963 766 beschrieben.
Die Polymerisate können nach herkömmlichen Verfahren für die Herstellung von verjüngten synthetischen Borsten von nichtkreisförmiger Querschnittsform zu Borsten verformt werden. Zu
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diesem Zweck wird das Polymerisat in Form eines Fadens von gleichmässiger Dicke mit einem Durchmesser von etwa 0,13 bis
1,27 mm und der oben beschriebenen Querschnittsform stranggepresst.
Die Form der Strangpressöffnung ist etwa die gleiche wie die gewünschte Querschnittsform des stranggepressten
Fadens. Der Faden wird gekühlt und dann mit einer Abzugsvorrichtung, wie sie in der USA-Patentschrift 2 418 492 beschrieben
ist, sofort in einen Faden mit abwechselnden dicken Abschnitten, die sich zu dünnen Abschnitten verjüngen und die
Fussenden bzw. Spitzen der aus dem Faden herzustellenden Borsten darstellen, übergeführt. Dann wird der Faden durch Verstrecken
auf das mindestens Dreifache seiner ursprünglichen Länge (Yerstreckungsverhältnis von mindestens 3), insbesondere
auf das 3»5- bis 5,5-fache, orientiert. Die herkömmliche Anordnung
aus einer langsam und einer schnell laufenden Reckwalze eignet sich für diese Orientierung in einer Verfahrensstufe
oder in mehreren Verfahrensstufen. Als Reckmedium zum
Erhitzen des Fadens bei der Verstreckung kann man ein Flüssigkeitsbad, wie Wasser von 25 bis 100° C, oder Luft bei Temperaturen
von 300 bis 400° C verwenden.
Dann wird der Faden zwecks Verbesserung seiner Biegeerholung behandelt, z.B. mit nassem Sattdampf gemäss der britischen Patentschrift
1 171 263. Diese oder eine ähnliche Behandlung mit heissem Gas, z.B. heisser Luft, oder mit einer heissen
Flüssigkeit, z.B. heissem Öl, kann als Wärmehärtung des Fadens bezeichnet werden«. Wenn man heisses Gas verv/endet, eignen
sich gewöhnlich Behandlungszeiten von 30 bis 90 Sekunden
bei 150 bis 200 C, und wenn man mit einer heissen Flüssigkeit
arbeitet, genügen gewöhnlich Behandlungszeiten von 2 bis 10
Sekunden bei Badtemperaturen von 140 bis 200° C.
Dann werden die Fäden an ihren dicken und dünnen Teilen zu einzelnen verjüngten Borsten gemäss der Erfindung zerschnitten.
Typische Borsten dieser Art haben an ihren Fussenden ein Verstreckungsverhältnis von 3,5 bis 4,5 und an ihren Spitzen
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ein solches von 3,5 Ms 5,5. Die Pussenden haben gewöhnlich
einen Durchmesser (T) von 0,13 "bis 0,5 mm, während der Durchmesser
(T) der Spitzen der Borsten gewöhnlich das 0,5- bis 0,75-fache des Durchmessers- des Müssendes beträgt und im Bereich
von 0,075 bis 0,38 mm liegt. Die relativen Grossen der Flügel und des Mittelteils nehmen proportional vom Aussende
zur Spitze der Borste ab.
Die einzelnen verjüngten Borsten werden zu Bündeln von etwa 2,5 bis 5 cm Durchmesser zusammengefasst, in denen sich die
Fussenden der Borsten an einem Ende des Bündels und die Spitzen der Borsten am anderen Ende befinden. In diesen Bündeln "
können die Borsten nach herkömmlichen Verfahren, wie sie z.B.
in den USA-Patentschriften 2 697 009 und 2 911 761 beschrieben
sind, angespitzt und/oder an den Spitzen gespalten werden. Zum Anspitzen wird das Pussende des Bündels in ein Spannfutter
mit einer gegebenen Angriffslänge eingespannt, die dem spitzen Ende des Bündels entspricht,'welches mit einer Reihe
von Schleifrädern behandelt wird, um ungefähr die Angriffslänge der Spitze einer jeden Borste zu einer feinen Spitze
abzuschleifen. Vorzugsweise erfolgt das Abschleifen unter Verwendung eines Gemisches aus YJasser und einem Schmiermittel
als Kühlmittel und Anspitzhilfsmittel.
Bei diesem Anspitzen kommt es auch zu einer gewissen Spaltung der Spitzen der Borsten, so dass man vielfach auf das anschliessende
Spalten verzichten kann. Das Ausmass der beim Anspitzen erfolgenden Aufspaltung bemisst sich gewöhnlich auf
die Bildung von bis zu 3 Fibrillen am angespitzten Ende der Borste. Venn eine hochgradigere Aufspaltung erwünscht ist,
kann man das Spitzenende des Bündels mit einer Reihe von rotierenden Messern behandeln, um jedes angespitzte Ende in ein
"buschiges" Ende überzuführen, das aus etwa. 4 bis 10 Pibrillen besteht, die von der Spitze einer jeden Borste ausgehen. Gegebenenfalls
kann die angespitzte Borste nach bekannten Verfahren "mikrogeapalten" werden, wobei sich etwa 10 bis 20 Pibrillen
an der Spitze einer jeden Borate bilden.
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Die Borsten gemäss der Erfindung können nach herkömmlichen Verfahren
im Gemisch mit Borsten von unterschiedlichem Verjüngungsverhältnis
und/oder unterschiedlicher Länge zu Pinseln, wie Malpinseln, verarbeitet werden. Eine nähere Beschreibung
des Anspitzens und Aufspaltens, die auch für die Borsten gemäss
der Erfindung gilt, und des Zusammenfassen der Borstenzu
Malpinseln ist in der Veröffentlichung A-26133 von Du Pont,
betitelt "The Manufacture of Paintbrushes with Du Pont !Tapered
'ülynex' Nylon Filaments" (August 1962) zu finden.
Bei den Versuchen dieses Beispiels werden die untersuchten verjüngten Borsten aus. Polyhexamethylen-1,12-dodecandisäureamid
hergestellt und weisen ein mittleres Verstreckungsverhaltnis
von 4 (etwa 3»5 am Pussende und 4}5 an der Spitze),
einen Durchmesser von 0,3 mm am Pussende und einen Durchmesser von 0,2 mm an der Spitze auf.
In einem Versuch mit einer nicht erfindungsgemäss hergestellten Borste hat die Borste eine flügeiförmige Querschnittsform,
ähnlich der Fig. 2, jedoch mit einem Verhältnis 2R?:¥ von 6
und einem Verhältnis 2R2 :D von 3,6. Beim Anspitzen reichen
die sich bildenden Pibrillen bis über die Angriffslänge hinaus, woraus zu ersehen ist, dass die Borsten sich zu leicht
aufspalten und sich daher bei der maschinellen Verarbeitung
beim Pinselhersteller nicht günstig verhalten wurden. Die Borsten dieses Versuchs haben ein Wirkungsgradverhältnis
von 1,16.
Bei einem anderen Versuch mit einer Borste gemäss der Erfindung haben die untersuchten Borsten den in Pig. 2 dargestellten
flügeiförmigen Querschnitt mit einem Verhältnis 2Rp:W von
2,5 und einem Verhältnis 2R2 :D von 1,5. Die Borsten spalten
sich beim Anspitzen auf, die hierbei entstehenden Pibrillen reichen aber nicht über die beim Anspitzen angewandte Angriff
alänge hinaus, was auf eine ausreichende Yfiderstandsfä-
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higkeit gegen das Aufspalten hindeutet. Die-Borsten dieses
Versuchs halsen ein Wirkungsgradverhältnis von 1,27.
In einem weiteren Versuch mit Borsten, die nicht in den Rahmen der Erfindung fallen, kennzeichnen sich die Borsten durch
einen flügelförmigen Querschnitt, ähnlich wie in Pig. 2, jedoch mit einem Verhältnis 2E2:¥ von 1,0 und einem Verhältnis
2R?:D von 0,8. Diese Borsten verhalten sich beim Anspitzen
wie Borsten von rundem Querschnitt und spalten sich dabei an der Spitze nicht in Fibrillen auf. Diese Borsten haben ein
Wirkungsgradverhältnis von 1,02.
In einem anderen Versuch werden Borsten gemäss der Erfindung
verwendet, die einen flügelförmigen Querschnitt gemäss Mg. 2 mit einem Verhältnis 2R2:W von 1,6 und einem Verhältnis 2R2:D
von 1,0 aufweisen. Diese Borsten greifen nicht ineinander ein, lassen sich anspitzen und gut aufspalten und ergeben eine gute
Voluminosität des Pinsels; denn ihr Gewicht beträgt 28 fo
weniger als dasjenige von verjüngten Borsten mit rundem Querschnitt von gleichem Durchmesser T. Das Wirkungsgradverhältnis
dieser Borsten beträgt 1,11.
Wenn die im letzten Absatz des Beispiels 1 beschriebenen Borsten
aus Polyhexamethylensebacinsäureamid hergestellt werden, verlieren sie in Wasser schneller an Steifigkeit als die Borsten
gemäss Beispiel 1. Dies ergibt sich aus einem Vergleich der Borsten des Beispiels 1 mit verjüngten Borsten aus PoIyhexamethylensebacinsäureämid
von krückenkreuzförmigem Querschnitt. Die Steifigkeitsprüfung wird an den Borsten nach dem
Konditionieren bei 23° G und 50 fo relativer Luftfeuchtigkeit
durchgeführt. Die Borsten aus Polyhexamethylen-1,12-dodecandisäureamid
haben eine anfängliche Steifigkeit von 570 g (bei einer Abbiegung um 9,5 mm), während die Borsten aus Polyhexamethylensebacinsäureamid
eine anfängliche Steifigkeit von 590 g (bei der gleichen Abbiegung) aufweisen. Dann werden die
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Borsten für verschieden lange Zeiträume in Wasser von Raumtemperatur
eingelegt, worauf man den prozentualen Anteil der verbleibenden Steifigkeit bestimmt. Me Ergebnisse sind die
folgenden:
Verbleibende Steifigkeit, j°
Wassereinwirkungs- zeit, min |
Borsten aus Polyhexamethylen- 1,12-dodecandi- säureandd |
Borsten aus Polyhexara e thylen- sebacinsäureamid |
3-0 | 77 | 75 |
60 | 74 | 66 |
240 | 73' | 63 |
360 | 73 | 61 |
Beispiel 3 |
Man arbeitet gemäss dem letzten Absatz des Beispiels 1, wobei
die verjüngten Borsten jedoch aus Poly-(buten-1,4-terephthalat)
hergestellt werden. Die so erhaltenen Borsten greifen nicht ineinander ein, lassen sich gut anspitzen und spalten und haben
das gleiche Wirkungsgradverhältnis.
Bei den Versuchen dieses Beispiels werden verjüngte Borsten aus Polyhexamethylen-1,12-dodecandisäureamid von einem Verötreckungsverhältnis
von 4 und der in Pig. 2 dargestellten Querschnittsform untersucht.
Bei einem Versuch beträgt das Verhältnis 2R2:W 1,6 und das
Verhältnis 2R2:D 1,1. Das Pussende dieser Borsten hat einen
Durchmesser von 0,38 mm, die Spitze einen Durchmesser von 0,25 mm.
Bei einem anderen Versuch hat das Fussendo der Borsten einen
Durchmesser von 0,23 mm und die Spitze einen Durchmesser von 0,13 mm. Das Verhältnis 2R2:W beträgt 2 und das Verhältnis
:D beträgt 1,3.
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Die Borsten "beider Versuche greifen nicht ineinander ein und
lassen sich gut anspitzen und spalten.
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Claims (5)
1. Verjüngte synthetische Borste, gekennzeichnet durch einen flügeiförmigen Querschnitt, "bestehend aus einem Mittelteil
(8) und vier etwa symmetrisch von dem Mittelteil ausgehenden Flügeln (14), von denen jeder ein kreisförmiges
Profil aufweist, während die Verbindungssteilen zwischen benachbarten Flügeln (14) durch je eine kreisförmige Spalte
(20) begrenzt sind, die von dem Mittelteil (8) ausgeht, wobei der Krümmungsradius (R2) eines jeden Flügels (14)
grosser ist als der Krümmungsradius (R.,) einer jeden Spalte
(20).
2. Borste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verhältnis des Durchmessers (2Rp) eines jeden Flügels (14) zu der geringsten Breite (W) des Flügels 1,5:1 bis 3:1 beträgt.
3. Borste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dae^ das
Verhältnis des Durchmessers (2Rp) eines jeden Flügels (14)
zum Durchmesser (D) des Mittelteils (8) mindestens 1:1 beträgt.
4. Borste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Polyhexamethylen-1,12-dodecandisäureamid besteht.
5. Borste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Poly-(butylen-1,4-terephthalat) besteht.
-U-.
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