DE2206777A1 - Titandioxid-pigmente mit hoher vergrauungsstabilitaet fuer harzkompositionen - Google Patents
Titandioxid-pigmente mit hoher vergrauungsstabilitaet fuer harzkompositionenInfo
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Description
2206777 FARBENFABRIKEN BAYER AG
Gr /HG
Titandioxidpigmente mit hoher Vergrauungsstabilität für Harzkompositionen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Titandioxidpigmenten mit hoher Vergrauungsstabilität zum
Einsatz in Harzkompositionen durch Nachbehandlung mit basischen Aluminiumnitrat- bzw. Aluminiumchloridlösungen,
bei Gegenwart farbloser, sauerstoffhaltiger oxydierend wirkender Salze.
Es ist bekannt, daß Harzkompositionen, insbesondere Melamin-Formaldehyd-,
Harnstoff-Formaldehyd- und Phenol-Formaldehyd-Harze ausgedehnte industrielle Anwendung gefunden haben.
Dies trifft besonders für das Gebiet der Laminate zu, unter welchen Schichtpreßstoffe verstanden werden, in denen das
Harz einzelne Schichten von beispielsweise Holz, Papier, Polymeren oder Glasfasern zusammenhält und ihnen derart
Festigkeit und Härte verleiht. Laminate in dieser Form können zu kratzfesten Tischplatten, Brettern für Möbel, Vertäfelungen
usw. verarbeitet werden. Da die obengenannten Harzkompositionen zum Teil wasserlöslich sind, können sie in
relativ einfacher Weise durch Einarbeitung verschiedener Pigmente opazifiziert werden. Dadurch ist es möglich, ihren
Anwendungsbereich noch bedeutend zu erweitern.
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Ein für diesen Zweck hervorragend geeignetes Pigment ist
Titandioxid.. Es ist jedoch seit langem bekannt, daß Titandioxid photochemisch aktiv ist. In Laminatverpressungen auf
Phenol-, Melamin- bzw. Harnstoff-Formaldehydbasis, die mit Titandioxid pigmentiert sind, führt eine UV-Einstrahlung zu
einer stetig wachsenden Vergrauung, die auf eine Blau-Grau-Verfärbung des inkorporierten Titandioxidpigments zurückzuführen
ist. Man hat schon lange versucht, durch Nachbehandeln von Rutilpigmenten deren Photoaktivität zu verringern. Eine
wirksame Verringerung ist Jedoch nur durch eine kostspielige und aufwendige Glühung der nachbehandelten Pigmente zu erreichen.
Es wurden auch Versuche unternommen, Pigmente mit ausreichender Photostabilität in Laminatverpressungen ohne
nachfolgende Glühung durch spezielle Nachbehandlungen herzustellen.
Die Nachbehandlung von Titandioxidpigmenten mit einigen basischen Übergangsmetallsalzen, z.B. Titanylsulfat (US-Patent
2 214 132 und Britisches Patent 252 262) und auch mit speziellen basischen Aluminiumsalzen (US-Patent 2 357 101)
kann als Stand der Technik bezeichnet werden. In der Deutschen Offenlegungsschrift 2 046 739 und in dem Britischen Patent
1 134 249 wird ein Nachbehandlungsverfahren unter Einsatz speziell hergestellter Aluminiumsalzlösungen beschrieben,
die von stöchiometrisch zusammengesetzten Aluminiumsalzen,
beispielsweise Aluminiumtrichlorid oder -nitrat, ausgehen und durch Zusatz von Alkali den pH-Wert erhöhen ohne daß ein
Niederschlag gebildet wird, wobei die Alkalimenge so bemessen ist, daß sie 25 - 70 Mol % derjenigen Alkalimenge beträgt,
die zu einem vollständigen Ersatz aller Anionen des eingesetzten Salzes notwendig wäre. Die Lösung, die neben dem
partiell neutralisierten Aluminiumsalz noch die gebildeten Alkalisalze enthält, wird dann einem Alterungsprozeß unterworfen,
in dessen Verlauf sie 30 bis 60 Minuten auf 40 bis 90°C erhitzt wird. Diese gealterte Lösung wird dann zur
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üblichen Nachbehandlung eingesetzt, wobei Pigmente mit besonders
dichten Aluminiumoxidschichten und verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften erhalten werden. Nach den
genannten Verfahren nachbehandelte Rutilpigmente zeigen jedoch in den obengenannten Harzsystemen nicht die Photostabilität
von nachbehandelten Pigmenten, die einer Glühung unterworfen wurden.
Die Amerikanische Patentschrift 3 427 278 beschreibt Harzsysteme, die Titandloxidpigmente enthalten und photochemisch
inert sind. In diese Harzsysteme sind 0,1 bis 5 % Nitrat inkorporiert. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die
zugesetzten Nitrate wasserlöslich sind und im Fall hydrolytischer Spaltung polymerisierend auf die Harze wirken und
durch Erhärtung des Harzes die Verarbeitung erschweren.
Ziel der Erfindung ist es, Pigmente mit ausreichender Photostabilität
in Laminatverpressungen ohne nachfolgende kostspielige und aufwendige Glühung herzustellen, die in einfacher
Weise in Harzpreßmassen eingearbeitet werden können.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von mit einer Aluminiumoxid-Aquatschicht umhüllten
Titandioxidpigmenten mit hoher Vergrauungsbeständigkeit, durch Ausfällen von Aluminiumoxid-Aquat in wässriger Suspension,
Abtrennen vom wässrigen Medium und Trocknen das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine wässrige Titandioxid-Pigmentsuspension
mit einer basischen Aluminiumnitrat- und/oder Aluminiumchloridlösung und farblosen, sauerstoffhaltigen
oxydierend wirkenden, Salzen versetzt und durch Zugabe von Alkali bei Umgebungstemperatur eine. Aluminiumoxid-Aquatschicht
auffällt, die die Anionen der farblosen, sauerstoffhaltigen, oxydierend wirkenden, Salze enthält.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt der Gedanke zugrunde,
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basische Aluminiumnitrat- und/oder Chloridsalze zur Nachbehandlung
zu verwenden, in denen ein Unterschuß an Anionen (ohne Berücksichtigung von OH-Anion) gegenüber den Aluminiumkationen
vorliegt. Die Bezeichnung "basisch" soll dabei nicht eine alkalische Reaktion dieser Salze beinhalten, sondern
nur zum Ausdruck bringen, daß in diesen Salzen bei formal stöchiometrischer Betrachtung überwiegend OH-Anionen vorliegen.
Anwendbar im Sinne der Erfindung sind Verbindungen, in denen ein Verhältnis von Aluminiumkation zu Nitrat- bzw.
Chloridanion von Werten von 0,5 bis 5, vorzugsweise von 1,0 bis 3,0 besteht (ohne Berücksichtigung von OH als Anion).
Beispiele für derartige Verbindungen sind Al(OH)2 5(NO^)0 ^
(Kation/Anion Verhältnis 2), Al(OH)2NO3 (Kation/Anion Verhältnis
1), Al(OH)2 8(N03)0 2 (Kation/Anion Verhältnis 5),
Al2(OH)5Cl (Kation/Anion Verhältnis 2). Die Herstellung derartiger
basischer Salze kann in beliebiger Weise nach den bekannten Herstellungsverfahren (vgl. Gmelins Handbuch der
Anorg. Chemie 8. Aufl. Nr. 35, Al Teil B S. 117-125, 156 ff., 205 f. (1934) für basische Aluminiumsalzlösungen erfolgen,
beispielsweise durch Auflösen von Aluminiummetall in einem Unterschuß von Salpetersäure bzw. Salzsäure oder durch
Peptisieren von Al(OH)3 im Säureunterschuß. Die Umhüllung
der Pigmentteilchen durch eine Aluminiumoxid-Aquatschicht
erfolgt durch langsame und stetige Erhöhung des pH-Wertes einer wässrigen, mit der basischen Aluminiumsalzlösung versetzten
Pigmentsuspension mit Alkali- bzw. Ammoniumhydroxid
bzw. Alkalicarbonat bei Umgebungstemperatur von etwa 10-400C.
Die erfindungsgemäß verwendeten basischen Aluminiumsalzlösungen
enthalten Partikel mit kolloidaler Größenordnung. Man kann von einem Aluminiumoxyd-So1 sprechen, welches an
Anionen (ohne Berücksichtigung von OH) verarmt ist» Die Herstellung
derartiger Sole ist nicht von einem speziellen Alterungsprozeß abhängig. Durch die Erhöhung des pH-Wertes der
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Lösung erfolgt eine Umwandlung des Aluminiumoxyd-SoIs in ein
Aluminiumoxyd-Gel, welches die Aluminiumoxyd-Aquatschicht
der Pigmentpartikel bildet. Da die erfindungsgemäßen Aluminiumoxyd-Sole an Anionen stärker verarmt sind, als solche
Sole, die durch Neutralisation von Aluminiumsalzen erhalten werden, können zusätzlich dem System zugefügte Anionen während
der Umwandlung des Oxid-Sols in ein Oxid-Gel in einfacher Weise in dieses Gel eingebaut werden. Erfindungsgemäß werden
die Anionen farbloser sauerstoffhaltiger oxydierend wirkender Salze, vorzugsweise Nitrate, Nitrite, Peroxysulfate und HpO2-
bzw. Peroxid-Additionsverbindungen, beispielsweise Perborate» wie BOp * HpOp, in die entstehende Aluminiumoxyd-Aquatschicht eingebaut.
Für die Nachbehandlung können auch Gemische derartiger,
oxydierend wirkende Anionen enthaltende Salze verwendet werden. Zu diesem Zweck werden der aufgeschlämmten Pigmentsuspension
vor oder während der Umwandlung Oxyd-Sol in Oxyd-Gel mittels pH-Erhöhung Lösungen von Salzen zugegeben,
die diese Anionen enthalten. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt in einer vorteilhaften Ausführung folgende
Schritte:
1) Herstellung der basischen Aluminiumsalzlösung
2) Anmaischung des Pigmentes mit der basischen Aluminiumsalzlösung
3) Möglichst homogene pH-Erhöhung (Ein- oder Aufdüsen, Umpumpen)
der Pigmentsuspension mit Alkali auf pH Werte von 5,0 bis 6,0 während 0,25 bis 2 Stunden.
4) Zugabe einer wässrigen Lösung eines oxydierend wirkenden Salzes bei pH Werten der Aluminiumsalz-haltigen Pigmentsuspension
von 5,0 bis 6,0.
5) Möglichst homogene pH-Erhöhung der Pigmentsuspension während 0,5 bis 4 Stunden auf pH Werte von 6,0 bis 7,0.
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6) Möglichst homogene pH-Erhöhung der Pigmentsuspension während 15 bis 60 Minuten auf pH Werte von 7,0 bis 8,0.
7) Auswaschen mit kaltem Wasser, Trocknen und Mahlen des nachbehandelten Pigmentes.
Die unter Punkt 7 genannte Trocknung kann bei relativ nie
drigen Temperaturen zwischen 25°C und 2500C, in der Praxis
zwischen 1200C und 200DC stattfinden. Das Trocknen des gerei
nigten Filterschlammes kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise im Trockenschrank, Dünnschichtverdampfer,
Bandtrockner, Walzentrockner oder durch Sprühtrocknen. Die relativ niedrigen Trocknungstemperatüren erklären sich aus
der Tatsache, daß beim Trocknungsvorgang keine im System inkorporierten Salze entfernt zu werden brauchen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Titan
dioxidpigmente enthalten nach der Nachbehandlung etwa zwischen 0,5 bis 10 Gew.-# Aluminiumoxid in Form einer
Aluminiumoxidaquat-Schicht, vorzugsweise zwischen 2,0 bis 5,0 Gew.-#. (bezogen auf TiOp). In diese Aluminiumoxid-
Aquatschicht werden oxydierend wirkende Anionen-eingebaut, so
daß das resultierende Pigment zwischen etwa 0,05 bis 1,0 Gew. -%, vorzugsweise zwischen 0,2 bis 0,6 Gew.-<X>
an Anionen der oxydierend wirkenden Salze enthält. Nitrat wird vorzugsweise
nur in Mengen von 0,05 bis 0,4 Gew.-%, bezogen auf das Pigment, verwendet.
Zwecks Modifizierung der Pigmenteigenschaften können dem erfindungsgemäßen Nachbehandlungsverfahren weitere für sich
bekannte Nachbehandlungsschritte (z.B. zusätzliche Ausfällung von SiO2, Al2O,, TiO2, ZrO2, SnO2, MgO, ZnO Phosphaten, usw.
oder organische Nachbehandlung mit Aminen, Hydroxyalkanen, Spoxiden usw.) angeschlossen oder vorgeschaltet werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren können beliebige TiOp-Pigmente herangezogen werden, die entweder nach dem Chloridoder
dem Sulfatverfahren erzeugt wurden. Insbesondere eignen sich TiOp-Pigmente mit Rutilstruktur, die bereits eine AIuminiumoxid-modifizierte
Oberfläche haben, also z.B. durch Verbrennung von TiCl^ in Gegenwart von AlCl, oder durch Kalzinierung
eines Ti02-Hydrolysenschlammes in Gegenwart von AIpO-, hergestellt worden sind, wobei die Erfindung jedoch
nicht auf diese Pigmenttypen beschränkt ist.
Die erfindungsgemäß mit basischen Aluminiumnitratlösungen
unter Zusatz oxydierend wirkender Salze nachbehandelten TiO2-Pigmente weisen gegenüber den mit SiOp und AIpO-* nachbehandelten
und nachgeglühten TiOp-Pigmenten eine höhere Helligkeit, einen größeren Blaustich und ein zum Teil erheblich
höheres Aufhellvermögen auf. Sie zeigen eine hervorragende VergrauungsStabilität in Laminatverpressungen. Laminate
auf Melamin-Formaldehyd-, Harnstoff-Formaldehyd- oder
Phenol-Formaldehyd-Basis können die erfindungsgemäß behandelten TiOp-Pigmente vorteilhafterweise in Mengen von 10 bis 40
Gew.-% enthalten.
Zur Abtestung der Laminatstabilität wurden mit verschiedenen TiOp-Rutilpigmenten Laminatverpressungen (Schichtpreßstoffe)
hergestellt. Dabei wurde im einzelnen folgendermaßen verfahren
:
100 g eines Melamin-Formaldehydharzes wurden mit 60 ml
destilliertem Wasser von 60-700C mit Hilfe eines Glasstabes
angeteigt und bis zur vollständigen Lösung des Melaminharzes mit einem Glasrührer unter Zugabe von 50 ml Äthanol gerührt.
Die gewonnene Lösung hält sich nur einen Tag.
12,5 g gemahlenes TiOp-Pigment wird in ein Becherglas eingewogen, dazu werden 100 g der obigen Harzlösung gegeben und
mit einem Ultraturrax (7500 - 8000 Umdrehungen pro Minute)
5 Minuten lang vermischt,
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Nach Überführung der Dispersion in eine Porzellanschale werden hintereinander vier Streifen Filterpapier (Whatman Nr. 3)
halb eingetaucht, die durchtränkte Hälfte wird in einer Papierklammer befestigt und danach die andere Hälfte eingetaucht.
Um ein Abtropfen der Dispersion zu vermeiden, werden beide Seiten des Papiers an einem Glasstab über der Schale
abgestreift. Die Papierklammern hängt man mit den getränkten Streifen in ein Drahtgestell und läßt sie 20 Minuten bei
100°C antrocknen. Die Papierstreifen werden nach Abkühlung durch unpigmentierte Harzlösung gezogen und wie vorher abgestreift.
Anschließend tempert man die Proben 20 Minuten lang in einem auf 1380C vorgeheizten Trockenschrank. Die vier
Streifen jeder Probe werden aufeinandergelegt, beschriftet und zwischen zwei saubere, verchromte Stahlplatten gelegt.
Das Verpressen der Proben geschieht in einer auf 1490C vorgeheizten
hydraulischen Zweisäulen-Laborhandpresse mit Heiz- und Kühlmöglichkeit bei einem Druck von 105 kg/cm während
13 Minuten. Anschließend wird unter Beibehaltung des Druckes die Heizung abgestellt und zur Abkühlung auf 400C die Wasserkühlung
während 3 bis 4 Minuten in Betrieb gesetzt. Nach Erreichen von 400C kann man die Presse öffnen und das Plattenpaar
mit Probe herausnehmen.
An den fertig pigmentierten Laminatplatten wurde die Helligkeit vor der Belichtung und die prozentuale Vergrauung nach
der Belichtung ermittelt.
Hierzu wurde zunächst die Remission der Platten mit einem elektrischen Remissionsphotometer unter Verwendung eines genormten
Grünfilters (Ry-Filter) an der unteren Plattenhälfte bestimmt. Der ermittelte Remissionswert Ry ist ein Maß für
die Helligkeit. Anschließend wurde die obere Plattenhälfte mit einer Aluminiumfolie abgedeckt, um später den Kontrast
zwischen belichteter und unbelichteter Fläche zu sehen. Man
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legte die abgedeckte Seite an den Rand eines Drehtellers (3 Umdrehungen/Minute) und maß nach 4-stündiger Belichtung
der Proben mit 6 Ultra-Vitalux-Lampen (kreisförmige Anordnung
mit 10 cm Abstand vom Drehteller) den Ry-Wert an derselben Stelle der Probe wie vor der Belichtung. Als prozentuale
Vergrauung wird der Ausdruck
(Ry vor - Ry nach Belichtung) . 100
Ry vor Belichtung
angegeben.
angegeben.
Neben Helligkeit und prozentualer Vergrauung der Laminatplatten wurde das Aufhellvermögen des Pigmentpulvers nach
DIN 53 192 und dessen Blaustich gemessen. Als Maß für den Blaustich diente die als Grauwert bezeichnete Differenz der
Remissionen von Blau- und Rotfilter (R -R) an einer Graupastenausreibung mit Ry = (35 - 0,2) %. Ein stärker positiver
Grauwert gibt einen größeren Blaustich bzw. eine höhere Feinteiligkeit des Pigmentes an.
Das Aufhellvermögen und der Grauwert wurden nach 60-minütiger Mahlung des Pigmentes in einer Pulverisette bestimmt. Die
Einarbeitung der beschriebenen Pigmente in Laminatverpressungen erfolgte nach 15-minütiger Mahlung in dieser Mühle.
Durch die folgenden Beispiele soll die Erfindung näher erläutert werden:
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125 g eines nach dem Sulfatverfahren hergestellten und in Gegenwart von Al2O, (0,7 Gewichtsprozent bezogen auf TiO2)
kalzinierten und anschließend in einer Raymondmühle gemahlenen TiO2-Pigmentes wurden bei Raumtemperatur mit 950 ml
Wasser und 1 ml 10 ^iger HCl mit Hilfe eines Dissolvers zu
einer wäßrigen Suspension angemaischt. Zu dieser Suspension, die einen pH-Wert von etwa 7 hatte, wurde eine Lösung von
7 g Al2(OH)1-Cl · 3H2O hinzugegeben, wonach sich ein pH-Wert
von 4,65 einstellte. Der pH-Wert dieser Suspension wurde im Verlauf von 2 1/4 Stunden mit 92 ml einer 0,1 normalen
Natronlauge auf 5,4 und in weiteren 2 1/2 Stunden mit weiteren 83 ml auf pH-Wert 6,0 eingestellt. Die verwendeten
83 ml 0,1 normale Natronlauge enthielten zusätzlich 2,26 g
Ammoniumperoxydisulfat (NH. )2 S2Og. Im Anschluß daran wurde
der pH-Wert der schwach sauren Lösung mit weiteren 113 ml 0,1 normaler Natronlauge, die nunmehr keinen Zusatz von
Ammoniumperoxydisulfat enthielt, auf 7,5 eingestellt. Die Pigmentsuspension wurde danach filtriert, mit 2 Liter neutralem,
entsalztem Wasser gewaschen und 4 Stunden bei 180° C getrocknet. Das erhaltene Pigment wurde sodann in ein Papierlaminat
eingearbeitet und dem Laminattest unterworfen. Die gemessene prozentuale Vergrauung betrug 1,3 %* Das Pigment enthielt
3,1 Gewichtsprozent Al2O, und 0,27 Gewichtsprozent S20Q (bezogen
auf Pigmentgewicht). Das Aufhelivermögen nach DIN 53
betrug 670, als Grauwert wurde 3,5 gemessen.
563 g des in Beispiel 1 beschriebenen Pigmentes wurde mit 1150 g H2O und 168 ml einer basischen Aluminiumnitratlösung
der Zusammensetzung Al(OH)0 κ(NO^)n ^ angemaischt. Die basische
Aluminiumnitratlösung wurde durch Auflösen von Alu-
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miniumgrieß in einem Unterschuß HNO, hergestellt und enthielt 85 g AIpO, pro Liter. Der pH-Wert der Pigmentsuspension betrug
4,15. Die wäßrige Pigmentsuspension wurde sodann mit 18 ml 5 %iger NaOH in einer Stunde auf einen pH-Wert von
5,5 eingestellt. Die Natronlauge wurde zwecks guter Verteilung in eine Glaskreiselpumpe eindosiert, durch welche die Suspension
umgepumpt wurde. Eine wäßrige Lösung von 3,76 g (NH^)2S2Oq in 225 ml H2O wurde sodann während 30 Minuten
in die Pigmentsuspension getropft, wonach der pH-Wert auf 5,35 sank. Durch weiteres Eindosieren von 5 %iger NaOH wurde
der pH-Wert während 2 Stunden auf 6,6 und während weiterer 30 Minuten auf 7,5 eingestellt (60 ml 5 %±ge NaOH). Die Pigmentsuspension
wurde filtriert, mit 5 1 kalten Wassers gewaschen, und schließlich wurde der Filterkuchen 4 Stunden
bei 180° C getrocknet. Das in eine Laminatverpressung eingearbeitete
Pigment (Ausgangsremission Y-Filter 85 %) wies
nach der Belichtung eine prozentuale Vergrauung von 1,2 % auf. Es enthielt 3,2 Gew.-% Al2O5 und 0,1 % HNO^ (bezogen
auf TiO2). Das Aufhellvermögen nach DIN 53 192 betrug 720,
der Grauwert 3,6.
625 g des in Beispiel 1 beschriebenen Pigmentes wurden mit
4800 ml H2O und 195 ml der in Beispiel 2 beschriebenen basischen
Aluminiumnitratlösung (=2,5 Gew.-96 Al2O^) angemaischt.
Der pH-Wert wurde mittels 0,4 %iger NaOH in 3o min auf pH = 5,0 gestellt und in einem zweiten Schritt mittels
0,4 #iger NaOH gleichmäßig während 6 Stunden unter ausreichender Rührung der Pigmentsuspension auf 7,5 erhöht. Der
zweite Anteil Natronlauge enthielt 4,3 g NaNO2 gelöst. Das
wie in Beispiel 2 aufgearbeitete und in die Laminatverpressung eingearbeitete Pigment wies eine prozentuale Vergrauung von
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1,0 % nach der Belichtung auf. Die pigmentoptischen Daten entsprechen den in Beispiel 2 gemachten Angaben. Das Pigment
enthielt 3f1 Gew.-% Al2O, und 0,15 Gew.-% (NO, + NO2 ) bezogen
auf TiO2.
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Claims (11)
1) Verfahren zur Herstellung von mit einer Aluminiumoxid-Aquatschicht
umhüllten Titandioxid-Pigmenten mit hoher Vergrauungsbeständigkeit, durch Ausfällen von Aluminiumoxid-Aquat
in wässriger Suspension, Abtrennen vom wässrigen Medium und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
wässrige Titandioxid-Pigment-Suspension mit einer basischen Aluminiumnitrat- und/oder Aluminiumchloridlösung,
und farblosen, sauerstoffhaltigen, oxydierend wirkenden,
Salzen versetzt und durch Zugabe von Alkali bei Umgebungstemperatur eine Aluminiumoxid-A.quatschicht auffällt, die
die Anionen der farblosen, sauerstoffhaltigen, oxydierend
wirkenden Salze enthält.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als basische Aluminiumnitrat- bzw. -Chloridverbindungen solche
verwendet werden, die ein Verhältnis von Aluminiumkation (Al ) zu Nitratanion bzw. Chloridanion von Werten von
0,5 bis 5, vorzugsweise von 1,0 bis 3,0 aufweisen.
3) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als basisches Aluminiumnitrat eine Verbindung der angenäherten stöchiometrischen Zusammensetzung
Al(OlOg 5(N0,)q ρ- verwendet wird.
4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als basisches Aluminiumchlorid eine Verbindung der angenäherten stöchiometrischen Zusammensetzung
Al(OH)2 5^Iq ρ- verwendet wird.
5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß "das Titandioxid-Pigment 0,5 bis etwa 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-% Aluminiumoxid-Aquat enthält.
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6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumoxid-Aquatschicht 0,05 bis etwa 1,
vorzugsweise 0,2 bis 0,6 Gew.-% der Anionen von oxydierend
wirkenden Salzen, bezogen auf TiO2, enthält.
7) Verfahren zur Herstellung von mit einer Aluminiumoxid-Aquatschicht
umhüllten Titandioxid-Pigmenten, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wässrige Titandioxid-Pigment-Svspension
mit einer basischen Aluminiumnitrat- und/oder Aluminiumchloridlösung versetzt, den pH-Wert der Pigment-Suspension
mit Alkali auf Werte von 5 bis 6 einstellt, eine wässrige Lösung eines oxydierend wirkenden Salzes
hinzugibt, den pH-Wert der Pigmentsuspension in einer ersten zeitlichen Folge auf Werte von 6 bis 7 und in einer
zweiten zeitlichen Folge auf Werte von 7 bis 8 einstellt, die Pigmentsuspension mit Wasser auswäscht und trocknet.
8) Titandioxid-Pigment, enthaltend 0,5 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-% Aluminiumoxid-Aquat , mit 0,05 bis 1,0
Gew.-% Peroxydisulfat, Nitrit, Nitrat oder Perborat oder
eines Gemisches dieser Anionen.
9) Titandioxid-Pigment, enthaltend 0,5 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-% Aluminiumoxid-Aquat, mit vorzugsweise 0,05
bis 0,4 Gew.-% Nitrat.
10) Laminate auf Melamin-Formaldehyd-, Harnstoff-Formaldehydoder
Phenol-Formaldehyd-Basis mit einem Gehalt an TiO2-Pigment
von 10 Ge\r.-% bis 40 Gew.-% gemäß einem der An
sprüche 1 bis 9.
11) Verfahren zur Herstellung von Laminaten auf Melamin-Formaldehyd-,
Harnstoff-Formaldehyd- oder Phenol-Formaldehyd-Basis, dadurch gekennzeichnet, daß Titandioxid-Pigmente gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 10 verwendet werden.
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