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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR SCHLACHTUNG VON TIEREN Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Schlachtung von Tieren, insbesondere
um eine produktivere Fleischverteilung an der Karkasse (Rumpf) des Tieres zu erreichen.
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Im Verlaufe des Schlachtverfahrens wird das Tier zunächst betäubt
und dann mit dem Kopf nach unten und mittels einer um ein Hinterbein gelegten Fessel
aufgehängt. Sodann wird das Tier abgestochen und ausgeblutet und die Haare (Borsten)
von der Karkasse entfernt, oder die Karkasse gehäutet (abgezogen), wobei das Verfahren
der jeweiligen Tierart entsprechend gewählt werden kann. Nach Abtrennung des Kopfes
(Köpfung), Ausweidung, (tierärztlicher) Untersuchung und der Zerlegung in zwei Hälften
wird die Tierkarkasse zur Kühlung in einen Kühlraum befördert.
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Während dieser Vorgänge hängt die Tierkarkasse dauernd mit den Vordervierteln
nach unten, obwohl sie in einigen Fällen zeitweilig in die Horizontale gebracht
wird, um die Entfernung bestimmter Organe zu erleichtern.
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Gemäß der Erfindung, nachdem das Tier abgestochen und ausgeblutet
ist, und vorzugsweise nach der Ausweidung, jedoch vor der Kühlung und bevor die
Leichenstarre einzusetzen beginnt, wird die Tierkarkasse mit dem Kopfende nach oben
gedreht, so
dab sie mit innen nintervierteln nacn unten hängt. Das
rieiscn, noch schlaff, hat dann die Tendenz, sich auf die Hinterviertel hin zu verschieben
oder zu setzen, wo sich die teureren Fleischstücke befinden. Folglich wird mehr
Fleisch auf die teureren Fleischstücke zu verschoben, und der finanzielle Wert der
Karkasse erhöht.
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Um die Fleischbewegung zum Hinterquartier der Karkasse hin zu vergrößern,
kann die Karkasse einer Kraft ausgesetzt werden.
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Diese Kraft kann in kurzen sich wiederholenden Wirkungskräften bestehen,
wie z.B. in Erschütterungen oder Stößen, welche direkt auf die Karkasse einwirken,
oder kann mittels einer geeigneten Einrichtung durch die Schienen erzeugt werden,
an welchen die Karkasse herabhängt. Die Kraft kann auch kontinuierlich in Form einer
Zentrifugalkraft wirken. Um dies zu erreichen, kann die Tierkarkasse um eine vertikale
Achse gedreht werden, welche näher bei den Vordervierteln als bei den Hintervierteln
verläuft, und sich vorzugsweise vor der Karkasse befindet. Die kurzen Vielfachkräfte,
insbesondere die stärkeren in Form von Stößen, werden nur für eine relativ kurze
Zeitspanne angewandt und brauchen auch nicht fortgesetzt zu werden, bis die Karkasse
vollkommen gekühlt ist oder die Leichenstarre einsetzt, oder bis beides der Fall
ist. Andererseits wird die kontinuierliche Zentrifugalkraft vorzugsweise fortgesetzt
angewandt bis zum Hartwerden des Fleisches der Tierkarkasse, es sei denn diese Kraft
ist ausreichend, um eine permanente physikalische Bewegung oder Verschiebung des
Fleisches zu verursachen.
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Es ist deshalb eine Hauptaufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
und eine Vorrichtung zur Schlachtung von Tieren anzugeben, wonach das Fleisch des
Tieres mehr auf die Hinterviertel zu verteilt wird als dies gewöhnlich bei Anwendung
normaler Schlachtverfahren und Vorrichtungen der Fall ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Schlachtung von Tieren anzugeben, wodurch der finanzielle Wert der
geschlachteten Tiere erhöht wird.
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Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind aus der nun folgenden
detaillietten Beschreibung bevor u>ter Ausführungsarten derselben ersi htlicr,
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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Fig.1 ist die schematische perspektivische Darstellung einer Vorrichtung
zum Transport von Tierkarkassen entlang eines vorbestimmten Weges und zur Lageumkehrung
des Kopfen@@s derselben; Fig.2 ist die schematische S@@@tenansicht der in Fig.1
dargestellten Vorrichtung, in welcher jedoch zwei Karkassen vor und nach der Lageumkehrung
des Kopf endes gezeigt sind; Fig.3 ist eine perspektivische Teilansicht, aus welcher
Einzelheiten der in Fig.1 and 2 dargestelwten Fördermittel ersichtlich sind; Fig.4
ist die Seitenansicht einer zangenartigen Vorrichtung für die Halterung der Tierkarkassen
in umgekehrter Lage des Kopfendrs; Fig.5 ist eine schematische Seitenansicht aus
einem oberen Blickwinkel von einer abge;andelten Vorrichtung zum Transport und zur
Lageumkehrung von Tierkarkassen; Fig.6 ist die teilweise Seitenansicht von Fördereinrichtungen
zur Anwendung sich wiederholender Kräfte auf die Tierkarkassen; Fig.7 ist die schematische
Seitenansicht einer abgewandelten Vorrichtung zur Anwendung sich wiederholender
Kräfte auf Tierkarkassen; und Fig.8 ist eine schematische Seitenansicht aus einem
oberen Blickwinkel heraus, von Vorrichtungen zur Anwendung kontinuierlich wirkender
Kräfte auf Tierkarkassen.
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Verfahren zum Schlachten von Tieren sind im allgemeinen ohne Unterschied,
ganz gleich, ob die Tiere zum Beispiel Vieh, Schweine oder Schafe sind. Bei Befassung
insbesondere mit Schweinen für bessere Veranschaulichung, wird das Tier in der üblichen
Weise zunächst betäubt und dann im wesentlichen durch die Anwendung eines elektrischen
Stromes oder Gas bewußtlos gemacht. Das Tier wird dann an einem Hinterfuß gefesselt
und an eing Ausblutungsschiene aufgehängt, mit dem Kopf nach unten.
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Ein geeignetes Blutgefäß, wie zum Beispiel die Halsschlagader, wird
dann gestochen und das Tier vollständig ausgeblutet, während es entlang der Ausblutungsschiene
bewegt wird. Um die nachfolgende Entfernung von Haaren (Borsten) zu erleichtern,
wird die Karkasse in einen Abbrühbottich abgesenkt und dann von einem Fördermittel
durch eine Maschine bewegt, in welcher die Haare entfernt werden, wobei die Karkasse
gleichzeitig auch gewaschen wird.
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Sodann werden Einschnitte zwischen die Hinterbeine und die Beinsehnen
gemacht zwecks Aufnahme einer Aufhängevorrichtung. Die Aufhängevorrichtung wird
dann durch den Einschnitt in den Hinterbeinen hindurchgeführt und die Karkasse an
einer Zubereitungsachiene aufgehängt. Hier wird die Karkasse gesengt und rasiert,
um noch verbliebene Haare (Borsten) zu entfernen.
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Sodann wird der Kopf von der Karkasse abgetrennt, was auch bereits
zu einem früheren Zeitpunkt geschehen kann, und die Karkasse ausgeweidet. Der Mastdarm
wird zunächst gelöst und abgebunden, um dessen Inhalt zu sichern und Verschmutzungen
zu vermeiden. Die Karkasse wird dann durch einen Längsschnitt geöffnet, der sich
von der Beckengegend bis zum Hals erstreckt. Durch Aufhängung der Tierkarkasse an
den Hinterbeinen trägt diese Lage wesentlich dazu bei, den Inhalt der Eingeweide
und des Magens festzuhalten. Falls noch nicht früher geschehen, werden zu diesem
Zeitpunkt die Karkasse und die Eingeweide zusammen niLt dem Kopf untersucht. Die
Karkasse wird dann gespült und längs des Rückgrates in zwei Teile zerteilt.
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In diesem Stadium und gemäß der Erfindung wird die Karkasse, vorzugsweise
nach der Zweiteilung, gewendet und mit dem Hinterquartier nach unten aufgehängt.
Um dies durchzuführen, können geschlungene Schnüre, vorzugsweise aus Nylon, verwendet
werden, welche um die Vorderbeine gewickelt und in Haken eingehängt werden, wodurch
die Beschädigung der Beine und damit eine Wertminderung des Fleisches auf ein Minimum
herabgesetzt wird. Als Alternativlösung kann ein zangenartiges Gerät mit einer Vielzahl
von Zinken verwendet werden, um das Kopfstück der Tierkarkasse zu greifen und mit
den Hintervierteln nach unten in derselben Lage zu halten, als wenn sie an den Vorderfüßen
aufgehängt wäre. Der Rumpf mit dem Hinterquartier nach unten hängend wird sodann
zu einem Kühlraum transportiert, in welchem er wenigstens solange in dieser Lage
verbleibt, bis vollkommene Kühlung erreicht ist oder die Leichenstarre einsetzt,
oder beides.
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Durch Aufhängung der Karkasse mit den Hintervierteln nach unten, solange
das Fleisch noch schlaff ist, sackt das Fleisch ab oder plumpst nach unten, so daß
mehr Fleisch zu den Hintervierteln hin verteilt wird. Da das Fleisch zu den Hintervierteln
des Tieres hin gewöhnlich einen höheren Verkaufswert erreicht als das Fleisch der
Vorderviertel, wird der finanzielle Wert der Karkasse erhöht. So befinden sich z.B.
bei Schweinen die Picknick- und Boston-Endstücke an den Vordervierteln des Tieres
und neigen dazu, sich nach unten zu den Lenden und den Rippen hin zu bewegen. Der
Preis für Boston-Endstücke z.B. beträgt z.Zt. 37 c pro Pfund, wohingegen der Preis
für Schweinelenden 55 c pro Pfund beträgt.
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Dies nur zur besseren Veranschaulichung. In der umgekehrten Lage,
also mit den Vordervierteln nach unten, neigen die Lenden ebenfalls dazu, sich auf
die Schinkenteile in den hinteren Vierteln hin zu bewegen, wobei dies jedoch nicht
wünschenswert ist. Dies kann jedoch leicht vermieden werden während des nachfolgenden
Ausschlachtens, indem ein Schnitt zwischen den Lenden und den Schinken entlang einer
Linie vorgenommen wird, welche näher bei den Hintervierteln verläuft als sonst Ublich.
Die Lage dieses Schnittes in der Nähe des
Lendenknochens kann innerhalb
von vier Zoll variieren, und gilt immer noch als gute Schlacht-Technik. Folglich
kann der Schnitt näher bei den Hintervierteln verlaufen, um die normale Verteilung
des Fleisches zwischen Lenden und Schinken zu erreichen.
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Unter Bezugnahme insbesondere auf Fig.1 und 2 sind Karkassen, oder
genauer gesagt, Karkass-Hälften 10 und 12 dargestellt, wie sie entlang einer Decken-Fördereinrichtung
bewegt werden, wie bei i4 dargestellt. In diesem Stadium ist das Tier bereits betäubt,
abgestochen und ausgeblutet, der Kopf ist von der Karkasse abgetrennt, und auch
die Karkasse ist ausgeweidet und in zwei Hälften zerlegt worden. Falls eine Tierkarkasse
noch nicht vollständig zerteilt worden ist, so daß sie noch an einem oder zwei Punkten
zusammenhängt, wird sie weiter in zwei separate Teile zertrennt, wenn sie die Lage
auf der linken Seite der Fördervorrichtung 14 erreicht, wie in Fig.1 dargestellt.
Gemäß dem üblichen Schlachtverfahren ist die Karkasse nun bereit, in einen Kühlraum
befördert und gekühlt zu werden. Normalerweise, hat die Leichenstarre eingesetzt,
bevor die Karkasse vollständig gekühlt ist, aber spätestens zum Zeitpunkt, da die
Tierkarkasse gekühlt ist, ist das Fleisch hart oder fest (steif) geworden und nicht
mehr in der Lage einzusacken oder sich zu verschieben.
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Gemäß der Erfindung, vorzugsweise nachdem die Tierkarkasse verarbeitet
worden ist, was die Ausweidung einschließt, wird sie mit dem Kopfende nach oben
gedreht, während das Fleisch noch schlaff ist, um 8o zu ermöglichen, daß das Fleisch
absackt oder sich zu den Hintervierteln hin verschiebt. Um dies mittels der in Fig.1
und 2 dargestellten Fördereinrichtung zu erreichen, besteht die Fördereinrichtung
14 aus einem ersten oberen Teil 16, aus einem geneigten Zwischenteil 18, und aus
einem zweiten unteren Teil 20. Auf jeder Seite der Fördereinrichtung 14 sind zwei
zusätzliche schienenartige Förderer 22 und 24 verwendet.
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Diese sind in einem Abstand von der Fördereinrichtung 14 angeordnet,
welcher ausreicht, die Karkassen 10 und 12 mit genügend
Zwischenraum
aufzuhängen. Das Fördermitte 22 besteht aus einem ersten unteren Teil 26, aus einem
geneigten Zwischenteil 28, und aus einem zweite oben Teil 30. Das Fördermittel 24
besitzt in gleicher Weise ein erstes unteres Teil 32, ein geneigtes Zwischenteil
34 und ein zweited oberes Teil 36. Hängerollen, gewöhnlich mit 38 bezeichnet, werden
entlang den Förderschienen ll+> 22 und 24 bewegt, wobei die Hängerollen 38 auf
den Förder@chiener 22 und 24 sich schneller bewegen als diejenige auf den Förderschienen
14.
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Wenn sich die Karkassen 10 und 12 in Qr jeweiligen in Fig.4 dargestellten
linken Lage befinden, sind die unteren Teile mit den unteren Hängerollen 38 auf
den unteren Teilen 26 und 32 der Förderschienen 22 und 24 verbunden. D cie unteren
Hängerollen sich schneller bewegen, werken die Vorderviertel der Karkassen 10 und
12 nach rechts vorwärtsbewegt, um somit wie in Fig.1 und 2 dargestellt, die @@@@@kassen
entgegen dem Uhrzeigersinn zu bewegen. SoU die Hängerollen 38 die oberen Enden der
geneigten Teile 28 und 34 der Förderschienen 22 und 24 erreichen, werden die Hintervierte
der Karkassen 10 und 12 unter die Vorderviertel hindurchbewegS, und während sich
die Karkassen weiterhin zur umgekehrten age hin bewegen, können die Beinsehnen der
Hinterbeine zertre@nt werden, um die Hinterviertel von einer Aufhängevorrichtung
40 zu befreien, die die Karkassen an den Hängerollen 38 auf der Förderschiene 14
stützt. Die Karkassen 10 ;tnd 12 nehmen sodann jeweils eine umgekehrte Lage:ein,
wie sie auf der rechten Seite der Fig.1 dargestellt ist. Die Hängerollen 38 an den
oberen Teilen 30 und 36 der Schienen 22 und 24 bewegen dann die Karkassen 10 und
12 weiter entlang vorbestimmten Wegen zum Kühlraum oder einem anderen gewünschten
Bestimmungsort.
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Während viele Arten von Hängerollen im Zusammenhang mit den Schienenförderern
verwendet werden können, ist eine geeignete Ausführungsform in Fig.3 dargestellt.
Die Hängerolle 38 nthält ein Laufrad 42, welches auf der Förderschiene 14, 22 oder
24
entlangrollt, wovon der Schienenförderer 14 dargestellt ist. Ein U-förmiger Bügel
erstreckt sich über das Laufrad 42, und ein Bein 46 verläuft nach unterhalb der
Förderschiene 14, wo es rechtwinklig abgebogen ist und einen drehbaren Haken 48
aufnimmt. In diesen Haken 48 kann die Aufhängevorrichtung 40 direkt eingehängt werden.
In Fällen, in denen die Karkassen oder Karkass-Hälften einzeln bewegt werden, kann
der Haken direkt zwischen Hinterbein und Beinsehne der Karkasse eingehängt werden.
Die Hängerolle 38 wird auf der Schiene durch geeignete Mittel entlangbewegt, wie
zum Beispiel durch eine Rollenkette 50, die durch eine Transportrolle 52 und einen
Motor 54 angetrieben wird. Die Glieder 56 der Rollenkette sind mit Anschlägen oder
Vorsprüngen 58 versehen, die sich nach außen in den Weg der U-förmigen Bügel 44
erstrecken.
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Die Anschläge 58 stoßen somit gegen die U-förmigen Bügel 44 und schieben
die Hängerollen 38 auf der Förderschiene entlang. Zur besseren Veranschaulichung
sind die Rollenketten 50 nicht in den Fig.1 und 2 dargestellt.
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Um die Vorderviertel der Karkassen 10 und 12 mit den Hängerollen 38
auf den unteren Teilen 26 und 32 der Förderschienen 22 und 24 zu verbinden, werden
Riemen oder Stricke 60 um die Vorderbeine der Karkassen gebunden oder in Schleifen
gelegt und sodann in die Haken 48 der Hängerollen 38 eingehängt. Die Stricke 60
sind vorzugsweise aus Nylon und verhindern eine Verunstaltung oder Beschädigung
der Vorderbeine der Karkassen.
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Da die Karkassen verschiedene Längen haben können, kann das Bedienungspersonal
die Schleifen und auch die Plazierung der Stricke 60 an den Vorderbeinen justieren,
um diese Längendifferenzen auszugleichen. Weiterhin können die Hängerollen 38 in
bezug auf die Rollenkette 50 frei vor und zurück bewegt werden, um einen Betrag,der
dem Abstand zwischen zwei benachbarten Anschlägen 58 entspricht, so daß die Hängerollen
38 auf der Förderschiene 14 und der Förderschiene 22, die z.B. die Karkasse 12 tragen,aufeinander
zu und voneinander weg bewegt werden um einen Betrag, der dem doppelten Abstand
zwischen zwei
benachbarten Anschlägen 58 entspricht. Damit kann
die Vorrichtung weiterhin die Differenzen der Karkassenlängen ausgleichen, während
die Tierkarkasse auf den Förderschienen entlangbewegt und in die umgekehrte Lage
geschwungen wird.
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Am Ende der Förderschiene 14 und nach Beendigung des Vorgange werden
die Hängerollen 38 in einem Behälter gesammelt, in welchem sie an den Anfang der
Verarbeitungsanlage zurückbefördert werden, um wieder einzeln auf die Schienen des
Fördermittels 14 gesetzt zu werden, damit weitere Karkassen transportiert werden
können. Folglich können die Hängerollen 38 mit sporadischem Abstand auf die Förderschienen
14 gesetzt werden, wie es den jeweiligen Produktionserfordernissen entspricht. Andererseits
sind die Hängerollen 38 auf den Förderschienen 22 und 24 vorzugsweise mit verhältnismäßig
geringem gegenseitigem Abstand versehen, sodaß sie vorhanden sind, sobald sie gebraucht
werden, um die um die Vorderbeine der Karkassen 10 und 12 gelegten Stricke 60 aufzunehmen.
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Als Alternative zur Verwendung des Nylonstrickes 60,um die unteren
Hängerollen 38 mit den Vorderbeinen zu verbinden, kann auch eine Zangenvorrichtung
62 wie in Fig.4 dargestellt, verwendet werden. Diese Vorrichtung besitzt Zinken
64, die sich von den Hebeln 66 erstrecken, um das Kopfende anstatt das Vorderbein
der Karkassen zu erfassen. Verlängerte Hebelteile 68, die sich über einen Drehpunkt
70 hinaus erstrecken, sind mittels einer Kette 72 verbunden, die in einen Haken
74 der Hängerolle 38 oder irgend eines anderen geeigneten Aufhängegliedes eingehängt
wird. Diese Zangenvorrichtungen 62 können die Kopfenden in verschiedenen Punkten
erfassen, um auf diese Weise die verschiedenen Längen der Karkassen auszugleichen.
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Eine abgewandelte Vorrichtung für die Lageumkehrung der Tierkarkassen
ist in Fig.5 dargestellt. Diese Vorrichtung ist für die Verwendung in Verarbeitungsanlagen
vorgesehen, welche
niedriger sind als die in Figuren 1 und 2 dargestellte.
In diesem Falle wird eine einzige Decken-Fördereinrichtung 76 verwendet. Der Förderer
76 besteht aus einem oberen Teil 78, einem nach unten geneigten Zwischenteil 80,
einem unteren Teil 82, einem nach oben geneigten Teil 84, und einem zweiten oberen
Teil 86. Die Hängerollen 38 oder andere Hängevorrichtungen können im Zusammenhang
mit dem Förderer 76 verwendet werden und mittels der Rollenkette 50 in Fig.3 oder
anderen geeigneten Antriebsmitteln entlang der Schiene bewegt werden.
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Wenn eine Karkasse 88, als Ganzes oder Hälfte, entlang des geneigten
Teils 80 des Schienenförderers 76 nach unten bewegt wird, legt sich die Karkasse
auf die Oberfläche 90 einer Drehscheibe 92. Mit den Vordervierteln wird die Karkasse
in der Nähe der Peripherie, und mit den Hintervierteln in der Nähe der Mitte der
Drehscheibe abgelegt, während sich die Hängerollen 38 von links nach rechts in Fig.5
bewegen. Wenn-die Karkasse 88 im wesentlichen vollständig auf der Oberfläche 90
abgelegt ist, kann die Beinsehne durchtrennt werden, um den Haken 48 von der Karkasse
zu lösen; andernfalls kann der Haken 48 einfach zwischen Hinterbein und Beinsehne
herausgezogen werden. Wenn sich die Hängerolle von der Karkasse getrennt hat, wird
die Drehscheibe durch die Bedienungsperson oder einen Motorantrieb, falls erwünscht,
um 1800 in die in Fig.5 rechts dargestellte Lage gedreht. Während dieser Zeit hat
sich auch die Hängerolle 38 aus ihrer linken in annähernd die rechte Position bewegt,
wie sie in Fig.5 dargestellt ist. Ebenfalls während dieser Zeit kann die Bedienungsperson
den Riemen oder Strick 60 an dem Vorderbein der Karkasse 88 befestigen. In dieser
zweiten Lage kann der Riemen 60 dann in den Haken 48 eingehängt werden, und während
sich die Hängerolle 38 entlang des nach oben verlaufenden Teils 84 des Schienenförderers
76 bewegt, wird die Karkasse an-, und von der Drehscheibe 92 abgehoben. Die Karkasse
setzt dann ihren vorbestimmten Weg entlang des oberen Teils 96 des Schienenförderers
76 zum Kühlraum fort.
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Während die Karkassen der Schwerkraft unterliegen wenn sie mit den
Hintervierteln nach unten hängen kann die Bewegung der Fleischmassen zu den lintervierteln
hin verstärkt werden, indem die längs der Karkasse zu den Hintervierteln hin wirkenden
Kraft erhöht wird. Diese Kraft kann aus kurzen sich wiederholenden und auf die Karkasse
wirkenden Kräften beziehen oder aus einer kontinuierlichen wirkenden Kraft, wobei
in jedem Falle die Kraft längs der Karkasse und zu den Hintervierteln derselben
hin gerichtet ist.
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Eine Vorrichtung für die Anwendung sich wiederholender und auf die
Karkasse wirkender Kräfte ist in Fig.6 dargestellt.
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In diesem Falle besteht ein abgewandelter Schienenförderer 96 aus
einer oberen Kante mit einer Vielzahl von geneigten, mit Absätzen 100 versehenen
Teilen 98. Diese Schiene 96 kann sich zwischen dem Punkt,an dem die Tierkarkassen
in ihrer Lage umgekehrt werden, und dem Kühlraum befinden. Die Hänerollen 38 oder
andere geeignet, die Karkassen tragenden Hängevorrichtungen (nicht in Fig.6 dargestellt)
bewegen sich entlang der geneigten Teile 98 und fallen dann plötzlich lnd scharf
von den Absätzen 100 auf die Unterkante des nächstfolgenden geneigten Teils 98.
Dies erzeugt eine Rüttelkraft, die über den Hängehaken auf die Karkassen zu übertragen
ist.
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Die Stärke dieser Kraft kann durch Änderung der Höhe der Absätze 100
variiert werden. Höhere Absätze 100 können wünschenswert sein für Karkassen leichteren
Gewichts, z.B.
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solche von Schafen, und niedrigere für Karkassen größen Gewichts,
z.B. solche von Schlachtvieh. Die Hängerollen 38 werden wiederum mittels der Rollenkette
50 oder anderer geeigneter Antriebsmittel entlang der Förderschiene 96 bewegt.
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Da sich die Karkassen während der Kühlung eine Zeitlang hängend im
Kühlraum befinden, können die kurzen sich wiederholenden Kräfte auch angewandt werden,
während sich die Karkassen stationär im Kühlraum befinden. Wie in Fig.7 dargestellt,
werden die Hängerollen 38 und die Karkassen, sobald
sie den Kühlraum
erreichen, von den Bedienungspersonen auf Abzweigschienen 102 geschoben. In diesem
Falle ruhen die Abzweigachienen 102 auf geeigneten Stützen 104. Die Schienen 102
sind mit nach oben verlaufenden Bügeln 106 versehen, an welchen Nockenstößel 108
angebracht sind, die mit drehbaren und mit Absätzen 112 versehenen Nockenscheiben
110 im Eingriff stehen. Wenn sich diese Nockenscheiben 110 entgegen dem Uhrzeigersinn
bewegen, wird die Schiene 102 langsam angehoben, bis die Nockenstößel 108 den Absatz
112 erreichen.
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Die Schiene 102 fällt sodann auf die Stützen 104 herunter und überträgt
eine starke Rütteikraft auf die von der Schiene herabhängenden Karkassen. Die Nockenscheiben
können einige Male rotiert und dann angehalten werden, da es nicht notwendig ist,
diese Rüttelkraft bis zwi Hartwerden des Fleisches fortzusetzen. Die Kraft kann
jedoch kontinuierlich so lange wie gewünscht angewandt werden, insbesondere in Fällen,
in denen das Fleisch weiterhin absackt.
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Eine Vorrichtung, die das Einwirken einer kontinuierlichen Längskraft
auf die Karkassen ermöglicht, ist in Fig.8 dargestellt. In diesem Falle ist auf
einem drehbaren Teil 116 eine stumpfkegelige Oberfläche 114 gebildet, welche mittels
einer schematisch dargestellten Welle 118 und eines Motors 120 in Drehung versetzt
wird. Die Karkassen 122 werden mittels der Riemen 60 oder anderer geeigneter Mittel
aufgehängt und die Haken 124 werden in einen Tragering 126 am oberen Ende des drehbaren
Teils 116 eingehängt. Wenn das drehbare Teil 116 rotiert, schwingen die Karkassen
122 nach außen und von der Oberfläche 114 hinweg, um auf diese Weise eine Deformation
der Karkassen und des Fleisches zu vermeiden, was der Fall wäre, wenn die Karkassen
direkt auf der Oberfläche 114 aufliegen würden. Während der Rotation des drehbaren
Teils neigen die auf die Hinterviertel der Karkassen längs einwirkenden Zentrifugalkräfte
dazu, das Absacken oder die Verschiebung der Fleischmassen zu den Hintervierteln
hin zu verstärken. Bei
ausreichender Schnelligkeit der Rotation,
und wenn die Zentrifugalkraft beständig genug ist, kann das Fleisch permanent zu
den'Hintervierteln hin bewegt werden. Zu diesem Zeitpunkt können die Karkassen in
den Kühlraum verbracht werden, wo sie mit den Hintervierteln nach unten hängenbleiben,
bis zum Hartwerden des Fleisches. Wenn die Zentrifugalkraft nicht ausreichend stark
ist, um das Fleisch permanert zu den Hintervierteln hin zu verschieben, kann die
Rotation des Teils 116 und die Anwendung der Zentrifugalkraft auf die Karkassen
fortgesetzt werden, bis das Fleisch hart wird, entweder auf Grund der einsetzenden
Leichenstarre, oder auf Grund der Kühlung, falls die Rotation im Kühlraum erfolgt.
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Zahlreiche Abwandlungen der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind für den Fachmann offensichtlich und es sei darauf hingewiesen,
daß derartige Abwandlungen möglich sind und durchgeführt werden können, ohne den
Rahmen der Erfindung zu sprengen, wenn sie dem Geiste des sachlichen Kerns der beiliegenden
Ansprüche entsprechen.