DE217720C

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Publication number: DE217720C
Application number: DENDAT217720D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Eine Lichtquelle mit gleichmäßiger Strahlung nach allen Richtungen des Raumes hin ergibt eine Beleuchtung einer horizontalen Fläche (Bodenfläche), die sich nach der Gleichung ändert Lx ■— Lx₀ · cos³ a, wenn Lx die Beleuchtungsstärke in einem beliebigen Punkt der Fläche in Meterkerzen, Lx₀ dieselbe senkrecht unter der Lichtquelle und α den Einfallswinkel des Lichtstrahles, d. h. den

ίο Winkel des letzteren gegen die Vertikale auf die Fläche bedeuten. Eine Lichtquelle, die konstante Bodenbeleuchtung ergeben soll, müßte demnach eine Strahlung besitzen, deren Änderungsgesetz sich wie folgt ergibt: Ist / die nach einer beliebigen Richtung von der Lichtquelle ausgesandte Lichtstärke und b die Aufhängehöhe der Lichtquelle, so ist die Beleuchtungsstärke in irgendeinem Punkt der

Bodenfläche: Lx = · cos³ α; oder, wenn

Lx · V¹ ' Lx konstant sein soll, so müßte J = =—

COS⁰ et

sein, und da Lx · b^z wieder gleich der senkrecht nach unten ausgestrahlten Lichtstärke — J₀ ist, so ergibt sich als Strahlungsgesetz einer Lichtquelle für konstante Bodenbeleuchtung die Gleichung J= "

Eine Lichtquelle von einem derartigen Strahlungsgesetz herzustellen, würde außerordentlichen Schwierigkeiten begegnen. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun die konstante Bodenbeleuchtung mittels einer beliebigen Lichtquelle durch Verwendung passend gekrümmter Reflektoren erreicht. Die Krümmung der Erzeugungskurve solcher Reflektoren muß so beschaffen sein, daß in jedem Punkt der Bodenfläche auf die durch direkte Strahlung erzeugte Beleuchtung eine solche durch Reflexion erzeugte übergelagert wird, daß für jeden Punkt der Bodenfläche die Summe beider gleich der gewünschten konstanten Beleuchtungsstärke ist.

Ein solcher Reflektor muß (Fig. 1) durch seine Unterkante das Winkelgebiet begrenzen, in welchem die Lichtquelle ihre Strahlen direkt aussenden darf, und muß ferner das Maximum des Lichtstromes nach dem Rande der zu beleuchtenden kreisförmigen Bodenfläche werfen. Das letztere sowie eine riehtige Verteilung des reflektierten Lichtstromes zur Erzielung einer konstanten Bodenbeleuchtung kann nur erreicht werden, wenn der Reflektor die Lichtstrahlen auf das der Reflektorkurve in bezug auf die Reflektorachse gegenüberliegende Bodengebiet wirft, d. h. wenn die reflektierten Lichtstrahlen die Reflektorachse schneiden. Dann läßt sich die Reflektorkurve so konstruieren, daß stets so viel Lichtstrom in die den einzelnen Winkelgebieten entsprechenden Ringzonen der Bodenfläche (Fig. 1) geworfen wird, wie nach einer einfachen Berechnung zu deren konstanter Beleuchtung benötigt wird. Diesen Lichtströmen entsprechen die in Fig. 1 gezeichneten Winkel o._x, a₂ . . . a₅, und zwar wird der im Winkelgebiet a_x von der Lichtquelle a ausgestrahlte Lichtstrom durch die Reflektorkurve in die Ringzone von 30 bis 35 ° reflektiert, so daß sich dort die durch Reflexion erzeugte Beleuchtung mit der durch direkte Strahlung erzeugten überlagert und auf diese

Weise ihre Summe die verlangte gleichmäßige Bodenbeleuchtung ergibt. Analog entspricht der Ringzone von 25 bis 30 ° der Winkel a₂ usw.

Der in Fig. 1 gezeichnete Reflektor ist für eine Lichtquelle bestimmt, die eine Strahlung ähnlich der einer elektrischen Glühlampe besitzt.

Der in Fig. 2 gezeichnete Reflektor eignet sich für eine Lichtquelle, die praktisch ihren gesamten Lichtstrom oder wenigstens den weitaus größten Teil desselben nach unten aussendet, also z. B. für gewöhnliche Gleichstrombogenlampen oder für Intensivflammenbogenlampen mit schräg nach unten gerichteten Kohlen. Überhaupt lassen sich die beschriebenen Reflektoren in einfacher Weise für jede Lichtquelle mit beliebiger Strahlung konstruieren.

Für Bogenlicht, hängendes Gasglühlicht usw.

endlich lassen sich diese Reflektoren auch als Lampenglocken verwenden, wobei es sich empfiehlt, sie (Fig. 3) nach unten durch eine Glasplatte abzuschließen. Dieselben ergeben dann eine für gleichmäßige Straßen-, Hof-, Bahnhof- usw. Beleuchtung besonders geeignete Glockenkonstruktion.

Claims

Patent-An Spruch:

Reflektor für konstante Bodenbeleuchtung, dadurch gekennzeichnet, daß vermittels des Randes des Reflektors das Gebiet der direkten Strahlung der Lichtquelle auf der Bodenfläche begrenzt wird und auf der letzteren über die direkte Beleuchtungsstärke in jedem· Punkte eine durch Reflexion an dem Reflektor erzeugte übergelagert wird, so daß eine konstante Beleuchtungsstärke erzielt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.