DE2166855C2 - Verfahren zur Herstellung eines nichtbrennbaren Leichtformkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines nichtbrennbaren LeichtformkörpersInfo
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Description
a) 100 Gewichtsteile einer anorganischen Mischung, die S1O2- und CaO-haltige Verbindungen
enthält,
b) 10 bis 200 Gewichtsteile Mineralfasern und
c) einen der folgenden Stoffe
1. höchstens 5 Gewichtsteile Bitumen
2. höchstens 2 Gewichtsteile eines Alkylcelluloseharzes,
das in Wasser löslich oder quellbar ist und
3. höchstens 15 Gewichtsteile kristallines Aluminiumoxid, ein organisches, in der
Wärme zersetzbares Treibmittel
das sich bei 150—2500C zersetzt, in einer Menge von
5—10 Gewichtsteilen, berechnet auf die Mischung der anorganischen Mischung und der Mineralfasern,
und Wasser zufügt, die Mischung formt, den geformten Gegenstand zur Entfernung von überschüssigem
Wasser entwässert, und den geformten Gegenstand unter Druck erwärmt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Treibmittel
Dinitrosopentamethylentetramin,
1,1 '-Azodicarbonamid,
Benzolsulfonylhydrazid,
Benzolsulfonylhydrazidderivate,
4,4'-Hydroxybisbenzolsulfonylhydrazid,
p-Toluolsulfoazid und
Toluolsulfonylhydrazid
verwendet.
1,1 '-Azodicarbonamid,
Benzolsulfonylhydrazid,
Benzolsulfonylhydrazidderivate,
4,4'-Hydroxybisbenzolsulfonylhydrazid,
p-Toluolsulfoazid und
Toluolsulfonylhydrazid
verwendet.
In den vergangenen Jahren bestand ein Bedarf für feuerbeständige oder nichtbrennbare Formmassenbaumaterialien,
um das Auftreten und Verbreiten von Feuer zu vermeiden. Es wurden feuerbeständige Formmassen
vorgeschlagen, die Zement, Gips und Mineralfasern und organische Fasern enthalten, wobei die organischen
Fasern zugefügt wurden, um die Eigenschaften des Materials zu verbessern. Da die organischen Fasern
verbrennen und in großen Mengen zugefügt werden, ist es unmöglich, die Feuerbeständigkeit der Formmasse zu
verbessern, und außerdem besitzt das so hergestellte Material keine gute Biegefestigkeit.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen nichtbrennbaren bzw. feuerbeständigen
Leichtformkörper zu schaffen, der praktisch keine Rauchbildung, keine Flammenbildung und keine Nachglüheigenschaften
zeigt und hohe Biegefestigkeit besitzt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren 7ur
Herstellung eines nichtbrennbaren Leichtformkörpers auf der Basis einer dampfhärtbaren anorganischen
Mischung aus SiO?- und Caü-haltigen Verbindunger,
mit Zusätzen an gegebenenfalls organische Verbindungen aufweisenden mineralischen Faserstoffen und
Aluminiumoxid durch Dampfhärtung, dadurch gekennzeichnet, daß man zu einer Masse, enthaltend
-, a) 100 Gewichtsteile einer anorganischen Mischung,
die S1O2- und CaO-haltige Verbindungen enthält,
b) 10 bis 200 Gewichtsteile Mineralfasern und
c) einen der folgenden Stoffe:
I. höchstens 5 Gewichtsteile Bitumen
in 2. höchstens 2 Gewichtsteile eines Alkylcelluloseharzes, das in Wasser löslich oder quellbar ist und
in 2. höchstens 2 Gewichtsteile eines Alkylcelluloseharzes, das in Wasser löslich oder quellbar ist und
3. höchstens 15 Gewichtsteile kristallinem Aluminiumoxid,
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ein organisches, in der Wärme zersetzbares Treibmittel, das sich bei 150—2500C zersetzt, in einer Menge von
5—10 Gewichtsteilen, berechnet auf die Mischung der anorganischen Mischung und der Mineralfasern, und
2(i Wasser zufügt, die Mischung formt, den geformten
Gegenstand zur Entfernung von überschüssigem Wasser entwässert, und den geformten Gegenstand unter
Druck erwärmt.
Die Mischung, enthaltend eine anorganische Verbinj-,
dung, die hauptsächlich Siliciumdioxid enthält, und eine Verbindung, die hauptsächlich Calciumoxid enthält, und
die im folgenden einfach als Mischung aus anorganischer Verbindung, die hauptsächlich Siliciumdioxid und
Calciumoxid enthält, bezeichnet wird, besitzt die si) Eigenschaft, daß sie bei der Zugabe von Wasser und
nachfolgender Dampfhärlung beim Erwärmen abbindet. Beispiele für anorganische Verbindungen, die Siliciumdioxid
enthalten, umfassen Quarzstein, Siliciumdioxidsand, Aplit, Lehm- bzw. Tongesteine, Silicate,
η Kaolin, Diaspor, Kieselgur und Flugasche. Anorganische Verbindungen, die hauptsächlich Calciumoxid
enthalten, sind beispielsweise Zement, Löschkalk, gebrannter Kalk bzw. ungelöschter Kalk und Calciumcarbonat.
In der dampfhärtbaren anorganischen Mischung, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, beträgt
das Molverhältnis von anorganischer Verbindung, die Siliciumdioxid enthält, zu anorganischer Verbindung, die
Calciumoxid enthält, von 0,5 bis 2,0, vorzugsweise 0,6 bis
Die dampfhärtbare anorganische Mischung liegt
vorzugsweise in Form von Pulvern mit einer solchen Teilchengröße vor, daß die Teilchen ein Sieb mit einer
lichten Maschenweite von 0,18 mm, vor« igsweise von
>o 0,045 mm passieren.
Die Mineralfasern besitzen eine Länge von 3 bis 30 mm, insbesondere von 5 bis 15 mm. Diejenigen, die
kurzer als 5 mm sind, wirken nicht als Verstärkungsmaterialien. Wenn sie langer als 15 mm sind, verwickeln
sie sich miteinander, und es wird schwierig, sie einheitlich in der dampfhärtbaren anorganischen Mischung
zu dispergieren.
Beispiele von Mineralfasern, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
Chrysotilasbest(3 MgO ■ SiO2 · 2 H;O),
Amositasbest ((F7CMg)11Si8O22(OH)2),
Crocidolitasbest (Na2FCbSiB
Amphibolasbest (Ca2MgSSIh
TremoIitasbest(Ca2Mgs.Si«O2.>(OH)2),
Actinolitasbest (Ca(MgFe)J(SiO2)IH2O).
Holzasbcsi
Glasfasern und
Metallwolle.
Chrysotilasbest(3 MgO ■ SiO2 · 2 H;O),
Amositasbest ((F7CMg)11Si8O22(OH)2),
Crocidolitasbest (Na2FCbSiB
Amphibolasbest (Ca2MgSSIh
TremoIitasbest(Ca2Mgs.Si«O2.>(OH)2),
Actinolitasbest (Ca(MgFe)J(SiO2)IH2O).
Holzasbcsi
Glasfasern und
Metallwolle.
Die Mineralfasern sind besonders wichtig, um die geformten Artikel, die aus der nichtbrennbaren
Formmasse hergestellt werden, zu verstärken.
Die Menge an Mineralfasern beträgt 10 bis 200 Gewichtsteile/100 Gewichtsteile dämpfhärtbarer anorganischer
Mischung. Gute Ergebnisse erhält man, wenn man 20 bis 100 Gewichtsteile, insbesondere 50 bis
80 Gewichtsteile, verwendet.
Eine der Verbindungen, die als dritter Bestandteil in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
ist Bitumen einschließlich Kohleteer, Kohlepech bzw. Pechkohle, Petroleumteer, Petroleumpech, Asphalt,
Paraffin, Erdwachs und Vaseline.
Die Bitumenmenge beträgt höchstens 5 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Gewichtsteile/100 Gewichtsteile dampfhärtbarer anorganischer Mischung.
Eine andere Verbindung, die als dritter Bestandteil bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist
ein Alkylceliuloseharz, das in Wasser quellbar oder löslich ist. Beispiele dafür sind
Carboxymethylhydroxymethylcellulose,
Äthylhydroxyäthylcellulose,
Carboxyäthylcellulose,
Carboxymethylcellulose,
Methylcellulose,
Äthylcellulose, und
Hydroxyäthylcellulose.
Die Menge an Alkylceliuloseharz beträgt höchstens 2 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gewichtsteile/100
Gewichtsteile dampfhärtbarer anorganischer Mischung. Durch Zugabe der dritten Verbindung wie oben
beschrieben erhält man eine nichtbrennbare bzw. nicht entflammbare Formmasse, die nichtbrennbare bzw.
nichtentflammbare, geformte Gegenstände mit hoher Biegefestigkeit und sehr niedriger Wasserabsorption
bzw. Wasseraufnahmefähigkeit ergeben. Man nimmt an, daß diese Verbesserungen durch die Wirkung des
Bitumens und des Alkylcelluloseharzes als Bindemittel der dampfhärtbaren anorganischen Mischung und der
Mineralfasern wirken. Man nimmt weiterhin an, daß der zugefügte dritte Bestandteil in die Zwischenräume
zwischen der dampfhärtbaren anorganischen Mischung und den Mineralfasern eintritt und durch die Einwirkung
von Wärme und Druck die dampfhärtbare anorganische Mischung und die Mineralfasern fest verbindet. Die
Wirkung des dritten Bestandteils als Bindemittel hat ebenfalls einen Einfluß auf den Preßdruck der
entstehenden, nichtbrennbaren Formmasse, und je höher der Preßdruck ist um so mehr werden die
Biegefestigkeit und die Wasseraufnahmefähigkeit mit kleineren Mengen an drittem Bestandteil verbessert.
Verwendet man Bitumen als dritten Bestandteil, so werden nicht nur die Biegefestigkeit und die Wasseraufnahmefähigkeit
verbessert, sondern auch die Schlagfestigkeit wird verbessert. Es wurde jedoch gefunden, daß,
abhängig von der Art des Bitumens, die Stärke der Verbesserung in der Biegefestigkeit und der Wasseraufnahmefähigkeit
unterschiedlich ist. Beispielsweise werden diese Eigenschaften besonders stark verbessert,
wenn man Kohlepech verwendet, und die Verbesserung ist etwas geringer, wenn die Menge an Pech höher als
2 Gew.-Teile, aber weniger als 5 Gew.-Teile beträgt. Die Zugabe von Kohlenteer fuhrt zu der besten Verbesserung
der Biegefestigkeit und der Schlagfestigkeit. Wenn man Kohlepeeh zufügt, ist der maximale Wert der
Biegefestigkeit geringer als im Fall der Zugabe von Kohleteer, aber mit Mengen unterhalb 5 Gew-Teilen
erhält man ausgezeichnete Biegefestigkeit und Schlagfestigkeit
Enthält die Formmasse 100 Gew.-Teile dampfhärtbare anorganische Mischung, 10 bis 200 Gew.-Teile
Mineralfasern und höchstens 15 Gew.-Teile, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-Teile kristallines Aluminiumoxid,
ergibt sie ebenfalls nichtbrennbare, geformte Gegenstände mit ausgezeichneter Biegefestigkeit Die Verbesserung
in der Biegefestigkeit ist auf Tober.norit (5 CaO · 6 SiO2 ■ 5 H2O) und/oder Aluminiumtobermorit
zurückzuführen, das dadurch entsteht daß ein Teil der Si-Atome in Tobermorit durch Aluminium ersetzt
wird und der durch Erwärmen der nichtbrennbaren Formmasse auf 150 bis 21O0C, vorzugsweise 170 bis
1900C, und einem Dampfdruck von 5,1 · 105 bis
2,0 · 10«Pa, vorzugsweise 7,1 - 105 bis 1,0 ■ 106Pa
gebildet wird.
Das kristalline Aluminiumoxid, das in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, umfaßt
«-Aluminiumoxid ((X-Al2Oj),
γ-Aluminiumoxid (γ-Al2Oj),
a-A!uminiumoxiti,"nonohydrat(a-AI203 · H2O),
/J-Aluminiumoxidmonohydrat
(P-Al2O3 · H2O),
(P-Al2O3 · H2O),
α-Aluminiumoxidtrihydrat (A-Al2O3 ■ 3 H2O)
und
ji-Aluminiumoxidtrihydrat (/3-AI2O3 ■ 3 H2O).
Diese kristallinen Aluminiumoxide können allein oder miteinander vermischt oder zusammen mit dem oben beschriebenen Bitumen und Alkylcelluloseharzen verwendet werden.
Diese kristallinen Aluminiumoxide können allein oder miteinander vermischt oder zusammen mit dem oben beschriebenen Bitumen und Alkylcelluloseharzen verwendet werden.
Wenn die verwendete Menge an kristallinem Aluminiumoxid höher ist als 15 Gew.-Teile/ 100
Gew.-Teile dampfhärtbarer anorganischer Mischung, bildet überschüssiges, kristallines Aluminiumoxid Kristalle
aus Hydrogranat (3 CaO · AI2O3 ■ SiO2 · 4 H7O)
zusammen mit dem Aluminiumtobermorit, der im Tobermorit gebildet wird. Der Hydrogranat verursacht
eine merkliche Verminderung in der Biegefestigkeit, der entstehenden geformten Gegenstände.
Die Biegefestigkeit der geformten Gegenstände erreicht einen Maximalwert, wenn ungefähr 2 Gew.-Teile
kristallines Aluminiumoxid/IOO Gew.-Teile dampfhärtbarer
anorganischer Mischung zugefügt werden. Wenn die Menge an kristallinem Aluminiumoxid
2 Gew.-Teile überschreitet, aber nicht höher ist als 15 Gew.-Teile, wird zusammen mit dem Aluminiumtobermorit
Hydrogranat gebildet. Da die Menge an gebildetem Hydrogranat gering ist, ist die Biegefestigkeit
des geformten Gegenstands noch gut. Andererseits ist der Einfluß von Hydrogranat, wenn die Menge an
kristallinem Aluminiumoxid größer ist als 15 Gew.-Teile,
groß und die Biegefestigkeit wird verkleinert. Verwendet man Ton, der große Mengen amorphes
Aluminiumoxid zusammen mit kristallinem Aluminiumoxid enthält, oder fügt man Aluminiumoxid zu, das aus
einer Mischung aus kristallinen und nichtkristallinen Formen besteht, wird zusammen mit Aluminiumtobermorit
Hydrogranat in großen Mengen gebildet, und die Biegefestigkeit wird nicht so stark verbessert, verglichers
mit dem Fall, wenn in.; kristallines Aluminiumoxid
zufügt. Daher k. .men >>
<.ί Lu verbindungen nicht
bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Im Hinblick da; auf. ist es bei der vorliegenden Erfindung
crkirderlich, reines kristallines Aluminiumoxid oder
kristallines Aluminiumoxid, das nur eine kleine Menge amorphes Aluminiumoxid enthalt, zu verwenden, damit
nicht die Biegefestigkeit durch die Bildung von I lydrogranat verschlechtert wird.
Die nichtbreiinbare erfindungsgemäß verwendete
Formmasse wird hergestellt, indem man einheitlich
a) 100 Gew.-Teile der dampfhärtbaren anorganischen Mischung,
b) 10 bis 200 Gew.-Teile Mineralfasern und
c) einen der folgenden Stoffe
1. höchstens 5 Gew.-Teile Bitumen,
2. höchstens 2 Gew.-Teile Alkylcelluloseharz, das mit Wasser quellbar oder darin löslich ibt, und
3. höchstens 15 Gew.-Teile kristallines Aluminiumoxid,
das Treibmittel und Wasser vermischt
Ein Reaktionskatalysator bzw. ein Reaktionsaktivator wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid
oder Aluminiumoxid kann zugefügt werden. Das Verfahren kann analog den Angaben in der DE-OS
21 47 627 durchgeführt werden.
Die Herstellung des Leichtkörpers aus der beschriebenen Formmasse beschränkt sich nicht auf das
angegebene Formverfahren, sondern man kann auch andere Verfahren verwenden. Beispielsweise kann man
300 bis 2000 Gew.-Teile Wasser zu 100 Gew.-Teilen
nichtbrennbarer Formmasse zufügen und die Mischung in eine Form geben und direkt durch Einwirkung von
Druck unter Entwässerung verformen. Alternativ kann man die Mischung in eine Folien liefernde Vorrichtung
geben, oder man kann eine Filtrationsvorrichtung verwenden und geeignete plattenartige Gegenstände
herstellen und gewünschtenfalls die platter, artigen Gegenstände in einen Formrahmen der gewünschten
Form geben, wobei plattenartige Gegenstände gebildet werden.
Der so geformte Gegenstand wird unter der Einwirkung von einem Druck von mindestens
4.9- 106Pa auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis
50 Gew.-% entwässert. Bei gewöhnlichen Verformungsarbeitsgängen ist es bevorzugt, den Preßdruck
auf 4,9 · 106 bis 5,8 · 107 Pa und den Feuchtigkeitsgehalt
auf 5 bis 50 Gew.-°/o zu beschränken.
Wenn man den Feuchtigkeitsgehalt der plattenförmigen Gegenstände auf 5 bis 50 Gew.-°/o einstellt, nimmt
der Gehalt an amorphem Calciumsilicat zu, wohingegen der Gehalt an kristallinem Calciumsilicat abnimmt. Das
amorphe Calciumsilicat wirkt als Bindemittel für die kristalline Verbindung und die Mineralfasern, wobei
Wasser entfernt und der Preßdruck erhöht wird. Dementsprechend ist die Kristallstruktui am dichtesten,
und man erhält einen nichtbrennbaren, geformten Gegenstand mit hoher Biegefestigkeit.
Wenn der Wassergehalt des geformten Gegenstands geringer ist als 5 Gew.-%, verbleiben große Mengen an
nicht umgesetztem SiO2 und CaO und bei der Bildung
von Calciumsilicat treten Schwierigkeiten auf. Andererseits wird, wenn der Wassergehalt 50% übersteigt, der
Gehalt an amorpher Verbindung gering, und der Gehalt an kristalliner Verbindung nimmt zu, wobei in diesem
Fall ein geformter Gegenstand mit hoher Biegefestigkeit nicht erhalten werden kann.
Es ist bevorzugt, daß während der Einstellung des Feuchtigkeitsgehalts der Preßdruck bei 4,9 · 106 bis
5.8 · 107 Pa gehalten wird. Wenn das Verformen bei
einem Druck durchgeführt wird, der kleiner ist als
4.9 · 1O6 Pa, ist es schwierig, den Feuchtigkeitsgehalt auf
weniger als 50 Gew.-% zu vermindern, und es ist schwierig, die dampfhärtbare anorganische Mischung
und die Mineralfasern zu verdichten. Wenn der Formdruck über 5,8 · 107 Pa liegt, kann es schwierig
sein, den Feuchtigkeitsgehalt über 5 Gew.-% zu erhöhen.
Der so entwässerte, geformte Gegenstand wird dann erwärmt und gehärtet. Gewünschtenfalls kann der
geformte Gegenstand durch Erwärmung auf 60 bis 90° C
bei Atmosphärendruck während 5 bis 10 Stunden und dann in einem Autoklaven durch Erwärmen auf 150 bis
210°C und 5,1 · 105 bis 2,0 - 106Pa während 5 bis
20 Stunden gealtert werden. Schließlich wird der geformte Gegenstand getrocknet, wobei ein nichtbrennbarer Leichtformkörper mit sehr hoher Biegefestigkeit
gebildet wird. Der Gegenstand wird dann in die gewünschten Größen und Formen geschnitten und
poliert, um die fertigen Gegenstände herzustellen. Durch die Zugabe des Treibmittels zu der nichtbrennbaren
Formmasse zusammen mit Wasser erhält man somit einen geschäumten Gegenstand mit niedrigem Gewicht.
Das organische Treibmittel oder Blasmittel, das bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, soll sich bei
einer Temperatur von 150 bis 2000C zersetzen. Beispielsweise kann man als Treibmittel Dinitrosopentamethylentetramin,
Ι,Γ-Azodicarbonamid, Benzylsulfonylhydrazid,
Benzolsulfonylhydrazid-Derivate, 4,4'-Hydroxybisbenzolsulfonylhydrazid,
p-Toluolsulfoazid oder Toluolsulfonylhydrazid verwenden. Diese organischen
Treibmittel können entweder allein oder miteinander vermischt verwendet werden. Die Menge an
organischem Treibmittel beträgt 5 bis 10 Gew.-Teile, insbesondere 7 bis 9 Gew.-Teile, berechnet auf die
Mischung der dampfhärtbaren anorganischen Mischung und der Mineralfasern. Wenn die Menge an Treibmittel
zu gering ist, ist der entstehende geformte Artikel nicht leicht genug, obgleich seine Biegefestigkeit erhöht ist.
Andererseits ist bei zu großer Treibmittelmenge der geformte entstehende Artikel sehr leicht, aber seine
Biegefestigkeit nimmt stark ab.
Flüssige, flüchtige Treibmittel, die sich bei 150 bis 2000C zersetzen oder verflüchtigen, können ebenfalls
bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Bekannte Zusatzstoffe wie anorganische Pigmente oder Füllstoffe können zu den nichtbrennbaren
Formmassen zugefügt werden.
Der wie oben beschrieben erhaltene Leichtformköiper besitzt eine sehr hohe Biegefestigkeit, eine niedrige
Wasseraufnahmefähigkeit und raucht kaum, ist schwer entflammbar und besitzt kaum Nachglüheigenschaften.
Die zugrundeliegende Formmasse kann in jede gewünschte Form verformt werden. So kann man
beispielsweise Platten oder gewellte Gegenstände herstellen und sie ist nützlich als Material für Wände,
Fußböden, Decken und andere Gegenstände, die nicht brennen sollen.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. Die verschiedenen Eigenschaften wurden gemäß den
folgenden Verfahren bestimmt. Alle Teile sind als Gewichtsteile angegeben.
Nichtbrennbarkeit
Eine Probe mit einer Größe von 22 χ 22 cm wurde
mit einem Stadtgasbrenner während 3 Minuten, in den Luft mit einer Geschwindigkeit von 1,5 l/min
eingeführt wurde, verbrannt. Danach wurde sie mit einer elektrischen Heizvorrichtung, die einen
Nickel-Chrom-Draht hatte und eine Kapazität von 1,5 kW/Std. besaß, während 17 Minuten weiterverbrannt.
Die Rauchbildung, das Auftreten von Flammen und das Nachglühen werden beobachtet
und die Nichtbrennbarkeit wird bestimmt, indem man die gesamten Beobachtungsergebnisse verwertet.
Biegefestigkeit
Eine Probe mit einer Größe von 50 mm χ 120 mm χ 30—80 mm wird verwendet.
Die Bestimmung wird durchgeführt, indem man einen Autoklaven in einem Raum mit konstanter
Feuchtigkeit von 65 ± 5% und konstanter Temperatur von 20 ± 1°C verwendet.
Schlagfestigkeit
Bestimmt gemäß dem JIS-A-5410-Verfahren.
Quarzstein
(SiO2 99,4%, Al2O3 0,44%,
Fe2O3 0,04%, Glühverlust
0,22%) 50 Teile
gelöschter Kalk (98% Reinheit) 50 Teile
Asbest 50 Teile
kristallines Aluminiumoxid 2 Teile
Dinitropentamethylentetramin
(Treibmittel) 1 und 5 Teile
Aluminiumoxid (Reaktionsaktivator) 2 Teile
800 Teile Wasser wurden zu 100 Teilen der nichtbrennbaren Formmasse der obigen Formulierung
zugefügt. Die Mischung wurde gut in einer Knetvorrichtung geknetet. Die entstehende geknetete Mischung
wurde in einer Form mit einer Größe von 910 χ 1820 χ 6 mm gegeben und bei einem Druck von
2,0 · 107 Pa während 3 bis 10 Minuten verformt, um überschüssiges Wasser zu entfernen, wobei ein plattenförmiger,
geformte Gegenstand gebildet wurde. Der geformte Gegenstand wurde dann 10 Stunden durch
Erwärmen auf 172"C und 7,1 · 105Pa in einem
Autoklaven gehärtet.
Der entstehende, leichte, nichtbrennbare, geformte Gegenstand wurde vollständig getrocknet. Der geformte
Gegenstand hatte eine ausgezeichnete Biegefestigkeit und Feuerbeständigkeit und zeigte praktisch keine
Rauchbildung, keine Flammenbildung und keine Nachglüheigenschaften. Ähnliche Ergebnisse wurden erzielt,
wenn man in der obigen Zusammensetzung das kristalline Aluminiumoxid durch Bitumen oder Äthylcellulose
ersetzte.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines nichtbrennbaren Leichtformkörpers auf der Basis einer dampfhärtbaren
anorganischen Mischung aus S1O2- und CaO-haltigen Verbini !angen mit Zusätzen an gegebenenfalls
organische Verbindungen aufweisenden mineralischen Faserstoffen und Aluminiumoxid
durch Dampfhärtung, dadurch gekennzeichnet,
daß man zu einer Masse, enthaltend
Applications Claiming Priority (7)
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JP8420070A JPS4914193B1 (de) | 1970-09-24 | 1970-09-24 | |
JP8446870A JPS4914194B1 (de) | 1970-09-25 | 1970-09-25 | |
JP45093221A JPS508725B1 (de) | 1970-10-22 | 1970-10-22 | |
JP10123170A JPS5027055B1 (de) | 1970-11-16 | 1970-11-16 | |
JP12694170 | 1970-12-28 | ||
JP12412070A JPS4819539B1 (de) | 1970-12-29 | 1970-12-29 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2166856A Expired DE2166856C2 (de) | 1970-09-24 | 1971-09-23 | Verfahren zur Herstellung eines nichtbrennbaren Formkörpers |
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---|---|---|---|---|
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---|---|---|---|---|
DE154625C (de) * | 1900-01-01 | |||
DE654369C (de) * | 1935-02-21 | 1937-12-18 | Ivar Setterberg | Verfahren zur Herstellung von porigen, feuerfesten Formlingen |
DE1172594B (de) * | 1959-01-26 | 1964-06-18 | Erik Huettemann Dipl Ing | Verfahren zum Herstellen thermohydraulisch gebundener Steine |
GB1172007A (en) * | 1967-06-09 | 1969-11-26 | Koppers Co Inc | Synthetic Resin Emulsion Hydraulic Cement Composition |
US3574113A (en) * | 1968-04-18 | 1971-04-06 | Owens Corning Fiberglass Corp | Method of producing calcium silicate type high temperature thermal insulation materials |
-
1971
- 1971-09-23 DE DE2166855A patent/DE2166855C2/de not_active Expired
- 1971-09-23 DE DE2166856A patent/DE2166856C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2166855A1 (de) | 1976-04-15 |
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