DE2164667C3 - Verfahren und Wirrfaservlies zum Herstellen einer Armierung für Luftreifen oder Fördergurte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Wirrfaservlies gemäß den Gattungsbegriffen der Patentansprüche 1 und 2.

Aus DD-PS 36 676 ist die Herstellung einer Armierung für Luftreifen bekannt, wobei die Metalldrähte oderTextilfasern als ein loses Material mit Hilfe konventioneller Mischvorrichtungen in vulkanisierbarem Kautschuk verteilt werden. Nachteilig ist dabei, daß die Drähte oderTextilfasern durch die Mischvorgänge eine unerwünschte Orientierung in Längsrichtung erfahren. Hieraus ergeben sich unterschiedliche Festigkeitseigenschaften in Längs- und Querrichtung und insbesondere schlechte Dämmeigenschaften gegenüber auftretenden Schwingungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Armierung für Gummireifen oder Fördergurte zu entwickeln, das eine richtungsunabhängige Verteilung der Verstärkungselcmente in dem Kautschuk gewährleistet, und das dadurch über eine Verbesserung der Dämmwirkung gegenüber auftretenden Schwingungen zu einer Vergrößerung der Bewegungssicherheit beiträgt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Kennzeichen der Patentansprüche 1 und 2 beanspruchten Maßnahmen gelöst.

Die ausgezeichnete Festigkeit auch in einer Richtung senkrecht zur Richtung des Wirrfaservlieses wirkt sich insbesondere positiv in bezug auf das Dämpfungsverhalten aus. Die mit dem Verfahren und mit dem Wirrfaservlies nach der Erfindung hergestellte Armierung ist deshalb in ausgezeichneter Weise für die Herstellung von Luftreifen geeignet. Einen weiteren Einsatz findet diese Armierung bei Hochgeschwindigkeitsreifen als versteifende Wulstejnlage. Die Herstellung eines Stahlfaservlieses ist an sich aus der GB-PS Π 90 844 bekannt. Es wurde jedoch festgestellt, daß sich die Metallfasern auf dem Kratzenbelag verhaken, so daß die Herstellung eines Metallfaservlieses auf diese Weise unzweckmäßig ist.

Um nun dem Metallfaservlies zunächst eine Eigenstabilität zu verleihen, werden gemäß der Erfindung die Metallfasern durch äußere Einwirkung ein · oder mehrfach gewinkelt. Es entstehen dann spulen- oder zickzackförmige Gebilde. Diese werden in einem Luftstrom einer perforierten Walze zugeführt, in deren Inneren ein Vakuum herrscht. Auf der Oberfläche der Walze bildet sich ein gleichförmiges Vlies, bei dem

die Fasern geklingelt, gewinkelt und untereinander verhakt sind. Dieses Vlies wird nach einer viertel bis einer halben Umdrehung von der Oberfläche der perforierten Walze wieder abgenommen und gelangt auf ein Transportband. Die Weiterverarbeitung erfolgt

nach bekannten Verfahren. Ein Bindemittel wird z. B. in das Metallfaservlies eingesprüht. Wegen der offenen Struktur findet eine gleichförmige Verteilung des Bindemittels im Vlies statt. Dieses weist nach der anschließenden Trocknung und Vulkanisation des Bindemittels eine ausgezeichnete Formstabilität auf, und es ist möglich, ohne merkliche Veränderung seiner Gestalt von beiden Seiten je eine Bahn aus vulkanisierbarem Kautschuk unter vollständiger Ausfüllung der Poren einzukalandrieren. Dadurch wird eine verstärkte Kautschukschicht erhalten, die sich ausgezeichnet zur Herstellung von Luftreifen und Fördergurten eignet. Die Kautschukschicht kann mit weiteren, unarmierten Kautschukschichten zusammenvulkanisiert werden, wodurch der Verstärkungs-

effekt durch das eingelagerte Wirrfaservlies in ausgezeichneter Weise nutzbar gemacht werden kann.

Eine besondere Ausgestaltung ist Gegenstand des Patentanspruchs 3. Ein mit einem dem entsprechenden Wirrfaservlies armierter Luftreifen weist eine

4Ii ausgezeichnete Dämmwirkung gegenüber auftretenden Schwingungen auf. Neben einer Verbesserung des Fahrkomforts resultiert hieraus insbesondere eine Verbesserung der Fahrsicherheit.

Beispiel

Ein 200 g/m² schweres Wirrfaservlies aus 80% vermessingten und ondulierten Stahlfasern mit 0,2 mm Dicke und 30 mm Länge und 20% Polyamid-66, Fasern mit 20 dtex und 40 mm Länge, wird mit einer Mischung Butadien/Styrol/Vinyl-Pyridin-Latex und Resorzinharz besprüht und bei 160° C getrocknet. Dabei findet auch eine Vulkanisation des Bindemittels statt.
Zusammensetzung der Mischung:

Gewichtsteile Gewichtsteile wäßrige Form Trockensubstanz

Butadien-Styrol-Vinyl-Pyridin-

Latex40%ig 250 KM)

Phenol-Förmal-

dehyd-Harz 4()%ig 50 20

Formaldehyd-Lösung 30%ig 20 6 Kondenswasser
oder dest. Wasser 310 -

630

126

m Endprodukt beträgt das Verhältnis von Faser Jjnder 80; 20, Dieses Wirrfaservlies wird anschlied im Mehrwalzenkalander von beiden Seiten mit canisierbarem Kautschuk mit einem Gewicht von iOO g/m² kautschukiert. Dabei wird der vulkanibare Kautschuk vollständig in die Poren und Main des Wirrfaservlieses eingedrückt, so daß nach ι Vulkanisieren des Gummis ein faserverstärktes id entsteht, das als Dämmeinlage, versteifende Isteinlage oder Träger für einen Fördergurt veridet werden kann.
)ie Verwendung der Armierung wird in den F i g. 1

und 2 erläutert.

Fig, 1 zeigt einen Schnitt durch einen Luftreifen. Unterhalb der Lauffläche lsind Stahldrahteinlagen Z und 3 angeordnet. Zwischen und oberhalb derselben wird noch eine gemäß dem obigen Beispiel hergestellte Armierung 6 eingearbeitet.

Fig. 2 zeigt eine Verstärkung im Reifenwulst. Der Reifenwulst 7 ist wieder im Schnitt gezeichnet. Bei 4 erkennt man im Schnitt die Längsfäden eines Stahldrahts. Um diesen wird die gemäß dem obigen Beispiel hergestellte Armierung 5 gelegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen einer Armierung für Luftreifen oder Fördergurte, hei dem vulkanisierbarer Kautschuk mit metallischen und textlien Fasern in wirrer Anordnung vereinigt und anschließend zu einem faserverstärkten Band ka-Iandriertwird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein Wirrfaservlies mit einer offenen Struktur aus einem überwiegenden Anteil von gewinkelten Metallfasern gebildet und durch ein Bindemittel verfestigt wird, auf das anschließend von beiden Seiten je eine Schicht aus vulkanisierbarem Kautschuk aufgelegt und unter vollständigem Ausfüllen der Poren des Wirrfaservlieses einkalandriert wird.

2. Wirrfaservlies zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, aus wenigstens einfach geknickten Stahlfasern, dadurch gekennzeichnet, daß es zirka 80% der Stahlfasern in Abmischung mit Synthesefasern und zur Verfestigung bezogen auf das Gesamtfasergewicht zirka 20% eines Bindemittels aus einem Vinyl-Pyriden-Latex und aus Resorzdnharz enthält.

3. Wirrfaservlies nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlfi-.sern einen Durchmesser von 0,2 mm bei einer Länge von 30 mm aufweisen und der restliche Faseranteil aus PoIyamid-66-Fasern mit einem Titer von 20 dtex bei einer Länge von 40 mm besteht.