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Vorrichtung zur Versickerung von gereinigtem Abwasser Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Versickerung von gereinigten Abwasser,
Regenwasser od.dDl., wobei das Wasser in einen Raum, der zumindest teilweise von
wasserdurchlässigen Bodenschichten umgeben ist, geleitet wird.
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Mit dem immer größer werdenden Wasserbedarf der Menschheit muß den
Wasserproblemen größere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
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Die Abwässer müssen,bevor sie Wasserläufen oder dem Grundwasser zugeleitet
werden,gereinigt werden. Die gereinigten Abwässer der Industrien werden im allgemeinen
in Wasserläufe geleitet. Der Grund dafür ist darin zu erblicken, daß soOenannte
Sickergruben in den benötigten Kapazitäten viel zu kostspielig wären, sodaß das
gereinigte Abwasser nicht mehr
dem Grundwasser, sondern den Wasserläufen
zugeleitet wird.
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Das hat jedoch zur Folgeß daß bei dem großen Wasserbedarf der Industrien
der Grundwasserspiegel gesenkt ,ird, da das Wasser in den Buchen und Flüssen aus
und der Strömung nur eine geringfügige Hebung des Grundwasserspiegels bewirken kann.
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Es wäre, wie aus dieser Ausführung hervorgeht, zu begrüßen, wenn das
gereinigte Abwasser, genauso wie das Regenwasser dem Grundwasser direkt zugeführt
werden würde, da hiedurch einem Absinken des Grundwasserspiegels und den daraus
resultierenden Folgen wirksam entgegengetreten werden könnte.
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Der Aufbau bekannter Vorrichtungen zur Versickerung von gereinigtem
Abwasser ist sehr aufwendig. Es muß vorerst eine Grube ausgehoben werden, die bis
zu wasserdurchlässigen Bodenschichten reicht, wonach diese Grube, um ein Einstürzen
der Wände zu verhindern, ausgemauert werden muß. Diese Ausmauerung muß jedoch große
Zwischenräume aufweisen, durch welche das Wasser in die wasserdurchlässigen Bodenschichten
gelangen kann. Die Ausmauerung muß weiters eine Abdeckung erhalten, auf die darni
im allgemeinen wieder Erde gelagert wird.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin eine einfache und
ohne großen Aufwand herzustellende Vorrichtung zur Versickerung von gereinigtem
Abwasser, Regenwasser od.dgl.
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zu schafen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen
darin, daß in dem Raum ein zumindest; teilweise offenporiger Schaumstoff angeordnet
ist. Es ist somit nurmehr nötig, eine Grube auszuheben, in diese Grube einen, zumindest
teilweise offenporigen Schaumstoffkörper zu versenken und die Abwasserleitungen
in den Schaumstoff münden zu lassen.
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Je nach der Festigkeit des Schaumstoffes kann direkt Erdreich auf
den
Schaumstoff aufgebracht werden, oder es besteht bei geringerer Festigkeit des Schaumstoffes
auch die Möglichkeit, eine Trägerplatte über dem Schaumstoff anzuordnen, welche
sich am Rand des Erdreiches abstützt; erst auf der Tragerplatte wird weitere Erde
angeordnet, sodaß wieder ein Abschluß mit der Erdoberflache erreicht wird.
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Es kann als zumindest teilweise offenporiger Schaumstoff ein harter
oder ein halbharter Schaumstoff vorzugsweise auf Polyurenvhanbasis, verwendet werden.
Bei harten oder halbharten Schaumstoffen genügt die Festigkeit des Schaumstoffes
im allgemeinden, um das darüber anzuordnende Erdreich zu halten.
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Als besonders günstig hat sich ein Polyurethan auf Polyätherbasis
erwiesen, da dessen chemische und biologische Bestandigkeit besonders groß ist.
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Selbst ein Abwasser, das mit an sich bekannten Mitteln gereinigt wurde
und mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung versickert werden soll, enthält
gelegentlich noch Trübstoffe.
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Bei vielen Vorrichtungen zur Versickerung von gereinigtem Abwasser
kommt es daher vorzeitig zu Störungen, da die noch vorhandenen Trübstoffe in Abwasser
die wasserdurchlässigen Bodenschichten verlegen. Dies kann bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dadurch verhindert werden, daß der Schaumstoff aus zumindest, zwei Teilen
besteht, wobei vorzugsweise ein oberer Teil eine Dichte von 50 bis loo kg/m³ und
ein unterer Teil eine Dichte von 25 bis 50 kg/m³ aufweist. Im oberen Teil des Schaumstoffes
wird noch eine Vorreinigung des Ab-Wassers vorgenommen, wodurch einer Verstöpfung
der wasserdurchlässigen Bodenschichten entgegengewirkt wird. Der obere Teil kann
dann fallweise oder bei Eedarf ausgewechselt, bzw.
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erneuert werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen
naher erläutert. Es zeigen Fig. 1 und Fig.2 jeweils einen Schnitt durch eine Vorrichtung
zur Versickerung von gereinigtem Wasser, welche bereits im Boden angeordnet ist
und Fig. 3 einen Schnitt durch den oberen Teil des Schaumstoffes.
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In Fig. 1 ist ein Schaumstoff 2 in einer wasserdurchlässigen Bodenschicht
1 angeordnet. Das Abwasser gelangt silber eine Leitung 5 in den Schaumstoff. 4 bedeutet
die Erdoberfläche.
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Das Raumgewicht des Schaumstoffkörpers kann zwischen 25 bis 150 kg/m)
betragen. Das Raurgewicht des zu verwendenden Schaumstoffes richtet sich sowohl
nach den Erfordernissen der Festigkeit, als auch nach der erforderlichen Kapazität,
das heißt, nach der pro Zeiteinheit und Volumenseinheit abzuleitenden Wassermenge.
Je größer das Raumgewicht des Schaumstoffes, um so größer wird die Festigkeit sein
und um sc geringer wird seine Kapazität sein. Ist sowohl eine hohe Festigkeit als
auch eine große Kapazität erwünscht, so ist es erforderlich, einen größeren Schaumstoffeleck
zu verwenden, als dies bei geringerem Raunigewicht nötig ware. Üblicherweise wird
man einen Schaumstoff mit einem Raumgewicht zwischen 25 und 50 kg/m3, insbesondere
zwischen so und 40 kg/m³ wählen.
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Die Angabe der Raumgewichte in der Figurenbeschreibung beziehen sich
auf flexiblen, halbharten und harten Polyurethanschaum.
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In Fig. 2 ist eine zweiteilige Vorrichtung dargestellt, wobei der
obere Teil 5 aus Schaumstoff ein wesentlich geringeres Volumen als der untere Teil
6 aus Schaumstoff aufweist. Die Fläche des oberen Teiles 5, die annähernd parallel
zur Erdoberfläche 4 angeordnet ist, ist jedoch größer als jene des unteren Teiles
6. Dadurch kann für den uiiteren Teil ein Schaumstoff mit geringem Raumgewicht verwendet
t erden, da ein Großteil der Kräfte durch den oberen Teil an die Erde
weitergeleitet
wird. Die Leitung 3 mündet im Zentrum des oberen Teiles.
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Der obere Teil 5 kann jedoch auch aus Beton oder einem anderen Material
bestehen, wodurch dann alle Kräfte an die Bodenschichten weitergeleitet werden.
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Der obere Teil 5 kann wie in Fig. 5 dargestellt, mehrere Verteilungsleitungen
7 aufweisen. Diese Verteilungsleitungen 7 können aus dem Schaumstoff bespielsweise
herausgefräst werden.
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Um Verstopfungen des unteren Teiles entgegenzuwirken, wird man im
allgemeinen das Raumgewicht das oberen Teiles höher wählen, als das Raumgewicht
des unteren Teiles, bei ungefähr gleicher Materialbeschaffenheit. Dadurch weist
der obere Teil kleinere Poren auf als der untere Teil, sodaß eventuell' vorhandene
Trübteilchen im Abwasser Iceine Verlegung des unteren Te-iles bewirken können. Es
ist bei Verlegungen von Vorrichtungen dieser Art lediglich erforderlich, den oberen
Teil 5 auszuwechseln, wonach die Funktion der gesamten Vorrichtung wieder gesichert
ist.
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Als Schaumstoff kommen nicht nur synthetische Schaumstoffe in Frage,
sondern es kommen auch anorganische Materialien mit einem großen Porenvolumen in
Frage.
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- Patentansprüche. -