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Führungsanordnung für Schrankauszüge Die erfindung bezieht sich auf
eine Führungsanordnung für Auszüge an Möbeln, z. B. Tonmöbeln, die eine Gleitschiene
besitzt, die an einer fest mit dem Schrank verbundenen Führungsanordnung, z. B.
einer Außenschiene verschiebbar und hierbei ein- und ausziehbar gelagert ist.
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Man benutst derartige Führungsanordnungen oft dazu, um Phonogeräte,
Fernsehgeräte od. dgl., die in der Bereitschaftsstellung in einem Schrank hinter
einer geschlossenen Schranktür untergebracht sind, im Bedarfsfalle in einfacher
Weise aus dem Schrank herauszuführen. Das entsprechende Gerät ist in diesen Fällen
meist auf einer Tragplatte verschwenkbar
aufgesetzt, die mit Hilfe
der Gleitachienen herausgezogen werden kann. Da diese Geräte mit empfindlichen Röhren,
Transistoren usw. bestückt sind, dürfen möglichst keine Krachütterungen während
des Herausziehena des Gerätes aus dem Schrank auftreten, daher soll also der Lauf
der Gleitschiene spielfrei erfolgen. Dieser spielfreie Lauf wird bei den bekannten
Anordnungen dadurch erreicht, daß man kleine twd kleinste Toleranzen bei der Herstellung
vorsieht, wobei allerdings große Herstellungskosten in Kauf genommen werden müssen.
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Der erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Führungsanordnung
der eingangs genannten Art das Spiel bein Herausziehen der Gleitschienen auch bei
großen Herstellungstoleranzen auszuschalten und sollt bei geringen Herstellungskosten
eine einwandfreie Funktion sicherzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gleitschiene
an der Außenschiene mit Hilfe mindestens eines Kugellagerkäfigs mit Lagerkugeln
gelagert ist und daß dem Kugellagerkäfig aufgrund einer Biegung um die Querachse
eine Vorspannung erteilt ist Den Kugellagerkäfig kann aber auch auf Grund einer
Biegung um die Längsachse eine Vorspannung erteilt~sein. Eine weitere Variante zum
Erzielen der Vorspannung besteht darin, daß dem Kugellagerkäfig
oder
den Kugellagerkäfigen um die Mittelachse eine Vorspannung erteilt wird.
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Die Vorteile, die mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Kugeilagerkäfig
erzielt werden, bestehen insbesondere darin, daß sich aufgrund der Vorspannung des
Kugellagerkäfigs selbst bei großen Herstellungstoleranzen der Außen- und Innenschiene
kein Spiel mehr ergibt. Der somit spielfreie Lauf der Gleitschiene stellt sicher,
daß selbst bei einem unachtsamen Herausziehen der infrage stehenden Geräte aus dem
Schrank Erschütterungen nicht mehr auftreten kennen.
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Dies trägt zu einer längeren Bebensdauer der Geräte bei.
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Da bei der erfindungsgemäßen Anordnung relativ große Toleranzen bei
der Herstellung der einzelnen Bauteile zugelaesen werden könnten, ergibt sich hieraus,die
Führungsanordnung nach der Erfindung preiswert herzustellen.
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Um den Zusammenbau der erfindungsgemäßen Gleitschiene zu erleichtern,
besteht s. B. nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Käfig des Kugellagers
aus einer Einheit mit einem mittleren kanalförmig ausgebildeten Steg, einem daran
anschließenden Boden und Seitenwandungen, die zur Halterung der Lagerkugeln dienen.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale einer Führungsanordnung nach der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung
eine Vorderansicht einer in einem Schrank eingebauten Führungsanordnung nach der
Erfindung, Fig, 2 eine Seitenansicht eines in der Pührungsanordnung nach Fig. 1
eingebauten Kugellagerkäfigs, der zum Erzielen einer Vorspannung um seine Querachse
gebogen ist, Fig. f eine Vorderansicht einer Variante des Kugellagerkäfigs nach
Fig. 2, der zum Erzielen einer Vorspannung um seine Längsachse gebogen ist, Fig.
4 eine Draufsicht einer weiteren Variante des Kugellagerkäfigs nach Fig. 2, der
zum Erzielen der Vorspannung um seine Mittelachse gebogen ist, Fig. 5 eine Vorderansicht
der Führungsanordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 6 eine Draufsicht
auf die Fährungsanordnung gemäß der Erfindung, Fig. 7 eine Variante der erfindungsgemäßen
Anordnung in schematischer Darstellung und in Vorderansicht, Fig. 8 eine Seitenansicht
der Anordnung nach Fig. 7 und Fig. 9 eine Alternativausführung zu der Anordnung
nach Fig. 8.
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Die erfindungsgemäße Führungsanordnung dient vorzugsweise zum störungs-
und erschütterungsfreien Ein- und Ausschieben von Pernseh- und Phonogeräten in und
aus einem Schrank nach Art der an sich bekannten sogenannten Fernseh-Auszüge. Eine
solche Führungsanordnung besteht im wesentlichen aus einer Außenschiene 1 und einer
darin über ein Kugellagerkäfig mit eingesetzten Lagerkugeln 3 verschiebbar angeordneten
Gleitschiene 4. Die Außenschiene 1 ist im Querschnitt annähernd U-förmig ausgebildet,
wobei die Seitenschenkel 5 etwa auf 2/3 ihrer Hohe eine rinnenartige, sich über
ihre ganze Länge erstreckende Einbuchtung 6 haben. Zu diesem Zweck verlaufen die
Schenkel 5 im unteren Teil schräg nach außen, während dao letzte obere Drittel jer
Seitenschenkel unter einem Winkel von ca. 90° zum unteren Teil der SeitenschenkeL
5 nach innen hin abgebogen ist. In den so gebildeten Rinnen
oder
Einbuchtungen 6 laufen die im Kugelkäfig 2 gehaltenen und aus diesem vorstehenden
Kugeln . Im Boden 7 der U-förmigen Außenschiene t sind an den beiden Enden zum Inneren
hin Anschlage 8 eingestanzt, die zur Bewegungsbegrenzung dienen, Die Anschläge 8
stehen so weit aus dem Boden 7 der Außenschiene 1 hervor, daß sie ein Weiterschieben
des Kugellagerkäfigs 2 verhindern. Im Boden 7 der Außenschiene sind versetzt nebeneinanderliegende
Bohrungen 9 vorgesehen, die von ihnen her angesenkt sind, um bei Verwendung entsprechend
ausgebildeter Schrauben für die Befestigung der Außenschiene 1 in einem Schrank
eine ebene Bodeninnenfläche der Außenschiene 1 zu erhalten. Die Bohrungen 9 erstrecken
sich beispielsweise vom linken Anschlag 8 im Boden 7 der Außenschiene bis zum linken
Ende der völlig aus der Außenschiene ausgefahrenen Innenschiene 4, d. h., wenn das
rechte Ende des Kugellagerkäfigs 2 am linken Anschlag 8 der Außenschiene 1 anliegt.
Durch diese Anordnung der Bohrungen 9 ist sichergestellt, daß sämtliche Bohrungen
zum Anbringen der Außenschiene 1 in einem Schrank ausgenutzt werden können, da sie
in der ausgefahrenen Stellung der Innenschiene 4 nicht von dieser verdeckt sind.
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Wie bereits erwihnt, laufen in tier V-förmigen Iiiin' oder Einbuchtung
6 der Außenschiene 1 die im Kugellagerkäfig 2 geführten Kugeln 3 mit ihrer Außenseite.
An der Innenseite
laufen die Kugeln ) in einer entsprechend geformten,
ebenfalls V-förmigen Rinne lo der Innenschiene 4. Die beiden Einbuchtungen oder
Rinnen 6 und 10 sind mit den Öffnungen einander zugewandt. Die Gleitschiene 4 ist
kanalförmig ausgebildet und ihre Seitenwandungen 11 verlaufen zunächst schräg nach
innen und dann unter einem Winkel von annähernd 900 nach aussen, um die bereits
erwähnte Rinne oder Einbuchtung 10 zu bilden. An den Enden der Oberseite 12 der
Gleitschiene 4 sind zum Inneren hin Anschläge 13 eingestanzt, gegen die der Steg
14 bei entsprechender Verschiebung der Gleitschiene 4 anschlägt und die zur Bewegungsbegrenzung
dienen.
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Um nun einen spielfreien Lauf der Gleitschiene 4 in der Außenschiene
1 zu erhalten, ist der Kugellagerkäfig 2, wie in Fig. 2 gezeigt, unter Vorspannung
gesetzt, indem er um seine Querachse, die bei 15 angedeutet ist, gebogen ist, so
daß der Kugelkäfig 2 in eingebautem Zustand unter Belastung und unter Spannung steht,
wodurch ein Spiel wischen der Außenschiene 1, dem Kugellagerkäfig 2 und der Gleitschiene
4 ausgeschaltet wird, da durch die Vorspannung und das Federn des Kugellagerkäfigs
mit den Lagerkugeln jede Ungenauigkeit und alle Abweichungen ausgeglichen werden.
Der Kugellagerkäfig 2 besteht aus einer Einheit, sie einen mittleren, kanalförmig
ausgebildeten Steg 14, einen daran anschließenden Boden 16 und Seitenwandungen 17
aufweist,
wobei diese Teils so einander zugeordnet sind, daß im
Querschnitt ein Gebilde entsteht, das die Gestalt von drei nebeneinanderliegenden
U hat, von denen die beiden äußeren U - U1 und U2 - mit der Öffnung zur Gleitschiene
4 gerichtet sind, während das mittlere U - U3 - mit der Öffnung zur Außenschiene
1 gerichtet ist.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 bis 6 ist der mittlere Steg 14
mit den Seitenwänden aus einem Stück, zO B. aus Blech hergestellt, wobei man z.
B. die Herstellung durch Pressen vornehmen kann. In den Seitenwandungen 17 des Kugellagerkäfigs
2 sind Elührungsöffnungen 18 für die Kugeln 3 eingelassen. In der Zeichnung sind
jeweils fünf dieser Offnungen 18 in einer Reihe nebeneinanderliegend pro Seitenwandung
17 dargestellt, die Anzahl dieserÖffnungen oder Aussparungen kann jedoch beliebig
sein, je nach Verwendungszweck, Länge der Schienen, Belastung usw.
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Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ausnehmungen 18 tür die Kugeln
ist eine Aussparung 19 vorgesehen, die von der Seitenwandung 17 über den Boden 16
bis annähernd zur Mitte des kanalförmig ausgebildeten Steges 14 des Kugellagerkäfigs
2 verläuft. Die Anordnung kann natürlich auch so getroffen sein, daß jeweils eine
Aussparung 19 nach zwei Ausnehmungen für die Lagerkugeln folgt oder daß die Anordnung
der ausnehmungen und Aussparungen wie in Fig. 2 erfolgt.
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Anstelle der Ausbildung des Kugellagerkäfigs 2 als Einheit, kann man
diesen auch in einzelne Abschnitte unterteilen, wobei es zweckmäßig ist, die Unterteilung
so vorzunehmen, daß die Trennlinien parallel zur Querachse 15 verlaufen und jeweils
in der Mitte der Ausnehmungen 19 im Steg 14 liegen. Eine derartige Unterteilung
des Kugellagerkäfigs ist in der Zeichnung allerdings nicht dargestellte Das Erhalten
einer Vorspannung ist nicht nur durch Biegen des Kugellagerkäfigs um seine Querachse
zu erzielen, sondern auch, wie in Fig. 5 dargestellt, durch eine Biegung um die
bei 20 angedeutete Längsachse. Darüber hinaus ist es möglicn, die gewünschte Vorspannung
durch Biegung des Kugellagerkäfigs um seine bei 21 angedeutete Mittelachse zu erzielen,
was in Fig. 4 gezeigt ist.
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Wenn der Kugellagerkäfig einstückig ist, kann die Biegung um die Querachse
15 (Fig. 2) von einem zum anderen Ende hin kontinuierlich entlang einem Kreisbogen
oder annähernd einem Kreisbogen erfolgen, wobei es keine Rolle spielt, ob der Kugellagerkäfig
mit dem mittleren Steg 14 aus einem Stück besteht oder von diesem getrennt ist.
Dies trifft auch für die Vorspannung zu, die dadurch erteilt wird, daß man die Biegung
um die Mittelachse 21 (gem. Pig, 4) vornimmt.
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Bei der in Fig. 7 dargestellten Fihrungsanordnung nach der Erfindung
besteht der Kugellagerkäfig 2 aus zwei Partien, nämlich aus einem kanalförmig ausgebildeten,
mittleren Führungssteg 21 mit zugehörigen Bodenflanschen 22, die mit dem U-förmigen
Trägerteil 23 für die Kugeln 3 verbunden sind. Die Verbindung des Steges 21 mit
dem Trägerteil 23 kann durch Schrauben 24 erfolgen. Wie Fig. 8 zeigt, kann die Anordnung
der Führungsöffnungen in den Seitenwandungen des Trägerteils 23 analog derjenigen
des in Fig. 2 dargestellten Kugellagerkäfigs sein. In diesem Falle sind in den Seitenwandungen
des Trägerteils keine Ausnehmungen eingelassen, so daß die Sei-tenwandungen eine
durchgehende Flache bis auf die eingelassenen Führungsöffnungen bilden. flemgegenüber
ist bei dem in Fig. 9 dargestellten Trägerteil 23 jeweils zwischen den beiden äußeren
Führungsöffnungen 18 und der mittleren Führungsöffnung 18' eine Ausnehmung 24 vorgesehen.
Vorzugsweise besitzen die Seitenwandungen des U-förmigen Trägerteils 23 fünf nebeneinanderliegende
Führungsöffnungen 18 für die Kugeln 3, wobei der Abstand zwischen den jeweils an
den Enden der Seitenwandungen liegenden beiden Führungsöffnungen 18 wesentlich einer
ist als der Abstand dieser iMhrungsöffnungen 18 zu der mittleren Führungsöffnung
18'. Die Anzahl der Lagerkugeln und somit auch der Pührungsöffnungen kann jedoch
beliebig sein. Eine in den Zeichnungen nicht dargesteLlte Variante des aus zwei
Bauelementen 21, 25 bestehenden
Kugellagerkäfigs besteht darin,
daß der U-förmige Trägerteil 25 und/oder der kanalförmige Steg 21 parallel zur Querachse
in mehrere Einzelabschnitte unterteilt ist. Im übrigen kann man auch die Führungsöffnungen
18 quadratisch ausbilden.
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Es ergeben sich also verschiedene Varianten für den Kugellagerkäfig,
die Trägerpartie für die Lagerkugeln kann mit dem mittleren Steg 14 wie bei der
Ausführungsform nach Fig. 3 aus einem Stück bestehen, sie kann jedoch von diesem
auch getrennt sein, wie in Fig. 7 dargestellt ist. Während in diesen beiden Pällen
der Steg und die Trägerpartie sich über die ganze Länge der Führungsanordnung erstrecken,
kann man auch vorsehen, daß der Kugellagerkäfig und der Steg aus einzelnen Abschnitten
bestehen, die entlang Trennlinien quer zur Längsmittelachse unterteilt sind, wobei
in diesem Falle entweder die einzelnen Stegabschnitte mit den einzelnen Trägerpartieabschnitten
aus einem Stück bestehen oder aber innerhalb der einzelnen Abschnitte die Stegabschnitte
von den Trägerpartieabschnitten getrennt sind0 Es kann schließlich auch vorgesehen
sein, daß der mittlere Führungssteg 14 aus einem Stück besteht, daß jedoch die Trägerpartie
aus einzelnen Abschnitten besteht, die aneinandergereiht sind und lose an den mittleren
Sezg angelegt oder mit diesem verbunden sind.
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Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Führungsanordnung ist mit ihrer
Außenschiene 1 fest mit einer in einem Schrank angeordneten Stützplatte 24 verbunden.
Die Stützplatte 24 ist an einem Schrankunterteil 25 befestigt.
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Die Gleitschiene 4 der Führungsanordnung ist nun mit einer Tragplatte
26 für einen Fernsehapparat 27 verbunden. Selbstverständlich kann die Verbindung
zwischen Tragplatte und Innenschiene 4 in an sich bekannter Weise durch an sich
bekannte andere Mittel wie z. B.
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Schrauben, Nägel usw. erfolgen. Wird jetzt bei Benutzung des Fernsehapparates
27 dieser aus dem Schrank hervorgezogen, so läuft die Innenschiene 4 aufgrund der
erfindungsgemäß angebrachten Vorspannung des Kugellagerkäfigs 2 in der Außenschiene
1 ohne jegliches Spiel, so daß Erschütterungen vermieden werden und damit eine Schonung
der empfindlichen Röhren des Fernsehapparates 27 gegeben ist, woraus eine längere
Lebensdauer des Fernsehapparates resultiert.
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Zweckmäßigerweise wird der erfindungsgemäße Erfolg auch noch dadurch
unterstützt, daß man den Kugellagerkäfig aus einem leicht federnden Material herstellt.