DE2145322A1 - Numerische Drehmaschinensteuerung - Google Patents
Numerische DrehmaschinensteuerungInfo
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Description
Dipl. Ing. H. Η,· :x
8 MUnchen i5,Ho*öri$ir.23
Bendix Center 8. September 1971
Southfield,Mich.48075,USA Anwaltsakte M-1744
Numerische Drehmaschinensteuerung
Die Erfindung betrifft eine numerische Steuerung für eine Drehmaschine,
die der Härte des zu bearbeitenden Werkstücks angepaßt werden kann, um die Spindeldrehzahl und den Vorschub zu steuern,
wodurch sich eine bestimmte Gebrauchslebensdauer des Werkzeugs und eine maximale Menge der Spanabhebung während dieser Gebrauchslebensdauer
ergibt.
Numerische Kopiersteuerungen zur Steuerung der Bewegungsbahn des spanabhebenden Werkzeugs einer Werkzeugmaschine gegenüber dem
durch die Maschine bearbeitenden Werkzeug aufgrund von eingegebenen numerischen Daten sind weit verbreitet. Außer den Daten
für die gewünschte Bewegungsbahn können die der Anlage eingegebenen numerischen Daten auch Daten für die Bewegungsgeschwindigkeit
des Schneidwerkzeugs längs der Bahn sowie für die Drehzahl der Maschinenspindel enthalten.
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Bei der Aufbereitung der numerischen Daten sind die genauen Bedingungen,
unter welchen die Maschine ein bestimmtes Werkstück formgebend bearbeitet, unbekannt, und somit muß der ungünstigste
mögliche Fall berücksichtigt werden, und dementsprechend müssen vorsichtig bewertete Werkzeugvorschübe und Spindeldrehzahlen programmiert
werden. Die wichtigste hierbei auftretende Variable ist die Härte des zu verformenden Werkstücks, die sich infolge
der speziellen Metallegierung, Schwankungen bei der Wärmebehandlung oder Vergütung oder auch infolge der WerkstoffVerhärtung
als Ergebnis vorhergehender Bearbeitungsgänge in einem weiten Bereich verändern kann. Somit werden bei der Programmierung relativ
langsame Vorschübe und Drehzahlen berücksichtigt, die sich für die spanabhebende Bearbeitung der härtesten möglichen Werkstoffe
eignet, wobei man im aktiven Betrieb auf die höheren Produktionsgeschwindigkeiten
verzichtet, die dann erreicht werden könnten, wenn der Werkstoff weicher ist als der programmierte.
Ebenso kann an der Anlage eine Handeingabe für die Daten vorgesehen sein, die zur Übersteuerung der programmierten Vorschub-
und Drehzahlwerte verwandt werden kann. Der Bedienungsmann kann
jedoch häufig die nachteiligen Schneidbedingungen nicht schnell genug erkennen und schnell genug darauf reagieren, um Schaden am
Werkzeug oder am Werkstück zu vermeiden, und ist außerdem bestrebt, bei der Übersteuerung der programmierten Geschwindigkeiten
Vorsicht walten zu lassen, wodurch sich eine unrationelle Leistung der Anlage ergibt.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden anpassungsfähige numerische
Steuerungen entwickelt, welche die dem eigentlichen spanabhebenoen
Vorgang begleitenden Parameter messen, wie z.B. die Werkzeu^kraft
bzw. das Werkzeugmoment, die Schwingungen und Temperatur der Werkzeugmaschine und so weiter, und die die Vorschübe und
Drehzahlen in einer bestimmten aus mehreren Möglichkeiten gewählten Betriebsart steuern, d.h. es werden optimierend Rückführungs-
oder Regelmessungen zur Berechnung der Parameter und der Wirksamkeit der spanabhebenden Maschine durchgeführt, wobei
im Regelkreis die Steuersignale direkte Funktionen der gemessenen Parameter sind oder im Optimierungsbetrieb innerhalb der Grenzwerte
liegen, die der Anlage eingegeben und die durch die Regelsignale gesichert werden.
Die Erfindung betrifft eine solche Anpassungssteuerung, bei welcher
der Vorschub des Schneidwerkzeugs und die Drehzahl der Spindel einer Drehmaschine in einem Regelkreis als Funktion der Härte
des Werkstücks gesteuert werden, wobei diese Härte durch eine Messung der Schnittkraft bestimmt wird, die durch das Werkzeug
ausgeübt wird, um eine annähernd vorhersagbare Gebrauchslebensdauer
für das spanabhebende Werkzeug zu erreichen und die Menge des Spanabhubs während dieser Gebrauchslebensdauer zu optimieren.
Die Forderung, die Vorschübe und Drehzahlen so zu steuern, daß eine bestimmte Gebrauchslebensdauer erreicht wird, ergibt sich
aus dem Verhältnis zwischen den Produktionskosten der maschinenbearbeiteten Teile, der Standzeit des Werkzeugs und dem Ausstoß
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oder Produktionsgeschwindigkeit. Unter Verwendung von langsamen
Schnittgeschwindigkeiten und einer geringen Zerspanungsleistung läßt sich eine sehr lange Standzeit oder Gebrauchslebensdauer des
Werkzeugs erreichen, und die ,gesamte Metallzerspanung während dieer
Werkzeugstandzeit wird sehr groß sein, doch ist der Ausstoß der Maschine sehr klein. Am anderen Extrem ergeben hohe Schnittgeschwindigkeiten
und Zerspanungsleistungen eine sehr kurze Bearbeitungszeit für ein einzelnes Teil und maximieren damit
kurzfristig den Ausstoß, jedoch wird die Standzeit des Werkzeugs sehr verkürzt, was einen häufigen Werkzeugwechsel mit den entsprechend
langen Rüstzeiten bedingt, wodurch der tatsächliche Ausstoß langfristig ebenfalls herabgesetzt wird. Ebenso ist dann
die gesamte lietallzerspanung während der Werkzeugstandzeit sehr gering, wodurch die anteiligen Bearbeitungskosten bei der Herstellung
eines jeden Teils erhöht werden. Zwischen diesen beiden
Extremen liegen die Werte für die Gebrauchslebensdauer des Werkzeugs, mit welchen die Teilekosten weitgehend herabgesetzt werden
bzw. der Gewinn pro Teil auf der Grundlage der Bearbeitungs- und Lohnkosten pro Minute, der Werkzeugkosten und der Zeit für den
Werkzeugwechsel und das Neuanlaufen des Programms maximiert wird.
Durch Schaffung einer voraussagbaren Werkzeugstandzeit können nicht nur die Kosten optimiert werden, sondern auch der Werkzeugwechsel
durch den Bedienungsmann kann einprogrammiert werden. Die erwartete Gebrauchslebensdauer des Werkzeugs kann in Form'
numerischer Daten in die Anlage eingegeben werden und laufend mit der bisherigen Standzeit eines bestimmten Werkzeugs ver-
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glichen werden, um ein Ausgangssignal zur Anzeige abzugeben, daß
ein Werkzeugwechsel vorgenommen werden muß, wenn beide Signale gleich sind. Dadurch braucht das Werkzeug nicht periodisch auf
Verschleiß untersucht zu werden, und es bedarf keines menschlichen Werturteils, wann ein Ersatz nötig ist.
Um diese programmierte Geschwindigkeit des Werkzeugverschleisses unabhängig von den verschiedenen Härten des Werkstücks zu erreichen,
werden die Vorschübe und Drehzahlen als Funktion der Härte gesteuert. Die momentan auftretende Härte des Werkstücks wird
durch die auf das Werkzeug ausgeübte Schnittkraft gemessen, da diese Kraft eine Funktion der bearbeiteten Zerspanungsfläche und
der Schwierigkeit ist, mit welcher der Span vom Werkstück abgetrennt wird. Je härter das Werkstück ist, umso größer ist der
Widerstand für das Abtrennen des Spans. Somit ist bei konstanten Zerspanungsleistungen, d.h. bei konstanter Schnittiefe und konstantem
Vorschub die Größe der auf das Werkzeug einwirkenden Kraft eine Furition der Härte des Werkstücks. Diese Größe könnte einfach
dadurch konstant gehalten werden, daß der Vorschub in Abhängigkeit
von den abgetasteten Veränderungen des Kraftmoments oder der Härte ohne Einstellung der Schnittgeschwindigkeit oder der Spindeldrehzahl
angepaßt wird. Da jedoch die Werkzeugstandzeit eine Funktion sowohl der Schnittgeschwindigkeit als auch der Zerspanungsleistung
und der Härte des Werkstücks ist, muß die Schnittgeschwindigkeit eingestellt werden, um einen konstanten Werkzeugverschleiß
für verschiedene Härte- und Vorschubwerke zu erhalten.; Da die Schnittgeschwindigkeit einen erheblich größeren Einfluß
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auf die Geschwindigkeit des Werkzeugverschleißes ausübt als der Vorschub, kann eine relativ kleine Änderung der Schnittgeschwindigkeit
starke Änderungen der Werkstückhärte ausgleichen. Da die Abtragsgeschwindigkeit das Produkt aus der Schnittgeschwindigkeit
und der Zerspanungsleistung ist, bleibt der Produktionsverlust bei einer Herabsetzung der Schnittgeschwindigkeit relativ klein.
Damit erhält das erfindungsgemäße Anpassungsverfahren die programmierte
Werkzeugstandzeit so, daß sich während dieser Werkzeugstandzeit eine maximale Abtragungsgeschwindigkeit erreichen
läßt.
Das nachstehend im einzelnen beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung steuert den Maschinenvorschub als Funktion der Spindeldrehzahl.
Es steuert die Spindeldrehzahl als Funktion des Radius des bearbeiteten Teils, so daß die Regelwerte unabhängig vom Radius
des Teils in Oberflächenweg pro Minute (SFM = surface feetper-minute)
ausgedrückt werden können. Bei der Ableitung des Vorschubs in Wegeinheiten pro Minute (IPR = inches-per-minute)
und der Spindeldrehzahl in Oberflächenweg pro Minute wird nur ein einziger Regelwert verwandt. Dieser Wert, der Sollpunkt für die
Schnittkraft des Werkzeugs wird unter Verwendung von Daten des Lochstreifens gewonnen, die auch die Schnittiefe enthalten. Der
Vorschub in Wegeinheiten pro Minute (IPR) wird so festgelegt, daß die gemessene Schnittkraft des Werkzeugs gleich ist dem Sollpunktwert. Die Drehzahl in Oberflächenweg pro Minute (SFM) wird unter
Verwendung des so bestimmten IPR-Wertes errechnet. Das Signal für die Wegeinheit pro Umdrehung (IPR) wird so abgeleitet, daß
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die durch den Vorschub, die Schnittiefe und die Schnittgeschwindigkeit
bestimmte Zerspanungsleistung auf solchen Werten gehalten wird, daß keine übermäßigen Kräfte auf das Werkzeug einwirken
können, die dessen Bruch verursachen könnten. Für eine gegebene Schnittiefe kann diese maximale Sicherheitszerspanungskraft aus
empirischen Daten errechnet werden, wobei diese Berechnung entweder
separat durch den Programmierer oder im On-Line-Betrieb durch den Rechner für das gespeicherte Programm durchgeführt
werden kann. Der Sollpunkt für die Schnittkraft wird laufend mit der IST-Schnittkraft verglichen, und der I PP.-Wert wird als Funktion
des Verhältnisses zwischen diesen beiden Werten verändert. Diese Veränderung erfolgt periodisch, damit die Steuerung Zeit
hat, zwischen zwei ivertänderungen richtig einzuschwingen.
Indem der SFM-Wert aus dem IPR-Wert errechnet wird, wird die
Schnittgeschwindigkeit mit der Härte des Werkstücks verändert. Der Grund hierfür liegt darin, daß der durch dieses Verfahren bestimmte
IPR-Wert ein Haß für die Härte des Werkstücks darstellt.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung gewinnt
Steuerung ein IPR-Signal aus der IST-Schnittkraft sowie aus der programmierten Schnittiefe. Bei anderen Ausführungsbeispielen
kann die Schnittiefe mit einem geeigneten Taster direkt gemessen werden oder aus den'programmierten Bahndaten errechnet werden.
Das entstehende IPR-Signal ist umgekehrt proportional zur Werkstückhärte und stellt somit ein Maß für die Härte dar, und der
Vorschub wird als direkte Funktion dieses Wertes sowie als Funktion der Spindeldrehzahl gesteuert. Die Schnittgeschwindigkeit
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in Oberflächenweg pro Minute (SFM) wird aus dem IPR-Signal errechnet,
\vobei eine Gleichung benützt wird, die aus empirischen
Versuchen für den Wert von IPR abgeleitet ist, mit dem sich eine bestimmte Werkzeugstandzeit unter wechselnden Werten für die
Schnittgeschwindigkeit und die ScLnittiefe erreichen läßt. Da die Schnittkraft des Werkzeugs eine Funktion sowohl des Vorschubs
und der Schnittiefe als auch der Werkstückhärte ist und ziemlich unabhängig von der Schnittgeschwindigkeit ist, kann der Vorschub
in umgekehrtem Verhältnis ,der Werlstückhärte nachgeführt werden,
und die Schnittgeschwindigkeit wird so eingestellt, daß sich die programmierte Werkzeugstandzeit für die gegebene Werkstückhärte
erreichen läßt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine numerische
Steuerung zu schaffen, welche die Vorschübe des Schneidwerkzeugs und die Spindeldrehzahlen anpassungsfähig als Funktion der Werkstückhärte
verändert, um eine bestimmte optimale Werkzeugstandzeit sowie einen maximalen Metallabtrag während dieser Standzeit
zu erreichen.
Die Erfindung ist nachstehend näher erläutert. Alle in der Beschreibung
enthaltenen Merkmale und Maßnahmen können von erfindungswesentlicher
Bedeutung sein. Die einzige Zeichnung zeigt das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung teilweise als
Blockschaltbild und teilweise als Schemazeichnung.
In der Zeichnung ist das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung
als numerische Steuerung für eine Drehmaschine schematisch
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bei der Bearbeitung des Werkstücks 10 dargestellt. Das Werkstück wird durch den Spindeltrieb 12 gedreht und durch den Drehmeißel
14 bearbeitet, der radial gegenüber der Drehachse des Werkstücks durch den Antrieb 16 für die X-Achse und längs der Drehachse des
Werkstücks durch an Antrieb 18 für die Z-Achse zugestellt wird. Der X-Achsenantrieb-16 bewegt den Drehmeißel 14 auf den beiden
Führungsbahnen 20 und wird selbst auf dem Schlitten 22 geführt, der durch den Z-Achsenantrieb 18 auf den beiden Führungsbahnen
24 verschoben wird.
Die erfindungsgemäße Anlage dient zur Abgabe von Steuersignalen
für den Spindeltrieb 12, den X-Achsentrieb 16 und den Z-Achsentrieb
18 in Abhängigkeit von Daten eines Datenträgers, der vorzugsweise in der Form eines herkömmlichen achtkanaligen Lochstreifens
28 ausgeführt ist. Der Lochstreifen ist im BCD-Code (binär kodierte Dezimalzahlen) kodiert, wobei sich jedes alphanumerische
Zeichen in der Breite des Streifens erstreckt. Der Streifen enthält bestimmte einführende Datenblocks, die wiederum
Daten enthalten, die während des gesamten Schnittvorgangs konstant bleiben. Weiter enthält der Streifen eine Reihe von Blöcken, die
jeweils einen Abschnitt der Sollbewegung bestimmen und auch andere Daten abgeben, die im Zusammenhang mit diesem Bewegungsabschnitt gebraucht werden. Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung enthält der Einführungsblock die folgenden Daten:
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Größe | Niedrigster Stellenwert |
Einheit | Kurzbe zeichnung |
Standzeiterwartung für Werkzeug |
0,1 | Minute | TL |
Maximaler IPR-Wert | 0,0001 | IPR | Max IPR |
Minimaler IPR-Wert | 0,0001 | IPR | Min IPR |
Schnittkraftkonstante Nullschirittiefe |
1,0 | Pfund (kg) | FCO |
Schnittkraftkonstante pro Schnittiefe |
1,0 | Pfund (kg) pro Zoll (cm) Schnittiefe |
FPK |
Maximaler SFM-Wert | 0,1 | SFi! | Max SFM |
Minimaler SF-Wert | 0,1 | SFM | Min SFM |
Zahlenbereichkonstante für die Schnittgeschwindigkeit 10,000
Konstante für den Schnittgeschwindigkeitsexponenten 0,01
CSK CSQ
Ein normaler Black für einen Bewegungsabschnitt aufdem Lochstreifen
enthältieinen Kode zur Kennzeichnung, daß es sich um
einen Datenblock handelt, eine Delta-X-Zahl, eine Delta-Z-Zahl,
die Zahl für die Schnittiefe in eintausenstel Zoll sowie den Kode für das Ende des Blocks. Alle diese Daten werden in der
herkömmlichen Weise für numerische Steuerungen kodiert.
Die auf dem Lochstreifen gespeicherten Daten werden durch den Lochstreifenleser 30 in elektrische Signale umgesetzt, der die
Zeichen seriell ausliest und sie an die Dekodier- und Speicher-
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einheit 32 abgibt, welche die Weiterleitung der einzelnen Daten bestimmt und diese solange speichert, bis sie von der Anlage angefordert
werden. Die Dekodier- und Speichereinheit steuert auch die Fortschaltung des Lochstreifenlesers 30. Die Daten eines Einführungsblocks
bleiben in der Dekodier- und Speichereinheit 32 während des gesamten Bearbeitungsvorgangs, wogegen die Daten eines
jeden Blocks nur solange gespeichert werden, bis der nächste Block ausgelesen wird.
Die Dekodier- und Speichereinheit 32 sowie die anderen elektronischen
Baugruppen mit Ausnahme des Lochstreifenlesers und der Interpolatoren
werden zu Erläuterungszwecken als jeweils eigene Einheiten beschrieben, doch im bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
werden ihre Funktionen durch einen entsprechend programmierten Allzweckrechner durchgeführt. Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dieser Rechner ein Mi,cro Systems Model
810 Computer. Bei anderen Ausführungsbeispielen können größere und schnellere Computer verwandt werden oder die Anlage kann fest
verdrahtet sein. Die Funktion der einzelnen Einheiten des Allzweckrechners wird genügend genau erklärt, damit ein in Echtzeitsystemen
erfahrener Systemanalysator das entsprechende Steuerprogramm für jeden genügend großen Rechner erstellen kann, der zur
Durchführung der gewünschten Arbeitsgänge befähigt ist, oder damit
ein auf dem Gebiet der Digitalschaltungen erfahrener Ingenieur die fest verdrahtete Anlage zur Durchführung dieser
Arbeitsgänge entwickeln kann.
' ' " ' —12-
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Die Daten für die Standzeiterwartung des Werkzeugs TL gelangen von der Einheit 32 an den Werkzeugstandzeitabtaster 34, der auch
die Zeit des zerspanenden Vorgangs mißt. Diese beiden Zahlen werden laufend miteinander verglichen,und wenn sie gleich sind, wird
eine geeignete Warnvorrichtung 36, z.B*. ein Signallicht oder
Signalhorn beaufschlagt, um dem Bedienungsmann der Ilaschine zu
■melden, daß die Zeit für einen Werkzeugwechsel gekommen ist.Dies
enthebt den Bedienungsmann der Notwendigkeit der regelmäßigen Überprüfung des Werkzeugs auf Verschleiß.
Die Größen FCO, FPK, Schnittiefe, Max IPR und Min IPR dinen zur Errechnung des IPR-Wertes, wobei diese Aufgabe des Computers
durch die Einheit 38 ausgeführt wird.
Die Einheit 38 empfängt auch das Ausgangssignal des mit dem Werkzeug
14 verbundenen Schnittkraftabtasters 40, der die normale Kraft mißt, welche durch das Werkstück auf das Werkzeug ausgeübt
wird. Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird diese Kraft dadurch gemessen, daß Dehnungsmesser an den Halterung
sschrauben des Werkzeugrevolvers angebracht werden, doch
können auch andere bekannte Verfahren zur Messung dieser Normalkraft und zur Erzeugung eines ihr proportionalen elektrischen
Signals angewandt werden.
Die Einheit 38 errechnet zuerst den Sollpunkt für die Schnittkraft,
der eine Funktion der Schnittiefe nach der folgenden Gleichung ist:
Sollpunkt = FCO + (D · FPK)
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Die Konstanten FCO und FPK werden empirisch durch eine Versuchsreihe
bestimmte, in welcher die maximale sichere Kraft festgelegt wird, die bei einer bestimmten Schnittiefe auf das Werkzeug einwirken
darf. Diese empirischen Werte gelten nur für eine bestimmte Form des Drehmeißels und müssen geändert werden, wenn das Werkzeug
ausgewechselt wird. Der Sollpunkt sowie das Ausgangssignal des Schnittkraftabtasters werden periodisch zur Errechnung und
Fortschreibung des IPR-Signals nach der folgenden Gleichung verwandt
:
Neuer IPR-Wert = Sollschnittkraft
Istschnittkraft · Alter IPR-Wert
Diese Berechnung wird in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt und sie erhöht in anpassender Weise den IPR-Wert als Prozentsatz
seiner Abweichung vom Sollwert, bis er diesem Sollwert gleich ist. Der errechnete Wert IPR wird mit den Maximal- und
Minimalwerten verglichen, und wenn er diese Grenzen überschreitet, dann wird der Grenzwert durch die Ailage verarbeitet und nicht der
berechnete Wert.
Die so gewählte IPR-Zahl dient dann zur Berechnung der Vorschubzahl
(FRN). Diese Funktion wird durch den programmierten Regler 42 durchgeführt, der die IPR-Zahl und die Delta-X- und Delta-Z-Zahl
von der Dekodier- und Speichereinheit 32 empfängt. Die Rechnung besteht aus der Lösung der Gleichung:
FRN - IPR * K
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wobei K eine Systemkonstante ist, die nicht verändert zu werden braucht.
Die Vorschubzahl wird in Verbindung mit einem Impulszug des Wandlers
46 verwendet, der durch ein entsprechendes Vorgelege an den Spindeltrieb 12 gekuppelt ist. Für jedes Rotationsinkrement der
Spindel gibt der Wandler 46 einen Ausgangsimpuls ab. Der Wandler
ist bekannt und kann mit drei Bürsten versehen sein, so daß der Drehsinn der Spindel vom Zeitpunkt des Auftretens dieser Impise
an den Bürsten abgegriffen werden kann. Der Wandler 46 greift diesen Drehsinn ab und löscht die restlichen Impulse, die infolge
von Schwingungen der Anlage auftreten, und gibt seinen Ausgangsimpulszug an das Synchronisierungsgerät 48 ab, das die Impulstaktzeiten
mit der Gesamtarbeitsgeschwincligkeit der Anlage in
Übereinstimmung bringt.
Das Ausgangssignal des Synchronisierungsgerätes 48 sowie die Vorschubzahl
des Reglers 42 gelangen an den Vorschubinterpolator Der Interpolator 44 ist vorzugsweise ein bekannter Differentialanalysator,
dessen Ausgangsimpuls mit einer seinem Eingangsimpulszug proportionalen Geschwindigkeit abgegeben wird, wobei dieser
Eingangsimpulszug vom Synchronisierungsgerät 48 her und die Vorschubzahl vom Regler 42 her anliegen. Die Verarbeitung erfolgt
durch Addition der Vorschubzahl in ein Register, wenn ein Impuls vom Wandler 46 her anliegt und durch Erzeugung von Ausgangsimpulsen,
wenn im Register ein Überlauf auftritt. Dieser Überlauf tritt mit einer Geschwindigkeit auf, die der Eingangsimpulsge-
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- 15 scliwindigkeit und der Größe der Vorschubzahl proportional ist.
33er Vorsclmbinterpolator 44 sowie die anderen Interpolatoren der Anlage sind kein Teil des Allzweckreclmers, sondern fest verdrahtete
Einheiten. Diese Beschaltung wurde gewählt, um eine Überlastung der Allzweckrec'uners durch den einfachen, jedoch mit
hoher Geschwindigkeit durchgeführten Interpolationsvorgang zu vermeiden.
Das Ausgangssignal des Vorschubinterpolators 44 gelangt an den Interpolator 50 für die X-Achse und den Interpolator 52 für die.
Z-Achse. Diese Einheiten empfangen auch die Delta-X- und die
Delta-Z-Zahl von der Dekodier- und Speichereinheit 32 und geben
Ausgangsimpulszüge ab, die diesen Zahlen einerseits und den Vor- -?chubimpulszug des Interpolators 44 andererseits proportional
sind. Der Ausgangsimpulszug des Interpolators 50 . für die X-Achse gelangt an den Servomotor 16 für die X-Achse, der vorzugsweise
als eine bekannte phasenanaloge Schaltung ausgelegt ist und für jeden empfangenen Impuls ein Inkrement einer Abtriebsbewegung erzeugt.
Der Ausgangsimpulszug des Interpolators 52 für die Z-Achse gelangt
in gleicher Weise an den Servomotor 18 für die Z-Achse. Dementsprechend wird das Werkzeug 14 in der X- und der Z-Achse mit Geschwindigkeiten
bewegt, die einerseits den in einem bestimmten Datenblock des ausgelesenen Lochstreifens enthaltenen Befehlszahlen und andererseits der errechnften Vorschubzahl proportional
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Das Ausgangssignal des Reglers 42, der die Vorschubzahlen errechnet,
dient auch zur Berechnung der SFM-Zahl. Diese Rechnung wird durch den Allzweckrechner an dem entsprechenden Punkt seines Arbeitszyklus
durchgeführt, jedoch für die Zwecke der Erläuterung wird diese Rechnung in der Beschreibung- durch die Einheit 60
durchgeführt. Die durchgeführte Pechnung lautet:
SFM = CSK -. IPRCSQ
Die Konstanten CSK und CSQ werden nach Dekodierung und Speicherung
durch die Einheit 32 vom Einführungsblock ausgelesen und durch Versuche für die Drehschnittgeschwindigkeit empirisch gewonnen,
die erforderlich ist, um bei einer bestimmten Zerspanungsleistung eine gegebene Werkzeugstandzeit zu erreichen. Die Gleichung/wurde
von einem mathematischen Modell des Schneidvorgangs abgeleitet, und andere Gleichungen, die mit den empirisch gewonnen Daten
vereinbar sind, können ebenso verwandt werden.
Zur Steuerung der Spindeldrehzahl wird die errechnete SFM-Zahl
zusammen mit den Signal für den Radius des Bearbeitungsschnittes verwendet. Diese Berechnung wird durch die Einheit 62 durchgeführt,
an der das Ausgangssignal des R-Speichers 64 anliegt. Der
R-Speicher empfängt die Befehlsimpulse für die X-Achse vom Interpolator 50 und speichert sie in zweiseitiger Richtung (additiv
und subtraktiv), um eine Zahl zu errechnen, die dem Ist-Schneidradius gleich ist. Diese Zahl wird dann zusammen mit der SFM-Zahl
der Einheit 62 eingegeben. Die SFM-Zahl wird durch den Radius geteilt, wodurch eine RPM-Zahl entsteht. Der errechnete Wert
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— j ι -.
von RPM dient dann zur Steuerung der Drehzahl des Spindeltriebs 12.
Im Betrieb liest der Lochstreifenleser 30 die Einführungsdaten
des ersten Blocks auf dem Lochstreifen 28, und diese Daten werden durch den Allzweckrechner dekodiert und gespeichert, wobei diese
Funktion zu Zwecken der Erläuterung in der Dekodier- und Speichereinheit 32 durchgeführt wird. Dann wird der Anfangsblock der Weg-•iDschnittdaten
vom Lochstreifenleser 30 gelesen, und auf der Grundlage der programmierten Schnittiefe wird die Sollschnittkraft errechnet
und mit der Ist-Schnittkraft verglichen, um eine IPR-Zahl
zu erhalten. Diese Zahl (bzw. ihr Grenzwert, wenn diese Zahl eine Grenze übersteigt) wird gespeichert und zusammen mit den Daten
für Delta-X und Delta-Z in dem gerade ausgelesenen Block verwendet,
um eine Vorschubzahl zu errechnen. Mit Hilfe dieser Vorschubzahl erhält man dann einen konstanten IPR-Wert unabhängig
von der Länge des befohlenen Bewegungsabschnittes. Diese Vorschubzahl wird als Funktion der Spindeldrehzahl interpoliert,
um die Vorschubbefehle für die Interpolatoren der X- und Z-Achse abzuleiten, welche die Impulszüge zur Steuerung der Bewegungen
in der X- und Z-Achse erzeugen. Mit diesem Arbeitsgang erhält man den befohlenen Weg pro Umdrehung (IPP), und dieser Weg pro Umdrehung
wird periodisch angepaßt, um sich dem Soll-IPR-Wert anzunähern.
Bei größerer Härte des Werkstücks verringert sich der IPR-Wert, und damit paßt sich die Anlage an die Härte des Werk
Stücks an.
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Um eine konstante Werkzeugstandzeit unabhängig von diesen Änderungen
der IPR-Werte zu erreichen, wird die IPR-Zahl zur Errechnung
der entsprechenden SFM-Zahl benutzt. Diese Zahl wird als Funktion des Ist-Radius des bearbeiteten Teils verarbeitet, um
eine RPM-Zahl abzuleiten, welche den Spindeltrieb steuert. Auf diese Weise wird die IPR-Zahl der Werkstückhärte angepaßt, und
die Spindeldrehzahl wird verändert, um trotz der Vorschubänderungen eine konstante Gebrauchslebensdauer des Werkzeugs zu erhalten.
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Claims (6)
- PatentansprücheNumerische Steuerung für eine Drehmaschine mit einer ein Werkstück haltenden Drehspindel und einem gegenüber dem Werkstück verstellbaren Drehmeißel, bestehend aus: Einer Quelle von numerischen Daten für die Sollbewegungsbahn des Drehmeißels gegenüber dem Werkstück, einem Antrieb zur Positionierung des Ürehmeißels am Werkstück und einem Antrieb mit veränderlicher Drehzahl für die Spindel, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung die folgenden Bauteile umfaßt: Einen die zwischen dem Werkstück (10) und dem Drehmeißel (14) auftretende Kraft messenden Schnittkraftabtaster (40), einen Rechner (44,50,52), der die durch den Antrieb (16,18) am Drehmeißel (14) erzeugte Bewegung als Funktion der numerischen Daten für die Sollbahn und die Schnittkraft steuert, wobei der Rechner (60,64,62) auch die Drehzahl des Spindeltriebs (12) als Funktion der Ist-Schnittkraft in einer solchen Weisesteuert, daß eine bestimmte Werkzeugstandzeit erreicht ~20~ wird.209813/1086
- 2. Numerische Steuerung nacli Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Antrieb erzeugte Bewegungsgeschwindigkeit, der den Drehmeißel gegenüber dem Werkstück positioniert, durch Verwendung eines Drehzahlwandlers (46) eine Funktion der Drehzahl des Spindeltriebs ist. .
- 3. Numerische Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die numerischen Daten (28) Daten über die höchst-zulässige Kraft enthalten, die zwischen dem Drehmeißel und dem Werkstück auftreten darf sowie dadurch, daß die Arbeitsgeschwindigkeit des den Drehmeißel (14) positionierenden Antriebs (16,18) als Funktion des Verhältnisses zwischen der Ist-Kraft und der höchst—zulässigen Kraft gesteuert wird.
- 4. Numerische Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle für die numerischen Daten auch Daten über den Sollweg des Drehmeißels relativ zur Spindel in zwei zueinander senkrecht stehenden Achsen sowie über die Schnittiefe enthält, und daß der Rechner (32,38,42) von den numerischen Daten einen Sollwert für die durch den Drehmeißel auf das Werkstück ausgeübte Kraft ableitet, ferner dadurch, daß der rechner (42) einen Vorschubwert von der Ist-Schnittkraft (40) und von der errechneten Soll-Schnittkraft ableitet, und schließlich dadurch, daß die Bewegung (16,18) des Drehmeißels (14) gegenüber der Spindel sowie auch die Spindeldrehzahl (12) gemäß dem errechneten Vorschubwert und den numerischen Daten gesteuert werden.209813/1086
- 5. Numerische Steuerung nach. Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Steuerung der Spindeldrehzahl als Funktion des errechneten Vorschubs Mittel zur Bestimmung des Schnittradius (64) sowie zur Erzeugung (62) eines konstanten Signals enthält, das eine konstante Bewegungsgeschwindigkeit zwischen dem Drehmeißel und der Oberfläche des Werkstücks-unabhängig vom ausgeformten Radius erzeugt.
- 6. Numerische Steuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die numerischen Daten auch Daten über eine programmierte Werkzeugstandzeit enthalten, und daß die Anlage Mittel zur Festlegung (34) der Gebrauchslebensdauer des Drehmeißels enthält, wobei diese mit der programmierten Werkzeugstandzeit verglichen wird und ein Warnsignal (36) erzeugt wird, wenn beide Zeiten gleich sind.209813/1086ee it
Applications Claiming Priority (1)
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