DE2137747A1 - Selbsthaftendes Klebmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Selbsthaftendes Klebmaterial und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Gegenstände mit einer Beschichtung aus selbsthaftendem Klebstoff und Verfahren zur Herstellung
dieser Gegenstände. Unter einer selbsthaftenden Klebstoffbeschichtung
wird eine Beschichtung auf der Oberfläche" eines Gegenstandes verstanden, die, wenn diese Ober- ·
flache in Kontakt mit der Oberfläche eines anderen Gegenstandes gebracht wird, diese beiden Oberflächen ohne weitere
physikalische oder chemische Reaktion wie Verdampfung eines Lösungsmittels aus einem gelösten Klebstoff, Aushärten eines
reaktiven Klebstoffes oder Abkühlen eines Leimes aneinanderkleben läßt. Im allgemeinen kann ein auf diese Art durch
eine Beschichtung mit selbsthaftenden Klebstoff an eine
andere Oberfläche klebender Gegenstand durch Abziehen wieder entfernt werden.
Es ist bekannt, wenigstens eine Seite eines flexiblen Substrates wie Cellophan, durchscheinende oder nicht durch-
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scheinende Kunststoffe, Gewebe oder Metalle mit einem Klebstoff zu beschichten, so daß dieses Substrat beim Aufbringen
auf eine andere Oberfläche unter leichtem Druck daran kleben bleibt. Aus den US-Patentschriften 3 5J52 011
und 2 607 711 ist es bekannt, derartige beschichtete Substrate
in Form einer aufgewickelten Rolle herzustellen und zu lagern; diese Form ist ganz allgemein unter der Bezeichnung
Klebband bekannt. Zur Herstellung dieser Klebbänder wird im allgemeinen eine Oberfläche (die Unterseite) eines
Kunststoffmaterials oder eines ähnlichen Materials mit einer Rückenbeschichtung versehen und die andere Oberfläche
(die Oberseite) dieses Substrates zuerst mit einer Grundbeschichtung
zur Erzeugung einer besseren Bindung zwischen dem Substrat und dem anschließend aufgetragenen Klebstoff
versehen. Der Klebstoff wird in Lösung aufgetragen und das Lösungsmittel wird durch Erwärmen entfernt, wobei der Klebstoff
zu einem halbfesten, klebrigen Zustand aushärtet. Das so beschichtete Substrat wird dann in Rollen aufgewickelt.
Die rückseitige Beschichtung ist notwendig, damit die Verklebung des Klebstoffes mit der zweiten Oberseite beim Aufwickeln
nicht so ausgeprägt ist wie die Adhäsion des Klebstoffes zu dem damit beschichteten Substrat. Ohne eine derartige
rückseitige Beschichtung kann das Klebband seine Klebkraft dadurch einbüssen, daß der Klebstoff durch Verkleben
die Beschichtung auseinander reißt, also zur Delaminierung führt. Außerdem ist diese Beschichtung aus Verarbeitungs-
und Verwendungsgründen notwendig, damit sich die
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Rollen verhältnismäßig leicht abwickeln lassen, und zwar
sowohl die kleinen Klebbandrollen mit einem Durchmesser von ungefähr 2,5 cm als auch die Originalrollen mit einem
großen Durchmesser, von denen Klebbandstreifen abgetrennt
werden können. Wenn zum Abwickeln zu große Kräfte eingesetzt werden müssen, ergibt sich daraus ein übermässiges
Verdehnen der rückseitigen Beschichtung, was wiederum bei Papierklebbändern zum Verstrecken und bei Kunststoffklebbändern
zum Zerreißen der Mittelfolie oder teleskopartigem" Auseinanderziehen der gesamten Rolle führt.
Die Grundbeschichtung wird auf verschiedene Substrate aufgetragen,
um eine möglichst große Bindung zwischen der Klebmasse und der Oberfläche des Substrates zu gewährleisten.
Da Klebbänder auch zum Abdecken oder Festheften benutzt werden, müssen sie oft entfernt werden; man benötigt ein
Klebband, das sich auch unter schwierigen Bedingungen leicht wieder abziehen und die behandelte Oberfläche ohne Spuren
des Klebstoffes hinterläßt.
Die vorliegende Erfindung schlägt ein selbsthaftendes Klebmaterial
vor, das aus einem Substrat und einer auf mindestens einer Seite dieses Substrates angebrachten Beschichtung aus
Klebstoff besteht und daß dadurch gekennzeichnet ist, daß der Klebstoff der Beschichtung aus einem bis zu einem klebrigen
Zustand gehärteten Polythioäther besteht. Das erfindungsgemäße
Material kann hergestellt werden durch Beschichten von mindestens einer Seite des Substrates mit einer Mischung mit
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einem Gehalt an einem Poiyen und einem Polythiol und Aushärten der Mischung bis zur Klebrigkeit.
Das erfindungsgemäße Klebmaterial bietet gegenüber den bis jetzt gebräuchlichen Klebebändern mehrere Vorteile.
Ein Vorteil besteht darin, daß das erfindungsgemäße Klebmaterial
während der Herstellung beim Beschichten und Aushärten aus einfachem Feststoffen besteht. Es werden also
keine Lösungsmittel benötigt, die während der Entfernung des Lösungsmittel zu Bränden und Luftverschmutzung führen
können. Da keine Lösungsmittel eingesetzt werden, braucht auch keine Wärme angewendet zu werden, die sonst ihrerseits
zu Schädigungen des Substrates führen könnte.
Natürlich kann aber auch auf Wunsch zur Herstellung von Klebstoffen mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften
wie geringe Viscosität, bessserer Benetzbarkeit, geringes Schichtgewicht und Gleichförmigkeit der Klebstoff in Lösungsmitteln
gelöst werden. Gebräuchliche Lösungsmittel sind zum Beispiel aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
Ketone, Alkohole, aliphatische oder aromatische Ester oder Halogenkohlenwasserstoffe. Die Konzentration der Lösung kann
Je nach Wunsch geändert werden, sollte aber vorzugsweise
bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt zwischen 5 und 79%
liegen.
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Gegebenenfalls können auch Polymer/Wasserr'. oder Wasser/Γolymer-Emulsionen
hergestellt werden.
Die gegebenenfalls mögliche oder auch wünschenswerte Möglichkeit, die erfindungsgemäßen Klebmaterialien in Lösung
oder Emulsion zu verarbeiten, beeinträchtigt nicht den Hauptvorzug der vorliegenden Erfindung, daß mit Feststoffen gearbeitet
werden kann, zumal durch Lösung oder Emulsion die Haupteigenschaften des Endproduktes nicht verändert werden.
Ein weiterer Vorzug des erfindungsgernäßen Klebmaterials liegt
in der außerordentlich großen Adhäsion der Klebmasse zum Substrat, auf dem es gehärtet wurde. Dadurch fällt in den
meisten Anwendungsgebieter, die Notwendigkeit, Grundbeschichtungen
und rückseitige Beschichtungen vorzunehmen, fort.
Zvudem wird ein Verfahren vorgeschlagen, mit dem sich ein
schnelles effizientes Beschichten des Substrates mit dem Klebstoff und ein schnellen Aushärten durchführen läßt, wobei
die Adhäsion am Substrat größer ist als die Adhäsion an irgendeine später damit in Kontakt gebrachte Oberfläche.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ein Klebband
herstellen, das zum Aufwickeln auf einer Rolle keine Grundbeschichtung und keine rückseitige Beschichtung benötigt und das
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trotzdem beim Abwickeln der Rolle nicht zum Verkleben des Klebstoffes mit der benachbarten Oberfläche führt.
Die Klebstoffmischungen enthalten ein Polyen und ein PoIythiol,
die so ausgewählt werden, daß sie bein Aushärten zu einem klebrigen Polythioäther führen. Das Aushärten der
Mischungen kann durch Behandeln mit einem Radikalbildner erfolgen. Anwendbare Radikalbildner sind aktinische Belichtung,
insbesondere UV Licht, ß-Strahlung und ehemische Radikalbildner.
Von der Anmelderin sind in der deutschen Patentanmeldung P 1 720 856.9 Polyen/Polythiol-Mischungen, die durch Radikalbildner
zu Polythioäthern aushärtbar sind,zur Herstellung fester Gegenstände und in der deutschen Patentanmeldung
P 1 802 559.7 derartige Mischungen zur Herstellung von Bildern durch Belichtung einer Schicht derartiger Mischungen mit
aktlnischem Licht vorgeschlagen worden. Die in diesen Anmeldungen
aufgeführten Polyene und Polythiole können gegebenenfalls auch zur Herstellung der Polythioather-Klebstoffmischungen eingesetzt
werden. Die erfindungsgemäß verwendbaren Polyene und
Polyine sind einfache oder komplizierte Alkene oder Alkine mit einer Vielzahl von vorzugsweise endständigen oder fast
endständigen reaktiven Mehrfachbindungen je Molekül. Beispielsweise wird als Dien ein Polyen mit zwei reaktiven Kohlenstoff/
Kohlenstoff-Doppelbindungen je Molekül und als Diin ein Polyin
mit zwei reaktiven Dreifachbindungen je Molekül bezeichnet. Es können auch Moleküle mit einer Kombination von reaktiven
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Doppelbindungen und reaktiven Dreifachbindungen eingesetzt werden wie beispielsweise Monovinylacetylen, das definitionsgemäß
als ein Polyen-in bezeichnet wird. Zur Vereinfachung wird auf -diese Verbindungen in der Beschreibung auch unter
der Bezeichnung Polyen Bezug genommen.
Ein Teil, und zwar der bevorzugt verwendete, der erfindungsgemäß einsetzbaren Polyene enthält eine oder mehrere der
folgenden nicht konjugierten reaktiven Mehrfachbindungen:
I I
(1) -CH=CH- (5) -C=C-
(2) -C=C- (6) -C-CH- O) -CH=CH2 (7) -CH=C-(4)
-C=CH (8) -C=CH2
Andere erfindungsgeraäß einsetzbare Polyene sind ungesättigte
Polymere mit einer oder mehr Mehrfachbindungen in der Hauptkette des Moleküls. Dazu gehören die gebräuchlichen Elastomere aus
entsprechenden Dienmonomeren wie Polyisopren, Polybutadien, Styrol-ßutadien-Kautschuk, Isobutylen-Isopren-Kautschuk,
Polychloropren, Styrol-Butadien-A-crylnitril-Kautschuk und
ähnliche, ungesättigte Polyester, Polyamide und Polyurethane aus entsprechenden Monomeren mit einer reaktiven Mehrfachbindung
wie Polykondensate aus Adipinsäure - But ndiol, 1,6-Hexandiamin-Fumarsäure
und 2,4-Tolyl-diisocyanat-Butendiol und ähnliche
Verbindungen.
Weitere erfindungsgernäß einsetzbare Polyene enthalten mit
ungesättigten funktioneilen Gruppen konjugierte Mehrfachbin-
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düngen wie beispielsweise folgende Systeme:
11 t
-C=C-C- , -C=C-S- , und -C=C-P-
t I II 11
0 0 0
Zu diesem Verbindungstyp gehören z.B. Polyäthylenätherglycol-diacrylat
mit einem Molekulargewicht von 750, Polytetramethylenätherglycol-dimethacrylat mit einem Molekulargewicht
von ungefähr 1175,das Triacrylat des Reaktionsproduktes aus Tritnethylolpropan mit 20 Mol Äthylenoxid und
ähnliche Verbindungen.
Ganz allgemein haben die erfindungsgemäß verwendbaren "Polyene
ein Molekulargewicht in der Größenordnung von 64 bis 100 000, eine viskosität in der hauptsächlichen Größenordnung von 0
bis 100 000 000 cp bei 70°C und die allgemeine Formel:
A (X) in der X beispielsweise ? R oder R-C=C-m
R-C=C-
ist, m mindestens 2 bedeutet und R unabhängig voneinander jeweils
ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom oder eine Aryl-;substituierte Aryl-, Cycloalkyl-, substituierte Cycloalkyl-,
Aralkyl-, substituierte Aralkyl- Alkyl- oder substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 16 C-Atomen'und A eine mehrwertige
organische Gruppe ohne reaktive Doppelbindungen und ohne in Konjugation mit ungesättigten funktionellen Gruppen
stehende Doppelbindung bedeutet. A kann also auch carbocyclische oder heterocyclische Ringe bedeuten, vorzugsweise enthält A
aber Kohlenstoff/Kohlenstoff-, Kohlenstoff/Sauerstoff- oder
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Silicium/Sauerstoff- Ketten ohne reaktive Kohlenstoff/
Kohlenstoff-Doppelbindungen.
Zu den erfindungemäß verwendbaren Polyenen gehören auch
die eine endständige Crotyl-Gruppe aufweisenden Polyuiefchane
mit 2 reaktiven Doppelbindungen in fast endständiger Position, Terpolymere aus Äthylen, Propylen und nicht konjugierten
Dienen wie die Handelsmarke "Nordel lo4o" der Du Pont sowie
auch die in der Patentanmeldung P 1 720 856.9 aufgeführten Polyene. Die Bezeichnung Polythiole bezieht sich auf einfache
oder komplizierte organische Verbindungen die eine Vielzahl von endständigen oder fast endständigen funktionellen SH-Gruppen
je Molekül aufweisen. Die gebräuchlichen und auch hier erfindungsgemäß einsetzbaren Polythüe sind ausführlich
in der deutschen Patentanmeldung P 1 720 856.9 beschrieben.
Wichtig für die Herstellung der Polythioäther ist der Begriff der Funktionalität. Die Funktionalität bezieht sich auf die
durchschnittliche Anzahl an reaktiven Mehrfachbindungen oder Thiolgruppen je Molekül.des Polyens oder Polythiols. Beispielsweise
ist ein Trien ein Polyen mit durchschnittlich J5 reaktiven
Mehrfachbindungen je Molekül und hat daher eine Funktionalität
von 3· Ein polymeres Dithiol ist ein Polythiol mit durchschnittlich
2 Thiolgruppen je Molekül und hat daher eine Funktionalität von 2. Daraus ergibt sich, daß die Funktionalität eines Polyens
oder Polythiols zumeist in ganzen Zahlen ausgedrückt wird, obwohl in Praxis die Funktionalität zumeist eine gebrochene Zahl
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- 1O - . 213774?
darstellt. Beispielsweise hat zumeist ein Polyen mit der theoretischen nominellen Funktionalität von 2 tatsächlich
zumeist nur eine Funktionalität von etwas weniger als 2.
Wenn beispielsweise bei der Synthese eines Diens aus einem Glycol die Reaktion 100$ig entsprechend den theoretischen
Überlegungen ablaufen würde, würde das Reaktionsprodukt, vorausgesetzt es wurden lOQ$ig reine Ausgangsverbindungen
eingesetzt, eine Funktionalität von 2 haben. Falls die
Reaktion aber nur bis zu 90$ der Theorie verläuft, werden 10$ der Moleküle nur jeweils eine funktioneile Gruppe aufweisen
und es können auch Verbindungen auftreten, die keinerlei funktioneile Gruppe im Molekül tragen. Da aber ungefähr
90$ der Moleküle die erwünschte Dienstruktur aufweisen, wird
das Gesamtprodukt eine tatsächliche Funktionalität von 1,9
aufweisen. Derartige Produkte können erfindungsgemäß eingesetzt
werden und werden dann zumeist mit einer Funktionalität von 2 bezeichnet.
Auch die Herstellung der Polyene und Polythiole in situ fällt in den Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Polyenen
kann die Reaktion zwischen einem oder mehreren Polyolen mit einem Polyisocyanat benutzt werden oder die Reaktion eines
Polyols oder Polyamins mit einem doppelt oder dreifach ungesättigten Isocyanat. Weitherhin können Polyene mit Ester-
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gruppen durch Reaktion einer Polycarbonsäure mit doppelt oder dreifach ungesättigten Alkoholen hergestellt werden.
Die entsprechenden Synthesen, Katalysatoren und stöchiometrischen Mengen sind in der deutschen Patentanmeldung P 1 720 856.9
beschrieben. Eine andere Methode zur Herstellung der Polyene besteht in der Reaktion eines organischen Epoxids mit
mindestens 2 Epoxid-Gruppen im Molekül mit einem Hydrazin,
primären Amin, sekundären Amin, tertiären Aminsalz, organischen Alkoholen oder organischen Säuren, wobei diese Verbindungen
mindestens eine Doppel- oder Dreifachbindung im Molekül enthalten müssen. Eine entsprechende Reaktion kann auch durchgeführt
werden mit einem organischen Epoxid, das zumindest eine Doppel- oder Dreifachbindung aufweist,und einem Hydrazin
oder einer anderen' organischen Verbindung, die mindestens zwei aktive Wasserstoffatome aus funktioneilen Gruppen wie
-N-, -N-H, -OH,-SH, -B-H, und - P-H aufweist. H
Diese zwei Synthesewege (a) und (b) können durch folgende Gleichungen dargestellt werden
(a) CH„-CH
.-2 .
j
2
—5
CH0=CH-CH0
N-CH-CH 2 1
OH
'CH-CH-N
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^CH2CH=CH2
OH CH0-CH=CH0
BAD
(b) HO-CH2-CH2-CH2-CH2-Oh + 2 CH2-CH-CH2-O-CH2-CH=Ch2
IV.
CH2=CH-CH2-O-CH2-CH-CH2-O-CH2-CH2-CH2-CH2-O-CH2-CH-CH2-O-Ch2
OH
II
OH CH
II
CH
Die in Reaktion tretenden Verbindungen können ein beliebiges Molekulargewicht aufweisen, es können also Monomere oder
Polymere eingesetzt werden« Die eingesetzten Verbindungen können auch in der Funktionalität in bestimmten Grenzen
variieren; unabdingbar ist allerdings, daß das als Reaktionsprodukt
entstehende Polyen oder Polyin eine Funktionalität von mindestens 2 aufweisen muß.
Gemäß der vorliegenden Erfindung muß die eingesetzte PoIythioäther
bildende Mischung so ausgebildet sein, daß beim Härten ein klebriger Polythioäther entsteht. Nicht alle aus
Polyen/Polythiol/Mischungen herstellbaren vernetzten Polythioäther
haben selbsthaftende Klebstoffeigenschaften. Um diese
elastomeren, klebrigen Eigenschaften zu erzielen, müssen die
gehorteten Mischungen eine nur geringe Vernetzungsdichte , d.h. also eine nur geringe Anzahl an [Vernetzungen je Gewichtseinheit
der gehorteten Mischung, aufweisen. Diese geringe
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Vernetzungsdichte kann erreicht werden durch:(1) Verwendung eines Polyens mit hohen Äquivalentgewicht, das also nur
wenig ungesättigte Gruppen je Gewichtsteil Polyen aufweist (2) Verwendung eines Polythiols mit hohem Äquivalentgewicht,
das also nur wenig Thiolgruppen je Gewichtseinheit Polythiol aufweist (j5) durch Verwendung eines nicht stöchiometrischen
Verhältnisses von En-Gruppen zu Thiolgruppen (4) durch Verwendung von Polyenen und Polythiolen, die beide mehr als zwei
reaktive Gruppen je Molekül aufweisen und deren Funktionalität entsprechend über 2 liegt,siehe Beispiele 6,7,8 und 16.
Die verwendeten Polyene und Polythiole sollten'hauptsächlich
nicht kristallin sein. Die Funktionalität (f) des Polyens
wird bei der Herstellung festgelegt. Beispielsweise kann durch Veränderung des Zusatzes an Polyisocyanat zum ungesättigten
Alkohol die Funktionalität (f) beeinflußt werden, so daß bei Umsetzung in nicht stöchiometrischen Mengen (f)
schnell abnimmt und sich dadurch die Eigenschaften wie z.B. die Klebrigkeit des Elastomers andern. Bei Umsetzung bestimmter
Polyisocyanate mit ungesättigten Alkoholen kann das Verhältnis der eingesetzten Mengen von stöchiometrischen Mengen zur Erzeugung
eines (f) von ungefähr 4 bis 8 bis zu einem (f) von ungefähr 2 variiert werden, wobei letzteres zur Umsetzung
eines Polythiols zum Polythioäther notwendig ist.
Der Grad der Klebrigkeit hängt ebenfalls von dem Mengenverhältnis bei der Reaktion des Polyens und Polyols zum Polythioäther
ab. Durch Verändern der relativen Konzentrationsverhältnisse
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der beiden Reaktionspartner kann der Grad der Aushärtung und damit die Eigenschaften des resultierenden Polythioäthers
bestimmt werden. Es können stöchiometrische Mengen eingesetzt werden und zwar insbesondere dann, wenn (f) des
Polyens in der Größenordnung von 2 liegt, aber in einer bevorzugten Ausführungsform wird zumeist die Menge des
Polythiols etwas kleiner gehalten als zur Absättigung von (f) des Polyens notwendig ist. Die dabei gebildeten PoIythioätherelastomere
härten nicht zu harten Harzen aus, sondern härten zu einem elastomeren klebrigen Material.
Aus den folgenden Beispielen ergibt sich, daß bei Verwendung von nicht stöchiometrischen Mengen an Polyen zu Polythiol
klebrige Elastomere resultieren, während bei Verwendung stöchiometrischer Mengen 3 ines ähnlichen oder sogar des
gleichen Ausgangsmaterials,wie in der Patentanmeldung P 1 720 856.9 beschrieben feste Polythioäther entstehen.
Der Grad der Klebrigkeit ist weiterhin abhängig von den?
Äquivalentgewicht des Polyens. Ein hohes Äquivalentgewicht des Polyens führt zu einer geringen Vernetzungsdichte und
damit zu einem höheren Grad an Klebrigkeit, als bei Verwendung eines Polyens mit einem kleineren Äquivalentgewicht.
Partielles Aushärten ist eine ungenügende Methode,um Klebrigkeit
zu erzielen. Das bevorzugte Verfahren besteht in
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der Bestimmung der Klebrigkeit durch die genannten Methoden mit anschliessender vollständiger Aushärtung.
Gegebenenfalls kann der Klebstoff durch Zusatz von Klebharzen
verbessert werden. An sich sind die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Klebstoffe hochwertige
selbsthaftende Klebstoffe. Im allgemeinen wird kein Zusatz an Klebharz benötigt wie es normalerweise im Fall der gelösten
selbsthaftenden Klebstoffe auf Kautschukbasis notwendig ist. Auf Wunsch können aber auch zusätzliche gebräuchliche
Klebharze zugesätzt werden, beispielsweise Polyterpenharze wie ZONAREZ der Arizona Chemical Co. oder
hydrierte Esterharze wie Stabelite Ester ]5 der Hercules Co.;
synthetische Terpenharze wie Arkon P 115 der Arakawa Forest
Co., Kohlenwasser st off harze wie Exe ore ζ ECR 5 der I;sso
Chemicals, Polystyrolharze wie Piccolastic A5 der Picco
Chem Corp. und ähnliche Verbindungen.
Da die flüssigen härtbaren Polymere der vorliegenden Erfindung nach Aufbringen auf der Unterlage chemisch gehärtet
werden führt dies normalerweise zu einer guten Adhäsion der Klebstoffschicht auf der Unterlage. Daher ist zumeist die
sonst bei gelösten Kautschukklebstoffen übliche Grundbeschichtung
nicht notwendig. Bei einigen Arten der Unterlage kann aber trotzdem eine Grundbeschichtung oder eine Vorbehandlung
wünschenswert sein. Dabei können die üblichen Grund-
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beschichtungen wie beispielsweise mit Lösungen von Naturgummi oder Urethanelastomeren angewendet werden {wie auch
eine Vorbehandlung wie z.B. die Coronabehandlung durchführbar
ist.
In den bislang üblichen selbsthaftenden Klebstoffen können
Pigmente, Farbe und Fül-lstoffe zur Erzielung von Färbung
oder Undurchsichtigkeit des Klebstoffes zugesetzt werden. Im Fall der erfindungsgemäßen Klebstoffe ist dieser Zusatz
ebenfalls möglich, wenn die Aushärtung rr.it Hilfe von Röntgenstrahlen, γ - oder ß-Strahlung, Peroxiden oder Sauerstoff
durchgeführt wird.
Für den Fall, daß die Härtung mit UV Licht durchgeführt wird, müssen die Pigmente, Farben und Füllstoffe entsprechend
ihrer Durchlässigkeit für UV Licht ausgesucht werden. In diesem Fall können beispielsweise Barium- und Kalziumsalze eier
Titandioxyd eingesetzt werden.
Bei den üblichen selbsthaftenden Klebstoffen ist eine rückseitige Beschichtung im allgemeinen notwendig, damit das
Klebband sich leicht abwickeln läßt. Durch die rückseitige Beschichtung wird die Adhäsion zwischen den Klebstoff und
der nächsten Trägerschicht verringert. Tie Notwendigkeit einer rückseitigen Beschichtung hängt also sowohl von der
Zusammensetzung des Klebstoffes wie auch von der Trägerschicht
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ab. Mit dem erfindungsgemäßen Klebstoff ist eine rückseitige
Beschichtung irn allgemeinen bei den meisten Trägerschichten nicht notwendig/ für einige Trägerschichteh kann
allerdings eine derartige Beschichtung xvünschenswert sein. Derartige Beschichtungen zum leichteren Auseinandertrennen
enthalten beispielsweise Reaktionsprodukte aus Octadecylisocyanat und Polyvinylalkohol wie im US-Patent 2 532 011
beschrieben oder Polysiloxane wie im US-Patent 3 06l 567
beschrieben.
Die Aushärtung der Polyen/Poiythiol-Mischung durch Radikalbildner kann auf chemischen oder physikalischen V/ege erfolgen;
vorzugsweise werden Bestrahlungsmethoden eingesetzt. In den bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
wird das flüssige Polythioätherelastorner in bekannter Weise auf ein flexibles Substrat geschichtet wie beispielsweise
durch Aufsprühen oder Auftragen mit Hilfe von Messern oder Walzen oder durch Extrusionslaminierung, durch gegenläufige
Walzen, direkte oder indirekte Gravur oder durch Strangpressen von Bändern und Filmen oder durch andere Methoden. Anschließend
wird das beschichtete Substrat durch eine Bestrahlungszone geführt. Durch die Bestrahlung wird die Mischung zum Klebstoff
ausgehärtet und gleichzeitig fest an das Substrat gebunden. Die so gehärteten Klebstoffe sind "encohäsiv" d.h. also, daß
sie auf die Oberfläche, auf die sie aufgetragen sind, größere Cohäsionskräfte ausüben als Adhäsionskräfte auf irgendeine
Oberfläche mit der sie später in Kontakt geraten. Zum Aushärten kann aber auch ein gebräuchlicher chemischer Lichtpolymerisationsauslöser
angewendet werden. Zu dem mit den
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Polythioätherelastomeren beschichtbaren Substraten gehören Kunststoffe, Gewebe, Vliesstoffe, Papier, Metallfolien, mit
Kunststoff beschichtete Gewebe und andere Unterlagen. Als Endprodukte können Klebbänder, Cellophanbänder, Abdeck- und
ähnliche Papiere, Etiketten, Bänder, Streifen aus Aluminiumfolie,
Streifen aus Verbundgewebe, Streifen aus Fiberglas/
mit Kunststoff imprägnierte Gewebestreifen und ähnliches
hergestellt werden.
Die Verwendung des selbsthaftenden Klebstoffes ist aber nicht nur auf die Verwendung in Klebebändern oder Klebestreifen
beschränkt. Der Klebstoff kann auch auf Keramik-, Asphalt-, Kunststoff-oder Teppichfliesen, Schallplatten, Anschlagtafeln,
Plakaten, Hinweiszeichen, Tapeten, Plaketten und ähnlichem angebracht werden. In diesen Fällen muß eine Deckschicht von
der Klebfläche entfernt werden und die Kachel oder Fliese, das Plakat oder ein entsprechender Gegenstand wird dann auf
die daran zu befestigende Oberfläche gedrückt. In diesen Fällen muß das Polymer also mit einer passenden Deckschicht
wie Siliconpapier oder gehärteten Polyäthylenfilm versehen sein und der Klebstoff kann dann zum Verkleben von verschiedenen
Gegenständen verwendet werden. Bei allen Anwendungsgebieten, in denen eine dickere Beschichtung oder eine verstärkte Haftung
an aufgerauhten Oberflächen notwendig ist, ist es empfehlenswert, dem Klebstoff ein Schaummittel zuzusetzen. Beispiele für
derartige Schaummittel sind "Porofor N" von Bayer und "Freon"
von Du Pont.
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Vorzugsweise enthält die vorliegende Erfindung ein Polyen
mit einem bevorzugten (f) von ungefähr 2 bis 4 in Mischung mjt einem Polythiol mit einem (f) von ungefähr 2 bis 4,
wobei aber die insgesamt vorhandenen Thiolgruppen in etwas geringerer Anzahl als die insgesamt vorhandenen Engruppen
sind. Der Klebstoff wird in einer Schichtdicke von ungefähr 12,5 bis 76 um auf einen durchsichtigen Kunststoff aufgetragen.
Die Trägerschicht kann beispielsweise aus Cellophan, Zelluloseazetat, Zellulosebutyrat, Polyäthylen, Polyäthylenterephthalat,
Polypropylen, Polybutylen, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylbutal, Polyvinylazetat oder
Copolymeren aus Vinylazetat, Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid
bestehen. Die Trägerschicht ist im allgemeinen ungefähr 25
bis etwa 1000/Um stark und etwa 1 bis I50 cm breit oder
breiter. Der beschichtete Kunststoff wird einer UY Bestrahlung einer Intensität von ungefähr '4000 bis 4o 000 Mikrowatt/cm
für etwa 1 bis ^00 Sekunden oder einer ß-Strahlung von ungefähr
0,1 bis 10,0 Megarad ausgesetzt. Für den Fall, daß das Substrat durchsichtig und zum Härten UV Licht verwendet wird,
kann die Bestrahlung auf der einen oder der anderen Seite des Substrates vorgenommen werden. Falls das Substrat nicht durchscheinend
ist, muß die Seite mit der Polyen/Polythiol-Mischung der UV Bestrahlung ausgesetzt werden. Beim Behandeln mit ß-Strahlung
kann unabhängig vom Substrat die eine oder die andere Seite bestrahlt werden. Der so behandelte beschichtete Streifen wird
dann zu einer Rolle aufgewickelt· die Verwendung von rückseitigen
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oder anderen Beschichtungen urn beim Aufrollen die Oberseite zu schützenxist nicht notwendig. Eine derartige Beschichtung
kann angebracht werden, aber ist, wie erwähnt, nicht notwendig, da die Cohäsionskräfte des Klebstoffes zum Substrat wesentlich
größer sind als die Adhäsionskräfte. Der Streifen kann mit einer Kraft von ungefähr 0,18 bis 0,9 kg/cm abgewickelt werden,
wobei der Klebstoff auf der Oberfläche, die damit beschichtet wurde, verbleibt. In Versuchen wurden Streifen mit Hilfe einer
4,4 cm breiten und ungefähr 1,8 Kilo schweren Walze entsprechend der Vorschrift PSTC-I des Pressure Sensitive Tape Council auf
Flächen aus durchsichtigem Glas, rostfreien Stahl, Polyvinylchlorid, Zelluloseazetat und Polyäthylen-terephthalat gepreßt.
Bei einer Abziehgeschwindigkeit von ungefähr J>,6 m/Min.
wurde zur Entfernung des Streifens von dem Substrat eine Kraft von 0,18 bis 0,90 kg/cm angewendet } ohne daß eine Delaminierung
des Klebstoffes von dem Streifen auftrat.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
kann der Klebstoff gegebenenfalls auf dem Substrat nach dem Verpressen mit einem zweiten Substrat weiter aushärten. In dieser
Ausführungsform kann die natürliche UV Strahlung zum weiteren Aushärten des Klebstoffes eingesetzt werden oder auch eine
künstliche UV-Strahlungsquelle oder entsprechend ß-Strahlung. Bei dieser Ausführungsform sollte das Klebmaterial lichtgeschützt
aufbewahrt werden, um ein vorzeitiges Aushärten zu verhindern.
%
109887/1717 ^ oRleiNAL
• Die folgenden Beispiele sollten die Erfindung näher erläutern.
Die Molekulargewichte der Polyene in den folgenden Beispielen wurden durch verschiedene konventionelle Methoden gemessen,
wie Lösungsviskositätsmessung, Messung des osmotischen Druckes oder Gelchromat-ographie. Außerdem kann das Molekulargewicht
aus den bekannten Molekulargewichten der eingesetzten Reaktionspartner errechnet werden. Die Viskositäten der Polyene und
Polythiole wurden auf einem Brookf ield Viskometer bei J>0 oder
70°C bestimmt.
Die Herstellung der Polyene wird an einigen Beispielen erläutert. Gemäß den früheren Anmeldungen sollte eine möglichst
hohe Vernetzung erzielt werden, so daß die Gesamtfunkt-ionalität des "Polymers und Polythiols daher größer als 4 sein muß,
während zur Erzielung von Klebrigkeit nur eine geringe Vernetzung erwünscht ist, *so daß in der vorliegenden Erfindung
die Gesamtfunktional!tat nur ungefähr 4 betragen sollte.
Die Herstellung der in den Beispielen verarbeiteten Polyene Nr. 1 bis Nr. I7 erfolgte gemäß der Beschreibung in der Patentanmeldung
P 17 20856.9. Die Funktionalität dieser Polyene ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Polyen Nr. Funktionalität Polyen Nr. Funktionalität
1 2 10 2
2 2 11 2
3 2 12 2
4 2 15 6 J>
5 2.2 14 6 &
6 2 15 6 ' .5
7.2 16 ^i
8 2 17 2 M
9 2 109887/1717
Polyen XVIII
Bei einer Temperatur von 250C wurden in einem Beeherglas
1 Mol Diglycerinather des Bisphenols A mit einen Molekulargewicht
in der Größenordnung von 370 bis 38^, erhältlich
unter dem Handelsnamen "Epon 828" von der Shell Chemical Co. und 2 Mol Allylamin in 500 ml Benzol gelöst. Nach Einsetzung
der exothermen Reaktion wird durch Kühlen unterhalb von 800C
gehalten und 18 Stunden der Reaktion überlassen. Anschließend wird das Benzol im Vakuum entfernt, wobei das flüssige Polyen
als Rückstand hinterbleibt. Das so erhaltene Polyen hat eine Funktionalität von 2.
Polyen XIX
Das Verfahren der Herstellung des Polyen Nr. XVIII wird wiederholt mit der Ausnahme, daß an Stelle der 2 Mol Allylamin
2 Mol Diallylamin eingesetzt werden. Die Reaktion kann mit oder ohne Benzol als Lösungsmittel durchgeführt werden.
Das flüssige Polyen wird in jedem Fall in hoher Ausbeute erhalten. Die Funktionalität des Polyens ist 4.
Polyen XX
2 Mol Allylglyzerinather werden tropfenweise unter Rühren
zu einer Lösung von 1 Mol Äthylenglycol in 200 ml Tetrahydrofuran
gegeben und 18 Stunden weitergerührt. Die Temperatur
wird während der Reaktion unter 800C gehalten. Das LÖsungs-
109887/1717
21377A7
mittel wird im Vakuum entfernt, wobei ein flüssiges Polyen mit einer Funktionalität von 2 zurückbleibt.
Die Herstellung der Polythiole wird ebenfalls an einigen
Beispielen beschrieben.
Polythiol P-23
1020 g Polypropylenglycol (PPG I025), 212 g ß-Mercaptopropionsäure,
lOOg Kationenaustauscher A.mberlyst I5 von Röhrr und
Haas und 500 g Toluol werden in einen mit einem Wasserabscheider
versehenen Kolben eingebracht. Diese Mischung wird so lange bei ungefähr 90 bis 115°C am Sieden gehalten, bis
die erforderliche Menge Wasser (18 Teile H0O/I06 Teile ß-Mercaptopropionsäure
)durch azeotrope Destillation abgeschieden ist. Das Austauscherharz wird durch Filtration aus der abgekühlten
Lösung entfernt, der Kolben mit trockenem Stickstoff gespült und das Toluol unter Vakuumdestillation entfernt.
Das Polypropylenglycol-bis-iß-mercaptopropionat) (P-23) weist
eine Funktionalität von 2 auf.
Polythiol G-33
92 g Glyzerin, 218 g ß-Mercaptopropionsäure, 20 g Kationenaustauseher
A.mberlyst I5 von Röhm und Haas und 200 g Toluol werden
in einen mit einem Wasserabscheider versehenen Kolben eingebracht. Die Mischung v?ird solange bei ungefähr 90 bis 115°G am Sieden
BAD ORIGINS-
1 09887/ 1 717
gehalten, bis die erforderliche Menge Wasser (18 Teile H2
lo6 Teile ß-Mercaptopropionsäure) durch azeotope Destillation abgeschieden ist. Das Austauscherharz wird dann durch Filtration
aus der gekülten Lösung entfernt, der Kolben mit trockenem Stickstoff gespült; und das Toluol durch Destillation unter
vermindertem Druck entfernt. Das Glyzerin-tri-(ß-mercaptopropionat)
(G-33) weist eine Funktionalität von J5 auf.
Polythiol Q-43
Ij56 g Pentaerythrit, 424 g ß-Mercaptopropionsäure, 50 g
Kationenaustauscher Amberlyst 15 von Röhm und Haas und 200 g
ToI öl werden in einen mit einem Wasserabscheider versehenen
Kolben eingebracht/ diese Mischung wird bei ungefähr 90 bis 115°C solange am Sieden gehalten, bis die erforderliche Menge
Wasser (18 Teile H20/l06 Teile ß-Mercaptopropionsäure) durch
azeotrope Destillation abgeschieden ist. Das Austauscherharz wird aus der gekühlten Lösung durch Filtration entfernt, der
Kolben mit trockenem Stickstoff gespült und das Toluol durch Destillation unter vermindertem Druck entfernt. Das Pentaerythrit-tetra-(ß-mercaptopropionat)(Q-43)
weist eine Funktionalität von 4 auf.
In den folgenden Beispielen wird das Funktionalitätsverhältnis angegeben, also das Verhältnis der En-Funktionen vom Polyen zu.
den Thiolfunktionen vom Polythiol. Bei Verwendung äquimolarer
Mengen von Polyen und Polythiol mit jeweils einer Funktionalität
109887/1717 BAD
von 2, muß für jede En-Funktion eine Thiolfunktion vorhanden sein und das Funktionalitätsverhältnis ist dann stöchiometrisch
also 1:1. Wenn also äquimolare Mengen eines Polyens mit einer Funktionalität von 2 und eines Polythiols mit
einer Funktionalität von 3 eingesetzt werden ist das Funktionalitätsverhältnis
2;3 oder 0,66:1, so daß für jede Sn-Funktion
zur stöchiometrischen Umsetzung mit einer Thiolfunktion 3 Mol:
2 Mol oder 1,5:1 benötigt werden.
Polyen Nr. 1 100 Teile
Benzophenon 1,2 Teile ■
Polythiol P-23 9,6 Teile *
Polythiol Q-4J 2,0 Teile
Aus" den angegebenen Bestandteilen wird ein Klebstoff hergestellt
und mit einer Walze in einer Stärke von ca. 25 ,um
auf eine Polyvinylchlorid-Trägerschicht mit einer Stärke von
25 ,um aufgetragen. Die Beschichtung wird durch Einsatz von
UV Lichtbestrahlung (4000 Mikrowatt/cm ) zu einer klebrigen Masse gehärtet. Dieses Klebmaterial wird dann mit einer Polyvinylchloridfolie
von ungefähr 25/um Stärke verpresst. Bei einem Scherwinkel von 90° wird eine Kraft von 0,20 kp/cm zur
Trennung der Flächen benötigt. Dabei zeigte sich keine Delaminierung
des Klebstoffes von der Trägerschicht. Das Funktionalitätsverhältnis
der Mischung beträgt 3,0: 1.
109887/1717
Polyen Nr.1 100 Teile
Benzophenon 1,2 Teile
Polythiol Q-43 3,0 Teile
Aus diesen Bestandteilen wurde ein Klebstoff hergestellt und mit einer Walze in einer Stärke von ca. 25yum auf
Kunststoffträgerschichten, die in Tabelle 1 aufgeführt
sind, mit einer Stärke von ungefähr 25/um und einer Breite
von ungefähr 2,55 cm aufgetragen. Die Beschichtung wird
durch Bestrahlung mit UV Licht (4000 Mikrowatt/cm2) bis
zur Klebrigkeit gehärtet. Die so hergestellten*Klebmaterialien wurden dann mit dem in Tabelle 1 aufgeführten Substraten
'-erpresst, die zur Trennung der Klebbänder von dem Substrat
erforderlichen Kräfte sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die Untersuchungen wurden gemäß ASTM DlOOO durchgeführt. Das
Punktionalitätsverhältnis der Mischung beträgt 4,0:1.
Trägerschicht verklebtes Substrat Sch.erw4.nkel Scherkraft
in kp/cm
Polyäthylen- terephthalat PET |
PET | 90° | 0,19 |
PVC | PVC | 90° | 0,22 |
Celluloseacetat | rostfreier Stahl | 180° | 0,64 |
Celluloseacetat | Glas | 180° | . 0,47 |
PET | rostfreier Stahl | 180° | 0,36 |
PET | Glas | 180° | 0,39 |
109887/1717
Die Klebstoffschicht zeigte keine Delaminierungserscheinungeri
und hinterließ keine Spuren auf den damit verklebten Flachen. Die Cohäsionskräfte waren in jedem Fall stärker als die
entwickelten Adhäsionskräfte.
Polyen Nr. 11 100 Teile
Benzophenon 0,6 Teile
Polythiol P-23 11,8 Teile
Polythiol Q-43 3,0 Teile
Aus den angegebenen Bestandteilen wurde durch Mischen ein Klebstoff hergestellt, der mit Walzen in einer Stärke-von
ungefähr 25/am auf die in Tabelle 2 angegebenen Kunststoffträgerschichten
mit einer Stärke von ungefähr 25yum und
einer Breite von ungefähr 2,5 cm aufgetragen wurde. Die Beschichtung wurde durch Bestrahlung mit UV Licht (4000 Mikrowatt/cm
) bis zur Klebrigkeit ausgehärtet. Die Klebbänder wurden dann mit denin Tabelle 2 aufgeführten Substraten verklebt.
Die zur Trennung der verklebten Flächen benötigten Kräfte sind ebenfalls in Tabelle 2 aufgeführt. Die Untersuchungen
wurden nach der Methode von ASTT-I DlOOO durchgeführt. Diese
Mischung hat ein Funktionalitätsverhältnis von 2,8:1.
109887/1717
Tabelle 2 | Scherwinkel | Scherkraft in kp/cm |
|
Trägerschicht | verklebtes Substrat | 90° | 0,22 |
PET | PET | .. 90° | 0,32 |
PVC | PVC | 90° | 0,44 |
PVC | PVC | 90° | 0,69 |
Celluloseacetat | Celluloseacetat | 180° | 0,54 |
PVC | rostfreier Stahl | I8o° | .0,36 : |
PVC | Glas | ||
Die Klebsehicht zeigte keinerl ei Delaminierungserscheinungen
von der Trägerschicht und hinterließ keine Spuren auf.dem
damit verklebten Substrat. Auch hier waren in Jedem Fall die
Cohäsionskräfte größer als die Adhäsionskräfte.
Beispiel 4-13
In Tabelle 3 sind verschiedene Klebstoffzusammensetzungen
und deren Eigenschaften angegeben. Diese Mischungen wurden mit Walzen in einer Stärke von ungefähr 25/um auf Trägermaterial
aus Kunststoff mit einer Breite von ungefähr 2,5 cm aufgetragen. Die Aushärtung erfolgte durch Bestrahlung mit
UV Licht (4000 Mikrowatt/cm ). Die Klebbänder wurden dann mit den in der Tabelle 3 angegebenen Substraten verklebt , unter
einem bestimmten Winkel wieder abgezogen und die dazu benötigte Kraft gemessen. In keinem Fall zeigten sich beim Wiederab-
109887/1717
ziehen Be.lamJjiatiQnser^ch.e^nun^en,, Aweh hier wurd@ der
nach dem Verfahren von ÄSTM D=IQOQ durchgeführt.
Beispiel 14*48
Weitere KlefostQffmisQhungen und ihre Eigensehaften sind
in Tabelle 4 zusamniengestellt. Diese Mischungen wurden in
einer Stärke yon ungefähr 2^ Mm auf 2,5 cm breite
au.s verschiedenen Trägermaterial aufgesprüht, Di© Aushärtung
erfolgte durch Bestrahlung mit UY Licht (4000 Mikrawatt/cm2),
Die Klebbänder wurden dann mit verschiedenen gubstra.ten ge^
klebt« und entspreehend den Vorschriften von AJfM R=IQQO
unter eijiejn bestirnrnten Winkel abgezogen, und die da,zu benötigte
Kraft gemessen,
BAD
T a b ell« 3
fil%
Polyen Polytlaioi Funktional it ät s- Polymerisa- 'Träger- verklebt es Seller- Scherkraft
Terhlltnis täonaauslöser ,schicht Substrat Winkel in tcp/em
§3
feile $Λ feile
JOO Teil© 12.0
IOD Teile 7-8 »©•9 ϊ
Teile 8.4 Teile
100 Tell© ■§*4"Teile
Teile 12,OTeIIe
100 Teile 8.4 Teile
, 18 G
.100 Teile 12.0TeIXe
6*2 si
3.2:1
10©
3^ 8,0 Teile
2,9:1 0.4:1 4.6:1 12.3:1
Benzophenon- 1.2 |
PET | PST | 180° | 0,46 |
Acetophenon 1.2 |
PVC | PVC | 180° | 0,6© · |
Acetophenon 1,2 |
PVC | OlÄS | 180° | 0,50 I |
Benzophenon Benzophenon 1.-2 |
Cellu lose- aee- tat PVC |
rostfrei er Stahl PET |
180° 180° |
0,41 \λ ο 1 0,58 |
Benzophenon 1.2 |
PET' | PVC , | 180° | 0,63 |
PVC | PVC j | 180° | 0,49 | |
Acetophenon .6 |
PVC | PVC | 180° | 0,52 |
CelIu- loseace- |
PVC | 180° | 0,50 | |
Benzophenon »6 |
tat PVC PVC |
Cellulose ac et at |
180° |
Tabelle4 . ;"
Beispiel Polyen Polythiol Funktionalitäts- Polymerisa- Träger- verklebtes Scher- Scherkraft
verhältnis tlonsauslöser schicht Substrat winkel · in kp/om
14
. . 15
. ' 16
. ' 16
17
S 18
No.3 . Q-43
100 „Teile 8.4 Teile
No.5 . Q-43
100, Teile 12.0 Teile
No.8 : P-23
100 Teile 7.8 Teile
No.12 ' -Q-43
100 Teile 8.4 Teile
Np.14 Q-43
100 Teile-8,4 Teile
1.5:1 | Benzophenon | Aluminium Folie |
PET | 180° | 0,43 |
0.3:1 | Acetophenon 1.2 |
rostfreier Stahl |
Glas | 180° | 0,56 |
6.2:1 | Acetophenon 1-.2. |
Papier | Glas | 180° | 0,53 |
1.5:1 | Benzophenon | Gewebe | Glas | I8o°" | 0,50 |
4.1:1 | Benzophenon 1.2 ν ··:'■■ -s |
^kunststoff-!" Amprägnier^ tes Gewebe |
rostfreier Stahl |
180° | 0,59 |
Die folgenden Beispiele zeigen die Verwendung eines Polymers mit hohen Äquivalentgewichten in stöchiometrisehen
Mengen.
a) Darstellung des Polyens
In ein mit Rührer,Thermometer, Gaseinleitungs- und ausleitungsrohr
versehenes 3-Litergefäß .wurden I700 g (0,838 Mol) PoIyoxypropylenglycol
der Handelsmarke PPG-2025 der Union Carbide
eingebracht. Der Alkohol wurde unter Rühren 2 stunden auf
w 1100C bei einem Druck unter 1 mm Hg zur Entfernung von Wasser
und niedrig siedenden Alkoholen erwärmt« Anschließend wurde das Glycol auf unter 60°C gekühlt und mit I87 g (1,075 Mol)
Toluol-diisocyanat (eine Mischung aus 80% des 2,4- und 20^5
des 2,6-Isomeren) unter Rühren versetzt. Unter weiterem Rühren
wurden zu dieser Mischung noch 30,6 g (0,528 Mol) Ally-!alkohol
und anschliessend 0,6 g Dibutylzinn-dilaurat als Katalysator
zugegeben. Nach Zusatz des Katalysators stieg die Temperatur schnell und wurde unter Kühlen auf 70®-80°C gehalten,bis
) nach ungefähr 3 bis 4 Stunden der NCO-Gehalt nach Bestimmung
durch Titration bei hauptsächlich 0,00 Käq/g lag. Zur Entfernung des überschüsigen ·. Alkohols wurde das Reaktionsprodukt
anschliessend 2 Stunden bei 1100C und 1 mm Hg gehalten.
Das Molekulargewicht betrug 7988, die Funktionalität 2.
109887/1717 bad original
r Herstellung eines Klebstoffes mit folgenden Bestandteilen
wurden gemischt?
Mach obiger Vorschrift hergestei.les Polyen 100 g
Pentserithrit-tetrakis-CB-jnercaptopropionat) J5, 06 g
Benzophenon 0,5 g
Das Funktionalitätsverhältnis dieser Mischung betrug 1:1,
Die Mischung wurde gleichmäßig vermischt und dann mit einer
Stärke von ungefähr 50 AM auf eine trägerschicht aus nicht
mit Weichmachern vernetzten Polyvinylchloridfilm aufgetragen»
Die. Härtung wurde durch Bestrahlung von --einer Minute mit
einer 275 Watt/Westinghouse UV Lampe durchgeführt, wobei
die Beschichtung einer Intensität von #000 Mikrowatt/em.
ausgesetzt war. Die nach der Vorschrift PSTC-I der pressure
Sensitive Tape Council erfolgte Messung der Adhäsion bei einem
Scherwinkel von 18O° ergab eine Scherkraft von 0,27 kp/em,.
Die Adhäsionskräfte im' Scherversuch können durch Erniedrigung der Konzentration an Pentaerithrit-tetrakis-(ß-merGapfcQpropionat)
auf 90 oder 80$ der stöchiometrischen Menge in dem eben genannten
Beispiel vergrößert werden. Bei Erniedrigung der Konzentration auf 90% ergibt sich bei einem Scherwinkel von 18OG eine Adhäsion
von 0,31 kp/em und bei Erniedrigung auf 80$ ergibt sich eine
Adhäsion von 0,37 kp/cm.
09887/1711
Durch.gleichmäßiges Vermischen von 100 g des entsprechend ■ '
Beispiel 19 hergestellten Polyens und 3,C6 g Pentaerythrittetrakis-(ß-mereaptopropionat)
wurde eine Klebmasse hergestellt, die dann in einer Stärke von ungefähr 38 /um auf eine
Trägerschicht aus Polyäthylen-rterephthalat aufgetragen wurde.
Die Aushärtung erfolgte mit ß-Strahlung in einer Gesamtstärke von 3 Megarad in einem 2,0 MEV Van de Graaff Generator. Die
gemäß PgTCrl bestimmte Adhäsion mit Soherwinkel von 18O° betrug
0,37 kp/cm.
Die Aushärtung mit ß-Strahlung zeigt gegenüber der Härtung
mit UV Licht folgende Vorteile:
(a) spontane Aushärtung
(b) kein Bedarf an Photösensifoilisator
(c) Pigmente stören nicht
Beispiel g-1 . - .-.■·.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt die Herstellung eines selbsthaftenden Abziehfilmes,
Die Klebmass& entsprechend Beispiel 19 b wurde gleichmäßig
vermischt und in einer Stärke von ungefähr 50/um auf eine
Abziehschicht aus Polyäthylenfilm aufgetragen. Die Schicht
wurde dureh Bestrahlung für eine Minute unter einer 275 Watt/
f/estinghouse WJ Lampe gehärtet, wob/ei die Beschichtung einer
BAD ORIGINAL
100887/171?
Intensität von 4000 Mikrowatt/cm ausgesetzt wurde. Die
Klebschicht wurde fest gegen -ein Stück hochwertigen Papiers
gepresst .und dann, wurde der Polyäthyienfilm abgezogen, so
daß die Klebmasse jetzt mit dem Papier verklebt war. Anschließend wurde_ eine weitere Folie.aus hochwertigem. Papier dagegen
gepresst, so daß durch den Klebstoff die beiden Papierfolien ·
zusammengehalten wurden. ■ -■· . . . ■
Die· erfindungsgemäßen Jilebstoffmischungen können: auf Wunsch
weitere Zusatzstoffe- wie Antioxidantien^ Reaktionsbeschleuniger,
Farbstoffe, Inhibitoren, Aktivatoren, Füllstoffß,-Pigmente,. ■
antistatische oder flammhemmende Mittel, Verdickungsstoffe,
thixotrppe Stoffe,. Tenside, >lichtbr.echsnde -yerbindungeil, .
Viskositätsmodifizierende Mittel, . spreizende.röle^·,Weichmacher>;^
weitere Klebstoffe oder ähnliche Verbindungen enthalten. . ■ ■
Derartige Zusatzstoffe,.werden zumeist-vorher mit: dem Polyen,
oder dem Polythiol vermischt oder werden .während des Yermischens
zugegeben. Eingesetzte Füllstoffe sollten allerdings, wenn sie nicht nur zum Pigmentieren oder Färben des Klebstoffes verwendet
werden, möglichst durchscheinend sein. Zusatzstoffe können in
Mengen bis-500 Teile je 100. Teile der Klebstoffmiscmjng.und
vorzugsweise um 0,005 bis JOO Gewichtsteile bezogen auf die
Klebstoffmischung vorhanden sein; aber die HilfsstoS.fe dürfen
nicht in derartigen Mengen vorliegen, daß"sie die notwendige
Härtung beeinflussen oder verhindern können.
BAD ORIGINAL
Die bevorzugte eingesetzten Polythioäther in den erfindungsgemäßen
Klebmaterialien enthalten überwiegend (a) ein Polyen
mit einem Molekulargewicht in der Größenordnung von 64 bis 100 000 und eine Viskosität in der Größenordnung von 0 bis
100 000 000 cp bei 70°C und haben die allgemeine Formel:
-fX) , in der X RR oder R-C=C- ist, m eine
x 'm ti —
R-C=C-
ganze Zahl von mindestens 2 bedeutet und R unabhängig voneinander ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Aryl-,
substituierte Aryl-, Aralkyl-, substituierte Aralkyl-, Cycloalkyl-,
substituierte Cycloalkyl-, Alkyl-Grupp'e oder substituierte
Alkyl-Gruppe mit 1 bis 16 C-Atomen und A eine mehrwertige
polymere organische Gruppe ohne reaktive Kohlenstoffmehrfachbindungen
oder in endständiger Konjugation mit X. befindliche ungesättige funktionelle Gruppen bedeutet. Als
zweiter Bestandteil werden (b) ein Polythiol oder Polythiol-Mischungen mit einem Molekulargewicht in der Größenordnung
von 50. bis 20 000 und mit der allgemeinen Formel Rg-f SH)
eingesetzt, in der Rg ein mehrwertiger organischer Rest ohne
Kohlenstoff/Kohlenstoff-Doppelbindungen und η eine ganze Zahl
von mindestens 2 bedeuten. Das molare Verhältnis Polyen/Poly-
thiol muß so beschaffen sein, daß unter Normalbedingungen bei
Anwesenheit eines Radikalbildners ein halbfestes klebriges Produkt entsteht.
109887/1717 bad original
In der Formel des Polyens (a) ist der organische Rest A
vorzugsweise mit X verknüpft über ein Sauerstoffatom oder eine Gruppe (R)2-C, in der R unabhängig voneinander ein
Wasserstoff-oder Halogenatom, eine Aryl-, substituierte Aryl-, Aralkyl-, substituierte Aralkyl--, Cycloalkyl-,
substituierte Cycloalkyl-, Alkyl- oder substituierte Alkylgruppe
mit 1 bis 16 C-Atomen bedeutet. Die organische Gruppe A enthält vorzugsweise organische Rest und zwar substituierte
Silico-Gruppen, Aryl-, substituierte Aryl-,Aralkyl-sustituierte
Aralkyl-, Cycloalkyl-, substituierte Cycloalkyl-, Alkyl-
oder substituierte Alkyl-Gruppen mit 1 bis ^S C-Atomen, wobei
diese organischen Reste untereinander durch ein Sauerstoffoder
Schwefelatom oder eine Kohlenwasserstoff-, Amaino-, Carboxy-, Carbonat-, Carbaaaid-, Amid-, oder ürethan-Gruppe
verbunden sein können und wo A mit X durch eine Gruppe aus
R ο ο R
[ »
II Il I1
-O~, -OfC* , -0-C-N-R2-, -G-C-R^, 0-C-N-
A" I1' Λ I1
GsO
8 i„_ ί ϊι
-C-O-R- , or
-L Ä
109887/1717
verbunden ist, wobei R unabhängig voneinander ein Wasserstoff-
oder Halogen-Atom, eine Aryl-, substituierte Aryl-, Aralkyl-, substituierte Aralkyl-, Cycloalkyl-, substituierte
Cyeoloalkyi-, Alkyl- oder substituierte Älkyl-Gruppe mit
1 bis 16 C-Atomen, R, unabhängig voneinander ein Wasserstoffatora,
eine Aryl-, substituierte Aryl-, Äralkyl-, Cycloalkyl-
oder Alkyl-Gruppe unit 1 bis 16 C-Ätoaen, R2 eine Aryl-, substituierte
Aryl-, Äralkyl-, substituierte Aralkyl-, Cycloalkyl-, substituierte Cycloalkyl-, Bis-(aryl-oder alkylcarbonat)
" -, Bis-(aryl- oder alkyl amido)- oder Alkyl-Gruppe mit 1 bis C-Atosaen, R-_ unabhängig voneiander ein Viasserstoff-Ätcai, eine
Aryl-, substituierte Aryl-, Äralkyl-, Cycloalkyl- oder Alkyl-Gruppe
rait bis zu 16 C-Atomen oder R
R R Jl und ti mindestens 1 bedeutet.
Die klebrigen Polythioätherpolyasere kennen auf\ eine flexible
aufrollbare Tragerschicht aufgetragen werden. Derartige Trägerschichten
sind beispielsweise Papier, synthetische Kunststoffe Gewebe, kunststoff imprägnierte Gewebe oder Ketallf olien. Zu den
einsetzbaren Kunststoffen gehören beispielsweise Polyäthylen, Polyäthylen-terephthalat, Polypropylen, Polybutylen, Cellophan,
Zelluloseazetat, Zellulosebutyrat, Polyvinylchlorid, Poljvinylidenchlorid,
Polyvinylbutal, Polyvinylazetat oder Mischpolymeritsate
aus ¥inylazetat, Vinylchlorid, oder Vinylidenchlorid.
109887/1 7 I f BAD ORIGINAL
Die erfindungsgemäßen Klebstoffe können aber auch auf
Kacheln, Etiketten oder Tapeten oder ähnliche Substrate aufgetragen werden. Die mit dem Klebstoff beschichtete
Seite des Substrates kann zusätzlich mit einer entfernbaren Schutzschicht versehen sein.
Das erfindungsgemäße Klebmaterial kann aber andererseits
auch aus dem klebrigen Polythioäther mit nur einer Schutzschicht bestehen, die dann abgezogen werden kann, so daß
der Klebstoff auf eine Oberfläche aufgebracht werden kann und ein., weiterer Gegenstand durch Verkleben daran befestigt.
BAD ORIGINAL
109887/1711
Claims (12)
1. Selbsthaftendes Klebmaterial bestehend aus einem Substrat
und einem mindestens auf einer Seite des Substrates ■aufgetragenen selbsthaftenden Klebstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebstoff ein bis zur Klebrigkeit ausgehärteter Polythioäther ist.
2. Selbsthaftendes Klebmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polythioäther das Reaktionsprodukt
eines Polyens und eines Polythiols ist.
3. Selbsthaftendes Klebmaterial nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Polythioäther durch Umsetzung nicht stöchiometrischer Mengen eines Polyens und
eines Polythiols hergestellt ist.
4. Selbsthaftendes Klebmaterial nach Anspruch 2, dadurch -gekennzeichnet,
daß insgesamt in dem Polythioäther weniger Thiolgruppen -als insgesamt vorhandene Engruppen vorhanden
s ind.
5. Selbsthaftendes Klebmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß insgesamt weniger En-Gruppen als Thiolgruppen vorhanden sind.
109887/1717
BAD ORIGINAL
6. Selbsthaftendes Klebmaterial nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat ein flexibles aufrollbares Material eingesetzt wird»
7. Selbsthaftendes Klebmaterial nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das.flexible Substrat eine
Stärke von ungefähr 25 bis 250 /um aufweist und das darauf
geschichtete Polythioätherpolymer eine Schichtstärke von ungefähr 12,5 bis ungefähr 75/um aufweist.
8. Verfahren zur Herstellung eines selbsthaftenden Klebmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seite eines Substrates mit einer Mischung eines Polyens.und PoIythiols
beschichtet wird und diese Mischung zu einem klebrigen Polythioäther ausgehärtet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt weniger Thiolgruppen als En-Gruppen vorhanden sind.
10. Verfahren nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushärtung der Mischung des Polyens und PoIythiols
durch ß-Strahlung erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 8 und 9* dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushärtung der Mischung des Polyens und Polythiols durch UV Lichtbestrahlung erfolgt.
105887/1717
12. Verfahren nach Anspruch δ und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung des Polythiolatherpolyraers aus der
Mischung eines Polyens und Polythiols durch Zusatz eines Radikalbildners erfolgt.
Mischung eines Polyens und Polythiols durch Zusatz eines Radikalbildners erfolgt.
Γ5. Selbsthaftendes wiederabziehbares Klebmaterial aus einer
wiederabziehbaren Trägerschicht und einem auf mindestens
einer Seite der Trägerschicht aufgetragenen bis zur
Klebrigkeit ausgehärteten Polythiolatherpolymer.
Klebrigkeit ausgehärteten Polythiolatherpolymer.
si:re
109887/1717
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US5900370A | 1970-07-28 | 1970-07-28 | |
US14234671A | 1971-05-11 | 1971-05-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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