DE2133968C3 - Vorrichtung zum Sortieren von Dragees - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Dragees, Drageekernen und Tabletten nach Durchmesser und Dicke der Art, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.

In den letzten Jahren wurde immer mehr dazu übergegangen, die Verpackung von Dragees mit Hilfe von Hochleistungs-Abfüllmaschincn vorzunehmen. Voraussetzung für das störungsfreie Arbeiten dieser Maschinen ist, daß die Abmessungen der Dragees möglichst weilgehend übereinstimmen. Bei der I ferstetlung der Dragees ist es aber nicht vermeidbar, daß ein Teil der Dragees außerhalb der Toleranzen liegt, wehalb die Dragees vordem Verpacken nach Durchmesser und Dicke sortiert werden müssen, Ebenso müssen Bruchslücke von Dragees oder Zwillinge (zwei Dragees, die fts beim Dragieren miteinander verklebten) aussortiert werden. Das Entfernen eier fehlerhaften Dragees muß nicht nur wegen der Störungen au den Verpackungsmaschinen, sondern auch wegen der zu erwartenden Reklamationen der Verbraucher erfolgen.

Dragee-Sortiermaschinen sind in einigen Ausführungsformen bekannt, die aber noch weitgehend manuell bedient werden müssen oder die nur halbautomatisch arbeiten. Bei einer idealen Sortierung sollte einerseits das empfindliche Sortiergut geschont und andererseits ein hoher Durchsatz erreicht werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Forderungen nur unzureichend erfüllt werden.

Bei einer bekannten Saat-Sortiermaschine (US-PS 23 14 593) passiert Saatgut einige übereinander angeordnete Siebscheiben, auf denen eine Vorsortierung vorgenommen wird Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß das für die nachfolgende Sortierung brauchbare Sortiergut erst nach Erreichen der untersten Siebscheibe dem darunter angeordneten Walzensortiergerät zur Weitersortierung zugeführt wird. Dies vermindert den Durchsatz der ohnehin nicht sehr leistungsfähigen Siebanordnung.

Bei einem anderen Sortiergerät (CH-PS 14 187) erfolgt die Sortierung mit Hilfe einer .Sortierwalze und einer Leiste, die seitlich von der Walze so angebracht ist. daß der Spalt zwischen Walze und Leiste am Anfang schmal und an deren Ende breit ist. Die zu sortierenden Objekte fallen je nach Durchmesser in verschiedenen Bereichen des Spaltes nach unten durch und werden dabei sortiert. Dieses Gerät, das nur aus einer Sortierbahn besteht, ist ausschließlich für das Sortieren von Objekten mit Kugelform geeignet. Dragees dagegen haben eine ovale Form und können nur zwischen Walzenpaaren sortiert werden. Im vorgeschalteten Sortiergerät werden die , u kleinen Objekte, die ebenfalls wieder Kugelform haben müssen, über einen Spalt aussortiert.

Die An, in der das Sortiergut bei den bekannten Maschinen durch die Sortiervorrichtung transportiert wird, hat jeweils gewisse Nachteile und erfordert entweder einen hohen Bau- und/oder Betriebsaufwand oder führt bei den äußerst bruchempfindlichen Dragees zu großem Ausschuß.

Der Erfindung liegt die Aulgabe zugrunde, eine automatisch arbeitende, technisch einfache und leistungsfähige Dragee-Sortiermaschine /u schaffen, die relativ wenig Platz benötigt und mit großer Genauigkeit sortiert.

Eine Dragee-Sortiermaschine, die diese Aufgabe löst, ist in Anspruch I gekennzeichnet. Sie ist nicht nur zum Sortieren von Dragees, sondern auch von Dragecker nen und Tabletten nach Durchmesser und Dicke geeignet.

Es hat sich überraschend gezeigt, daß durch die Anordnung eines Lochscheiben-Sortiergerätes über einem Walzen-Sortiergerät eine kompakte Maschine erzielbar ist, die alle genannten Anforderungen erfüllt. Durch die Abstimmung des Durchsalzes des leistungsfähigeren Lochscheibcn-Sortiergeräles auf ilen maximal möglichen Durchsat/ des Walzen-Sortiergeräts kann die optimal mögliche Menge von Dragees sortiert werden. Darüberhinaus wird die Leistungssteigerung erfindungsgemäß dadurch bewirkt, daß der Walzenspalt am oberen linde mit gcwichtsciiistcllbarcn Keilern und daran anschließend zum linieren linde hin mil Profilleisten von oben abgedeckt ist.

Die im folgenden Text beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte Dragee Sortiermaschine stellt e'ne bevorzugte Aiislührungsloi in der ei linilimgs genial.'.en Vorrichlunj; dar.

ι Die Erfindung ist an einem Ausrührungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt

pig. 1 eine schematische Anordnung der gesamten Vorrichtung,

pi g. 2 eine sehenialische Anordnung des Exzcnieraiitriebs,

Fig.3 eine schematische Anordnung der Walzen im Walzen-Sortiergerät.

Fig.4 eine schematische Anordnung dei Drageeführung im Ws'zen-Sortiergerät.

Fig. 1 zeigt das Luftförderrohr (1), womit das Fördergut aus dem Vorratsbehälter (2) in den Aufgabetrichier (3) des Lochscheiben-Sortiergeräts (4) gefördert wird. Zur Schonung der Dragees befindet sich um Aufgabetrichter eine elastische Prallwand oder ein schneckenartiges Kunststoffgehäuse (5). Hierbei wird durch einen Niveauschalter (6) der Füllstand im Aufgabetrichter (3) über ein Magnetventil (7) in der Druckluftleitung zum Liiflförderrohr (1) geregelt. Der eine Exzenter des Lochseheiben-Soriiergetäis sit/t auf der Welle des antreibenden Motors, w ährend der /weite Exzenter über einen Kettenantrieb mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben wird: hierbei sind die Exzcnierstangen (8) in schwenkbar gelagerten Kugelbüchsen geführt und mit die Schräglage der Lochscheibe beeinflussenden Gewindeenden versehen: vgl. Fig.2. In der oberen Hälfte der Lochscheibe, wo die Löcher etwas kleiner gebohrt sind als in der unteren Hälfte, fallen die Dragees mit zu kleinem Durchmesser über den Trichter (9) in den Aussehußbehälier (10). Die Dragees mit der zulässigen Durchmessertoleranz lallen in der unteren Lochscheibenhälfte über das Führungsblech (U) in den Aufgabetrichter (12) des Wal/cn-Sortiergeräts (13). Die Dragees mit zu großen Durchmessern gleiten über die Lochscheibe hinweg und werden über das Führungsblech (14) in den Ausschußbehälicr (15) geleitet. Vom Aufgabelrichter (12) werden die Dragees über eine Vibrationsrinne (16) und über Plexiglasröhrchcn (17) auf die Sortierbahnen des Walzcn-Sortiergerätes (13) geleitet. Die Sortierbahnen bestehen aus je zwei rotierenden Walzen (Fig. i). Die Reiter (18) mit der einstellbaren Gcwichtsbelasiung (19) und die Profilleiste!! (20) verhindern das Übereinandergleitcn des Sortiergutes (F i g. 4). F i g. I zeigt weiterhin den Trichter (21), durch den die zu dünnen Dragees in den Aussehußbehälier (22) fallen. Die Dragees mil der richtigen Dicke werden über das Führungsblech (23) in den Behälter (24) und die zu dicken Dragees über den Trichter (25) in den Ausschußbehälter (26) geleitet. Alle Behälter gleiten in Schienen (27). Die Ablauftrichter und Führungsbleche haben Verschlußklapp'Mi (28). Die Vorrichtung enthält feiner Öffnungen im Maschinengestell und mit Rollen bestückte Gleilschienen für palettengängige Transportbehälter. Das Walzen-Sortiergerät enthält nach Sortiergut-Giöüe und -Gewicht 5s einstellbare Reiter (18) und Profilfiihrungsleisten (20), die vorzugsweise aus Plexiglas bestehen. Das Walzen-Sortiergerät ist nur mit den beiden Schrauben (29) am Gestell des Lochscheiben-Sortiergeräis befestigt.

Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrieh- 6n Hing soll nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert werden:

Im Liiflförderrohr wird die Druckluft ( i bis "> bar) im Außenmantel ans untere Ende des Rohres geleitet und dort um 180 umgelenkt und ins Innenrohr geführt. Der t>s im Innenrohr entstehende Sog fordert die Dragees durchs Innenrohr in ilen Aufgabetrichier. Die elastische lV:ilKv:ind oder ein schneckenarliges Kunststoffgehäuse

(5) im Aufgabetrichier verhindert, daß die Dragees beim Austritt aus dem Luftförderrohr mit großer Geschwindigkeit gegen die Trichterwandung prallen und platzen. Der Niveauschalter (6) öffnet ein Magnetventil (7) in der Druckiuftzuleitung des Luftiörderrohres. wenn zu wenig Dragees im Aufgabetrichter sind und schließt das Ventil, wenn genügend Dragees im Trichter vorhanden sind. Aus dem Aufgabetrichter, dessen Ausirittsöffnung einige Millimeter über der Lochscheibe liegt, gleiten die Dragees auf das Lochscheibengerät (4). Der Antrieb des Loehscheibengerätes erfolgt über die beiden Ex/eniersiangcn(8). Eine Exz.enierstange sitzt aiii der Motui welle, die zweite Exzenterstange sit/t auf einer Welle, die über einen Kettentrieb mui dem Motor angetrieben wird. Die Exzenterstanger, werden in drehbar gelagerten Kugelbüchsen geführt und haben Gewindeenden. mit denen die Schräglage der Locnscheibe geändert werden kann. Der Antrieb über zwei Exzenter ermöglicht es, die Schwingungen am oberen FuIe der Lochscheibe stärker einzustellen als am unteren üiule oder umgekehrt. Dadurch kann die Yerweilzeii des Sortiergutes auf der Lochscheibe nach Belieben eingestellt werden. .Außerdem kann die Leistung des Lochscheiben-Sornergeräies durch die Grolle des Spaltes zwischen Aülgaheirichicr und Lochscheibe und durch die Schräglage der Lochscheibe eingestellt werden. Die Leistung lies Walzensortierers wird durch die Schräglage der Walzen 'vsiimmi. Hei zu großer Schräglage gleiten die Dragees übereinander hinweg. Die Plexiglasreiier mit der einstellbaren Gew ichisbelastung verhindern das (ibereinandergleiien. Mit der einstellbaren Gewichisbelastung kann der Druck der Plexiglasreiter in Abhängigkeit vom Dragee-Gev icht und -Durchmesser eingestellt werden. Dadurch kann eine größere Schräglage tier Sortierbahnen und somit eine größere Leistung des Gerätes erzielt werden. Hinter den Plexiglasreitern \erhindern die Prol'ill'ührungsleisten das (Ibeieinanilergleiten der Dragees. Der Abstand der Sortierwalzen wird so eingestellt, daß im oberen Bereich die zu dünnen, im mittleren Bereich die guten und im unteren Bereich die zu dicken Dragees aussortiert werden. Als .Ausschußbehälter können paletlcngängige Aluminium-Behälter verwendet werden, die für den innerbetrieblichen Transport eingesetzt sind. Für das I lerausziehen der gefüllten Aluminium-Behälter aus der Maschine is; wein großer Krallaulwand erforderlich, da die Behälter auf Schienen (27) gleiten. die auch mit Rollen bestückt werden können. |e ein Lagerbock eines Walzenpaares ist mit Feststellschrauben auf einer Rundstangc befestigt. Der /weite Lagerbock eines jeden Walzenpaares sit/t auf einer Gewindespindel mit Feingew-inde. Bei Betätigung der Gewindespindel mit einem Orehgrill wird der Walzen abstand aller Sortierbahneii gleichzeitig und gleichmäßig verstellt. Die Maschine braucht beim Behälterwechsel nicht abgestellt zu w erden, da die Dragees während dieser /.eil über der Versehlußklappe im Ablauftrichter gesammelt werden. Da das Wal/en-Sortiergerät nur mit zwei Schrauben (29) am Gestell des l.ochscheiben-Sortieigerätcs befestigt ist. können die beulen Gerate gewimsehtenfalls nach losen der Schrauben rasch getrennt werden. Der Wal/eusoriieier und das l.ochscheibengerät sind miteinander elektrisch \ erriegelt, d.h. wenn der Walzensoriierer abgeschaltet wird, wird auch gleichzeitig das l.ochscheibengeräi abgeschaltet. Beide Geräte können auch w .ihlw eise einzeln geschähet werden.

Mit der ei findiingsgemalVn ^y. . !inclining, die aulonia-

tisch arbeitet, kann auf einer kleinen Grundfläche (etwa 1.9 m²) eine große l.cislung erzielt werden (etwa 100 kg Dragees/h). Dragees. Drageekenie. aber auch Tabletten und Ka])SeIn können mit einer Genauigkeit von ±0.1 nun nun aussortiert weiden.

Die Vorrichtung zinn Sortieren von Dragees usw. kann aus den üblichen metallischen Werkstoffen

hergestellt werden: die Lochscheibe des Lochscheiben-Sortiergeriits kann sowohl aus Metall als auch aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyvinylchlorid, bestehen. Die l'rallscheibe wird aus elastischem Material, vorzugsweise aus Gewebe (z.U. Leinen) oder Kunststoff, hergestellt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Sortieren vor Dragees. Drageekernen und Tabletten nach Durchmesser und Dicke, mit einer von einem Aufgabetrichter aus beschickbaren in Schwingbewegung versetzbaren mit Löchern verschiedener Größe ausgestatteten und in Bewegungsrichtung des Sortierguies geneigten Siebanordnung sowie einen daran anschließenden Walzensortierer mit verteilbarem Sortierspalt, dessen Walzen sich vom Sortierspalt aus nach oben gegensinnig auseinanderlaufend drehen und in Bewegungsrichtung des Sortiergutes nach unten geneigt angeordnet sind, dadurch gekenn- !5 zeichnet, daß die Siebanordnung eine Lochscheibe ist, deren Löcher in der oberen Hälfte klekier ausgebildet sind als in ihrer unteren Hälfte, und die Lochscheibe durch jeweils eine am oberen und unteren Ende angelenkte exzentrisch angctriebene längenverstellbar Ex/cntcrstange (8) in Schwingbewegung versetzt wird und daß der Walzenspalt am oberen Ende mit gewichlseinsiellbaren Reitern (18) und daran anschließend /um unteren Ende hin mit Profilleisten (20) von oben abgedeckt ist und sich in Bewegungsrichtung des Sortiergutes in bekannter Weise divergierend verbreitert.

2. Vorrichtung nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß der eine Exzenter des Lochscheiben-Sortiergerätes (4) auf der Welle eines antreibenden Motors sitzt, während der «weite Exzenter über einen Kettenantrieb mit der gleichen Geschwindigkeit von demselben Motor angetrieben wird.

J. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterstangen (8) in schwenkbar gelagerten Kugelbüchsen geführt sind und mit die Schräglage der Lochscheiben beeinflussenden Gewindeenden versehen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Walzen-Sortiergerät (13) als auch Lochscheiben-Sortiergerät (4) mit Ablauftrichtern und Führungsblechen versehen sind, die arretierbare Verschlußklappen (28) tragen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reiter (18) und Profilführungsleistcn (20) aus Plexiglas bestehen.