DE2123669A1 - Verfahren zur Behandlung von Faulraum wasser - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Faulraum wasserInfo
- Publication number
- DE2123669A1 DE2123669A1 DE19712123669 DE2123669A DE2123669A1 DE 2123669 A1 DE2123669 A1 DE 2123669A1 DE 19712123669 DE19712123669 DE 19712123669 DE 2123669 A DE2123669 A DE 2123669A DE 2123669 A1 DE2123669 A1 DE 2123669A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- treatment
- phosphorus
- digester
- phosphate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/02—Treatment of water, waste water, or sewage by heating
- C02F1/025—Thermal hydrolysis
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S210/00—Liquid purification or separation
- Y10S210/902—Materials removed
- Y10S210/906—Phosphorus containing
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
- Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)
- Paper (AREA)
- Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)
Description
. AMTHOB
I» - β FHANKFtTBT A. M., 1Ό . 5 ·
(Οβ11)δί03 08
r. ο. sox
W. R. Grace & Co. 7 Hanover Square, New York, N.Y. IOOO5 / TJSA
Verfahren zur Behandlung von Faulraumwasser
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Entfernung von mindestens |
80 Gewichtsprozent der gesamten Phosphorwerte in Faulraumwasser aus Klärverfahren, insbesondere aus dem gängigen Klärschlammverfahren,
und zur damit einhergehenden erheblichen Verringerung des Gesamtstickstoff- und chemischen Sauerstoffbedarfs und des biologischen
Sauerstoffbedarfs.
Industrielle und private Abwässer werden gemeinsam durch aktivierte
Schlammverfahren behandelt. Gewöhnlich wird das rohe Abwasser einer Vorbehandlung unterzogen, zu der eineAbsetzung und eine Ausscheidung
eines primären Schlammteils gehört. Der Auefluß von der Vorbehandlung
wird dann in Belüftungsbecken behandelt, in denen der organische Abfall partiell oxidiert und partiell synthetisiert in Mikrobenzellen
überführt wird. Die Mikroorganismen wie Bakterien und Protozoen, die sich während der Belüftung entwickeln, neigen dazu, sich in euependierten
Klumpen oder Massen auszuflooken. Aus dem Belüftungsbecken wird das Abwasser in ein nachgeschaltetes Absetzbecken abgeführt, in
dem eich die auegeflockten Mikroorganismenmassen zusammen mit den anderen
suspendierten Peststoffen absetzen und einen Schlamm bilden.
109848/1798
Es ist üblich, einen Teil dieses biologisch aktiven Schlamms zu den
Belüftungsbecken zurückzuleiten, um dort als ein Impfstoff für das einfließende unbehandelte Abwasser zu dienen. Schlamm aus der Vorstufe
und von dem aktivierten Schlanunverfahren können zu einem Digestor
weitergehen, um eine weitere Verarbeitung durch anaerobe Aufschließung zu bewirken.
Dieses Verfahren führt zwar zu einer erheblichen Verringerung im chemischen
Sauerstoffbedarf des behandelten Abwassers, es ist aber nicht wirksam, um aufgelöste Mineralbestandteile wie Phosphor zu entfernen.
Phosphate zusammen mit nitraten sind einer der Hauptfaktoren, die zur progressiven Fluß- und Seedüngung beitragen. Eine Düngung der aufnehmenden
Gewässer führt zur Begünstigung von Blüten in der Wasservegetation, insbesondere was Algen anbelangt. Sulche Blüten führen zu
einer schwerwiegenden Minderung der Qualität von Wasser, und sie können
sich sogar als giftig für andere Wasserlebewesen erweisen. Wenn
Algen absterben und sich im V/asser absetzen, erhöhen sie die gesamte
organische Führung und verbrauchen Sauerstoff im Wasser. Die Entwiklung
von Blüten ist durch die zur Verfugung stehenden Nährstoffe begrenzt,
insbesondere Stickstoff und Phosphor. Die Verringerung des zur Verfugung stehenden Phosphors und/oder Stickstoffs fuhrt also au
einer Begrenzung eines unerwünschten Algenwachetuas.
Phosphor im Abwasser aus private Haushalten staaat von organischen
Abfällen und von chemischen Quellen, insbesondere von Phosphat enthaltenden
!Reinigungsmitteln. Die Ausscheidung von Phosphat aus Abwas-
- 3 109848/1798
ser kann in verschiedener Weise erfolgen. Die "beiden Hauptwege, die
man einschlagen kann, sind, daß eine biologische Synthese oder daß
eine chemische Behandlung erfolgt, beispielsweise durch Ausfällen von Phosphor in einer unlöslichen Verbindung. Pur den Fall der biologischen
Synthese wird eine Umwandlung von Phosphor in Zellenmaterkl
durch rigorose Kontrolle der normalen Betriebswerte oder durch eine dritte Behandlungsstufe des Ausflusses aus der Kläranlage optimalisiert,
beispielsweise durch Algenkulturen in stehendem Wasser. * Eine chemische Ausscheidung von Phosphor wird oft durch Ausfällen
als Phosphat erreicht, wobei mit Aluminium-, Eisen-, Calcium- oder Magnesiumsalzes als Fällungsmittel gearbeitet wird. Gewöhnlich wird
eine solche Ausscheidung als eine dritte Behandlungsstufe des Ausflusses
aus der Kläranlage durchgeführt.
Paulraumwasser ist ein natürliches Nebenprodukt des gängigen Abwasser
schlammdigerierungsverf ahrens. Mit dem Pumpen neuen oder "rohen"
Schlamms in den Digestor und mit dem Mischen desselben mit dem älteren Digerierungsschlaram muß ein entsprechendes Volumen des Wassers "
in dem Digestor, der die geringste Menge suspendierter Peststoffe enthält, herausgepumpt werden. Das seit neuerem bestehende Interesse
an einer Nährstoffkontrolle hat dazu geführt, daß man sich intensiver
mit den Anteilen von Phosphor im Paulraumwasser befaßt. Der Anteil an Gesamtphosphor im Paulraumwasser ist hauptsächlich eine Punktion
der in Suspension befindlichen Peststoffe, die vorhanden sind,
während die OrthophoBphatkonzentration mehr mit der Art von Schlamm
- 4 -109848/1798
in Beziehung steht, der digeriert wird, außerdem mit der Art, wie
der Digestor arbeitet. Untersuchungen von verschiedenem Faulraumwesser
hatten gezeigt, daß der Gesamtphosphor (als F) bis zu etwa 500 mg pro Liter erreichen kann. Typischer ist es schon, wenn der Gesamtphosphor
(als P) im Bereich von etwa 25 bis etwa 125 nig/l liegt.
Gewöhnlich haben von dem Gesamtphosphor in irgendeinem bestimmten Faulraumwasser
etwa 60 bis etwa 85 Gew.-$ die Orthophosphatform.
Me Schwierigkeiten bereitenden Eigenschaften von Faulraumwasser sind In kappe, "Digester Supernatant Problems, Characteristics and
Treatment", Sewage und Industrial Wastes, Band 30, 7, Seite 937 (1958)
beschrieben worden, wo der Verfasser auf die Nachteile hinweist, die bei der Eüekleitung von Faulraumwasser zum Anfang der Kläranlage entstehen
(was heute noch im großen Umfange geschieht).
Viele der gängigen Verfahren zur Verringerung von Orthophosphat in
den Ausflüssen von Kläranlagen führen dazu, daß der extrahierte Phosphor im Digestor konzentriert wird. Im Digestor erfolgt eine anaerobe
Freisetzung, und diese wandelt eine solche von Phosphor in lösliches Orthophosphat um. Außer wenn dieses Mehr an Orthophosphat vor der
Rückleitung des Faulraumwassers zurück zur Kläranlage ausgeschieden werden kann sind diese Phosphat-Ausscheidungsverfahren nicht kontinuierlich
wirksam. Deshalb ist die Entfernung von Phosphor aus dem Digestor-Fsaulraumwasser extrem wichtig geworden.
Alle bisher vorgeschlagenen Verfahren zur Entfernung von Phosphat
109848/1798
basieren auf dem Ausfällen von Phosphat in der Form eines unlöslichem
Salzes durch das Zusetzen von Sationen wie Aluminium, Ferro- and Ferrieisen, Kupfer, Magnesium und Calcium in der Form von löslichen
Salzen wie Alaun, Kalk, Magnesiumoxyd und Calciumchlorid. Biese chemischen Ausfällungsverfahren erweisen sich in der Praxis jedoch
nicht als vorteilhaft, wie das den Anschein haben könnte, da es normalerweise erforderlich 1st, mit großen stöohiometrischen Überschüssen des Fällungskations zu arbeiten, um gewünschte Phosphataussehe!- g
düngen von 80 oder 90 Prozent oder mehr zu erreichen. Bas erhöht offensichtlich im hohen MaBe die Kosten der Verfahren.
Bie Erfindung sieht die Schaffung eines Verfahrens zur Entfernung
von Phosphor aus Faulraumwasser vor, das, außer vielleicht in seltenen Fällen, den Zusatz irgendwelcher Fällungemittel erfordert.
Kurz gesagt ist festgestellt worden, daß 80 Gew. -# oder mehr des Gesamtphosphors in Faulrauswasser au« dem gängigen Klärsehlamm-Bigerierungsverfahren entfernt werden können, indes das Faulrauawasser ™
lediglich mindestens 20 Minuten lang bei Temperaturen im Bereich von
40 bis 800C und bei Brücken von nicht meihx als etwa 710 mm Quecksilber (absolut) bei unter 55 C liegender Temperatur erwärmt wird und
dann ausgefällte Feststoffe getrennt werden.
Bie Erwärmungszeit im erfindungsgemaflen Verfahren kann bis su 180
Minuten oder mehr betragen. Vorzugsweise wird da· Faulraumwaeser
etwa JO bis 120 Minuten lang erwärmt, z.B. 60 Minuten lang. Behand-
- 6 - 109848/1798
lungszeiten von mehr als 120 Hinuten bieten gewöhnlich keine merkliche
Erhöhung im prozentualen Anteil des ausgeschiedenen Gesamtphosphors .
Die Behandlungstemperatur im erfindungsgemäßen Verfahren muß mindestens
40°C betragen. Vorzugsweise liegt die Temperatur zwischen 60 und 750C, z.B. bei 650C.
Wenn die Behandlungstemperatur 55 C oder weniger beträgt, muß die
Behandlung unter einem mindestens geringen Unterdruck vorgenommen werden, um den gewünschten Wert (d.h. 80 Gew.-^ oder mehr) an Phosphorabscheidung
zu erreichen. Behandlungsdrücke von unter etwa 71O
mm Quecksilber (absolute), d.h. 635 bis 710 mm Quecksilber (absolut)
und vorzugsweise etwa 686 mm Quecksilber (absolut), haben sich als
zufriedenstellend erwiesen. Bei Temperaturen über 550C kann die Be
handlung auf Wonton alt Umgebungadruoken durchgeführt werden. Yor-■«£■ weis· wird jedoch mit Brücken etwas unter atmosphärischem Druck
und innerhalb des,zuvor angegebenen Bereiches selbst bei den höheren
Behandlungetemperaturen gearbeitet, um die größtmögliche Entfernung
von Phosphor au erreichen.
In den meisten fällen erfordert das erfindungsgemäße Verfahren keine
zusätzlichen chemischen Substanzen, weil das Faulraumwasser schon eine ausreichend hohe Konzentration an Magnesium- und Caloiumionen
enthält, um alles lösliche Phosphat auszufällen. In Gebieten, in de
nen das Wasser weich ist, d.h. wo die normale Härte unter jener liegt,
- 7 -109848/1798
die stöchiometrisch benötigt wird, um das Phosphat auszufällen,
werden relativ geringe Mengen zusätzlichen Magnesiumoxyds zugesetzt.
Während es nicht beabsichtigt ist, sich Fesseln durch irgendeine
Funktionstheorie aufzuerlegen, dürfte das erfindungsgemäße Verfahren zum Zersetzen von Ammoniumbicarbonat führen, das normalerweise
im Faulraumwasser vorhanden ist, was zu einer daraus folgenden Erhöhung in der Alkalität und zu einem Ausfällen von Phosphat im Faulraumwasser
als Magnesiumammoniumphosphat MgNH.PO ..6HgO und Magne- |
siumphosphat Mg,(PO .)„.4HpO führt. Wenn das Faulraumwasser eine hohe
Konzentration an löslichem Calcium enthält, enthält der Niederschlag auch etwas Calciumphosphat Ca,(P0,)2. Der pH-Wert des Faulraumwassers,
das behandelt wird, soll auf 8,5 bis 8,9 erhöht werden, um eine optimale
Entfernung von Phosphat zu bewirken. Eine heftige Umrührung ist wünschenswert, um eine große Oberfläche freizulegen und eine C0„-Entwicklung
zu begünstigen. Die Entwicklung von CO2 wird ferner dadurch
begünstigt, daß mit etwas gesenkten Drücken entsprechend dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung gearbeitet wird. Alter- j
nativ kann das Faulraumwasser, das behandelt wird, mit Luft oder einem inerten Gas versetzt werden, um die Entwicklung und/oder die
Entfernung von CO2 zu begünstigen.
Es versteht sich, daß die Zeit, die Temperatur und der Druck, mit denen
jeweils gearbeitet wird, mindestens teilweise voneinander abhängig
sind. Höhere Behandlungstemperaturen und/oder niedrigere Behandlungsdrücke gestatten also gewöhnlich kürzere Behandlungszeiten, in
- β 109848/1798
denen die gewünschten Ergebnisse erzielt werden. Andererseits erfordern
niedrigere Behandlungstemperaturen und/oder höhere Behandlungsdrücke normalerweise längere Behandlungszeiten.
Es ist festgestellt worden, daß die Konzentration von Eohlendioxyd
(und folglich das Ammoniumbicarbonat) im Faulraumwasser einen Einfluß auf andere Behandlungsfaktoren ausüben. Höhere Konzentrationen von
Ammoniumbicarbonat im Paulraumwasser (entsprechend z.B. COp-Kon^entrationen
von etwa 2500 bis zu 4000 mg/l) üben einen starken Pufferungseffekt
aus. Als Folge davon braucht man einen höheren Energieaufwand (d.h. höhere Behandlungstemperaturen und/oder geringere Behandlungsdrücke)
und/oder längere Behandlungszeiten, um das Ammoniumbicarbonat zu zersetzen und um ausreichende Mengen an Kohlenstoffdioxyd
zu entwickeln, damit ein pH-Wert im gewünschten Bereich erreicht wird. Wenn die Ammoniumbicarbonat-Konzentration geringer ist
(entsprechend z.B. COg-Konzentrationen im Bereich von etwa 1000 bis
1800 mg/l), kommt man mit einem geringeren Energieaufwand und/oder kürzeren Behandlungszeiten aus, um zu den gewünschten Ergebnissen zu
führen. Bei typischerweise auftretenden durchschnittlichen Ammoniumbicarbonat-Konzentrationen(entsprechend
COp-Konzentrationen in der Größenordnung von 1800 bis 2500 mg/l) arbeitet man gewöhnlich mit dazwischenliegenden
Verfahrensbedingungen.
Sie entsprechenden BehandlungsbedLxigungen, die erforderlich sind, um
ein bestimmtes Faulraumwasser in der erfindungsgemäßen Weise und innerhalb der zuvor erläuterten Betriebsgrößen zu behandeln* lassen
- 9 -1098/18/1798
2123869
sich ohne weiteres nach einigen Probeversuchsläufen bestimmen.
ITm ausgefällte Feststoffe zu trennen, wird das behandelte Faulraumwasser
in eine kontinuierliche Zentrifuge oder in einen normalen Absetzer gepumpt. Die Feststoffe werden in einem rotierenden Trockner
getrocknet, und sie können als Düngemittel verwendet werden. Als Alternative
kann ein feil der Feststoffe vor dem Trocknen zum Reaktionsbehälter
zurückgeleitet werden, um den prozentualen Anteil von Fest- ä
stoffen im Faulraumwasser zu erhöhen und um das Kristallwachstum zu begünstigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt nicht nur zu einer Entfernung
eines hohen Anteils von Phosphor aus Faulraumwasser, sondern es bietet auch den zusätzlichen Vorteil einer merklichen Verringerung im
Gesamtstickstoff (als H) und im chemischen und biologischen Sauerstoffbedarf
,im Faulraumwasser.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden speziellen,
jedoch nicht beschränkenden Beispiele klarer verständlich. Das Faulraumwasser, mit dem in den Beispielen gearbeitet wird, stammt aus
der Kläranlage in Libertyville im TJS-Bundesstaat Illinois. Die durchschnittliche
Zusammensetzung dieses Faulraumwassers in mg/l ist wie folgt, bestimmt aus einer Analyse von Proben, die etwa zweiwöchentlich
in einem Zeitraum von einem Jahr genommen wurden:
Gesamtfeststoffe 2700
In Suspension befindliche
Feststoffe 740 - 10 -
109848/1798
- ίο -
Gesamtphosphr (als Ρ) 100
Orthophosphat (als F) 60
Chemischer Sauerstoffbedarf 1230
pH-Wert 7,0
Alkalitat (als CaCO3) 1450
Gesamt-Kjeldahi-Stickstoff
(als N) 36O
Calcium (als Ca) 100
Magnesium (als Mg) 65
Geringe Abweichungen von diesen Durchschnitten sind in den Beispielen
angegeben.
Eine Zweiliter-Probe Paulraumwasser aus der Kläranlage von Libertyville,
die 120 mg/l Calcium, 100 mg/l Magnesium, 80 mg/l Gesamtphosphor
(als P), 70 mg/l Orthophosphat (als P) und 330 mg/l Gesamtsticketoff
(als N) enthielt, wurde bei Umgebungsdruck auf 650C erwärmt.
Sie Probe wurde durch Umrühren mit einem Rührwerk bewegt, das mit etwa 100 UpM rotierte, und sie wurde zwei Stunden lang in diesen Bedingungen
gehalten. Der pH-Wert wurde beobachtet, und er stiegt von 7,0 auf 8,8. Das Wasser wurde geschleudert, und die entstandene Flüssigkeit
wurde analysiert. 95$ des Gesamtphosphats und 77$ des Gesamtstickstoffs
waren aus der Flüssigkeit entfernt worden. Der biologische Sauerstoffbedarf wurde von 297 auf 130 mg/l gesenkt. Der chemische
Sauerstoffbedarf wurde von 560 auf 364 mg/l gesenkt. Die gewonnenen
Feststoffe wurden analysiert, und sie enthielten 19,5$ P2°5' das
- 11 -
109848/1798
insgesamt eine für Pflanzen verfügbare Form hatte.
Beispiele 2-6
Entsprechend der Verfahrensweise in Beispiel 1 wurden weitere Proben
von Faulraumwasser bei Umgebungsdruck und bei anderen Bedingungen behandelt,
wie das in der nachstehenden Tabelle I angegeben ist, wobei die Ergebnisse in der Tabelle mit angeführt sind.
Temp. | Tabelle | I - Beispiele | Ende | End- | Phosphor | |
Bei | ο C |
Behandlgs.- | : 2-6 | ph-L | entfernung· | |
spiel | Zeit | Pho spho r (mg/l) | 2,6 | Wert | * | |
75 | (min) | Beginn | 5,6 | 8,9 | 96,5 | |
2 | 70 | 60 | 1.6 | 8,4 | 94,9 | |
5 | 65 | 120 | 71,0 | 5,5 | 8,4 | 97,7 |
4 | 65 | 120 | 71,0 | 5 | 8,9 | 94,0 |
VJl | 70 | 60 | 71,0 | 1 | 8,9 | 95 |
6 | 180 | 58,5 | ||||
75 | ||||||
Beispiele 7-1 |
Entsprechend der Verfahrensweise in Beispiel 1 wurden weitere Proben
Faulraumwasser auf die Temperatur erwärmt, die in Tabelle II angegeben sind, und dann wurde ein Unterdruck, der durch eine Saugpumpe
erzeugt wurde und 686 mm Quecksilber (absolut) betrug, an den Reaktionsbehälter angelegt. Diese Bedingungen wurden für die in Tabelle
II angegebenen Zeiten beibehalten, weobei die Ergebnisse in der Tabelle mit angenführt sind.
109848/1798
Bei | !Temp. | Reaktions- | Phosphor | (mg/1) | End- | Phosphor |
spiel | 0C | Zeit | Beginn | Ende | pH- | entfernung |
(min) | Wert | |||||
7 | 40 | 60 | 71,0 | 14,2 | 8,9 | 80,0 |
8 | 50 | 50 | 71,0 | 12,4 | 8,5 | 82,5 |
9 | 40 | 60 | 58 | 9 | 8,4 | 84 |
10 | 65 | 60 | 60 | 1 | 9,5 | 98 |
11 | 65 | 60 | 56 | 1 | 9,5 | 98 |
Beispiele 12 | und 13 |
Das Verfahren wurde auch in einer kontinuierlichen Anlage geprüft.
Ein 4-kiter-Reaktionsbehälter, der mit einem hochtourigen Rührwerk
und einem Heizmantel ausgerüstet war, wurde verwendet. Das Faulraumwasser wurde kontinuierlich in einer Menge pro Zeiteinheit gepumpt,
die so errechnet worden war, daß eine Aufenthaltszeit von 2 Stunden im Reaktionsbehälter entstand. Zwei kontinuierliche Läufe wurden
durchgeführt, nämlich bei 7O0C und bei 650C jeweils bei Umgebungsdruck.
Die Entfernung von Phosphat betrug jeweils im Durchschnitt 90^ und 87$. Es war schwierig, während dieser Läufe eine konstante
Temperatur aufrechtzuerhalten, weil die Heizungsregelung nicht adäquat
war. Man kann erwarten, daß man eine höhere Entfernung von Phosphat unter Gleichgewichtsbedingungen erreicht, wie sie in den
diskontinuierlichen Versuchen erreicht worden ist.
Beispiele 14-17
Die nachstehende Tabelle III zeigt die Analysewerte von Faulraumwas-
109848/1798
ser, das unter verschiedenen Betriebsbedingungen mit Wärme oder mit
Wärme und Unterdruck behandelt wurde. Aus den Daten kann geschlossen werden, daß eine Behandlung bei 650C mit oder ohne Unterdruck zu
einem behandelten Faulraumwasser führt, das wesentlich sauberer als
das ursprüngliche Paulraumwasser ist. Zwei der schädlichsten Verunreinigungen, nämlich Phosphor und Stickstoff, lassen sich auf sehr
niedrige Konzentrationen verringern.
Analyse von mit Wärme oder mit Wärme und Unterdruck behandeltem Faulraumwasser
Beispiel Nr.
Bedingungen!
Bedingungen!
Temperatur (0C) Druck (686 mm Hg absolut)
Aufenthaltszeit (Minuten) An&jalyse des behandelten Faulraumwassers
(alle Werte in mg/l):
15. Ü
40 65 65
ja nein ja
(Umgebg.)
60 120 60
Gesamtphosphor | 9 | 4 | 2 | 2 |
Orthopho sphat | 9 | 4 | 1 | 1 |
Biologischer Sauerstoffbedarf | 154 | 86 | - | - |
Chemischer Sauerstoffbedarf | 268 | 540 | 159 | 214 |
Gesamtstickstoff | 519 | 45 | 8 | 16 |
Zwar ist die Erfindung an Hand spezieller Ausführungsbeispiele für
die Behandlung von Faulraumwasser aus einer typischen Abwasser-Di-
- 14 109848/1798
gerierungs-Kläranlage erläutert worden, es versteht sich aber, daß
sie auch Anwendung für Ausflüsse von Abwässeranlagen anderer Behandlungsart finden kann, beispielsweise für die Ausflüsse von Anlagen
mit nur einer Vorbehandlungs stufe und/oder für den Ausfluß von Kläranlagen, die mit dem Behandlungsverfahren arbeiten, das allgemein
unter der Bezeichnung Tropfkörperverfahren bekannt ist.
- 15 109848/1798
Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von mindestens 80 Gew.-/j des Gesamtphosphorr
in Paulraumwasser, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser mindestens?
20 Minuten lang, vorzugsweise JO Ms 120 Minuten lang, auf
einer Temperatur von 40 Ms 80 C, vorzugsweise zwischen 60 und 75°C,
bei Umgebungsdruck oder darunter bei einer Temperatur von mindestens
55 C und bei einem Druck von 710 mm Quecksilber (absolut) oder darunter
bei einer Temperatur von weniger als 55 C gehalten wird und m
daß dann ausgefällte Peststoffe von dem Wasser getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Be
handlung zum Auffüllen einer eventuellen Differenz zwischen schon im Wasser vorhandenen Härteionen" und der stöchiometrischen Menge an
theoretisch erforderlichen Härteionen zum Ausfällen des Phosphors in dem Wasser als Orthophosphatsalze der Härteionen Magnesiumoxyd
zugesetzt wird.
109848M79I!
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US3704570A | 1970-05-13 | 1970-05-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2123669A1 true DE2123669A1 (de) | 1971-11-25 |
Family
ID=21892142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712123669 Pending DE2123669A1 (de) | 1970-05-13 | 1971-05-13 | Verfahren zur Behandlung von Faulraum wasser |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3634231A (de) |
DE (1) | DE2123669A1 (de) |
FR (1) | FR2097738A5 (de) |
GB (1) | GB1320096A (de) |
NL (1) | NL7106503A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3732896A1 (de) * | 1986-11-07 | 1988-08-25 | Schulze Rettmer Rainer | Verfahren zur eliminierung von ammonium und phosphat aus abwasser und prozesswasser |
DE3834543A1 (de) * | 1988-10-11 | 1990-04-12 | Passavant Werke | Verfahren zur entsorgung von einen hohen gehalt an ammoniumstickstoff aufweisenden abwaessern |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3038336A1 (de) * | 1980-10-10 | 1982-05-27 | Hoechst Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur aufarbeitung von phosphorhaltigem abwasser |
CA1180827A (en) * | 1982-03-23 | 1985-01-08 | Michael Heskins | Polymeric flocculants |
-
1970
- 1970-05-13 US US37045A patent/US3634231A/en not_active Expired - Lifetime
-
1971
- 1971-04-01 FR FR7111525A patent/FR2097738A5/fr not_active Expired
- 1971-04-19 GB GB2478971*A patent/GB1320096A/en not_active Expired
- 1971-05-12 NL NL7106503A patent/NL7106503A/xx unknown
- 1971-05-13 DE DE19712123669 patent/DE2123669A1/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3732896A1 (de) * | 1986-11-07 | 1988-08-25 | Schulze Rettmer Rainer | Verfahren zur eliminierung von ammonium und phosphat aus abwasser und prozesswasser |
DE3834543A1 (de) * | 1988-10-11 | 1990-04-12 | Passavant Werke | Verfahren zur entsorgung von einen hohen gehalt an ammoniumstickstoff aufweisenden abwaessern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2097738A5 (de) | 1972-03-03 |
GB1320096A (en) | 1973-06-13 |
US3634231A (en) | 1972-01-11 |
NL7106503A (de) | 1971-11-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1904239A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung eiweissartiger Produkte aus Abfallstoffen | |
DE2553146C2 (de) | Verfahren zum Reinigen der Abfallflüssigkeiten von Erdölbohrungen durch Fermentation mit Mikroorganismen | |
DE1517526A1 (de) | Verfahren fuer die Behandlung von Abwasser | |
DE2715256A1 (de) | Herstellung von aktiviertem schlamm mit verringertem volumen | |
DE3041460T1 (de) | A process for precipitating heavy metals from wastewater | |
DE2218180A1 (de) | Verfahren zur Abwasseraufbereitung mit Schlammbelebung | |
DE2233801A1 (de) | Verfahren zur elimination von organisch und anorganisch gebundenem stickstoff aus haeuslichem und industriellem abwasser | |
DE10143600A1 (de) | Verfahren zur biologischen Aufbereitung von farbstoffhaltigen Abwässern aus der Textil- und Lederindustrie | |
DE2221498C3 (de) | Belebtschlammabwasserreinigungsverfahren | |
DE2059828A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Eiweissstoffe enthaltenden Abwaessern | |
DE2123669A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von Faulraum wasser | |
DE3834543A1 (de) | Verfahren zur entsorgung von einen hohen gehalt an ammoniumstickstoff aufweisenden abwaessern | |
DE3838864C2 (de) | ||
EP0383156B1 (de) | Verfahren zur Eliminierung von Phosphaten und organisch gebundenem Phosphor aus Abwässern und Zulaufwässern | |
EP0530826B1 (de) | Verfahren zum Entwässern von Flüssigschlamm und Verwendung des entwässerten Schlammkonzentrats als Bodenverbesserer und Düngemittel | |
DE19716939C2 (de) | Verfahren und Abwasserbehandlungsanlage zur biologischen Aufbereitung von farbstoffhaltigen Abwässern aus der Textil- und Lederindustrie | |
DE3643338A1 (de) | Verfahren zur verhinderung der blaehschlammbildung von belebtem schlamm | |
DE102013010007B4 (de) | Verfahren zur Auftrennung einer Suspension, danach hergestellte Produkte sowie die Verwendung derselben | |
DE19723212C2 (de) | Verfahren zur Behandlung von Abwasser zur Verbesserung der Denitrifizierung bei gleichzeitiger Dephosphatierung durch Zusatzmittel | |
EP0380821A1 (de) | Verfahren zur Güllephasentrennung | |
DE10037018B4 (de) | Anwendung von monomeren, dimeren und polymeren Aluminiumnitrat-Verbindungen zur Wasser-, Abwasser- und Prozessaufbereitung im industriellen Bereich, vornehmlich in der Papier- und Zellstoff-Industrie | |
DE2214756C3 (de) | Verfahren zur Klärung von Stadtwasser | |
DE19635391C2 (de) | Abwasserreinigungsverfahren mit biologischer Phosphatelimination unter konstantem pH-Wert | |
KR950002113B1 (ko) | 알칼리성 산업폐수의 처리방법 | |
DE3826147A1 (de) | Verfahren zum behandeln von abwasser |